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Kraniosakraler Rhythmus – was ist dran? G. Supp Bibliografie DOI 10.1055/s-2007-963716 Manuelle Therapie 2007; 11: 203 – 205 # Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1433-2671 Korrespondenzadresse Georg Supp PT, MT, Dip MDT PULZ. Im Rieselfeld D-79111 Freiburg [email protected] Im Jahr 2001 las ich einen Beitrag in der Zeit- schrift Physical Therapy mit dem Titel Challen- ging Myths in Physical Therapy [5]. Darin kritisier- te Susan Harris, Professorin an der UniversitȨt von Vancouver, dass Physiotherapeuten ganz im Widerspruch zur wissenschaftlichen Evidenzla- ge die Kraniosakraltherapie bei einer Vielzahl von Beschwerden als Behandlung 1. Wahl einset- zen. Heute – 6 Jahre spȨter – hat sich die Beweis- lage nicht zugunsten der Kraniosakraltherapie geȨndert. Nichtsdestotrotz wachsen Nachfrage und Angebot in diesem Bereich stetig. Im Folgenden lesen Sie eine kritische Auseinan- dersetzung mit diesem Mythos – unvollstȨndig, unbequem, anspruchslos, auf- und anregend. Historisch ! Vor mehr als 100 Jahren erklȨrten anerkannte Experten, dass es den kraniosakralen Rhythmus gibt. Dem US-Amerikaner William Garner Sut- herland wird eine Eingebung im Jahre 1899 zu- geschrieben. Er betrachtete einen zerlegten SchȨdel in einer Vitrine und schlussfolgerte, dass die SchȨdelnȨhte existieren, um den ein- zelnen SchȨdelknochen Bewegungen fɒr einen „primȨr respiratorischen Mechanismus“ zu er- mçglichen. Sein Buch The Cranial Bowl erschien 1939 [14]. John E. Upledger prȨgte in den letzten 25 Jahren das kraniosakrale Konzept und verçffentlichte im Jahr 1983 sein Buch Craniosacral Therapy [16]. Behauptungen ! Die Vertreter des Konzepts formulieren unter an- derem folgende Thesen: E Die zerebrospinale Flɒssigkeit pulsiert in ei- nem bestimmten Rhythmus (6 – 12 Zyklen/ Minute), der in seiner Schlagzahl von Atmung oder Herzschlag unabhȨngig ist. E Speziell ausgebildete Fachleute kçnnen diesen Rhythmus palpieren (l " Abb. 1). Durch die Identifikation von Stçrungen in diesem Rhyth- mus ist es mçglich, Krankheiten zu diagnosti- zieren. Die SchȨdelknochen sind gegeneinan- der beweglich, und Therapeuten kçnnen durch Verschiebungen an den SchȨdelnȨhten festgestellte Stçrungen behandeln. Tatsachen ! WȨhrend des Alterungsprozesses verknçchern nicht alle SchȨdelnȨhte, und ein Teil der SchȨdel- platten ist gegeneinander beweglich [9]. Eine ge- ringe Beweglichkeit in den SchȨdelnȨhten wird heute allgemein anerkannt [12]. Kernspintomografische Untersuchungen zeigen, dass Gehirn und zerebrospinale Flɒssigkeit ge- sunder Probanden minimale zyklische Bewegun- gen ausfɒhren [10]. Vor 30 Jahren berichtete John Upledger nach der Untersuchung von 25 Kindern im Alter von 3 – 5 Jahren ɒber eine hohe Intertester-ReliabilitȨt bei der Beurteilung kraniosakraler Bewegungen [15]. Illusionen ! Aktive Beweglichkeit der Schädelknochen Die beschriebene Beweglichkeit des SchȨdels ist nach Maßgabe der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse eine rein passive. Ob VerȨnderungen des intrakraniellen Drucks zu Bewegungen der SchȨdelknochen gegenei- nander fɒhren, wurde bisher nur einmal unter- sucht [7]. Um messbare Ergebnisse zu erhalten, mussten die Forscher jedoch derart hohe Drɒ- cke anwenden, dass die Untersuchungen nur an 2 Apallikern im SpȨtstadium durchgefɒhrt wer- den konnten [7]. Bislang konnte noch niemand tatsȨchlich aktive Bewegungen der SchȨdelknochen nachweisen. Manuelle Mobilisation der Schädel- knochen Eine kɒrzlich verçffentlichte Studie an betȨub- ten und mit Mikroplatten am SchȨdel versorg- ten Kaninchen ist sehr aufschlussreich [2]. Sie zeigt, dass die von Upledger [15, 16] propagier- ten therapeutischen Drɒcke weder zu Bewegun- gen an den SchȨdelknochen noch zur einer Ver- Ȩnderung des intrakraniellen Drucks fɒhren. Bei den untersuchten Kaninchen waren die von den kraniosakralen Osteopathen empfohlenen 5 – 20 g als DistraktionskrȨfte angewandt wor- den. Bei 1 Kaninchen setzten Downey et al. [2] KrȨfte zwischen 100g und 10 kg ein. Erst bei mehr als 500 g erreichten sie hier Bewegungen von 0,30 mm zwischen den SchȨdelknochen. VerȨnderungen des intrakraniellen Drucks wur- den erst bei Kraftwerten gemessen, die um das Hundertfache ɒber den in der Therapie benutz- ten Werten lagen [2]. Supp G. Kraniosakraler Rhythmus –… Manuelle Therapie 2007; 11: 203 – 205 Gasteditorial 203 Heruntergeladen von: FH Campus Wien. Urheberrechtlich geschützt.

