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ADI (Eisner, 2010)

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© Mag. Dr. Josef Eisner

Affektives Unterrichtsdesign

Grundlagen und technologischer Rahmen- fokussiert in acht Thesen

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Die Intention Das Konzept der affektiven

Unterrichtsgestaltung beeinflusst Ereignisse des Affektiven-Systems geplant und absichtsvoll so, dass Lernen und Leisten gefördert werden

D.h.: Das Affektive-System energetisiert und steuert kognitive Prozesse und ist für Lernen und Leisten unabdingbar

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Die Intention/Grundlagen… Emotionen erfüllen eine grundlegende Funktion

bei der Orientierung in Raum und Zeit Emotionen determinieren Bindungs- und

Autonomieerleben Emotionen haben eine zu Personen oder zu

Sachen beziehungskonfigurierende Eigenschaft Emotionen sind Verhalten auslösende und

steuernde Ereignisse Emotionen sind Grundlage für höhere

Denkleistungen

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Lehrperson & -kompetenzen Dreh- und Angelpunkt für affektive

Unterrichtsgestaltung ist die Lehrperson mit ihren Kompetenzen.

Der Integrationsgrad von beruflichen Kompetenzen ist für das affektive Erleben der Lernenden bedeutsam.

Dies betrifft vor allem instruktionales Vorgehen, Erfolgserwartung, Zielstrukturen, Leistungskonsequenzen, Autonomieförderung und Wertevermittlung

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Lehrperson & -kompetenzen D.h.: Die Lehrperson und der Integrationsgrad

ihrer professionellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen sowie damit verbundene Grundhaltungen sind für das affektive Erleben Lernender von zentraler Bedeutung

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Lehrperson & -kompetenzen/Beispiele … Charakteristika affektiv günstig wirkender

Unterrichtsstile … LP (C) erachtete Klarheit, Motivierungsqualität,

diagnostische Kompetenz im Leistungsbereich und Fürsorglichkeit als bedeutsam (Zikuda & Fuß, 2008)

LP (B) legte Wert auf den Umgang mit Zeit, soziale Lernstrukturen, Flexibilität, konsequente Lernerorientierung, dialogfördernde Lernprozesse und versucht Inhalte in einen erweiterten Kontext zu stellen. Weiters installierte sie Kleingruppenarbeit und unterstützte die Entwicklung von autonomem Verhalten (Schweinle et al., 2006)

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Humanistischer Ausgangspunkt Respektieren eigener Grenzen und der Grenzen

anderer Wechselseitiges Ernstnehmen von Bedürfnissen

auf Beziehungs- und Sachebene D.h.: Affektives Erleben (Pimär-Affekt, Emotion,

Stimmung) steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Beziehungsbedingungen und Sachaspekten

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Humanistischer Ausgangspunkt/Grundlagen … Auf Basis der TZI gilt …

Für sich einstehen Ich-Botschaften senden Informationen statt Wertungen Irritierendes ist zu klären Geordnetes Sprechen organisieren Klarheit über Denken und Fühlen anstreben Sich für Aufrichtigkeit engagieren

Herstellen einer dynamischen Balance zwischen ICH – WIR – SACHE (Es - , z.B. Lerninhalte,…)

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Entwicklungsdeterminanten Beachtung entwicklungspsychologischer

Fundamenta Variierende affektive Verarbeitungs- und

Integrationskapazitäten Variierende Autonomie- und

Bindungsbedürfnisse D.h.: Das Zusammenwirken von Kognition und

Affekt unterliegt, insbesondere in den frühen Lebensjahren, intensiven qualitativen Veränderungen und einer erst allmählich wachsenden affektiven Verarbeitungsfähigkeit

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Entwicklungsdeterminanten/Grundlagen … Systematischer Aufbau von zuerst reaktiv

organisierten Emotionen (Primär-Affekt) zu reflektiv organisierten differenzierten Gefühlen

Bindung versus Autonomie Individuelle zeitliche Reifungsunterschiede In allen Lebensphasen in unterschiedlichen

qualitativen Ausprägungen relevant

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Priorisierungsprimat Im Rahmen von affektiv bezogenen

Interventionen sind Ereignisse der Emotion Angst vor Traurigkeit und Ärger zu bearbeiten. Erst dann sind Maßnahmen zur Förderung positiver Emotionen angebracht

D.h.: Emotionen haben im Sinne ihres qualitativen Spektrums interventionsbezogen unterschiedliche Bedeutung und Dringlichkeiten, in einer (i.d.R.) abfallenden Linie von negativen zu positiven Valenzen

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Relativierungsprimat Die grundsätzliche Vorgansweise nach dem

Priorisierungsprimat ist dann aufzuheben, wenn eine Emotion auf Grund ihrer energetische Dominanz in den Vordergrund rückt (insbesondere bei negativen Valenzen)

D.h.: Die energetische Ladung eines emotionalen oder allgemein affektiven Ereignisses kann die qualitative Priorisierungsreihe aufheben

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Adaptive didaktische Designs Adaptive didaktische Designs, wie z.B. Offenes

Lernen, die Innere Differenzierung, Unterricht auf Basis komplementärer Lernziele oder der präferierte Einsatz affektiv relevanter Lehrkompetenzen, schaffen für die affektive Unterrichtsgestaltung günstige Voraussetzungen

D.h.: Adaptiv orientierte didaktische Designs, Lehrkompetenzen und die Gestaltung der Lernumgebung können affektiv relevant ausgewählt und eingesetzt werden

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Adaptive didaktische Designs/ Lehrkompetenzen … Hauptkategorien: Instruktionales Vorgehen,

Autonomieförderung, Erfolgserwartungen, Zielstrukturen, Rückmeldungen, Leistungskonsequenzen, Wertevermittlung (vgl. Pekrun, 2000)

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Affektive Lehrgrundlagen Die differenzierte und systematische Nutzung

von affektiven Lehrgrundlagen, welche den Primär-Affekt, die Emotionen und Stimmungen betreffen, bilden den speziellen methodischen Bezugspunkt. Neben den drei neurologischen Prozessbereichen, die durch unterschiedliche Verhalten aktivierende Schemata gekennzeichnet sind, beziehen sich diese methodischen Ansätze auf zukunftbezogenes, prozessbezogenes und retrospektives affektives Gewahrsein.

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Affektive Unterrichtsgestaltung/Affektive Lehrgrundlagen D.h.: Affektives Befinden kann lern- und

leistungsrelevant beeinflusst werden, indem parallel und integrativ zu kognitiv didaktischen Ansätzen affektive Lehrgrundsätze sowie Lehrstrategien Anwendung finden