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Auswirkungen/Folgen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung
aus dem Bodensee
Workshop „Interreg IV-Projekt „Klimawandel am Bodensee“
18.04.2013, Institut für Seenforschung
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Nicht zuletzt wegen der verstärkt zu beobachtende Häufung von Extremereignissen steht das Thema
Aktuelles Wettergeschehen / globaler Klimawandel
und die damit verbundenen Auswirkungen und Folgen in zunehmendem Maße im Fokus der internationalen/nationalen Politik und interessierenden Öffentlichkeit
Einleitung
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KlimaveränderungBeobachtungen - global
Im 20. Jahrhundert…
weltweiter Temperaturanstiegum ca. 0,6°C
weltweiter Anstieg der atmosphä-rischen CO2-Konzentration von 280 ppm. auf ca. 380 ppm (Hauptursache: anthropogene Einflüsse, Verbrennung fossiler Brennstoffe…)
Bis auf wenige Skeptiker besteht wissenschaftlicher Konsens darüber, dass die „menschengemachte“ globale Klimaänderung
bereits „im Gange“ ist und nicht mehr verhindert, sondern lediglich in ihrer Auswirkung gemindert werden kann
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Aber nicht nur weltweit, sondern auch in der Bodenseeregion und im Einzugs- und Trinkwasserversorgungsgebiet des Bodensees ist die
Klimaänderung deutlich spür- bzw. sichtbar
Einleitung
5
Um vor dem Hintergrund der sich ändernden Rahmenbedingungen den zukünftigen Heraus-
forderungen der Wasserwirtschaft, des vorsorgenden Gewässerschutzes und der Trinkwasserversorgung gerecht zu werden, bedarf es weiterhin international abgestimmter Anstrengungen aller Betroffenen am
Bodensee
Einleitung
F&E-Verbundvorhaben:„Klimawandel am Bodensee, (KlimBo)“
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Gesamtziel „KlimBo“
Charakterisierung und Beurteilung der mittel- bzw. langfristig zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf die hydrodynamischen,
biologischen und physikalisch/chemischen Wechselwirkungen im Bodensee
Untergliederung in mehrere Schwerpunktthemen, u.a.Messkampagnen, langfristige WasseraustauschprozesseEinfluss der klimatischen und hydrologischen Entwicklungen im Einzugsgebiet auf den BodenseeModelluntersuchungen zu Klimaeinflüssen auf Wasserqualität und WärmehaushaltModellierungen hydrodynamischer Prozesse in der FlachwasserzoneLiteraturrecherche: Risikobewertung klimatischer Einflüsse auf die Trinkwasserversorgung
Einleitung
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Literaturrecherche
Erfassung und Beurteilung der Auswirkungen und Folgen des Klimawandels auf die die Bodenseeregion und die Wasserversorgungsunternehmen am Bodensee
Identifikation kritischer Punkte / Wissensdefizite / „Störgrößen“
Systematische Gesamtbetrachtung aller Aspekte im Rahmen einer
Sensitivitätsanalyse, Vulnerabilitätsabschätzung und eines Risikomanagements
Erarbeitung möglicher Lösungsansätze bzw. Handlungsempfehlungen
(Sensibilisierung der Entscheidungsträger, Orientierungshilfen, Denkanstöße, Diskussionsgrundlagen für Einzelfallprüfung)
Einleitung
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Auswirkungen/Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Auswirkungen/Folgender Klimaänderung Trinkwasserversorgung
Bodensee
Nutzungsspezifische Aspekte
Wassergewinnung, -aufbereitung,-verteilung/-speicherung
Gewässerspezifische Aspekte
Bodensee und seine Kompartimente
Meteorologische, hydrologische Aspekte
Einzugsgebiet Wasserversorgungsgebiet
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Ausgewählte Beispiele von 1950 bis heute…
Anstieg der Jahresmitteltemperatur (ca. 1 bis 2°C), vor allem im Winterhalbjahr
stärkste Temperaturanstiege in den Jahren ab 1990
Rückgang der Frost- und Eistagetage, < 0°C
Zunahme der Sommertage, > 25°C
Zunahme von Westwetterlagen im Winter, Zunahme von Hochdruckwetterlagen im Sommer
Umverteilung der Niederschläge vom Sommer in den Winter
