•• PrävalenzPrävalenz
•• UrsachenUrsachen
•• PräventionPrävention
•• AusblickAusblick
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen ––
Ursachen und Möglichkeiten der PräventionUrsachen und Möglichkeiten der Prävention
Prof. Dr. med. M.J. Müller, Prof. Dr. med. M.J. Müller, Institut für Humanernährung Institut für Humanernährung
und Lebensmittelkunde,und Lebensmittelkunde,ChristianChristian--AlbrechtsAlbrechts--Universität zu KielUniversität zu Kiel
BLL, Berlin, 15.05.2003BLL, Berlin, 15.05.2003
Die übergewichtige Gesellschaft ist auf dem Die übergewichtige Gesellschaft ist auf dem Weg in eine adipöse GesellschaftWeg in eine adipöse Gesellschaft
Übergew.Adipos. Übergew. Adipos. Übergew. Adipos.
MännerMänner
52,6% 10,6% 67,0% 18,3% ~50%
FrauenFrauen
39,7% 11,6% 52,2% 21,1% ~50%
1987/88*1987/88* 1997/98**1997/98** 2040***2040***
Quelle: * NVS, DGE 1992** Bundesgesundheitssurvey*** Schätzung und WHO, 2000
Die übergewichtige GesellschaftDie übergewichtige Gesellschaft
14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44
% d
er B
evöl
keru
ng%
der
Bev
ölke
rung
BMI (kg/mBMI (kg/m22))
VergangenheitVergangenheit∼∼19601960
Median 21 kg/mMedian 21 kg/m22 GegenwartGegenwart20002000
26 kg/m26 kg/m22
ZukunftZukunft20402040
30 kg/m30 kg/m22
stark adipösstark adipösadipösadipösübergewichtigübergewichtiguntergewichtiguntergewichtig normalgewichtignormalgewichtig
PrävalenzPrävalenz von Übergewicht bei Kindern von Übergewicht bei Kindern vor der Pubertätvor der Pubertät
5-7-jährige Kinder
0
10
20
30
40
50
60
70
80
übergewichtig normalgewichtig untergewichtig
Prä
vale
nz
(%)
9-11–jährige Kinder
0
10
20
30
40
50
60
70
80
übergewichtig normalgewichtig untergewichtig
Prä
vale
nz
(%)
Quelle: KOPS; Grenzwert: TSF >/= 90. Perzentile
(Reinken et al. 1980). M.J. Müller et al.,
Obesity Reviews 2, 15-28, 2001
0
10
20
30
40
50
60
70
< 10. P. 10.-90. P. > 90. P.
BMI-Perzentile
Prä
vale
nz
(%)
TGChol
Die Prävalenz von kardiovaskulären Risikofaktorenist bei übergewichtigen Kindern erhöht
TG: Triglyceride; Chol: Cholesterin; BMI: Body Mass Index [kg/m²];P: Perzentile, Grenzwert: TG >/= 130 mg/dl; Chol >/= 180 mg/dlQuelle: KOPS 2000/2001.
0
10
20
30
40
50
60
70
< 10. P. 10.-90. P. > 90. P.
BMI-Perzentile
Prä
vale
nz
(%)
TGChol
Jungen
Mädchen
Frühe Manifestation von chronischen Erkrankungen:Frühe Manifestation von chronischen Erkrankungen:
00 1010 2020 3030 4040 5050 6060 7070 8080
ManifestationManifestation
KrankheitKrankheit
genetische Prädisposition ?genetische Prädisposition ?
RisikofaktorenRisikofaktoren
Alter (Jahre)
PathogenesePathogenese
Protektive Protektive FaktorenFaktoren
Genetik ?Genetik ?
Adipositas als „Bilanzproblem“Adipositas als „Bilanzproblem“
Problem: Eine tägliche „Imbalanz“ von nur + 5% führt zu einer Gewichtszunahme von 5kg/Jahr.
