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05!Sprachbetrachtung!
Grundschuldidaktik Deutsch Mag. phil. Sigrid Jones, MA [email protected] sigridjones.wordpress.com
KIRCHLICHE PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE WIEN/KREMS www.kphvie.ac.at
Sprache als Reflexionsgegenstand!
Traditioneller Grammatikunterricht: ausgehend von Fremdsprachendidaktik (Lateinunterricht),
auf Satz-, Wort- und Formenlehre beschränkt Heute: nur mehr ein Teil des Gegenstandsfeldes > nicht Unterweisung, sondern Reflexion
grammatischer Strukturen
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Sprache als System reflektieren Sprache im Gebrauch reflektieren
Strukturbezogene (grammatische) Reflexion
Bedeutungsbezogene (semantische) Reflexion
Handlungsbezogene (pragmatische) Reflexion
auf Wortebene (Wortarten und Flexion) auf Satzebene (Satzglieder und Attribute, Satzarten, komplexe Sätze) auf Textebene Textkohäsion
Bedeutungsbeziehung zwischen sprachlichen Ausdrücken Mehrdeutigkeit idiomatische Wendungen
Sprachgebrauch in Rede und Gespräch Sprachgebrauch in Texten
Strukturbezogene (grammatische) Reflexion!
Grammatik: Wie ist Sprache gebaut?
Wortarten und Flexion Wortbildung Satzglieder und Attribute Satzarten Komplexe Sätze Interpunktion (Kommasetzung) Textkohäsion
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Bedeutungsbezogene (semantische) Reflexion!
Semantik: Wie werden Bedeutungen geschaffen?
Wortfelder: bedeutungsähnliche Wörter Bedeutungsbeziehungen: Synonym, Antonym, etc.
polyseme Ausdrücke idiomatische Wendungen
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Handlungsbezogene (pragmatische) Reflexion!
Pragmatik: Wie wird die Sprache gebraucht?
Sprachliches Handeln in situativem und kommunikativen Kontext
Sprechen und Zuhören, Schreiben und Lesen Sprachwandel (synchron und diachron) Sprachvarietäten (Dialekt, Jugendsprache) verschiedene Register: in mündlicher und schriftlicher
Sprache, abhängig von Situation, Absicht, sozialer Rolle Textgattungen
siehe Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Sprachphilosophische Reflexion!
Sprachphilosophische Fragen: Was sind Zeichen? Woher kommt Sprache? Woher kommt die Schrift? Was ist ihr Wesen?
Ursprung und Wesen der Sprache und der Zeichen
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Ziele und Kompetenzen!
Förderung von Sprachbewusstheit Bereitschaft und Fähigkeit zu eine bewussten
Hinwendung zur Sprache (Aufmerksamkeit, Neugier, Interesse)
experimentell, spielerisch, lustvoll mit Sprache umgehen
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Ziele und Kompetenzen!
Die Entwicklung sprachlichen Wissens Metasprachliches Wissen: Wissen über Sprache,
Fähigkeit zur Kommunikation über Sprache Begriffliches Lernen: Erlernen von Terminologie und
begriffliche Fundierung (= echtes Verständnis) nicht als Selbstzweck sondern förderlich für produktives
und rezeptives Sprachhandeln
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Sprachreflexion anregen und unterstützen !
Aufmerksamkeit auf sprachliche Phänomene richten Unterscheidung: Inhaltsebene von Sprache und Texten Gestaltungsebene von Sprache und Texten
Anlass: Abweichungen von alltäglichen Sprachgebrauch z.B. literarische Texte Sprachspiele Sprachwitze experimenteller Umgang mit Sprache Fehler und Auffälligkeiten in Schülertexten Reflexion von Normfragen
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 133f
Sprachreflexion anregen und unterstützen !
Kontrastierung von eigenem und „fremdem“ Sprechen „fremden Blick“ einnehmen: das Fremde vertraut
machen, das eigene „fremd“ machen Fremdsprachen, verschiedene
Sprachverwendungsweisen, Fachsprachen historische Sprache, Gebärdensprachen „Sprache“ der Tiere Verfremden von Texten
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 140-44
Satzproben!
Wissen um Sprache, Grammatisches Wissen systematisch aufbauen:
Umstellen (Ermitteln von Wortgruppen) Ersetzen (z.B. Wortgruppe durch einzelndes Wort) Weglassen (notwendig oder nicht) Voraussetzung: Kompetenz beim Sprechen
(muttersprachliche Sprecher) > schwierig für Kinder mit DaZ
Budde, Monika et al. (2011) Sprachdidaktik. Berlin: Akademie Verlag S. 140-44