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Seit Jahren nur in Fachzirkeln diskutiert gab es 2013 den Durchbruch für die Debatte um Netzneutralität. Mit der Ankündigung der Deutschen Telekom im Frühjahr, zukünftig auf Volumentarife umzusteigen und Partnerdienste priorisiert durchzulassen, wurde Netzneutralität eines der meistdiskutierten netzpolitischen Debatten des Jahres. Auf nationaler Ebene startete das Bundeswirtschaftsminsiterium eine Diskussion über eine Verordnung und auf EU-Ebene legte die Kommission einen Verordnungsvorschlag vor. Worum geht es in dieser Debatte, und wer sind die Stakeholder mit welchen Interessen? Was sind die Argumentationen, und wie sehen die konkreten politischen Prozesse auf nationaler und EU-Ebene dazu aus? Wie geht die Debatte weiter und was kann man selbst tun?
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Der Kampf um die NetzneutralitätText
Markus BeckedahlThomas Lohninger
Möglich wäre nunmehr eine Ungleichbehandlung oder Diskriminierung hinsichtlich– des Inhalts,– der zu transportierenden Datenmenge,– des vom Nutzer oder Serviceanbieter bezahlten Qualitätsstandards,– einzelner Nutzer,– einzelner Diensteanbieter,– einzelner Programme und Services.
Vodafone RED L (3 Gigabyte inkl. LTE):
“Mit Bestleistung alles bedenkenlos nutzen”
5. Die Nutzung für Peer-to-Peer-Kommunikation ist nicht gestattet.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Vodafone RED Premium (10 Gigabyte inkl. LTE):
“Der Alleskönner unter den Tarifen”
5. Die Nutzung für Peer-to-Peer-Kommunikation ist nicht gestattet.
„SuperFlat Internet”
3) MobileInternet Flat (Datentarif): Bei Buchung einer Surf-Sofort-Option zu einem Vodafone DSL Classic Paket, Vodafone DSL Maxi Paket,Vodafone DSL plus TV Paket oder einem Vodafone DSL plus Mobile Flat Paket können Sie eine Datentarifoption hinzubuchen. Bei Buchung eines Vodafone Surf-Sofort UMTS Paket können Sie zu dem voreingestellten mobilen Datentarif zusätzlich eine Datentarifoption hinzubuchen (Mindestlaufzeit 24 Monate; Nutzung für Voice over IP, Instant Messaging und Peer-to-Peer-Verbindungen sind unzulässig). Bei Auswahl der Rechnungsart "Per Post" fallen zusätzliche Kosten in Höhe von 1,19 € mtl. an.
„Die Nutzung von Entertain wird nicht auf das im Tarif enthaltene Volumen angerechnet. “Mit Entertain buchen die Kunden Fernsehen, deshalb werden wir sicherstellen, dass sie nicht plötzlich vor einem schwarzen Bildschirm sitzen”, erläutert Hagspihl. Auch Sprachtelefonie über den Telekom-Anschluss wird nicht angerechnet. Beide Dienste sind im Gegensatz zu Internetdiensten Managed Services, die in einer höheren und gesicherten Qualität produziert und vom Kunden gesondert bezahlt werden. Reguläre Internetdienste werden diskriminierungsfrei nach dem “Best-Effort”-Prinzip behandelt, das bedeutet: so gut es die zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichen. Das gilt auch für Internetdienste der Telekom.“
“Die in Ihrem Schreiben implizit erhobenen Vorwürfe, es könnte zu Verstössen gegen die Netzneutralität und Wettbewerbsvorschriften kommen, sind nicht zutreffend.[...] Die Argumentation, dass unsere Fernsehplattform “Entertain” bevorzugt behandelt wird, stimmt ebenfalls nicht. “Entertain” nutzt zwar IP-Technologie, ist aber gerade kein typischer Internetdienst, sondern eine von den deutschen Landesmedienanstalten durchregulierte separate Fernseh- und Medienplattform, für die unsere Kunden ein entsprechendes Zusatzentgelt bezahlen”.“
Best EffortInternet
Managed Services
Transport-dienstklassen
„Wir sind offen für Gespräche mit diesen Anbietern, um ihre Angebote in Entertain zu integrieren oder neue Kooperationsmodelle zu finden.
[...]
Dann ist es auch denkbar, dass die Sendungen nicht das Datenvolumen der Nutzer verbrauchen. Im Mobilfunk machen wir das bereits mit dem Musik-Streamingdienst Spotify. So etwas wäre sowohl mit Marktgrößen wie Youtube als auch mit Newcomern möglich”
echtesnetz.de/guide
„Ich denke, für eine richtige Entscheidung sollte man schon einige Tage Medienaufregung aushalten können. […]
Ich glaube in dieser Debatte wird Netzneutralität quasi mit einer Gratis-Internetkultur verwechselt. Die Telekom steht für das freie und offene Internet, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel.“
Den Netzaktivisten warf er Klientelpolitik vor. Es sei verständlich, dass die Jungen sich zu Wort melden und ihre Interessen durchsetzen wollen. “Aber es geht um mehr als um die Einzelinteressen der Netzaktivisten”.
Solche Gespräche liefen bereits. “Ja, die gibt es” sagte van Damme. “Wir wollen diese Möglichkeiten diskriminierungsfrei anbieten, das heißt, wir reden mit jedem über diese Modelle, der sich bei uns meldet.”
2
+ ~ ?
