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Gesa Maren Schmidt Laura Römisch HMKW WS 2013/14 Kommunikationsquadrat / 4-Seiten- Modell nach Friedemann Schulz von Thun HMKW - WS 2013/14 1

Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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Page 1: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

Gesa Maren Schmidt

LauraRömisch

HMKWWS 2013/14

Kommunikationsquadrat / 4-Seiten-Modell

nach Friedemann Schulz von Thun

HMKW - WS 2013/14 1

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Zum Einstieg… Die Welt ist voller Missverständnisse!

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1. Gliederung

1. Gliederung 2. Zur Person: Friedmann Schulz von Thun 3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand 4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun 5. Die Anatomie der Kommunikation 6. Vom Sender zum Empfänger (der Sendevorgang) 7. Der Empfangsprozess 8. Das Wechselspiel zwischen Sender und Empfänger 9. Die Optimierung der Kommunikation10. Der Praxisbezug – Kommunikation im Alltag & Verhaltenstipps11. Zusammenfassung12. FAZIT13. Schlusswort14. Quellenverzeichnis15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag16. YouTube-Links

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2. Zur Person2.1 Kurzbiographie: Friedemann Schulz von Thun

• Deutscher Kommunikationswissenschaftler & Psychologe

• Geboren am 06. August 1944 in Soltau

• Promotion in Psychologie bei Reinhard Tausch

• Seit 1976 (mit damals 32 Jahren) Professor für Psychologie an der Universität Hamburg

• Entwickelte ein Verhaltenstraining für Lehrer

• Forscht seit über 40 Jahren, wie Menschen „miteinander reden“

• „Miteinander reden“ heißt auch sein 3-bändiges Hauptwerk mit Erstauflage 1981 (eine Weiterentwicklung seines Hamburger Verständlichkeitskonzepts von 1974)

• Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und gelten als Standartwerke der Kommunikationswissenschaft

• 2007 Gründung „Schulz von Thun-Institut für Kommunikation“

Wichtigste Arbeit:Vier-Seiten-Modell

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2. Zur Person2.2 Motivation: Besseres Verständnis = bessere Kommunikation

Die Motivation des Friedemann Schulz von Thun:

Thun möchte…• die verschiedenen

Kommunikationsansätze der Psychologie (Carl Rogers, Alfred Adler, Ruth Cohn, Fritz Perls, Paul Watzlawick)

• für die Praxis nutzbar machen, so dass

• Kommunikationsprobleme gelöst werden können.

Seine Meinung:Ein gutes Kommunikationsmodell muss allgemeinverständlich sein und zur Verbesserung der alltäglichen Kommunikation beitragen.

Ziel: Dialogfähigkeit & gegenseitiges Verständnis

fördern

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand

Welches Problem hat dieser junge Mann?!

Ein Missverständniss!

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Welches (Kommunikations-)Problem steckt dahinter?

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„Wahr ist nicht das, was Du sagst, sondern das, was der andere versteht.“(Volksmund)

Jede Nachricht muss…1. abgesendet 2. gehört 3. verstanden werden!

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.1 Einführendes Beispiel: „Apfel“ (Bsp.1)

Bob möchte abnehmen und sagt zu seiner Frau Alice:

„Stell Dir vor!Ich habe heute Mittag nur einen Apfel gegessen.“

Bekanntester Ansatz zur Beantwortung dieser Fragen:„Vier-Seiten-Modell“ nach Friedemann Schulz von Thun

Einführendes Beispiel „Apfel“:

• Welche Bedeutungsfacetten hat dieser Satz?

• Welche Aspekte der Kommunikation werden hier deutlich?

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.1.1 Die Aspekte einer Nachricht – Bsp. „Apfel“

Die vier Ebenen des Beispiels:

Was hat Bob alles zu seiner Frau gesagt?

Sachinhalt:„Ich habe heute Mittag einen Apfel gegessen.“ (Explizit)

Selbstoffenbarung (ICH):„Ich bin stolz, weil ich nur einen Apfel gegessen habe.“

Beziehung (WIR - DU):„Du kannst / solltest auch stolz auf mich sein.“

Appell:„Lobe mich und unterstütze mich beim Durchhalten.“ (Implizit)

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.1.2 Missverständnisse beim Empfang (Bsp. „Apfel“)

Erweiterung des Eingangsbeispiels:

Bob möchte abnehmen und sagt zu seiner Frau Alice:

„Stell Dir vor!Ich habe heute Mittag nur einen Apfel gegessen.“

Alice (ist sich des Abnehm-Wunsches nicht bewusst) undantwortet:

„Ich koche Dir sofort eine Nudelsuppe, Schatz!“

Der Empfänger hat also verschiedene Möglichkeiten, die Nachricht zu interpretieren.

Es können Missverständnisse entstehen!

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.2 Warum kommt es zu Missverständnissen?

AaBbCc… ??!!??

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.2.1 Das Nachrichten- / Kommunikationsquadrat

Allg. Erklärungsmodell für Kommunikation Hauptanwendung: Konfliktklärung

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.2.2 Die vier Seiten / Dimensionen einer Nachricht

Nachricht

Sachinhalt

Selbst-offenbarung -darstellung

Beziehung

Appell

Worüber informiere ich?

Was gebe ICH von mir preis / Wie stelle ich mich dar?

Was ich von DIR halte.Wie WIR zu einander stehen.

Wozu ich Dich veranlassen möchte.

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.3 Eine Nachricht - vier Botschaften

Eine einzige Nachricht…

…enthält vier Botschaften!

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• Innere Bedeutung einer Nachricht• Gegenstand der Kommunikationsanalyse

• Paket mit vielseitigen codierten Botschaften• Bestehend aus verbalen und non-verbalen Sprachanteilen• Gesendet vom Sender zum Empfänger• Enthält mehrere Botschaften gleichzeitig• Die Botschaften haben unterschiedliches Gewicht !!

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3. Nachrichten als Untersuchungsgegenstand3.3.1 Abgrenzung: Nachricht Botschaft

Nachrichten (Äußerungen) außen

Botschaften innen

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.3.2 Die vier Botschaften innerhalb einer Nachricht

Hinter der einen Nachricht: „Mir ist kalt!“

… stecken VIER verschiedene Botschaften / Aspekte.

NACHRICHT

Um Missverständnisse zu vermeiden müssen alle Botschaften erkannt werden!

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3. Die Nachricht als Untersuchungsgegenstand3.4 Jede Äußerung ist mehrdimensional

Sender EmpfängerCodierte Nachricht

(durch einen „KANAL“)

Sender Empfänger

Wir erinnern uns:

Mit neuem Wissen:

Gesplittete Nachricht

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.1.1 Anknüpfung an Watzlawick

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Sachinhalt

AppellICH

Selb

stoff

enba

rung

BeziehungDU - WIR

Schulz v. Thun:Wenn einer etwas von sich gibt, dann

gibt er „WAS VON SICH“.

