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2011 01 Geschäftsbericht 2011

Geschäftsbericht 2011

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Unsere Geschäftsberichte fassen stets die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse eines Kalenderjahres zusammen – und legen somit nicht nur Rechenschaft über „ihr“ Jahr ab, sondern bieten auch die Möglichkeit des Rückblicks in die jüngste Unternehmensgeschichte der Wiesbadener Verkehrsbetriebe.

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Page 1: Geschäftsbericht 2011

2011

20112011Geschäftsbericht 2011

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1. Januar bis 31. Dezember 2011Zur Vorlage in der Ordentlichen Gesellschafterversammlungam 19. Juni 2012

ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Wiesbaden

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Inhalt

INHALT

Vorwort 4

Lagebericht 6

Zentrale Themen des Jahres 2011

· ERRECHNET: Fahrgastzahl en-Rekord 15

· ERNEUERT: Wartehallen, FGI-Systeme 15

· ERRICHTET: Bus-Port 16

· ERLEBT: Elektromobilität 16

· ERREICHT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“ 17

· ERWEITERT: ESWE Verkehr Service GmbH 18

· ERMITTELT: Kundenzufriedenheit 19

Informationen aus den Betriebsbereichen

· Fahrdienst 21

· Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung 23

· Technischer Betrieb 26

· Vertrieb 27

· Kundenkommunikation 29

· Personal 32

· Rechnungswesen 34

· Nerobergbahn 36

Jahresabschluss

· Bilanz 40

· Gewinn- und Verlustrechnung 41

· Anhang 42

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 53

Bericht des Aufsichtsrates 54

Kennwerte 2011 55

Impressum 55

Page 4: Geschäftsbericht 2011

4 Vorwort

Die Geschäftsführer Stefan Burghardt und Uwe Cramer

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Vorwort 5

VORWORT 2011 – ein Jahr der Innovationen Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, geben uns gewiss recht: Nur wenige Worte in der deutschen Sprache werden im alltäglichen Sprachgebrauch dermaßen überstrapaziert wie das Wort „Innovation“. In Zeiten, in denen uns Verbrauchern sogar die Markteinführung eines neuen Geschirrspülmittels als weltbewegende Innovation „verkauft“ wird, fällt es daher leider zunehmend schwer, die wirklichen, die echten und wahren Innovationen zu erkennen – und zu würdigen.

Wir bei ESWE Verkehr können guten Gewissens, und auch mit einer selbstbewussten Por-tion Stolz, sagen: Bei uns sind echte Innovationen zu finden! Und für das Jahr 2011, über das der Ihnen vorliegende Geschäftsbericht Rechenschaft ablegt, gilt diese Aussage in ganz be-sonderer Weise.

Zahlreiche Innovationen – sei es in technologischer, sei es in unternehmensstrategischer Hinsicht – werden Ihnen beim Durchblättern unseres Geschäftsberichts beispielhaft begeg-nen. Die Palette der technologischen Innovationen beginnt dabei mit der Errichtung des Bus-Ports auf unserem Betriebsgelände, der Wiesbadens größte Dachflächen-Photovol-taik-Anlage trägt; die Palette reicht weiter über die ersten Probefahrten mit einem neuarti-gen strombetriebenen Linienbus, dessen Elektromotor weder Abgas- noch Lärmemissionen verursacht; und sie findet bei den Vorbereitungen zur Einführung elektronischer Fahraus-weise noch nicht ihr Ende.

Aber auch in der offensiven Hinwendung zu neuen Kommunikationstechnologien zeigt sich die Innovationsorientierung, die ESWE Verkehr gerade im Jahr 2011 an den Tag gelegt hat. Ob Sie sich in die vielfältigen Interaktiv- und Community-Funktionen unseres komplett überar-beiteten Internetauftritts vertiefen; ob Sie die neue Präsenz unseres Unternehmens in sozi-alen Online-Netzwerken, allen voran bei Facebook, betrachten; oder ob Sie sich zur stetig wachsenden Fangemeinde unserer ebenso informativen wie unterhaltsamen Firmenvideos* zählen, die dem ESWE-Verkehr-Kanal auf der Online-Plattform YouTube zu Rekord-Klickzahlen verhelfen: Stets geht es uns darum, den Kontakt zu unseren Fahrgästen, den Kunden des ÖPNVs in Wiesbaden, auf möglichst vielen Wegen zu suchen – und zu finden.

Dass es naturgemäß vor allem die jüngeren Kunden sind, mit denen wir auf den Online-Kanälen kommunizieren, ist ein zentraler Aspekt der unternehmensstrategischen Bedeu-tung des Themas Innovation. Diese Bedeutung, nicht minder beachtenswert als die techno-logische Komponente, zeigt sich beispielsweise in Folgendem: Dank des interaktiven Charak-ters der Online-Kommunikation erhalten wir heute sehr viel schneller und sehr viel direkter als früher Rückmeldungen zu unseren Dienstleistungen – insbesondere dann, wenn eine Leistung einmal nicht der versprochenen Qualität entsprochen hat. Dieser schnelle „Rück-kanal“ verpflichtet uns nicht nur zu zügiger Reaktion im konkreten Einzelfall, er erleichtert uns vor allem die stetige Optimierung unserer Arbeit – und nimmt auf diese Weise positiven Einfluss auf die strategische Ausrichtung unseres Unternehmens.

Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Geschäftsberichts 2011 der ESWE Verkehrsgesellschaft und danken Ihnen schon im Voraus sehr herzlich für Ihr Interesse an unserem Unternehmen, seinen Dienstleistungen und seiner Innovationskultur.

(Stefan Burghardt)

Kaufmännischer GeschäftsführerTechnischer Geschäftsführer, Vorsitzender der Geschäftsführung

(Uwe Cramer)

* Innovativ zeigt sich in diesem Jahr auch der Geschäftsbericht selbst: Erstmals ist dem Bericht eine DVD beigefügt; zu finden auf der Seite 30. Die DVD bein- haltet alle im Jahr 2011 entstan- denen ESWE-Verkehr-Unter- nehmensvideos.

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Lagebericht6

DarinbestehtEinigkeit:ElektroantriebekönnenihrennachhaltigenUmweltnutzennurdanninvollerWirkungs-breiteausspielen,wennsieinFahrzeugendesöffentlichenNahverkehrs,insbesondereinLinienbussen,zumEinsatzkommen

„Daumen hoch“ für die E-Mobilität

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Lagebericht 7

der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2011

laGEBERicHt

AllgemeinesDasWirtschaftsjahr2011warfürdieESWEVerkehrsgesellschaftmbHgeprägtvonverschiedenenThemenstellungen.Diewe-sentlichenSchwerpunktederGesellschaftlageninfolgendenEntwicklungen:

• WeiterführendenachhaltigewirtschaftlicheKonsolidierung desÖffentlichenPersonennahverkehrsinWiesbaden • FortsetzungderMaßnahmenzurVerbesserungderKunden- orientierungzurErreichungder50Mio.beförderten Fahrgäste • FertigstellungderSanierungsarbeitenimBetriebshof • ÖkologischeundenergetischeErtüchtigungderBetriebs- einrichtungen • NeubaueinesBus-Portszurwitterungsgeschützten AbstellungdesFuhrparks • NeuausrichtungdesUnternehmensinRichtungE-Mobilität

WieindenVorperiodenwurdendieaktuellenEntwicklungenderrechtlichenRahmenbedingungenfürdiezukünftigeEntwicklungdesÖffentlichenPersonennahverkehrsgenaubeobachtet.DieausdenVorjahrenbekanntemangelndeRechts-sicherheitaufgrundderzudiesenZeiträumennochnichtab-schließendvorliegendenRegularienderPersonenverkehrsver-ordnungaufeuropäischerEbeneistderzeitfürdieGesellschaftvongeringererBedeutung.DiesistvorrangigeinereindeutigenSignalsetzungfürdieZukunftssicherheitderGesellschaftdurchdieAbsichtserklärungderLandeshauptstadtWiesbadeninFormdesBeschlussesderStadtverordnetenversammlungvom30. April 2008 gegeben.DarüberhinauskonnteimJanuar2009dieGenehmigungsurkundenach§42PBefGi.V.m.§§2Abs. 6, 13PBefGfürdieLinienkonzessionen,befristetbiszum30. Septem-ber 2017,entgegengenommenwerden.

BiszudiesemZeitpunktistdiemittelfristigeZukunftderGe-sellschaftgesichert.DieVorbereitungenfürdasbevorstehendeKonzessionsverfahrenderJahre2016/2017wurdenvonseitenderGeschäftsführungderESWEVerkehrsgesellschaftinZu-sammenarbeitmitderSchwestergesellschaftWiBusundderWVVWiesbadenHoldingGmbHaberbereitseingeleitet.DieZielsetzungdieserProjektgruppebestehtdarin,frühzeitigdiebedeutendenEntscheidungenfüreinerfolgreichesKonzessi-onsverfahren2017einzuleiten.

DieBetrauungsvereinbarungüberdiegemeinwirtschaftlicheVerpflichtungzurDurchführungdesaufGenehmigungennachdemPersonenbeförderungsgesetzberuhendenÖPNVsinderLandeshauptstadtWiesbadenzwischenderGesellschaftundderLandeshauptstadtWiesbadenwurdeam30. November 2009unterschriebenundgaltfürdasBerichtsjahrinunveränderterForm.WeiterführendeTeilbereichedieserVereinbarung,wiez.B.dieErstellungderjährlichenTrennungsrechnungunterdersogenannten„K4“-Analyse,wurdenweitervorangetriebenundwerdenzukünftiginihrerperiodischenDurchführungintensi-viert.

