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„Der permanente Zuwachs an gesetzlich vorgeschriebenen bürokratischen Tätigkeiten, Dokumentations‐ und Verwaltungsaufgaben, behindere die Ärzteschaft mittlerweile extrem bei ihrer eigentlichen Arbeit - der Versorgung der Patienten“ (ÖÄK‐Brettenthaler 10.05.2006) „Ist es nötig und möglich, den Anteil nicht ärztlicher und administrativer Aufgaben durch Delegation an andere Personengruppen oder durch Schaffung einer neuen Funktion zu reduzieren und den Anteil an medizinischen Dienstleistungen und Weiterbildung entsprechend zu erhöhen?“ [Peter/Ulich 2002]
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Dokumentations‐, Administrations‐ und Organisationsaufwand der Ärzte im Organisationsaufwand der Ärzte im
Krankenhaus, Auswirkungen auf die Arbeitszeit Auswirkungen auf die Arbeitszeit
D J C l i M SDr. Joannes Castelein, M.Sc.
Tiroler Landeskrankenanstalten GmbHTiroler Landeskrankenanstalten GmbHAusbildungszentrum West für Gesundheitsberufe
Hannover 17.02.2011
1
bl llProblemstellung
D Z h li h h i b „Der permanente Zuwachs an gesetzlich vorgeschriebenen bürokratischen Tätigkeiten, Dokumentations‐ und Verwaltungsaufgaben, behindere die Ärzteschaft Verwaltungsaufgaben, behindere die Ärzteschaft mittlerweile extrem bei ihrer eigentlichen Arbeit – der Versorgung der Patienten“ [ÖÄK‐Brettenthaler 10.05.2006]
„Ist es nötig und möglich, den Anteil nicht ärztlicher und administrativer Aufgaben durch Delegation an andere fg gPersonengruppen oder durch Schaffung einer neuen Funktion zu reduzieren und den Anteil an medizinischen Dienstleistungen und Weiterbildung entsprechend zu Dienstleistungen und Weiterbildung entsprechend zu erhöhen?“ [Peter/Ulich 2002]
2
F h fForschungsfragen
Die primären Fragen:
a. Welche Determinanten bestimmen die zur Verfügung stehende Arbeitszeit der Spitalsärzte und wie haben sich di D t i t ä d t?diese Determinanten geändert?
b. Welche Determinanten bestimmen die Menge an Dokumentations‐, Administrations‐ und Organisations‐Dokumentations , Administrations und Organisationsaufgaben von Spitalsärzten und wie haben sich diese Determinanten geändert?
h k ll l h dc. Können organisatorische, strukturelle, persönliche oder technische Änderungen eine Optimierung des spitalsärztlichen Personaleinsatzes zur Folge haben? spitalsärztlichen Personaleinsatzes zur Folge haben?
3
U t d t F h fUntergeordnete Forschungsfragen
1 Haben sich die Jahresarbeitszeit sowie der Personalstand 1. Haben sich die Jahresarbeitszeit sowie der Personalstand der Spitalsärzte geändert und wie haben sich diese Änderungen ausgewirkt?
2. Wie haben sich die stationären Belagszahlen und die Bettenauslastung entwickelt?
3. Welche Dokumentations‐, Administrations‐ und Organisationsaufgaben werden von den Spitalsärzten erledigt und wie viel Zeit wird dafür gebraucht?erledigt und wie viel Zeit wird dafür gebraucht?