Schulz v. Thun:Wenn einer etwas von sich gibt, dann

WILL er in der Regel „WAS“ (bewirken).

bewusst / unbewusst offen / verdecktWatzlawick:

analoge Ebene

Watzlawick:digitale Ebene

ACHTUNG: Der Begriff „Selbst-OFFENBARUNG“ enthält zwei Komponenten:

1. Selbst-DARSTELLUNG (positiv / positionierend)2. Selbst-ENTHÜLLUNG (negativ / etwas verratend).

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.1.2 Die vier Grundfragen

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FRAGE 3: Beziehungs-AspektWie behandle ich meine Mitmenschen durch die Art meiner Kommunikation?

FRAGE 1: Sach-AspektWie können Sachverhalte klar und UN-missverständlich mitgeteilt werden?

FRAGE 2: Selbstoffenbarungs-AspektWas teile ich in der Kommunikation von mir selbst mit? (bewusst / unbewusst)

FRAGE 4: Appell-AspektWas will ich mit meiner Mitteilung erreichen? (offen / verdeckt als Manipulation)

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.2 Idealtypisches Beispiel „Ampel“ (Bsp. 2)

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4. Kommunikationsmodell nach F. Schulz von Thun4.3 Die vier Schnäbel (Die Sicht des Senders)

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4.3 Die vier Schnäbel (Sicht des Senders)4.3.1 Übersicht

Sach-SchnabelMitteilung des Sachverhalts.Der reine Sachinhalt.Worüber ich kommuniziere.

Appell-SchnabelWozu ich Dich veranlassenmöchte.Was ich will, dass der anderedenkt, tut oder fühlt.

Selbstoffenbarungs-SchnabelWas ich über mich selbstaussage & preisgebe:Bedürfnisse, Überzeugungen,allg. Erwartungen. ICH

Beziehungs-SchnabelWas ich von Dir halte (demEmpfänger). &Wie wir zu einander stehen.DU - WIR

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• Austausch einer Information: Sender Empfänger• Vermittlung von Zahlen, Daten, Fakten und Sachinhalten• Sachinformationen, der nüchterne Sachverhalt• Klare und verständliche Überbringung der Information durch den Sender• Sachinformationen sind überprüfbar auf:

Vollständigkeit (komplett?) Richtigkeit (wahr?) Relevanz (wichtig?) Hinlänglichkeit (ausreichend?)

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4.3 Die vier Schnäbel (Sicht des Senders)4.3.2 Sachebene

Der Sach-Schnabel

Beispiel „Ampel“:Sachaussage: „Die Ampel da vorne zeigt grün.“

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• Sender gibt bei jeder Kommunikation etwas über sich preis.• Zusammengesetzt aus Selbstdarstellung und Selbstenthüllung• Bewusst oder unbewusst / gewollt oder ungewollt• So siehst du dich selbst.• „ICH“-Botschaften• Wir führen ein Leben „hinter Fassaden“ (möglichst wenig von uns preisgeben)

Selbstoffenbarungsangst erschwert die Kommunikation

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4.3 Die vier Schnäbel (Sicht des Senders)4.3.2 Selbstoffenbarungs- Ebene

Der Selbstoffenbarungs-Schnabel

Selbstoffenbarung 1: Ich habe es eilig. Ich bin nervös.Ich glaube es ist besser einzugreifen. (Hilfe/positiv)

Selbstoffenbarung 2: Ich bin nicht zufrieden mit Deinem Fahrstil. Ich bin genervt und sauer. (Kritik/negativ)

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• Gibt Aufschluss über die Beziehung zwischen Sender und Empfänger.(Wie stehe ich zu der Person? / Was halte ich von ihr?)

• Überwiegend durch non-verbale Signale ausgedrückt.• So siehst du mich. So stehen wir zueinander.• „DU“ und „WIR“- Botschaften• Reaktion auf die Beziehungs-Aussage ist stark ausschlaggebend für:

weiteren Verlauf der Kommunikation

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4.3 Die vier Schnäbel (Sicht des Senders)4.3.4 Beziehungsebene

Der Beziehungs-Schnabel

Beziehungsaussage 1: Ich bin aufmerksamer als Du, ich sehe die grüne Ampel . Wir sind ein Team, darum gebe Dir einen Tipp. Hilfe

Beziehungsaussage 2: Ich kann besser fahren als Du und will, dass Du es anders machst. Kritik

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• Das „Ziel“ des Senders Das was erreicht werden soll.• Wunsch und Handlungsaufforderung des Senders an den Empfänger.• Das wozu der Empfänger veranlasst werden soll zu tun, zu lassen, zu

denken oder zu fühlen.• Unterscheidung zwischen offenem und verstecktem Appell:

• Versteckt: andere Seiten der Nachricht werden funktionalisiert sog. Manipulation

• Offen: direkte Handlungsaufforderung

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4.3 Die vier Schnäbel (Sicht des Senders)4.3.5 Appellebene

Der Appell-Schnabel

Beispiel „Ampel“:

Appellaussage: Gib Gas und beeil Dich! Fahr schneller.

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4. Kommunikationsmodell nach F. Schulz von Thun4.4 Die vier Ohren (Die Sicht des Empfängers)

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4.4 Die vier Ohren (Empfänger-Seite)4.4.1 Übersicht

Selbstoffenbarungsohr

Beziehungsohr

Sachohr

Appellohr

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• Empfang des reinen Sachaspekts• Typische Personengruppen: Akademiker, Lehrer, technische & wiss. Berufe• Prüfung der Nachricht auf Richtigkeit, Relevanz und Ausführlichkeit:

Was bedeutet die Nachricht für mich? Wie nehme ich sie wahr? Fehlt mir noch zusätzliches Wissen?

Problem: Differenzen liegen meistens auf einer anderen Ebene der Nachricht!

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4.4 Die vier Ohren (Empfänger-Seite)4.4.2 Sachohr

Das Sach-Ohr

Beispiel „Ampel“:Sach-Ohr: Die Ampel da vorne ist grün.

Reaktion: „Ja, stimmt.“ (Schulterzucken)

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• Empfang des Selbstoffenbarungsaspekts• Fragt sich, was im Sender vor sich geht. • Empfänger entwickelt/zeigt Empathie, fühlt & denkt sich in den Sender hinein.

