Universität für Musik und darstellende Kunst Graz
Bundesministerium fürWissenschaft und Forschung
Leistungsvereinbarung 2010 - 2012
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Präambel
Die vorliegende Leistungsvereinbarung gemäß § 13 UG 2002 ist ein öffentlich-rechtlicher
Vertrag und dient der gemeinsamen Definition der gegenseitigen Verpflichtungen. Sie regelt,
welche Leistungen von der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG) erbracht
werden und welche Leistungen der Bund hierfür in Erfüllung seiner Finanzierungsver-
pflichtung gemäß § 12 Abs. 1 UG 2002 erbringt.
VertragspartnerInnen
1. Republik Österreich, vertreten durch den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung,
vertreten durch Stellvertretenden Sektionsleiter MR Dr. Johann Popelak.
2. Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (KUG), vertreten durch den Rektor
Ao.Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Georg Schulz MSc.
Geltungsdauer
3 Jahre von 1.1.2010 bis 31.12.2012
Zu erbringende Leistungen der Universität § 13 (2) Z 1 UG 2002
Übersicht der Leistungsbereiche:
Ø Strategische Ziele, Profilbildung, Universitätsentwicklung
Ø Integriertes Qualitätsmanagement
Ø A. Personalentwicklung
Ø B. Forschung sowie Entwicklung und Erschließung der Künste
Ø C1. Studien
Ø C2. Weiterbildung
Ø D. Gesellschaftliche Zielsetzungen
Ø E. Erhöhung der Internationalität und Mobilität
Ø F. Interuniversitäre Kooperationen
Ø G. Spezifische Bereiche
Ø H. Bauvorhaben
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Strategische Ziele, Profilbildung, Universitätsentwicklung
Die KUG hat im Jahr 2008 in zwei Phasen den Entwicklungsplan für die Jahre 2009 bis 2012
vorbereitet und schließlich zu einer beschlussfähigen Vorlage ausformuliert, die im Jänner
2009 vom Universitätsrat verabschiedet wurde. In der ersten Phase wurden durch die Ziel-
vereinbarungen mit den Instituten die strategischen Globalziele der KUG nochmals konkreti-
siert und mit Vorhaben aus der Praxis hinterlegt. Diese Arbeit bot eine wesentliche Grund-
lage für den zweiten Schritt der iterativen Abstimmung zwischen Rektorat, Universitätsrat,
Senat und den LeiterInnen der Organisationseinheiten und der Überarbeitung der strate-
gischen Ziele sowie der fokussierten Erarbeitung von sechs Schwerpunkten. Die Schwer-
punkte basieren auch auf den Ergebnissen aus dem Strategieprozess Wissenschaft und
Forschung und den Empfehlungen des Beirats „Entwicklung und Erschließung der Künste“.
Das in diesem Entwicklungsprozess an der KUG neu erarbeitete Profil der Universität
besteht aus dem Bekenntnis zu den vier strategischen Zielen „Tradition und Moderne“,
„Praxis und Reflexion“, „Praxisevaluierte Ausbildung“ und „Regionaler Auftrag – Internat-
ionale Ausrichtung“ und aus den sechs Schwerpunkten zur Ausrichtung und Weiterentwick-
lung der Universität, die weiter unten ausführlich dargelegt sind.
Strategische Ziele
• Tradition und Moderne
Die gleichwertige Pflege von Tradition und Moderne steigert die Qualität künstlerischen
Gestaltens. Dies verlangt die nachdrückliche Genauigkeit bei der Auseinandersetzung mit
zeitgenössischer Kunst und die wiederkehrend kritische Beschäftigung mit Tradiertem.
Durch die reflektierte Erarbeitung des Neuen wird das Alte neu erfahrbar und die Pers-
pektive der künstlerischen Gestaltung erweitert.
• Praxis und Reflexion
Universitäre Entwicklung und Erschließung der Künste (EEK), die durch künstlerische
Methodenvielfalt zum Erkenntnisgewinn der Gesellschaft beiträgt, steht im Zentrum der
Arbeit unserer Universität. EEK stellt ein Wechselspiel von künstlerischer Arbeit und deren
Reflexion dar und vollzieht sich in enger Verschränkung mit wissenschaftlicher Forschung
und deren Anwendung. Der wissenschaftliche Bereich ist daher an der KUG auch im inter-
nationalen Vergleich sehr breit ausgebaut. In den künstlerischen Studien leistet die Ausein-
andersetzung mit der Wissenschaft einen wesentlichen Beitrag für die zukunftsorientierte
Entwicklung eigenständiger künstlerischer Persönlichkeiten. Im wissenschaftlichen Bereich
bringt die Integration von lebendiger künstlerischer Praxis eine ständige Aktualisierung und
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erhöhte Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen. Die Symbiose zwischen Kunst und
Wissenschaft führt zu einer Steigerung der Qualität beider Bereiche an der KUG.
• Praxisevaluierte Ausbildung
Die KUG bietet ihren Studierenden wie kaum eine andere vergleichbare Institution die
Möglichkeit des öffentlichen Auftritts als wesentlichen Bestandteil ihrer Ausbildung hin zu
qualitativ erstklassigen Leistungen. Erst die kritische Evaluierung durch das Fachpublikum
und die daraus resultierende Wirkung in der Gesellschaft führt zu künstlerischer und
wissenschaftlicher Reifung und Reputation.
• Regionaler Auftrag – Internationale Ausrichtung
Entwicklung und Erschließung der Künste in der Region und international ausgewiesene
wissenschaftliche Forschung über die Region leisten einen Beitrag zu Reflexion und
Weiterentwicklung der regionalen Identität unseres Kulturraumes. Die KUG stellt sich der
Verantwortung, den österreichischen Nachwuchs durch nachhaltige Förderstrategien an
ein künstlerisches Studium im In- und Ausland heranzuführen. Gleichzeitig versteht sich
die KUG als zutiefst europäische Universität mit einer traditionellen Ost-/Südosteuropa-
orientierung. Unsere ausländischen Studierenden bilden die Basis einer interkulturellen
Pluralität und verstärken damit das kreative Klima an der KUG. Wie in der Wissenschaft
internationale Verankerung die Basis nachhaltiger Qualität ist, sind unsere regen Aktivi-
täten in der internationalen Entwicklung und Erschließung der Künste und das erfolgreiche
Engagement für institutionalisierte Auslandskontakte von der Überzeugung getragen, dass
die Künste durch das Heraustreten aus nationaler Bindung in ihrer Intensität gewinnen. In
der Auswahl ihrer Partnerinstitutionen in der ganzen Welt berücksichtigt die KUG vor allem
ihren Anspruch an höchste Qualität.
Schwerpunkte
Die KUG verfügt über eine breite Palette von Stärken und Profilspitzen, die das Fundament
für eine Schwerpunktsetzung für die Jahre 2009 bis 2012 bilden. Viele kleinere und größere
Fachbereiche können sich in EEK, Forschung und Lehre im internationalen Konkurrenz-
gefüge behaupten. Für den Gültigkeitszeitraum des Entwicklungsplans von 2009 bis 2012
definiert die KUG aus diesen Fachbereichen heraus sechs Schwerpunkte, die durch die
strukturelle Vernetzung von Spitzenleistungen Einzelner international wahrnehmbare Exzel-
lenzbereiche schaffen. Die Schwerpunkte machen die KUG im nationalen und internatio-
nalen Wettbewerb der Kunstuniversitäten unverwechselbar und sollen sie nachhaltig profi-
lieren.
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Die Entwicklung der Schwerpunkte wird einem laufenden internen Monitoring unterzogen. Ab
2013 wird eine Evaluierung der gewählten Ergebnisse mit dem Ziel, diese auf maximal 5
Schwerpunkte zu reduzieren, erfolgen.
• Instrumentale Exzellenz und Kammermusik
Im Kernbereich der KUG spannt sich der Bogen instrumentaler Exzellenz vom solistischen
Spiel über die Kammermusik bis zum Orchester. In der Lehre soll unseren Studierenden
der Instrumentalstudien ein optimaler Einstieg in die Berufspraxis ermöglicht werden, was
durch instrumentale Exzellenz, kammermusikalische Kompetenz und durch die Unter-
stützung des Career Service Center (CSC) gefördert wird. Um instrumentale Exzellenz an
der KUG zu halten und weiter zu entwickeln, setzt die KUG verstärkt folgende Fördermaß-
nahmen konzertiert ein:
- Ganzheitliche Hochbegabtenförderung im Hinblick auf die Heranführung an das Instru-
mentalstudium;
- Curricula, die auf das persönliche künstlerische Entwicklungspotenzial und die indivi-
duelle Motivation der Studierenden flexibel abstimmbar sind;
- Exzellente Berufungen zur Sicherstellung international konkurrenzfähiger Entwicklung
und Erschließung der Künste und daraus folgend erschließungsgeleiteter Lehre;
- Angemessene Infrastruktur mit entsprechenden Stipendien, guten Leihinstrumenten und
ausreichenden Übemöglichkeiten.
Instrumentale Exzellenz ist das Fundament, auf dem in der Kammermusik die Fähigkeit
des aufeinander Eingehens und die Entwicklung des Verantwortungsgefühls für das
Ensemble aufgebaut wird. Diese Kompetenzen sind auch im Orchester erforderlich.
Folgende Entwicklungspotenziale für die Kammermusik werden in den Jahren 2009-2012
realisiert:
- Nachhaltige Verankerung der Kammermusik in den Veranstaltungen im Abonnement
(Best of, International Week, Europäisches Podium junger SolistInnen) sowie über eine
eigene Reihe im MUMUTH für Studierende des Dr.artium;
- Intensive Vernetzung der Kammermusik mit dem Schwerpunkt Zeitgenössische Musik
über die Vorziehprofessur „Performance Practice in Contemporary Music“;
- Bessere Einbindung des internationalen Wettbewerbes „Franz Schubert und die Musik
der Moderne“ in die Aktivitäten der KUG;
- Fortsetzen der Aufbauarbeit im Masterstudium „Kammermusik“ und Konsolidierung der
Verankerung in den Instrumentalstudien als curricularer Schwerpunkt;
- Vermehrte EEK-Projekte an der Schnittstelle zur wissenschaftlichen Forschung über
Kammermusik.
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• Jazz
Mit dem Jazz-Studium in Graz wurde 1965 die erste akademische Ausbildungsmöglichkeit
für diese Musikform in Europa eingerichtet. Jazz hat sich seither zu einer international
sichtbaren Profilspitze der KUG entwickelt.
Hervorzuheben ist die Fokussierung auf eine praxisevaluierte Ausbildung im Bereich Big
Band- und Ensemblespiel sowie die verstärkt qualitätsorientierte Weiterentwicklung in den
zentralen künstlerischen Fächern Jazzgesang, Saxofon, Trompete, Posaune, Klavier,
Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug, Jazzkomposition und Arrangement. Eine Reform der
Curricula im Jahr 2009, die gegebenenfalls auch E-Bass als zusätzliches zentrales künst-
lerisches Fach vorsieht, hat eine bessere Abstimmung des Verhältnisses zwischen Work-
load und Kontaktzeit zum Ziel. Dadurch soll das im europäischen Raum einzigartige Jazz-
Ausbildungsangebot mit einem Fokus auf zeitgenössische Formen des Jazz für die
nächsten Jahre den „state of the art“ repräsentieren. In Ergänzung zur curricularen Lehre
durch die international renommierten Lehrenden der KUG wird ein „Artist in Residence“-
Programm eingerichtet werden, das den Studierenden ein noch breiteres Spektrum zeitge-
nössischer Strömungen im Jazz eröffnet.
Die regelmäßigen Konzerte der Serien „Monday Night“ und „PrimeTimeJazz“ stellen nicht
nur eine wichtige Maßnahme zur praxisevaluierten Ausbildung dar, sondern werden auch
wesentlich zur Entwicklung und Erschließung der Künste beitragen. Hier präsentieren sich
Studierende, GastdozentInnen, Lehrende bzw. KünstlerInnenpersönlichkeiten in Verbind-
ung mit dem „Artist in Residence“-Programm der Öffentlichkeit. Für die Zukunft sind auch
eine intensivere Konzerttätigkeit aller KUG-Jazzensembles in den Abonnementzyklen der
KUG, im MUMUTH und im T.i.P. sowie Konzerttourneen und regelmäßige Austauschkon-
zerte der verschiedenen Jazzensembles der KUG geplant. Dafür sollen die Kooperationen
mit regionalen und nationalen KulturveranstalterInnen intensiviert werden.
Ein eigener Jazz-Kompositionswettbewerb, der – auch als Verbindung zum Schwerpunkt
„Zeitgenössische Musik“ – gemeinsam mit dem Institut 1 ab 2009/10 angestrebt wird, soll
den Stellenwert der Kompositionsausbildung in Graz vermehrt international sichtbar
machen und durch Konzerte innerhalb und außerhalb der KUG modernen Jazz einem brei-
ten Publikum näher bringen.
Die EEK-Aktivitäten des Jazz-Instituts sollen durch verbesserte Infrastruktur unterstützt und
ihre Ergebnisse im Rahmen der CD-Reihe „Klangdebüts“ publiziert werden.
Neben der stärkeren Verschränkung der wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts für
Jazzforschung mit der Entwicklung und Erschließung der Künste des Jazz-Instituts ist für
die nächsten Jahre der Aufbau einer an den Zielen des Lehrbetriebs orientierten elektro-
nischen Mediathek geplant.