WeiterewesentlicheRahmenbedingungenfürdasUnterneh-menimGeschäftsjahr2011waren:

• dervonderLandeshauptstadtWiesbadenbeschlossene Nahverkehrsplan • dieaktuelleLaufzeitnahezuallerLinienkonzessionenbis zumJahr2017 • dievertraglichenFinanzierungsinstrumenteim Rhein-Main-Verkehrsverbund(RMV),wiez.B. Infrastrukturkostenzahlungen • FortsetzungderLeistungsverlagerungvomunternehmens- eigenenFahrdienstzumFahrdienstdesSubunternehmens WiBus

DieGesellschafthatimBerichtsjahrzahlreicheMaßnahmenzurEffizienzverbesserungdurchgeführtunddasseitmehre-renJahrenbestehendeUnternehmensprogrammzurKosten-rationalisierungbzw.Einnahmensteigerungweiterentwickelt.EinwesentlicherSchwerpunktliegtandieserStelleweiterhinindenEffizienzsteigerungenimFahr-undDienstplanbereich.ImZusammenhangmitdemEinsatzvoncomputergestütztenPlanungsmodellenwirddiegesamteFahrplanleistungimWiesbadenerÖPNV,inkl.derSubunternehmerleistungen,einemkontinuierlichenVerbesserungsprozessunterworfen.FernerwurdenverschiedeneOptimierungsprozesseindenAnalyse-strukturenderDienstplanungsauswertungeninZusammen-arbeitmiteinerWirtschaftsprüfungsgesellschaftbegonnen.FürdasJahr2011konntenverschiedeneaktuelleEinflüsseindenPersonalbereichenderFahrdiensteerfolgreichbearbeitetwerden.DurchkurzfristigeDispositionsarbeitenzwischendenFahrdienstbereichenkonntennegativeAuswirkungendurchPersonalfluktuationbeimSubunternehmerweitestgehendverhindertwerden.

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Lagebericht8

Entwicklung des VerkehrsangebotsDieVerkehrsleistungenimWiesbadenerLiniennetzwerdenüberwiegendmitOmnibussenderESWEVerkehrsgesellschaftmbHerbracht.ImBerichtsjahrwurdenneben218unterneh-menseigenenOmnibussen(Vorjahr:202)biszu28angemieteteFahrzeugedesSchwesterunternehmensWiBus(Vorjahr:27)eingesetzt.

DieFahrleistungenwurdennebendenESWE-Fahrernweiter-hindurchFahrerderSchwestergesellschaftWiBuserbracht.DieWiBussetztezumEndedesGeschäftsjahres256Fahrerein(Vorjahr:253).ImJahresdurchschnittwarenbeiESWEVerkehr275Fahrdienstmitarbeiter(Vorjahr:299)beschäftigt.Diege-fahrenenPlatzkilometerändertensichgegenüberdemVorjahrvon881Mio.Kilometerauf889Mio.Kilometer.

AuchfürdasJahr2011ziehtdieGesellschafteinpositivesFazitfürdieEntwicklungdesVerkehrsangebots.UnterderPrämisseeinerwirtschaftlichenErstellungderFahrleistungenimWiesba-denerÖPNVwirdpunktuelldasVerkehrsangebotergänztbzw.verstärkt.ZumfürdasWirtschaftsjahrwichtigenFahrplan-wechselimDezember2010konntenzahlreicheFahrplanverbes-serungenumgesetztwerden.InfolgedernichtumzusetzendenEinstiegsregelung„Einstiegvorne“undderdarauserwartetenMehreinnahmenwirdeineÜberarbeitungdesaktuellenFahr-planangebotszumnächstenFahrplanwechselEndedesJahres2012geprüft.

Entwicklung der VerkehrsnachfrageImGeschäftsjahr2011konntederbereitsindenJahren2006bis2010eingeschlagenepositiveTrendfortgesetztwerdenundeinAnstiegderFahrgastzahlenverzeichnetwerden.DieZahlderbefördertenFahrgästeimVerkehrsgebietstiegum0,5Mio.aufinsgesamt49,9Mio.DieEntwicklungderbefördertenFahrgästeistaufeineFüllevonerfolgreichenMaßnahmendesUnterneh-menszurückzuführen.

DerSchwerpunktliegtindenvonseitenderGesellschaftseit2008beworbenenMaßnahmenzurSteigerungderKundenbin-dung.SowohlimBereichderErwachsenenfahrkartenwieauchimSchüler-undKinderbereichkonntenZuwachsratenbeidenlangfristigenZeitticketserreichtwerden.

ImErwachsenenbereichkonntedurchdieeingesetztenMar-ketinginstrumentedieangestrebteAnzahlanAbonnenteninHöhevon10.000zumJahresendeannähernderreichtwerden.BesonderserfolgreichgestaltetsichhierbeidasJob-Ticket-Pro-dukt„FirmenCard“,welchesimBerichtsjahrmitverschiedenenWiesbadenerFirmenabgeschlossenwerdenkonnte.InderGesamtbetrachtungkanneineweiterhinausgesprochenpositiveÖPNV-EntwicklungfürdasGeschäftsjahrinWiesbaden

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analysiertwerden.DieBeförderungsentwicklungausdemBe-reichSummeFahrausweisverkaufstiegum 0,5Prozentvon45,2 Mio.auf45,4Mio.BeförderungsfällegegenüberdemVorjahran.

DiepositiveBeförderungsentwicklungderESWEVerkehrsge-sellschaftistausSichtderGeschäftsführungauchaufintensiveMarketing-undVertriebsmaßnahmenzurückzuführen.DieGe-sellschaftistkontinuierlichbestrebt,derNutzungdesÖffentli-chenPersonennahverkehrsinWiesbadeneinpositivesImagezuverleihen.EsistallerdingsausKundenreaktionenfestzustellen,dassdieTreibstoffpreisentwicklungendervergangenenMonateebenfallseinepositiveWirkungaufdasNutzungsverhaltenderFahrgästebesitzen.

AberauchdiezahlreichenMaßnahmenzurVerbesserungderFahrdienstleistungenwirkensichpositivaus.AlsErgebnisdieserBemühungenwurdeinderfürdasJahr2011durchgeführtenKundenzufriedenheitsmessungmitderNote2,6wiederholteinerneutsehrgutesErgebniserzielt.DiesesResultatistalsWertidentischmitderBeurteilungdesVorjahresundkonntesogarineinigenDetailpunktenleichtverbessertwerden.

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Lagebericht 9

Vermögens- und FinanzlageDasInvestitionsvolumenindasAnlagevermögenbeliefsichimBerichtsjahrauf 8,1Mio.b (Vorjahr:7,7Mio.b ).DabeihandeltessichimWesentlichenumdieAnschaffungneuerOmnibusseinHöhevon5,3Mio.b.InsgesamtwurdenimaktuellenBerichtsjahr16neueOmnibusseundeinReisebusinBetriebgenom-men.ZurFinanzierungderOmnibusbeschaffungenwurdeeinDarlehenmiteinemNennbetragvon5,0Mio.baufgenommen.

AlsweiterePositionistdieAnschaffungeinesBus-Ports(2,1Mio.b )zunennen.DasAnlagevermögenistzu9,9Prozent(Vorjahr:10,5Prozent)durchEigenkapitalsowiezu40,8Prozent(Vorjahr:44,8Prozent)durchEigenkapitalundmittel-bislangfristigesFremdkapitalfinanziert.Finanz-undFördermittelderöffentlichenHandwurdenimBerichtsjahrimWesentlicheninFormvonZuwendungenzurFinanzierungdesÖffentlichenPersonennahverkehrsgemäßvertraglicherVereinbarungenaufRMV-EbeneinHöhevon2,6Mio.b,fürdieErstattungvonFahrgeldausfällengemäߧ§145 ff.SGBIXinHöhevon1,9Mio.bundfürdiepauschalierteAusgleichszahlungimAusbildungsverkehrgemäߧ45aPBefGinHöhevon2,0 Mio.bvereinnahmt.

DemnegativenCash-FlowausderlaufendenGeschäftstätigkeitvon-8,8Mio.b(Vorjahr:-13,8Mio.b)sowiedenAuszahlungenfürInvestitionenvon8,1Mio.bundfürdieTilgungvonBankverbindlichkeitenvon 3,8Mio.bstehenEinzahlungenderWVVWiesbadenHoldingGmbHausdemVerlustausgleichinHöhevon14,4Mio.bsowieDarlehensaufnahmenvon5,9Mio.bgegenüber.

DieZahlungsfähigkeitderESWEVerkehrsgesellschaftmbHwarwährenddesganzenJahresaufgrundderAbschlagszahlungenderWVVWiesbadenHoldingGmbHaufdenzuübernehmendenVerlustausgleichuneingeschränktgegeben.AufgrunddesbestehendenErgebnisübernahmevertragesmitderWVVWiesbadenHoldingGmbHistdieEigenkapitalausstattungderGesellschaftnachhaltiggesichert.DieEigenkapi-talquoteimBerichtsjahrhatsichunteranderemaufgrundderDarlehensaufnahmezurFinanzierungderOmnibusbeschaffungenvon 9,4Prozentauf9,0Prozentver-ringert.

DerAnstiegderBilanzsummeum 1,6Mio.bauf42,1Mio.bresultiertaufderAktiv-seiteimWesentlichenausderZunahmederSachanlagen(2,1Mio.b),währendsichdasUmlaufvermögenum0,5Mio.breduzierte.AufderPassivseitesankdieSummederRückstellungenum1,8Mio.b,währenddieBankverbindlichkeitenum2,2Mio.bunddiekurzfristigenVerbindlichkeitenum1,8Mio.bstiegen.

Summe Linienverkehr 42 Mio. ew

Gesamtaufwendungen 66,1 Mio. e

aufwandsstruktur 2011

Personalaufwand 41 %Materialaufwand 37 %Sonstige betriebliche Aufwendungen 13 %Abschreibungen 9 %

Zeitkarten 52 %Einzelfahrscheine 15 %Schülerjahreskarten 13 %Mehrfachkarten 11 % Ausbildungsverkehr 5 %Schwerbehinderte 4 %

Umsatzerlöse 2011

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Lagebericht10

Ertragslage und ErgebnisDerJahresfehlbetragvorVerlustübernahmehatsichgegen-überdemVorjahresergebnisinHöhevon13,8Mio.bnurmoderatverändert.EinJahresergebnisinHöhevon-13,9Mio.bistvordemHintergrundderanspruchsvollenRahmenbedingungenderGesellschaftalsplanmäßigzubewerten.DieUmsatzerlöseausderVerkehrsleistungbeliefensichimGeschäftsjahrauf42,08Mio.b(Vorjahr:41,72Mio.b).IndiesenWertensinddieEinnahmenausderVermarktungvonBus-außenflächeninHöhevon0,7 Mio.b(Vorjahr:0,6Mio.b)enthalten.BeihöherenErlösenausderVerkehrsleistunghatsichdiehöhereRückstellungsbildungfürVerpflichtungenausdemEinnahmen-/Aufteilungsverfahrendeutlicherlös-minderndausgewirkt,sodassdieUmsatzerlöseleichtüberdemVorjahresniveauliegen.Dieum0,8Mio.bgestiegenensonstigenbetrieblichenErträgeresultierenimWesentlichenaushöherenErträgenausdemEinnahmen-/Aufteilungsverfahren.