4. Welche finanziellen Auswirkungen hat eine personelle administrative Unterstützung der Spitalsärzte?g p
5. Welche technischen Änderungen können den spitalsärztlichen Personaleinsatz optimieren?p p
4
dAuswertung und Interpretation
Zuteilung der Arbeitszeit zu den spitalsärztlichen Aufgaben in Stunden und Minuten:g
V1.1
St ti ä 1.2
A b l t 1.3I
1.4 O ti
1.5Wi h ft
1.6G t Versorgung Stationäre
PatientenAmbulante Patienten
Im Diagnostischen
Bereich
Operative Versorgung
Wissenschaft und Lehre
Gesamte Arbeitszeit
Summe in 576:30 406:30 69:10 207:15 128:30 1.387:55Stunden
% 41,6% 29,3% 5,0% 14,9% 9,3% 100%
Mittelwert 03:54 02:45 0:28 01:24 0:52 09:22Mittelwert in Stunden
03:54 02:45 0:28 01:24 0:52 09:22
5
dAuswertung und Interpretation
Durchschnittlicher Arbeitstag der Spitalsärzte laut Befragung. Dauer 9 Stunden und 22 Minuten.g g 9
6
dAuswertung und Interpretation
Durchschnittlicher Arbeitstag, Verteilung auf Deutschland umgelegt. (geringe ambulante Versorgung)g g (g g g g)
7
Auswertung und Interpretationg p
Stationärer Zeitaufwand StationärN=117
GesamtN=148
Arbeitszeit in Stunden 576:30 1 387:55Arbeitszeit in Stunden 576:30 1.387:55
Dokumentations‐, Administrationszeit in Stunden
479:20 479:20
Prozentsatz 83% 35%
Ambulanter Zeitaufwand Ambulant GesamtN=81 N=148
Arbeitszeit in Stunden 406:30 1.387:55
D k i Dokumentations‐, Administrationszeit in Stunden
310:45 310:45
Prozentsatz 76% 22%
8
A t d I t t tiAuswertung und InterpretationVergleich der Prozentsätze der Dokumentations‐,
Administrationszeiten verschiedener UntersuchungenAdministrationszeiten verschiedener Untersuchungen
Autor Bereich Summe % BemerkungEdhag (S) Allgemein 25 Keine Angaben über Arbeitszeit
Peter/Ulich (CH) Innere Medizin stationär 25 Inklusive Überstunden
Bl /Müll (D) Chi i i ä B i A b i i 8 S dBlum/Müller (D) Chirurgie stationär 34 Basis Arbeitstag mit 8 Stunden
Blum/Müller (D) Innere Medizin stationär 40 Basis Arbeitstag mit 8 Stunden
IFES 2006 (A) Allgemein 30 Inklusive ÜberstundenIFES 2006 (A) Allgemein 30 Inklusive Überstunden
Spötl (A) Innere Medizin stationär 32 Inklusive Überstunden
Castelein (A) Allgemein stationär 35 Inklusive Überstunden
Castelein (A) Allgemein ambulant 22 Inklusive Überstunden
Castelein (A) Allgemein Summe 57 Inklusive Überstunden
9
Auswertung und Interpretationg p
Stationärer Zeitaufwand StationärN=117
GesamtN=148
Arbeitszeit in Stunden 576:30 1 387:55Arbeitszeit in Stunden 576:30 1.387:55
Dokumentations‐, Administrationszeit in Stunden
479:20 479:20
Prozentsatz 83% 35%
Ambulanter Zeitaufwand Ambulant GesamtN=81 N=148
Arbeitszeit in Stunden 406:30 1.387:55
D k i Dokumentations‐, Administrationszeit in Stunden
310:45 310:45
Prozentsatz 76% 22%
10
Auswertung und Interpretation
Gruppendiskussionen ‐ Berechnungen
• Anhand der Angaben der Oberärzte, Assistenzärzte und Stationsärzte wurde pro Item der klinikspezifische Zeitwert f lfestgelegt
• Pro Klinik wurden die stationären Leistungen eines Monats abgefragt Bettenzahl stationäre Auslastung Aufenthalte und abgefragt, Bettenzahl, stationäre Auslastung, Aufenthalte und Entlassungen sowie die stationäre Zuordnung der ärztlichen MitarbeiterInnen wurden berücksichtigtg
• Die Dokumentations‐/Administrationszeiten und die Organisationszeiten wurden getrennt berechnet
11
Auswertung und Interpretation g pBeispiel: Klinik 1
Dokumentation und Administration
Zeit in Minuten
Multipli‐kator 1
Summe 1 Multipli‐kator 2
Summe 2Administration Minuten kator 1 kator 2
Anamnese/Aufnahmeuntersuchung(Min./Fall)
5 396(Anamnesen)
1.980 1 1.980
