Postuwka Uni FFMhttp://ayuuactde.blogspot.de/2010/12/modern-dance.html; Zugriff 7.12.2015
Von der Gestaltung zur Choreografie
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Von der Gestaltung zur Choreografie
Hinweise
• In den folgenden Folien finden sich einige Hinweise zum Choreografien im Allgemeinen, am Ende speziell zu den Handgeräten. Die Hinweise werden mit Tipps zur ergänzenden Literatur beendet.
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– Anpassung an das (Vor-) Gegebene
Akkomodation (Piaget), Aneignung äußerer Bewegungen und innerer Einstellungen und Werte – Enkulturation oder objektive Mimesis
– Anpassung …und „konstruktive Neudeutung“
Assimilation (Piaget), Anpassen der äußeren Bewegung an das eigene Können und Hervorbringen etwas eigenen (Konstruktion) –subjektive Mimesis(vgl. Klinge, 2004)
Was bedeutet Nachgestalten?Nachmachen als mimetische Handlung
Was bedeutet Umgestalten?
Variieren und Kombinieren
unter Berücksichtigung
ausgewählter
Gestaltungskriterien wie z.B.
Raum
Zeit
Form
Kraft
Postuwka Uni FFM DTB, 2005, S. 153
Was bedeutet Neugestalten?
Produktion von etwas „Neuem“….
• Lernen durch Problemlösen oder problemorientiertes Lernen und entdeckendes Lernen
• Lösungen finden über kreative Prozesse (Abstammung von „creare“ etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen)
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Wie vollzieht sich Neugestalten? Improvisation, Exploration, kreatives Handeln
• Problem erkennen, als „lohnenswert“ einschätzen
• (Spielerisches) Suchen und Ausprobieren, Auseinandersetzung mit einem Problem, lernen am Widerstand, „Stolperstein“ bewältigen
• Finden, Festhalten, Verwerfen, neu-suchen….
• Reflektieren, Prüfen und Auswählen
• Überarbeiten, Variieren und Umgestalten
• Üben, Festigen und Interpretieren
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Gestaltung - Choreografie
Gestalten – ChoreographienWorauf ist zu achten?
• Dramaturgischer“ Ansatz „Logik“ des Tanzstücks und der gewählten Bewegungen
• Aufbau (zeitliche, räumliche und dynamische Anordnung und Differenzierung)
• Schwierigkeit der Elemente und Bewegungsverbindungen
• Musikalische Umsetzung, Stimmigkeit von Musik und Bewegung
• „Miteinander“ bzw. Beziehung der Gruppenmitglieder
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Zur Entwicklung von ChoreografienPhasen des choreografischen Prozesses
(vgl. Ellermann, 2011, S. 22)
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Vorbereitung
Probieren
Festlegen
„Putzen“
Generalprobe
Präsentation
Siehe auch Text Bewegungsqualität und choreografische Arbeit in OLAT
Zur Entwicklung von Choreografien
Was sind Gestaltungskriterien und -prinzipien?
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Gestaltungskriterien
In vielen Quellen werden die vier folgenden Kriterien genannt:
• Raum
• Zeit
• Form
• Kraft – Dynamik
(vgl. z.B. Ellermann, 2009, Postuwka, 1999)
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DTB, 2005, S. 151
Gestaltungskriterium Raum
(Richtung, Aufstellung, Ebenen, …)
(Quelle: Postuwka, 2008, S. 36)
Photo: PostuwkaPostuwka Uni FFM
DTB, 2005, 158
Gestaltungskriterium Raum
(Quelle: Postuwka, 2008, S. 36)
Richtung, Ebenen, Aufstellung und ihre Wirkungsweise
Postuwka Uni FFM Quelle: DTB, 2005, S. 176
Gestaltungskriterium Zeit
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Gestaltungskriterien Form• Form (Raumformen, Bewegungsformen …)
• Beziehung der Personen (Solo, Duette …aber auch miteinander, gegeneinander….)
(Quelle: Postuwka, 2008, S. 36) Postuwka Uni FFM
(Quelle DTB, 2003, S. 167)
Gestaltungskriterium Kraft, Dynamik
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Gestaltungsprinzipien
(variiert nach Ellermann, 2011, S. 25-26)
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Es gibt je nach Autor , Hintergrund und Anlass (z.B. Wettkampf) unterschiedliche und vielfältige Prinzipien für die Gestaltung und Choreografie, die eingehalten werden sollen oder können. Hier die wichtigsten:
Rhythmisieren
Unisono
Vervielfältigung
Echo
Pause - Freeze - Stopp
Kanon
Aktion- Reaktion
Gegensätze - Kontraste
Slow Motion
Level- Wechsel
Spiegelbild – Symmetrie - Asymmetrie
Gestalten mit Handgeräten
• Was ist zu berücksichtigen?
