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Berieht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 375

Aus]iihrung der Bestimmung: 20 ml der gegen ~Iethylorange neutralisierten LSsung werden in einem 50 ml-i~eBkolben mi~ 20 m] ~-Naphthylamin-l~eagens ge- miseht. Naeh I0 rain bringt man die L6sv_ng ffir 30 rain in ein Wasserbad yon 60 ~ 2 ~ kiihlt wieder ab und ffillt mit destilliertem Wasser zur Marke anf. Dann ffillt m~n eine Kfivette yon geeigneter Schiehtdieke - - die Ablesung an der Photo- metertrommel (Photoelektr. ,, Spek_ker"-Absorptiorneter) sell nicht fiber 1,0 hinaus- gehen - - mit der LTsung und migt unter Benfitzung eines Gelbgriinfilters (Ilford- Yellow-Greenfilter N. 605) nn4 einer Wolfram- eder Quecksilberdampf-Laml0e die Extinktion. Hat man der zu messenden LSsung Methylorange zugesetzt, dann muB der dem Mothy]orange entsprechende Blindwert mit 20 ml Wasser, das 0,5 ml 0,002~oige MethylorangelSsung enth~It, ermittelt werden. Die Eiehkurve wird an Kan4 yon Natriumnitrit-StandardlSsmlgen aufgestellt.

Die fertigen LTsungen sind mehrere Tage haltbar und gehorchen streng dem B ] ~ s c h e n Gesetz ; sehr hohe oder sehr niedrige Gehalte kSnnen mit derselben Gen~uigkeit aus den einmal festgelegten, linear verla~fenden Eichkurven abgelesen werden. ])as Verfahren gestatte~, unter Ben/itzung einer 4 em-Kiivette noch geringere Nitritkonzentratiqnen Ms 1 : 200 ~il l ionen zn bestimmen.

Von fremden Ionen stSren die Ionen der Alkali- und Erd~lkMimetMle und Nitrat-Ionen selbst in 1%iger Konzentr~tion gar nicht. Mn", Co", Ni", Cr'", Zn", Pb", Borat, Phosloh~t, Sulfat kSrmen in Konzentrationen bis zu 0,1 ~o zugegen sein. GrSflere StSrungen bewirken Fe", Fe'", Cu", F', S03" und besonders Sulfid-Ion. Hohe Konzentrationen ~n Chlorid verursaehen eine Verst~rkung der Farbintensit~t, an Su]fat eine be- tr~chtliche Schw/~chung derselben. Die dutch sehwach gef/irbte Ionen, ferner dutch Sulfat, Phosphat usw. verursaehten StSrungen kTnnen durch eine entsprechende Zusammensetzung der BlindwertlSsung eliminiert werden. A. EIC~L~:~.

Zur volumetrischen Bestimmung yon Nitrat-Ion reduzieren J. J. LI~GA~E und 1%. L. P~cso~: ~ mit fiberschiissigem Chrom(II)-salz zu Ammonium-Ion und titrieren die Ificht verbrauchte Menge an Chrom(II)- Ion mit Eisen(III)-sulfat potentiometrisch zurfick. Als Katalysator zur Einleitung der Reaktion wird Titan(IV)-sulfat zugesetzt; Titan(IV)-Ion wird dutch Chrom(II)-Ion leicht zu Ti tan(III)-Ion reduziert, das seiner- seits Nitrat bedeutend schneller zu Nitrit reduziert als Chrom(II)-Ion. Das TitansMz stSrt die po~entiometrische Eisen(Ii)-Bestlmmung nicht. Der zugesetzte UberschuB an Chrom(II)-Ion kann in weiten Grenzen yon 10--100~o schwanken, ohne dab dadurch das Resultat beeinflul]~ wird. Nach dieser •iethode werden 99,9--100,3, im Mittel 100,1 ~o der theoretischen Menge Nitrat bei einem mittleren Fehler yon ~ 0,13~o gefunden. NitriC-Ion wird mitbestimmt.

Etwa 5 ml einer 0,1 m Titan(IV)-sulfatl5sung gib~ man zu 25 ml der 0,01--0,02 m NitratlSsung in das Titriergef/~B und stellt die Aciditiit mi~ Schwefels~m'e auf 0,5--1 n tin. Man er'w~trmt im Stiekstoff- oder Kohlendioxydstrom auf 50 ~ =k 3 ~ ffigt aus einer Bfirette schnell einen UberschuB an 0,1 m Chrom(II)-sulfatl5sung in 0,1--1 n Schwefels/~ure zu und nach 3 bis hSehstens 5 rain einen gemessenen

1 Analytic. Chemistry 21, 622 (i949). 25*

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~berschu~ luftfreier 0,1 m EisenalaunlSsung. Nach Einffihrung einer Platin- indikatorelektrode titriert man den UberschuB an Eisen(III)-Ion mit der Chrom(II)-sulfatlSsung gegen eine ges~ttigte Kalomelelektrode bis zum Xquiva- lenzpunkt-Potential yon d- 0,10 Volt. Der Chrom(II)-Verhrauch der bei der Be- stimmung verwendeten ~euge EisenalaunlSsung wird gesondert festgestellt.

