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Präsentation zum Workshop Netz und Geschlecht von Dr. Sabine Kaiser auf der Fachkonferenz Jugendarbeit der EKM (Faju) 2013 in Bad Blankenburg
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Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
AblaufInternet, Web 2.0 und soziale Netzwerke
Was ist Geschlecht?
Geschlechtsidentitäten in social networks
Murmelrunde
Selbstinszenierungen auf youtube
- Präsentation eines aktuellen Forschungsprojektes -
Bedeutung für die (medien)pädagogische Praxis
Abschlussrunde
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Einstieg
"Mädchen stellen sich in Onlinenetzwerken sehr sexy dar.“
"Jungen prahlen in Onlinenetzwerken sehr viel."
"Die Jugendlichen stellen sich in den Onlinenetzwerken recht authentisch dar."
"Onlinenetzwerke dienen als Katalysator zur Anbahnung von Liebesbeziehungen"
"Jugendliche experimentieren in Onlinenetzwerken mit ihrer Geschlechtsrolle."
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Internet – Web 2.0 – social media
Vielfalt der Angebote Konsumenten werden zu Produzenten
http://www.youtube.com/watch?v=Bc0oDIEbYFc
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
social Media – social networks
Gruppierung von Personen
a) zu einem bestimmten Thema - Content Aggregatoren
b) Mensch ist Inhalt - People Aggregatoren
Registrierung erforderlich
Profilseiten mit Interessen und Tätigkeiten
Darstellung von Beziehungen zu anderen Personen
Bekanntschaften werden nachvollziehbar gemacht
Bezug zu realen Sozialbindungen(vgl. Ebersbach/Glaser/Heigl 2011, S. 96ff)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Beschaffenheit sozialer Netzwerke
Stabilisierung bestehender Freund- und Bekanntschaften
Generierung neuer Freundschaften aufgrund von Aktivitäten und Interessen
Onlinenetzwerke basieren auf Alltagserfahrungen im „real life“
Geschlechtsentwürfe im Web 2.0 haben ihre Ursprünge in der realen Welt
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
gender
doing gender
Geschlechtsidentität
sex
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Eine Annäherung an Geschlecht
Geschlecht als gesellschaftliche Abmachung
Bildung von Geschlechtsidentität als gesellschaftliche Anforderung
Geschlechterkonstruktionen über gesellschaftliche Diskurse und Selbstkonstituierungen
Geschlechtsidentität entwickelt sich erstmalig im Jugendalter
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Merkmale von GeschlechtDichotomie
Zwei Geschlechter als Gegensatz
Verschiedenheit von Weiblichkeit und Männlichkeit, sich gegenseitig ausschließende Geschlechter
Heteronormalivität
Weiblichkeit und Männlichkeit stehen in Relation zueinander
Lebensmodelle werden entsprechend erwartet
Geschlechterkonformität als Prinzip
Hierachie
Zwischen den Geschlechtern und Binnendifferenzierung(vgl. Budde 2003)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Reale Wirklichkeiten – mediale Wirklichkeiten
Geschlechterkonstruktionen über gesellschaftliche und mediale Diskurse und Selbstkonstituierung
Wechselseitigkeit von Medieninhalten und vorherrschenden Diskursen
Bisherige Erfahrungen und Wirklichkeitskonstruktionen prägen den Umgang mit dem Internet und dem Web 2.0
Web 2.0 eröffnet neue mediale Aushandlungsformen von Geschlechtsidentität
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Internet, Technik und Geschlechterzuschreibungen
Mädchen und Jungen als Nutzerinnen und Nutzer
Internet als technische Alltagspraxis enthält männliche Konnotation
(vgl. Dorer 2000)
Dynamik in der Zuschreibung von Online-Angeboten:
Online-Netzwerke werden etwas stärker von weiblichen Jugendlichen genutzt
(vgl. Röll 2010, S. 215)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Geschlechteridenitäten und social networks
Digitale Medien als Katalysatoren von Medienkonvergenz
Social networks und Musik
Social networks und Jugendkulturen
Vom Konsumenten zum Produzenten
Aneignung und Selbstinszenierung
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Geschlechterinszenierungen im Web 2.0
Wunsch nach authentischen Darstellungen
Spiel mit Ausdrucksformen der Geschlechterrollen
Experimentierfeld – immer mit Netz, aber ohne doppelten Boden
Körperposen bei ProfilbilderFlirtpose
Ansichtssache
Gestenlastige Pose
Modelpose
Vermummung/
(Fiktionalisierung)
Do-it-yourself-Pose
(vgl. Astheimer u.a. 2011)
Geschlechtstypische Unterschiede
Mädchen und junge Frauen:
Flirt- und Modelposen
Jungen und junge Männer:
Ansichtssache und Grußposen
Vermummungsposen/Fiktionalisierung bei beiden Geschlechtern
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Geschlecht?
