Vision des Ignatius von
Loyola, anonymes Gemälde,
um 1610
Universität Duisburg-Essen, Proseminar Kirchengeschichte WS 04/05
Eine Präsentation von Andrea Duray
und Anika Große
Inhaltsverzeichnis
• Angaben zum Bild
• Bildbeschreibung
• Bildbeschreibung, Ausschnitt
• Kurzbiographie Ignatius von Loyola
• Historischer Kontext 1: Die Reformära unter Paul III.
• Historischer Kontext 2: Der Vollzug der Ordensgründung
• Historischer Kontext 3: Hauptziele
• Historischer Kontext 4: Der Erfolg
• Historischer Kontext 5; der Orden heute
• Bildinterpretation
• Kommentierte Linkliste
Angaben zum Bild
• Das Bild „Vision des Ignatius von Loyola“ wurde um 1610 gemalt.
• Der Künstler ist nicht bekannt.
• Das Original befindet sich im Jesuitenkolleg Canisiuskonvikt in Ingolstadt.
• Für die Präsentation wurde folgende Reproduktion verwendet: Bildwerk zur Kirchengeschichte, ed. v. Willehad P. Eckert / Dietrich Steinwede / Helmuth Nils Loose, 6 Ringbücher, Lahr 1984-87, Bild Nr. 340
Gott Vater
Heiliger Geist
Christus
Ignatius
Gefolgsleute
Ignatius und seine Gefährten vor der Kapelle La Storta, links im Bild, bei Rom, das im rechten Bildhintergrund zu sehen ist.
Bildbeschreibung
Bildbeschreibung, Ausschnitt
EGO VOBIS ROMAE PROPITIUS ERO :
„ Ich werde Euch in Rom gnädig sein“
Die Worte, die Jesus auf Geheiß von Gottvater zu Ignatius spricht, sind auf dem Kreuzarm eingraviert:
• 1491 geboren als Iñigo López Oñaz y Loyola auf Schloss Loyola im spanischen Baskenland
• 1521/22 Kriegsverletzung; Lektüre religiöser Schriften; Entschluss zum geistlichen Leben; die Exerzitien (Geistliche Übungen) entstehen
• 1524ff Studium in Barcelona, Alcalá,
• 1528ff Theologiestudium in Paris
• 1534 Gründung einer Bruderschaft
• 1537 Priesterweihe; Wallfahrtsgelübde nach Jerusalem wegen Kriegswirren nicht einlösbar; Übersiedlung nach Rom
• 1539 Paul III. bestätigt die Ordensregel der „Compañia de Jesus“
• 1541 Ablegung der feierlichen Ordensgelübde zusammen mit den Gründungsmitgliedern der Pariser Bruderschaft
• 1556, 31.7. gestorben in Rom
Kurzbiographie: Ignatius von
Loyola
Hist. Kontext 1: die Reformära unter Paul III.
Paul III. bestätigt die Gesellschaft Jesu
Stich von Karel van Mallery in der Vita des hl. Ignatius von Pedro Ribadeneira SJ, Antwerpen (Théodore Galle) 1610
Mit der Wahl Paul III. (1534) hatte der Reformgedanke auch in der Kurie Fuß gefasst und in Kardinalskreisen so manchen Anhänger gefunden.
Die mit der Initiative des Ignatius befasste Kardinalskommission hatte ein positives Gutachten vorgelegt; damit war der Weg frei für eine Bestätigung der Ordensgründung.
Hist. Kontext 2: der Vollzug der Ordensgründung • Profess-Urkunde der ersten
Jesuiten
Am Osterdienstag, den 22. April 1541, legte Ignatius mit fünf seiner Gefährten in der Sakramentskapelle der Basilika Sankt Paul vor den Mauern die feierlichen Ordensgelübde ab.
Die Professurkunde zeigt oben die Unterschrift des hl. Ignatius – er war kurz zuvor zum Ordensoberen gewählt worden -, unten die Namenszüge seiner fünf Pariser Studienfreunde: Claudius Jajus, Jakob Laynez, Alphons Salmerón, Paschasius Broet und Johannes Codure.
Historischer Kontext 3: Hauptziele
Leitmotiv : „Ad majorem Dei gloriam“ – zum höheren Ruhme Gottes
Erziehung: Gründung von Schulen und Universitäten, u.a. das Collegio Romano (Gregoriana), das Collegium Germanicum
Seelsorge: der Einfluß der „Geistlichen Exerzitien“ des Ignatius reicht weit über den Orden hinaus
Gegenreformation: Stärkung des Katholizismus gegen den expandierenden Protestantismus
Ignatius überreicht Papst Paul III. die Ordensregel Gian Lorenzo Bernini (1598 - 1680)im Hintergrund: der Vizekanzler des Papstes, Alessandro Farnese
Historischer Kontext 4: Der Erfolg
Jesuitenkolleg Ingolstadt
auch in Deutschland war der Erfolg dank des frühen Wirkens von Petrus Canisius groß
die Jesuiten gründeten an bedeutenden Orten wie Ingolstadt, Augsburg usw. Schulen und Universitäten
es wurden bis 1773 in verschiedenen Städten 28 Kollegien geschaffen
viele Missionare wurden zu Entdeckern, Geographen und Sprachwissenschaftlern
Historischer Kontext 5: der Orden heute
Il Gesù, Rom
Il Gesù in Rom: Grabstätte von Ignatius v. Loyola
in der Aufklärung wurde der Orden durch Clemens XIV. im Jahre 1773 aufgelöst
Pius VII. richte mit der Bulle "Sollicitudo omnium" (1814) den Orden wieder ein
der Orden erholte sich sehr rasch, insbes. die Anzahl der Schulen wuchs stark an
zur Zeit des größten Wachstum im 20. Jh. betrug die Zahl der Jesuiten ca. 36.000
Stand 2004: in 127 Ländern leben und arbeiten 20.170 Jesuiten
Bildinterpretation
Das Bild stellt eine Szene dar, in der Biographie des Pedro de Ribadeneira von 1572: „ Leben des heiligen Ignatius“ beschrieben wird.
Nachdem die Einlösung des Wallfahrtsgelübde nach Jerusalem sich als undurchführbar erwies, begab sich Ignatius mit seinen Gefährten nach Rom, um seine ‚geistlichen Kriegsdienste‘ dem Heiligen Vater zur Verfügung zu stellen.
Die Vision legitimiert diesen Entschluss als eine göttliche Eingebung.
Kommentierte Linkliste
• Artikel im Heiligenlexikon:www.heiligenlexikon.de/BiographienI/Ignatius_von_Loyola.htm
• Geschichte der Jesuiten:http://www.jesuiten.de
• Ausführlicher Bericht über Ignatius, Ordensgründung sowie nützlichen Links:http://de.wikipedia.org/wiki/Ignatius_von_Loyola
• Bautz-Verlag: Biographisch -Bibliographisches Kirchenlexikon:http://www.bautz.de/bbkl/i/ignatius_v_lo.shtml
• Klaus Mertes SJ und Georg Schmidt SJ: Ignatius von Loyola, Leben und geistliches Werk: http://www.martin-loewenstein.de/loy2001/texte02.html