Kurvenführung 8 70 6 564 8 31 17 509Kurvenführung (Min./Fall/Tag)
8 70,6(Betten)
564,8 31(Tage)
17.509
Aufklärungsgespräch(Min./Fall)
5 396 (Aufnahmen)
1.980 1 1.980
Untersuchungen Diagnostik (Min./Fall/Tag)
5 70,6(Betten)
353 31(Tage)
10.943
Konsiliar‐Untersuchung(Mi /F ll/T )
5 396 (A f h )
1.980 1 1.980(Min./Fall/Tag) (Aufnahmen)
Arztbrief‐Prozess (Min./AB) ohne Schreibarbeit
15 416(Entlassungen)
6.240 1 6.240
MEL Verschlüsselung 2 416 832 1 832MEL‐Verschlüsselung (Min./Fall)
2 416(Entlassungen)
832 1 832
ICD‐Verschlüsselung(Min./Fall
2 416(Entlassungen)
832 1 832
12
Summe in Minuten 42.296
Summe in Stunden 705
Auswertung und Interpretation Auswertung und Interpretation Beispiel: Klinik 1
Tätigkeitsart Zeit in Minuten
Multipli‐kator 1
Summe 1
Multipli‐kator 2
Summe2
Organisation Krankengeschichte
10 70,6(Betten)
706 22 (Tage)
15.532
Telefonate Zusatzuntersuchungen
5 70,6(Betten)
353 22 (Tage)
7.766
Telefonate Konsiliar‐ 5 396 1.980 1 1.980Telefonate KonsiliarAnforderungen
5 396 (Aufnahmen)
1.980 1 1.980
Summe Organisations‐zeit in Minuten
25.278zeit in Minuten
Summe Organisation‐zeit in Stunden
424
13
Auswertung und InterpretationAuswertung und Interpretation
Beispiel: Klinik 1Beispiel: Klinik 1
Zusammenfassung Klinik 1 Summe
Ärztliche stationäre Dienstzeit in Stunden 2.560
D k i d Ad i i i i i S dDokumentations‐ und Administrationszeiten in Stunden 705
Dokumentations‐ und Administrationszeiten in % 27,5
Organisationszeiten in Stunden 421Organisationszeiten in Stunden 421
Organisationszeiten in % 16,4
Summe der Dokumentations‐, Administrations‐ und 43,9Organisationszeiten in %
14
Auswertung und InterpretationAuswertung und Interpretation
Vergleich Dokumentations-/Administrationszeit
Mittelwert
und Organisationszeit in % der stationären ärztlichen Dienstzeit
Klinik 5
Klinik 6
Mittelwert
Klinik 3
Klinik 4
Klinik 1
Klinik 2
0 20 40 60 80
Dokumentations-/Administrationszeit in % Organisationszeit in %
15
Auswertung und InterpretationAuswertung und Interpretation
Vergleich Dokumentations-/Administrationzeit und Organisationszeit pro belegtem Bett in Stunden pro
Mittelwert
Organisationszeit pro belegtem Bett in Stunden pro Monat
Klinik 5
Klinik 6
Klinik 2
Klinik 3
Klinik 4
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0
Klinik 1
Dokumentations-/Administrationszeit in Stunden pro belegtes Bett
Organisationszeit in Stunden pro belegtes Bett
16
Auswertung und InterpretationAuswertung und Interpretation
Vergleich Bettenzahl (belegt) pro VZÄ-Arzt bzw. g ( g ) p
Arztstunden pro belegtem Bett
Klinik 6
Kli ik 4
Klinik5
Klinik 3
Klinik 4
Klinik 1
Klinik 2
0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0
belegte Betten pro VZÄ Arzt
17
Arztstunden pro belegtem Bett
Auswertung und InterpretationAuswertung und Interpretation
Ergebnisvergleich quantitative‐ und qualitative FelduntersuchungErgebnisvergleich quantitative und qualitative Felduntersuchung
Stationär Ambulant Summe 1 OP Summe 2
Arbeitszeit =148 83.275 83.275
Quantitativ 28 760 18 645 47 405 3 720 51 125Quantitativ 28.760 18.645 47.405 3.720 51.125
Prozentsatz der Gesamtarbeitszeit 35 22 57 4,5 61,4Qualitativ 14.451 14.176 28.627 3.720 32.347
Prozentsatz der Gesamtarbeitszeit 17,4 17,0 34,4 4,5 38,9Gesamtarbeitszeit 17,4 17,0 34,4 4,5 38,9Prozentsatz Organisationszeit 5,8 4,7 10,5
18
B d F h fBeantwortung der Forschungsfragen
H b i h di J h b i i i d P l d d1. Haben sich die Jahresarbeitszeit sowie der Personalstand derSpitalsärzte seit 1991 geändert und wie haben sich diese Änderungen ausgewirkt? Zahlen für Österreich!Änderungen ausgewirkt? Zahlen für Österreich!