Geschlechtsidentitäten und Körperlichkeit
“Orte von Geschlechterkonstruktionen”
„Jeder und jede ist seines Körpers und damit seines Glückes Schmied“
Körper als Abgrenzungsort, Produkt von Zuschreibungen, Normierungen, Einschreibungen
Sexualität an Körper gekoppelt
(Tillmann/Schuegraf 2011, S. 25)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Sexualisierte und pornografische Darstellungen im Netz
Suchen nach „softer Pornographie“: Nackte Personen, Küsse, Geschlechtsverkehr
Negative Beurteilung „harter Pornographie“(vgl. Altstötter-Gleich 2006)
Geschlechtstypische Unterschiede in der Rezeption pornografischer Inhalte durch das Web 2.0
Produktion wird negativ reflektiert(vgl. Grimm u.a. 2010)
Internet bietet vielfältige, (unkontrollierte) Zugänge zu sexualisierten Medienhalten(vgl. Schuegraf/Tillmann 2011)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
»Wie in sozialen Systemen und Institutionen sind auch in Medien geschlechterrelevante Strukturen eingeschrieben. Das gilt offensichtlich auch für den ›neuen‹ Kommunikationsraum, dem optimistisch dekonstruktive Entwürfe zur potenziellen Auflösung der Kategorie Geschlecht zugetraut werden«
(Luca 2010, S. 362)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Beauty videos – Präsentation eines aktuellen Forschungsprojekts
Beauty-Gurus auf YouTube - Eine online-offline-ethnographische Studie zu einer neuen Szene
Masterarbeit von Viktoria Roth
Kontakt: [email protected]
http://www.youtube.com/watch?v=KjVtdllK6uA (weibliche YouTuberin)
http://www.youtube.com/watch?v=cJ_oDdb78-8 (männlicher YouTuber)
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
Anregungen für die (medien)pädagogische Praxis
Interessierte Gesprächspartner_innen, die bei der Bildung der Geschlechtsidentität in der virtuellen Welt und in der realen Welt begleiten
Begleitung bei der Selbstinszenierung im Netz und Nutzung von Onlineangeboten
www.klicksafe.de
Fokussierung auf Alltagspraxen rund um Geschlechtsidentität notwendig – Alternative Profilfotos
Nutzung alternativer Online-Netzwerke
www.lizzynet.de
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Geschlecht?
Sexuelle Orientierung als zentrales Element der Geschlechtsidentität
Geschlechtergetrennte Settings
Skript des sexuellen Begehrens/ Lovemap vorhanden, aber auch veränderbar
Online-Netzwerke als Möglichkeit in der Phase der sexuellen Orientierung Stabilität zu finden.
Dr. Sabine Kaiser, Universität Bielefeld: Internet und Web 2.0 jenseits von
Geschlecht?
LiteraturAltstötter-Gleich, Christine (2006): Pornografie und neue Medien. Eine Studie zum Umgang Jugendlicher mit
sexuellen Inhalten im Internet. Abrufbar unter: hhtp://www.profamilia.de/shop/download/248.pdf, [Stand: 16.11.2012]
Astheimer u.a. (2011): MyFace: Die Portraitfotografie im Social Web. In: Klaus Neumann-Braun/Ulla P. Autenrieth (Hg.): Freundschaft und Gemeinschaft im Social Web. Bildbezogenes Handeln und peer-group-Kommunikation auf Facebook & Co. Baden-Baden: Nomos, S.79-122
Budde, Jürgen (2003): Die Geschlechterkonstruktion in der Moderne. Einführende Betrachtungen zu einem sozialwissenschaftlichen Phänomen. In: Luca, Renate (Hg.): Medien – Sozialisation – Geschlecht. Fallstudien aus der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis. München: koepaed
Dorer, Johanna (2000): Geschlechterkonstruktionen in der Aneignung und Anwendung des Internet. Ergebnisse einer qualitativen Studie. In: medien & zeit, Nr.2, S. 40-51
Ebersbach, Anja/Glaser, Markus/Heigl, Richard (2011): Social Web. 2. Auflage. Konstanz: UVK
Grimm, Petra (2010): Porno im Web 2.0. Die Bedeutung sexualisierter Web-Inhalte in der Lebenswelt von Jugendlichen. Berlin: Vistas
Hoffmann, Dagmar (2012): Abschied von Moral und Scham? Zur Popularisierung des Sexuellen und der Pornografie. In: Martina Schuegraf/Angela Tillmann (Hg.): Pornografisierung von Gesellschaft. Konstanz und München: UVK
Luca, Renate (2010): Gender. In: Ralf Vollbrecht, Claudia Wegener: Handbuch Mediensozialisation. Wiesbaden: VS, S. 357-363
Röll, Franz-Josef (2010): Social Network Sites. In: Kai-Uwe Hugger (Hg.): Digitale Jugendkulturen. Wiesbaden: VS, S. 209-224
Schuegraf, Martina/Tillmann, Angela (2011): Medienwelten der Geschlechter – verschiedene Zugänge und Perspektiven. In: Jürgen Lauffer/Renate Röllecke (Hg.): Gender und Medien. Schwerpunkt: Medienarbeit mit Jungen. München: kopaed
Tillmann, Angela (2012): My Body – my self: Körper- und Geschlechter(re)konstruktionen in sozialen Netzwerken. In: Martina Schuegraf/Angela Tillmann (Hg.): Pornografisierung von Gesellschaft. Konstanz: UVK