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Die Entwicklung des Selbst Die Entwicklung des Selbst nach Daniel Stern nach Daniel Stern © 2011, Dr. Willem Lammers, © 2011, Dr. Willem Lammers, TSTA TSTA

Entwicklungsphasen nach Daniel Stern

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Page 1: Entwicklungsphasen nach Daniel Stern

Die Entwicklung des SelbstDie Entwicklung des Selbstnach Daniel Sternnach Daniel Stern

© 2011, Dr. Willem Lammers, © 2011, Dr. Willem Lammers, TSTATSTA

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Institut für angewandte SozialwissenschaftenInstitut für angewandte SozialwissenschaftenBahnhofstrasse 17Bahnhofstrasse 17CH-7304 MaienfeldCH-7304 Maienfeld

Fon +41 81 302 77 03 Fax +41 81 302 77 04Fon +41 81 302 77 03 Fax +41 81 302 77 04www.iasag.chwww.iasag.ch [email protected]@iasag.ch

Diese Unterlagen Diese Unterlagen sind ausschliesslich für den persönlichen Gebrauch der Teilnehmenden an sind ausschliesslich für den persönlichen Gebrauch der Teilnehmenden an IAS Lernveranstaltungen bestimmt und dürfen nicht kopiert oder weitergegeben werdenIAS Lernveranstaltungen bestimmt und dürfen nicht kopiert oder weitergegeben werden

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ProgrammProgramm• Die Entwicklung des Kleinkindes Die Entwicklung des Kleinkindes

– EntwicklungspsychologieEntwicklungspsychologie• PiagetPiaget

– PsychoanalysePsychoanalyse• Freud I, Freud II, Klein, MahlerFreud I, Freud II, Klein, Mahler

– Daniel SternDaniel Stern

• Leitfrage:Leitfrage:– Was ändert sich, wenn wir aus diesen Was ändert sich, wenn wir aus diesen

Perspektiven über Psychopathologie denken?Perspektiven über Psychopathologie denken?

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FragenFragen• Wie erfahren Babies die Welt?Wie erfahren Babies die Welt?• Gibt es am Anfang ein Selbst?Gibt es am Anfang ein Selbst?• Gibt es am Anfang ein Du?Gibt es am Anfang ein Du?• Wie bringt das Kind visuelle, auditive, kinästhetische Wie bringt das Kind visuelle, auditive, kinästhetische

und Geruchs- / Geschmacks-empfindungen und Geruchs- / Geschmacks-empfindungen zusammen?zusammen?

• Wie lebt das Kind zusammen mit anderen?Wie lebt das Kind zusammen mit anderen?• Wie verändern sich Beziehungen im Laufe der Wie verändern sich Beziehungen im Laufe der

Entwicklung?Entwicklung?• Was sind die Konsequenzen der frühen Erfahrung für Was sind die Konsequenzen der frühen Erfahrung für

das spätere Leben?das spätere Leben?

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AusgangspunkteAusgangspunkte• Thema: Das Entstehen des Selbst Thema: Das Entstehen des Selbst

– Das Kleinkind ist eine eigenständige Person in Das Kleinkind ist eine eigenständige Person in BeziehungBeziehung

– Frühe Entwicklung ist Basis von Eigenschaften des Frühe Entwicklung ist Basis von Eigenschaften des späteren Selbstspäteren Selbst

• Gegensatz zur KinderpsychologieGegensatz zur Kinderpsychologie• Gegensatz zur PsychoanalyseGegensatz zur Psychoanalyse• Akzentverschiebung:Akzentverschiebung:

– von Vertrauen und Autonomie von Vertrauen und Autonomie in Richtung Organisation vom Selbst in Beziehungin Richtung Organisation vom Selbst in Beziehung

• Integration aufgrund neuer Entwicklungen Integration aufgrund neuer Entwicklungen

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Das SelbstDas Selbst• Das Selbst:Das Selbst:

