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Page 1: Zur Bestimmung von Nitraten in gefärbten Bodenauszügen

256 Berieht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

bei einem Calciumcarbonatgehal t yon etwa 20 ~o 1 g der Bodenprobe, bei geringerem Gehalt entpsrechend mehr, und schiebt das Gef~B naeh (}ffnen des Hahnes P vorsichtig fiber den Gummistopfen, wobei sieh die Lage des Wasserspiegels im MeBrohr A n ich t ~indern darf. l~ach SchlieBen des Hahnes P ]~Bt m a n dutch den H a h n Q tropfenweise Salzs~ure zur Probe flieBen, bis keine Gasentwicklung mehr beobachtet wird. Naeh kurzem Stehen liest m a n den S tand des Wasserspiegels an der am MeBzylinder A angebrachten Skala ab und en tn immt einer be- sonderen Eichtabelle den Kohlens~ure- bzw. Calciumcarbonatgehalt . Nach Ent fe rnung des Reagensglases stellt sich d ie W~sseroberfl~che wieder anf d e n / q u l l p u n k t der Skala ein und der Appara t ist zu einer neuen Messung bereit. A. EICIILEIr

Ein spezifisehes Reagens auf Germanium ist nach J. GILLIS, J. HOSTE und A. CLA]~YS 1 das Phenyl/luoron, welches in verh~ltnism~l~ig saurer LSsung mit Germanium(IV)- Ion l~otf~rbung gibt. Die l~eaktion ist in der angegehenen Ausfiihrungsweise spezifisch und wird nur durch oxydierende Ionen wie Cer(IV)-, Pe rmangana t - und Chromat- Ionen, welche das Phenyl f luoron zerstSren, gestSrt. ])as Pr~para t wird, ~hnNch dem Methylf luoron ~, nach einem yon C. LIEBEtCMA:bTI~ und S. LI:NDE:N-. BAV)~ 3 angegebenen Verfahren hergestellt.

Aus/i~hrung des Nachweises: 1 Tropfen einer 0,05%igen LSsung yon Phenyl- fluoron in 94%igem :4thylalkohol, die mi~ Sa]zsiiure angesauer~ wurde, wird auf ein Stfick Filtrierpapier gebracht. Nach demVerdunsten des Alkohols bringt man auf den so entstandenen gelben Fleck 1 Tropfen der zu prtifenden L5sung, die 3--6 n salzsauer sein soll. Endlich behandelt man noch mit 2--3 Tropfen 6 n Salpetersi~ure. Bei Gegenwart yon Germanium(IV)-Ion en~steht ein ro~er Fleck, welcher sich mit der Zeit noch verst~rkm Ein gleichzeitig ausgefiihrter blinder Versuch liefert nur eincn gelben Fleck.

Die Nachweisgrenze liegt bei der Konzen t ra t ion 10-5, 5 (1 : 3" 105), b~w: 10-5, 5 bei 5 rain Wartezei t . A. EIC~ILER.

Zur Bes t immung yon Nitraten in gef~irbten Bodenausziigen ist das direkte colorimetrische Verf~hren. z. B. mit Phenoldisulfos~ure, unge- eignet. Wie F. J . SowDE~ und H. J. ATKINSO~ 4 fest~tellen, ge]ingt abet die Bes t immung nach Redukt ion des Nit ra ts zu Ammoniak , das in be- kannter Weise abdestilliert wird. Anwesende Ammoniumverb indungen sind vor der mit DEVARDAscher Legierung vorgenommenen Redukt ion aus schwach alkalischer L5sung abzudestillieren. Das aus den Ni t ra ten

Analytica Chimica Ac~a 1, 302 (1947). t~ber die l~eaktion yon Methylfluoron mit Antimon vgl. diese Z. 180,260 (1950).