Varianz ~ 25% Varianz ~ 2%
Energie-/Fettaufnahme
Energie-/Fettverbrennung
Energiespeicher
Fettmasse
Gewicht
>>>>
„Paradigmen“ der „Paradigmen“ der AdipositasforschungAdipositasforschung
1. „Ernährung“ 2. „Gene“
ob/ob
Die vorschnelle Antwort: Die vorschnelle Antwort: Der „Hamburger“ soll schuld seinDer „Hamburger“ soll schuld sein
PortionsPortions--größegröße(g)(g)
EnergieEnergie(kcal)(kcal)
FettFett(g)(g)
gesättigtegesättigteFettsäurenFettsäuren
(g)(g)
McMc Donald`sDonald`s
HamburgerHamburger
CheeseburgerCheeseburger
Big MacBig Mac
Burger KingBurger King
HamburgerHamburger
CheeseburgerCheeseburger
DoppelDoppel--WhopperWhopper
mit Käsemit Käse
108108
122122
216216
129129
142142
375375
270270
320320
510510
330330
380380
960960
99
1313
2626
1515
1919
6363
33
66
99
66
66
2424
Ziele:Ziele: -- Charakterisierung der Determinanten von Charakterisierung der Determinanten von Übergewicht im KindesalterÜbergewicht im Kindesalter
-- Prävention des Übergewichts bei KindernPrävention des Übergewichts bei Kindern
Start:Start: 19961996
Rekrutierung:Rekrutierung: bis 2001: 4997 5bis 2001: 4997 5--77--jährige Kinderjährige Kinderbis 2003: 1752 9bis 2003: 1752 9--1111--jährige Kinderjährige Kinder
Intervention:Intervention: bis 2001: 780 Schulkinderbis 2001: 780 Schulkinder
und 92 Familien und 92 Familien
Finanzierung:Finanzierung: DFG, BMBF, Wirtschaftliche Vereinigung Zucker,DFG, BMBF, Wirtschaftliche Vereinigung Zucker,
Danone StiftungDanone StiftungQuellen: Deutsches Ärzteblatt 95, A2027, 1998., Ernährungsumschau 46, 436, 1999.,
Akt. Ernährungsmedizin 25, 33, 2000., Obesity Reviews 2, 15, 2001., http://www.uni-kiel.de/nutrfoodsc/
KOPS = Kiel Obesity Prevention Study
= Kieler Adipositas-Präventionsstudie
CharakterisierungCharakterisierung
Lebensmittelauswahl und Übergewicht Lebensmittelauswahl und Übergewicht bei Kindernbei Kindern
Limonaden22
9.7
05
10152025
täglich selten / nie
Prä
vale
nz
von
Ü
ber
gew
ich
t /
Ad
ipo
sita
s [%
]
Obst / Gemüse
11.1
005
10152025
täglich selten / nie
Prä
vale
nz
von
Ü
ber
gew
ich
t /
Ad
ipo
sita
s [%
]
Fast Food
16.912.1
05
10152025
täglich selten / nie
Prä
vale
nz v
on
Übe
rgew
icht
/ A
dipo
sita
s [%
]
Süßigkeiten + Chips
9.511.6
05
10152025
täglich selten / nie
Prä
vale
nz v
on
Übe
rgew
icht
/ A
dipo
sita
s [%
] *
*
* p<0,05 (Chi-Quadrat-Test) Quelle: KOPS, 1998-2001
13,315,7
02468
101214161820
gut schlecht
Prä
vale
nz v
on
Übe
rgew
icht
/ A
dipo
sita
s [%
]
Ernährungsmuster und Übergewicht Ernährungsmuster und Übergewicht bei Kindernbei Kindern
Quelle: KOPS, 1998-2001
Ernährungsmuster
51.0
49.0
47.0
45.0
43.0
41.0
39.0
37.0
35.0
33.0
31.0
29.0
27.0
25.0
23.0
21.0
19.0
17.0
15.0
13.0
11.0
300
200
100
0
schlecht mittel gut sehrschlecht mittel gut sehrgut gut