(Was ist der für einer? Wie ist er gestimmt? Was bewegt ihn persönlich?)• Empfänger bezieht alles auf den Sender.• Besonders wichtig beim „Aktiven Zuhören“.Problem: Immunität gegen Kritik (Gründe/Schuld werden im Sender gesucht)

Gefahr des „Psychologisierens“

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4.4 Die vier Ohren (Empfänger-Seite)4.4.3 Selbstoffenbarungsohr

Das Selbstoffenbarungs-Ohr

Selbstoffenbarungs-Ohr 1: Ich (Mann) sehe mehr als Du und will Dir helfen. (Hilfe)

Reaktion 1: „Nett, dass Du mir einen Tipp gibst, aber ich brauche keine Hilfe.“

Selbstoffenbarungs-Ohr 2: Ich (Mann) glaube, dass Du zu blöd bist. (Kritik)

Reaktion 2: Mensch, ist der wieder genervt! Glaubt er, ich bin zu blöd zum Fahren?!

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• Empfang des Beziehungsaspekts• Empfänger neigt dazu, alles persönlich zu nehmen und…• bezieht alles auf sich.• Wie fühle ich mich behandelt durch die Art der Kommunikation?• Was hält der andere von mir? Wie steht er zu mir?Problem: Verlagerung der Kommunikation auf die Beziehungsebene

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4.4 Die vier Ohren (Empfänger-Seite)4.4.4 Beziehungsohr

Das Beziehungs-Ohr

Beziehungs-Ohr 1: Ich (Mann) sehe mehr als Du und habe das Gefühl, dass Du (Frau) meine Hilfe gebrauchen kannst. Hilfestellung

Reaktion 1 „Nett, dass Du mir einen Tipp gibst, ich sehe es auch, Schatz.“

Beziehungs-Ohr 2: Ich (Mann) bin genervt, weil ich finde, dass Du (Frau) eine miese Autofahrerin bist. Bevormundung

Reaktion 2: Was bildet der sich ein mich zu kritisieren? „Fährst Du oder fahre ich?“

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• Empfang des Appellaspekts• Empfänger „hört“ die Wünsche & Handlungserwartungen des Senders• Gefahr: Überempfindliches Appell-Ohr: versucht die Erwartungen des Senders stets zu erfüllen Folge: stellt eigene Wünsche hinten an. Reagiert übereifrig und voreilig (vorauseilender Gehorsam).

Problem: Der Empfänger weiß nicht, was er will, seine Gutmütigkeit“ wird daher leicht ausgenutzt.

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4.4 Die vier Ohren (Empfänger-Seite)4.4.5 Appellohr

Das Appell-Ohr

Appell-Ohr: Du sollst Gas geben und Dich beeilen. Fahr schneller undsieh zu, dass wir die grüne Ampel noch bekommen! Kommando

Reaktion: „Ja ist klar, ich gebe Vollgas!“

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.5 Die Kernaussage: Klar ausdrücken – genau hinhören

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Die Herausforderung des Senders:

Verdeutliche den Schwerpunkt Deiner Nachricht.Welche der vier Botschaften ist die Wichtigste?

Lösung: Mit einem Schnabel klar sprechen!

Die Herausforderung des Empfängers:

Finde heraus, was der Sender „wirklich“ sagen will.Welche der vier Seiten der Nachricht ist eigentlich gemeint?

Lösung: Mit allen vier Ohren hinhören!

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4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.6.1 Eine Übung: Beispiel „Fehler“ (Bsp. 3)

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Sachaussage:Es gibt einen Fehler.

Selbstoffenbarung (ICH-Botschaft):Ich bin sauer, dass dort ein Fehler übersehen wurde.

Beziehungsaussage (DU / WIR-Botschaft):Sie sind wohl nicht in der Lage den Fehler zu beheben. Wir beide haben ein Problem.

Appellaussage:Beheben Sie den Fehler!

Sach-Reaktion:„Ich bin bereits dabei, den Fehler zu beheben.“

Selbstoffenbarungs-Reaktion:Ich habe eigentlich zu viel zu tun. Aber sobald ich Zeit finde, behebe ich den Fehler.

Beziehungs-Reaktion:Sie haben doch sowieso keine Ahnung von sinnvoller Fehlerbehebung.

Appell-Reaktion:Ich mache mich umgehend an die Arbeit!

4. Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun4.6.2 Beispiel aus dem Uni-Alltag „Fehler“ (Bsp. 3)

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5. Die Anatomie der Kommunikation

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.1 Das Sender-Empfänger-Modell OHNE die vier Dimensionen

Die beiden offensichtlichen Seiten

einer Nachricht:

Nachricht Mitteilung Äußerung

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.2 Der Kontext einer Nachricht

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Umgebungssituation:• Rahmenbedingungen• Kontext• Vorgeschichte

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3 Beispiel „Grünes“ (Bsp. 4)

Welche vier Ebenen / Dimensionen möchte der Sender übertragen?

Welche kommen bei der Empfängerin an?

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3.1 Die vier enthaltenen Botschaften der Senderseite

Ausgehende VIER

mögliche Botschaften

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3.2 Anatomie der Nachricht auf Senderseite

Codierung

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3.2 Die vier gehörten Botschaften Empfängerseite

empfangene VIER

mögliche Botschaften

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3.4 Anatomie der Nachricht auf Empfängerseite

De-Codierung

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5. Die Anatomie der Kommunikation5.3.5 Das Sender-Empfänger-Modell MIT den vier Dimensionen

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Die zwei mal vier = acht enthaltenen Seiten einer

Nachricht:

Codierung De-Codierung

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6. Vom Sender zum Empfänger (Sendevorgang)

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6. Vom Sender zum Empfänger (Sendevorgang)6.1 Grundmodell der Kommunikation

Sender Empfänger

non-verbal

para-verbal

verbal

Feedback

Wir betrachten zunächst die Senderseite…

Codieren

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6. Vom Sender zum Empfänger6.2 Verbal / non-verbal / para-verbal

Sender Empfänger

non-verbalpara-verbal

verbal

Drei Arten der Nachrichten-Codierung:

• verbal: Das gesprochene, explizit erklärte Wort

• non-verbal: Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickkontakt

• para-verbal: Ton, Stärke, Modulation, Tempo mit denen eine Reihe von Wörtern gesprochen wird, Pausen…

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6. Vom Sender zum Empfänger6.3 Qualifizierung von Nachrichten

Senderpara-verbalnon-verbalverbal

Empfänger

QUALIFIZIERUNG der Nachricht

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6. Vom Sender zum Empfänger6.3.1 Qualifizierung: Non-Verbales als Deutungshilfe

Sender

verbal

non-verbalpara-verbalQualifizierung

Nachricht

Möglichkeit 1: Non-Verbales als Deutungshilfe

Ergebnis:Qualifizierung der verbalen Nachricht durch non-verbale Signale und Verdeutlichung der verbalen Botschaft(en).

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6. Vom Sender zum Empfänger6.3.2 Qualifizierung: Nonverbaler zusätzlicher Nachrichtenweg

Sender

para-verbal

verbal

non-verbalQualifizierung Nachricht

Nachricht

Möglichkeit 2: Non-Verbales als eigener Nachrichtenweg

Ergebnis:KEINE Qualifizierung der verbalen Nachricht, sondern:Vermittlung von zusätzlichen non-verbalen Nachrichtenanteilen.