Jahr Spitalsärzte(N) (VZÄ)
Dienstzeit pro Woche
Jahres‐dienstzeit
Summe JDZ(N x JDZ)
% JDZ(N) (VZÄ) Woche
(WDZ)dienstzeit
(JDZ) (42KW)(N x JDZ)
1991 11.827(1) 74(2) 3.108 36.758.316 100%
%1997 14.606 72 3.024 44.168.544 120%
2007 17.966 59 2.478 44.519.748 121%
1. KAZ 20082. FESSEL 19913. IFES 2006
19
d h fBeantwortung der Forschungsfragen
1. Haben sich die Jahresarbeitszeit sowie der Personalstand derSpitalsärzte seit 1991 geändert und wie haben sich diese Änderungen ausgewirkt? Zahlen für Deutschland!
Jahr Spitalsärzte Dienstzeit pro Jahres‐ Summe JDZ % JDZJahr Spitalsärzte(N) (VZÄ)
Dienstzeit pro Woche(WDZ)
Jahresdienstzeit
(JDZ) (42KW)
Summe JDZ(N x JDZ)
% JDZ
1991 95.208 74 3.108 295.906.464 100%1991 95.208 74 3.108 295.906.464 100%
1997 105.618 72 3.024 319.388.832 108%
2007 126.000 52 2.184 275.184.000 93%
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez. 2008Marburger Bunda bu ge u d
20
d h fBeantwortung der Forschungsfragen
Jahr Spitalsärzte Dienstzeit pro Jahres Summe JDZ % JDZJahr Spitalsärzte(N) (VZÄ)
Dienstzeit pro Woche(WDZ)
Jahres‐dienstzeit
(JDZ) (42KW)
Summe JDZ(N x JDZ)
% JDZ
1991 95 208 74 3 108 295 906 464 100%1991 95.208 74 3.108 295.906.464 100%
1997 105.618 72 3.024 319.388.832 108%
2007 126.000 52 2.184 275.184.000 93%
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez. 2008
7 5 4 75 4 93
2010 132.300 50 2.100 277.830.000 94%
QMarburger Bund
21
d h fBeantwortung der Forschungsfragen
2. Wie haben sich seit 1995 die stationären Belagszahlen und dieBelagsdauer seit 1995 geändert? Zahlen für Österreich!
Jahr Stationäre Fälle
Liege‐dauer
Betten Liegetage pro Bett
Auslastung %
Turnover
1991 1.640.790 10,2 59.597 281 77 0,53
1997 2.158.241 6,7 52.902 275 75 0,78
2007 2 743 237 5 6 48 983 316 87 1 08
1 KAZ 2008
2007 2.743.237 5,6 48.983 316 87 1,08
91‐07 + 67% ‐ 45% ‐ 18% + 12% + 100%
1. KAZ 20082. FESSEL 19913. IFES 2006
22
d h fBeantwortung der Forschungsfragen
2. Wie haben sich die stationären Belagszahlen und dieBelagsdauer geändert? Zahlen für Deutschland
Jahr Stationäre Fälle
Liege‐dauer
Betten Liegetage pro Bett
Auslastung %
Turnover
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez. 2008
1991 14.576.613 14 665.565 307 84 0,42
1997 16.429.031 10,4 580.425 294 81 0,54
8 8 6 8 6Q
DKG
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez 2008
2007 17.178.573 8,3 506.954 281 77 0,65
91‐07 + 18% ‐ 60% ‐ 18% ‐ 7% + 55%
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez. 2008Marburger Bund
23
Beantwortung der ForschungsfragenBeantwortung der Forschungsfragen
Änderung der spitalsärztlichen Dienstzeit und stationärer Fallzahl g p(Österreich)
Jahr Stationäre Aufnahmen
(SA)
Spitalsärzte
(N)
Dienstzeit pro Woche (WDZ)
Jahres‐dienstzeit
(JDZ)
Summe JDZ
(NxJDZ)
Dienstzeit pro SA
(JDZ:SA)
1991 1.640.790(1) 11.827(1) 74(2) 3.108 36.758.316 22,4 Std.
2007 2.743.237 17.966 59(3) 2.478 44.519.748 16,20 Std.