35% 62% 3% 0%
Anz
ahl d
er K
inde
r
15 20 25 30 35 40 45 52
300
200
100
0
Ernährungsmuster und KörpergewichtErnährungsmuster und Körpergewichtbei Kindernbei Kindern
Ernährungsmuster
Quelle: KOPS, 1998-2001
Beziehung zwischen Beziehung zwischen dem Ernährungszustand dem Ernährungszustand der Kinder und dem der Kinder und dem ErnährungsErnährungs--musterindexmusterindex
normalgewichtig
Ernährungsmusterindex-Punktzahl
5250
4846
4442
4038
3634
3230
2826
2422
2018
1614
1210
BM
I [kg
/m²]
30
25
20
15
10
30
25
20
15
10
übergewichtig
adipös
BM
I [kg
/m²]
10 15 20 25 30 35 40 45 52Punktzahl des Ernährungsmusterindex
normalgewichtigBMI
Der sozioökonomische Status hat einen Der sozioökonomische Status hat einen starken Einfluss auf die Prävalenz von starken Einfluss auf die Prävalenz von
Übergewicht bei Kindern Übergewicht bei Kindern
05
1015202530
niedrig mittel hoch
sozio-ökonomischer Status
Prä
vale
nz
von
Ü
ber
gew
ich
t / A
dip
osi
tas
[%]
Quelle: KOPS, 1998-2001
19,611,9
6,0
Der sozioökonomische Status hat einen Einfluss Der sozioökonomische Status hat einen Einfluss auf die Lebensmittelauswahl von Kindernauf die Lebensmittelauswahl von Kindern
Vollkorn-brot
Weiß-brot
Kinder-joghurt
Kartoffeln Süßig-keiten
Salz-gebäck
Limo-naden
Haupt-schule
Real-schule
Abitur
Täglicher Verzehr nimmt von Kindern aus Familien mit Hauptschulabschluß zu Kindern von Familien mit Abitur ab.
Täglicher Verzehr nimmt von Kindern aus Familien mit Hauptschulabschluß zu Kindern von Familien mit Abitur zu.
Quelle: KOPS, 1998-2001
Der sozioökonomische Status hat einen Einfluss auf die körperliche Inaktivität und Aktivität der Kinder
Quelle: KOPS, 1998-2001
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
niedrig mittel hoch
SozialschichtSozialschicht
Med
ien
zeit
en [
%]
Med
ien
zeit
en [
%]
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
niedrig mittel hoch
SozialschichtSozialschicht
Akt
ivit
ät [
%]
Akt
ivit
ät [
%]
InaktivitätInaktivität
(> 2 Std. / Tag Medienzeiten)(> 2 Std. / Tag Medienzeiten)
AktivitätAktivität
(>1 Std. / Woche)(>1 Std. / Woche)
Das Gewicht der Eltern hat einen Einfluss auf die Prävalenz des Übergewichts der Kinder
Quelle: KOPS, 1998-2001
0
5
10
15
20
25
beide ETnormalgewichtig
1 ETübergewichtig
beide ETübergewichtig
Prä
vale
nz
von
P
räva
len
z vo
n
Üb
erg
ewic
ht
[%]
Üb
erg
ewic
ht
[%]
Ernährungszustand der ElternErnährungszustand der Eltern
ET = Elternteil
* p<0,05
*
Einfluss sozioökonomischer Faktoren und des Gewichtes Einfluss sozioökonomischer Faktoren und des Gewichtes der Eltern auf die Prävalenz des Übergewichts bei Kindernder Eltern auf die Prävalenz des Übergewichts bei Kindern
Quelle: K. Langnäse, M. Mast, M.J. Müller, Int. J. Obes. 26, 566-572,2002.