Kraniosakraler rhythmus

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Ein kritische Auseinandersetzung mit der Kranio-sacrale-osteopathie

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Page 1: Kraniosakraler rhythmus

Kraniosakraler Rhythmus – was ist dran?

G. Supp

BibliografieDOI 10.1055/s-2007-963716Manuelle Therapie 2007; 11:203 – 205 � Georg ThiemeVerlag KG Stuttgart · New York ·ISSN 1433-2671

KorrespondenzadresseGeorg SuppPT, MT, Dip MDTPULZ. Im RieselfeldD-79111 [email protected]

Im Jahr 2001 las ich einen Beitrag in der Zeit-schrift Physical Therapy mit dem Titel Challen-ging Myths in Physical Therapy [5]. Darin kritisier-te Susan Harris, Professorin an der Universit�tvon Vancouver, dass Physiotherapeuten ganz imWiderspruch zur wissenschaftlichen Evidenzla-ge die Kraniosakraltherapie bei einer Vielzahlvon Beschwerden als Behandlung 1. Wahl einset-zen. Heute – 6 Jahre sp�ter – hat sich die Beweis-lage nicht zugunsten der Kraniosakraltherapiege�ndert. Nichtsdestotrotz wachsen Nachfrageund Angebot in diesem Bereich stetig.Im Folgenden lesen Sie eine kritische Auseinan-dersetzung mit diesem Mythos – unvollst�ndig,unbequem, anspruchslos, auf- und anregend.

Historisch!

Vor mehr als 100 Jahren erkl�rten anerkannteExperten, dass es den kraniosakralen Rhythmusgibt. Dem US-Amerikaner William Garner Sut-herland wird eine Eingebung im Jahre 1899 zu-geschrieben. Er betrachtete einen zerlegtenSch�del in einer Vitrine und schlussfolgerte,dass die Sch�deln�hte existieren, um den ein-zelnen Sch�delknochen Bewegungen f�r einen„prim�r respiratorischen Mechanismus“ zu er-mçglichen. Sein Buch The Cranial Bowl erschien1939 [14].John E. Upledger pr�gte in den letzten 25 Jahrendas kraniosakrale Konzept und verçffentlichte imJahr 1983 sein Buch Craniosacral Therapy [16].

Behauptungen!

Die Vertreter des Konzepts formulieren unter an-derem folgende Thesen:E Die zerebrospinale Fl�ssigkeit pulsiert in ei-

nem bestimmten Rhythmus (6 – 12 Zyklen/Minute), der in seiner Schlagzahl von Atmungoder Herzschlag unabh�ngig ist.

E Speziell ausgebildete Fachleute kçnnen diesenRhythmus palpieren (l" Abb. 1). Durch dieIdentifikation von Stçrungen in diesem Rhyth-mus ist es mçglich, Krankheiten zu diagnosti-zieren. Die Sch�delknochen sind gegeneinan-der beweglich, und Therapeuten kçnnendurch Verschiebungen an den Sch�deln�htenfestgestellte Stçrungen behandeln.

Tatsachen!

