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Mediennutzung und Wirtschaftsbildung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Sonderauswertung Jugendstudie 2015 des Bundesverbandes deutscher Banken Januar 2016

Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

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Page 1: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Mediennutzung und Wirtschaftsbildung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Sonderauswertung Jugendstudie 2015 des Bundesverbandes deutscher Banken

Januar 2016

Page 2: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Quelle: Bankenverband; jüngste Befragung Juni 2013; Angaben in Prozent.

Informationsquellen zu Wirtschaftsthemen

• Die Jugendstudie 2015 des Bankenverbands1 hat bei der Wirtschafts-

und Finanzbildung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in

Deutschland erhebliche Defizite bestätigt. Vier von zehn der 14- bis

24-Jährigen können bspw. nicht erklären, was eine ‚Inflationsrate’

ist; weniger als die Hälfte (47%) weiß, dass die Europäische

Zentralbank für die Sicherung der Preisstabilität in den Euro-

Ländern, und damit auch in Deutschland, verantwortlich ist. Den

Begriff „Rendite“ kennen nur vier von zehn jungen Leuten (41%).

• Gleichwohl sind viele Jugendliche an Wirtschaftsthemen interessiert

und erwarten entsprechende Informationen von der Schule (52%)

sowie von den Medien (59%).

1) Bundesverband deutscher Banken, „Jugendstudie 2015: Wirtschaftsverständnis, Finanzkultur, Digitalisierung“; repräsentative Befragung in

Deutschland lebendender 14- bis 24-Jährigen durch die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg.

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Jugendstudie 2015 3

Informationsquellen zu WirtschaftsthemenJugendliche und junge Erwachsene erwarten Informationen über Wirtschaft vor allem von den Medien und der Schule.

Frage: Und von wem erwarten Sie hauptsächlich Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge? Basis: n=758 inkl. k.A.; Angaben in Prozent

Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge werden erwartet von …

16

17

52

59

Eltern

Banken

Schule

Medien

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Jugendstudie 2015

Wirtschaftsinfos aus der Tageszeitung

• Zeitungen stellen für viele junge Leute eine Quelle für Wirtschafts-

informationen dar: Fast ein Drittel (30%) der 14- bis 24-Jährigen

liest mindestens 2- bis 3- Mal pro Woche den Wirtschaftsteil einer

Tageszeitung.

• Vor allem junge Erwachsene im Alter zwischen 21 und 24 Jahren

nutzen vermehrt Tageszeitungen als Quelle für Wirtschaftsinforma-

tionen: Vier von zehn Befragten (42%) aus dieser Altersgruppe

lesen mindestens 2- bis 3-Mal pro Woche den Wirtschaftsteil einer

Tageszeitung; ein Fünftel der jungen Erwachsenen (19%) liest ihn

sogar (wochen-)täglich.

4

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Jugendstudie 2015 5

Leser Wirtschaftsteil einer Tageszeitung

Frage 04b: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651 inkl. k.A.; Angaben in Prozent

Leser des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung30% der 14- bis 24-Jährigen lesen mindestens 2-3 Mal/Woche den Wirt-schaftsteil einer Tageszeitung; fast jeder Zehnte tut dies wochentäglich.

9 5 16 15 27 28

Täglich

4-5 Mal pro Woche

2-3 Mal pro Woche

1 Mal pro Woche

Seltener

Nie

30%

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Jugendstudie 2015 6

36

30

13

17

32

14 – 17 Jahre 21-24 Jahre

21

22

16

15

8

19

Täglich

4-5 Mal pro Woche

2-3 Mal pro Woche

1x pro Woche

Seltener

Nie

Frage 04b: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651 inkl. k.A.; Angaben in Prozent

Lesen des Wirtschaftsteils – nach AltersgruppenVor allem junge Erwachsene im Alter zwischen 21 und 24 Jahren nutzen vermehrt Tageszeitungen als Quelle für Wirtschaftsinformationen.

28

29

19

17

44

18 – 20 Jahre

42%

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Jugendstudie 2015

Lesen des Wirtschaftsteils – nach BerufssituationDen Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen überdurchschnittlich häufig Studenten/innen und junge Berufstätige.

7

28 33 2922

17

4243 46

36 44

3024 25

42 39Mind. 2 Mal pro

Woche

1 Mal pro Woche

und seltener

nie

Ausbildung Studium Beruf Alle

Frage 04b: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

Schule

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

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Jugendstudie 2015

Lesen des Wirtschaftsteils – nach GeschlechtMännliche Jugendliche und junge Erwachsene lesen häufiger regelmäßig den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung als weibliche Befragte gleichen Alters.

