Transcript
Page 1: Zur Bestimmung von Acet-4-chloranilid in Phenacetin

68 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

ausftihrlichen Anhang werden Reagenzien, Ma616sungen, Indicatoren, Nachweis- reaktionen der Stoffe, die im ersten Tefl erw~hnt wurden, Schmelzpunkte usw. mit- geteilt. Anschliel3end folgen Nethoden zur Bestimmung einze]ner Stoffe unter An- gabe yon Grenzwerten, die in Verbindungen des Teiles I enthalten sein diirfen, ferner Methoden zur Prtifung yon Seren, u usw. Abgeschlossen wird der Anhang mit einer Tabelle fiber die gebr~uchliehen and maximalen Dosen der ein- zelnen Heilmittel. I)a die Zusammenstellung des Buehes dureh einen SLab inter- national anerkalmter Wissenschaftler erfolgte, wird es in den interessierten Kreisen besondere Beachtung finden. A. Gxm~I~G.

Bestimmungsmethoden yon Phenacetln ftir pharmazeutische Zweeke iiber- prtifte ADRIANA CASINI 1. ])aS acidimetrische Ver[ahren yon G. Wxlss~Al~sI ~, das auf der Verseifung in heiBer salzsaurer LSsmlg and Titration der entstandenen Essigsaure mit 0,1 n Natronlauge beruht, erwies sich als ganz unbrauehbar. Die erhaltenen Werte sehwanken je naeh Kochdauer der salzsauren LSsung (1--6 8td) zwischen 32 und 74%. (Fiir Aspirin gibt das Verfahren bedeutend bessere [um etwa 0,7% zu niedrige] Resultate.) - - Nach ~lberpriifung der versehiedenen Modifika- tionen des ]ogometrischen Ver]ahrens a empfiehlt die Verfasserin folgende Arbeits- weise, die auf etwa • 0,4~/o genaue Resultate liefert: Man behandelt 0,3 g Phen- acetin im 200 ml-MeBkolben mit 6 ml Eisessig und 80 ml Wasser bei etwa 70 ~ C bis zu vollst~ndigen LSsung, gibt dann 50 ml 0,25 n JodlSsung und 6 ml konzentrierte Salzs~ure zu, verst6pselt und schiittelt zur Abscheidung yon Tetrajodphenacetin gut durch. Nach dem Abkiihlen erg~nzt man mit Wasser zur Marke, l~Bt 30 rain stehen, filtriert dureh einen Filtertiegel lind titriert den JodiiberschuB in 50 ml des Filtrates mit 0,1 n ThiosulfatlSsung. - - Das colorimetrische Ver]ahren yon E. F. ])EGIgm~ und L. T. J o ~ s o ~ r 4, welches die Farbreaktion yon E. RITSE~ 5 benufzt, wird ausgeffihrt, indem man die Probe zweeks Hydrolyse init konzentrierter Salz- s/iure erw~irmt, mi t Wasser verdiilmt und nach dem Abkiihlen mit Chroms~ure oder K2Cr20 ~ versetzt. Die entstandene rubinrote F~rbung, die dem B~El~sehen Gesetz folgt, wird bei 543 m# im Spektrophotometer oder mit FilLer yore Schwer- punkt 540--550 m# im photoelektrisehen Colorimeter gemessen. 20 #g Phenacetin lassen sich noeh auf 0,5% genau bestimmen. - - Da das letzte Yerfahren die teure Apparatur erfordert, wird fiir den Gebrauch in Apotheken die jodometrisehe Me- rhode empfohlen. H. F~rTAG.

Zur Best immung yon Aeet-~t-ehloranilid in Phenaeetin besehreibt J. HALD 6 zwei Verfahren. ])as erste beruht auf einer VOlt 1VL K. ZAC~rERL U. H. G. KmtI~'ICX 7 angegebenen Methode und ver]/~uft folgendermal3en: Die Substanz wird mit Kaliumdiehromat-Sehwefels/~ure zerst5rt, wobei das organiseh gebundene Chlor in Chromylchlorid iibergeht. ])ieses wird mit Hilfe eines Sauerstoffstroms in ein Absorptionsrohr mit NaOH and H~O~ geleitet und dadurch in Chromat und Chlorid fibergeftihrt. Man bringt mi~ Natriumeitrat-Salpeterss auf p~ 1,5--2,0 (Chroma~ wird dabei durch I-I~O~ zu Cr HI reduziert) und titriert das Chlorid mit

1 Ann. Chimica 41, 611 (1951). Univ. Siena. 2 ])iese Z. 911, 31 (1933). s El~xl~-, W. O.: J . Amer. chem. Soe. 11g, 144 (1916). - - SCA~I)XLLA~I, G.: Boll.

chim. farmae. 86, 196 (1947). 4 Analyt. Chemistry 19, 330 (1947). 5 Pharmaz. Ztg. 113, 383 (1885); vgl. diese Z. 27, 667 (1888). e Aeta pharmae, int. (Kopenhagen) 2, 79, 87 (1951). Medicinalco Ltd., Kopen-

hagen, Erik Jacobsen, M. ]). Mikrochemie 11, 61 (1932); vgl. diese Z. 97, 124 (1934).