DerMaterialaufwandhatsichimWesentlichenaufgrundderimGeschäftsjahr2011gestiegenenTreibstoffpreise(0,6Mio.b)unddergestiegenenFremdvergabevonFahr-dienstleistungenandasSchwesterunternehmenWiBus(0,7Mio.b)uminsgesamt1,6Mio.b auf24,6Mio.berhöht.

RisikomanagementDasRisikomanagementsystemwurdeimBerichtsjahraufBasisderVorjahrefortgeführt.DasESWE-RisikomanagementistalsverbindlicheRegelungimUnternehmeneingeführtundbestehtausdeneinzelnenElementen: • StrategieundrisikopolitischeGrundsätze •Ziele,AufgabenundVerantwortlichkeiten •IdentifikationderRisikendurcheineRisikoinventur •RisikobewertungmiteinerDarstellungdesRisikoportfolios desUnternehmens •RisikosteuerungmitFestlegungvonFrühwarnindikatoren •RisikoberichtswesenzurDokumentationundKontrolleAlsgrundlegendesInstrumentariumfürdasRisikomanage-mentsystemwurdenimUnternehmeneinHandbucherarbeitetundeinRisikobeauftragterbenannt.DasnachBewertungderRisikoinventurerstellteRisikoportfoliofürdasUnternehmenwirdregelmäßigfortgeschrieben.HiererfolgtdieregelmäßigeInformationderGeschäftsführungsowiederUnternehmens-

DievergleichsweisegeringenAuswirkungenimBereichderTreibstoffaufwendungensindaufdieerfolgreichenMaß-nahmenderDieselpreisabsicherungsgeschäftezurückzuführen.

DenKostensteigerungenimBereichderFahrdienstleistungenstehengesunkenePersonalaufwendungen(27,2Mio.b;Vorjahr:28,7Mio.b)gegenüber.TrotzderdurchgeführtenTarif-anpassungenkonntedurchdenkonsequentenMitarbeiterab-bauimFahrdienstderPersonalaufwandum0,5Mio.bverringertwerden.DieAbschreibungenstiegenimBerichtsjahr2011von 5,1Mio.bauf5,5Mio.b.DiesistimWesentlichenaufdiezahlreichenInvestitionsmaßnahmenindenFuhrparksowiedasVerwal-tungsgebäudeindenJahren2009bis2011zurückzuführen.DasnegativeZinsergebnishatsichaufgrundderDarlehensauf-nahmezurFinanzierungderOmnibusbeschaffungendesBerichtsjahresum0,2 Mio.bauf-0,7Mio.bverschlechtert.

bereicheimRahmeneinervierteljährlichenControlling-Informa-tion.ZurSteuerungderRisikenhatdasUnternehmenMaßnah-menergriffen,dieimWesentlichennebendemEinsatzinternerundexternerFachleuteeinumfangreichestechnischesRegel-werk,dieZertifizierungdesUnternehmens,einenumfassendenVersicherungsschutzsowieFührungsleitsätzeumfassen.DasRisikomanagementsystemistindasInterneKontrollsystemderGesellschafteingebettet.DaslangfristigbeiderESWEVerkehrsgesellschaftmbHvorlie-gendeHauptrisikoweistnachwievordieEntwicklungimEuro-päischenVerkehrsrechtaus.AuchunterderBerücksichtigungdeserfolgreichenKonzessionsverfahrensundderKonzessions-verlängerungbis2017bleibtdiesesRisikolangfristigbestehen.DieBewertungdesRisikoszenariosinsgesamtführtaberzudemErgebnis,dassdurchdieergriffenenSteuerungsmaßnahmensowohlimBerichtsjahralsauchfürdieZukunftkeineRisikener-kennbarsind,diedenFortbestanddesUnternehmensgefährden.

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Lagebericht 11

Risiken aus FinanzinstrumentenDieGesellschaftistbezüglichihrerFinanzinstrumente,dieimGeschäftsjahr2011imWesentlichenForderungenundsonstigeVermögensgegenständesowieVerbindlichkeitenbetreffen,bestimmtenRisikenausgesetzt.DasAusfallrisikoausfinanziellenVermögenswertenbestehtinderGefahrdesAusfallseinesVertragspartnersunddahermaximalinderHöhederpositivenZeitwertederbetreffendenForderungen.Wirgehendavonaus,dassdurchWertberichtigungenfürFor-derungsausfälledastatsächlicheRisikoausoriginärenFinanz-instrumentenabgedecktist.

SeitEndedesGeschäftsjahres2008bestehenverschiedeneGeschäfteimBereichvonRohwaren-Swap-GeschäftenzurDieselpreisabsicherung.DerartigeAbsicherungsgeschäfteaufBasisvonDieselpreis-SwapswurdenausschließlichzurPlanungssicherheitderzeitweisestarkschwankendenDiesel-preiseeingesetztunddecktenmaximal90Prozentdererwar-tetenEinsatzmenge.

FürdasGeschäftsjahrwurdeninsgesamtzweiAbsicherungs-geschäftefürDieselpreiseabgeschlossen.AusdemJahr2010bestandnocheinGeschäftsabschlussmiteinerLaufzeitvonMärz2010biszum28. Februar2011.FürdasKalenderjahr2011wurdenocheinweiteresAbsicherungsgeschäftvereinbart.Zum31. Dezember 2011bestandkeinAbsicherungsgeschäftimRah-menderbisherigenGeschäftsmodellemehr.Eswareninsgesamtrund61ProzentdesjährlichenTreibstoffbedarfsgegenperio-discheDieselpreisschwankungenabgesichert.FürdasJahr2012wurdebereitszumEndedesGeschäftsjahres2011einFestpreis-vertragsmodellmiteinemTreibstofflieferantenabgeschlossen.

ZurkontinuierlichenSteuerungderChancenundRisikenausSicherungsgeschäftendienteinmonatlichesControlling-Tool,welchesderGeschäftsführungeinenpermanentenÜberblickzuraktuellenSituationverschafft.VonseitenderGeschäftsfüh-rungwirddieStrategiederDieselpreisabsicherungweiterhinalsgroßerErfolgbewertet,dennnebenderhohenPlanungssicher-heitfürdaslaufendeGeschäftsjahrkonntedaswirtschaftlicheErgebnisderGesellschaftmitdenErträgenausdenAbsiche-rungsgeschäftenum587Tbverbessertwerden.

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Lagebericht12

DieaktuellenTrendsaufdenRohölmärktenunterBerücksich-tigungderaktuellenpolitischenEntwicklungenwerdennachunsererAuffassungfür2012weitestgehenderfolgsneutralfürdieGesellschaftbleiben,daFestpreislieferverträgefürdiePeri-ode2012vorliegen.FortsetzungendieserGeschäftsmodellesindzwarnurunterdeutlichenKostensteigerungenzurealisieren,aberfürdieGesellschafteinewichtigePrämissezurPlanungs-sicherheitimGeschäftsjahr.FürdienaheliegendeZukunftgehtdieGeschäftsführungaberweiterdavonaus,dassdieEntwick-lungenaufdenRohölmärktenfürESWEVerkehrnurgeringfügigspürbarseinwerden.

FürdieGeschäftsjahre2012und2013werdengemäßderverab-schiedetenWirtschaftsplanungunterdenPrämissenvonmode-ratsteigendenFahrgastzahlen,sinkendenPersonalkostenundsteigendenFremdleistungenfürSubunternehmerleistungenVerlustevorErgebnisübernahmevon15,0Mio.bbzw.14,8Mio.berwartet.BesonderePrämissenimBereichderSubunternehmer-leistungerforderneineÜberarbeitungdesWirtschaftsplanes2012imVerlaufdeserstenHalbjahresdesGeschäftsjahres.

Wiesbaden,31.März2012

ESWEVerkehrsgesellschaftmbH

Dipl.-Ing. Dipl.-Verwaltungswirt UweCramer StefanBurghardt Dipl.-Ing. Dipl.-Verwaltungswirt

ausblick und ZieleDieentscheidendeFragezurZukunftderESWEVerkehrsgesell-schaftmbHkonntefürdieGeschäftsführungmitderErteilungderLinienkonzessionenbis2017positivbeantwortetwerden.SomitkannfürdieGesellschaftauchfürdiemittelfristigeZu-kunfteinpositiverAusblickgegebenwerden.ESWEVerkehrsiehtsichaberbereitsimBerichtsjahrinderVorbereitungs-phasefürdienächsteKonzessionsbeantragung.Dieveränder-tenrechtlichenRahmenbedingungenzurVergabevonVerkehrs-leistungenimÖPNVwerdenimStrategie-Projekt2017unterFederführungderWVVWiesbadenHoldingGmbHundBeteili-gungderSchwestergesellschaftWiBusberücksichtigt.

SchwerpunktderunternehmerischenAktivitätenwerdenweiterhinProzessoptimierungs-undRestrukturierungsmaß-nahmenzurEffizienzsteigerungsein.HierbeiwerdendieErgeb-nissedererneutenAnalysedessogenannten„ViertenKriteri-ums“fürdieGeschäftsjahre2010und2011inZusammenarbeitmiteinerWirtschaftsprüfungsgesellschafteinenwichtigenBeitragleisten.DiesesollenzukünftigauchfürentsprechendeWirtschaftsplanszenariengenutztwerden.

EinweitererSchwerpunktliegtindenzahlreichenMaßnahmenderGesellschaftzurErhöhungderFahrgastzahleninWiesbaden.DurcheineverstärkteAusrichtungdesUnternehmensaufdieKundenbedürfnisseundeineVerbesserungdesÖPNV-ImagesinderhessischenLandeshauptstadtsollendieFahrgastzahlenimJahr2012die50-Mio.-Markeerreichen.DieHerausforderungbestehtdarin,diesesunterBerücksichtigungderwirtschaftli-chenRahmenbedingungendesUnternehmensundderZielset-zungendesAnteilseignerszuermöglichen.MitderErreichungderBeförderungszahleninHöhevon49,9Mio.in2011konntewiedereinwichtigerSchrittindieseRichtungvollzogenwerden.

MitdemBlickaufdieandauerndeWirtschafts-undSchulden-krisekonntedieGeschäftsführungfürdasGeschäftsjahrkeinewesentlichenAuswirkungenfürdieGesellschaftfeststellen.AuchimGeschäftsfeldzurVermarktungvonBusaußenflächenkonntenwiederpositiveImpulseinderWerbe-undMarketing-branchefestgestelltwerden.