– ist einzigartig, anders, integriertist einzigartig, anders, integriert– ist meistens nicht bewusstist meistens nicht bewusst– kann ins Bewusstsein gebracht werdenkann ins Bewusstsein gebracht werden– ist Quelle des Handelnsist Quelle des Handelns– erfährt Gefühleerfährt Gefühle– setzt Erfahrung in Sprache umsetzt Erfahrung in Sprache um– kommuniziert und teilt persönliches Wissen mitkommuniziert und teilt persönliches Wissen mit– macht Plänemacht Pläne– führt Pläne ausführt Pläne aus

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Das SelbstDas Selbst• Das Selbst ist eine einzigartige Das Selbst ist eine einzigartige

subjektive Organisationsubjektive Organisation

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Psychologische Psychologische EntwicklungEntwicklung

• Entwicklungsphasen nach PiagetEntwicklungsphasen nach Piaget– sensorimotorischsensorimotorisch– prä-operationalprä-operational– konkret-operationalkonkret-operational– formell-operationalformell-operational

• Kritik:Kritik:– Nur das Kind wird beobachtetNur das Kind wird beobachtet– Forschung über Umgang mit der materiellen WeltForschung über Umgang mit der materiellen Welt– Beschreibt keine subjektive ErfahrungBeschreibt keine subjektive Erfahrung– Beschreibt keine BeziehungenBeschreibt keine Beziehungen

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PsychoanalysePsychoanalyse• Vier WellenVier Wellen

– TriebtheorieTriebtheorie• früher Freud: Libido, Eros, Thanatosfrüher Freud: Libido, Eros, Thanatos

– Ich-PsychologieIch-Psychologie• späterer Freud: Ich, Es, Über-Ichspäterer Freud: Ich, Es, Über-Ich

– ObjektbeziehungstheorieObjektbeziehungstheorie• Mahler, Kohut, KernbergMahler, Kohut, Kernberg

– SelbstpsychologieSelbstpsychologie• Masterson, JohnsonMasterson, Johnson

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PsychoanalysePsychoanalyse• Aufgebaut auf ältere Einsichten über Aufgebaut auf ältere Einsichten über

Entwicklung des KindesEntwicklung des Kindes• Kein präverbales subjektives LebenKein präverbales subjektives Leben• SymbioseSymbiose• Infantiler AutismusInfantiler Autismus• Das Selbst entwickelt sich an der Kontaktgrenze Das Selbst entwickelt sich an der Kontaktgrenze • Gute Beschreibungen erst nach der Entwicklung Gute Beschreibungen erst nach der Entwicklung

der Spracheder Sprache• Konstruiert aus später verbalisierten Konstruiert aus später verbalisierten

Erinnerungen und EmpfindungenErinnerungen und Empfindungen

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Beispiel: MahlerBeispiel: MahlerGeburt – 6./8. W.: Geburt – 6./8. W.: autistische Phaseautistische Phase2. – 6. Monat: 2. – 6. Monat: symbiotische Phasesymbiotische Phase6. – 24. Monat: 6. – 24. Monat: Loslösung und IndividuationLoslösung und Individuation6. – 10. Monat: 6. – 10. Monat: DifferenzierungsphaseDifferenzierungsphase10. – 18. Monat: 10. – 18. Monat: Übungsphase, «Liebesaffäre Übungsphase, «Liebesaffäre mit mit

der Welt»der Welt»15. – 24. Monat: 15. – 24. Monat: WiederannäherungsphaseWiederannäherungsphase22. – 30. Monat: 22. – 30. Monat: auf dem Weg zur Objektkonstanzauf dem Weg zur Objektkonstanzab 3. Jahren: ab 3. Jahren: ödipale Phaseödipale Phaseusw.usw.

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*

Die Theorie von Daniel Die Theorie von Daniel SternStern

• Gibt es ein Selbst vom Anfang an?Gibt es ein Selbst vom Anfang an?• Gibt es die Anderen? Gibt es die Anderen?