W�hrend des Alterungsprozesses verknçchernnicht alle Sch�deln�hte, und ein Teil der Sch�del-platten ist gegeneinander beweglich [9]. Eine ge-ringe Beweglichkeit in den Sch�deln�hten wirdheute allgemein anerkannt [12].Kernspintomografische Untersuchungen zeigen,dass Gehirn und zerebrospinale Fl�ssigkeit ge-sunder Probanden minimale zyklische Bewegun-gen ausf�hren [10].Vor 30 Jahren berichtete John Upledger nach derUntersuchung von 25 Kindern im Alter von 3 – 5Jahren �ber eine hohe Intertester-Reliabilit�t beider Beurteilung kraniosakraler Bewegungen [15].

Illusionen!

Aktive Beweglichkeit der Sch�delknochenDie beschriebene Beweglichkeit des Sch�dels istnach Maßgabe der aktuellen wissenschaftlichenErkenntnisse eine rein passive.Ob Ver�nderungen des intrakraniellen Druckszu Bewegungen der Sch�delknochen gegenei-nander f�hren, wurde bisher nur einmal unter-sucht [7]. Um messbare Ergebnisse zu erhalten,mussten die Forscher jedoch derart hohe Dr�-cke anwenden, dass die Untersuchungen nur an2 Apallikern im Sp�tstadium durchgef�hrt wer-den konnten [7].Bislang konnte noch niemand tats�chlich aktiveBewegungen der Sch�delknochen nachweisen.

Manuelle Mobilisation der Sch�del-knochenEine k�rzlich verçffentlichte Studie an bet�ub-ten und mit Mikroplatten am Sch�del versorg-ten Kaninchen ist sehr aufschlussreich [2]. Siezeigt, dass die von Upledger [15, 16] propagier-ten therapeutischen Dr�cke weder zu Bewegun-gen an den Sch�delknochen noch zur einer Ver-�nderung des intrakraniellen Drucks f�hren.Bei den untersuchten Kaninchen waren die vonden kraniosakralen Osteopathen empfohlenen5 – 20 g als Distraktionskr�fte angewandt wor-den. Bei 1 Kaninchen setzten Downey et al. [2]Kr�fte zwischen 100 g und 10 kg ein. Erst beimehr als 500 g erreichten sie hier Bewegungenvon 0,30 mm zwischen den Sch�delknochen.Ver�nderungen des intrakraniellen Drucks wur-den erst bei Kraftwerten gemessen, die um dasHundertfache �ber den in der Therapie benutz-ten Werten lagen [2].

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Palpatorische F�higkeiten am Sch�delVon Heymann und Kohrs [8] verçffentlichten zum ThemaKraniosakraler Rhythmus im Kontext von Biomechanik undNeurophysiologie einen umfangreichen Artikel. Die Autoren ge-ben zu bedenken, dass instrumentelle Untersuchungsverfah-ren inzwischen so genau sind, dass eine aktive Bewegung desSch�dels bis minimal 0,003 mm gepr�ft und bis zu diesemWert ausgeschlossen werden kann. In Anbetracht der mensch-lichen Physiologie (Muskelspindeln, Rezeptoren) sind Bewe-gungen oder Positions�nderungen aber erst ab einer Grçßevon 0,07 – 0,1 mm wahrnehmbar. Somit liegt die Wahrneh-mungsschwelle 20 – 30fach oberhalb des Wertes, bis zu demeine aktive Bewegung des Sch�dels definitiv ausgeschlossenwerden kann [8].Das bedeutet konkret: Selbst, wenn sich die Sch�delknochen ak-tiv gegeneinander bewegen kçnnen, w�ren Kliniker nicht in derLage, dies zu tasten.

Existenz unabh�ngiger LiquorbewegungenDie mithilfe von bildgebenden Verfahren festgestellten Bewe-gungen des Liquors h�ngen in ihrem Rhythmus vom normalenHerzschlag ab. Intraabdominale Druckerhçhung durch dasValsalva-Mançver oder Husten beeinflussen diesen Rhythmuskurzfristig [10].Von Heymann und Kohrs [8] betonen, dass es kein System gibt,das f�r den angeblichen Rhythmus verantwortlich sein kann.Anatomisch existiert weder eine entsprechende Pumpe analogdes Herzmuskels, noch kann in den neuralen Strukturen einnachvollziehbares autonomes Zentrum analog dem Sinuskno-ten oder dem Atemzentrum identifiziert werden. Eigenbewe-gungen der Hirnsubstanz – unabh�ngig vom Blutgef�ßsystem– sind anatomisch nicht mçglich [8].Bis heute deutet noch keine wissenschaftlich anerkannte Unter-suchung auf die tats�chliche Existenz eines eigenst�ndigen kra-niosakralen Rhythmus hin [4].