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Lagebericht 13

AuchsieprägendasStadtbild:DieESWE-BussesindausdemWiesbadenerLebenebensowenigwegzudenkenwieetwadasKurhaus

Zwei Wahrzeichen Wiesbadens

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Zentrale Themen desJahres201114

ErfolgreicherFotoideenwett-bewerb:ESWEsFahrgastma-gazinINFOMOBILsuchte–undfand–dasTitelbildfürsFahrplanbuch2012

„Fahrplan sucht Foto“

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Zentrale Themen desJahres2011 15

ZeNTRaLe ThemeN DeS JahReS 2011

eRReChNeT: Fahrgastzahlen-RekordUm0,3ProzentgegenüberdemVorjahrstieglautStatistischemBundesamtimJahr2011dieZahlderBusfahrgästeimöffentli-chenNahverkehrinDeutschland.ESWEVerkehrkonntesogareindeutlichgrößeresPlusverzeichnen:DieGesamtzahlderBuspas-sagiereinWiesbadenwuchsimJahresverlaufumfastgenaueinProzent–vonknapp49,4aufrund49,9Mio.

eRNeUeRT: Wartehallen, FGI-SystemeDieWartehäuschenanBushaltestellen,offiziell„Wartehallen“genannt,schützendieFahrgästebeiWindundWetter.UnteranderemanzweiverkehrsneuralgischenKnotenpunktendesWiesbadenerNahverkehrsnetzes,nämlichamPlatzderdeut-schenEinheit(amdortigenBussteigC)sowieamBussteigBderHaltestelle„Hauptbahnhof“,wurdenimHerbst2011größereundmodernereFahrgast-UnterständeeinesneuenBautypseingeweiht–alseinesdererstensichtbarenErgebnissedesWerbenutzungsvertrags,dendieStadtWiesbadenmitdemUnternehmenWallAGgeschlossenhatteunddernebenvielenanderenWerbeflächenimStadtbildauchdieBushaltestellen-Wartehäuschenbetrifft.

AberauchanvielenandernBushaltestelleninWiesbadenwurdeimBerichtsjahrmitBauarbeitenbegonnen:Dennan105StandortenimgesamtenStadtgebiet,andenenesbislangüberhauptkeinHaltestellen-Wartehäuschengab,wurdenundwerdennunerstmalsWartehallenerrichtet–undzwarjenedesneuenBautyps,derdemmodernen,zeitgemäßenStandardentspricht(sieheoben).NachAbschlussderBaumaßnahmenwirdmehralsdieHälftederinsgesamtetwa800WiesbadenerHaltestellenübereinenFahrgast-Unterstandverfügen.

DiegroßflächigeErweiterungdesWartehallennetzes–eshandeltsichumdenumfangreichstenAusbauseitJahrzehn-ten–komplettiertdas2009gestarteteambitionierteWarte-hallen-Austausch-undNeubauprogramm,dessenerstePhasesichdem„NeugegenAlt“-AustauschanbestehendenWartehäuschen-Standortenwidmete.InderPhasezweigehtesnunseitEnde2011umHaltestellen,diebislanggänzlich

„häuschenlos“gewesensind.VorrangigwerdenbeiderNeuer-richtungsogenannte„Einstiegs-Haltestellen“berücksichtigt,alsosolcheHaltestellen,die,meistinFahrtrichtungStadtzen-trumgelegen,durchwegdeutlichmehreinsteigendealsausstei-gendeFahrgästeverzeichnen.

EbenfallsimBerichtsjahrwurdeanHaltestellenebensowieanBussenmitderUmsetzungdesPrinzips„DynamisierungderFahrgastinformation“begonnen–wasbedeutet,dassAnzeigen,diesichselbsttätigaktualisieren,alsodynamischstattstatischsind,dieNahverkehrskundenstetsaufdenneuestenInformati-onsstandhinsichtlichihrerBusverbindungenbringen. • Beispiel Bus-Zielanzeigen:Dienachaußengerichteten Displays,oberhalbderFrontscheibeeinesjedenBusses angebracht,könnendankeinerneuen„Aktualisierungs- Software“,dieseit2011aufeinigenLinienerprobtwird,ihre Inschriftautomatischanpassen.DieneueSoftware „befiehlt“dervomBus-BordrechnergesteuertenZielan- zeigebeispielsweiseabeinembestimmtenPunktdes Fahrtwegs,einenbestimmtenHinweisauszublenden. SokannetwaeinBusderLinie 8seineFahrtinBiebrichmit derZielanzeigeninschrift„Eigenheim/überHauptbahn- hof“beginnen,undsobalddasFahrzeugdenHauptbahn- hofhintersichgelassenhat,erlischtimZielanzeigen- Displayautomatischdie–nunja„erledigte“–Zusatzinfor- mation„überHauptbahnhof“. • Beispiel Fahrgastinformationsanzeigen (FGI-Anzeigen): DieanallenGroßhaltestellendesESWE-Liniennetzesvor handenenFGI-Anzeigen,aufdenenderFahrgastablesen kann,wann„sein“Busabfahrenwird,könnenkünftignoch mehr.AndenbeidenBussteigenderHaltestelle„Luisenplatz“ sowieaneinigenBussteigenderHaltestelle„Platzder DeutschenEinheit“konntendieNeuerungenimBerichts- jahrbereitsrealisiertwerden:Nähertsicheinankomender BusderHaltestelle,blinkt„seine“ZeileimFGI-Display–die einsteigewilligenPassagierewerdenalso„alarmiert“. Undmehrnoch:SehbehinderteFahrgästehabendieMög- lichkeit,eineakustischeAnzeigezunutzen–werdenKnopf drückt,deraneinemgelbenKastenunterhalbdes FGI-Displaysangebrachtist,bekommtvoneinerStimme dieviernächstenAbfahrtenangesagt.

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Zentrale Themen desJahres201116

eRRIChTeT: Bus-PortNeu,innovativ,ökologisch:EineechteErrungenschaftistderimJuni2011aufdemESWE-BetriebshofeingeweihteBus-Port.Der„CarportimXXL-Format“isteinwahrerAlleskönner:

• DerBus-Portbietetrund100Linienfahrzeugenvon ESWEVerkehrundWiBuseinenwirksamenHitze-undKäl- teschutz,sodassdieHeizungbzw.dieKlimaanlageinden Bussennichtmehr,wiefrühermanchmalnotwendig,bei eingeschaltetemMotoraufHochtourenlaufenmuss,um dasFahrzeuginnereaufTemperaturenzubringen,diefür dieFahrgästeunddenFahrerangenehmsind.

• VorallemaberistderBus-PorteinriesigerSolar-Carport: DerBus-UnterstandbeherbergtaufseinerOberseite WiesbadensgrößteDachflächen-Photovoltaik-Anlage. Aufrund 5.500Quadratmeternsindhierinsgesamt 1.800 Solar-Panelsmontiert,dieaufemissionsfreieWeiseregene- rativenStromerzeugen–undzwarrund400.000Kilowatt- stundenproJahr,dieinsNetzderSchwestergesellschaft ESWEVersorgungeingespeistwerden.

• Damitnichtgenug:DasRegen-undSchmelzwasser,dassich aufdemDachdesBus-Portsansammelt,läuftinseitlich amBauwerkangebrachtenRegenrinnenzusammen,wird vondortausnachuntengeleitet,danndurcheineUnter- druckleitungindienurwenigeMeterentferntgelegene Buswaschanlagebefördert–unddortfürdietäglicheBus- wäschegenutzt.

eRLeBT: ElektromobilitätDieElektromobilitätwarimBerichtsjahrinallerMunde:als–vermeintliche–UniversallösungfürdievielfältigenProbleme,diederzunehmendeStraßenverkehrindenStädtenverursacht.DasHauptaugenmerklagundliegtbeiallenÜberlegungenmeistaufdemIndividualverkehr–dochkönnenElektroantriebeihrennachhaltigenUmweltnutzenerstdanninvollerWirkungs-breiteausspielen,wennsieinFahrzeugendesöffentlichenNah-verkehrs,insbesondereinLinienbussen,zumEinsatzkommen.DenndieE-MobilitätbietetnurfürzweiderdreiHauptproblemedesheutigenStraßenverkehrseineLösung:fürdieAbgas-undfürdieLärmemissionen.DasdritteProblemjedochbleibt:nämlichdieBelastungen,diedurchdasgrundsätzlicheZuvielanPkwsentstehenunddieinsinnlosemParkplatzsuchverkehr,inzugeparktenWohnstraßensowieindenzahlreichenStaus,dielängstnichtmehrnurinderRushhourentstehen,ihrenAusdruckfinden.HierhilftdieElektromobilitätpersenichtweiter,dennaucheinElektro-PkwistzuallerersteinAuto–erkannalsoStra-ßenverstopfenundbeanspruchtParkraum.DieKonsequenz,diesichausdiesenÜberlegungenergibt,lautet:EinsatzvonElektroantriebenimÖffentlichenPersonennah-verkehr,insbesondereinLinienbussen.HierzuergriffdieESWEVerkehrsgesellschaftimJahr2011dieInitiative:Am25.JulifandinWiesbadendieersteKennenlernfahrtmiteinemneuartigenElektro-Linienbusnamens„e.cobus“statt,undimRahmendesStadtfestsMitteSeptemberwurdedenBesucherndieE-Mobi-litätaufvielfältigeWeiseerlebbarpräsentiertundanschaulichnahegebracht.

Der„e.cobus“,hergestelltvondemebenfallsinWiesbadenansässigenUnternehmenCONTRAC,dassichschonseitJahren

JedesetwaeinenMeterhochundknapp 1,70Meterbreit,in60Reihenà30Stückangeordnet:Soliegendie1.800Solar-PanelsaufdemBus-Port-Dach

Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:www.youtube.com/esweverkehr

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Zentrale Themen desJahres2011 17

ImBerichtsjahrneuhinzugekommenistunteranderemdieenergetischeSanierungderDächerderBuswerkstatt.

DieerreichtenUmweltzielelassensichauchinZahlenausdrü-cken:DerGesamtenergieverbrauchdesUnternehmenslagimJahr2011umrund19ProzentniedrigeralsnochimJahr2008;umebenfallsknappeinFünftelreduziertensichimselbenZeitraumdieEnergiekosten.