niedrigmittel
hoch
kein Elternteil übergewichtig
1 Elternteil übergewichtig
beide Elternteile übergewichtig
14
14.5
15
15.5
16
16.5
17
17.5
BM
I (kg
/mB
MI (
kg/m
22 ))
sozioökonosozioökono--mischermischer StatusStatus
Quelle: KOPS, 1998-2001
Determinanten des Übergewichts bei KindernDeterminanten des Übergewichts bei Kindern
Übergewicht / AdipositasÜbergewicht / Adipositasbei Kindernbei Kindern
Inaktivität
Aktivität
Stillen
GeburtsgewichtGeburtsgewicht
Ernährungszustand Ernährungszustand der Elternder Eltern
Ernährungszustand der Geschwister Nikotinkonsum
der Eltern
Alkoholkonsum der Eltern
SozialschichtSozialschicht
Anzahl der er-ziehungsberechtig-
ten Personen
Ernährung Nationalität
Adipositas als „Bilanzproblem“Adipositas als „Bilanzproblem“
Biologie „Umwelt“„Umwelt“ sozioökonomische Verhaltensozioökonomische VerhaltenFaktorenFaktoren
Fettmasse / Ernährungszustand
modifiziert nach G. Egger, B.modifiziert nach G. Egger, B. SwinburnSwinburn: British: British MedicalMedical Journal, 1997Journal, 1997
Energie- /Fett-aufnahme
Energie-/ Fett-verbrennung
SchlussfolgerungenSchlussfolgerungen
• Die Ursachen des Übergewichts sind komplex
• Die „naheliegenden“ Gründe werden durch wissenschaftliche Untersuchungen selten bestätigt
Entwicklung des PräventionsbegriffesEntwicklung des Präventionsbegriffes
Mitte des 19. JahrhundertsMitte des 19. Jahrhunderts Beginn des 21. JahrhundertsBeginn des 21. Jahrhunderts
Ideen / KonzepteIdeen / Konzepte
sozialreformerischsozialreformerisch
verhältnisorientiertverhältnisorientiert
HygieneHygiene
Ideen / KonzepteIdeen / Konzepte
IndividuenIndividuenRisikoRisiko--definiertdefiniertLebensqualität, Fitness, Lebensqualität, Fitness, WellnessWellness
GruppenGruppenSchule, Betriebe etc.Schule, Betriebe etc.
Probleme:Probleme:
Krankheiten / SeuchenKrankheiten / Seuchen
ArmutArmut
WachstumWachstum
Probleme:Probleme:
Zivilisationskrankheiten wie Zivilisationskrankheiten wie z.B. Diabetes mellitus, z.B. Diabetes mellitus, AtheroskleroseAtherosklerose
Ökonomisierung medizinischer Ökonomisierung medizinischer VersorgungssystemeVersorgungssysteme
Interventionsstrategien:Interventionsstrategien:
KOPSKOPS
KinderKinder ElternEltern FamilienFamilien
ErnährungsErnährungserziehungerziehung
„aktive „aktive Pausen“Pausen“
ElternEltern--abendeabende
FortFort--bildungenbildungen
Individuelle Individuelle BeratungenBeratungen
SportSport--programmprogramm
Schulintervention Schulintervention (n=780)(n=780)
Familienintervention Familienintervention (n=92)(n=92)
LehrerLehrer
KOPS verfolgt niedrig-schwellige Interventionsmaßnahmen
an Schulen und in Familien.
Botschaften:Botschaften:
•• jeden Tag Obst und jeden Tag Obst und GemüseGemüse
•• weniger Fettweniger Fett
•• Aktivität: >1 Std. / TagAktivität: >1 Std. / Tag
•• Medienzeiten: <1 Std. / Medienzeiten: <1 Std. / TagTag
KOPS = Kieler Adipositas-Präventionsstudie
übergewichtige übergewichtige KinderKinder
normalgewichtigenormalgewichtige
KinderKinder
55--7 Jahre7 Jahre 99--11 Jahre11 Jahre
PersistenzPersistenz
InzidenzInzidenz
77,9%77,9%
39,3%39,3%
60,7%60,7%
22,1%22,1%
72,6%72,6%
27,3%27,3%
52,6%52,6%
47,4%47,4%
KOPS: 4KOPS: 4--JahresJahres--NachuntersuchungNachuntersuchungPersistenz / Persistenz / InzidenzInzidenz von Übergewichtvon Übergewicht
spontane Veränderung spontane Veränderung (Kontrollgruppe)(Kontrollgruppe)
Quelle:Quelle: KOPS, unveröffentlichte DatenKOPS, unveröffentlichte Daten
Es besteht eine hohe Persistenz (ca. 80%) und Inzidenz
(ca. 9% / Jahr) des Übergewichts bei Kindern.