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6. Vom Sender zum Empfänger6.3.4 Qualifizierung: Deutung von Nachrichten

Die Qualifizierung einer Nachricht stellt den Deutungszusammenhang her.

Qualifizierung erbringt denDeutungszusammenhang

Entschlüsselung der inneren Botschaft(en)

Qualifizierung u.a. durch:• Kontext• Vorgeschichte• Art der Formulierung• Mimik• Gestik• Tonfall• Pausen

ACHTUNG:Hohes Fehler-Potential!

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6. Vom Sender zum Empfänger6.4 Zwei Wege der Qualifizierung von Nachrichten

Qualifizierung

inkongruent

kongruent

Inkongruente Nachricht

Kongruente Nachricht

Die Qualifizierung kann kongruent oder inkongruent verlaufen.

Grund für inkongruente Nachrichten des Senders: Selbstklärung des Senders ist noch nicht zum Abschluss gekommen.

Problem des Empfängers:Auf welche Nachricht soll er reagieren?

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• Sprachliche und nicht-sprachliche Signale und Anteile der Nachricht, sind gegenläufig oder passen nicht zueinander.

Besonderheiten:• Entstehen durch unterschiedliche Regungen in derselben Person.• Ermöglichen dem Sender, sich nicht festlegen zu müssen.• Empfänger weiß nicht, welcher Ebene er glauben soll.• Können zu psychischen Störungen beim Empfänger führen.

• Verbale, non-verbale und para-verbale Signale aus denen sich die Nachricht zusammensetzt sind in sich stimmig.

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6. Vom Sender zum Empfänger6.4.1 Abgrenzung: kongruente inkongruente Nachrichten

Kongruente Nachrichten stimmig

Inkongruente Nachrichten nicht stimmig

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6. Vom Sender zum Empfänger (Bsp. 5)6.4.2 Beispiele für kongruente und inkongruente Nachrichten

Kongruente Nachricht Inkongruente Nachricht

• Frau schreit: „Ich will Dich NIE wieder sehen, Du Schuft!“

• Ihr Gesicht ist zornerfüllt und sie weint.

• Sie rennt raus und knallt die Tür zu.

• Frau nimmt ihren Mann zärtlich in die Arme.

• Sie lächelt und küsst ihn.

• Sie sagt dabei: „Ich will Dich nie wieder sehen, Du Schuft!“

Verbale & non-verbale Signale sind stimmig zueinander

Verbale & non-verbale Signale widersprechen sich

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• Das was NICHT direkt aus- oder angesprochen wird.• Das was „zwischen den Zeilen“ steht oder gesagt wird.• Häufig non-verbale Teile der Nachricht.

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6. Vom Sender zum Empfänger6.5.1 Abgrenzung: explizite implizite Botschaften

• Die ausdrücklich formulierte Botschaft.• Das was ausgesprochen wird.

Explizite Botschaften direkt

Implizite Botschaften indirekt

ACHTUNG: Die Hauptbotschaft ist häufig IMPLZIT !!

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6. Vom Sender zum Empfänger6.5.2 Beispiel für implizite Hauptbotschaft: „Besuch“ (Bsp. 6)

Implizite Hauptbotschaft der alten Mutter:

Was passiert, wenn der Sohn nur auf dem Sachohr hört?

Problem der sog. DOPPELBINDUNG !!

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59HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

7. Der Empfangsvorgang

Sender Empfänger

non-verbal

para-verbal

verbal

Feedback

Wir betrachten jetzt die Empfängerseite…

Decodieren

Codieren

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60HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

7. Der Empfangsvorgang7.1 Die freie Wahl des Empfängers

Der Empfänger hat die freie Wahl, mit welchem „Ohr“ er hinhört…

Empfangene Nachricht: Ein Machwerk des Empfängers !!

Darum:Stets ALLE vier Ohren

offen halten!

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61HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

7. Der Empfangsvorgang7.2 Wahrnehmen - Interpretieren - Fühlen

• Wahrnehmen• Hören von verbalen Signalen• Sehen und Erfassen von Non-Verbalem (Mimik, Gestik, Körpersprache) erfolgt selektiv & kulturabhängig Informationsverlust droht

• Interpretieren• Bedeutung zuordnen, verstehen worüber kommuniziert wird Abhängig von Erfahrung und Wissen Fehlinterpretationen möglich (richtig / falsch)

• Fühlen (& Bewerten)• Zuordnung eines Gefühls• Abhängig von: - seelischer „Bodenbeschaffenheit“ des

Empfängers- Wertvorstellungen & Kulturkreis

Fehler durch: vorschnelles Urteilen, Vorurteile, reaktive Gefühle

Dreistufiger Empfangsvorgang (WIF)

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7. Der Empfangsvorgang7.2.1 Beispiel „Design“ (Bsp. 7) Erweiterung um die Reaktion

Student A zeigt B seinen Design-Vorschlag: Wahrnehmung:Ich sehe wie Du grimmig die Stirn runzelst.

Interpretation:Ich vermute, mein Design-Vorschlag passt Dir nicht.

Fühlen:Ich bin enttäuscht und verärgert, weil ich mir Zustimmung erhofft hatte.

Mögliche Reaktion:Mach doch nicht gleich wieder so ein angewidertes Gesicht!

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7. Der Empfangsvorgang7.2.2 WIBR-Modell (Wahrnehmen-Interpretieren-Beurteilen-Reagieren)

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

Vom Empfang bis zum Feedback

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7. Der Empfangsvorgang7.3 Empfangsfehler & einige mögliche Ursachen

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• Schichtenspezifische Sprachgewohnheiten• Unterschiedliche Sprachmilieus

• Selbstbild des Senders (wird insb. durch Feedback beeinflusst)• Selbstkonzept des Empfängers (Ich kann nichts…)• Bild des Empfängers vom Sender (z.B. Lehrer - Schüler)• Korrelierte Botschaften (unausgesprochene Botschaften im Schlepptau)

• Erwartungen• Befürchtungen• Gewohnheiten• Phantasien (gehören dem Empfänger) s. nächste Folie

Empfangsprobleme

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• Gehören zu Schritt 2 des Empfangsvorgangs, der Interpretation

• Phantasien über den anderen sind etwas von mir (Empfänger) selber• Probleme durch das „Bild des Empfängers vom Sender“• Empfänger reagiert auf Phantasien, nicht auf den Sender!