Intertester-Reliabilit�tKlinische Ph�nomene erheben nicht unbedingt den Anspruch,mithilfe technischer Vorrichtungen nachweisbar zu sein. DieTatsache, dass etwas mit den aktuellen Mçglichkeiten der For-schung nicht messbar ist, bedeutet ja nicht dessen Nichtexis-

tenz. Es kann ja gerade die St�rke einer solchen klinischen Er-scheinung sein, eine Apparatediagnostik zu ersetzen oder ihrgar �berlegen zu sein.Unverzichtbar ist aber zumindest die verl�ssliche Identifizie-rung eines klinischen Ph�nomens durch verschiedene Unter-sucher; gr�ndet sich doch unter Umst�nden eine ganze Diag-nose- und Behandlungsphilosophie auf dieses Ph�nomen.S�mtliche Untersuchungen zu diesem Thema in den letzten Jah-ren endeten ern�chternd. Ber�hrten 2 Therapeuten gleichzeitigdieselbe Person, fand sich niemals eine signifikante �berein-stimmung bez�glich eines festgestellten Rhythmus [11, 13, 17].Bei den Testern in der Studie von Rogers et al. [13] handelte essich um 2 sehr erfahrene Therapeutinnen. Die eine Testerin prak-tizierte seit 17 Jahren Kraniosakraltherapie, und die andere hattenach eigener Aussage in den letzten 3 Jahren vor der Studie 90%ihrer Patienten ausschließlich mit Kraniosakraltherapie behan-delt –, also wirklich 2 Expertinnen. Rogers et al. [13] gaben inder Analyse ihrer Studie zu bedenken: „Entweder maßen die Un-tersucher vçllig unterschiedliche Ph�nomene oder sie versuch-ten etwas zu messen, was nicht existiert“.Hartmann und Norton [6] beschreiben es noch pr�gnanter „Dieeinzige Alternative, die wir uns vorstellen kçnnen, ist, dass derRhythmus das Produkt der Wahrnehmung psychologischer Ph�-nomene im Untersucher selbst ist“.Die Ergebnisse von Upledgers Reliabilit�tsstudie [15] konntenin den letzten 30 Jahren nie wieder reproduziert werden. Einoft genannter Kritikpunkt seiner Untersuchung besteht darin,dass alle 25 beurteilten Kinder eine Stçrung des kraniosakra-len Rhythmus aufwiesen.Zur Beantwortung der Frage Was messen Kraniosakraltherapeu-ten eigentlich?, empfiehlt sich dem interessierten Leser der be-reits erw�hnte Artikel von von Heymann und Kohrs [8]. Die Au-toren diskutieren die Faktoren Projektion und Selbsthypnose.

PathologieEine urs�chliche Verbindung zwischen verschiedenen Positio-nen der Sch�delknochen und Ver�nderungen in den Bewegun-gen der zerebrospinalen Fl�ssigkeit ließ sich bisher nicht nach-weisen. F�r die Annahme, dass eine Stçrung in diesem Kom-plex zu gesundheitlichen Beeintr�chtigungen f�hrt, gibt es kei-ne plausible Erkl�rung [3].

Fazit!

F�r die Existenz eines eigenst�ndigen kraniosakralen Rhyth-mus im Sinne von unabh�ngigen Bewegungen des Gehirnsund des Liquors liegen keine wissenschaftlichen Beweise vor.Mehr noch: Die Datenlage spricht eher gegen ein solches Ph�-nomen.Jeder Kliniker, der nach alternativen Therapiemethoden sucht,muss f�r sich entscheiden, wie konsequent er �ber die blankenFakten hinwegsehen will. Im Fall der Kraniosakraltherapie wer-den selbst die rudiment�ren Mindestanforderungen an ein di-agnostisches und therapeutisches Konzept nicht erf�llt.Die Intertester-Reliabilit�t in Bezug auf den kraniosakralenRhythmus ist gleich null und ernst zu nehmende Studien, diesich um Effektivit�tsnachweise k�mmern, fehlen bislang vçl-lig.