normalgewichtigenormalgewichtige
KinderKinder
übergewichtige übergewichtige KinderKinder
übergewichtige übergewichtige KinderKinder
normalgewichtige normalgewichtige KinderKinder
PersistenzPersistenz
InzidenzInzidenz
71,1%71,1%
28,9%28,9%
71,1%71,1%
28,9%28,9%
27,5%27,5%
72,4%72,4% 60,1%60,1%
39,9%39,9%
55--7 Jahre7 Jahre 99--11 Jahre11 Jahre
KOPS:KOPS: 44--JahresJahres--NachuntersuchungNachuntersuchungPersistenz /Persistenz / InzidenzInzidenz von Übergewichtvon Übergewicht
SchulinterventionsgruppeSchulinterventionsgruppe
Quelle:Quelle: KOPS, unveröffentlichte DatenKOPS, unveröffentlichte Daten
Die Schulintervention hat einen deutlichen und positiven Einfluss auf die Inzidenz (ca. 7% / Jahr), sie ist aber ohne Effekt auf die Persistenz
übergewichtige übergewichtige KinderKinder
normalgewichtige normalgewichtige KinderKinder
Welchen Wert hat die Prävention?Welchen Wert hat die Prävention?
Realistische ErwartungenRealistische Erwartungen
Ergebnisse von KOPS
•• Unter der Annahme eines nachhaltigen Effektes Unter der Annahme eines nachhaltigen Effektes können Schulinterventionen bei 5können Schulinterventionen bei 5--77--jährigen jährigen Kindern die Prävalenz des Übergewichts bei Kindern die Prävalenz des Übergewichts bei Jugendlichen um etwa 10% senkenJugendlichen um etwa 10% senken
•• Präventionsprogramme müssen um Präventionsprogramme müssen um Therapieprogramme ergänzt werdenTherapieprogramme ergänzt werden
KOPS: Ergebnisse der FamilieninterventionKOPS: Ergebnisse der Familienintervention11--JahresJahres--Veränderungen (%) des BMI der KinderVeränderungen (%) des BMI der Kinder
RR KK II
R, normalgewichtige, Referenzgruppe;R, normalgewichtige, Referenzgruppe;
K, übergewichtige, Kontrollgruppe;K, übergewichtige, Kontrollgruppe;
I, übergewichtige, InterventionsgruppeI, übergewichtige, Interventionsgruppe
Quelle: KOPS, unveröffentlichte Daten
+ 4,1+ 4,1
+ 3,0+ 3,0+ 2,5+ 2,5
Ver
ände
rung
des
BM
I (%
)V
erän
deru
ng d
es B
MI (
%)
**
SES SESSES SES
+ 5,2+ 5,2
-- 0,60,6
Ver
ände
rung
des
BM
I (%
)V
erän
deru
ng d
es B
MI (
%)
**
** p<0.05p<0.05
Eine Familienintervention beeinflusst den Ernährungszustand, jedEine Familienintervention beeinflusst den Ernährungszustand, jedochochwird der Erfolg durch einen niedrigen SES begrenzt.wird der Erfolg durch einen niedrigen SES begrenzt.
Welchen Wert hat die Therapie?Welchen Wert hat die Therapie?
Realistische ErwartungenRealistische Erwartungen
• Der Erfolg ist selten nachhaltig
• Das Ergebnis der Behandlung wird durch soziale Faktoren beeinflusst.
Barrieren einer „gesunden Lebensweise“Barrieren einer „gesunden Lebensweise“
•• „Nicht„Nicht--wissen“wissen“
•• kein Problembewusstsein kein Problembewusstsein („Selbstwahrnehmung“)(„Selbstwahrnehmung“)
•• Probleme auf der HandlungsebeneProbleme auf der Handlungsebene
•• nicht passender gesellschaftlicher und kultureller nicht passender gesellschaftlicher und kultureller
„Kontext“„Kontext“
10.31 Uhr 12.00 Uhr 12.23 Uhr
13.02 Uhr 13.18 Uhr 15.00 Uhr
16.05 Uhr 16.43 Uhr 17.59 Uhr
18.33 Uhr 18.54 Uhr 19.26 Uhr
„„The challangeThe challange ofofmaintaining maintaining
healthy weighthealthy weight in in modernmodern worldworld““
FromFromInstinctInstinct totointellectintellect ??
Weiterführende Literatur: Weiterführende Literatur:
J.C.Peters et al.J.C.Peters et al.Obesity ReviewsObesity Reviews
3,693,69--74,2002.74,2002.