Daniel Stern: Daniel Stern: Tagebuch eines Säuglings (1991)Tagebuch eines Säuglings (1991)Die Lebenserfahrung des Kleinkindes (1992)Die Lebenserfahrung des Kleinkindes (1992)

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SternStern• Das Selbst ist ein unveränderliches Bewusstseinsmuster: Das Selbst ist ein unveränderliches Bewusstseinsmuster:

– ist da vor der Sprachentwicklungist da vor der Sprachentwicklung– besitzt Kontinuitätbesitzt Kontinuität– Die Entwicklung ist nicht kontinuierlich, zeigt grosse Die Entwicklung ist nicht kontinuierlich, zeigt grosse

qualitative Verschiebungenqualitative Verschiebungen– ist Quelle von Aktivität (agency)ist Quelle von Aktivität (agency)– hat körperlichen Zusammenhang (physical cohesion)hat körperlichen Zusammenhang (physical cohesion)– verfügt über Affektivitätverfügt über Affektivität– ist subjektiv, mit der Fähigkeit zur Intersubjektivitätist subjektiv, mit der Fähigkeit zur Intersubjektivität– vermittelt Bedeutungvermittelt Bedeutung– schafft Organisation schafft Organisation

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Phasen, BereichePhasen, Bereiche• Stern unterscheidet vier Phasen oder Stern unterscheidet vier Phasen oder

Bereiche des SelbstempfindensBereiche des Selbstempfindens• Er beschreibt eine sensible AnfangsphaseEr beschreibt eine sensible Anfangsphase• In dieser Anfangsphase taucht allmählich In dieser Anfangsphase taucht allmählich

eine Integration von Netzwerken auf eine Integration von Netzwerken auf • Entwicklungsübergänge beiEntwicklungsübergänge bei

2 – 3 Monate2 – 3 Monate9 – 12 Monate9 – 12 Monate15 – 18 Monate15 – 18 Monate

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Phasen, BereichePhasen, Bereiche• Themen einer Phase gelten für gesamte Themen einer Phase gelten für gesamte

Lebensspanne:Lebensspanne:– Kein Bereich geht verlorenKein Bereich geht verloren– Jeder Bereich bleibt als Form des sozialen Jeder Bereich bleibt als Form des sozialen

Erlebens erhalten und entwickelt sich weiterErlebens erhalten und entwickelt sich weiter• Die Bereiche sind die Basis für die Die Bereiche sind die Basis für die

subjektive Erfahrung in der sozialen subjektive Erfahrung in der sozialen EntwicklungEntwicklung

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SelbstempfindenSelbstempfinden• VeränderungenVeränderungen

– zugenommene «Präsenz»zugenommene «Präsenz»– anderes anderes social feelsocial feel– anderes Empfinden der subjektiven Erfahrunganderes Empfinden der subjektiven Erfahrung– gegenseitig fördernd gegenseitig fördernd – Reifung erlaubt neue OrganisationsprinzipienReifung erlaubt neue Organisationsprinzipien

• Bei jedem Schritt:Bei jedem Schritt:– Neues Selbstempfinden (Neues Selbstempfinden (sense of selfsense of self))– Neue Typen der InteraktionNeue Typen der Interaktion

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Das SelbstempfindenDas Selbstempfinden

2 – 3 7 – 9 15

Alter in Monaten

Empfi

nden

des

Sel

bst

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BeziehungsfähigkeitBeziehungsfähigkeit

2 – 3 7 – 9 15

Alter in Monaten

Bezie

hung

sber

eich

e

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Selbstempfinden / Selbstempfinden / SelbstsinnSelbstsinn

• Auftauchendes SelbstempfindenAuftauchendes Selbstempfinden• Empfinden eines KernselbstEmpfinden eines Kernselbst• Empfinden eines subjektiven SelbstEmpfinden eines subjektiven Selbst• Empfinden eines verbalen SelbstEmpfinden eines verbalen Selbst

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SelbstempfindenSelbstempfinden• Fragen für jeden Selbstsinn:Fragen für jeden Selbstsinn:

– Wie entsteht er?Wie entsteht er?– Welche Fähigkeiten macht er möglich?Welche Fähigkeiten macht er möglich?– Welche neue Perspektiven bietet er dem Welche neue Perspektiven bietet er dem

Menschen in seinem Weltbild?Menschen in seinem Weltbild?– Wie verändert sich die Beziehungsfähigkeit?Wie verändert sich die Beziehungsfähigkeit?