ZudenökologischrelevantenAktivitätenzähltauchdieTatsa-che,dassdierund235BusseumfassendeFahrzeugflottevonESWEVerkehrundderSchwestergesellschaftWiBusstetsmitderneuestenAbgasfiltertechnologieausgerüstetist–inderRegelwerdenhierbeigesetzlicheStandardssogarschonlangevorihremInkrafttretenerfüllt.ErgänztwirddiesesEngagementdadurch,dasseineumweltfreundliche,alsolärm-undabgas-reduzierendeFahrweiseseitlangemfesterBestandteilderAus-undFortbildungderESWE-undWiBus-Fahrerist.

mitderEntwicklungelektrischbetriebenerLinienbussebefasst,sollimJahr2012beiESWEVerkehrineinenPilotversuchgehen.EinoderzweiExemplaredesE-BussessollendannzweiJahrelangimWiesbadenerLiniennetzihrePraxistauglichkeitunterBeweisstellen.

eRReIChT: „Ökoprofit“ und „EcoStep“SeitdemJahr2007nimmtdieESWEVerkehrsgesellschaftandembetrieblichenUmweltmanagementprogramm„Ökoprofit“teil;einJahrspäterwurdederVerkehrsgesellschaftdasQuali-tätssiegel„ZertifizierterÖkoprofit-Betrieb“zuerkannt.ESWEVerkehrwirktaußerdemerfolgreichbeimintegriertenprozess-orientiertenUnternehmensmanagementsystem„EcoStep“mit;einentsprechendesZertifikatderDeutschenGesellschaftzurZertifizierungvonManagementsystemenhatdasVerkehrs-unternehmenimJahr2010erlangt.

ImRahmenihrerUmweltschutzaktivitätenhatESWEVerkehraufdemBetriebsgeländeanderWiesbadenerGartenfeldstraßeeineganzeReiheökologischbedeutenderMaßnahmenrealisiert.AlsBeispieleausderjüngerenVergangenheitseienhiergenannt: • dieVerwendungaufbereitetenBrauchwassersinderBus- waschanlage • dieenergieeffizienteUmrüstungderWerkstattbeheizung • dieAusstattungderBuswerkstattunddesVerwaltungsge- bäudesmitEnergiesparleuchten • dieenergetischeOptimierungdesVerwaltungsgebäudes mittelsverbesserterIsolierung

PremierenbesuchvordemKurhaus:ImJuli2011warder„e.cobus“erstmalsimWiesbadenerStadtzentrumzuGastundpräsentiertesichderÖffentlichkeit

Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:www.youtube.com/esweverkehr

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Zentrale Themen desJahres201118

Zueinerflexiblenundschlagkräftigen„Schnelleingreiftruppe“mithoherundzuverlässigerProblemlösungskompetenzhatsiesichentwickelt:diezumJahresbeginn2010gegründeteESWEVerkehrServiceGmbH,kurz:„EVS“.DasjüngsteTochterunter-nehmenderESWEVerkehrsgesellschaftweisteinbeachtlichesWachstumauf–insbesondereinpersonellerHinsicht:Am1.Januar2010mitgerademal25Angestellteninsunterneh-merischeLebengestartet(darunter17Mitarbeiter,dievomMutterunternehmenESWEVerkehrgestelltwurden,sowieachteigeneMitarbeiter,dievonderMainzerVerkehrsserviceGmbHübernommenwordenwaren),warenEndeJanuar2012schon67MännerundFrauenfürdieServiceGmbHtätig–alleinunbe-fristetenArbeitsverhältnissen.Damitnichtgenug:VomerstenJahrihrerExistenzankonntediejungeESWE-ServicegesellschaftstetseinpositivesGeschäftsergebnisausweisen.

NachderUnternehmensgründungAnfang2010hattezunächstausschließlichdieFahrausweisprüfungaufderAufgabenagen-daderEVSgestanden.SchnelljedochkamenzahlreicheweitereBereichehinzu:SofallenheutebeispielsweiseauchderBetriebs-schutzinklusivederPförtnereisowiedieUnterhaltsreinigungdesFirmengebäudesvonESWEVerkehr,desBetriebsgeländesundderBuswerkstättenindieZuständigkeitderEVS.DarüberhinauserbringtdieServicegesellschaftinnerhalbderESWE-

UnternehmensfamilieallgemeineDienstleistungenunter-schiedlichsterArt:seienesFahrdienste,seiesdieUnterstützungbeiMarketingaktionenundGroßveranstaltungen,seiesdieKinderbeaufsichtigungimRahmender„Busschule“.

AuchexterneKundenkönnendieDienstederEVSbuchen.DerersteGroßauftragvonaußerhalbderESWE-Unternehmens-familiekam2011vonderWiesbadenerStadtverwaltung:SeithersindesEVS-Mitarbeiter,dieWiesbadensParkscheinautomatenentleeren.DarüberhinaussindseitHerbst2011erstmalssoge-nannte„Busstreifen“inWiesbadenunterwegs:ImRahmeneinerbisdatoeinmaligenKooperationwerdendieAngehörigenderStadtpolizei,wennsieimÖPNV-UmfeldimEinsatzsind,vonEVS-Mitarbeiternbegleitet,diezuvorerfolgreicheineAusbildungzumOrdnungspolizistenabsolvierthaben.DiegemischtenDop-pelstreifenkümmernsichbeispielsweiseumdieBeseitigungvonUnratanBushaltestellen(„Sauberkeit“),sieverhindernalsuniformierteRespektspersonengewalttätigeÜbergriffeindenBussen(„Sicherheit“),undsienehmenjeneAutofahrerinsVisier,dieihrenPkwverkehrsbehinderndaufeinerBusfahrspurparken(„Schnelligkeit“).Die„Busstreifen“tragensomitzurAttrak-tivitätssteigerungdesNahverkehrsinderLandeshauptstadtinsgesamtbei.

eRWeITeRT: ESWE Verkehr Service GmbH

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Zentrale Themen des Jahres 2011 19

TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 1/11:

Mehr als 13 Monate KreativarbeitMan sieht es dem Fahrplanbuch, dessen alljährliche Neuauf-lage stets am zweiten Dezember-Sonntag in Kraft tritt, nicht an – und doch steckt in dem gut 550 Seiten umfassenden Druckerzeugnis die planerische Arbeit von mehr als 13 Mona-ten. Dass die Erstellung eines neuen Fahrplans beinahe mit der kreativen Erschaffung eines Kunstwerks zu vergleichen ist, zeigt die INFOMOBIL-Artikelserie „Einsatz für die Fahrplan-tüftler“, die über ein ganzes Jahr hinweg den Entstehungs-prozess des „Gesamtkunstwerks Fahrplan“ dokumentiert. Der erste Teil der Serie beschreibt die Arbeitsschritte „von der Mängelanalyse zur Magistratsvorlage“.

Wenn man liest „Die Arbeiten beginnen im November“, könnte man zu dem falschen Schluss kommen, vom Beginn der Planungen bis zum Inkrafttreten des fertigen neuen Fahrplans Mitte Dezember vergingen lediglich anderthalb Monate. Weit gefehlt: Für den Fahrplanwechsel 2011/2012 (Stichtag: 11. Dezember 2011) haben die ersten Planungs-schritte bereits im November 2010, also gut 13 Monate zuvor, stattgefunden!

Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie-gende Geschäftsbericht ab Seite 23 bereit.

ERMITTELT: KundenzufriedenheitEin Mal pro Jahr untersucht die Hochschule RheinMain im Auf-trag von ESWE Verkehr, wie zufrieden die Wiesbadener Bevölke-rung mit den Angeboten des hiesigen öffentlichen Nahverkehrs ist. Dies geschieht nicht nur aus nachvollziehbarem Eigeninte-resse: Seit die Verkehrsgesellschaft im Jahr 2008 erneut die Kon-zessionen für den Betrieb des Linienbusverkehrs in Wiesbaden erhalten hat – und zwar für den Zeitraum 2009 bis 2017 –, muss das Unternehmen den städtischen Gremien jährlich einen Leis-tungsbericht vorlegen, der unter anderem aus einer aktuellen Analyse der Kundenzufriedenheit besteht.

Die Auswertung der im Jahr 2011 in vier Intervallen durchge-führten wissenschaftlichen Repräsentativbefragungen – insge-samt wurden 1.876 Passanten an zehn verschiedenen Standorten im Stadtgebiet interviewt – ergab ein sehr stabiles Meinungs-bild: Schon zum dritten Mal in Folge erzielte der Wiesbadener Nahverkehr, orientiert an der Schulnotenskala von eins bis sechs, die Gesamtnote 2,6. Ebenfalls unverändert blieb gegenüber dem Jahr 2010 die Einschätzung der Pkw-Nutzung in Wiesbaden: Hier lautete die Gesamtnote abermals 3,2.

In der „Promotoren-Wertung“ (als Promotoren gelten in der Markt- und Meinungsforschung jene Befragten, die ein Produkt oder eine Dienstleistung in ihrem persönlichen Umfeld weiter-empfehlen würden) kam der Nahverkehr – bei 32 Prozent Befür-wortern und 27 Prozent Kritikern – auf den sehr guten Wert von plus fünf. Der Pkw-Verkehr hingegen erzielte einen Promotoren-Wert von minus 62, der sich aus nur neun Prozent Befürwortern, aber 71 Prozent Kritikern errechnete.

Bei den Einzelkriterien des Nahverkehrs wurden 2011 einerseits die Schnelligkeit der Verbindungen, die Fahrtentaktung und die Erreichbarkeit der Ziele sowie andererseits die Linienführung, die Haltestellenstandorte und die Engmaschigkeit des Linien-netzes besser bewertet als im Vorjahr. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Atmosphäre in den Bussen erhielten posi-tivere Beurteilungen. Etwas schlechter als 2010 fielen die Noten für die Sauberkeit in den Bussen und für die Informationen über Tarife und Tickets aus.