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• Musiktheater
Musiktheater ist ein seit langem konsequent gepflegter Schwerpunkt der KUG. Heraus-
ragend in der deutschsprachigen und internationalen Ausbildungslandschaft ist die Tat-
sache, dass in diesem Bereich nicht nur einzelne Szenen erarbeitet, sondern vollständige
Opernproduktionen realisiert werden.
Als Entwicklungsperspektive wird die KUG das Musiktheater als künstlerische Quer-
schnittsmaterie für (fast) alle Fachbereiche der Universität etablieren, so dass – unter der
Anleitung unserer Lehrenden – die Aufführungen in allen ihren Aspekten von Studierenden
der verschiedenen Studienrichtungen gemeinsam erarbeitet und die Aufführung selbst nur
von diesen gestaltet werden. Hierfür ist das Opernorchester als wesentlicher Teil der künst-
lerischen Instrumentalausbildung bereits in den Curricula verankert worden. Studierende
der Studienrichtung Bühnengestaltung entwerfen Bühnenbilder, Kostüme und Light
Design, Dirigierstudierende leiten einzelne Proben und Aufführungen, Studierende der
Studienrichtung Gesang stellen die SolistInnen, verschiedene Chöre der KUG werden ein-
gesetzt, in den gesamten Technikbereich von Licht- und Tonregie bis hin zu CD- und DVD-
Aufnahmen werden Studierende der interuniversitären Studienrichtung Elektrotechnik-Ton-
ingenieur eingebunden. Studierende der Musikologie und der Musikpädagogik reflektieren
als wissenschaftliche Begleitung die Projekte und arbeiten an ihrer Vermittlung. Es ist
beabsichtigt für die projektbezogene Vernetzung des Bereichs Sprechtheater mit dem
Schwerpunkt Musiktheater Synergien zu schaffen. Um sowohl den Ausbildungsaspekt – im
Sinne der Integration vokaler Exzellenz – als auch das Ziel attraktiver künstlerischer Veran-
staltungen im Interesse der Entwicklung und Erschließung der Künste in der Region zu
berücksichtigen, wird die Stückauswahl der Musiktheater-Projekte in Zukunft in inten-
sivierter Absprache mit den Gesangsklassen getroffen werden.
Die innovative infrastrukturelle Plattform für das Musiktheater bietet das MUMUTH. Als
künstlerisches Forschungslaboratorium mit variabler Raumakustik, szenisch veränderbare
Topographie, modernem Light Design und einer 3D-Lautsprecherkuppel stellt es „gestalt-
baren Raum“ für die Produktionen der KUG zur Verfügung.
Als Verschränkung mit dem Schwerpunkt „Zeitgenössische Musik“, aber auch als einen
wesentlichen Beitrag zur EEK, der aktuelle Entwicklungen des Musiktheaters einem brei-
teren Publikum zugänglich macht, veranstaltet die KUG den Johann-Joseph-Fux-Opern-
kompositionswettbewerb, ist Partner beim internationalen Wettbewerb für Regie und
Bühnenbild „ring.award“ und betreibt das in Kooperation mit der Grazer Oper durchge-
führte Projekt „Opern der Zukunft“. Darüber hinaus sollen Kurzopern der Kompositions-
studierenden als Beitrag zu dramaturgisch gestalteten Szenenabenden in die Programm-
gestaltung im MUMUTH aufgenommen werden. Eine ausführliche multimediale Doku-
mentation in Form von CD, DVD oder auf der Homepage der KUG stellt diese EEK-Aktivi-
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täten nachhaltig dem künstlerischen Diskurs und der wissenschaftlichen Forschung zur
Verfügung.
• Zeitgenössische Musik
Die KUG hat es sich seit langem zur Aufgabe gesetzt, nicht nur die Tradition auf hohem
Niveau zu pflegen, sondern auch dem zeitgenössischen Musikschaffen in Komposition und
Interpretation breiten Raum zu geben. Die KUG verfügt mit ihren zehn künstlerischen
Veniaträgern im Bereich Komposition (Richard Dünser, Gerhard Eckel, Beat Furrer,
Clemens Gadenstätter, Georg Friedrich Haas, Gerd Kühr, Bernhard Lang, Klaus Lang, Ed
Partyka, Alexander Stankowski) über eine herausragende Faculty, deren künstlerisches
Schaffen international rezipiert und hoch geschätzt wird und die KUG dadurch unver-
wechselbar profiliert. Auch die Interpretation Zeitgenössischer Musik hat an der KUG eine
reiche Tradition, sei es in Klassenabenden, in künstlerischen Abschlussprüfungen, in den
Veranstaltungen der Abonnements, dem Studio für Neue Musik und dem Ensemble für
Neue Musik oder in den von der KUG veranstalteten Wettbewerben.
Zwei neue Projekte der KUG eröffnen dem Schwerpunkt „Zeitgenössische Musik“ ein
weiteres Entwicklungspotenzial. Ab dem Wintersemester 2009/10 wird das Master-Studium
„Performance Practice in Contemporary Music/Aufführungspraxis Zeitgenössischer Musik“
eingeführt, dessen Zentrales Künstlerisches Fach im Rahmen einer Vorziehprofessur
betreut wird. Innovativ ist neben dem neuen Studienplan, der in Repertoire und Aufführ-
ungspraxis auf aktuelle Entwicklungen der zeitgenössischen Musik eingehen kann, die
neue Konstruktion, dass diese Professur nicht an eine Person, sondern mit dem Klang-
forum Wien an einen international höchst renommierten Klangkörper vergeben wird.
Dieses Projekt wird im Rahmen der Profilbildung vom bm.wf gefördert. Im neu eröffneten
MUMUTH findet das ebenfalls durch die Profilbildungsinitiative unterstützte MUMUTH-Lab
Platz für künstlerische Forschung im Bereich Raumklang, Elektronische Musik und Per-
formance.
Der Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerb, die „Opern der Zukunft“, die Com-
putermusik-Konzertreihe „Signale“, die Kooperation mit der Ensembleakademie „impuls“,
das in Zusammenarbeit mit dem Musikprotokoll veranstaltete Projekt „Klangwege“ und die
umfangreichen Konzertaktivitäten des Instituts für Jazz lenken die Aufmerksamkeit auf die
vielfältige Entwicklung und Erschließung der Künste, die die KUG im Bereich der Zeit-
genössischen Musik leistet. Eine verstärkte öffentliche Präsentation – u.a. in der neuen
Abonnementreihe abo@MUMUTH und den Publikationen der KUG – soll die regionale,
aber auch die internationale Sichtbarkeit erhöhen. Durch die wechselseitige inhaltliche
Abstimmung dieser Aktivitäten und den vermehrten Austausch zwischen den AkteurInnen
soll der Schwerpunkt weiter entwickelt und nachhaltig in den Fachbereichen der Universität
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verankert werden. Auch bei Berufungen achtet die KUG auf die Erfahrungen und Visionen
der zukünftigen ProfessorInnen in der Zeitgenössischen Musik. So kann die Beschäftigung
mit Zeitgenössischer Musik in allen Bereichen der KUG zu einer inneren Notwendigkeit
werden.
Mit den genannten EEK-Aktivitäten leistet die KUG einen wesentlichen Beitrag, um die
Beschäftigung mit der Musik unserer Zeit zu einem selbstverständlichen Bestandteil des
kulturellen Lebens und jeder musikalischen Ausbildung werden zu lassen.
• Elektronische Medien in Kunst und Wissenschaften
Elektronische Medien und Informationstechnologie sind an der KUG in vielfältigen Einzel-
projekten Gegenstand, Methode, Inhalt und Werkzeug in EEK und wissenschaftlicher For-
schung sowie in der Lehre. Der Schwerpunkt soll diese Aktivitäten bündeln, die Beschäfti-
gung mit elektronischen Medien als gemeinsame Querschnittsmaterie mehrerer Fachbe-
reiche etablieren und so zu einer wechselseitigen Befruchtung von EEK, Forschung und
Lehre beitragen. Dadurch werden auch die Kompetenzen unserer Studierenden, Künst-
lerInnen und WissenschaftlerInnen in diesem Bereich weiter gestärkt. Folgende Entwick-
lungen sollen im Zeitraum 2009-2012 unterstützt werden:
Im Bereich der EEK bietet das bereits mit Mitteln der Profilbildung geförderte MUMUTH-
Lab ein künstlerisches Forschungslaboratorium, das sich im Rahmen von FWF- und EU-
Projekten u.a. Fragen der Gestaltung und Wahrnehmung von Räumen mittels Klang, Licht
und Bewegung widmen wird. Die Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten elektro-
nischer Medien im Kompositions- und Produktionsprozess sowie im Konzertbetrieb ist
Gegenstand der EEK in vielen Formen der zeitgenössischen Musik, vom Jazz über das
Musiktheater bis zur Elektronischen Musik, und soll – auch im Rahmen extern geförderter
Projekte – verstärkt unternommen werden.
In der wissenschaftlichen Forschung sollen die multimedialen Archive der KUG elektro-
nisch aufgearbeitet und so der musikologischen Forschung zugänglich gemacht werden. In
der Instrumental- und Gesangspädagogik sollen Fragen des motorischen Lernens mit
Methoden der Computertechnologie erforscht werden. Der wissenschaftliche Fachbereich
Sound and Music Computing betreibt vorrangig Forschung und Entwicklung in den
Themenfeldern Spatial Sound und Klangmodellierung, oft in enger Verbindung mit EEK.
Die eLearning-Aktivitäten der KUG stehen derzeit an der Schnittstelle zwischen Lehre und
wissenschaftlicher Forschung. Über den vielfach geübten Einsatz von elektronischen
Medien in der wissenschaftlichen Lehre hinausgehend ist der Einsatz von eLearning in der
Kunstlehre ein neues Forschungsfeld, das wissenschaftlich untersucht und – auch durch
die konkrete Erprobung im Lehrbetrieb verschiedener künstlerischer Studienrichtungen –
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weiterentwickelt werden soll. Die Entwicklung musikpädagogischer Applikationen für die
Sekundarstufe soll im Rahmen von Drittmittelprojekten weiter betrieben werden.
Als Voraussetzung für die Realisierung der genannten Entwicklungsperspektiven muss
eine dem modernen Universitätsbetrieb angemessene IT- und AV-Infrastruktur zur Verfü-
gung stehen. Für die nächsten Jahre ist daher der Ausbau der Homepage zu einer multi-
medialen Informations- und Kommunikationsplattform der KUG sowie der Aufbau eines
Medienservers für die Langzeitarchivierung digitaler Objekte und gegebenenfalls der
Betrieb einer KUG-eigenen elektronischen Publikationsplattform anzustreben.
• Forschungscluster Musikologie
Der wissenschaftliche Bereich im Fach Musikologie ist an der KUG nicht nur in einem für
Kunstuniversitäten weit überdurchschnittlichen Maß repräsentiert. Besondere Profilspitzen
ergeben sich vor allem auch dadurch, dass an musikwissenschaftlichen Instituten sonst
kaum vertretene Teilgebiete oder Disziplinen an der KUG eine im nationalen Rahmen und
teilweise darüber hinaus exponierte Position einnehmen. Neben dem Bereich Abendlän-
dische Musikgeschichte und zeitgenössische Musik sind es insbesondere die Jazzfor-
schung, die Musikästhetik (Wertungsforschung), die Elektronische Musik und Akustik sowie
die Ethnomusikologie, die heute zentrale Bereiche musikologischer Forschung abdecken,
an anderen Universitäten im deutschsprachigen Raum aber nur selten verankert sind. Vor
allem die einzigartige Konzentration dieser heute so wichtigen Fachrichtungen an einem
Standort fördert in besonderer Weise interdisziplinären Austausch und die Konzipierung
zukunftsweisender Forschungsprojekte, für die Drittmittel bei entsprechenden Forschungs-
förderungsorganisationen wie dem FWF kompetitiv zu akquirieren sind. Damit bieten sich
in Graz auch ausgezeichnete Möglichkeiten für die so dringend erforderliche Heranbildung
höchst qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses. Aufbauend auf den individuellen
Spitzenleistungen einzelner WissenschaftlerInnen und Fachbereiche soll durch interdiszi-
plinäre Vernetzung ein Forschungsverbund entstehen, der die Musikologie – als Weiterfüh-
rung des bereits erfolgreich betriebenen interuniversitären Musikologie-Studiums – als
international sichtbaren wissenschaftlichen Exzellenzbereich der KUG etabliert.
Integriertes Qualitätsmanagement
Die KUG hat – wie viele andere österreichische Universitäten – den Paradigmenwechsel von
der Qualitätssicherung durch Evaluierung hin zum Aufbau eines Qualitätsmanagement-
systems (QMS) vollzogen. Sie ist als autonome Universität verantwortlich für die Qualität
ihrer Leistungen und der Staat verantwortet als Auftraggeber dieser Leistungen den bil-
dungspolitischen und ressourciellen Kontext.