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I. Auftauchendes SelbstI. Auftauchendes Selbst• Entwicklung von der Geburt bis zu 2 – 3 Entwicklung von der Geburt bis zu 2 – 3

MonatenMonaten• Keine Verschmelzung zwischen Selbst Keine Verschmelzung zwischen Selbst

und anderen: und anderen: – Eigene Identität ist da von der Geburt anEigene Identität ist da von der Geburt an

• Keine Verwirrung zwischen Selbst und Keine Verwirrung zwischen Selbst und anderen anderen

• Das Baby reagiert von Anfang an auf Das Baby reagiert von Anfang an auf soziale Ereignisse in der Aussenweltsoziale Ereignisse in der Aussenwelt

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I. Auftauchendes SelbstI. Auftauchendes Selbst• SelbstempfindenSelbstempfinden

– Zentral: Entstehende SelbstorganisationZentral: Entstehende Selbstorganisation– Wache InaktivitätWache Inaktivität– Wahrnehmung von Mustern und Anordnungen:Wahrnehmung von Mustern und Anordnungen:

Bewegung, Form, IntensitätBewegung, Form, Intensität– Erfahrung von Mustern über Sinne hinwegErfahrung von Mustern über Sinne hinweg– Erfahrungen sind klar und lebendigErfahrungen sind klar und lebendig– Keine ZeitkonstanzKeine Zeitkonstanz– Keine RaumkonstanzKeine Raumkonstanz– Erfahrungen sind nebeneinanderErfahrungen sind nebeneinander

da, ohne Verbindungda, ohne Verbindung– Emotionen existieren in Urform Emotionen existieren in Urform

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I. Auftauchendes SelbstI. Auftauchendes Selbst• BeziehungswahrnehmungBeziehungswahrnehmung

– Objekte im sensorischen Bereich werden Objekte im sensorischen Bereich werden getrennt vom Selbst wahrgenommengetrennt vom Selbst wahrgenommen

– Interaktion dient physiologischer RegulierungInteraktion dient physiologischer Regulierung• StimulierungStimulierung• BeruhigungBeruhigung

– Faszination der WahrnehmungFaszination der Wahrnehmung– Kind hat PräferenzenKind hat Präferenzen– Wahrnehmungen organisierenWahrnehmungen organisieren

sich mit der Zeitsich mit der Zeit

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II. KernselbstII. Kernselbst• Entwicklung von 2 – 3 bis 7 – 9 MonatenEntwicklung von 2 – 3 bis 7 – 9 Monaten• Erfahrung eines Kernselbst wird gefestigtErfahrung eines Kernselbst wird gefestigt

– getrenntgetrennt– kohäsivkohäsiv– initiativinitiativ– kontinuierlichkontinuierlich– begrenztbegrenzt– physischphysisch

• Es gibt keine «symbiotische» Phase (Mahler)Es gibt keine «symbiotische» Phase (Mahler)• Einheitserfahrungen sind das Resultat einer Einheitserfahrungen sind das Resultat einer

erfolgreichen Organisation des Selbst im Kontakterfolgreichen Organisation des Selbst im Kontakt

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II. KernselbstII. Kernselbst• SelbstwahrnehmungSelbstwahrnehmung

– Klare Erfahrung vom Getrennt-SeinKlare Erfahrung vom Getrennt-Sein– Kohärente, von der Mutter getrennte KörperlichkeitKohärente, von der Mutter getrennte Körperlichkeit– Kontrolle über eigenes HandelnKontrolle über eigenes Handeln– UrheberschaftUrheberschaft