3 Ber. dtsch, chem. Ges. 37, 1177, 273L(1904). 4 Canad. J. l~es.. Sect. B., 27, 76 (1949).

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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 257

durch I~eduktion entstandene Ammoniak wird im Destillat photo- metrisch mit NESSL]~S Reagens bestimmt, Mehr als 0,125 mg Nitrat- stickstoff so!len in dem untersuchten Tell der Probe nicht vorliegen.

A. EICHL~R.

Fiir die potentiometrische Titration der Phosphors~iure mit Silbernitrat haben I~. FLATT und G: BRV~IS~OLZ 1 auf Grund theoretischer t~Tber- legungen zwei Verfahren ausgearbeitet. Ausgehend yon dem Gedanken, dab die L6slichkeit des neutralen Silberorthophosphates der des Silber-

chlorides sehr i~hnJJch ist (]/LAg3pO~ = 0,7.10-5 ; ~LAgC1 = 1,0. ]0-5 )

sollte es m6glich sein, die Phosphors~ure ebenso wie das Chlor-Ion mit Silbernitrat zu titrieren. Um einen eindeutigen Potentialsprung naeh der Gleichung POa'"~-3Ag" ~AgaPO 4 zu bekommen, mug die Phosphors~ure als Anion POa'" in der L6sung vor|iegen. Man mug also in alkalischem Medium titrieren. Andererseits daf t die Alkalit~t zur Vermeidung der Bildung yon Silberoxyd nicht hoch sein. Aus den rechnerisch aufgestell- ten Kurven fiir die LSslichkeit des SiIber-Ions bei verschiedenen pH- Werten im alkalischen Bereich, ergibt sich, dag der pH-Wert fiir die Titra- tion einer 0,01 m Phosphatl6sung 9,5 nicht iiberschreiten darf . Anderer- seits werden die Titrat ionskurven bei einem pH-Wert yon unter 8,5 zu flach. Ein so grol3er Potentialsprung wie beim Titrieren des Chlor-Ions mit Silbernitrat l~gt sich niche erreichen. Auch verl~uft die Kurve beim Titrieren der Phosphors~ure asymmetrisch, ihr Wendepunkt ist nicht identisch mit demAquivalenzpunkt , worauf bei der Auswertung der Titra- tionsergebnisse geachtet werden muB. Als geeignetsten Puffer empfehlen die Verfasser Borax, der den pH-Wert der PhosphatlSsung in weitem Borat-Konzentrationsbereich ohne St6rungen auf 9,2--9,3 konstant h~lt. Die Titrieranordnung ist dieselbe wie bei der Chlortitration.

Arbeitsvorschri]t: Die Phosphatl6sung soll keine anderen mi~ Sitber-Ion f~llbaren Anionen enthalten; an Kationen diirfen nut die Ionen der AlkalimetMle und das Wasserstoff-Ion zugegen sein. Die L6sung wird mit Natronlauge oder Salpeters~ure auf p~ 8 gebraeht (sehwaehe l~osaf~rbung yon PhenolphthMein). Danrt ftigt man 30 ml 0,1 m Boraxl6sung zu, verdfinnt auf ungef~hr 100 ml, und titriert langsam mit 0,1 n Silbernitra~16sung. Indieator-Elektrode isV reines Silberb]eeh, Vergleiehs- Elektrode ein mit AgC1 bedeekCes Silberblech, das in 0,! n KC1-LSsung tuueht.

Eine yon den Verfassern mitgeteilte AnMye ergab 73,2 • 0,2 mg P,O 5 stat~ der angewendeten 73,02 mg P205.

Der Versuch, die Wirkung st6render Kationen, Vor allem yon Calcium, Magnesium, Aluminium und Eisen, durch FKllen mit einem l~ber-

schuB yon Silbernitrat und l%iiektitration des iiberschiissigen Silbers ohne vorheriges Filtrieren zu beseitigen, fiihrte zu keinem brauch- baren Ergebnis.

AnMytica Chimica Acta 1, 124 (1947).


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