• Eigenschaften von Phantasien:• Sind etwas über den Sender und gehören dem/zum Empfänger• Können zutreffend oder unzutreffend sein• Können zu selbst-erfüllenden Prophezeiungen führen

• Möglichkeiten damit umzugehen: Für sich behalten / preisgeben / darauf reagieren / auf Realität überprüfen

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7. Der Empfangsvorgang7.4 Phantasien - Vorstellungen des Empfängers vom Sender

Phantasien – gehören zur Interpretation des Empfängers

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7. Der Empfangsvorgang7.5 Die Botschaft als individuelles „Produkt“ des Empfängers

EmpfängerIn der empfangenen Nachricht steckt viel vom

Empfänger selbst!

1

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7. Der Empfangsprozess7.6 Einseitige Empfangsgewohnheiten Beispiel „Ei“ (Bsp. 8)

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Was hört Berta?!

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7. Der Empfangsprozess7.6.1 Einseitige Empfangsgewohnheiten - „auf der Lauer liegen“

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Einseitige Empfangsgewohnheiten = Konfliktauslöser #1

Mit welchem Ohr wir hören,hängt von mehreren Faktoren ab, die wir nur teilweise beeinflussen können:

• Die Grundhaltungen, die in unserer Persönlichkeit angelegt sind.

• Die formelle Beziehung zwischen Sender und Empfängerz.B.: Chef - Sekretärin oder kollegiale Beziehung (auch: Kommilitonen)

• Die Vorgeschichte, die möglicherweise zw. Sender und Empfänger existiert.

• Die besondere Situation oder Stimmungslage beim Empfang der Nachricht, z.B.: negativ: Stress, Arbeitsbelastung, private Probleme

positiv: Entspanntheit, Arbeitslust, Motivation.

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7. Der Empfangsprozess7.6.2 Einseitige Empfangsgewohnheiten Sach-Ohr

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Typische Personengruppen:Akademiker, Lehrer & Professoren, Wissenschaftler, Techniker, oft: MÄNNER

„Versachlichung“ der Kommunikation (reine Analyse der Sachverhalte)

Gründe andere Ebenen zu umgehen:- bewusst, um das eigentliche Problem zu umgehen (Stress vermeiden!)- unbewusst aus Desinteresse / mangelndem Einfühlungsvermögen Konfliktpotential durch Unterdrückung / Ignoranz der Hauptbotschaft, wenn

diese auf einer anderen Ebene liegt

Problem: - keine Lösung des eigentlichen Konflikts- Schleichen „um den heißen Brei“ - sehr problematisch bei großer Bedeutung der anderen Nachrichtenteile

Sonderfall: Stellvertreterdiskussionen (sog. „Kompetenzgerangel“)

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7. Der Empfangsprozess7.6.3 Einseitige Empfangsgewohnheiten Selbstoffenbarungs-Ohr

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Typische Personengruppen:Psychologen, Ärzte, Erzieher, Soziale Berufe, Mütter

Möglichkeit A:Das Sensor für die „ICH“-Botschaft des anderen ist unterentwickelt.

Möglichkeit B (das Gegenteil):ständig auf der „Selbstkundgabe-Lauer“ liegen / S.O.-Ohr ist überspitzt(Gedanken- & Gefühlswelt des Senders ist überwichtig)

Sehr hohes Konfliktpotential durch emotionale Problematik

A) Grundproblem: Selbstkundgabe wird „überhört“

B) Problem 1: Hineininterpretieren & Psychologisieren (auch: alles entschuldigen)

Problem 2: mangelnde Einsichtsfähigkeit & Immunität gegen Kritik

CHANCE: Selbstoffenbarungsohr = essentiell für „Aktives Zuhören“

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7. Der Empfangsprozess7.6.4 Einseitige Empfangsgewohnheiten Beziehungs-Ohr

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Empfänger bezieht alles auf sich:

- Botschaften werden falsch interpretiert- Tendenz alles negativ auszulegen (Freude wird z.B. als „auslachen“ gedeutet)

Grund: menschliche Tendenz mit dem Beziehungsohr zu empfangen Extrem hohes Konfliktpotential durch überempfindliches Beziehungsohr

(hochemotional, doppelseitig & jedermann betreffend)

Typische Personengruppen: grundsätzlich jeder, besonders ausgeprägt bei FRAUEN (!!)

Problem: - Verlagerung des Thema auf die Beziehungsebene- dadurch unsachliche, emotionale, oft irrationale Kommunikation

WICHTIGSTER TIPP: Beziehungsohr eindämmen !!

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7. Der Empfangsprozess7.6.5 Einseitige Empfangsgewohnheiten Appell-Ohr

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Typische Personengruppen:Schüler & Studenten, Angestellte / Untergebene, Mütter (insb. kleiner Kinder)

„Auf dem Appell-Sprung“ sein / auf der „Appell-Lauer“ liegen. (Konditionierung)- Es allen Recht machen / funktionieren wollen.- Fremdbestimmung des Empfängers (eigene Interessen unterdrückt)

Aber auch: vorauseilender Gehorsam, vorschnelle Reaktionen, Übereifer Hohes Konfliktpotential durch oft pauschalen Funktionalitätsverdacht

(das Unterstellen von berechnender Absicht des Senders)

Problem: - Ausnutzen / Manipulation durch Druck auf die Tränendrüse- Aggressionen durch „überspitztes“ Appell-Ohr

Gefahr: - Missbrauch von formellen / sozialen Beziehungen (Rang, Respekt…)

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7. Der Empfangsprozess7.7.1 Einseitige Empfangsgewohnheiten-Interkulturelle Probleme

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Chinesische Frau Deutsche FrauFAGE:Darf ich Ihnen

einen Tee anbieten?

sendet kulturspezifische Antwort:

empfängt & interpretiert Antwort

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7. Der Empfangsprozess7.7.2 Einseitige Empfangsgewohnheiten - Interkulturelle Probleme

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Chinesische Frau Deutsche FrauNein danke, ich möchte keinen Tee.

Nein danke, ich möchte keinen Tee.

FOLGE:Dier Chinesin kocht

sich selber einen Tee und wundert sich,

dass ihr keiner gekocht wird. Sie hat nur aus Höflichkeit so

geantwortet!

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8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger

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8.1 Inter- punktion

8.2 Inter- aktion

8.3 Feedback

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8. Das Wechselspiel – Die Interpunktion8.2 Sonderfall: Der Teufelskreis – Wer hat angefangen?!

Beispiel „Meckern“Lehrer:„Ich meckere immer, weil ihr nicht mitmacht.“

Schüler:„Wir machen nicht mit, weil Sie immer meckern.“

Beispiel „Nörgeln“Mann ist guter Laune und geht daher abends aus. Er trinkt ein paar Bier und kommt spät nach Hause.

Seine Frau nörgelt, weil er so spät heimgekehrt ist.

Das Nörgeln nervt ihn. Daraufhin beschließt er am nächsten Tag wieder auszugehen.

Das wiederum lässt seine Frau erneut nörgeln…

(Bsp. 11)

(Bsp. 12)

Wer hat Recht?!