8

2531

22 19

41

42

33 44

3625

4537 Mind. 2 Mal pro

Woche

1 Mal pro Woche

und seltener

nie

Männlich14-24 J.

Frage 04b: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

Weiblich14-24 J.

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

Männlich21-24 J.

Weiblich21-24 J.

Page 9: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen

• Zwischen der Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung und

dem Wirtschafts- und Finanzwissen gibt es einen deutlich positiven

Zusammenhang: Von den 14- bis 24-Jährigen, die mindestens 4 Mal

pro Woche den Wirtschaftsteil lesen, verfügen mehr als drei Viertel

(77%) über sehr gute ökonomische Kenntnisse; bei Befragten, die

seltener den Wirtschaftsteil lesen, fällt dieser Anteil rapide (auf 35

bzw. 20%) ab.

• Auch umgekehrt gilt: Während unter den jungen Leuten mit (sehr)

guten Wirtschaftskenntnissen 41% mindestens 2 Mal pro Woche den

Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, liegt dieser Anteil bei den

Befragten mit (sehr) schlechten ökonomischen Kenntnissen mit 20%

nur halb so hoch.

Hinweis: Der Kenntnisstand der Befragten wurde im Rahmen der Jugendstudie anhand von sieben Wissensfragen

erfasst und in einem Index zusammengeführt. Danach haben 33% der 14- bis 24-Jährigen sehr gute, 28% gute,

ebenfalls 28% schlechte und 11% sehr schlechte ökonomische Kenntnisse. Nähere Infos zum „Index

Wirtschaftswissen“ im Anhang.

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Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen (1)Zeitungsleser wissen mehr: Junge Leute, die öfter den Wirtschaftsteil lesen, verfügen über erheblich mehr ökonomische Kenntnisse als andere.

10

112 138

2535

14

28

3277

35

20

sehr guteKenntnisse

gute

Kenntnisse

schlechte

Kenntnisse

sehr schlechte

Kenntnisse

Wirtschaftskenntnisse gemäß Wissensindex1

1 Anhand von sieben Wissensfragen; nähere Erläuterungen siehe Anhang. Frage 3: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

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Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen (2)Unter den Befragten mit (sehr) guten Wirtschafskenntnissen sind jene, die öfter den Wirtschaftsteil lesen, doppelt so häufig anzutreffen wie andere.

11

2631

40

47

41

20

mind. 2 Mal pro

Woche

1 Mal pro Wocheoder seltener

nie

„Ich lese den Wirt-schaftsteil einer Tageszeitung …“

Befragte mit (sehr) schlechten

Kenntnissen1

Befragte mit (sehr) guten Kenntnissen1

1 Anhand von sieben Wissensfragen; nähere Erläuterungen siehe Anhang. Frage 04b: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung?Basis: n=651; Angaben in Prozent

Page 12: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen (3)Beispiel: Kenntnis „Soziale Marktwirtschaft“

12

8

27

42

92

73

58

bekannt

nicht bekannt

Begriff „Soziale Marktwirtschaft“

Frage 5a: Haben Sie eine Vorstellung davon, was der Begriff “Soziale Marktwirtschaft” bedeutet?; Frage 3: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

Page 13: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen (4)Beispiel: Rolle der EZB

13

26

47

64

74

53

36

bekannt

nicht bekannt

Verantwortung der EZB für Preisstabilität

Frage 11a: Welche Institution ist in der Euro-Zone, also in allen Ländern, in denen es den Euro gibt, für die Sicherung der

Preisstabilität verantwortlich?; Frage 3: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

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Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Wirtschaftswissen (5)Beispiel: Kenntnis des Begriffs „Rendite“

14

22

6068

78

4032

bekannt

nicht bekannt

Begriff „Rendite“

Frage 11c: Können Sie mir sagen, was man unter “Rendite” versteht?; Frage 3: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

Page 15: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Jugendstudie 2015

Cross-Media-Effekte?

• Bei Print- und Online-Zeitung: Ja

Wer von den jungen Befragten öfter den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung liest, nutzt in der Regel auch häufiger Online-Zeitungen oder Informations-Dienste im Internet.