• Eigene Intentionen undEigene Intentionen undHandlungsimpulseHandlungsimpulse

– Gefühl fürGefühl für• eigene Affekteeigene Affekte• UrheberschaftUrheberschaft

– Kontinuität in der ZeitKontinuität in der Zeit• eigene Geschichteeigene Geschichte

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II. KernselbstII. Kernselbst• BeziehungswahrnehmungBeziehungswahrnehmung

– Basales, integriertes Gefühl für selbst und andereBasales, integriertes Gefühl für selbst und andere– Kind erlebt das Mit-Sein der anderenKind erlebt das Mit-Sein der anderen– Innere Repräsentationen der anderen bei Innere Repräsentationen der anderen bei

AbwesenheitAbwesenheit– Eigenes Wesen und Wesen der anderen werden Eigenes Wesen und Wesen der anderen werden

wahrgenommenwahrgenommen– Andere regulieren ErregungsniveauAndere regulieren Erregungsniveau– Pathologie kann entstehen durch Unter- oder Pathologie kann entstehen durch Unter- oder

ÜberstimulierungÜberstimulierung

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III. Subjektives SelbstIII. Subjektives SelbstDas Empfinden eines subjektiven SelbstDas Empfinden eines subjektiven Selbst• Entwicklung von 7 – 9 bis 15 MonatenEntwicklung von 7 – 9 bis 15 Monaten• MerkmaleMerkmale

– Entdeckung des Geistes Entdeckung des Geistes – Subjektive WahrnehmungSubjektive Wahrnehmung– Subjektivität im ErlebenSubjektivität im Erleben– Intersubjektivität ist die Erfahrung von Gefühlen im Intersubjektivität ist die Erfahrung von Gefühlen im

Hier-und-jetztHier-und-jetzt– Fähigkeit zur Intimität, zu unwillkürlicher affektiver Fähigkeit zur Intimität, zu unwillkürlicher affektiver

Abstimmung und zu sozialer ZeitgestaltungAbstimmung und zu sozialer Zeitgestaltung• Dies bedeutet die Entwicklung autonomer Ich-FunktionenDies bedeutet die Entwicklung autonomer Ich-Funktionen

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III. Subjektives SelbstIII. Subjektives Selbst• SelbstwahrnehmungSelbstwahrnehmung

– Subjektivität schafft Erfahrung persönlicher Subjektivität schafft Erfahrung persönlicher Emotionen:Emotionen:• Angst, Wut, Trauer, Freude, Scham, Interesse, Angst, Wut, Trauer, Freude, Scham, Interesse,

ÜberraschungÜberraschung– Subjektive Erfahrung:Subjektive Erfahrung:

• Ziel: «Ich möchte die Güetzli»Ziel: «Ich möchte die Güetzli»• Gefühle: «Das ist aufregend!»Gefühle: «Das ist aufregend!»• Fokussierung: «Schau Dir mal das an!»Fokussierung: «Schau Dir mal das an!»

– Psychisches Erleben differenziert vom Körper Psychisches Erleben differenziert vom Körper und von Vitalitätsaffektenund von Vitalitätsaffekten

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• BeziehungswahrnehmungBeziehungswahrnehmung– Subjektive Erfahrungen, Bedeutungen, Absichten, Subjektive Erfahrungen, Bedeutungen, Absichten,

und Gefühlszustände können geteilt werdenund Gefühlszustände können geteilt werden– Es gibt Übereinstimmung und UnterschiedeEs gibt Übereinstimmung und Unterschiede– präverbale Intersubjektivitätpräverbale Intersubjektivität– psychische Intimitätpsychische Intimität– gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokusgemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus– Kind teilt GestimmtheitKind teilt Gestimmtheit

der Mutter und umgekehrtder Mutter und umgekehrt– Kernbeziehung existiert weiterKernbeziehung existiert weiter– Pathologie entsteht durch falsche AbstimmungPathologie entsteht durch falsche Abstimmung