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8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger8.2 Die Interaktion – verbales Ping-Pong-Spiel

Sender Empfänger

Sender

non-verbalverbal

Feedback

non-verbalverbal

WahrnehmenInterpretierenFühlen Decodieren

Codieren

WahrnehmenInterpretierenFühlen Decodieren

Codieren

Nachricht

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81HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger8.3 Die Interaktion – kommunikativer Kreisverkehr ()

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8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger8.4 Das Feedback - Rückmeldung durch den Empfänger

Sender Empfänger

Sender

non-verbalverbal

Feedback

non-verbalverbal

WahrnehmenInterpretierenFühlen Decodieren

Codieren

WahrnehmenInterpretierenFühlen Decodieren

Codieren

ICH-Botschaften

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83HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger8.4.1 Das Feedback - ICH-Botschaft an den Sender

ICH-Botschaften

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84HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

8. Das Wechselspiel zwischen Sender & Empfänger8.4.2 Das Feedback - konstruktive Rückmeldung

Empfänger

Sender Feedback

non-verbalverbal

ICH-Botschaften

Gutes Feedback ist:• Konstruktiv (Perspektiven für die Zukunft aufwerfend)• Beschreibend (sachlich neutral, d.h. nicht bewertend, nicht interpretieren)• Konkret (nicht pauschal, nicht verallgemeinernd)• Subjektiv formuliert (von eigenen Beobachtungen & Wünschen sprechen)• Nicht nur negativ (deutliches Loben des Guten nicht vergessen)

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85HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

9. Die Optimierung der Kommunikation

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9. Die Optimierung der Kommunikation9.1 Anlehnung an das Hamburger Verständlichkeitskonzept

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• Authentisches Auftreten• Empathie für das Verhalten &

Auftreten gegenüber anderen• Probleme offen &

nachvollziehbar ansprechen• Keine verdeckten Appelle

• Einfach & nicht kompliziert• Ordnung & Gliederung• Kürze und Prägnanz• Unterstützung durch

zusätzliche Stimulanzen• Klarheit über eigene Ziele &

Absichten• Wille zu Offenheit &

Transparenz (offene Appelle)• Erwartetes Verhalten muss

zumutbar sein

Sachlichkeit und Verständlichkeit

Keine Selbst-Verbergung durch Fassadentechniken

Keine Selbst-Darstellung durch Imponiertechniken

Strategien für Sachlichkeit:1.das gehört nicht hierher 2.Störungen haben Vorrang

• Beziehungs-Ohr eindämmen!• Etikettierungen vermeiden• „Beziehungserklärungen“

vermeiden• Andere nicht unterminieren

Aktiv zuhörenNicht alles auf sich beziehen!

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9. Die Die Optimierung der Kommunikation9.2 Richtiges Zuhören ist „aktives“ Zuhören

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

„Das Auge führt den Menschen in die Welt.Das Ohr führt die Welt in den Menschen.“ (zit. Lorenz Oken)

Wir verbringen 80% unseres Lebens mit aktiver Kommunikation:

45% Zuhören30% Sprechen16% Lesen 9% Schreiben.

Höchste Zeit sich mit besserem Zuhören zu beschäftigen!

Richtiges Zuhören heißt AKTIVES ZUHÖREN.Und „zwischen den Zeilen hören“…

Die meisten Menschen sind schlechte Zuhörer.

80% aller Fehlerberuhen auf

Kommunikationsstörungen.

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9. Optimierung der Kommunikation9.2.1 Weniger Fehler… durch aktives Zuhören

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• Rückzug • Äußerliches „Abschalten“• … dem oft inneres Abschalten folgt.• Kein Nachfragen, kein Rückfragen• Kein Feedback

• Abtasten• Nur selektiv werden Inhalte aufgegriffen• Abtastendes Zuhören ist stark verbreitet!• Passives Zuhören = höchstens Aufnahme akustischer Reize

• KEIN verstehendes Zuhören

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

9. Die Optimierung der Kommunikation9.2.2 Falsch: Passives Zuhören

Passives Zuhören

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9. Optimierung der Kommunikation9.2.3 Richtig: Aktives Zuhören (Hilfsmittel #1)

• Verstehendes Zuhören• Aktive Teilnahme am Gesprächsverlauf auch in Phasen eigenen Schweigens• „Hören zwischen den Zeilen“

• Partnerorientierte Gesprächsführung den Gesprächspartner annehmen (aktiv auf ihn eingehen) Empathie, Pacing, Bejahung

• FEEDBACK geben

• Zuhörtechniken Paraphrasieren (Wiederholen mit eigenen Worten, zusammenfassen) Verbalisieren (kurze Statements, Hmm-Laute, Fragen stellen, etc.)

Vor allem eins: Hören mit dem Selbstoffenbarungs-Ohr !!

Aktives Zuhören

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• Kommunikation über die Kommunikation

• Verlangt tiefen Einblick in die eigene Innenwelt• Mut zur Selbstoffenbarung

• Rüstwerkzeuge:• Vier Seiten einer Nachricht• Unterscheidung der Empfangsvorgänge & -gewohnheiten

• Vorteile:• Aussprechen von Störungen• Weg führt durch die gestörte Beziehung hindurch Befreiung von unausgedrückten Spannungen

Watzlawick: Kommunikation ist kreisförmig kein „Anfang“ oder Ende

CHANCE: Mit Metakommunikation den Teufelskreis durchbrechen!!

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

9. Optimierung der Kommunikationssituation9.3 Metakommunikation (Hilfsmittel #2)

Metakommunikation – Lass uns über´s Reden reden!

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Kommunikation über die Kommunikation…ist nur dann hilfreich:

• wenn sie als Wahrnehmungshilfe benutzt wird,

• um mit zu bekommen, was sich zwischen mir und der anderen Person abspielt.

• Man muss quasi durch die Störung hindurch, um sie zu verändern.

• Abstand gewinnen & „erhöhte“ Position einnehmen• um auf sich selber / das Geschehen zu schauen Notwendige Fähigkeit „Gestörtes“ zu identifizieren & es zur Sprache zu bringen, so dass man über das Störende reden kann losgelöst von der Person.

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

9. Optimierung der Kommunikationssituation9.3.1 Metakommunikation

Metakommunikation – Lass uns über´s Reden reden!

Page 89: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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9. Optimierung der Kommunikationssituation9.3.2 Praxis-Übung: Fragen an sich selbst - Metakommunikation

Wenn Ihr das nächste Mal ein Gespräch habt, das unter die Haut geht, "bei dem sich die Haare aufstellen", stellt Euch folgende Fragen:

• Was habt Ihr während des Gesprächs gefühlt?• Was waren die Auslöser für diese Gefühle?• Was war in dieser Sache Eure Botschaft, Eure Beteiligung?• Konntet Ihr vermitteln, wie ihr Euch fühlt?• Was hinderte Euch daran zu sagen, was Ihr am Liebsten sagen wolltet?• Was würdet Ihr gerne noch dazu loswerden?• Welche Phantasien habt Ihr, was sich der andere für Notizen gemacht

hätte?