• Bei Print-Zeitung und Sozialen Medien: Nein

Junge Leute, die öfter den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, nutzen in der Regel seltener Soziale Medien wie Facebook, Twitter, WhatsApp oder Instagram.

15

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Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre Print und OnlineJunge Leute, die öfter den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, nutzen auch häufiger Online-Zeitungen oder Info-Dienste im Internet.

16

1810

16

9

10

16

12 31

33

57 48

31

regelmäßig

manchmal

selten

nie

„Online-Zeitungen und Info-Dienste im Netz nutze ich …“

Frage 3 und 38: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Nutzen Sie das Internet zum Zeitung Online lesen oder zum Lesen von Informationsdiensten? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

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Jugendstudie 2015

Zeitungslektüre und Soziale MedienJunge Leute, die öfter den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, nutzen seltener Soziale Medien.

17

34

8 10

7

11 7

58

81 83

(mehrmals)

täglich

(mehrmals)

wöchentlich

seltener,nie

„Soziale Mediennutze ich …“

Frage 3 und 5: Wie häufig lesen Sie den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung? Wie häufig nutzen Sie Soziale Medien wie Facebook, Twitter, WhatsApp, Instagram etc.? Basis: n=651; Angaben in Prozent

4x pro Woche oder öfter

1 bis 3x pro Woche

Seltener als 1x pro Woche

Lektüre des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung

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Jugendstudie 2015

Anhang

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Jugendstudie 2015

Prinzip „Angebot und Nachfrage“

67 33

Richtig Falsch oder nicht bekannt

57 43

33 28 28 11

Sehr gut Gut Schlecht Sehr schlecht

71 29

Index: Wirtschaftswissen von JugendlichenJeder dritte Jugendliche oder junge Erwachsene hat sehr gute Wirtschafts-kenntnisse; vier von zehn haben aber diesbezüglich große Wissensdefizite.

60 40

47 53

78 22

Erklärung „Inflationsrate“

Rolle der EZB

Erklärung „Aktie“

41 59Erklärung „Rendite“

Index Wirtschafts-

wissen

Zusammenhang Risiko und Gewinn

19

Risikostreuung bei Aktien

Page 20: Mediennutzung und Wirtschaftsbildung - BdB-Jugendstudie

Jugendstudie 2015

Erläuterungen zur Indexbildung

Aus den unterschiedlichen Wissensfragen zum Themenbereich „Wirtschaft“ erfolgte eine Indexbildung, um die Befragten nach ihrem Wirtschaftswissen zu kategorisieren. Für Fragen, die einer Erklärung bedürfen und richtig beantwortet wurden, wurden 15 Punkte vergeben. Bei Wahr-Falsch-Fragen wurden bei richtiger Antwort 12,5 Punkte zugewiesen.

Prinzip „Angebot und Nachfrage“ 15 Index-Punkte

Erklärung „Inflationsrate“ 15 Index-Punkte

Rolle der EZB 15 Index-Punkte

Erklärung „Aktie“ 15 Index-Punkte

Erklärung „Rendite“ 15 Index-Punkte

Zusammenhang Risiko und Gewinn 12,5 Index-Punkte

Risikostreuung bei Aktien 12,5 Index-Punkte

SUMME 100 Index-Punkte

Der Index „Wirtschaftswissen“ kann somit individuell in Summe zwischen 0 und 100 liegen.

Die Jugendlichen wurden im Anschluss mithilfe des Index in vier Gruppen eingeteilt:

0-24 Punkte: sehr schlechtes Wirtschaftswissen 11% aller Befragten

25-49 Punkte: schlechtes Wirtschaftswissen 28% aller Befragten

50-74 Punkte: gutes Wirtschaftswissen 28% aller Befragten

75-100 Punkte: sehr gutes Wirtschaftswissen 33% aller Befragten

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Jugendstudie 2015

Studiendesign

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Erhebungszeitraum: Mai/Juni 2015

Stichprobe: n=651 Jugendliche und junge Erwachsene

im Alter von 14 bis 24 Jahren

Erhebungsmethode: CATI (Computer-Assisted Telephone Interview)

Auftraggeber: Bundesverband deutscher Banken, Berlin

Erhebung: GfK Marktforschung, Nürnberg

Repräsentative Befragung – Gewichtung nach den Merkmalen: Bundesland, Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Schulbildung und Ortsgröße.

Angaben, wo nicht anders bezeichnet, in Prozent.

Fehlende zu 100%= „weiß nicht“/keine Angabe.