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Betriebsbereiche20

Kundenkommunikation via Facebook

ErfolgreicherStartfürESWEsFanpage:Das„CleverCardCoverCasting“ließdieBe-sucherzahlenaufderneuenFacebook-SeiterapideindieHöheschnellen

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Betriebsbereiche 21

FahrdienstZivilcourage-Seminare

Nachdem ESWE Verkehr bereits im Jahr 2010 erste und seither regelmäßige Deeskalationstrainings für Fahrdienstmitarbeiter ins Leben gerufen hatte – diese besonderen Ausbildungen sollen den Fahrern zu mehr Sicherheit im Umgang mit brenzligen Situationen in den Bussen verhelfen –, wurden im Berichtsjahr erstmals auch Zivilcourage-Trainings für Fahrgäste angeboten. „Zivilcourage: Ja! Aber wie?“: So lautete der programmatische Titel der Seminarreihe, die sich in zunächst fünf jeweils vierstün-digen Einzelveranstaltungen dem Thema Gewaltprävention widmete. Initiiert, organisiert und gemeinsam durchgeführt wurden die Seminare vom Polizeipräsidium Westhessen, dem Wiesbadener Präventionsrat, dem hessischen Landesprojekt „Netzwerk gegen Gewalt“, dem auch die Stadt Wiesbaden ange-hört, sowie dem Fahrdienst der ESWE Verkehrsgesellschaft. Ziel der Initiative war es, interessierte Bürger darin zu schulen, wie sie in Konfliktsituationen – etwa während der Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel – deeskalierend, also entschärfend reagieren können.

INFORMATIONEN AUS DEN BETRIEBSBEREICHEN

Dabei ging es in den Seminaren keineswegs um Selbstverteidi-gung; den Teilnehmern wurde vielmehr erklärt und in Rollen-spielen auch demonstriert, wie man andere Personen aus poten-ziell gefährlichen Szenarien befreien kann. Zu den praktischen Handlungsanleitungen, die dem Motto „Menschen möchten helfen – sie wissen häufig nur nicht wie!“ folgten, gehörte es bei-spielsweise, in einer Konfliktsituation ganz gezielt Öffentlichkeit herzustellen, um auf diese Weise der möglichen Bedrohung entgehen zu können. Auch das Sich-Abwenden vom Angreifer, den es zu isolieren gilt und aus dessen „Magnetfeld“ man sich befreien soll, und das Sich-Konzentrieren auf die Situation des (potenziellen) Opfers zählten zu den Lerninhalten.

Die große und durchweg äußerst positive Resonanz auf das für die Teilnehmer kostenlose Seminarangebot zeigte, dass bei vielen Menschen ein starkes Interesse vorhanden ist, richtiges Helfen zu lernen. Um diesem Interesse gerecht zu werden, wurde entschieden, die Seminarreihe im Jahr 2012 fortzusetzen.

TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 2/11:

Von der Leidenschaft, Busfahrer zu seinEine Busaußenwerbung der etwas anderen Art bekommen die Wiesbadener seit Ende Juni zu Gesicht: 20 Busfahrer präsentieren sich mit ihren Konterfeis auf drei Bussen und erklären dem Betrachter mit launigen Sprüchen, warum sie ihren Beruf lieben und ihn gegen keinen anderen eintauschen möchten.

„Wer braucht schon einen Ferrari, wenn er einen Bus fahren kann?“; „Wiesbaden ohne Busfahrer wäre wie Kochbrunnen ohne Wasser!“; „Busfahrer sein: Herausforderung mit Herz und Verstand!“:

Mit diesen und 17 weiteren Textbotschaften, teils schlagfer-tig-pointiert, teils nachdenklich-besinnlich, wollen die 20 Wiesbadener Busführer – je zehn von ESWE Verkehr und von WiBus – vermitteln, dass sie stolz sind auf ihren Beruf.

Der Adressatenkreis dieser neuartigen Kommunikationskam-pagne ist dabei weit gefasst:

Zum einen soll erreicht werden, dass die Öffentlichkeit mehr Verständnis für die anspruchsvolle Tätigkeit, die ein Busfahrer tagtäglich ausübt, aufbringt – es soll klar werden, dass Busfahrer für ihre verantwortungsvolle Arbeit, die sie der Gemeinschaft erbringen, Respekt, Anerkennung und Wertschätzung verdienen. Zum anderen ist die Kampagne bewusst als Imagekampagne konzipiert: Sie soll mit Blick auf die Personalgewinnung Werbung für den Busfahrerberuf machen und diesen insbesondere in den Augen potenzieller Stellenaspiranten aufwerten.

Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorlie-gende Geschäftsbericht auf Seite 29 bereit.

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Betriebsbereiche22

Busschulung für Senioren

ÖffentlicheVerkehrsmittelzunutzen,sollteeigentlichkeineFragedespersönlichenMutessein.UnddochschreckenvorallemgehbehinderteMenschenundauchRollstuhlfahrerbis-weilendavorzurück,mitdemBuszufahren,dennNervosität,UnsicherheitundÄngstemündennichtseltenineineStresssitu-ation,dieMenschenmiteinerGehbehinderungdazuverleitenkann,aufdieFahrtmitdemBus–unddamitleiderauchaufmancheTeilhabeamöffentlichenLeben–zuverzichten.DieseErkenntnislageinerbisdatoeinmaligenAktionzugrunde,dieimSeptemberdesBerichtsjahresimWiesbadenerStadtteilBiebrichstattfand:

InteressierteBewohnerdesBiebricherSeniorenzentrumsKatha-rinenstifterhieltendieMöglichkeit,aneinemhalbtägigenBus-trainingteilzunehmen,dashauptsächlichdasZielverfolgte,dieHemmschwellevordemEinsteigenineinenBusabzubauen.Un-terderebensosachkundigenwieseniorengerechtenAnleitungdurchESWE-FahrerOttmarSeligerlerntendieKatharinenstift-BewohnerinanschaulichenLektionen,wiemanauchalsGehbe-hinderteroderRollstuhlfahrergefahrlosdenBusnutzenkann.

Sonderfahrten

SeitderEröffnungdesneuenMainzerFußballstadions„Coface-Arena“imSommer2011unterstützteESWEVerkehrdieKollegenderMainzerVerkehrsgesellschaft(MVG)anallenHeimspielta-gendesBundesligistenMainz05mitFahrzeugenundFahrern:Dierund75MVG-Busse,diedieFußballfansjedesMalzurArenabrachten,wurdenstetsumrundzehnWiesbadenerGelenkbusseergänzt.BesonderspraktischfüralleSchlachtenbummlervonderhessischenRheinseite:SiekonntendirektamWiesbadener

Hauptbahnhofindie„E6“-Sonderbusseeinsteigen,diedortvonetwadreiStundenbisetwaanderthalbStundenvorSpielbeginninFünf-bis15-Minuten-Abständenabfuhren.ÜberdieFahrtenzur„Coface-Arena“hinausfandenimBerichts-jahrzahlreicheweitereSonderfahrtenstatt,etwazuKonzertendesRheingau-Musik-Festivals.AuchSchulen,KindergärtenundandereEinrichtungenmietetenimJahr2011wiedersomanchenESWE-Bus,darunterauchdenReisebusderVerkehrsgesell-schaft,fürdiverseAusflugs-undandereFahrtenan.

Dienstkleidung

ImBerichtsjahrwurdedieDienstkleidungderESWE-BusfahrereinerModernisierungunterzogen.Zeitgemäßeundbedarfs-gerechteKleidungsstückewiebeispielsweiseJeanshosenundPolohemdenerweiternseitherdasBekleidungsangebot,dasseitdemWechseldesKleidungslieferantenimJahr2008unterderDevise„WegvonderBehörden-Uniform,hinzumBusiness-Outfit!“steht.

AuchdieBestell-undVerteilorganisationderDienstkleidunghatsichdeutlichverändert:SoistjederBusfahrernunInhabereinespersönlichenDienstkleidungskontos,aufdemihmPunktezurVerfügungstehen,dieerindividuellfürdieAnschaffungvonKleidungsstückenausgebenkann.JedesKleidungsstückausderumfangreichenAuswahlpalettebesitzteinendefiniertenPunktewert,dervomKontoabgebuchtwird,nachdemsichderFahrereinbestimmtesStückbestellthat.DiegeordertenKlei-dungsstückewerdendenFahrerndannbequemperPaketdienstdirektnachHausegeliefert;eineKleiderkammerexistiertsomitbeiESWEVerkehrnichtmehr.

Prüfungbestanden:DieESWE-eigeneFahrschulebildetzum,soderoffizielleName,Berufskraftfahreraus

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Betriebsbereiche 23

Angebotsoptimierungen

FahrPLanWechSeL DerFahrplanwechselam11.Dezember2011brachteabermalseineReihequantitativerwiequalitativerVerbesserungenimWiesbadenerLinienverkehrmitsich.WieinjedemJahrgingenvielederzumFahrplanwechselwirksamwerdendenOptimie-rungendesFahrtenangebotsaufWünscheundAnregungenvonseitenderFahrgästezurück.ErstmalskamenimBerichtsjahrdieseVorschlägeauchaufinteraktivemWeg,nämlichüberdasOnline-Forumaufwww.eswe-verkehr.de,beiderVerkehrsge-sellschaftan.

Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung

MitdemFahrplanwechselam11.DezemberwurdeinsbesonderedasBusangebotim„Ländchen“,derRegionimOstenWiesbadens,optimiert:DieneuenLinien26und43bindenseithermehrereöstlicheVorortederLandeshauptstadtnochengerandiebe-nachbartenKommunenimMain-Taunus-Kreisan. • Linie 26 (inkl. Anrufsammeltaxi 26) InKooperationmitderMain-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV)verkehrtnunmontagsbisfreitagsaufderStrecke Medenbach–Wildsachsen–Bremthal(sowieinderGegen- richtung)dieneueESWE-Linie26.Sieübernahmzudemdie bisherigenFahrtenderLinie 21zwischenWildsachsenund Medenbach.ZubestimmtenTageszeitenwerden–auch samstags–bedarfsweiseErgänzungsfahrtenderLinie26 alsAnrufsammeltaxi-Fahrten(AST26)angeboten.

• Linie 43 InKooperationmitderMain-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV)verkehrtnunmontagsbisfreitagsaufderStrecke Breckenheim–Wallau–Nordenstadt–Hauptbahnhof (sowieinderGegenrichtung)dieneueESWE-Linie43.Neu istauchdieHaltestelle„Breckenheim/Gerbermühle“,die die43er-BusseaufihremFahrtwegzwischenBreckenheim undWallaubedienen.DieneueLinie43übernahmzudem diebisherigenFahrtenderLinieEzwischenBreckenheim unddemHauptbahnhof,wobeiderFahrtwegzwischen BreckenheimundNordenstadtnunüberWallauverläuft. EinigeFahrtenderLinie43findenals„Ringverkehr“statt: SieführenvonBreckenheimnachWallauundvondortaus aufandererFahrtstreckedirektnachBreckenheimzurück.