• Was wäre, wenn der Andere sich diese Fragen auch stellen würde…?!

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

Metakommunikation – Lass uns über´s Reden reden!

Page 90: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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10. Der Praxisbezug – Kommunikation im Alltag

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

Page 91: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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10. Der Praxisbezug10.1 Beispiel „Hausübung“ (Bsp.13) - Kommunikation im Alltag

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

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10. Der Praxisbezug10.2.1 Kommunikation im Alltag – Sonderfall: Teambildung

Ausgangsituation: Neues Projekt – neue Teambildung Problem: die neue Rollenverteilung (das WIR im Team) ist noch nicht klar!

• Festlegen der Rangordnung • Kompetenzen und Zuständigkeiten müssen neu bestimmt werden• Pseudo-sachliches „Kompetenz-Gerangel“ über Sachthemen

Eigentliches Thema: Klärung der Beziehungs-Ebene (WIR / DU)Rollenverteilung im Team

Ermitteln der „Hackordnung“ durch Stellvertreter-Diskussionen auf Sachebene

Die Kampfbotschaft versteckt sich hinter der Sachinformation!

Teambildung / Die getarnte Kampfbotschaft

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10. Der Praxisbezug10.2.2 Sonderfall: Teambildung – Die getarnte Kampfbotschaft

Teambildung / Die getarnte Kampfbotschaft

Wer hat wem was zu sagen?

Folge: Unter der Oberfläche steckt ein großer Beziehungsanteil (Stellvertreter-Krieg)

Jede Äußerung auf der Sachebene hat einen Zweck in der laufenden Rollenklärung.

Auseinandersetzung ist für das Team von großer Bedeutung!

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10. Der Praxisbezug10.3 Praktische Tipps für den Uni-Alltag

Was wir besser sein lassen…

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10. Der Praxisbezug10.3.1 Praktische Tipps für den Uni-Alltag

Was wir besser sein lassen…Bezogen auf den Selbstoffenbarungs-Aspekt:

Imponier-Techniken: Ziel = Selbstdarstellung / -aufwertung• nur Schokoladenseite zeigen• schwer verständlich (übertrieben wissenschaftlich) daher reden• beiläufig „Beeindruckendes“ erwähnen (z.B. „name dropping“)• Sonderform: demonstrative Selbstverkleinerung („fishing for compliments“)

Fassaden-Techniken: Ziel = Selbstverbergung• unpersönliche, abstrakte oder abgehobene Sprechweise• verschanzen hinter „man“ / „es“ / „wir“ Sätzen statt deutlich „ich“ zu sagen

Statt dessen lieber: Klare, direkte Selbstdarstellung & offene Gesprächsführung Bewusste Kommunikation über Gefühle und Vorstellungen

PROBLEM dahinter:Allg. Angst vor

Selbstoffenbarung!

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10. Der Praxisbezug10.3.2 Praktische Tipps für den Uni-Alltag

Was wir besser sein lassen…Bezogen auf den Beziehungs-Aspekt und den Selbstoffenbarungs-Aspekt:

Vorsicht beim Beziehungs-Ohr und beim Selbstoffenbarungs-Ohr!• Nicht alles auf sich selbst beziehen.• Nichts in den anderen hinein-interpretieren / unterstellen.• Nicht psychologisieren.

Bei der Team-Bildung:• Nicht in Kleinigkeiten verbeißen. Fair bleiben!• Stellvertreter-Diskussionen mittels Sachthemen vermeiden

Statt dessen lieber: Beziehungsohr eindämmen. Aktives Zuhören insbesondere mit dem Selbstoffenbarungsohr. (mehr Empathie) Klar, offen, direkt und vertrauensvoll miteinander reden.

Feedback geben & Verantwortung

übernehmen

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10. Der Praxisbezug10.3.3 Praktische Tipps für den im (Uni-)Alltag

Was wir besser sein lassen / unbedingt beachten sollten …Bezogen auf den Appell-Aspekt und den Sach-Aspekt:

Bei Funktionalisierungs-Verdacht (= Verdacht benutzt zu werden):• Appell-Ohr überprüfen & Verdacht sofort offen ansprechen.• Keine voreiligen Schlüsse ziehen.• Nicht ausnutzen lassen. Grenzen ziehen.

Bei der Teamarbeiten:• Bei sachlichen Unklarheiten offen / direkt nachfragen.• Kompetenzen & Rollen sachlich diskutieren.• Zuständigkeiten und Aufgaben gemeinsam festlegen & ausführen.

Statt dessen lieber: Klar und leicht verständlich ausdrücken. Offen ansprechen wenn Erwartungen unrealistisch sind. Hilfe & Rat suchen und geben - ohne Kritik.

Im Zweifelsfall:sachlich bleiben!!

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102

• Nachrichten sind nie eindimensional, sondern immer mehrdimensional.

• Sie enthalten vielseitige Botschaften, die sich uns nicht alle sofort erschließen.

• Der Sender sendet auf vier Seiten UND • der Empfänger empfängt auf vier Seiten.

• Der Empfangsvorgang besteht aus drei Schritten: Wahrnehmen, Interpretieren, Fühlen (und Reagieren).

• Das vorgestellte Kommunikationsmodell nach Friedemann Schulz von Thun dient als praktisches Rüstwerkzeug für die Verbesserung der zwischenmenschlichen Kommunikation im (Uni-)Alltag.

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

11. Zusammenfassung

Zusammenfassung

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103

• Man kann den Kommunikationspartner nicht ändern, sondern nur sich selbst.

• Mit Hilfe des vorgestellten Kommunikationsmodells kann man:• Besser auf die Kommunikation anderer reagieren.• Die Empfängerorientierung der eigenen Kommunikation verbessern.

• Wir haben gelernt wie man:• Sich möglichst eindeutig und unmissverständlich äußert.• … und wie man aktiv und besser zuhört.

• So lassen sich:• Missverständnisse, Probleme und Streit vermeiden• Konflikte oder Störungen in der Kommunikation besser & leichter lösen.

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

12. FAZIT

… und noch ein FAZIT

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13. Schlusswort

Um Missverständnisse zu vermeidenmüssen wir lernen

mit einem Schnabel zu sprechen

und vier Ohren zu hören,

Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen,

und… aktiv zu Zuhören!!

Unser Video-Tipp: http://www.youtube.com/watch?v=3e3xLzzExE8

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14. Quellenverzeichnis14.1 Fachliteratur

Günther, U. und Sperber, W. (2008). Handbuch für Kommunikation- und Verhaltenstrainer: Psychologische und organisatorische Durchführung von Trainingsseminaren (4. Aufl.), S. 43-48. München: Ernst Reinhardt.