Abb. 1 Ertasten deskraniosakalen Rhyth-mus. „Wenn Patientund Therapeut gegen-�ber den klinischenRealit�ten blind sind, istdas eine nicht zu ak-zeptierende Versionvon ,doppelt blind’“[1].

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Konsequenz!

Alternative Diagnose- und Therapiemethoden nehmen f�r sichgemeinhin in Anspruch, den g�ngigen Messmethoden der Evi-denz-basierten Medizin nicht zug�nglich zu sein. Keine Frage,es passiert Vieles zwischen Himmel und Erde, was nicht mitdem hçlzernen Zollstock des Verstands zu messen ist. Skepsissei den Physiotherapeuten aber erlaubt. Wer in seiner t�gli-chen Arbeit die Glaubenss�tze der kraniosakralen Gemeindebetont, l�uft Gefahr, vom ernst zu nehmenden wissenschaftli-chen Heilberuf ins Reich der Annahmen und Wunschdiagno-sen abzugleiten. Es ist nicht verwerflich, dass sich Patientennach kraniosakralen Maßnahmen besser f�hlen. Zweifel sindaber dann angebracht, wenn sich auf Dauer nach dem „Bes-serf�hlen“ kein „Besserwerden“ einstellen will.Bleiben aufgrund zweifelhafter Diagnosemodelle aktive Be-handlungsstrategien aus, wird dem Patienten damit die Mçg-lichkeit genommen, eigenverantwortlich an seinem Wohlerge-hen zu arbeiten. An diesem Punkt endet dann die „diplomati-sche Immunit�t“ jeglicher alternativer Methode.

Literatur1 Dodes JE. The mysterious placebo. (Zitat aus: Jarvis WT. Dubious den-

tistry. A dental continuing education course. Loma Linda: Loma LindaUniversity, 1990). Skeptical Inquirer 1997; 21: 44–45

2 Downey PA et al. Craniosacral therapy: the effects of cranial manipula-tion on intracranial pressure and cranial bone movement. OrthopSports Phys Ther 2006; 36: 845–853

3 Green C, Martin CW, Bassett K et al. A Systematic Review and Appraisalof the Scientific Evidence on Craniosacral Therapy. ComplementaryTherapies in Medicine 1999; 7: 201–207

4 Greenman PE, McPartland JM. Cranial findings and iatrogenesis fromcraniosacral manipulation in patients with traumatic brain syn-drome. J Am Osteopath Assoc 1995; 95: 182–188

5 Harris R. Challenging Myths in Physical Therapy. Physical Therapy2001; 81: 1180–1182

6 Hartmann SE, Norton JM. Interexaminer Reliability and Cranial Osteo-pathy. The Scientific Review of Alternative Medicine 2002; 6: 23–34

7 Heifetz MD, Weiss M. Detection of skull expansion by increased intra-cranial pressure. Neurosurgery 1981; 33: 811–812

8 Von Heymann W, Kohrs C. Was ist der „kraniosakrale Rhythmus“? EinBeitrag zum Umgang mit der „kraniosakralen Osteopathie“ (CSO).Manuelle Medizin 2003; 44: 177–184

9 Kokich VG. Age changes in the human frontozygomatic suture from 20to 95 years. Am J Orthod 1976; 69: 411–430

10 Maier SE et al. Brain and cerebrospinal fluid motion: real-time quanti-fication with M-mode MR imaging. Radiology 1994; 193: 477–483

11 Norton JM. A challenge to the concept of craniosacral interaction. AmAcad Osteopath 1996; 6: 15–21

12 Oleski SL, Smith GH, Crow WT. Radiographic evidence of cranial bonemobility. Cranio 2002; 20: 34–38

13 Rogers JS et al. Simultaneous palpation of the craniosacral rate at thehead and feet: intrarater and interrater reliabilty and rate compari-sons. Phys Ther 1998; 78: 1175–1185

14 Sutherland WG. The cranial bowl. Mankato: Free Press, 193915 Upledger JE. The reproducibility of craniosacral examination findings:

a statistical analysis. J Am Osteopath Assoc 1977; 76: 890–89916 Upledger JE. Craniosacral therapy. Chicago: Eastland Press, 198317 Wirth-Pattullo V, Hayes KW. Interrater reliability of craniosacral rate

measurements and their relationship with subjects’ and examiners’heart and respiratory rate measurements. Phys Ther 1994; 74:909–920

Supp G. Kraniosakraler Rhythmus –… Manuelle Therapie 2007; 11: 203 – 205

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