1. KAZ 20082. FESSEL 19913. IFES 2006
Bem. Die Zeiten für die 13,6 Million spitalsambulanten Fälle sind nicht inkludiert (29% der Dienstzeit)
24
Beantwortung der ForschungsfragenBeantwortung der Forschungsfragen
Ä d d it l ä tli h Di t it d t ti ä F ll hl ? Änderung der spitalsärztlichen Dienstzeit und stationärer Fallzahl ? Zahlen für Deutschland von 1998 bis 2008.
Jahr Stationäre Aufnahmen
(SA)
Spitalsärzte
(N)
Dienstzeit pro Woche (WDZ)
Jahres‐dienstzeit
(JDZ)
Summe JDZ
(NxJDZ)
Dienstzeit pro SA
(JDZ:SA)
1991 14.429.613 95.208 74 3.108 295.906.464 20,3 Std.
2007 17.178.573 126.000 52 2.184 275.184.000 16,0 Std.
2010 17 500 000 128 117 50 2 100 268 800 000 15 4 Std
Quelle: Statistisches Bundesamt Dez. 2008DKG
2010 17.500.000 128.117 50 2.100 268.800.000 15,4 Std.
Bem. Die Zeiten für die 20 Million spitalsambulanten Fälle sind nicht inkludiert (6% der Dienstzeit)
25
d h fBeantwortung der Forschungsfragen3. Welche Dokumentations‐, Administrations‐ und 3. Welche Dokumentations , Administrations und Organisationsaufgaben werden von den Spitalsärzten erledigt und wie viel Zeit wird dafür gebraucht?f g
Stationäre Dokumentations-, Administrations- und Organisationszeiten pro Pflegetag in Minuten
40,0
45,0
50,0 Terminorganisation Konsil
Terminorganisation Diagnostik
Organisation Krankengeschichte
25,0
30,0
35,0 Organisation Krankengeschichte
Verschlüsselungen ICD und MEL
Prozess Arztbrieferstellung
10,0
15,0
20,0 Konsiliaruntersuchungen
Untersuchungsanforderungen Diagnostik
Aufklärungsgespräch
26-
5,0
Klinik 1 Klinik 2 Klinik 3 Klinik 4 Klinik 5 Klinik 6
Kurvenführung
Anamnese / Aufnahmeuntersuchung
Beantwortung der ForschungsfragenBeantwortung der Forschungsfragen4. Welche finanziellen Auswirkungen hat eine personelleadministrative Unterstützung der Spitalsärzte?
Am Beispiel der Hämatologie können die Auswirkungen des Einsatzes p g geines Administrationsassistenten evaluiert und berechnet werden:
Zeitaufwand Administrationsassistent Min./Tag
Summe übernommener Dokumentation, Administration, Organisation 310 Min.
Wegzeiten, Wartezeiten, Gespräche 24 Min.
Kurvenvisite am Nachmittag 28 Min.
Visiten 107 Min.
Dienstzeit 470 Min.
Ärzte Zeitaufwand Min. /Tag
3 Assistenzärzte 3 x 140 Min. delegiert pro Tag 420 Min.
2,87 Fachärzte 2,87 x 30 Min. delegiert pro Tag 86 Min.
Summe Pro Tag 506 Min.
5,87 Ärzte 5,87 x 20 Min. Information pro Tag 117 Min.
27
Eingesparte ärztliche Dienstzeit Pro Tag 389 Min.
d h fBeantwortung der Forschungsfragen
• Finanzielle Auswirkung des Einsatzes eines Administrationsassistenten:
Finanzierungsberechnung Berechnung SummeFinanzierungsberechnung Berechnung Summe
Abgegebene ärztliche Tätigkeiten pro Tag in Minuten 389 Min.
Kalkulatorischer Minutenwert Ärzte € 0,836
Kalkulatorischer Wert abgegebener ärztlicher Tätigkeiten 389 x € 0 836 € 325 20Kalkulatorischer Wert abgegebener ärztlicher Tätigkeiten 389 x € 0,836 € 325,20
Verwendete Dienstzeit Administrationsassistent pro Tag in Minuten 407 Min.
Kalkulatorischer Minutenwert Verwaltungsperson € 0 503Kalkulatorischer Minutenwert Verwaltungsperson € 0,503
Kalkulatorischer Wert verwendeter Zeit 470 x € 0,503 € 236,41
Freigekommene Personalkosten in Euro pro Tag € 325 20 € 236 41 € 88 79Freigekommene Personalkosten in Euro pro Tag € 325,20 ‐ € 236,41 € 88,79
Finanzierbare ärztliche Dienstzeit in Minuten pro Tag 88,79 : 0,836 106 Min.
