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Protokoll zu Fraukes Vortrag beim Alumnitreffen Interkulturelle Mediation, 07.11.2016 Kurzzeitmediation nach H. Krabbe http://www.heiner-krabbe.de/KurzZeitMediation.266.0.html Heiner Krabbe ist Dipl. Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Mediator (BAFM), Ausbilder und Supervisor für Mediation. Frauke besuchte ein Wochenendseminar, auf dem ihr Vortrag basiert. Ausgangspunkt: beschleunigte Zeit, alles muss schneller gehen, bedeutet auch: weniger Zeit für Mediator*innenviel mit Be- und Entschleunigung arbeiten während Mediation Kurzzeitmediation basiert auf de Shazer´s Kurzzeittherapie, will aber etwas anderes: die Scheiße, die oben aufschwimmt, kratzt man oben abmehr geht nicht in kurzer Zeit Zeitkontingent für Kurzzeitmediationen: drei Stunden bis ein Tag Prinzipien: - wenn was funktioniert, mehr davon - Wenn Beziehung kaputt, nicht versuchen zu reparieren - Wenn was nicht funktioniert, versuchen mit anderen Methoden zu verändern Kurzzeitmediation geht nicht mit jedem Konfliktvorher Auswahl nach Indikatoren und Kontra-Indikatoren (s. Reader) nach Erstgespräch Kurzzeitmediation durchläuft auch alle Phasen (Bsp.: 180 Minuten Mediation) 1. Intensive Vorphase mit ausführlichen Erstgesprächen getrennt voneinander (Telefon oder Email), Transparenz darüber extrem wichtig 2. Erste Phase/ Beziehung aufbauen: Entschleunigung Minuten 3. Zweite Phase/ Themensammlung: Beschleunigung15 Minuten 4. Dritte Phase/ Interessen: Entschleunigung40 Minuten 5. Vierte Phase/ Optionen: Beschleunigung20 Minuten 6. Pause: Möglichkeit, Optionen mit Vertrauten per Telefon zu besprechen20 Minuten 7. Fünfte Phase/ Verhandlung: Beschleunigung30 Minuten 8. Vereinbarung20 Minuten 9. Zusatzzeit15 Minuten Generell: - Hr. Krabbe verzichtet fast auf spiegeln und reformulieren und spielt mehr „Ping-Pongzwischen den Mediant*innen („was sagen Sie dazu?“ etc.) - Nicht so tief auf Gefühle eingehen - Wenn er nicht sicher ist, die Mediation in der Zeit zu schaffen, macht er sie nicht - Hr. Krabbe macht kleine Themen fest (z.B. nicht: wo wohnt das gemeinsame Kind, sondern: wo verbringt das Kind den Sommerurlaub?)

Protokoll Kurzzeitmediation krabbe

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Protokoll zu Fraukes Vortrag beim Alumnitreffen Interkulturelle Mediation, 07.11.2016

Kurzzeitmediation nach H. Krabbe

http://www.heiner-krabbe.de/KurzZeitMediation.266.0.html

Heiner Krabbe ist Dipl. Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Mediator (BAFM),

Ausbilder und Supervisor für Mediation.

Frauke besuchte ein Wochenendseminar, auf dem ihr Vortrag basiert.

Ausgangspunkt: beschleunigte Zeit, alles muss schneller gehen, bedeutet auch: weniger Zeit

für Mediator*innenviel mit Be- und Entschleunigung arbeiten während Mediation

Kurzzeitmediation basiert auf de Shazer´s Kurzzeittherapie, will aber etwas anderes: „die

Scheiße, die oben aufschwimmt, kratzt man oben ab“mehr geht nicht in kurzer Zeit

Zeitkontingent für Kurzzeitmediationen: drei Stunden bis ein Tag

Prinzipien: - wenn was funktioniert, mehr davon

- Wenn Beziehung kaputt, nicht versuchen zu reparieren

- Wenn was nicht funktioniert, versuchen mit anderen Methoden zu

verändern

Kurzzeitmediation geht nicht mit jedem Konfliktvorher Auswahl nach Indikatoren und

Kontra-Indikatoren (s. Reader) nach Erstgespräch

Kurzzeitmediation durchläuft auch alle Phasen (Bsp.: 180 Minuten Mediation)

1. Intensive Vorphase mit ausführlichen Erstgesprächen getrennt voneinander (Telefon

oder Email), Transparenz darüber extrem wichtig

2. Erste Phase/ Beziehung aufbauen: Entschleunigung Minuten

3. Zweite Phase/ Themensammlung: Beschleunigung15 Minuten

4. Dritte Phase/ Interessen: Entschleunigung40 Minuten

5. Vierte Phase/ Optionen: Beschleunigung20 Minuten

6. Pause: Möglichkeit, Optionen mit Vertrauten per Telefon zu besprechen20 Minuten

7. Fünfte Phase/ Verhandlung: Beschleunigung30 Minuten

8. Vereinbarung20 Minuten

9. Zusatzzeit15 Minuten

Generell: - Hr. Krabbe verzichtet fast auf spiegeln und reformulieren und spielt mehr

„Ping-Pong“ zwischen den Mediant*innen („was sagen Sie dazu?“ etc.)

- Nicht so tief auf Gefühle eingehen

- Wenn er nicht sicher ist, die Mediation in der Zeit zu schaffen, macht er sie

nicht

- Hr. Krabbe macht kleine Themen fest (z.B. nicht: wo wohnt das

gemeinsame Kind, sondern: wo verbringt das Kind den Sommerurlaub?)

- „Ich kann nur bestimmte Dinge erreichen“ es geht nur das zu bearbeiten,

was oben aufliegt

- Einstellung: nicht „oh Gott, wir haben nur noch eine Minute Zeit“, sondern:

„wir haben jetzt noch eine Minute Zeit, die Sie nutzen können“

Diskussion

Barbara findet, dass Kurzzeitmediation für das Personalwesen gut geeignet sein kann

Möglichkeit des „Schneeballeffekts“: wir haben ein Problem gelöst, wir können noch weitere

lösen

Vertrauen in Mediation: wir wollen weitere Punkte mit Mediation lösen, evtl. auch mit

Langzeitmediation

Vielen Dank, liebe Frauke, für Deinen interessanten Input!!!