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Handgeräte der Rhythmischen Gymnastik
• Für Jugendliche und Erwachsene gilt:
• Ball Durchmesser 19 cm, FIG geprüft
• Band Länge 6 m
• Reifen Durchmesser 90 cm, Hohlrundreifen
• Seil meist 3 m
• Keule 2 Keulen Kunststoff
Postuwka, Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt
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Bewegungsebenen
Vertikale Ebene:
• Frontal (Wand vor oder hinter dem Körper)
• Sagittale Ebene (Wand rechts oder links neben dem Körper)
Horizontale Ebene
• Alle Flächen waagrecht im Raum (Decke, Tisch, Boden…)
Schräge EbeneVideobeispiele auf den folgenden Folien zur Orientierung, der Inspiration, nicht zur
Imitation
Postuwka, Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt
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Ball
• Handhabung: Ball liegt „frei“ auf der Hand (Handinnenfläche, Handrücken…)
• Wichtig rechte und linke Hand • „Freier“ Arm wird in Bewegung einbezogen
• Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=TRcyAVLAiNE
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http://bilder.nw-news.de/rhythmische_sportgymnastik_westfaelische_meisterschaften_in_verl/8/775300/775585S.jpeg
Band
Postuwka, Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt
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http://bilder.nw-news.de/rhythmische_sportgymnastik_gaumeisterschaften_in_guetersloh/52/753435/753450.html
Band besteht aus Stab (50 – 60 cm lang) mit Drehwirbel am Ende
Band aus Seide oder Satin4 cm breit, 6 m lang (bei Erwachsenen)
Stabende wird locker zwischen Daumen, Zeige – und Mittelfinger gehalten.
•Das Band sollte immer in Bewegung sein,•Soll nicht knallen•Bandtechniken sollen bis „zum Ende des Bandes“ zu sehen sein•Bandzeichnung soll klar und deutlich sein •Ebenen sollten eingehalten werden
•http://www.youtube.com/watch?v=xQIcOuZPGOc
Reifen
Postuwka, Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt
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http://de.wikipedia.org/wiki/Rhythmische_Sportgymnastik
Unterschiedliche Griffarten, Einhand und Zweihandfassungen Reifen fast immer locker in der Hand, z.T. ohne festen Griff z.B. Handumkreisen
Ebenen sollen eingehalten werdenWechsel der Ebenen soll harmonisch erfolgenFreier Arm wird in Bewegung integriert
Seil
• Unterschiedliche Fassung (Seil niemals um Hände wickeln)
• Saubere Technik: Seil „schlingert“ nicht, hat bei Grundsprüngen „U-Form“
• Eine gute Kür verbindet unterschiedliche Techniken im ständigen Wechsel
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Die Italienerinnen wussten bei den Europameisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik mit ihren Seilen umzugehen.
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/die-fesselspiele-der-europaeerinnen-1.1939916
Gestalten mit Handgeräten
• Abwechslungsreiche Gerätetechnik
• Dynamische Differenzierung (schnell, langsam)
• Räumliche Differenzierung (im Raum bewegen, unterschiedliche Orte, Ebenen etc.)
• „interessante Bilder erzeugen“
• Klarer Anfang und klares Ende (Standbilder)
• Synchrone und unterschiedliche Bewegungsfolgen in die Kür einbauen
• Paare agieren als Duett (nicht als Solisten!)
Postuwka, Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt
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Literatur und ergänzende LiteraturArtus, Gerd; Barthel, Gitta (2007). Vom Tanz zur Choreographie: Gestaltungsprozesse in der Tanzpädagogik.
Oberhausen. Athena.
Beck, Petra (2010). Gymnastik Basics: Technik-Trainig-Methodik. Aachen: Meyer & Meyer.
Deutscher Turnerbund (DTB). (2005). (Hrsg.). Förderung der Bewegungsqualität. Teil 2. Frankfurt, Sozietätsdruck.
Ellermann, Ulla; Klinge, Antje; Postuwka, Gabriele (2011): Choreographieren - ein Weg zu Gestaltung und Präsentation in Tanz und Gymnastik. Unter Mitarbeit von Klaus J. Gutsche. Kiel: Kieler Institut für Gymnastik und Tanz.
Ellermann, U.; Meyerholz, U. (2009). TUB – Tanz- und Bewegungstheater. Oberhofen: Zyglogge
Götzowa-Kumpf, Atja (1982). Rhythmische Sportgymnastik. Gymnastik mit Handgeräten für Anfänger und Könner. München: BLV
Klinge, Antje (2004). Tanzen – Nachmachen. sportpädagogik 5, 5-9. (Kopie aus Sportpädagogik, Sammelband Tanzen 2008)
Pollähne, Helga & Postuwka, Gabriele (1995). Kennzeichen von Bewegungsgestaltungen. In Waltraut Meusel, & Richard Wieser (Hrsg.), Handbuch Bewegungsgestaltung (S. 14-16). Seelze Velber: KallmeyerscheVerlagsbuchhandlung.
Postuwka, Gabriele (2007). Körper- und Raumerfahrung im und durch Tanz. In motorik 30 (4), 194-201
Meusel, Waltraut & WieserRichard (1995).(Hrsg.), Handbuch Bewegungsgestaltung. Seelze Velber: KallmeyerscheVerlagsbuchhandlung.
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