Page 2: Zur Bestimmung von Acet-4-chloranilid in Phenacetin

3. Auf Pharmazie beziigliche. 69

0,01 n Queoksilber(II)-nitratlSsung unter Verwendung yon Diphenylearbazon als Indicator.

Das zweite Verfahren, bei dem das organiseh gebundene Chlor mit Raney-Nickel in alkaliseher L6sung reduziert wird, ist einfaeher auszuffihren als die obige Methode, da kein besonderer App,arat benStigt wird: Man versetzt 0,500 g Phenaeetin im 100 ml -EE~LE~YER-Kolben mit 5 ml 96~/oigem Alkohol, 0,05 g Raney-Niekel und 10 ml 0,2 n Natronlauge, versehlieBt mit einem Triehter und erhitzt 10 rain im siedenden Wasserbad. Naeh dem Abkfihlen filtriert man dutch ein 7 era-Filter in einen anderen 100 ml-Kolben. Kolben und Filter werden einmal mit 5 ml und zweimal mit je 3 ml Wasser gewasehen. Sehlieglieh w~seht man noeh den Filter- rand und den Hals des Triehters mit je I ml Wasser. Zu dem Fil trat gibt man langsam unter Umsohwenken 2,0 ml 2 n I-INOa, 2,0 ml PufferlSsung yon pR 1,5 bis 2,0 (210 ml 0,25 n NatriumeitratlTsung -~ 790 ml 0,25 n I-IN03) und 10 Tropfen 0,2~oige alkoholisehe DiphenylcarbazonlTsung. / )ann titriert man sofort mit 0,01 n Queeksilber(II)-nitratlSsung aus einer 1 ml Mikrobiirette bis zum ersten Auftreten einer purpurroten Farbe. In gMeher Weise wird ein Blindversueh ausgefiihrt. 1 ml 0,01 n Queeksilber(II)-nitratl6sung = 1,696 mg Aeet-4-ohloranilid.

I~. SPEKLIGH.

Die alkalhnetrische Bestimmung yon Antipyrin wird yon F. ~O~FORTW U. G. STAGlqO D'ALCONTRES 1 wie folg~ ausgefiihrt: 0,05 g Antipyrin in 400 ml Wasser versetzt man mit 0,5 g Quecksilberchloramid und h~lt 15 rain im Sieden. Darauf filtriert und w/~scht man den Niederschlag. Das Filter ffigt man der Waschflfissig- keit zu. I)a das Ffltrat noch Spuren Ammoniak enthMt, neutralisiert man mi~ 0,01 n Salzs/~ure, nach vSlliger Abkfihlung versetzt man mit 8 g Kaliumjodid, das frei yon Alkali und Jodat ist. Das dadurch entstehende freie Alkali wird titriert, indem man 50 ml 0,01 n Salzs~ure im ~Iberschug zusetzt und diesen mit 0,01 n Kalilauge gegen Phenolphthalein zurficknimmt. 1 ml 0,01 n Alkalilauge entspricht 0,05 g Antipyrin. - - Bei der Reaktion des Antipyrins mit Queeksilberehloramid und Kaliumjodid entstehen folgen=le Proaukte2: Cng l~0N 2 �9 HgJOH, CnH120N~ �9 H g J und CnHnON 2 �9 H g J 2 �9 H~O. I t . FR]~XTAG.

Khellin. S. D. BAILEY, P. A. GEARY und A. E. DE WALD s machen Angaben fiber die Reinigung, die Schmelzpunkte, die Kristallformen, die Ultraviolett- und Infrarotspektren und das polarographisehe Verhalten yon Khellin, Visnagin und KheUinin (Khellolglucosid), den wirksamen Bestandteilen der Pflanze Ammi visnaga Lain. In reinen LSsungen yon Khellin und Visnagin in Cyclohexan kSnnen die bei- den Stoffe nebeneinander durch Messung der UV-Absorption bei 270 und 278 m# bestimmt werden. Ffir die Untersuchung der Pflanzenextrakte ist das Verfahren jedoeh wegen der vorhandenen st5renden Verunreinigungen ungeeignet. - - Die Infrarot-Absorptionsbanden bei 8,87 und 10,75 # k5nnen zur Bestimmung yon Khellin, die Absorptionsbanden bei 8,73, 8,98 und 10,03 # zur Bestimmung yon Visnagin in Pflanzenextrakten und pharmazeutischen Zubereitungen dienen. - - Khe]lin, Visnagin und Khellolglucosid geben mit Tetra~thylammoniumbromid als ,,Leitsah" wohldefinierte Polarogramme. Von den untersuchten LSsungs- mitteln eignet sich ftir die polarographische Bestimmung am besten ein Gemiseh gleicher Volumteile yon 95~ Alkohol und Wasser. Die Halbwe]lenpotentiale sind pK-abh~ngig. Zwischen der Sti~rke des Diffusionsstromes und der Konzen- tration der Stoffe besteht Proportionalit~tt. Das Verfahren kann zur Bestimmung

1 Ann. Chim. applicata 39, 663 (1949). Univ. Messina. 2 MON~O~TE, F., U. G. STAr D'ALco~T~ES : Ann. Chim. applicata 39, 665 (1949). 3 j . Amer. pharmao. Assoc., sol. Edit. 40, 280 (1951). Smith, Kline and French

Labor., Philadelphia, Pa.


Recommended