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Die KUG hat sich für die nächsten Jahre zum Ziel gesetzt, das bereits bestehende QMS in
der Administration und in den Dienstleistungseinrichtungen zu optimieren und die vor-
handene Qualitätskultur durch die Implementierung eines QMS im Bereich Lehre und Weiter-
bildung sowie eines QMS für die Entwicklung und Erschließung der Künste sowie die wis-
senschaftliche Forschung zu untermauern (Entwicklungsplan 2009-2012). Kennzeichnend
für das QMS der KUG ist die systematische Verbindung der Qualitätsfrage mit den strate-
gischen Zielen („mission driven“). Dies bedeutet, dass Qualität mit der Erreichung der selbst
gesetzten Ziele entsteht und daran gemessen wird. Damit soll verhindert werden, dass
Qualitätssicherungsinstrumente ein vom sonstigen Management und Handeln abgekoppeltes
Eigenleben führen.
Die KUG ist bestrebt mit den bereits vorhandenen Regelungen, Instrumenten und Routinen
für ihre unterschiedlichen Wirkungsbereiche – Lehre, EEK, Forschung, Administration und
Dienstleistung – jeweils optimal passende Qualitätsmanagementsysteme zu entwickeln bzw.
weiterzuentwickeln, die sich gegenseitig ergänzen und im Sinne eines integrierten Systems
zusammenwirken. Außerdem orientiert sich das QMS der KUG an den “Standards and
Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area” (ENQA-Stand-
ards).1 Die KUG bereitet sich auf eine externe Zertifizierung des Qualitätsmanagement-
systems vor und setzt sich diese und die Vereinbarung über ein QM-Audit des gesamten
QM-Systems durch eine im EQAR registrierte Agentur zum Ziel.
In der Entwicklung und Implementierung des integrierten QMS der KUG liegen in den näch-
sten Jahren zahlreiche Lernchancen für die Organisation, die in moderierten Workshops als
Potenzial weiterentwickelt werden, um ein systematisches Innovations- und Wissens-
management an der KUG weiter zu verbreiten. Ebenso ist die KUG interessiert, im Rahmen
von Vergleichsstudien in der Curricular-Entwicklung oder kooperativ mit internationalen
Kunstuniversitäten (z.B.: AEC und ELIA) leistungs- und prozessorientierte Benchmarkings im
Rahmen des gesamten integrierten Qualitätsmanagements zu etablieren.
Qualitätsziele
Die grundsätzlichen Qualitätsziele im künstlerischen/wissenschaftlichen Bereich der KUG
sind im Überblick:
1 Exzellente, international sichtbare EEK der KünstlerInnen
2 Exzellente, international sichtbare wissenschaftliche Forschung der Wissen-
schafterInnen
3 Gesellschaftliche Relevanz der universitätsfinanzierten EEK
1 ENQA Report Standards and Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area (2005).
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4 Heranbildung von international konkurrenzfähigem künstlerischem Nachwuchs als
selbständige KünstlerInnen-Persönlichkeiten
5 Heranbildung von international konkurrenzfähigem wissenschaftlichem Nachwuchs
6 Effizienter, qualitätsorientierter Einsatz beschränkter Ressourcen
7 Kreativität und Potenzial beider Geschlechter in Lehre, EEK und Forschung nützen
8 Motivierte und kompetente MitarbeiterInnen, die sich mit den sich verändernden Anfor-
derungen in Lehre, EEK und Forschung auseinandersetzen und ihren Aufgaben gerecht
werden
Die Qualitätsziele richten sich sowohl auf die Qualität der Ergebnisse im künstlerischen/wis-
senschaftlichen Bereich (z.B. Forschungsergebnisse, AbsolventInnen) wie auch auf die Qua-
lität in den Prozessen und in den Strukturen der Universität als Organisation (Ressourcen-
einsatz, Geschlechtergerechtigkeit, MitarbeiterInnenkompetenz).
Die Qualitätsziele der KUG-Administration und Dienstleistungseinrichtungen folgen den Leit-
bildern
• KundInnenorientierung und KundInnenzufriedenheit
• Definierter Servicelevel
• Effizienter Ressourceneinsatz
• Permanente Überprüfung und Anpassung der Geschäftsprozesse an die laufenden Anfor-
derungen und Innovationen von Geschäftsprozessen
• Führungskompetenz
Gestaltung und Implementierung des integrierten Qualitätsmanagementsystems im
akademischen Bereich
Die KUG verfügt bereits über zahlreiche spezifische Instrumente für das Qualitätsmanage-
ment, seien es Evaluierungen, Analysen, Planungsgrundlagen oder ein ausgefeiltes
Berichtssystem. Diese werden für das integrierte QMS des akademischen Bereichs im Hin-
blick auf ihre konditionalen, zeitlichen und logischen Beziehungen analysiert. Die KUG wird
die wahrnehmbare Asymmetrie zwischen zahlreichen Qualitätsprüfungsinstrumenten und
wenigen Entwicklungs- und Planungsinstrumenten durch das neue QMS ausgleichen. Im
Zentrum stehen sinnvolle Verbindungen zwischen den klassischen Instrumenten der künst-
lerischen/wissenschaftlichen Qualitätssicherung und -kontrolle mit der Qualitätsentwicklung
durch Prozessmanagement und Strukturen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner
Einzelteile.
Die Implementierung des Qualitätsmanagementsystems im künstlerischen/wissenschaft-
lichen Bereich der KUG ist ein Projekt von etwa dreijähriger Laufzeit (Mitte 2009-2012). Ziel
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ist es ein System von ineinander greifenden Regelkreisen (Plan-Do-Check-Act) zu etablie-
ren, die eine regelmäßige Planung und Überprüfung von Aktivitäten, Maßnahmen und Pro-
grammen ermöglichen, um die Qualitätsziele umzusetzen. Die vorhandenen Zielverein-
barungen mit den Organisationseinheiten und eine noch zu etablierende jährliche Qualitäts-
konferenz im künstlerischen/wissenschaftlichen Bereich sind zwei Beispiele für Regelkreise.
Meilensteine (Schritte für 2009 sind nur zum besseren Verständnis angeführt)
Implementierungskonzept Juli 2009
Konkretisierung ausgewählter Qualitätsziele (2, 4 und 5) inkl. der Formu-
lierung von Handlungsfeldern und Maßnahmen und Abstimmung dieser
Konkretisierungen mit Senat und Universitätsrat
September 2009
- November 2009
1. Strategieklausur „Qualität in der Lehre“
• mit SturiAG und StuKo
• Diskussion der Konkretisierung von Qualitätsziel 4 (Heranbildung von
international konkurrenzfähigem künstlerischem Nachwuchs als
selbständige KünstlerInnen-Persönlichkeiten)
• Auswahl der Handlungsfelder und Prozesse, die im Jahr 2010 im
Bereich Lehre analysiert und ggf. optimiert werden
Dezember 2009
Bildung des Qualitätszirkels Lehre Januar 2010
Beginn der Qualitätsmanagementdokumentation 1. Quartal 2010
2. Strategieklausur „Qualität in Kunst und Wissenschaft“
• mit FachbereichsleiterInnen und wissenschaftlichem Beirat
• Diskussion der Konkretisierung der Qualitätsziele 2 und 5 (Exzellente,
international sichtbare wissenschaftliche Forschung der Wissen-
schafterInnen; Heranbildung von international konkurrenzfähigem
wissenschaftlichem Nachwuchs)
• Auswahl der Handlungsfelder und Prozesse, die im Jahr 2010 im
Bereich Kunst und Wissenschaft analysiert und ggf. optimiert werden
2. Quartal 2010
Bildung des Qualitätszirkels Kunst/Wissenschaft 2. Quartal 2010
Europäische Vergleichsstudie ausgewählter Studien (geplante Themen:
Zulassung, Learning Outcomes und Abschlussprüfungen)
2. und 3. Quartal
2010
Konkretisierung zweier weiterer Qualitätsziele und Abstimmung mit Senat
und Universitätsrat
September 2010
- November 2010
3. Strategieklausur „Qualität in der Lehre“
• mit SturiAG und StuKo
• Diskussion der Ergebnisse der Vergleichsstudie
• Auswahl der Handlungsfelder und Prozesse, die im Jahr 2011 im
Bereich Lehre analysiert und ggf. optimiert werden
Dezember 2010
1. Gemeinsame Strategieklausur „Qualität in Lehre/EEK und Forschung“ 2. Quartal 2011
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• Auswertung der Arbeit der Qualitätszirkel
• Entscheidung über Verbesserungsprozesse
Konkretisierung weiterer Qualitätsziele und Abstimmung mit Senat und
Universitätsrat
September 2011
- November 2011
2. Gemeinsame Strategieklausur „Qualität in Lehre/EEK und Forschung“
• Auswertung der Arbeit der Qualitätszirkel
• Entscheidung über Verbesserungsprozesse
2. Quartal 2012
Dokumentation der Implementierung des QMS im akademischen Bereich
und Vorbereitung für die Zertifizierung
2. Quartal 2012
Vorbereitung für die Zertifizierung und Abstimmung mit dem Senat und dem
Unirat
Juli 2012
- September 2012
Optimierung des QMS in der Administration und in den Dienstleistungseinrichtungen
Die KUG hat ihr Qualitätsmanagementsystem für die Verwaltung in den Jahren 2005 - 2007
entwickelt und implementiert. Instrumente wie KundInnenkonferenzen in zentralen Abteilun-
gen, Prozessanalysen und -optimierungen, eine jährliche Strategieklausur, Qualitäts- und
Innovationszirkel sowie eine Steuerungsgruppe sind bereits in den Regelbetrieb integriert.
Die Leitbilder des QMS entsprechen modernen Vorstellungen von Administration und Dienst-
leistungen (siehe oben Qualitätsziele).
Das bereits implementierte Qualitätsmanagementsystem von Administration und Dienst-
leistungseinrichtungen wird im Hinblick auf Umsetzungsergebnisse, Servicestandards und
die Wirksamkeit überprüft (2./3. Quartal 2011). Darüber hinaus wird eine qualitätsorientierte
Prozesssteuerung in das QMS integriert, um im Zuge der bereits in Angriff genommenen
Struktur- und Verwaltungsreform Effizienzsteigerungen ohne Qualitätsverluste zu bewirken.
Die KUG setzt hierzu ein eigenes Fokusprogramm auf, das die Entwicklung kürzerer Ent-
scheidungswege, die Weiterentwicklung des IKT-Einsatzes in Verwaltungsprozessen, den
Ausbau des Dienstleistungsbereiches EEK/Wissenschaft sowie eine Prozessoptimierung in
den Bereichen Personalmanagement und Beschaffungswesen zum Gegenstand hat
(1. Ausbaustufe: Oktober 2010 – Dezember 2011).
A. Personalentwicklung
Das Personal einer Universität ist ihr Kapital. Diesem Leitsatz folgt die KUG in der Personal-
entwicklung, die sich mit allgemeinen und spezifischen Angeboten an Lehrende, Künst-
lerInnen, WissenschafterInnen, an den künstlerischen/wissenschaftlichen Nachwuchs, Stu-
dierende und an die allgemeinen Bediensteten aus den Bereichen Administration und
Dienstleistung richtet.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Die Personalentwicklung der KUG versteht sich als Ergänzung zu den fachlichen, künst-
lerischen und wissenschaftlichen Bildungs- und Entwicklungswegen. Eine ihrer Kernauf-
gaben liegt in der gezielten Förderung von Managementkompetenzen, von Teamarbeit in der
Lehre, EEK und Forschung um Interdisziplinarität und Interkulturalität zu fördern. Program-
matisch findet diese Professionalisierung für ein umfassendes Berufsfeld statt, wenn es um
den wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs in den Doktoratsprogrammen geht.2
Darüber hinaus werden für den Kollektivvertrag und den Stellenplan für den akademischen
Mittelbau ab 2009 neue Laufbahnmodelle mit Hilfe von Qualifizierungsvereinbarungen zu
entwickeln sein.
Laufbahnstellen
Die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz erachtet sich an die im Entwicklungs-
plan in den Kapiteln 6.3.7. sowie 7.15.2. enthaltenen Ausführungen über Definition von
Anzahl und Umfang der Laufbahnstellen gebunden.
Die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wird im Bereich des wissenschaft-
lichen Nachwuchses den hohen Anteil der Rotationsstellen gegenüber den Laufbahnstellen
jedenfalls sicherstellen, um die gewünschte Flexibilität zu erhalten. In der Kategorie der
„Associate Professors“ werden bis 2012 bis zu 5 Qualifizierungsstellen bedarfsorientiert
geschaffen werden.
Hochschuldidaktische Aus- und Weiterbildung der Universitätslehrerinnen und -lehrer
Die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wird im Zuge des Berufungsver-
fahrens zusätzliche Maßnahmen einführen, um eine hochschuldidaktische Qualifizierung zu
gewährleisten. Dies soll insbesondere durch eine Konkretisierung der Anforderungsprofile
erfolgen, auf deren Basis die GutachterInnen die am besten geeigneten KandidatInnen
festlegen. Sollte eine hochschuldidaktische Eignung im gewünschten Ausmaß zum Zeitpunkt
der Bewerbung noch nicht vorliegen, sollen im Rahmen von Berufungs-, Ziel- und Leistungs-
vereinbarungen entsprechende Ziele festgelegt werden.
Die spezifischen didaktischen Fähigkeiten und Weiterbildungen der Lehrenden für den künst-
lerischen oder wissenschaftlichen Unterricht sind unter anderem auch Gegenstand der
Leistungsfeststellungsverfahren für Entfristungen und Gehaltserhöhungen.