Zunahme an Extremereignissen (Häufigkeit, Intensität)(Starkniederschlägen/Hochwasserereignisse sowie Hitze- und Trockenperioden
KlimaveränderungBeobachtungen – Süddeutschland/Bodenseeregion
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Schussenmündung
UferbereichSchloss Montfort
Teufelstisch
Verbindungsstraße zur Reichenau
„Tornado“ über Konstanz
Bregenzerach
Hochwasser 1999BWV-Labor
KlimaveränderungBeobachtungen - Bodenseeregion
Beispiele für Hoch- und Niedrigwasser in den Jahren 1999 und 2003
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KlimaveränderungForschung
Ableitung von Tendenzen/Hinweise über
denkbare zukünftige Entwicklungen im System
„Klima – Wasserwirtschaft in Süddeutschland“
Kooperationsvorhaben „Klima und Wasserwirtschaft, KLIWA“www.KLIWA.de
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Meteorologische, hydrologische Aspekte (ausgewählte Erkenntnisse aus den nationalen Klimaprogrammen der Anrainerstaaten)
Die zeitliche und räumliche Komplexität und Variabilität des Klimas nimmt zu (Unsicherheit hinsichtlich Aussagen) Die bislang beobachteten Tendenzen der Vergangenheit setzen sich fortWestwetterlagen werden zunehmen, vor allem im WinterSommer werden i.d.R. trockener und heißer, Winter dagegen wesentlich feuchter und milder/wärmer Wahrscheinlichkeit (Häufung, Intensität) des Auftretens von Extremereignissen (z.B. Trockenperioden, Starkregen, Niedrig- bzw. Hochwasser, Stürme, Hangrutschungen/Murenabgänge im Einzugsgebiet Bodensee) nimmt zuZunehmend saisonale / kurzzeitige Schwankungen, aber auch jahreszeitliche Verschiebungen der Abflussverhältnisse bei Fließgewässern zu erwarten Änderung der Grundwasserneubildung, zeitlich und regional/lokale z.T. erhebliche Unterschiede
Auswirkungen KlimaänderungEinzugsgebiet - Bodenseeregion - Süddeutschland
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Auswirkungen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Auswirkungen/Folgender Klimaänderung Trinkwasserversorgung
Bodensee
Nutzungsspezifische Aspekte
Wassergewinnung, -aufbereitung,-verteilung/-speicherung
Gewässerspezifische Aspekte
Bodensee und seine Kompartimente
Meteorologische, hydrologische Aspekte
Einzugsgebiet Wasserversorgungsgebiet
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Auswirkungen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Bodensee und seine Kompartimente
ausgewählte Beispiele
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Wasserstände, langfristig (Pegel Konstanz)
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
Wasserstand 2050 (Prognose)
Jan Juni Juli Dez
[cm]
600
400
200
0
Hüllkurve: MaximalwertMittelwerte (1860 – 2011)Hüllkurve: Minimalwerte
langfristig Vergleichmäßigung des Wasserstandes „Sommer/Winter“auf ggf. niedrigerem Niveau zu erwarten
Mittlerer Wasserstand 2050 (Prognose)
16
200
300
400
500
600
Jan. 0
5
Mrz. 05
Mai. 05
Jul. 0
5
Sep. 0
5
Nov. 05
Jan. 0
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Untersuchungszeitraum
Seew
asse
rsta
nd [c
m]
(Bez
ugss
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m: P
egel
Kon
stan
z) Hüllkurve
"Hochwaser"
Hüllkurve"Niedrigwasser"
langjähriges MittelWasserstände, kurzfristig
häufige kurzfristige signifikante Änderungen des Wasserstandes aufgrund Extremereignissenz.B. Starkniederschläge, Trockenperioden, Hoch- und Niedrigwasser
Änderung der Abfluss- und Einschichtungs-verhältnisse der Zuflüsse, Strukturänderung Seebodenz.B. bei Hochwasser: Feststoffeintrag, Feststofftransport ins Pelagial, Änderung der Gewässerstruktur im Mündungsbereich und am Seeboden, Hangrutschungen, Erosion, …
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
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Auswirkungen KlimaänderungBodensee
Simulationen BodenseeOnline
Beispiel: Einschichtung Alpenrhein bei Hochwasser
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Änderung der Wasserbeschaffenheit im Pelagial / Zirkulationsverhalten
