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3. Symposium für generationengerechte und gesunde Arbeitswelten „Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit“ Burg Schlaining, 16. Oktober 2014 Gerhard Plank Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark Betriebsbetreuung/ArbeitnehmerInnenschutz 2014 1

SYMPOSIUM 2014 REFERENT: GERHARD PLANK AK Steiermark "Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit"

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SYMPOSIUM 2014 REFERENT: GERHARD PLANK AK Steiermark "Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit" 1. 3. Symposium für generationengerechte und gesunde Arbeitswelten „Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit“ Burg Schlaining, 16. Oktober 2014 Gerhard Plank Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark Betriebsbetreuung/ArbeitnehmerInnenschutz 2014 1 2. Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit Die Burnout-Beratung in der AK Steiermark Beratung betroffener Personen Februar 2008 bis September 2014 Beratungsleistungen: 7.485 Frauenanteil: 62,7 % Altersspanne: 16 – 64 Jahre Arbeitsbereiche: alle, deutliche Belastungsspitzen in Dienstleistungsberufen (personen- und unternehmensbezogen) 2 3. Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit Ansatzpunkte zur Verbesserung der Arbeitsorganisation I Arbeitsbedingungen Gesundheitsrelevanz Qualität der Aufgaben Anforderung: •Komplexität der Aufgabe erfassen •Variabilität der Aufgaben erkennen •Anforderungen klären •Kooperationsnotwendigkeiten prüfen Ressourcen: •Kontrollmöglichkeiten über eigene Aufgaben gegeben? •Möglichkeiten zur Kooperation/Kommunikation vs. z.B. Alleinstellung Hindernisse bei der Aufgabenerfüllung Intensität: •Zeitdruck •Daueraufmerksamkeit Probleme aus der Arbeitsorganisation: •Qualität und Verfügbarkeit von Material/Werkzeug, Infos und Unterlagen •Unterbrechungen Unsicherheit: •Ziele nicht geklärt bzw. mit Konfliktpotenzial •mangelhafte Vorhersehbarkeit von Arbeitsergebnissen bzw. fehlende Vergleichswerte •unklares bzw. fehlendes Feedback 3

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Page 1: SYMPOSIUM 2014 REFERENT: GERHARD PLANK AK Steiermark "Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit"

3. Symposium für generationengerechte und gesunde Arbeitswelten

„Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit“

Burg Schlaining, 16. Oktober 2014

Gerhard Plank

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

Betriebsbetreuung/ArbeitnehmerInnenschutz

2014

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Page 2: SYMPOSIUM 2014 REFERENT: GERHARD PLANK AK Steiermark "Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit"

Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Die Burnout-Beratung in der AK Steiermark Beratung betroffener Personen Februar 2008 bis September 2014 Beratungsleistungen: 7.485 Frauenanteil: 62,7 % Altersspanne: 16 – 64 Jahre Arbeitsbereiche: alle, deutliche Belastungsspitzen in Dienstleistungsberufen (personen- und unternehmensbezogen)

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Ansatzpunkte zur Verbesserung der Arbeitsorganisation I

Arbeitsbedingungen Gesundheitsrelevanz

Qualität der Aufgaben Anforderung: • Komplexität der Aufgabe erfassen • Variabilität der Aufgaben erkennen • Anforderungen klären • Kooperationsnotwendigkeiten prüfen Ressourcen: • Kontrollmöglichkeiten über eigene Aufgaben gegeben? • Möglichkeiten zur Kooperation/Kommunikation vs. z.B. Alleinstellung

Hindernisse bei der Aufgabenerfüllung

Intensität: • Zeitdruck • Daueraufmerksamkeit Probleme aus der Arbeitsorganisation: • Qualität und Verfügbarkeit von Material/Werkzeug, Infos und Unterlagen • Unterbrechungen Unsicherheit: • Ziele nicht geklärt bzw. mit Konfliktpotenzial • mangelhafte Vorhersehbarkeit von Arbeitsergebnissen bzw. fehlende

Vergleichswerte • unklares bzw. fehlendes Feedback

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Arbeitsbedingungen Gesundheitsrelevanz

Soziale Bedingungen • Konflikte und andere soziale Stressoren Instrumente der Konfliktbewältigung im Einsatz? • soziale Unterstützung • Kooperationen, -Zwänge

Organisationale Bedingungen

• Status im Unternehmen (davon abgeleitete Anerkennung) • Unternehmenspolitik • Informationspolitik • Entscheidungsspielräume, Mitbestimmung • Aufstiegs-, Veränderungsmöglichkeiten • Arbeitsplatzsicherheit

Ansatzpunkte zur Verbesserung der Arbeitsorganisation II

vgl. Fuchs 2006 (Gesundheitsrelevante Aspekte der Arbeitsgestaltung)

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Organisation/Hintergründe

Verausgabung Belohnung Zeitdruck Fairness/Gerechtigkeit Unterbrechungen/Rhythmen Einkommen

Verantwortung/Kontrolle Wertschätzung/ wer?

Arbeitsverdichtung Werte

Komplexität Berufswahlverhalten

Quelle: vgl. Modelle Siegrist, Glaser, Herbig 2009. 5

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen 1974 2009

Land- und Forstwirtschaft 387.300 214.400

Industrie und Gewerbe 1.289.100 1.018.600

Dienstleistungen 1.387.400 2.844.700

Quelle: Arbeiterkammer Wien, Sozialpolitik, 2011

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

DIENSTLEISTUNG

DIENST LEISTUNG

• Qualität der Beziehung • ethische Begrifflichkeit • Einzigartigkeit • indirekte Entlohnung • Ergebnis offen • Berufswahlverhalten • Ergebnisverantwortung?

• Qualität des Produkts • technischer, wirtschaftlicher Begriff • Wiederholbarkeit gegeben • direkte Entlohnung • Ergebnis sichtbar • Ergebnisverantwortung?

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Gedankenspiele

Leistung: vom Optimum ins Maximum und weiter…

Diener – König – Partner – Knecht

Maske und Gesicht

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

URSACHEN

+ AUSLÖSEFAKTOREN • Vertragsgestaltungen • Führungsstile • hierarchische Einbettungen • Entscheidungstransparenz gegeben • Berichtswesen/Dokumentensteuerung/Qualitätswesen • Redundanzen

• WER VERANTWORTET WAS? WIE? WANN?

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Wirtschaftsfaktor Burnout Auf Basis des Diagnosezeitpunkts wurden 3 inhaltliche Verlaufsszenarien entwickelt: A) Früherkennung B) mittleres Stadium C) spätes Stadium

Quelle: nach Schneider/Dreer, JKU Linz, 2013

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Bei A): 1500 bis 2300 €/Person

Bei B): 12400 bis 17700 €/Person

Bei C): 94000 bis 131000 €/Person

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

Direktmöglichkeit für Betriebe • Arbeitsauditierung/ „Arbeitsverträglichkeitsprüfung“

• mit Gesamtbeurteilung jährlich und rückwirkend auf mindestens drei

Jahre:

– Überstunden/Mehrarbeitsstunden – Krankenstände/

Häufungen beachten! – Fluktuation – Kündigungen – Evaluierung psychischer Belastungen nach ASchG inkl. Maßnahmenableitungen durchführen Ziel: nachhaltige Verbesserung!

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Gedanken und Fragen zur Dienstleistungsarbeit

„ Wie die Frage gestellt wird, ist entscheidend für die Richtung, die man einschlägt, um die Antwort zu finden.“ A. Antonovsky, 1923 – 1994

Arbeiten wir gemeinsam an unseren Fragen. Bemühen wir uns um Antworten. Prävention bedeutet auch Ehrlichkeit.

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