Bei der Personalplanung für die nächste Leistungsperiode gehen wir beim allgemeinen
Personal der KUG von einem sehr knapp bemessenen Personalstand aus. Durch eine
Struktur- und Verwaltungsreform, ein flexibles Dienstrecht und eine effektive Personal-
² S. Leistungsbereich Forschung
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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entwicklung sollen für die Umsetzung strategischer Ziel- und Schwerpunktsetzungen mehr
Handlungsspielräume gewonnen werden. Anhand von Prozessanalysen und ausgewählten
Maßnahmen im Fort- und Weiterbildungsbereich sollen strukturelle Veränderungen unter-
mauert und das Potenzial des Personals bestmöglich für bestehende und neue Anforde-
rungen entwickelt werden.
Die flexible und bedarfsorientierte Kinderbetreuung ist an der KUG etabliert und wird von
Lehrenden und Studierenden angenommen. Folgende Kinderbetreuungsangebote stehen
insgesamt zur Verfügung:
• zwei Kinderkrippen und ein Kindergarten (siehe unten),
• ein BabysitterInnenpool (Vermittlung von BabysitterInnen),
• die virtuelle Plattform „parent2parent“ (zur Organisation gegenseitiger Unterstützung),
• M.A.M.A. (flexible, stundenweise Betreuung; siehe unten),
• ein Sommerkindergarten (20 Kinder pro Woche im Kindergarten der Österreichischen
HochschülerInnenschaft).
Im Zeitraum der Leistungsvereinbarung werden voraussichtlich neun Professuren frei, bezüg-
lich der Nachbesetzungen wird auf den Entwicklungsplan für die Jahre 2009 bis 2012 ver-
wiesen.
Nr. Bezeichnung Vorhaben Kurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten VorhabenGeplante
Umsetzung bis
1
Förderung des künstlerischen/wissen-schaftlichen Nachwuchses
Professionalisierung des akademischen Nachwuchses durch Trainings-und Weiterbildungsangebote insbesondere für die Angehörigen der Doktoratsschulen (Bedarfserhebung in den im Oktober 2009 neu gegrün-deten Doktoratsschulen: 2010, Implementierung der Angebote zu PE in diesem Bereich 2011, Übernahme in den ständigen Arbeitsbereich);Mentoringprogramm für Personal mit Qualifizierungsvereinbarung(Entwicklung der KUG-spezifischen Anforderungen sowohl im wissen-schaftlichen wie auch im künstlerischen Bereich in den Qualifizierungs-vereinbarungen 2010, Implementierung des Mentoringprogramms 2011)
Meilensteine 2010 bis 2011
2
Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Betreuungspflichten
Beibehaltung der flexiblen und bedarfsorientierten Kinderbetreuung (in Kooperation mit den anderen Grazer Universitäten, z.B. UNIKID). Neben der Durchführung regelmäßiger Bedarfserhebung wird dieser Bereich durch die ständige Weiterentwicklung alternativer Arbeitsformen für alle Kategorien der MitarbeiterInnen sowie für die Studierenden im Hinblick auf mehr Arbeitszeitflexibilität ausgebaut. Bis 2011 wird erhoben, ob fürBerufsrückkehrerinnen auch an der KUG ein Bedarf an gezielten Mentoringmaßnahmen im Sinne einer Karriereförderung besteht. Im Fall des Bedarfs werden diese bis 2012 implementiert.
Meilensteine 2011 bis 2012
Ziel in Bezug auf Personalentwicklung (siehe Tabelle)
Nr. Ziel IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1 Flexible und bedarfsorientierte Kinderbetreuung (UNIKID)
Verfügbarkeit von MAMA Blöcken (flexible Betreuung)
22 mind. 22 mind. 22 mind. 22
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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B. Forschung sowie Entwicklung und Erschließung der Künste
Die Kunstuniversität Graz fühlt sich den universitären Aufgaben der Entwicklung und
Erschließung der Künste sowie der wissenschaftlichen Forschung gleichermaßen ver-
pflichtet. Die KUG verfügt über einen für eine Kunstuniversität auch im internationalen Ver-
gleich sehr großen wissenschaftlichen Bereich. Um diesen weiterzuentwickeln, wurde im
Jahr 2008 ein Strategieprozess begonnen, der als eines seiner Ergebnisse die Zusammen-
fassung der wissenschaftlichen Aktivitäten in teilweise institutsübergreifende Fachbereiche
brachte und auf Basis einer Fokussierung der Forschungsagenda die Grundlage für die
Bildung größerer Arbeitsgruppen und langfristiger – auch interdisziplinärer – Kooperationen
innerhalb und außerhalb der KUG legt. Die Entwicklung und Erschließung der Künste hin-
gegen bildet als „artistic research“ das Pendant zur wissenschaftlichen Forschung und
bedient sich künstlerischer Methoden, die ein Wechselspiel von künstlerischer Arbeit und
deren Reflexion darstellen. So steht sie primär für künstlerische Wissensproduktion,
getragen durch Methodenvielfalt.
Die Vorhaben der KUG für die Leistungsvereinbarungsperiode 2010-2012 verfolgen die
Stärkung dieser beiden Bereiche und zielen auf die nachhaltige Festigung von international
vergleichbaren Qualitätsstandards ab. Die Tatsache, dass die KUG Gründungsmitglied in der
österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität ist und sich durch verstärkte Aktivi-
täten um die Implementierung der Europäischen Charta für ForscherInnen bemüht, unter-
mauert diese Tendenz.
Durch die Teilnahme an Veranstaltungen wie der Langen Nacht der Forschung sorgt die
KUG dafür, dass der wissenschaftliche Bereich der KUG stärker ins Bewusstsein der Öffent-
lichkeit dringt. Folgende strategische Schwerpunkte werden gesetzt: Mehr öffentliche
Kammermusikveranstaltungen sollen einen Beitrag zur universitären EEK leisten. Der Jazz
soll als internationale Profilspitze der KUG gefestigt und sichtbarer gemacht werden. Im
Bereich der Doktoratsstudien gehen im Herbst 2009 zwei neu gestaltete Programme in Form
von Doktoratsschulen an den Start: Zum einen wird das wissenschaftliche Doktoratsstudium
nunmehr als 3-jähriges PhD-wertiges Programm von der KUG allein betrieben, zum anderen
wird die KUG mit dem neu eingerichteten künstlerischen Doktoratsstudium „Dr. artium“ an
eine im europäischen Forschungsraum (etwa mit dem Orpheus Institut in Ghent) latente
Tendenz zur Institutionalisierung der EEK und damit zu ihrer Etablierung als der wissen-
schaftlichen Forschung gleichwertiges Instrument des Erkenntnisgewinns aufschließen. Die
inhaltlichen Rahmenbedingungen der Doktoratsschulen (externe BetreuerInnen und Gut-
achterInnen, Weiterbildungsangebote, Mobilität) ermöglicht zudem die ideale Vorbereitung
auf eine internationale Berufsfähigkeit der AbsolventInnen im Forschungs- und Kunstbetrieb
und ist als wesentlicher Beitrag zur Personalentwicklung (vgl. Abschnitt A) zu verstehen.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Die Darstellung der Schwerpunkte in Forschung bzw. in Entwicklung und Erschließung der
Künste im Sinne des § 7 UG 2002 (Beschreibung des Ist-Standes) ist im Entwicklungsplan
im Kapitel 2 (Ausgangssituation) dargestellt.
Die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wird eine langfristige für die Aus-
richtung der Universität geeignete Strategie über den Umgang mit „Geistigem Eigentum“
ausarbeiten.
Nr.3 Bezeichnung Vorhaben Kurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten VorhabenGeplante
Umsetzung bis
1
Nachhaltige Festigung von international vergleichbaren Qualitätsstandards in der wissenschaftlichen Forschung
Die KUG ist Gründungsmitglied der Agentur für wissenschaftliche Integrität und wird auch in der LV-Periode 2010-2012 in dieser oder einer vergleichbaren Organisation Mitglied bleiben.
2010 - 2012
2Europäische Charter für ForscherInnen
Die Universität für Musik und darstellender Kunst Graz bekennt sich zur Unterzeichnung der Europäischen Charta für Forschende und des Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschenden und zu deren Grundsätzen. Die für ForscherInnen geltenden allgemeinen Grundsätze und Anforderungen aus der Empfehlung der Kommission werden unterstützt und umgesetzt.
2010-2012
3Etablierung neuer Doktoratsprogramme
Die KUG sieht das wissenschaftliche und das künstlerische Doktoratsprogramm, jeweils 3-jährig und PhD-wertig4, sowohl als Kristallisationspunkt für EEK und wissenschaftliche Forschung als auch als wesentliche Maßnahme zur Förderung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses (siehe auch EP-Schwerpunkt „Forschungscluster Musikologie“). Wesentliches Charakteristikum beider Doktoratsprogramme ist die angestrebte Interdisziplinarität zwischen Kunst und Wissenschaften. Durch die Einbindung externer GutachterInnen als Mitglieder der Doktoratskomitees soll die Qualität und die Vernetzung mit der internationalen Community sichergestellt werden. Die KUG strebt an, frei werdende Stellen im wissenschaftlichen Bereich im Zeitraum 2010 bis 2012 als Rotationsstellen für DoktorandInnen zur Verfügung zu stellen.
2010
4Jazz - Artist in Residence-Programm
Der Fachbereich Jazz ist eine Profilspitze der KUG, deren Aktivitäten in Lehre und EKK ausgeweitet und international sichtbarer gemacht werden sollen. Als Erweiterung der curricularen Lehre sollen weiterhininternationale Jazz-MusikerInnen zu Workshops und Konzerten mit Studierenden nach Graz geholt werden. Diese Maßnahme stellt einen Beitrag zur universitären EEK dar und verstärkt die internationale Vernetzung der KUG. Herstellung organisatorischer Rahmenbedingungen für AiR- und Konzertorganisation (personelle Ausstattung).
Jährliche Durchführung
5Instrumentale Exzellenz und Kammermusik -Erschließungstransfer
Vermehrt Präsentation von EEK-Projekten und Konzerten im MUMUTH. Jazz: Regelmäßige Veranstaltungsserien in geeigneter Infrastruktur. Musiktheater: Querschnittsmaterie in der praxisevaluierten Ausbildung. Zeitgenössische Musik: Einerseits verstärkte spezifische Veran-staltungen (Vorziehprofessur), andererseits verstärkte Einbindung in alle Veranstaltungen der KUG mit Etablierung geeigneter Vermittlungsformen für die Gesellschaft, auch in Verbindung mit wissenschaftlicher Begleitung. Elektronische Medien in Kunst und Wissenschaft: Eigene Veranstaltungsreihe zur Computermusik (Jährliche Durchführung 2010-2012)Wettbewerbe: Wettbewerbe als EEK-Beitrag zum künstlerischen Diskurs und als Förderung zeitgenössischer Kunstformen ausbauen; Neuein-führung eines Jazz Kompositions-Wettbewerbs; stärkere Nutzung von Synergien zwischen den bestehenden Wettbewerben und Ausbau der Karrierewirksamkeit von Wettbewerben. Der 8. Internationale Wettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ (Februar 2012) befindet sich in Vorbereitung.Abonnements: Nachhaltige Ausweitung der Abonnements der Gesellschaft der Freunde durch das abo@MUMUTH, verbesserte
2010 - 2012
4 Für das künstlerische Doktoratsstudium bezieht sich die PhD-Wertigkeit auf den zu erbringenden Leistungsumfang.
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Gewinnung des Publikums auf allen gesellschaftlichen Ebenen (auch Kinderuni) und Verbesserung des Vermittlungscharakters. Jährliche Durchführung 2010-2012 mit Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit der Veranstaltungen im abo@MUMUTH.
Ziele in Bezug auf Forschung sowie Entwicklung und Erschließung der Künste (siehe Tabelle)
Nr. Ziele IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1 Etablierung attraktiver neuer Doktoratsprogramme
Anzahl der neuen Doktorats-studien (Dr.artium, PhD) zum Wintersemestertermin (WB-Bezug: III.2.6.)
0 5 10 20
2Nachhaltige Festigung von international vergleichbaren Qualitätsstandards
Mitgliedschaft in einer Agentur für wissenschaftliche Integrität
ja ja ja ja
C1. Studien
Im Sinne der Leitsätze des Qualitätsmanagements im künstlerisch-wissenschaftlichen
Bereich bekennt sich die KUG zur Erhaltung und ständigen Verbesserung der Qualität in der
Lehre auf international anerkanntem Niveau. Die Grundlage für die Qualitätsentwicklung im
Bereich Lehre sind folgende Eckpunkte:
• Der Unterricht in den zentralen künstlerischen Fächern (ZKF) erfolgt stets erschließungs-
geleitet (d.h. geleitet von der Entwicklung und Erschließung der Künste). Die KUG ver-
wirklicht damit die Verbindung von Lehre mit Entwicklung und Erschließung der Künste als
primäre Aufgabe und Spezifikum einer universitären Ausbildung. Dieses Leitziel wird
dadurch sichergestellt, dass der Unterricht in den ZKF nur von Personen mit Lehrbefugnis
(venia docendi) erteilt wird. Diese Venia kann nur durch Berufung bzw. Habilitation auf der
Basis einer international erfolgreichen Qualifikation in der Entwicklung und Erschließung
der Künste erworben werden.
• Oberstes Ziel der Curricula ist die internationale Berufsfähigkeit der AbsolventInnen.