weiterer Anstieg der Temperatur in oberflächennahen Wasserschichten um 1 - 1,5 °C bis 2050 erwartet
Verschiebung der Durchmischungs-/Zirkulationsverhältnisse hin zu einer stabileren Schichtung
Seet
iefe
in m
Temperatur °C4 8 12 160
40
20
0
60
252
Sprungschicht(Metalimnion)
Warmes, leichtes Wasser(Epilimnion)
Kaltes, schwereresWasser
(Hypolimnion)
Seet
iefe
in m
Temperatur °C4 8 12 160 4 8 12 160 44 88 1212 161600
40
20
0
60
252
4040
2020
00
6060
252
Sprungschicht(Metalimnion)
Warmes, leichtes Wasser(Epilimnion)
Kaltes, schwereresWasser
(Hypolimnion)
Sprungschicht(Metalimnion)
Warmes, leichtes Wasser(Epilimnion)
Kaltes, schwereresWasser
(Hypolimnion)
Sprungschicht(Metalimnion)
Warmes, leichtes Wasser(Epilimnion)
Kaltes, schwereresWasser
(Hypolimnion)
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
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Änderungen der Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser (Prognosen, kup)
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
Wassertemperatur, 250 m Tiefe
Sauerstoffkonzentration, 250 m Tiefe
Anzahl an Tagen mit Oberflächentemperatur >22°C
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Änderung der Milieubedingungen in Sedimentnähez.B. Sauerstoffzehrung, Remobilisierungserscheinungen, Rücklösungenvon Schwermetallen, Umlagerung von Sediment, Trübungsanstieg, …
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
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Ökologische Aspekte
Änderung der aquatischen Lebensräume und -gemeinschaftenz.B. Eintrag von Neozoen und Neophyten, Veränderungen der Gewässerbiozönosen im Ufer- und Flachwasserbereich,zeitliche Verschiebung von Wachstumsphasen beiPhyto- und Zooplankton, Entkopplung von Fraßketten, …
Änderung der temperaturabhängigen bio-/chemischen Prozessabläufe z.B. ggf. Wachstum von Algen, Bildung von Geruchs- und Geschmacksstoffen, Freisetzung von bakteriellen Exo- und Endotoxinen, beschleunigter biologische Abbau von Nähr- und Spurenstoffen, …
Höcker-flohkrebs
Schwebegarnele
TRaE
eAk Die Reaktionsgeschwindigkeits-Temperatur-Regel besagt, dass eine biologische/chemische Reaktion bei einer um 10 °C erhöhten Temperatur doppelt bis
viermal so schnell abläuft
Auswirkungen KlimaänderungBodensee
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Auswirkungen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Auswirkungen/Folgender Klimaänderung Trinkwasserversorgung
Bodensee
Nutzungsspezifische Aspekte
Wassergewinnung, -aufbereitung,-verteilung/-speicherung
Gewässerspezifische Aspekte
Bodensee und seine Kompartimente
Meteorologische, hydrologische Aspekte
Einzugsgebiet Wasserversorgungsgebiet
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Wasserbilanz/-dargebotVergleich Wasserinhalt
Gletschervolumen Einzugsgebiet: ca. 10 – 20 Mrd. m³ Wasserinhalt des Bodensees: ca. 50 Mrd. m³
Vergleich Abfluss / Wasserentnahme: Mittlerer Durchfluss durch den Bodensee: ca. 11 Mrd. m³/a
davon Gletscherwasser, bezogen auf 50 Jahre: ca. 0,1 - 0,4 Mrd. m³/a Wasserentnahme durch WVU: ca. 0,17 Mrd. m³/a
Verdunstung Seefläche: ca. 0,28 Mrd. m³/a
Wasserdargebot des Bodensees auch in Zukunft gesichert
Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Wasserbedarf/Wasserabgabe
Die klimabedingten Aspekte führen u.a. dazu, dass unter Beachtung der z.T. kleinräumig sich auswirkenden Wasserbilanzgrößen in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Grundwasserneubildungsraten resultieren.
So ist nach längeren Trocken- und Hitzeperioden insbesondere bei sensibel reagierenden Quellschüttungen und wenig ergiebigen Grundwasservorkommen in den Festgesteinsbereichen mit einer Verringerung des lokalen Wasserdargebotes zu rechnen.
Andererseits ist auch im Falle von Starkregen-/Hochwasser-ereignissen zu beachten, dass wegen den damit einhergehenden Überschwemmungen von Gewinnungsanlagen oder der ungenügenden Schutzwirkung der Deckschichten vielerorts Beeinträchtigungen im oberflächennahen Grundwasser nachzuweisen sind.
Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Wasserbedarf/Wasserabgabe
Zur Ableitung von Prognosen zum Wasserbedarf/Wasserabgabe sind neben den Auswirkungen der Klimaveränderung zusätzlich eine Reihe
von sogenannten
„Wandelprozesse/Rahmenbedingungen/Einflussfaktoren“
zu berücksichtigen
Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Wandelprozesse/äußere Rahmenbedingungen
Demographischer Wandel Verbraucherverhalten
Industrielle/wirtschaftliche Entwicklungen Technologische Fortschritte/Innovation
Wasserbedarf in der Landwirtschaft Institutionelle und politische Vorgaben
Preisentwicklungen
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Wasserbedarf/Wasserabgabe
Die aus den „äußeren Wandelprozessen/Rahmenbedingungen/Einflussfaktoren“ abzuleitenden Wasserbedarfs-/Abgabeprognosen bzw.
Schlussfolgerungen bedürfen aufgrund der Unsicherheiten einer laufenden Überprüfung und ggf. Korrektur. Bei Bedarf muss stets eine Anpassung an
neue Erkenntnisse möglich sein.
Prognose, nach heutigem Wissensstand am Beispiel der BWV
Im Mittel eher rückläufige Tagesabgabemengen (Grundlast) (verstärkt Nutzung der vor Ort gewonnenen Eigenwässer unter „Normalbedingungen“)
Zunehmende Spitzenabgabe (Häufigkeit, Menge) bei Extremereignisse (Trockenheit, abnehmende Grundwasserstände, Starkniederschläge, Überschwemmungen,…)
Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Spitzenabgaben in Trocken- und Hitzeperioden,dargestellt am Beispiel der BWV
300000
350000
400000
450000
500000
550000
600000
15 20 25 30 35 40Lufttemperatur [°C]
Was
sera
bgab
e [m
³/d]
Jahr 2003Jahr 2004
0
0,5
1
1,5
2
2,5
1950 1975 2000 2025 2050Jahre
Jahr
essp
itzen
fakt
or d
er
Tage
sabg
abe
?
Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Wassergewinnung
Hochwasserschutz Alpenrheintal Auswirkungen der geplanten Abflusserhöhung des Alpenrheins von 3.100 m³/s auf 4.300 m³/s innerhalb der internationalen Flussstrecke sind zu berücksichtigen; ggf. Überschwemmungen von Werksgeländen
Niedrigwasserstand „Bodensee“in Trocken- und HitzeperiodenGgf. Einschränkungen bei der Förderleistung und Kavitationserscheinungen bei Pumpen
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Wasseraufbereitung
Zukünftige Verfahrenskombinationen und Prozess-/Betriebsbedingungen sind vorrangig von der Beschaffenheit des im Hypolimnion entnommenen Wassers abhängig (u.a. Frachteinträge, Schichtungs- bzw. Zirkulationsverhältnisse, zivilisatorische Einflüsse, …)
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Wasserverteilung/-speicherung
Vernässung des Bodens bei vermehrten Niederschlägen, ggf. Hangrutschungen
Trockenheit kann zu Schrumpfungen und Setzungen des Bodens führen
Druckschwankungen bei Grundlast-/Spitzenlastabgaben
Erhöhung der Wassertemperatur vor allem in urbanen Gebieten (Endsträngen)
Schäden an Leitungen, Rohrbrüchen, zumindest lokale Beeinträchtigungen
der Wasserbeschaffenheit, ….
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Energie- und Stromversorgung
Die Bereitstellung von Trinkwasser ist entscheidend von einer sicheren Energie- und Stromversorgung abhängig. Einschränkungen können u.a. durch extreme Witterungs-bedingungen (z.B. Sturm, Blitzeinschläge,…) oder durch Leistungsminderungen bei Niedrigwasser in den Flüssen resultieren (Wärmelastplan der Kraftwerke)
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Einfluss auf menschliche Gesundheit
Hochsommerliche Temperaturen: körperlichen Belastungen, verringerte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit Ab 30°C sind gemäß Arbeitsstättenregel entsprech-ende Maßnahmen zu ergreifen
Globaler Personen-, Tier- und Güterverkehr: Ausbreitung von Infektionskrankeheiten, Einschleppen von bislang nicht „heimischen“ Krankheitserregern
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Folgen KlimaänderungTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
Ökonomische Folgen
Durch die Klimaänderung und deren Auswirkungen und Folgen ist mit steigenden Kosten für die Wasserversorgungsunternehmen zu rechnen. Insbesondere wenn hohe Elementarschäden an relevanten Anlagenteilen (Rohwasserpumpen, Hauptleitungen,…) zu beklagen sind oder weitergehende Aufbereitungs-stufen erforderlich werden, können ohne eine ausreichende Absicherung die tatsächlich entstehenden Kosten erheblich sein.