DiezumFahrplanwechsel2011/2012inKraftgetretenenAnge-botsoptimierungenbetrafendarüberhinausfolgendeLinien(AuswahlderwichtigstenÄnderungen):

• Linie 2 WegengestiegenerFahrgastnachfrageverkehrtdieLinie2 anSchultagennachmittagsinFahrtrichtungKlarenthal nunim10-Minuten-Takt.Zudemwerdendie2er-Busse,um eineumsteigefreieVerbindungvonderAltstadtinRichtung Friedrich-undBleichstraßesowienachKlarenthalzuerzie- len,bereitsanderHaltestelle„Webergasse“eingesetzt. Zwischen„DernschesGelände“undderKlarenthalerEnd- haltestelle„Graf-von-Galen-Straße“entstandsomit,im ZusammenwirkenmitderLinie14,ein5-Minuten-Takt. • Linie 8 WegengestiegenerFahrgastnachfrageaufderWilhelm- straßesowiezwischenderInnenstadtunddemHauptbahn- hofwurdedieLinie8sonntagszwischencirca12:00und circa20:00Uhrvom30-aufeinen15-Minuten-Taktver- dichtet,wodurchimZusammenwirkenmitderLinie1ein 7,5-Minuten-Taktentstand. • Linie 14 ZwecksAnpassungdesFahrtenangebotsandieLadenöff- nungszeitenkanndasÄppelallee-CenterinBiebrichseit demFahrplanwechselnunauchmontagsbissamstags zwischen20:30und22:30Uhrdirekterreichtwerden. • Linie 16 WegengestiegenerFahrgastnachfrageverkehrtdieLinie16 montagsbisfreitagsindenMittagsstundenabSüdfriedhof stattimbisherigen12-nunineinemeinheitlichen10-Minu- ten-Takt.

InderVerkehrssteuerung:DerFahrzeugeinsatzisteinesderHerzstückederArbeitbeiESWEVerkehr

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Betriebsbereiche24

LINIE 6Zu den traditionsreichsten Linien im hiesigen öffentlichen Nah-verkehr zählt ohne Zweifel die Linie 6 – schon anno 1929, damals noch im Zeitalter der Straßenbahn, bezeichnete die Nummer 6 eine Verbindung zwischen Wiesbaden und Mainz. Zur Tradition der Buslinie 6, der dienstältesten Gemeinschaftslinie von ESWE Verkehr und Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), zählt seit Jahrzehnten der 10-Minuten-Takt. Diese Tradition wurde im Herbst 2011 erstmals gebrochen – zugunsten der Fahrgäste, versteht sich.

Als Folge des konstant hohen Fahrgastzuspruchs verkehrten die 6er-Busse ab dem 24. Oktober, dem ersten Schultag nach den

hessischen Herbstferien, in einem 7,5-Minuten-Takt. Statt stündlich sechs Bussen verbanden nun also acht Busse je Stunde die beiden Landeshauptstädte auf der Linie 6 miteinander – und zwar unter der Woche zwischen circa 7:00 und circa 19:00 Uhr. Die Taktverdichtung dauerte plangemäß rund zwei Monate an; sie endete am 21. Dezember, dem letzten Schultag vor den rheinland-pfälzischen Weihnachtsferien. Da gerade in den Wochen zwischen dem Ende der Herbst- und dem Beginn der Weihnachtsferien seit Jahren konstant ein erhöhtes Fahrgastauf-kommen gegenüber dem Rest des Jahres verzeichnet werden kann, wurden ESWE Verkehr und MVG mit der neuen Taktverdich-tung diesem Aufkommensplus gerecht, das hauptsächlich drei Ursachen hat: den Semesterbeginn an der Mainzer Universität, die erhöhte Zahl von Radfahrern, die zu dieser Jahreszeit zumin-dest einen Teil ihrer Fahrtstrecke per Bus zurücklegen, sowie die vorweihnachtliche Einkaufszeit.

Da die Taktverdichtung erwartungsgemäß erfolgreich verlief, wurde sie auch für den Herbst 2012 bereits wieder fest ein-geplant.

LINIE 28Die für das Jahr 2012 vorgesehene Verlegung des europäischen Hauptquartiers der US-Landstreitkräfte von Heidelberg nach Wiesbaden zeigte ihre Vorboten bereits im Berichtsjahr. Um für die sich neu in Hessens Landeshauptstadt ansiedelnden Solda-ten und deren Familien das Nahverkehrsangebot frühzeitig zu verstärken, wurden weitere Fahrten der ESWE-Linie 28 über den Erbenheimer US-Militärflughafen (Haltestelle „Flugplatz“) und die Haltestelle „Domäne Mechtildshausen“ geführt. Hierdurch wurde dieses Areal besser an die Wiesbadener Innenstadt sowie an Mainz-Kastel angebunden.

• Linie 18 Wegen gestiegener Fahrgastnachfrage verkehren die 18er- Busse samstags zwischen circa 9:00 und circa 19:00 Uhr auf dem westlichen Linienast von der Sauerland-Siedlung aus über das Europa- und das Künstlerviertel in die Innenstadt statt im bisherigen 30- nun im 15-Minuten-Takt. • Linien 21, 23 und 24 Sonntags zwischen 20:00 und 24:00 Uhr finden die Fahrten der Linien 21, 23 und 24 statt im bisherigen 60- nun im 30- Minuten-Takt statt. Wegen mangelnder Fahrgastnachfrage entfiel die Verlängerung der Linie 23 über Breckenheim hinaus nach Wildsachsen – als Ersatz steht jedoch mit der neuen Linie 26 (siehe oben) eine Anbindung Wildsachsens über Naurod nach Wiesbaden zur Verfügung. • Linie 48 Infolge der voranschreitenden Gewerbeansiedlungen wird seit dem Fahrplanwechsel auch die zweite Schleife des Gewerbegebiets Delkenheim, der Berta-Cramer-Ring, montags bis freitags mit einzelnen Fahrten angebunden.

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Betriebsbereiche 25

So werden für die Fahrtrichtung Wiesbaden – Mainz nun mon-tags bis freitags jeweils drei zusätzliche Fahrten angeboten; samstagabends, sonntagnachmittags und sonntagabends ist jeweils eine weitere Fahrt neu hinzugekommen. In der Fahrt-richtung Mainz – Wiesbaden finden montags bis freitags nun jeweils zwei zusätzliche Fahrten statt; sonntagnachmittags und sonntagabends ist jeweils eine weitere Fahrt neu in den Fahrplan aufgenommen worden.

Parallel zu diesen Fahrplanerweiterungen rund um die Domäne Mechtildshausen musste weiter südlich, in Mainz-Kastel, im Frühjahr 2011 das Fahrtenangebot der Linie 28 vorübergehend verkürzt werden. Grund waren die Umbauarbeiten am Kasteler Brückenkopf, deren Folge es war, dass die gleichnamige Halte-stelle bis Anfang Dezember nicht mehr angefahren werden konnte. Während der Bauzeit endete die Linie 28 aus Wiesbaden-Innenstadt und -Erbenheim kommend an der Haltestelle „Eleo-norenstraße“ in Mainz-Kastel. In der Gegenrichtung starteten die 28er-Busse ebenfalls an der „Eleonorenstraße“, von wo aus sie zunächst zum Kasteler Bahnhof und dann regulär weiter über Erbenheim ins Wiesbadener Stadtzentrum fuhren. Im Gegensatz zur Linie 28 fuhren die Linien 6 und 9 weiterhin über die Theodor-Heuss-Brücke in die Mainzer Innenstadt, allerdings ohne am Brückenkopf zu halten.

LINIE 47Die im Dezember 2010, zum Fahrplanwechsel 2010/2011, ver-längerte und als Mainz-Wiesbadener Gemeinschaftslinie neu eingeführte Linie 47 erlebte 2011 ihr erstes volles Betriebsjahr. Es zeigte sich, dass die „kleine Schwester“ der bereits im Dezember 2008 aus der Taufe gehobenen Linie 45 von den Fahrgästen gut angenommen wird.

Beide Linien verknüpfen die beiden Landeshauptstädte Wies-baden und Mainz auf ihrer wichtigsten Straßenverbindung, der Schiersteiner Autobahnbrücke, miteinander. In den Haupt- verkehrszeiten finden dank der Linie 47 nunmehr pro Stunde doppelt so viele Hin- und Rückfahrten über die Schiersteiner Brücke statt wie zuvor, nämlich insgesamt vier (zwei 45er- und zwei 47er-Fahrten). Im Berichtsjahr standen den Fahrgästen also stündlich bis zu acht Verbindungen über die Brücke zur Verfü-gung: vier Fahrten von Wiesbaden nach Mainz, vier Fahrten in die Gegenrichtung.

Platz der deutschen Einheit

Verbesserungsmaßnahmen betrafen im Jahr 2011 auch die Betriebsabläufe an der umgebauten und neu gestalteten Groß-haltestelle „Platz der Deutschen Einheit“, die im Dezember 2010 eingeweiht worden war. Insbesondere wurden die Umlaufzeiten einiger der hier verkehrenden Linien optimiert.

Das grundsätzliche Fazit der Veränderung der Linienverkehrs-Fahrtwege am „PLE“, wie der Platz der deutschen Einheit ESWE-intern genannt wird, fiel im Berichtsjahr durchweg positiver aus als erwartet: Der neue S-förmige Streckenverlauf (er führt von der Friedrichstraße kommend nach rechts in die Schwal-bacher Straße, um dann gleich wieder nach links in die Bleich-straße abzubiegen) funktioniert reibungslos, und die Fahrgäste haben sich sehr schnell an die neuen Standorte der „PLE“-Bus-steige gewöhnt.

TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 3/11:

Gesucht wird: Das besondere GesichtEinmal im Leben auf einem großen Plakat abgebildet zu sein, das Titelfoto einer Broschüre zu zieren, das eigene Lächeln im Großformat zu präsentieren, und zwar dort, wo ganz viele Leute es sehen können – für so manchen jungen Menschen ist das ein unerfüllter Traum. ESWE Verkehr lässt diesen Traum wahr werden: In einem großen Internet-Casting sucht das Verkehrsunternehmen junge Erwachsene im Alter bis 28 Jahre, die der CleverCard, der Jahreskarte für Schüler und Aus-zubildende, in einer neuen Werbekampagne ein Gesicht – ihr Gesicht – geben möchten. Dem Gewinner winken nicht nur ein professionelles Foto-Shooting und anschließend Ruhm und Ehre, sondern auch ein nagelneuer Tablet-Computer.