• Die KUG bekennt sich zu den Zielen der Bologna-Erklärung und der Kommuniqués von
Prag, Berlin, Bergen und London. In diesem Sinne wurden alle Studien mit Ausnahme von
Bühnengestaltung, Darstellende Kunst (Schauspiel) und Lehramt auf ein zweistufiges
Studiensystem (Bachelor und Master) umgestellt.
• Die durchgehende Einführung von ECTS-Credits in den Curricula ist abgeschlossen. Im
Sinne einer umfassenden Curriculareform (Bologna II) stellt sich die KUG der Aufgabe, die
Lernergebnisse (Learning Outcomes), Qualifikationsprofile und Ziele einzelner Lehrver-
anstaltungen in iterativen Schritten in Übereinstimmung zu bringen. Bei zukünftigen Curri-
cula-Entwicklungen werden die Learning Outcomes die Basis des Curriculums sein, an
denen sich alle LV-Ziele und die Struktur des Curriculums orientieren. Dabei wird auch die
kunstspezifische Interpretation der Dublin Descriptors helfen.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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• Förderung größtmöglicher Mobilität von Studierenden und Lehrenden durch eine neu defi-
nierte ERASMUS-Strategie. Diese fördert im Rahmen der vorhandenen Mittel Lehrenden-
mobilität im Programm von ERASMUS, um stabile Netzwerke von Kontakten zu bewähr-
ten Partneruniversitäten aufzubauen.
• Erarbeitung von Konzepten für die Einbindung der KUG in Lebenslanges Lernen im künst-
lerisch/wissenschaftlichen Bereich.
• Die KUG führt die bisherigen Aktivitäten im Bereich neuer Lehr- und Lernformen weiter.
• Beteiligung der Studierenden als kompetente, aktive und konstruktive Mitwirkende an der
Gestaltung der KUG über die Bestimmungen des UG 2002 hinaus. Die KUG sieht Lehr-
ende und Studierende als Partner in einem gemeinsamen Erkenntnisprozess, der das
Prinzip der Bildung durch Kunst und Wissenschaft lebendig werden lässt.
• Gastlehrveranstaltungen ergänzen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten das Lehran-
gebot der Curricula, indem sie regelmäßig aktuelle künstlerische und wissenschaftliche
Entwicklungen aus dem internationalen Umfeld an die KUG bringen.
Chancengleichheit und Gender Mainstreaming sind Qualitätsmerkmale der KUG und stellen
sicher, dass die Kreativität und das Potenzial beider Geschlechter optimal in die Lehre ein-
fließen.
Die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wird entsprechende Erhebungen für
die Gründe von Studienabbrüchen und Aktivitäten zur Verbesserung der Abschlussquoten
durchführen.
Derzeit sind an der KUG folgende ordentliche Studien im Sinne des § 7 UG 2002 (Stand
WS 2008) eingerichtet:
• Bühnengestaltung
• Darstellende Kunst/Schauspiel
• Dirigieren
• Komposition und Musiktheorie
• Gesang
• Instrumental(Gesangs)-pädagogik (IGP)
• Instrumentalstudien
• Jazz
• Katholische und Evangelische Kirchenmusik
• Lehramtsstudium (Unterrichtsfach Musikerziehung/Unterrichtsfach Instrumentalmusiker-
ziehung)
• Interuniversitäres Doktoratsstudium der Philosophie (gemeinsam mit der Universität Graz)
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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• Interuniversitäres Doktoratsstudium der Naturwissenschaften (gemeinsam mit der
Universität Graz)
• Elektrotechnik-Toningenieur (gemeinsam mit der Technischen Universität Graz)
• Musikologie (gemeinsam mit der Universität Graz)
ab WS 2009/2010:
• Doktoratsstudium der Künste (Dr. artium)
• Doktoratsstudium wissenschaftlich (PhD), nur an der KUG eingerichtet, als Ersatz für die
beiden interuniversitären Doktoratsstudien (Philosophie/Naturwissenschaften)
Nr. Bezeichnung Vorhaben Kurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten VorhabenGeplante
Umsetzung bis
1
Anpassung und Verbesserung des Career Service Center an die Anforderungen des künstlerischen Marktes
Die tagesaktuelle Betreuung der Homepage des Career Service Center stellt die Bereiche Jobbörse, Musikvermittlung und Stipendienevidenz sicher. Soft Skills zum Thema Musikmanagement, Selbstvermarktung und Auftrittscoaching erweitern als extracurriculares Studienangebot die Kernstücke künstlerisch/wissenschaftlicher Curricula. Dadurch kann eine nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit in den sich stetig wandelnden Berufsfeldern sicher gestellt werden.
Jährliche Durchführung
2
Verstärkte Kooperationen mit dem Johann-Joseph-Fux-Konservatorium, den steirischen Musikschulen und dem Musikgymnasium in Graz.
Die KUG stellt sich der Verantwortung, den österreichischen Nachwuchs durch nachhaltige Förderstrategien an ein künstlerisches Studium im In-und Ausland heranzuführen. Die Nachwuchsförderung mit dem Ziel, Spitzenkräfte der Zukunft auszubilden, ist jedoch kein Selbstzweck einer Institution, sondern im Sinne der Verantwortung für junge Menschen nur dort angesetzt, wo tatsächliche Chancen auf Exzellenz bestehen. Dazu dienen sowohl der Hochbegabten- als auch der Vorbereitungslehrgang an der KUG sowie das intensive Bemühen, in Kooperationen mit den Musikschulen und dem Johann-Joseph-Fux-Konservatorium die Nachwuchsförderung der genannten Institutionen zu unterstützen. Diese Unterstützung äußert sich in Weiterbildungsangeboten für Lehrende dieser Institutionen, der Bereitstellung von Expertise bei Prüfungen und Förderentscheidungen und in besonderen Vermittlungsformen durch (Austausch-) Konzerte. Diese Kooperationen unterstützen den hochbegabten österreichischen Nachwuchs in der individuellen Studienwahlentscheidung und erleichtern insbesondere die Kontaktaufnahme mit der KUG. Als Kooperationskontaktstelle fungiert der Vizerektor für Lehre.
Jährliche Durchführung
3
Inhaltliche Neuausrichtung der Qualifikationsprofile in Richtung Learning Outcomes- basierender Kompetenzprofile
Die Umstellung in der Curricularentwicklung von einer Inputsteuerung zu einer Steuerung der auf Learning Ourcome basierenden Kompetenzen ist ein wesentlicher Paradigmenwechsel im Bologna-System. Die Abstimmung der Ziele einzelner Lehrveranstaltungen im Hinblick auf die Erreichung der im Qualifikationsprofil genannten Kompetenzen wurde bereits in den letzten Jahren begonnen. In den Jahren 2010-2012 sollen die Qualifikationsprofile nun in diese Richtung weiter entwickelt werden. Ein Teilaspekt ist dabei die Abgrenzung der Qualifikationen von Bachelor- zu Masterstudien. Diese wird zu einer Präzisierung der Beschäftigungsfähigkeit der Bachelorabschlüsse führen. Durch den intensiven Diskussionsbedarf mit den universitären Gremien und den einzelnen Fachbereichen werden die Studienrichtungen der KUG schrittweise bearbeitet. Die Anzahl der so bearbeiteten Studienrichtung stellt das Ziel Nummer 1 dar.
Siehe Ziel 1
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Ziele in Bezug auf Studien (siehe Tabelle)
Nr. Ziele IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1Curricular sichtbare Umstellung der Qualifikationsprofile auf Learning outcomes
Anzahl der bearbeiteten Studienrichtungen
0 1 3 5
2Kontinuierliche Fortsetzung der Umsetzung des Bologna-Prozesses in der Studienarchitektur
Anzahl der Studien laut Bologna-Architektur an allen belegten ordentlichen Studien (exkl. Doktorat) zum Wintersemestertermin (WB-Bezug: III.1.7)
82% 85% 87% 90%
C2. Weiterbildung
Das Berufsbild der KünstlerInnen ist wie auch viele andere einem starken Wandel unter-
worfen. Kommen aus inhaltlichen Gründen berufsbegleitende Angebote in den regulären
Studien an Kunstuniversitäten eher nicht in Frage, werden umfangreiche Angebote im
Bereich LLL immer wichtiger. Die Angebote zukünftiger Postgradualer Lehrgänge hängen
stark von einer noch im Detail auszudifferenzierenden LLL-Strategie ab. Die Anbindung und
Weiterbildung von AbsolventInnen, die bereits im künstlerischen Berufsleben stehen, ist hier
ein wesentliches Anliegen.
So kann ein Pool von Informationen und ein Netzwerk von Kontakten zwischen Lehrenden
und AbsolventInnen zu Gunsten derselben aber auch für die Studierenden der Bachelor- und
Masterstudien entstehen und so zu einer Plattform für Kunstentwicklung und Berufsfähigkeit
werden.
Derzeit sind an der KUG folgende Universitätslehrgänge (Stand WS 2008) eingerichtet:
Postgraduate/Postgraduale Universitätslehrgänge:
• Postgraduate Universitätslehrgang Dirigieren
• Postgraduate Universitätslehrgang Komposition
• Postgraduate Universitätslehrgang Gesang, Konzertgesang (Lied und Oratorium), Musik-
dramatische Darstellung
• Postgraduate Universitätslehrgang Jazz (Gesang, Gitarre, Klavier, Kontrabass, Posaune,
Saxofon, Trompete, Schlaginstrumente)
• Postgradualer Universitätslehrgang Instrumentalstudium Bachelor (p.B.) Akkordeon, Bass-
tuba, Blockflöte, Cembalo, Fagott, Flöte, Gitarre, Harfe, Horn, Kammermusik für
StreicherInnen und PianistInnen, Klarinette, Klavier, Klavier-Vokalbegleitung, Kontrabass,
Oboe, Orgel, Posaune, Saxofon, Schlaginstrumente, Trompete, Viola, Viola da Gamba,
Violine und Violoncello
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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• Postgradualer Universitätslehrgang Instrumentalstudium Master (p.M.) Akkordeon, Bass-
tuba, Blockflöte, Cembalo, Fagott, Flöte, Gitarre, Harfe, Horn, Kammermusik für
StreicherInnen und PianistInnen, Klarinette, Klavier, Klavier-Vokalbegleitung, Kontrabass,
Oboe, Orgel, Posaune, Saxofon, Schlaginstrumente, Trompete, Viola, Viola da Gamba,
Violine und Violoncello
ab WS 2009/2010:
Erweiterung des Postgradualen Universitätslehrganges Instrumentalstudium Bachelor (p.B.)
und Master (p.M.) um Performance Practice in Contemporary Music (PPCM)
Berufsbegleitende Lehrgänge:
• Universitätslehrgang für Ensembleleitung (Chor, Kammerorchester, Blasorchester)
• Universitätslehrgang Elementare Musikpädagogik
Sonstige Lehrgänge:
• Universitätslehrgang Musizieren für Kinder und Jugendliche
• Hochbegabtenlehrgang Instrumentalstudium
• Vorbereitungslehrgang Instrumentalstudium
• Vorbereitungslehrgang Gesang
• Vorbereitungslehrgang Katholische und Evangelische Kirchenmusik
Nr. Bezeichnung Vorhaben Kurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten VorhabenGeplante
Umsetzung bis
1
Schaffung von berufsbe-gleitend organisierten Studienangeboten, die die Schwerpunkte „Instrumen-tale Exzellenz und Kammer-musik“ und „Zeitgenössische Musik“ im Fachbereich „Performance Practice in Contemporary Music(PPCM)“ vernetzen
In enger Zusammenarbeit und aufbauend auf die Vorziehprofessur des Klangforums wurde mit 1.10.2009 ein neues Masterstudium (Performance Practice in Contemporary Music) eingerichtet, das als Alleinstellungsmerkmal der KUG eine zusätzliche Profilspitze im Sinne ihrer Schwerpunkte „Instrumentale Exzellenz und Kammermusik“ und „Zeitgenössische Musik“ darstellen wird. In der LV-Periode 2010-2012 soll dieses Masterstudium international etabliert und durch entsprechende Veranstaltungen mit den anderen Bereichen der KUG und der öffentlichen Wahrnehmung zeitgenössischer Kunst vernetzt werden.Der postgraduale Lehrgang „Performance Practice in Contemporary Music“ wird in Ergänzung und Verschränkung mit dem Masterstudium PPCM sowohl AbsolventInnen unserer Universität nach einem künst-lerischen Masterstudium als auch schon länger konzertierenden MusikerInnen die Möglichkeit der speziellen praktischen und theoreti-schen Weiterbildung im Bereich der zeitgenössischen Musik bieten.Speziell der postgraduale Lehrgang, aber auch das Masterstudium, bietet Potential um auch in zentralen Ausbildungsbereichen der Kunstberufsbegleitende Angebote zu etablieren. Es ist daher angedacht, beide Angebote so zu strukturieren, dass ihre Absolvierung neben einer künstlerischen Berufstätigkeit möglich ist. Aufbauend auf den Erfahrungen der ersten beiden Studienjahre wird ab Herbst 2011 geprüft werden, ob diese Angebote von Berufstätigen wahrgenommen werden und ob deren besondere Bedürfnisse erfüllt werden können. Das Rektorat der KUG wird anregen, dass der Senat mit Oktober 2012 ein allenfalls entsprechend adaptiertes Curriculum erlässt.
2012
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2Entwicklung einer LLL-Strategie, die auf die Spezifika der KUG eingeht.