III. Subjektives SelbstIII. Subjektives Selbst

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IV. Verbales SelbstIV. Verbales Selbst• Das Empfinden eines verbalen SelbstDas Empfinden eines verbalen Selbst

– Entwicklung ab 15–18 MonatenEntwicklung ab 15–18 Monaten– SprachentwicklungSprachentwicklung– Objekte werden mit Hilfe von Zeichen und Objekte werden mit Hilfe von Zeichen und

Symbolen repräsentiertSymbolen repräsentiert– Kind kann sich an Personen und Sachen erinnern, Kind kann sich an Personen und Sachen erinnern,

ohne dass sie anwesend sindohne dass sie anwesend sind– Sprache erweitert das «mit-anderen-Sein»Sprache erweitert das «mit-anderen-Sein»– Symbolische Spiele sind möglichSymbolische Spiele sind möglich– Die Sprache verursacht eine Spaltung im ErlebenDie Sprache verursacht eine Spaltung im Erleben

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IV. Verbales SelbstIV. Verbales Selbst• SelbstwahrnehmungSelbstwahrnehmung

– Nennen von Personen und Dinge ohne AnwesenheitNennen von Personen und Dinge ohne Anwesenheit– Reflexion über materielle und BeziehungsobjekteReflexion über materielle und Beziehungsobjekte– Reflexion über SelbstReflexion über Selbst– Kind kann Geschichten über sich selbst erzählenKind kann Geschichten über sich selbst erzählen– Objektrepräsentation mittels Zeichen und Symbolen Objektrepräsentation mittels Zeichen und Symbolen – Negation wird möglichNegation wird möglich

• Aber auch:Aber auch:– Diskrepanz zwischen Erlebnis und GesprochenemDiskrepanz zwischen Erlebnis und Gesprochenem– Erfahrungen im auftauchenden, Kern- oder subjektivem Selbst Erfahrungen im auftauchenden, Kern- oder subjektivem Selbst

laufen weiter,laufen weiter,– können nur teilweise in der verbalen Beziehung ausgedrückt können nur teilweise in der verbalen Beziehung ausgedrückt

werdenwerden

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• BeziehungswahrnehmungBeziehungswahrnehmung– Persönliche Erfahrungen kriegen gemeinsame Persönliche Erfahrungen kriegen gemeinsame

BedeutungBedeutung– Jeder hat selbständige Kompetenzen im KontaktJeder hat selbständige Kompetenzen im Kontakt– Verschiebung und Antizipation sind möglichVerschiebung und Antizipation sind möglich– Divergenz verbaler–präverbaler Welt:Divergenz verbaler–präverbaler Welt:

Kontakt verliert GanzheitKontakt verliert Ganzheit– Affektive und körperliche präverbale Welt ist nicht mit Affektive und körperliche präverbale Welt ist nicht mit

Sprache abzubilden:Sprache abzubilden:• Krise im Selbstverständnis und in BeziehungenKrise im Selbstverständnis und in Beziehungen

– Pathologie entsteht durch Bestätigung der DivergenzPathologie entsteht durch Bestätigung der Divergenz

IV. Verbales SelbstIV. Verbales Selbst

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EntwicklungEntwicklung

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Neue FragenNeue Fragen• Wie sieht Daniel Stern spätere Phasen Wie sieht Daniel Stern spätere Phasen

in der Entwicklung des Kindes?in der Entwicklung des Kindes?• Wie sähe eine Psychologie des Selbst Wie sähe eine Psychologie des Selbst

für Erwachsene und Ältere aus?für Erwachsene und Ältere aus?• Welche Konsequenzen hat die Theorie Welche Konsequenzen hat die Theorie

für die Psychopathologie?für die Psychopathologie?• Was ändert oder bestätigt sich in der Was ändert oder bestätigt sich in der

therapeutischen Beziehung?therapeutischen Beziehung?