Finanzierbare ärztliche Dienstzeit in % von VZÄ 106 : 4,8 22%
28
Reflektion
Die gesamte Jahresdienstzeit der Spitalsärzte hat sich in Die gesamte Jahresdienstzeit der Spitalsärzte hat sich in Österreich von 1991 bis 2007 um 20% erhöht, in Deutschland ist diese um 7% zurückgegangenin Deutschland ist diese um 7% zurückgegangen
Ohne die ambulante Versorgung zu berücksichtigen ist d l l h lldie spitalsärztliche Dienstzeit pro stationärem Fall in Österreich von 1991 bis 2007 um 28% zurückgegangen, in Deutschland um 21%
In Österreich sind 2009 pro 100 Einwohner 31,9 9 p 3 ,9Spitalsaufnahmen angefallen, in Deutschland waren es 21 8in Deutschland waren es 21,8
29
ReflektionReflektion
I Ö t i h b ht i S h itt j d Ei h In Österreich besucht im Schnitt jeder Einwohner pro Jahr 1,75 mal eine Spitalsambulanz, in Deutschland liegt die Z hl b i Zahl bei 0,25
Im gemischten Tätigkeitsbereich werden in Summe 34% der i l ä li h A b i i i D k i d spitalsärztlichen Arbeitszeit mit Dokumentation und
Administration verbracht. Davon sind etwa 50% delegierbar Im gemischten Tätigkeitsbereich werden in Summe 10,5% der
spitalsärztlichen Arbeitszeit mit Organisationsaufgaben verbracht. Davon sind etwa 80% delegierbar
Delegierbare Tätigkeiten können in gleicher oder teils besserer Qualität kostengünstiger erbracht werden
30
AusblickAusblick
• Der Anteil der hochbetagten Menschen (über 75 Jr.) wird bis 2035 g ( 75 J ) 35auf 30% anwachsen
• Der Anteil der Personen, die in den Arbeitsmarkt eintreten,nimmt von 2010 bis 2020 um ca. 15% ab
• Es droht ein Kapazitätsproblem beim medizinischen Fachpersonal
• Optimierung der Arbeitsprozesse durch:o Die Entwicklung von klinischen Behandlungspfadeno Die Entwicklung von klinischen Behandlungspfadeno Die Entwicklung von technischen Lösungen (ELGA; Terminorganisation; Arztbrieferstellung; Spracherkennung)g ; g; p g)
o Neuverteilung der Aufgaben im Gesundheitsweseno Die Einstellung von medizinischen Organisationsassistenten
31
TILAK S ll filTILAK‐StellenprofilMedizinische/r Organisationsassistent/in
Auf Basis dieser Studie hat die TILAK GmbH beschlossen, i Kli ik it M di i i h O i ti i t t “ eine Klinik mit „Medizinischen Organisationsassistenten“ auszustatten. Ihre Aufgaben sind:1 Aufnahme:1. Aufnahme:
Geplante Aufnahme abwickeln Unterlagen einfordern nach Rasterfragebogen Bettenplan aktuell halten Bettenplan aktuell halten
2. Stationärer Aufenthalt: Ansprechpartner für die Patienten auf Station
ll d d d k h h Kontrolle und Ordnung der Krankengeschichte Visitenbegleitung Telefonfilter bei der Visite
A fli t füh Anruflisten führen
32
ll filTILAK‐StellenprofilMedizinische/r Organisationsassistent/in g
2. Stationärer Aufenthalt:• Fortschrittübersicht des Untersuchungsprogramms Kontaktaufnahme mit Versicherung lt. Checkliste Rückholprozesse administrativ abwickelnp
3. Entlassung: Einpflegen der ICD‐10‐Codierung Entlassungsdokumente zeitgerecht bereitstellen Nachsorge, Nachbehandlung sicherstellen Kontrolltermine vereinbaren Spezialdatenbanken pflegen
33
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dr. Joannes H. Castelein, M.Sc.b ld f dh b fAusbildungszentrum West für Gesundheitsberufeder Tiroler Landeskrankenanstalten G.m.b.H.
Innrain 98 A‐6020 InnsbruckInnrain 98, A‐6020 [email protected]
+43(0)50/8648‐2222
34