Hintermann, J. (2005). Lust auf Kommunikation: Verstehen und verstanden werden in Beruf und Alltag, S. 90-94. Zürich: Versus.

Schäfer, A. (2005). DAS PORTRÄT – „Eigentlich bin ich ein Kommunikationsmuffel“ Annette Schäfer porträtiert Professor Friedemann Schulz von Thun. Psychologie Heute, 32(1), 42-47.

Schulz Thun, F. von. (Sonderausgabe April 2011). Miteinander reden 1: Störungen und Klärungen, Allgemeine Psychologie der Kommunikation. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag.

Schulz Thun, F. von. (Sonderausgabe April 2011). Miteinander reden 2: Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung, Differenzielle Psychologie der Kommunikation. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag.

Schulz Thun, F. von. (Sonderausgabe April 2011). Miteinander reden 3: Das „Innere Team“ und situationsgerechte Kommunikation. Kommunikation, Person, Situation. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag.

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14. Quellenverzeichnis14.2 Online-Quellen

Höfer, T. (1998). PERSONALFÜHRUNGPLUS `98, Interview mit Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun: Lass uns drüber reden! (http://www.schulz-von-thun.de/files/reden.pdf) (26.11.2013)

http://www.sozialpädagogin.at/ha_wgruber_07_01.html (26.11.2013)

http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell (26.11.2013)

http://www.vier-ohren-modell.de/ (26.11.2013)

http://www.schulz-von-thun.de/index.php?article_id=71 (26.11.2013)

http://www.pentaeder.de/projekte/2009/03/12/die-getarnte-kampfbotschaft-%E2%80%93-kommunikation-und-die-4-ohren-ii/ (26.11.2013)

http://www.hochschuldidaktik.net/index.php?lg=de&main=HS-Kommunikatio&site=05:03:03&id=120 (26.11.2013)

http://kommunikation.psycho-wissen.net/modell-der-kommunikation/index.html (26.11.2013)

http://www.germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_06.html (26.11.2013)

Page 103: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

107HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

Das war das Kommunikationsmodell nach F. Schulz von Thun

Danke, dass Ihr

so gut

ZUGEHÖRT habt!

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15. Die Praxis-Übungen – Kommunikation im Uni-Alltag

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

OK, das war hart…

IHR SEID TOLL !!

Gleich ist´s geschafft!

Page 105: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag15.1 Erläuterungen

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

SENDER-SEITE: - der Dozent, mein unbekannter Partner- die Gruppe, mein Team

EMPFÄNGER-SEITE: - Du / Ihr

Die Aufgabe: Ergänzt die Dialoge mit Hinblick auf alle vier Dimensionen.

Sachinformation:

Selbstkundgabe:

Beziehungsebene:

Appell:

Page 106: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag15.2.1 Übungsbeispiel (Ü1) „Studienarbeit“

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

SENDER-SEITE - Das sagt der Dozent:„Ich habe gestern Abend Ihre Studienarbeit noch nicht in meinem Fach vorgefunden.“

Sachinformation: Ich habe die Studienarbeit noch nicht erhalten.

Selbstkundgabe:Ich habe gestern noch lange gearbeitet bzw. war gestern noch lange hier.

Beziehungsebene:Sie lassen sich aber lange Zeit, bis Sie mir Ihre Arbeit geben.

Appell:Händigen Sie mir Ihre Studienarbeit aus!

Page 107: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag15.2.2 Lösung zum Übungsbeispiel (Ü1) „Studienarbeit“

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

EMPFÄNGER-SEITE - Was hört die Studentin?Wie könnte ihre mögliche Reaktion darauf ausfallen?Sach-Ohr:Er hat meine Studienarbeit noch nicht erhalten.

Selbstkundgabe-Ohr:Er hat noch ewig auf mich gewartet. Wie peinlich… Er ist übernächtigt und gestresst.

Beziehungs-Ohr:„Meinen Sie ich warte ewig auf Ihre Studienarbeit? Sie können keine Sonderbehandlung von mir erwarten.“ Er ist enttäuscht von mir. Er kritisiert mich (wieder mal) zu Unrecht / vorschnell.

Appell-Ohr:Reichen Sie umgehend Ihre Studienarbeit ein!“

Page 108: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag15.3 Übungsaufgabe (Ü2) „Team“ -

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

SENDER-SEITE: die Gruppe / Dein Team

Was vom Team gesagt wird: „Wir haben das aber immer anders gemacht.“

EMPFÄNGER-SEITE: Du / Ihr

Was kannst Du / könnt Ihr verstehen?

Sachinformation: „Die Aufgaben wurden bisher anders bewältigt.“

Selbstkundgabe:„Wir bezweifeln, ob Dein Vorschlag gut ist. Wir sind nicht überzeugt.“

Beziehungsebene:„Du weißt auch immer alles besser… (Klugscheißer!)“

Appell:„Lass uns lieber bei dem bleiben, was wir schon kennen!“

Page 109: Das 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz v.Thun

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15. Die Praxis-Übungen - Kommunikation im Uni-Alltag15.4 Übungsaufgabe (Ü3) „Buch“

HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

SENDER-SEITE: der Dozent (Dein Vorgesetzter)

Was der Dozent fragt: „Wieso hast Du kein Buch dabei?“

EMPFÄNGER-SEITE: Du / Ihr

Was kannst Du / könnt Ihr verstehen?

Sachinformation: „Du hast offensichtlich kein Buch dabei.“

Selbstkundgabe:„Ich bin sauer / enttäuscht von Dir, dass Du kein Buch dabei hast.“

Beziehungsebene:„Ich halte Dich für unordentlich und desinteressiert.“

Appell:„Du solltest Dein Buch mitbringen!“

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114HMKW - WS 2013/14 Das Kommunikationsquadrat nach F. Schulz von Thun

16. Anhang: YouTube-Links

ER sagt: „Oh Mann, hier steht ja wieder viel Geschirr rum…“

Wie wird SIE wohl reagieren, je nach „gespitztem“ Ohr?

Vier-Ohren Modell // Miniszene Alltag // 1. Appell-Ohr:http://www.youtube.com/watch?v=Hll2r_5Zz9Q

Vier-Ohren Modell // Miniszene Alltag // 2. Beziehungs-Ohr:http://www.youtube.com/watch?v=Nykus6LE1Og

Vier-Ohren Modell // Miniszene Alltag // 3. Selbstoffenbarungs-Ohr:http://www.youtube.com/watch?v=EOmheLf-Lxc

Vier-Ohren Modell // Miniszene Alltag // 4. Sach-Ohr:http://www.youtube.com/watch?v=p3tu6k8eE7M

Miniszenen aus dem Alltag zu einseitigen Empfangsgewohnheiten(YouTube-Kanal: EniqmaEdition):