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SystemanalyseTrinkwasser - Klimawandel
Zentrale Frage
Wie sind die projizierten Zusammenhänge konkret zu bewerten und welche
Handlungsempfehlungen können für die Wasserversorgungsunternehmen am
Bodensee daraus abgeleitet werden ?
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SystemanalyseTrinkwasser - Klimawandel
Trotz Fortschritte im Bereich der Computertechnologie und der Erweiterung der Wissensbasis sind die heutigen Möglichkeiten der Klimaprojektion noch weit davon
entfernt, die zukünftigen Klimaentwicklungen und -muster in ihrer Gesamtheit wirklichkeitsgetreu zu erfassen
Unwägbarkeiten und Grenzen der VorhersagbarkeitDefizite oder fehlende/unsichere Informationsbasis
prinzipiellen Grenzen von Prognosen, z.B. unvorhersehbare Naturkatastrophen
Betrachtung langer Zeithorizonte (i.d.R. bis Ende des 21. Jhd.)
beschränkte Nachbildungs-/Simulationsmöglichkeit der klimarelevanten Prozessabläufe in Klimamodellen
„Entscheidungen unter Unsicherheit“? ?
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SystemanalyseTrinkwasser - Klimawandel
Ganzheitliche Betrachtungsweise (Sensitivitätsanalyse, Vulnerabilitäts-
abschätzung, Risikomanagement)
Charakterisierung, Konkretisierung, Priorisierung der Chancen und kritischen Parameter im System
„Klimawandel und Trinkwasserversorgung
aus dem Bodensee“
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Annahmen, Szenarien,
Projektionen
Wirkung von auf
Output Auswirkungen/Folgen
für System
Sum
me
„Sys
tem
“
Inpu
t Ei
nwirk
unge
n vo
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ußen
“
--- 0 3
3
0 --- 2
2
3 0 ---
3
Summe „Variable“ 3 0 5
Sensitivitätsanalyse, Vulnerabilitätsabschätzung, Risikomanagement
SystemanalyseTrinkwasser - Klimawandel
Einflussmatrix: Ursache-Wirkungs-Beziehung
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SystemanalyseTrinkwasser - Klimawandel
Derzeit wird Systemanalyse durchgeführt, eine abschließende Darstellung der Ergebnisse sowie deren Bewertung werden demnächst in Form des
schriftlichen Abschlussberichtes zur Verfügung stehen
Die ersten Hinweise deuten bereits darauf hin, dass vor allem witterungsbedingte Extremereignisse
Beeinflussungen der Beschaffenheit des Bodenseewassersdie Zuverlässigkeit/Verfügbarkeit der Energie-/Stromversorgung
sowieeinzelne sozio-ökonomische Aspekte
als „Störgrößen“ für die Wasserversorgungsunternehmen am Bodensee von besonderer Bedeutung sind
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Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
No-regret-Maßnahmen(am Vorsorgegrundsatz orientierte, pragmatische Lösungsansätze, die
auf mögliche Weiterentwicklungen und Änderungen der Rahmenbedingungen jederzeit flexibel angepasst werden können
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Vorsorgender Gewässerschutz
„Zwei Anwälte des Wassers“
Wasser kennt keine Grenzen, unsere Verantwortung auch nicht
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Technische Belange / Versorgungssicherheit
Gewinnung Weiterentwicklung von Hoch- und Niedrigwasservorhersagemodellen, Anpassung der Entnahme-vorrichtungen und der Rohwasserpumpen auf erwarteten Seewasserstand, …
AufbereitungAnpassung der Anlagenkomponenten an Grund- und Spitzenbedarf/-abgaben, Optimierungdes Betriebsablaufes, ggf. Anpassung der Aufbereitungsverfahren an geänderteWasserbeschaffenheit, redundante Auslegung relevanter Anlagenteile, Instandhaltungs- und Wartungskonzepte ausarbeiten, …
Wasserverteilung/WasserspeicherungIndividuelle Entscheidungen zur Anpassung der Versorgungsstrukturen (Dimensionierung der Rohrleitungen), Spülregime/Desinfektion optimieren, Schaffung größerer Speichervolumen zur Sicherung der Versorgung in Spitzenbedarfszeiten, Leitungsengpässe abbauen, Instandhaltungsstrategie optimieren, Überlegungen zum Ausbau von Verbundsystemen, …
Energie-/Stromversorgungredundante Lösungsansätzen, ausgewogener Ausbau stationärer bzw. Vorhaltung mobiler Notstromaggregate, ...
