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CASE: ASEANTIC ©Netzmedien AG 50 Unter Social Software versteht man alle Tools, die ein Mitar- beiter benötigt, um Aufgaben in Interaktion mit anderen zu erledigen. Diese Tools befähigen den Nutzer, aktiv Wissen zu teilen und Beziehungen zu unterhalten – er pflegt also sein persönliches und berufliches Netzwerk innerhalb und ausserhalb des Unternehmens. Social Software hilft dabei, «Beziehungs-Kapital» zu schaffen, das heisst aus Beziehun- gen Nutzen zu ziehen. Microsoft hat auch diese Wertschöp- fung berücksichtigt und in die neue Version von SharePoint endlich eine Vielzahl solcher Funktionen integriert. SharePoint 2010 hat im Bereich der Social-Software- Funktionalität grosse Fortschritte gemacht. Speziell was Social Networking, Content und Teamunterstützung an- geht, sind viele Neuerungen und Verbesserungen integriert worden. SharePoint legt damit einen Grundstein für echte Enterprise-2.0-Portale. Netzwerken mit SharePoint Besonders hervorzuheben ist dabei die neue MySite, die nun ein eigentliches Profil darstellt, wie man es von öf- fentlichen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook, kennt. Neu hinzugekommen sind hier eigentliche Networking- Features («Freundesfunktion») und ein Social Newsfeed, wie bei Facebook oder Twitter. Dieser Nachrichtenstrom kann sowohl über Statusmeldungen («Microblogging») als auch über eine API aus anderen Quellen her befüllt werden. Statusmeldungen und Profile können zudem von Besu- chern auch kommentiert werden. In Zukunft soll auch das Kommentieren von Dokumenten möglich sein. Das eige- ne Profil kann entweder manuell oder automatisch mittels Analyse des E-Mail-Verkehrs mit Tags verschlagwortet wer- den. Letztere Funktion kann aber auch deaktiviert werden. Wie bisher kann ein Nutzer natürlich weiterhin im Profil seinen eigenen Blog, seine Dokumentenlisten und Bilder publizieren. Ebenfalls neu ist eine SharePoint-weite «Visitenkarte»: Fährt man auf einer beliebigen Seite mit dem Mauszeiger über den Namen einer Person, wird eine Nutzerinformation Social Software im Unter- nehmen mit SharePoint 2010 SharePoint hat im Bereich der sozialen Funktionalitäten grosse Fortschritte gemacht, speziell was Social Networking, Content, Feedback und Teamunterstützung angeht. aseantic ag Parkweg 8 | CH-2502 Biel Tel. +41 32 346 10 00 | Fax +41 32 346 10 99 [email protected] | www.aseantic.com So präsentiert sich SharePoint 2010 nach der erfolg- reichen Installation. Bildquelle: aseantic

Social Software im Unternehmen mit SharePoint 2010

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Von mir verfasste Case Study, publiziert in: Netzguide Business Communications 2010.

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Page 1: Social Software im Unternehmen mit SharePoint 2010

Case: aseantiC

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Unter Social Software versteht man alle Tools, die ein Mitar-beiter benötigt, um Aufgaben in Interaktion mit anderen zu erledigen. Diese Tools befähigen den Nutzer, aktiv Wissen zu teilen und Beziehungen zu unterhalten – er pflegt also sein persönliches und berufliches Netzwerk innerhalb und aus serhalb des Unternehmens. Social Software hilft dabei, «Beziehungs-Kapital» zu schaffen, das heisst aus Beziehun-gen Nutzen zu ziehen. Microsoft hat auch diese Wertschöp-fung berücksichtigt und in die neue Version von SharePoint endlich eine Vielzahl solcher Funktionen integriert.

SharePoint 2010 hat im Bereich der Social-Software-Funktionalität grosse Fortschritte gemacht. Speziell was Social Networking, Content und Teamunterstützung an-geht, sind viele Neuerungen und Verbesserungen integriert worden. SharePoint legt damit einen Grundstein für echte Enterprise- 2.0-Portale.

Netzwerken mit SharePointBesonders hervorzuheben ist dabei die neue MySite, die nun ein eigentliches Profil darstellt, wie man es von öf-

fentlichen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook, kennt. Neu hinzugekommen sind hier eigentliche Networking-Features («Freundesfunktion») und ein Social Newsfeed, wie bei Facebook oder Twitter. Dieser Nachrichtenstrom kann sowohl über Statusmeldungen («Microblogging») als auch über eine API aus anderen Quellen her befüllt werden.

Statusmeldungen und Profile können zudem von Besu-chern auch kommentiert werden. In Zukunft soll auch das Kommentieren von Dokumenten möglich sein. Das eige-ne Profil kann entweder manuell oder automatisch mittels Analyse des E-Mail-Verkehrs mit Tags verschlagwortet wer-den. Letztere Funktion kann aber auch deaktiviert werden. Wie bisher kann ein Nutzer natürlich weiterhin im Profil seinen eigenen Blog, seine Dokumentenlisten und Bilder publizieren.

Ebenfalls neu ist eine SharePoint-weite «Visitenkarte»: Fährt man auf einer beliebigen Seite mit dem Mauszeiger über den Namen einer Person, wird eine Nutzerinforma tion

social software im Unter­nehmen mit sharePoint 2010SharePoint hat im Bereich der sozialen Funktionalitäten grosse Fortschritte gemacht,

speziell was Social Networking, Content, Feedback und Teamunterstützung angeht.

aseantic ag

Parkweg 8 | CH-2502 Biel

Tel. +41 32 346 10 00 | Fax +41 32 346 10 99

[email protected] | www.aseantic.com

so präsentiert sich sharePoint 2010 nach der erfolg­

reichen installation. Bildquelle: aseantic

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mit Bild und Anwesenheitsstatus eingeblendet. So kann man jederzeit sofort Kontakt aufnehmen. Diese Visitenkar-te kommt auch beim Organisationsbrowser zum Einsatz, ei-nem auf Silverlight basierenden WebPart, der Organisatio-nen dynamisch darstellt und navigierbar macht.

Wikis und Enterprise WikisSharePoint 2010 stellt gleich zwei Wiki-Varianten zur Ver-fügung: einfache Wikis für Teamseiten und umfangreichere Templates für Enterprise Wikis. Diese Funktionalität wurde zudem deutlich verbessert. Besonders hervorzuheben ist hier die Rich-Text-Unterstützung und das vereinfachte Ein-binden von Bildern und Multimedia-Dateien sowie Multi-media-Streams.

Weitere Social Software-Features, die man von anderen Angeboten im Internet kennt, wurden ebenfalls integriert. So findet man auf vielen SharePoint-Seiten neu auch Tag Clouds, zum Beispiel auf Portalseiten oder den Nutzerpro-filen. Die Tag Clouds sind zudem navigierbar. Grundsätz-lich kann man festhalten, dass SharePoint in der neuen Version die Tagging-Funktionalität mittels Schlagworten/Keywords sehr breitflächig umgesetzt hat. Damit wird eine umfassende, usergenerierte Taxonomie möglich. Auch die Möglichkeiten, ein Feedback zu hinterlassen, wurden aus-gebaut. Neben der bereits erwähnten Kommentarfunktion können Inhalte nun auch bewertet werden (durch Vertei-lung von ein bis fünf Sternen).

Plattformunabhängig und standardkompatibelSharePoint 2010 unterstützt nun auch alle gängigen Brow-ser und setzt zunehmend auf Standards wie Ajax. Der Einsatz von Silverlight hingegen schränkt die Plattformun-abhängigkeit wieder etwas ein, könnte aber einen positiven

Nebeneffekt auf die überfällige Ablösung des Internet Ex-plorers 6 in vielen Unternehmen haben. Schliesslich wur-de auch das Webinterface weiter für den mobilen Zugriff optimiert.

SharePoint 2010 liegt bisher nur in einer öffentlichen Beta-Version vor. Es wird daher sicherlich noch einige Monate dauern, bis es sich für den produktiven Einsatz empfiehlt.

Der Nutzen von Social Software im UnternehmenViele Leser mögen sich nun fragen, wozu solche Features eigentlich benötigt werden, zumal – so lautet ein weit ver-breitetes Vorurteil – die Mitarbeiter mit Facebook und Co. sowieso nur Zeit und Bandbreite vergeuden. Dieses Vorur-teil mag auch auf Facebook zutreffen, aber richtig einge-setzt bringt Social Software im Unternehmen viele Vorteile. Die aktive Nutzung dieser Funktionen ermöglicht es Orga-nisationen:• den Wissenszugriff und -austausch zu fördern,• denMitarbeiternflexibles undmobilesArbeiten zu er-

möglichen,• dieIdentifikationdereigenenMitarbeitermitderOrga-

nisation zu unterstützen und zu verstärken,• dieKommunikationnach innenwie aussen zu verbes-

sern und zu personalisieren sowie• die eigene Agilität auf immer komplexer werdenden

Märkten zu verbessern (was sich wiederum positiv auf Umsatz und Qualität des Kundenservices auswirkt).

Einführung und Nutzung von Social Software sind jedoch abhängig von einer gelebten und transparenten Unter-nehmenskultur. Nur wenn sich eine Organisation diesen Herausforderungen stellt, kann das gesamte Potenzial aus-genutzt werden.

Wie bei Facebook und Co.: Mitarbeitende lassen sich

als Freunde hinzufügen. Bildquelle: Microsoft

Wikis für jeden Bedarf: neu lassen sich auch umfang­

reiche enterprise Wikis realisieren. Bildquelle: Microsoft