„„The challangeThe challange ofofmaintaining maintaining
healthy weighthealthy weight in in modernmodern worldworld““
FromFromInstinctInstinct totointellectintellect ??
Weiterführende Literatur: Weiterführende Literatur:
J.C.Peters et al.J.C.Peters et al.Obesity ReviewsObesity Reviews
3,693,69--74,2002.74,2002.
Problem: Überfluß und gesunde LebensweiseProblem: Überfluß und gesunde Lebensweise
•• Ein ausreichendes „ErnährungsEin ausreichendes „Ernährungs--“ und “ und
„Gesundheitsbewußtsein“ sind derzeit „Gesundheitsbewußtsein“ sind derzeit
nicht vorhandennicht vorhanden
•• Das Essverhalten unterliegt vielfältigen Das Essverhalten unterliegt vielfältigen
inneren und äußeren Einflüssen.inneren und äußeren Einflüssen.
•• Lebensmittel sind im Überfluß vorhanden Lebensmittel sind im Überfluß vorhanden
und allgemein verfügbar.und allgemein verfügbar.
•• Die Automatisierung schränkt die Die Automatisierung schränkt die
Bewegung ein.Bewegung ein.
Tischbein, „Der schmausende Dicke“.
Alter, Geschlecht, Konstitution
Einflussfaktoren auf die GesundheitEinflussfaktoren auf die Gesundheit
Quelle: Dahlgren and Whitehead 1991, Policies and Strategies to promote social equities in health. Insitute for Future Studies. Stockholm.
AkteureAkteure StrategieStrategie
SozioökoSozioöko--nomischenomischeFaktorenFaktoren
PolitikerPolitikerGesundheitsGesundheits--
politikpolitik
Ernährung, Bildung,Ernährung, Bildung,
Einkommen, WerteEinkommen, Werte
„Umwelt“„Umwelt“PolitikerPolitiker
öffentliches Gesundheitsöffentliches Gesundheits--wesenwesen
LehrerLehrer
ElternEltern
InterventionInterventionauf kommunalerauf kommunaler
EbeneEbene
„gesunde Region“„gesunde Region“
„gesunde Stadt“„gesunde Stadt“
„gesunde Schule“„gesunde Schule“
LebensstilLebensstilElternEltern
LehrerLehrer
ErnährungsErnährungs--wissenschaftlerwissenschaftler
PräventionPräventiongesunde Ernährunggesunde Ernährung
Aktivität Aktivität ↑↑↑↑↑↑↑↑
InaktivitInaktivitäätt↓↓↓↓↓↓↓↓
RisikofaktorenRisikofaktoren ÄrzteÄrzte BehandlungBehandlung
Die Zukunft: Strategien und Akteure der PräventionDie Zukunft: Strategien und Akteure der Prävention
AbsichtAbsicht
RisikoRisiko--reduktion reduktion
ErnährungsErnährungs--wissenschaftlerwissenschaftler
öffentliches Gesundheitsöffentliches Gesundheits--wesenwesen
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen –
Ursachen und Möglichkeiten der Prävention
Ausblick
• Interventionen in den Bereichen „Bildung“ und „Familien“
• Und die Lebensmittelindustrie?
Positionierung
Verantwortlichkeit
Wissenschaft
Kampagnen („five a day“)
•• PrävalenzPrävalenz hoch und weiter steigendhoch und weiter steigend
•• UrsachenUrsachen komplexkomplex
•• PräventionPrävention notwendig, preiswert, notwendig, preiswert, z. Zt. aber begrenzt erfolgreichz. Zt. aber begrenzt erfolgreich
•• AusblickAusblick mehr Betroffenheitmehr Betroffenheit
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen ––
Ursachen und Möglichkeiten der PräventionUrsachen und Möglichkeiten der Prävention
Prof. Dr. med. M.J. Müller, Prof. Dr. med. M.J. Müller, Institut für Humanernährung Institut für Humanernährung
und Lebensmittelkunde,und Lebensmittelkunde,ChristianChristian--AlbrechtsAlbrechts--Universität zu KielUniversität zu Kiel
BLL, Berlin, 15.05.2003BLL, Berlin, 15.05.2003