A. EICH~LER.

Zur eolorimetrisehen Ni t ra tbes t immung eignet sich nach Unter - suchungen yon A. C. HOLLER n n d R . V . HUSH 1 under den isomeren Xylenolen besonders dgs 3,4-Xylenol gls Reagens. Es bi ldet un te r den Regkt ionsbed ingungen e i n 6-Nitro-3,4-Xy]enol mi t e inem Absorpt ions- m a x i m u m bei 432 m#. Dgs bisher mehrfgch vorgeschl~gene 2,4-Xylenol liefert nach Fes ts te l lung der Verfasser nicht vS]lig reproduzierbgre Wer~e, selbst wenn m a n yon e inem konzent ra t ionsgbh~ngigen G~ng ubsieht.

Zur Aufnahms der Eichkurve dampft m~n in einem 250 ml Rundkolben aus Pyrexgl~s yon 0,5--3,5 ml ansteigende Mengen einer Standard-Kaliumnitrat- 16sung (0,3610 g/500 ml) auf einem Dampfbad fast zur Trockne. Zum abgektihlten t~fickstand setzt mart 1 ml einer 2% igen LSsung yon 3,4-Xylenol in Aceton und 15 ml 80% ige Sehwefels~ure zu, schiittelt 10 rain mgBig und lg~t weitere 20 rain stehen. Man gibt nun 150 ml destilliertes Wasser und 1 Siedestein hinzu, schlieBt an die ganz aus Pyrexglas bestehende Destillationsapparatur an und destilliert im Dampfstrom, bis man 70--80 ml in einem mit 5 ml einer 2% igen Natronlauge beschiekten MeBkolben aufgefangen hat. Die abgekfihlte und aufgeffillte gelbe L6sung filtriert man durch Baumwollwa~te, die auf ein WHATMA~-Filter Nr. 42 aufgelegt ist. Hiernaeh bestimmt man die Extinktion in einer 1 cm-Kfivette gegen destilliertes Wasser bei 432m#. Die so erhaltene Eichkurve erm5glicht die Bestimmung yon 0--0,3 mg Nitratstickstoff. - - Ffir die Nitratanalyse mist man yon einer LSsung des zu untersuehenden Materials ein Volumen ein, das 0,1--0,35 mg Nitratstiekstoff enth~lt, und verfghrt, wie oben beschrieben. Chloride, Nitrite und Wasserstoffperoxyd st5ren. Chloride entfernt man daher bei Beginn der Analyse mit gesgttigter SilbersulfatlSsung und Filtration. Nitrite zerstSrt man dutch iiberschtissige Amidosulfonsgurel5sung, die man nach schwa- ehem Ansguern mit Essigsaure vor dem Verdampfen zusetzt. Wasserstoffperoxyd wird durch 5% ige KaliumpermanganatlSsung zersetzt.

Das ]~estimmungsverfahren eignet sieh mit kleinen Abgnderungen auch fiir die Untersuchung voa SaIpeters~ureestern (DecyL, n-Amylnitrat). Auf Nitro- cellulose ist das Verfahren nicht anwendbar. Auf Abwesenheit organiseher Nitrite ist zu achten. H. ~V~ESEO~.

Eine Verbesserung der Gutzeitschen Arsenprobe wird yon R. FISCHER u n d T. LANGHA~MER 2 ~ngegeben.

Man beniitzt an Stelle yon Silbernitratpapier mit Quecksilberbrolnid ge- trgnk~es Papier, auf dem Arsenwasserstoff einen rSthehgelben Fleck gibt. Das Papier wird in ein P~Gnsches Mikrofilter eingelegt. Zur Vermeidung yon Watte und Glaswolle (die AsH a zersetzen) verwendet man besser eine Glasfritten- platte. Die Vorschaltung eines oder mehrerer mit Bleiacetat getrgnkter Scheibchen dient zu Naehweis und Absorption yon Schwefelwasserstoff. Es ist mSglich Arsen und Antimon (Selen, Tellur) neben phosphoriger Saure, Sulfiden, Sehwefel und Phosphor nachzuweisen. Versetzt man zungchst mit Alunfinium und Natronlauge,

1 Analytic. Chemistry 2L 1385 (1949). Mikroehemie (Wien) 84, 203 (1949).


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