Die KUG verfügt derzeit bereits über LLL-Angebote: Im Bereich der verpflichtenden MusiklehrerInnenfortbildung wurde im Auftrag der steiermärkische Landesregierung ein Weiterbildungsmodul entwickelt. Im Rahmen der berufsbegleitenden Fortbildung für LehrerInnen aller Schultypen bietet das Institut für Musikpädagogik „Pick up“- Kurse an, die aktuelle Themen der Musikpädagogik in Theorie und vor allem Praxis aufgreifen. Der berufsbegleitende Universitätslehrgang „Elemen-tare Musikpädagogik“ wurde um das Modul Musiktherapie erweitert und deckt ein breites fachspezifisches Themenspektrum ab. Damit existiert ein profiliertes Angebot, das fortgeführt werden soll.Neben der Schaffung einer berufsbegleitenden Ausbildung in „Performance Practice in Contemporary Music (PPCM)“ sollen Angebote im Bereich Regie und Musiktherapie (interuniversitär mit Universität Graz und MUG) geprüft werden. Bis 2012 wird eine LLL-Strategie für die KUG entwickelt. Diese wird auch die LLL-Strategie der EUA berücksichtigen (Einbettung der erweiterten Zugänge und des LLL in die Internationalisierungsstrategie; einer sich verändernden Studierendenstruktur Bildung zur Verfügung zu stellen; Anpassung der Curricula zur Sicherstellung einer breiten Teilnahme und der Attraktivität für an die Universität zurückkommende Erwachsene; angemessene Studienberatung, Anerkennung von Vorwissen, LLL Einbindung in die Qualitätskultur der Universitäten. Stärkung des Verhältnisses zwischen Forschung, Lehre und Innovation hinsichtlich LLL und Festigung des Reformprozesses, um ein flexibles und kreatives Lernklima für alle Studierenden zu fördern).
2012
Ziel in Bezug auf Weiterbildung (siehe Tabelle)
Nr. Ziel IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1
Etablierung eines attraktiven neuen Studienangebots im Bereich „Performing Practice in Contemporary Music PPCM“
Anzahl der belegten Studien im Masterstudium sowie im Universitätslehrgang „Performing Practice in Contemporary Music“ zum Wintersemestertermin
0 3 6 9
D. Gesellschaftliche Zielsetzungen
Für jede Universität, aber speziell für eine Kunstuniversität gilt, was die Wissenschaftsfor-
scherin Helga Nowotny postuliert hat: Wissenschaft – und natürlich auch Kunst – ist selbst
Teil des sozialen Gewebes der Gesellschaft. Sie beschreibt die Öffentlichkeit als eine Kopro-
duzentin des Wissens und verweist auch auf die Potenziale, die mit einer Partizipation der
Zivilgesellschaft an Fragen der Wissensproduktion und der Innovation verbunden sind.
In ihren strategischen Zielen spricht die KUG auch von ihrem regionalen Auftrag im Sinne
einer Verantwortung. Die KUG ist daher offen für einen Diskurs mit allen gesellschaftlichen
Stakeholdern und sucht dabei nach sinnvollen Kooperationsmöglichkeiten.
Schwerpunkte setzt sie dabei in der Stärkung des Kultur- und Wirtschaftsstandortes Öster-
reich, der gesellschaftlichen Wahrnehmung von zeitgenössischer Kunst, im Wissenstransfer
durch ihre Bibliothek sowie im Erschließungstransfer durch ihre künstlerischen Veran-
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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staltungen (wie den Abonnements), in der Nachwuchsförderung hin zu künstlerischen Per-
sönlichkeiten, in der Förderung von Personen mit besonderen Bedürfnissen, im interkultur-
ellen Dialog und im Bereich Gender Mainstreaming. Um unsere gesellschaftlichen Zielsetz-
ungen erreichen zu können, wird die Public Awareness der KUG gegenüber durch eine effi-
ziente, zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit erhöht.
Die KUG nimmt bei der Umsetzung des gesellschaftspolitischen Konzepts „Gender Main-
streaming“ ihre gesellschaftliche und ethische Verantwortung als Bildungsinstitution für die
Gleichberechtigung von Frauen und Männern wahr und trägt aktiv zur Umsetzung der
Beschäftigungspolitik im Rahmen der europäischen Lissabon-Strategie (Erhöhung der Pro-
duktivität und Innovationsgeschwindigkeit) bei.
Die KUG strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen bei den Professuren an, insbesondere
werden Frauen gezielt aufgefordert werden, sich auf Professuren zu bewerben. Die Hebung
des Anteils von Frauen als Gutachterinnen in Berufungsverfahren wird nachdrücklich ange-
strebt. Im Hinblick auf die sich erweiternden Aufgaben des Arbeitskreises für Gleichbehand-
lungsfragen werden zur Unterstützung des Arbeitskreises von der Universität für Musik und
darstellende Kunst Graz sinnvolle Lösungen angestrebt.
Das Jahr 2008 wurde von der Europäischen Union zum Jahr des Interkulturellen Dialogs
ernannt. Als die drei Kernziele der europäischen Kulturagenda wurden
• die Förderung der kulturellen Vielfalt und des interkulturellen Dialogs,
• die Förderung der Kultur als Katalysator für Kreativität im Rahmen der Strategie von Lissa-
bon für Wachstum und Beschäftigung und
• die Förderung der Kultur als wesentlicher Bestandteil der internationalen Beziehungen der
Union festgelegt.
Diese politischen Strategien werden von der KUG in ihren gesellschaftlichen Zielsetzungen
berücksichtigt.
Dem bedeutenden gesellschaftspolitischen Anliegen der Nachhaltigkeit Rechnung tragend,
bekennen sich die Grazer Universitäten dazu, wesentliche Projekte unter diesem Gesichts-
punkt zu konzipieren und umzusetzen.
An der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wird ein Verhaltenskodex ausge-
arbeitet, in dem auch Klarstellungen in Hinblick auf jeweils geltende Antikorruptionsbestim-
mungen enthalten sind.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Nr.Bezeichnung
VorhabenKurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten Vorhaben
Geplante Umsetzung
bis
1
Förderung von Personen mit besonderen Bedürfnissen
Im Sinne des Artikels 15 der europäischen Sozialcharta, in dem sich die EU-Mitgliedsstaaten verpflichten, Personen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung eine berufliche und soziale Eingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen, nimmt auch die KUG diese wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe wahr. StudierendeDa fast alle Studien an einer Kunstuniversität wesentlich dadurch geprägt sind, dass motorische und geistige Fähigkeiten gegeben sein und weiter entwickelt werden müssen, gibt es in Kunststudien wenige Studierende mit Behinderung. Generelle Maßnahmen zu ihrer Förderung sind daher nicht sinnvoll, weswegen die KUG spezifische Maßnahmen im Anlassfall setzt. An der KUG studiert derzeit nur jeweils ein Studierender mit Sehbehinderung in denwissenschaftlichen Studienrichtungen Musikologie und Elektrotechnik-Toningenieur. Im Rahmen eines mit der Universität Graz abgeschlossenen Vertrages stellt die Universität Graz bzw. das dort eingerichtete „Zentrum Integriert Studieren“ (ZIS) der KUG gegen Entgelt das folgende Leistungsangebot für ihre sehbehinderten Studierenden zur Verfügung: Die Umsetzung von Studienunterlagen, Präsentationen und relevanter Literatur in digitale Formate oder tastbare Unterlagen sowie die Koordination einer begleitenden Nachbearbeitung einzelner Lehrveranstaltungen zur Adaptierung des Studienmaterials. Die KUG wird, da die Rückmeldungen zu den Services sehr positiv sind, auch in Zukunft für jede/jeden Studierenden mit besonderen Bedürfnissen individuelle Maßnahmen ergreifen.MitarbeiterInnen Für die MitarbeiterInnen mit besonderen Bedürfnissen wurden die notwendigen Adaptierungen der Arbeitsplätze vorgenommen. Um die Aufnahme weiterer Personen zu erleichtern, aber auch um Gehbehinderten den Zugang zu unserer Universität zu ermöglichen, achtet die KUG bei all ihren Bauvorhaben auf entsprechende Maßnahmen (2007: Reiterkaserne, 2008: Palais Meran, 2009: MUMUTH).Um den gesellschaftspolitischen Auftrag, bei der Integration von Menschen mit Behinderung als Vorbild zu wirken, wahrzunehmen, arbeitet die KUG mit der Organisation zur Förderung der Chancengleichheit und Integration „Alpha Nova“ zusammen und will die Zahl der Beschäftigten mit besonderen Bedürfnissen erhöhen.Die KUG sieht sich hier, insbesondere auf Grund ihrer hohen Öffentlichkeits-wirksamkeit, in einer besonderen gesellschaftlichen Vorbildrolle.Für Studierende werden die bestehenden Services in direkter Kommunikation mit den Betroffenen ständig weiterentwickelt, im Bereich der Lehrenden und MitarbeiterInnen hat sich die KUG entschlossen, vermehrt Behinderte anzu-stellen, daher wird in Hinkunft bei jeder Stellenausschreiben einen „Behin-derenpassus“ hinzugefügt. Eine Strategie dazu wird bis Ende 2010 erarbeitet werden und dann alle Mitglieder des universitären Lebens einschließen. Erste Maßnahmen (wie z.B. die Etablierung eines Behindertenorchesters ev. in Kooperation mit der MUG) werden bis 2011 abgeschlossen sein.
Siehe Kurzbe-
schreibung
2Schwerpunkte im Gender Mainstreaming
Die KUG setzt bei der Umsetzung des gesellschaftspolitischen Konzepts „Gender Mainstreaming“ bis 2011 den Schwerpunkt in der Evaluation der Umsetzung des Frauenförderplans, der inneruniversitären Entscheidungen (z.B. Stipendienvergabe) und der strategischen Vorgaben. Ein Teil des Umsetzungsmonitorings stellt dabei eine Implementierung von Gender Budgeting ab 2013 dar. Für 2012 werden die Budgetpositionen Reisekosten-zuschüsse sowie von der KUG finanzierte Stipendien für die Durchführung von Genderanalysen ausgewählt. Damit soll im Sinne einer wirkungsorientierten Haushaltsführung auch die gendergerechte Wirkung budgetärer Maßnahmen evaluiert und gegebenenfalls durch Veränderung der Maßnahmen verbessert werden. Sie leistet damit auch einen Beitrag zur langfristigen Entwicklung der Geschlechterparität in den Gremien.
Siehe Kurzbe-
schreibung
3Ausweitung der Lehrlingsausbildung
Als tertiäre Bildungseinrichtung sieht sich die KUG als verantwortungsvolle Arbeitgeberin auch verpflichtet, jungen Menschen durch eine qualitativ hoch-wertige und praxisbezogene Ausbildung eine Zukunftschance am Arbeitsmarkt einzuräumen. Die Ausbildung erfolgt für den Eigenbedarf, aber auch darüber hinaus, um die gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. In Koopera-tion mit der Universität Graz wird die im Herbst 2008 gestartete Lehrlingsinitiative UNIVIT durchgeführt. Die Palette der Projektbestandteile umfasst Projektwochen, Vorträge, Seminare und Workshops. Bei Erfolg ist an eine Fortsetzung des Projektes im Herbst 2010 geplant.Weiters kam die KUG der Aufforderung des Wirtschaftsministeriums nach,dem „Pakt für Lehrlinge“ beizutreten. Wir verpflichteten uns, den Lehrlings-stand im kommenden Ausbildungsjahr 2009/2010 zumindest konstant zu halten.
Siehe Kurzbe-
schreibung
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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4
Erarbeitung eines Gesamtkonzepts über die Sicherheit von Personen und den Schutz von Anlagen
ArbeitnehmerInnenschutz ist für die KUG ein wesentliches Thema, welches sowohl in technischer als auch in organisatorischer Hinsicht unter Einbe-ziehung der gesetzlich vorgeschriebenen Organe wie Sicherheitsvertrauens-personen, Arbeitmediziner/in und Sicherheitsfachkraft sowie Arbeitsinspektoratständig weiterentwickelt wird. In den Jahren 2010 bis 2011 soll ein Gesamtsicherheitskonzept für die KUG erstellt werden, welches neben der Arbeits- und Anlagensicherung insbeson-dere auf den Bereich des Krisenmanagements abzielt. 2012 sollen im Rahmen der Entwicklung von Krisenszenarien auch praktische Schulungen und Übungen unter Beiziehung von Einsatzkräften durchgeführt werden. Gedacht ist etwa an das Szenario eines Großbrandes während einer gut besuchten Veranstaltung. Die Ergebnisse des Projekts werden Inhalt eines Krisenhandbuches, welches die wesentlichen Grundlagen für das Verhalten im Krisenfall (Angehörige und Kompetenzen des Krisenstabes, Reaktions-pflichten, Kommunikationsstrukturen, etc.) definiert.