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Monitoring und Forschung
Verstärktes Monitoring/Langzeit-messungen in Zuflüssen und im Bodensee (Nährstoffe, Schwermetalle, Spurenstoffe,….)
prozessorientierte Überprüfung derWasserbeschaffenheit (Aufbereitung/Verteilung/Speicherung)
Enge Zusammenarbeit wissenschaftlicher Institutionen
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Rechtlicher Ordnungsrahmen
Anpassung rechtlicher Grundlagen z.B. Vorrang der Trinkwassergewinnung bei konkurrierenden Nutzungen,Sicherung ausreichender Wasserrechte zur Spitzenbedarfsdeckung,Sicherung der Stromversorgung zu Hochverbrauchszeiten
aktive Begleitung politischer Vorgaben (EU-weit, national, landesweit, kommunalpolitisch) mit dem Ziel „intelligente“ Wasserversorgungs-konzepte/Verbundlösungen zu entwickeln
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Personelle Aspekte Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatz auf witterungsbedingten Beeinträch-tigung (z.B. Hitze) anpassen
Vorhandenen Planungshilfen und Infektionsschutzmaßnahmen aktualisieren bzw. fortschreiben
Um die zukünftigen Aufgaben, insbesondere in Hochverbrauchszeiten erfüllen zu können, bedarf es weiterhin in ausreichender Anzahl qualifizierter Mitarbeiter. Motivierte und zufriedene Mitarbeiter/innen sind einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Finanzielle Aspekte
Hinsichtlich der vorgeschlagenen Handlungserfordernisse und Präventionsmaßnahmen sind in Zukunft investive und organisationsbasierte Mehrkosten zu erwarten. Hierfür sind entsprechende Finanzierungsmodelle zu entwickeln, die weiterhin faire und sozialverträgliche Kosten gewährleisten.
Der bestehende Versicherungsschutz ist im Hinblick auf die zukünftigen Rahmenbedingungen zu überprüfen.
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Kommunikation/Zusammenarbeit
Fortführung/Optimierung der sachlichen und fachübergreifenden
Auseinandersetzung mit dem Thema
„Wasserversorgung und Klimawandel“
unter Berücksichtigung aller betroffenen „Akteure“
(Wasserversorgungsunternehmen, Behörden, Verbände, Wissenschaft,
Katastrophenschutz, Öffentlichkeit,…)
Konsequenzen/HandlungsoptionenTrinkwasserversorgung aus dem Bodensee
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Abschließende Bemerkungen
Der Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen stellen die Wasserwirtschaft im
Allgemeinen bzw. die Wasserversorgungsunternehmen im Besonderen vor neue Herausforderungen. Nach dem
heutigen Kenntnisstand werden sich die bislang beobachteten Tendenzen verstärkt fortsetzen.
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Abschließende Bemerkungen
Obwohl kein akuter Handlungsbedarf bislang zu erkennen ist und einschlägige Erfahrungen im Umgang mit den zu erwartenden Rahmenbedingungen vorliegen (Beispiel:
„Jahrhundertsommer 2003“), sind die Wasser-versorgungsunternehmen zu einer aktiven und
sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema sowie zur Entwicklung entsprechender Anpassungsstrategien
bzw. Handlungsoptionen aufgefordert. Das derzeit durchgeführte Forschungsvorhaben „KlimBo“ wird hierzu
einen wesentlichen Beitrag leisten können.
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Abschließende Bemerkungen
Durch eine konsequente Umsetzung der auf den Prinzipien des vorsorgenden Gewässerschutzes, des
Einsatzes effizienter Aufbereitungsverfahren und deren laufenden Kontrollen (HACCP-Konzept) sowie einer
regelmäßigen Überwachung des Trinkwassers basierender Strategien, ist auch unter den geänderten
Rahmenbedingungen des Klimawandels eine nachhaltige Bereitstellung von Trinkwasser aus dem Bodensee
gesichert.
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Wandel gibt es überall … … die Zeichen sind klar erkennbar … denkbare Anpassungsstrategien/Handlungsoptionen sind heute schon ableitbar !
Abschließende Bemerkungen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit