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Die Gemeinwohl Ökonomie Ein Weg in eine gerechtere Gesellschaft Gus Hagelberg Regionalgruppe Tübingen 19:00, 4. November, Club Orange, Ulm

Vortrag Gemeinwohl-Ökonomie VH Ulm, Deutschland, 4.11.2014 Gus Hagelberg

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Die Gemeinwohl ÖkonomieEin Weg in eine gerechtere Gesellschaft

Gus HagelbergRegionalgruppe Tübingen

19:00, 4. November, Club Orange, Ulm

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Was ist eine „erfolgreiche“ Wirtschaft

SPD Wahlplakat Europawahl 2014

http://www.spd.de/aktuelles/118698/20140407_europawahl_plakate.html

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Was ist eine „erfolgreiche“ Wirtschaft?

Es wird immer von Wachstum, Dividende und Gewinnprognosen gesprochen.

Eine erfolgreiche Firma wächst, erzielt immer höhere Gewinne.

Wenn der Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt, geht es uns allen besser.

Gewinn als einziges Merkmal für Erfolg

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eine andere Bemessungsgrundlage

Sagt das Bruttoninlandsprodukt (BIP) irgendwas verlässliches darüber:1. Sinkt oder steigt Armut?2. Wie sieht es mit Einkommensverteilung aus?3. Werden die menschlichen Bedürfnissen befriedigt?

Sagt uns steigende Finanzgewinn etwas verlässliches darüber:1. Erzeugt oder vernichtet Firma Arbeitsplätze?2. Werden Frauen gleichberechtigt behandelt oder diskriminiert?3. Qualität der Arbeitsbedingungen?

GWÖ schlägt vor zu messen, was uns wichtig ist.

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„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl.“ ‐ Art. 151, Bayerische Verfassung

„die öffentliche und private Wirtschaftstätigkeit [soll] nach dem Allgemeinwohl ausgerichtet werden“

‐ italienische Verfassung

„Die wirtschaftliche Aktivität und die Privatinitiative sind frei, innerhalb der Grenzen des Gemeinwohls.

‐ Kolumbianische Verfassung

Gewinnmaximierung, Konkurrenz wird in keiner Verfassung als Ziel genannt

Verfassungen nennen Gemeinwohl als Ziel

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Ziel und Mittel werden verwechselt

Das Ziel des Wirtschaftens ist das Gemeinwohl• durch Verfassungen legitimiert• Menschenwürde• Soziale Gerechtigkeit• ökologische Verantwortung 

Kapitalvermehrung, Wachstum oder Gewinn könnenMittel zum Zweck sein, sind es aber nicht unbedingt.

Verwechselung zwischen Mittel und Ziel

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1. Ziel des Wirtschaftens nicht Vermehrung von Kapital, sondern Menschenwürde, Menschenrechte und ökologische Verantwortung 

2. Die GW‐Matrix zeigt wie diese Werte gelebt werden können. 

3. Ergebnisse werden extern geprüft und veröffentlicht

Eckpunkte der GWÖ – andere Werte messen

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4. Unterstützung am Markt durch VerbraucherInnen, KooperationspartnerInnen und gemeinwohlorientierte GeldgeberInnen

5. rechtliche Vorteile bei Steuern, Krediten und öffentlichen Aufträgen sowie im internationalen Handel

Eckpunkte der GWÖ – Förderung ethischer Firmen

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6. Gewinne dienen der Stärkung der Unternehmen, nicht der Vermögensvermehrung externer KapitalgeberInnen.

7. Dadurch schwindet der Drang zum Wirtschaftswachstum.

Eckpunkte der GWÖ ‐ Transformation

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Gemeinwohl‐orientiertes Wirtschaften belohnen 

• Geringerer Mehrwertsteuersatz

• Vorrang bei Vergabe öffentlicher Aufträge

• Geringe Zollabgaben

• Günstigere Kredite bei öffentlichen Banken

• Vorzug bei Forschungskooperationen

• Direkte Förderungen 

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Gemeinwohl‐Matrix

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x‐Axis ‐ Grundwerte in 5 Kategorien

Verfassungswerte, Ziele des Wirtschaftens

Menschenwürde Solidarität Ökologisch Nachhaltigkeit

SozialeGerechtigkeit

Demokratische Mitbestimmung und Transparenz

Gemeinwohl‐Matrix: x‐Axis

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LieferantInnen

GeldgeberInnen

MitarbeiterInnen

KundInnen / Produkte /Dienstleistungen

Gesellschaftliches Umfeld

Gemeinwohl‐Matrix: y‐Axis

5 BerührungsgruppenWer ist „betroffen“

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Gemeinwohl‐Matrix

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Fragen an Unternehmen bzgl. (A) LieferantenInnen

A1: Ethisches Beschaffungsmanagement

Welche wesentlichen Produkte und Dienstleistungen werden seitens des Unternehmens bezogen?

Welche sozialen und ökologischen Risiken werden in Lieferungskette evaluiert?

Welcher Anteil der Güter und Dienstleistungen erfolgt unter Berücksichtigung welcher sozialen/ökologischen Kriterien?

Fragen an TN!Wer trägt die Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen bei LieferantInnen?

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Fragen an Unternehmen bzgl. C) MitarbeiterInnen

C1: Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung:

• Wie sieht es mit Gleichstellung, mit gerechter Verteilung des Einkommens oder mit innerbetriebliche Demokratie aus?

• Wie ist die Einkommensspreizung innerhalb einer Firma?

C5: Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz

Fragen an TN!Ist Mitbestimmung im Betrieb praktikabel?Welche Einkommensspreizung finden Sie akzeptabel?

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Fragen an Unternehmen bzgl. Negativ‐Kriterien

Minuspunkte werden auch vergeben

• Verletzung ILO‐Arbeitsnormen?

• feindliche Übernahme?

• Produktion menschenunwürdigen Produkten?

• Umgehung der Steuerpflicht?

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Beispiele GW‐Bilanzen

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Beispiele GW‐Bilanzen

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Die Gemeinwohl‐Ökonomie als internationale Bewegung ‐Regionale Gruppen

Über 100 regionale Gruppen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Holland, Spanien, Südamerika

GWÖ Vereine in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien www.ecogood.org

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Die Bewegung

www.ecogood.org

• Regionale Gruppen

• Pionier Unternehmen

• BeraterInnen

• AuditorInnen

• RedakteurInnen

• ReferentInnen

• KoordinatorInnen

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Die Bewegung

www.ecogood.org

Gründung des spanischen Vereins, 2014 Intl. Delegierten‐Versammlung, 2013

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Gus Hagelberg

www.ecogood.org

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Fragen

EinstiegsfrageWas braucht es, damit sich der Mensch und die Gesellschaft wirtschaftlich gesund entwickeln können?

VortragEinführung in die Gemeinwohl-Ökonomie (Gus)

FragenWie können wir Wirtschaft so organisieren, dass sie den Menschen dient?Wie können wir als Individuen in der Rolle von Konsumenten, Angestellten, Managern etc. zur Gemeinwohl-Orientierung von Unternehmen beitragen?

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Begriffe

Ethik• Die Ethik ist jener Teilbereich der Philosophie, der sich mit den

Voraussetzungen und Kriterien rationalen menschlichen Handelns befasst. Im Zentrum der Ethik steht das spezifisch moralische Handeln.

• Menschenwürde• alle Menschen unabhängig von allen ihren Unterscheidungsmerkmalen wie

Herkunft, Geschlecht, Alter oder Zustand denselben Wert haben

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1. Ziele des Wirtschaftens umlenkenWirtschaftliche Akteure in Übereinstimmung mit den Verfassungszielen bringen

2. Gemeinwohl definieren und Messinstrumente entwickelnMethoden entwickeln, um Firmen nach neuen Kriterien zu bewerten

3. Messen, was zähltbei der ökonomischen Erfolgsmessung muss die Zielerreichung (Gemeinwohl) gemessen werden

Schritte einer ethischen Umsteuerung der Wirtschaft

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Nicht‐finanzielle Berichterstattung

Nicht‐finanzielle Berichterstattung (CSR) ist nicht neu

EU Richtlinie für Unternehmen > 500 MA

Mehr als Marketing?

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8 Anforderung an eine Universal‐Berichterstattung

• Ganzheitlichkeit• Messbarkeit• Vergleichbarkeit• Verständlichkeit • Verbindlichkeit• Externe Prüfung• Öffentlichkeit/Transparenz • Rechtsfolgen

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