Siehe Kurzbe-
schreibung
5
Erweiterung der Genderforschung und des genderorientiertenLehrangebotes
Frauenförderung durch die Teilnahme an Potenziale III (Universität Graz), Betreuung der Frauen im wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs, insbesondere im Bereich Jazz; Förderung der Sichtbarkeit von Frauen in Kunst und Wissenschaft (Klassenabende mit Werken von Frauen, Absolventinnenabende, Gastvorträge etc.)Koordination:Koordination der Entwicklung und des Ausbaus der musik- und theater-wissenschaftlichen Genderforschung durch die Ko-Stelle für Frauen- und Geschlechterforschung.Stipendien:6 Gender Studies Stipendien (jährlich 2) im Studienbereich, Unterstützung von Nachwuchswissenschafterinnen.Genderorientierte Gastvorträge:Ausschreibung von jährlich 1 bis 4 integrierten genderorientierten Gastvor-trägen, die im Rahmen einer LV stattfinden.Ausbau des Lehrangebots:Zusätzliches genderorientiertes Angebot an Lehre 4 Wochenstunden pro Semester, vorrangig Musikologie/Masterstufe und mindestens einmal pro Studienjahr im Instrumentalbereich.Symposium:Jährlich findet ein internationales Symposium der KUG zu Kernthemen der Genderforschung statt.Vernetzung: 3 GenderforscherInnen nehmen aktiv an wissenschaftlichen Tagungen teil.Forschungsvorhaben:Erarbeitung von 1 Forschungsvorhaben mit dem Ziel einer externen Förderung durch Dritte.
2010 - 2012
Ziele in Bezug auf Gesellschaftliche Zielsetzungen (siehe Tabelle)
Nr. Ziele IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1Förderung der Chancenfairness am Arbeitsmarkt für Personen mit Behinderung
Anteil der MitarbeiterInnen zum BiDokVUni-Stichtag 31.12. mit einem Grad der Behinderung von zumindest 50% und Zugehörigkeit zum Kreis der „Begünstigt Behinderten“ laut Bescheid des Bundessozialamts an der gemäß Art. 2 §1 (1) BEinstG vorgesehenen Anzahl von MitarbeiterInnen
36% 40% 42% 45%
2Förderung der Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen durch gezielte Lehrlingsausbildung
Anzahl der MitarbeiterInnen in Lehrlingsausbildung zum BiDokVUni-Stichtag 31.12.
1 3 4 5
3Abhaltung eines internationalen Symposiums zu Kernthemen der Genderforschung
Anzahl der abgehaltenen Symposien
0 1 1 1
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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E. Erhöhung der Internationalität und Mobilität
Ziel der Internationalisierungsstrategie der KUG ist es, die Vielzahl an bisherigen und
zukünftigen Aktivitäten zu vernetzen und so besser nutzbar zu machen.
Vordringliche Ziele in der Lehre sind, sie im internationalen Wettbewerb um die besten
Studierenden (undergraduate und graduate) attraktiv zu gestalten und durch nachhaltige
Positionierung im europäischen Bildungsraum die internationale Berufsfähigkeit unserer
AbsolventInnen sicherzustellen.
Bereits in ihrem strategischen Ziel „Regionale Verantwortung – Internationale Ausrichtung“
legt die KUG darüber hinaus Folgendes fest: „Wie in der Wissenschaft internationale Ver-
ankerung die Basis nachhaltiger Qualität ist, sind unsere regen Aktivitäten in der internatio-
nalen Entwicklung und Erschließung der Künste und das erfolgreiche Engagement für institu-
tionalisierte Auslandskontakte von der Überzeugung getragen, dass die Künste durch das
Heraustreten aus nationaler Bindung in ihrer Intensität gewinnen.“
In diesem Sinn versteht die KUG Internationalität und Mobilität vor allem als Qualitätsfaktor.
Nr.Bezeichnung
VorhabenKurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten Vorhaben
Geplante Umsetzung
bis
1
Intensivierung der Beratung von Studierenden und Lehrenden zu Mobilitätsfragen
Studierende und Early-Stage-Researchers sowie Early-Stage-Artists werden durch gezielte Beratung motiviert, an Mobilitätsaktivitäten der KUG teilzunehmen (ERASMUS, kurzfristige Auslandsaufenthalte zu künst-lerischen Zwecken, STSM - short term scientific mission, im Rahmen von EU-Projekten)
Jährliche Durchführung
2
Beibehaltung der Anerkennung von Studienleistungen im Ausland
Die KUG hat sich in ihrem Entwicklungsplan 2009 bis 2012 zur Förderung der Studierendenmobilität und interkulturellen Pluralität eine „ERASMUS-Strategie“ gegeben (vgl. Kapitel 9.2.3.). Die Umsetzung dieser Strategie wird 2011 evaluiert werden. Dabei werden insbesondere die Verankerung in den Zielvereinbarungen mit den Organisationseinheiten, die Förderung der Lehrendenmobilität, die Beratung der Outgoing-Studierenden und die Einbin-dung der Incoming-Studierenden in das Universitätsleben betrachtet werden. Die Anerkennung vom im Ausland erbrachten Leistungen und deren Eingliederung in das Studium an der KUG bilden eine unverzichtbare Voraussetzung für gelungene Mobilität. Die diesbezüglichen Prozedere werden weiterentwickelt und auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft.
2011
Ziel in Bezug auf Internationalität und Mobilität (siehe Tabelle)
Nr. Ziel IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1 Beibehaltung der Anerkennung von Studienleistungen im Ausland
Bestätigung durch das monokratische Organ
ja ja ja ja
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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F. Interuniversitäre Kooperationen
Die KUG betreibt Kooperationen im Wesentlichen zur Schaffung von Synergien, zur
Erweiterung ihres Wirkungsbereichs und zur Vergrößerung ihrer Expertise, zur Unterstü-
tzung des Ziels der praxisevaluierten Ausbildung, zur Verbesserung der politischen Durch-
setzungskraft universitärer Ziele, um ihre gesellschaftlichen Zielsetzungen besser erfüllen zu
können und im Zusammenhang mit ihrer Internationalisierungsstrategie. Interuniversitäre
Kooperationen spielen dabei eine wesentliche Rolle, Kooperationen mit anderen Bildungs-
und Kultureinrichtungen ergänzen sie.
Nr.Bezeichnung
VorhabenKurzbeschreibung aller hier beschriebenen geplanten Vorhaben
Geplante Umsetzung
bis
1Anbahnung interuniversitärer Zusammenarbeit
Im Bereich künstlerischer und wissenschaftlicher Projekte ist es Teil der Internationalisierungsstrategie der KUG, großen Wert auf Nachhaltigkeit zu legen. Das bedeutet, bestehende Partnerschaften kritisch zu hinterfragen, um gut funktionierende zu stärken und weniger aktive aufzugeben. Nachhaltigkeit mit ausgewählten universitären Partnern soll durch die Bündelung und Koordination von Kontakten in verschiedenen Fachbe-reichen und durch künstlerische Projekte, wie dem Austausch von ganzen Produktionen, erreicht werden. In der Wissenschaft strebt die KUG eine Erhöhung des Anteils an international evaluierten Forschungsprojekten an. Zur Unterstützung bei der Beantragung stellt der VRKW auch durch interuniversitäre Kooperationen in Graz prozedurale Expertise zentral zur Verfügung.
2012
2Entwicklung des Uni-versitätsstandortes Graz
Die KUG ist aktiver Teil des Netzwerkes der vier Grazer Universitäten. Im Zeitraum 2010 bis 2012 werden dabei Kooperationen sowohl in den Bereichen Forschung, EEK und Lehre als auch Bauten, Infrastruktur, Personalentwicklung und gemeinsame Überlegungen zum Thema „Verwaltungssynergien“ vorangetrieben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Nachhaltigkeit - Sustainability 4 U.
2012
Ziele in Bezug auf interuniversitäre Kooperationen (siehe Tabelle)
Nr. Ziele IndikatorIst-Wert
2008Ziel-Wert
2010 2011 2012
1
Gezielte Anbahnung interuniversitärer Zusam-menarbeit im Bereich künstlerischer Projekte
Anzahl der künstlerischen Projekte, die im Laufe des Kalenderjahres (oder auch darüber hinaus) in Kooperation mit mindestens einer anderen Uni-versität durchgeführt werden und die (durch gemeinsame Entwicklung oder Erschließung der Künste durch Ange-hörige beider Universitäten) über Aktivitäten der reinen Studierenden-/Bedienstetenmobilität oder einzelne Gastauftritte hinausgehen.
3 3 3 3
2
Gezielte Anbahnung inter-universitärer Zusammenarbeit im Bereich wissenschaftlicher Projekte
Anzahl der wissenschaftlichen Pro-jekte, die im Laufe des Kalenderjahres (oder auch darüber hinaus) in Kooperation mit mindestens einer an-deren Universität durchgeführt werden und die durch gemeinsame For-schungsaktivitäten von Angehörigen beider Universitäten gekennzeichnet sind.
6 4 4 4
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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G. Spezifische Bereiche
G6. Bibliotheken
Die Universitätsbibliothek (UBKUG) ist eine öffentliche, wissenschaftlich-künstlerische Spe-
zialbibliothek mit den Schwerpunkten zentrale Beschaffung, Inventarführung, regelwerkskon-
forme Erschließung und benützernahe Bereitstellung der zur Erfüllung der Lehr- und For-
schungsaufgaben und der Aufgabe der Entwicklung und Erschließung der Künste erforder-
lichen Informationsträger. Sie sorgt darüber hinaus für die Bereitstellung der Bestände für die
Benützung durch Personen, die nicht Universitätsangehörige sind und leistet dadurch einen
Beitrag zur Entwicklung der wissens- und kunstbasierten Gesellschaft.
Die UBKUG ist den Leitsätzen Prozessoptimierung, KundInnenorientierung, MitarbeiterIn-
nenorientierung, Transparenz und leistungsfähiges Berichtswesen verpflichtet.
Die UBKUG pflegt Kooperationen mit dem österreichischen und internationalen wissen-
schaftlichen und künstlerischen Bibliotheks- und Informationswesen. Im Bestandsaufbau
orientiert sich die Universitätsbibliothek an den strategischen Zielen der KUG.
H. Bauvorhaben
Die KUG wird gemeinsam mit der Universität Graz, der Technischen Universität Graz und der
Medizinischen Universität Graz ein Standortkonzept für universitäre Baumaßnahmen in Graz
weiterentwickeln, das die wechselseitige Verzahnung der notwendigen Projekte und die
akkordierte Abfolge ihrer Umsetzung darstellt.
Bezüglich des Projekts „Reiterkaserne III“, das eine weitere Konzentration der Institute der
KUG am Standort Reiterkaserne zum Ziel hat und zu einer Aufgabe der Zumietung Hofgasse
10 führt, werden gesonderte Gespräche mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung geführt, wobei eine Einmalzahlung des Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung als Baukostenzuschuss und eine Tragung der sonstigen einmaligen und laufenden
Kosten durch die KUG aus dem vereinbarten Globalbudget angestrebt wird.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Zusammenfassende Darstellung der Ziele
Nr. Ziele Indikator5 Ist-Wert2008
Ziel-Wert
2010 2011 2012
A. Personalentwicklung
1Flexible und bedarfsorientierte
Kinderbetreuung (UNIKID)
Verfügbarkeit von MAMA
Blöcken (flexible Betreuung)22 mind. 22 mind. 22 mind. 22
B. Forschung sowie Entwicklung und Erschließung der Künste
1Etablierung attraktiver neuer Doktoratsprogramme
Anzahl der neuen Doktoratsstudien (Dr. artium, PhD) zum Wintersemestertermin(WB-Bezug: III.2.6)
0 5 10 20
2Nachhaltige Festigung von international vergleichbaren Qualitätsstandards
Mitgliedschaft in einer Agentur fürwissenschaftliche Integrität
ja ja ja ja
C.1. Studien
1Curricular sichtbare Umstellung der Qualifikationsprofile auf Learning outcomes
Anzahl der bearbeiteten Studienrichtungen
0 1 3 5
2
Kontinuierliche Fortsetzung der Umsetzung des Bologna-Prozesses in der Studienarchitektur
Anzahl der Studien laut Bologna-Architektur an allen belegten ordentlichen Studien (exkl. Doktorat) zum Wintersemestertermin (WB-Bezug: III.1.7)
82% 85% 87% 90%
C2. Weiterbildung
1
Etablierung eines attraktiven neuen Studienangebots im Bereich „Performing Practice in Contemporary Music PPCM“
Anzahl der belegten Studien im Masterstudium sowie im Universitätslehrgang „Performing Practice in Contemporary Music“ zum Wintersemestertermin
0 3 6 9
D. Gesellschaftliche Zielsetzungen
1Förderung der Chancenfairness am Arbeitsmarkt für Personen mit Behinderung
Anteil der MitarbeiterInnen zum BiDokVUni-Stichtag 31.12. mit einem Grad der Behinderung von zumindest 50% und Zugehörigkeit zum Kreis der „Begünstigt Behinderten“ laut Bescheid des Bundessozialamts an der gemäß Art. 2 §1 (1) BEinstG vorgesehenen Anzahl von MitarbeiterInnen
36% 40% 42% 45%
2
Förderung der Arbeitsmarktchancen von Jugendlichen durch gezielte Lehrlingsausbildung
Anzahl der MitarbeiterInnen in Lehrlingsausbildung zum BiDokVUni-Stichtag 31.12.