Slowenien
Chile
Norwegen
USA
Columbien
Frankreich
Brasilien
DeutschlandNiederlande
.
.
.
Süd Korea
EU
Belgien
EU VerordnungDigitaler Binnenmarkt
#ConnectedContinent
Neelie Kroes
2009
Amtsantritt
2009
Jan 2010
“There is still some confusion about net neutrality. […] The core issue is whether internet access providers or network operators
should be able to exercise control or limit users’ access to any content.
For me, when that is done for commercially motivated reasons, that is absolutely a no-go.”
2009
Jan 2010
Mai 2012
Niederlande
2009
Jan 2010
Mai 2012
BEREC Bericht20 % Festnetz 50 % mobil
2009
Jan 2010
Mai 2012
“making sure you get champagne service if that’s
what you’re paying for”
2009
Jan 2010
Mai 2012
Dez 2012
Slowenien
2009
Jan 2010
Mai 2012 Sep 2013
Dez 2012
Kommission veröffentlicht Verordnungsentwurf
“Digitaler Binnenmarkt”
2009
Jan 2010
Mai 2012
Mai 2014
Sep 2013
Dez 2012
EU-Wahl
Digitaler Binnenmarkt
Roaming
Netzneutralität
Kritiker
3 Hauptkritikpunkte
“um einer Rechtsvorschrift oder einem Gerichtsbeschluss nachzukommen oder um schwere Verbrechen abzuwehren oder zu verhindern;”
Internet-Sperren
• everything goes, but…
• “[…] die allgemeine Qualität der Internetzugangsdienste nicht nennenswert beeinträchtigen.”
• “[…] wird als Substitut für den Internetzugangsdienst weder vermarktet noch breit genutzt"
Erwägungsgrund (50) & Artikel 2.15
specialised services
2.11.2011 1
The Evolution of Business Models in the Internet:Sending Party Network Pays as the basis for quality of service (QoS) support in the Internet.SESERV Future Internet Workshop, Athens, January 31st, 2012.Dr. Falk von Bornstaedt, Deutsche Telekom, International Carriers Sales and Solutions (ICSS).
internal Max G. Röttgermann / The Sending Party Networks Pays Principle 10
Sending Party Network Pays Principle
Best EffortNSPNSP NSPNSP
Content-/Application
Provider
Content-/ Application financed by the end customer
Peering or Transit Interconnection
Best Effort Flatrate
Best Effort Transit
Best Effort Transit
Eyeball ISP
Eyeball ISP
Content-/ Application
financed by the Advertising
Industry
Provider
Client
IP Transport withBest Effort
Current Situation Best Effort
Source: After Brenner, W. et al. (2008), p. 270; Zarnekow, R. et al. (2008), p. 1064.
internal Max G. Röttgermann / The Sending Party Networks Pays Principle 12
QoS Interconnection
Sending Party Network Pays Principle
Best EffortNSPNSP NSPNSP
Content-/ Application financed by the end customer
Peering or Transit Interconnection
Best Effort Flatrate
Best Effort Transit
Best Effort Transit
Eyeball ISP
Eyeball ISP
Content-/ Application
financed by the Advertising
Industry
Provider
Client
IP Transport with QoS
QoSTransit
QoSTransit
Content-/Application
Provider
The Future with QoS
Source: After Brenner, W. et al. (2008), p. 270; Zarnekow, R. et al. (2008), p. 1064.
„Konnektivitätsprodukt mit zugesicherter Dienstqualität“ oder „ASQ- Konnektivitätsprodukt“ ist ein Produkt, das über Internet-Protocol-Vermittlungsknoten (IP- Vermittlungsknoten) bereitgestellt wird und es dem Kunden erlaubt, eine IP- Kommunikationsverbindung zwischen einem Zusammenschaltungspunkt und einem oder mehreren Netzabschlusspunkten des Festnetzes herzustellen; es bietet ferner festgelegte Ende-zu-Ende-Netzleistungsniveaus für bestimmte Endnutzerdienste auf der Grundlage einer bestimmten garantierten Dienstqualität mit festgelegten Parametern;
Erwägungsgrund (12) & Artikel 19
Assured Service Quality
Bag of Hurt
✓Privatisierung der Rechtsdurchsetzung
✓von Spotify-Deal bis FB-only Paket
✓zwei Klassen Netz wird Pflicht
2. L
esun
g
3. L
esun
g
verab
schiedetes Gesetz
1. L
esun
g
Vorschlag für Rechtsakt
gemeinsamer Standpunkt
geänderter gemeinsamer Standpunkt
Stellungnahmegemeinsamer Entwurf
akzeptiert Rechtsakt oder ändert ab billigt gem. Standpunkt
formuliert Stellungnahme
berät über Änderungswünsche des Parlaments
ändert Kommissions- oder Parlamentsentwurf
Rat der Europäischen Union
Vermittlungsausschuss
Europäische Kommission
Europäisches Parlament
Europäische GesetzgebungAm Beispiel des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens
Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/deBundeszentrale für politische Bildung, 2010, www.bpb.de
• Workshop: KampagneMorgen 28.12.2013 15:00@Hall D
• Workshop: Gesetze & Messen30.12.2013 16:00@Noisy Square
Danke!
savetheinternet.eu echtesnetz.deunsernetz.atnetzpolitik.org
@netzpolitik @socialhack
Sep 2012
Sep 2013
http://netneutralitymap.org/oneyear/