1 3 4 5
3Abhaltung eines internationalen Symposiums zu Kernthemen der Genderforschung
Anzahl der abgehaltenen Symposien
0 1 1 1
E. Erhöhung der Internationalität und Mobilität
1Beibehaltung der Anerkennung von Studienleistungen im Ausland
Bestätigung durch das monokratische Organ
ja ja ja ja
5 Indikatoren beziehen sich auf Kalenderjahr, sofern nicht anders angegeben
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Nr. Ziele Indikator6 Ist-Wert2008
Ziel-Wert
2010 2011 2012
F. Interuniversitäre Kooperationen
1
Gezielte Anbahnung interuniversitärer Zusammenarbeit im Bereich künstlerischer Projekte
Anzahl der künstlerischen Projekte, die im Laufe des Kalenderjahres (oder auch darüber hinaus) in Koope-ration mit mindestens einer anderen Universität durch-geführt werden und die (durch gemeinsame Ent-wicklung oder Erschließung der Künste durch Angehöri-ge beider Universitäten) über Aktivitäten der reinen Studierenden-/Bedienste-tenmobilität oder einzelne Gastauftritte hinausgehen.
3 3 3 3
2
Gezielte Anbahnung interuniversitärer Zusammenarbeit im Bereich wissenschaftlicher Projekte
Anzahl der wissenschaft-lichen Projekte, die im Laufe des Kalenderjahres (oder auch darüber hinaus) in Kooperation mit mindestens einer anderen Universität durchgeführt werden und die durch gemeinsame For-schungsaktivitäten von Angehörigen beider Univer-sitäten gekennzeichnet sind.
6 4 4 4
6 Indikatoren beziehen sich auf Kalenderjahr, sofern nicht anders angegeben
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Leistungsverpflichtung des Bundes (§§ 12 und 13 UG 2002)
1. Zuteilung des Grundbudgets
Als Grundbudget erhält die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz einen Betrag
von € 100.078.000,--.
Die Bezugserhöhungen für die öffentlich Bediensteten ab 2010 sind in diesem Betrag noch
nicht enthalten und werden nach § 12 Abs. 3 UG 2002 mittels Nachträgen zugewiesen
werden.
2. Zuteilung des formelgebundenen Budgets
Zusätzlich erhält die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz einen Betrag von
€ 24.233.000,-- aus dem formelgebundenen Budgetanteil.
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung stellt der Universität für Musik und
darstellende Kunst Graz zur Erfüllung der oben detailliert beschriebenen Aufgaben für die
Leistungsvereinbarungsperiode 01.01.2010 bis 31.12.2012 somit insgesamt finanzielle Mittel
im Umfang von € 124.311.000,-- zur Verfügung.
3. Zahlungsmodalitäten
Diese Mittel werden auf die Jahre der Leistungsvereinbarungsperiode gemäß nachstehender
Tabelle aufgeteilt:
2010 2011 2012
€ 41.023.000,-- € 41.520.000,-- € 41.768.000,--
4. Sonstige Leistungen des Bundes
4.1. Bibliotheken
Der Bund leistet gem. BGBl. I Nr. 15/2002 einen Jahreszuschuss von 1,72 Mio. € für die
Österreichische Bibliothekenverbund- und Service GmbH. Die Gesellschaft ist für den
EDV-unterstützten Bibliothekenverbund zuständig, dem alle Universitätsbibliotheken der
Anlage A des gegenständlichen Bundesgesetzes angehören.
Der Bund leistet darüber hinaus einen Beitrag zur gemeinsamen Ausbildung des
Bibliothekspersonals gem. § 101 Abs. 3 UG 2002; bzw. der Durchführungsverordnung
gem. BGBl II Nr. 186/2005 in Form eines Zuschusses zum jeweiligen Ausbildungsplatz.
Jene Bestände der Bibliotheken, die gem. § 139 Abs. 4 UG 2002 im Eigentum des Bundes
bleiben und Eingang in die durch die Universitäten angelegten Verzeichnisse gefunden
haben, verbleiben im Besitz der Universitäten.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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4.2. Gestaltungsvereinbarungen:
Die KUG beabsichtigt im Rahmen der Gespräche zu Gestaltungsvereinbarungen weitere
Projekte vorzubringen und über die Teilfinanzierung durch das Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung zu verhandeln.
Berichtspflichten der Universität
Bis zum Inkrafttreten der Verordnung gemäß §13 Abs. 6 UG 2002 i.d.F. des Universitäts-
rechts-Änderungsgesetzes 2009 werden einvernehmlich folgende Berichtspflichten verein-
bart:
• Ziel-Werte und erreichte Ist-Werte bei den einzelnen vereinbarten Zielen sowie Er-
läuterung der Abweichungen von Ziel- und Ist-Werten (siehe Berichtsvorlage im
Arbeitsbehelf);
• Fortschrittsbericht zu den einzelnen vereinbarten Vorhaben (siehe Berichtsvorlage
im Arbeitsbehelf);
• Bericht über Maßnahmen und Programme zur Förderung des wissenschaftlichen
und künstlerischen Nachwuchses;
• Bericht über die Gestaltung von Studieneingangsphase und Zulassungsverfahren
nach § 124b UG 2002;
• Bericht über den Aufbau des Qualitätsmanagementsystems (Konzept und Methoden
des Qualitätsmanagements und Qualitätscontrollings);
• Bericht über Aktivitäten im Bereich der Bibliotheken (Bibliothekenverbund; Teil-
nahme an der gemeinsamen Ausbildung des Personals)
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und die Universität für Musik und
darstellende Kunst Graz führen zweimal jährlich Gespräche über den Stand der Umsetzung
der Leistungsvereinbarung.
Spätestens bis zum Ablauf dieser Leistungsvereinbarungsperiode veröffentlicht die
Universität einen Entwicklungsplan, in dem auch die Antworten zu sämtlichen in beiliegender
Checklist (Anlage) enthaltenen Fragen enthalten sind. Ebenso werden die Fragen direkt in
der Checklist mit wenigen Sätzen, zumindest aber schlagwortartig, beantwortet.
Personalstrukturplanung
Die Universität verpflichtet sich zur Erstellung und Aktualisierung von Personalstrukturplänen
und ist dadurch in der Lage, unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Bestimmungen
bei Bedarf über den Stand an künstlerischen/wissenschaftlichen MitarbeiterInnen, die ein
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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bestimmtes Studienangebot tragen, einschließlich der Altersstruktur nachvollziehbar stich-
tagsbezogene Auswertungen der IST-Daten auf Personalebene zu übermitteln. Die Univer-
sität verpflichtet sich, diese Personalstrukturpläne auf Anfrage dem Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung zur Verfügung zu stellen.
Steuerung der Universität
Informationen zur Steuerung der KUG:
Derzeit erfolgt auf Grund der Größe der KUG und der Besonderheiten ihrer Leistungs-
bereiche die Steuerung auf Grund folgender Maßnahmen und Instrumente:
• Budgetaufteilung
• Budgetverbrauch
• Wissensbilanzkennzahlen
• internationale Wettbewerbe
• direkte künstlerischen Vergleiche
• Benchmarks für Studienrichtungen
• GuV-Rechnung
• Bilanz
• Studierendenzahl
• interne Zielvereinbarungen
Diese dienen als Basis von qualitativen Analysen durch die Leitungsorgane. Eine Weiter-
entwicklung wird im Rahmen des QM bis 2012 erfolgen.
Für die Optimierung interner Prozesse gibt es an der Universität für Musik und darstellende
Kunst Graz zwei unterschiedliche Strukturen. Im Rahmen des Qualitätsmanagements der
Verwaltung werden in der jährlichen Strategieklausur im Juli von allen Anspruchgruppen der
Verwaltung Prozesse festgelegt, die im Zuge einer internen Analyse optimiert werden. Der
Universitätsrat hat eine externe Revision für mehrere Jahre bestellt. Im Regelfall wird jeweils
ein halbes Jahr im Voraus je ein zu prüfender Prozess von Universitätsrat und Rektorat fest-
gelegt. Im Anlassfall ist auch eine umgehende Prüfung durch die externe Revision möglich.
Die ausgewählten Prozesse werden dem Bundesministerium für Wissenschaft und For-
schung jeweils im Zuge der Gespräche zur Umsetzung der Leistungsvereinbarung bekannt-
gegeben werden.
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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Anhang
Leitfaden zur universitären Entwicklungsplanung
I. Forschung/Entwicklung und Erschließung der Künste1. Ausgangslage
a) Welche Schwerpunkte setzt die Universität im Bereich der Entwicklung und Erschließung der Künste bzw. in der Forschung und wo besteht gegebenenfalls Exzellenz?
b) Welche diesbezüglichen Maßnahmen im Infrastruktur- und Personalbereich bzw. in eventuellen ausgegliederten Gesellschaften oder Beteiligungen der Universität wurden bisher gesetzt?
c) Wer sind die Partner der Universität in der Entwicklung und Erschließung der Künste bzw. in der Forschung? Welchen Beitrag leisten die Partner an den betriebenen Entwicklungs-und Erschließungsprojekten bzw. welchen Nutzen bringen diese für die Universität?
d) Welches Qualitätsmanagementsystem ist an der Universität etabliert bzw. wird in Aussicht genommen?
2. Potenziale
a) Wie ist die Universität im Vergleich zu entsprechenden internationalen Einrichtungen mit vergleichbarem Leistungsspektrum positioniert? Welche besonderen Stärken zeichnen die Universität im Bereich der Entwicklung und Erschließung der Künste bzw. der Forschung aus und welche Potenziale sind für weitere Verbesserungen erkennbar?
b) Welche Chancen ergeben sich aufgrund des eigenen Profils im Vergleich zu anderen auf internationaler Ebene vergleichbaren Einrichtungen sowie bestehenden wie möglichen Kooperationspartnern?
3. Schwerpunkte und Ziele
a) Welche Schwerpunkte und konkrete, möglichst messbare Ziele sind definiert um sich im europäischen und internationalen Kontext im Bereich der Entwicklung und Erschließung der Künste bzw. der Forschung zu profilieren und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu betreiben?
b) Welche Schwerpunkte und konkrete, möglichst messbare Ziele sind außerdem definiert um • Frauen zu fördern?• Gender Mainstreaming anzuwenden?• die Umsetzung strukturierter Doktoratsprogramme voranzutreiben?• Praxisbezug sicherzustellen?• Wissenstransfer zu gewährleisten?
4. Zentrale Maßnahmen
Welche grundsätzlichen zentralen Maßnahmen will die Universität innerhalb der nächsten übernächsten LV-Periode im Rahmen der definierten Schwerpunkte und Ziele setzen?
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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II. Lehre1. Ausgangslage
a) Wie gestaltet sich das derzeitige Studien- und Weiterbildungsangebot?
b) Welche diesbezüglichen Maßnahmen im Infrastruktur- und Personalbereich der Universität wurden bisher gesetzt?
c) Welcher regionale Bedarf besteht in der Aus- und Weiterbildung und wie wird sich die Nachfrage entwickeln?
d) Welche Exzellenzprogramme existieren an der Universität?
e) Welche für die Weiterentwicklung der Universität essentiellen Kooperationen gibt es im Bereich der Lehre?
f) Welches Qualitätsmanagementsystem ist an der Universität etabliert bzw. wird in Aussicht genommen?
2. Potenziale
a) Wie ist die Universität im Vergleich zu internationalen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen mit vergleichbarem Leistungsspektrum positioniert? Welche besonderen Stärken zeichnen die Universität im Studienangebot aus und welche Potenziale sind erkennbar, um die Lehre weiter zu verbessern?
b) Welche Chancen ergeben sich aufgrund des eigenen Profils gegenüber gleich ausgerichteten Aus- und Weiterbildungsprogrammen sowie gegenüber bestehenden wie möglichen Kooperationspartnern im Bereich des tertiären Bildungssektors?
3. Schwerpunkte und Ziele
a) Welche Schwerpunkte, Änderungen im Studienangebot und konkrete, möglichst messbare Ziele sind definiert, um sich im europäischen und internationalen Kontext im Bereich der Lehre zu profilieren und die Mobilität der Studierenden zu fördern?
b) Welche Schwerpunkte, Änderungen im Studienangebot und konkrete, möglichst messbare Ziele sind außerdem definiert um• Frauen zu fördern?• Gender Mainstreaming anzuwenden?• Praxisbezug sicher zu stellen?• die Beschäftigungsfähigkeit des Bachelors voranzutreiben bzw. zu unterstützen?• Studien- sowie Weiterbildungsangebote für Berufstätige zu ermöglichen?• Studierende mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen?• forschungsgeleitete Lehre zu ermöglichen?• die Didaktikfähigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses zu fördern?
4. Zentrale Maßnahmen
Welche grundsätzlichen zentralen Maßnahmen in der didaktischen Qualität, Infrastruktur und Personalmanagement – wie beispielsweise eine stärkere Verankerung der Lehre in der Karriere des künstlerischen Personals– will die Universität innerhalb der nächsten und der übernächsten LV-Periode im Rahmen der definierten Schwerpunkte und Ziele setzen?
Leistungsvereinbarung 2010 – 2012
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III. Ressourcen für die geplanten Entwicklungen
a) Welche Ressourcen werden benötigt (Grobplanung), um die gesetzten Ziele in der Entwicklung und Erschließung der Künste sowie in der Forschung und Lehre zu erreichen?
b) Welche Drittmittel im weitesten Sinn (z.B. Land/ Gemeinde/ EU/ FWF/ Unternehmungen/ Stiftungen/ Fonds/ Sonstige) sind vorgesehen um die gesetzten Ziele zu erreichen?
c) Welche Bauprojekte sind innerhalb der nächsten und der übernächsten LV-Periode seitens der Universität geplant?