Der Titel des Wettbewerbs lautet „CleverCard CoverCasting“, kurz: „CCCC“. ESWE Verkehr beschreitet mit dieser Aktion gleich auf mehreren Ebenen neue Wege: Zum einen fiel kurz vor dem Beginn des Wettbewerbs der Startschuss für das unternehmenseigene Online-Angebot im sozialen Netzwerk Facebook; dort spielt sich auch der komplette Casting-Wett-bewerb ab – von der Bewerbung der Teilnehmer bis zur Ab-stimmung, also dem „Voting“, über den Sieger. Zum anderen sucht, also „castet“, das Verkehrsunternehmen hiermit zum ersten Mal real existierende Fahrgäste für eine große Werbe-kampagne, und das aus gutem Grund: Die CleverCard soll im wahrsten Wortsinn ein neues Gesicht erhalten, das das Ticket in der Zielgruppe authentisch repräsentiert.

Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 30 bereit.

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Betriebsbereiche26

Werkstattsanierung

Das Jahr 2011 war im Technischen Betrieb geprägt von den größtenteils bereits im Vorjahr begonnenen umfangreichen Umbauarbeiten in den Werkstatthallen. Zu den im Berichts-jahr abschließend realisierten Modernisierungsmaßnahmen zählten unter anderem die Erneuerung der Heizungsanlage, die Beseitigung von Undichtigkeiten an den Hallendächern sowie die Sanierung der sanitären Anlagen.

Die Umbaumaßnahmen führten im Ergebnis zu einer deutlich verbesserten, weil sehr viel angenehmeren Arbeitsplatzsitu-ation für die Mitarbeiter. Dennoch stellten die Bauarbeiten, die allesamt bei laufendem Betrieb stattfanden, eine große Herausforderung für die gesamte Werkstattmannschaft dar, die monatelang unter erheblich erschwerten Bedingungen arbeiten musste. Dafür, dass diese Herausforderung in einem gemein-samen Kraftakt erfolgreich bewältigt werden konnte, gebührt den betroffenen Mitarbeitern großer Dank!

Zusätzlicher Busparkplatz

Ein Mehr an Bussen als positive Folge stetig zunehmender Fahrgastzahlen (siehe oben: „Neue Busse“) bedeutet auch einen erhöhten Bedarf an Stellflächen. Als Reaktion auf das in den vergangenen Jahren kontinuierliche Mengenwachstum des Fahrzeugbestands wurden daher im Berichtsjahr die Planungen für die Errichtung eines zusätzlichen Busparkplatzes in Angriff genommen – zumal die Werkstatthallen auf dem ESWE-Betriebshof aus Feuerschutzgründen ausdrücklich nur als Reparatur-, nicht aber als Abstellhallen zugelassen sind.

Technischer BetriebNeue Busse

Wie in nahezu jedem Jahr, so wurde auch im Frühjahr des Jahres 2011 der Fuhrpark der Verkehrsbetriebe um neue Busse erwei-tert. Insgesamt wurden 17 neue Fahrzeuge in Dienst gestellt: 13 Gelenkzüge und vier Solowagen. 16 dieser neuen Busse gingen als ESWE-Fahrzeuge, ein neuer Gelenkbus ging als WiBus-Fahr-zeug auf die Straße. Der Fuhrpark umfasste nach Abschluss der Neubeschaffungsaktion fortan 135 Solofahrzeuge und 98 Gelenkzüge.

Dass bei der Busneulieferung im Berichtsjahr deutlich mehr Gelenkbusse als in den Vorjahren dabei waren, war eine direkte Folge der durchweg positiven Entwicklung der Fahrgastzahlen. Im Gegenzug zur 2011er-Neuanschaffung wurden zwölf Busse aus dem Baujahr 1999 „in Rente geschickt“, also an Händler zum Weiterverkauf veräußert. Jedes der zwölf Altfahrzeuge wies eine Laufleistung von mindestens 650.000 Kilometern auf.

Die 17 neuen Fahrzeuge, die ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro verkörperten, erfüllen in puncto Abgasfiltertechnik einmal mehr die strengste Norm, die es bis dato gab: den „EEV“-Standard (das Kürzel steht für „Enhanced Environmental Friendly Vehicle“, was mit „Besonders umwelt-freundliches Fahrzeug“ übersetzt werden kann). Als technische Neuerung verfügen die neuen Busse an ihren Türen über soge-nannte „taktile Haltestangen“. Dies sind vertikal angebrachte Haltestangen, die auf ihrer ganzen Länge ein geriffeltes Griff-profil aufweisen. Vor allem für sehbehinderte Fahrgäste bedeu-tet dies eine Erleichterung bei der Orientierung im Bus – dennihr Tastsinn sagt ihnen nun, wo sich der Ausstieg befindet.

Kurz vor Ende des Berichtsjahres schaffte ESWE Verkehr auch einen neuen Reisebus an. Das Fahrzeug vom Typ Mercedes-Benz Tourismo löste den vorherigen ESWE-Reisebus vom Typ Daimler-Benz O 404 ab, der 2011 genau 15 Jahre alt geworden und mit einer Laufleistung von rund 670.000 Kilometern verkauft worden war.

Der neue Reisebus, dessen Abgasreinigungsanlage ebenfalls der strengen „EEV“-Norm genügt , ist im Vergleich zu seinem Vorgänger mit deutlich besseren Sitzen sowie mit 19-Zoll-Bildschirmen für die Unterhaltung der Passagiere ausgestattet. Zu den regelmäßigen Fahrgästen des neuen Busses zählen die Spielerinnen des Volleyball-Bundesligisten 1. VC Wiesbaden, die sich in dem Tourismo-Bus zu ihren Auswärtsspielen chauffieren lassen. Darüber hinaus kann das Fahrzeug von jedermann zu allen möglichen Anlässen angemietet werden.

In der ESWE-Fahrzeugwerkstatt: An Bussen herumzuschrauben, will – und muss – gelernt sein

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VertriebVertriebsaktivitäten

FahrauSWeISauTomaTen WasimJahr2009mitdenerstenPlanungenbegonnenhatte,konnteimFrühjahr2011finalabgeschlossenwerden:60neueFahrausweisautomatenwarenseitOktober2010imgesamtenWiesbadenerStadtgebietaufgestelltworden.NachDurchfüh-rungeinigertechnischerFeinjustierungenfunktionierendieneuenGerätenunmehrproblemlos,sodassauchundgeradedieRückmeldungenvonKundenseite,dieimBerichtsjahrunteranderemüberdieeigensgeschalteteE-Mail-Adresse„[email protected]“eintrafen,durchwegpositivausfielen.GelobtwurdensowohldieOptikderGerätealsauchdieverbesserteNutzerführungundderberührungsempfind-licheBildschirm.EbensofandendiedankderWorterkennungvereinfachteAuswahlderFahrtzielesowiedieWahlmöglichkeitaussechsverschiedenenBedienungssprachenvielAnklang.

„eTIckeT“ImBerichtsjahrschrittendievorbereitendenMaßnahmenzuderfürdasJahr2012vorgesehenenEinführungdeselektronischenFahrausweises„eTicket“weitervoran.Sowurdebegonnen,dieBussemitfestinstallierten„eTicket“-Kontrollgerätenauszu-statten,undauchdieFahrausweisprüferwurdenschrittweisemitmobilenPrüfgerätenausgerüstet.VoraussichtlichabAugust2012willESWEVerkehrmitderstückweisenAusgabeder„eTickets“andieInhabervonAbonnementsoderJahreskartenbeginnen,zuspäterenZeitpunktensollendannauchClever-Card-KundenundFirmenCard-InhaberaufdenFahrausweismitElektrochipumgestelltwerden.

DieneuenStellflächenwerdenimLaufdesJahres2012anderWestseitedesBetriebsgeländes,genauer:anderHabsburger-straße,entstehen.Biszu30Solobussesollenhierkünftigparkenkönnen.DerbisherandieserStellegelegeneParkplatzfür

„Betreuungsroutine“DasimFrühjahr2010inZusammenarbeitmitdemRhein-Main-Verkehrsverbund(RMV)gestarteteProjekt„Betreuungsroutine“,indemesumeinkontinuierliches,festenRegelnfolgendesVer-fahrenderKundenbetreuunggeht,konnteimBerichtsjahreinepositiveZwischenbilanzvorlegen.ESWE-Kunden,dieInhabereinesAbonnementssind,erhaltenimRahmendesProjektsinregelmäßigenAbständen–erstmalsvierbissechsWochennachAbschlussdesAbonnementsunddannnachzehnundnach22MonatenderAbo-Laufzeit–wichtigeZusatzinformationenrundumihrAboundwerdenaußerdemnachihrerZufriedenheitbefragt.

Fast90ProzentdertelefonischkontaktiertenKundenzeigtensich2011„zufrieden“oder„weitestgehendzufrieden“sowohlmitdemAbonnementalsProduktalsauchmitderArtundWeisederKundenbetreuung.GleichermaßenwurdevondenKundenauchdieMöglichkeitgeschätzt,imRahmenderAnrufeAnregungenoderKritikloswerdenzukönnen:EtwajederdritteKundeäußer-tesichimGesprächzumindestenseinemThemarundumESWE,dasihnbewegt.UndbeiKunden,dieihrAbokündigenwollten,konntedie„Betreuungsroutine“mittelsAufklärung–etwamitderPrüfung,obsichfürdenKundeneventuelleinanderesTicketproduktlohnt–erreichen,dassimJahresvergleich2010zu2011derAnteiljenerKunden,dievonihrerursprünglichenKün-digungsabsichtwiederAbstandnahmen,von2,7auf7,6Prozentanstieg.

VorVerkauFSSTeLLenImBerichtsjahrkonntedieZahlderexternenVorverkaufsstellenkonstantbeietwa71Stückgehaltenwerden.MitdieserVersor-gungsdichte–bisinalleVorortederLandeshauptstadthinein–liegtWiesbadenweiterhindeutlichüberdemNiveauvergleich-barerStädte.Als„niedrigschwelliger“ZugangzumFahraus-weisangebotdesNahverkehrsstelltdasengmaschigeNetzderVorverkaufsstelleneinwichtigesWerkzeugimvertrieblichenInstrumentariumderESWEVerkehrsgesellschaftdar.

0012 4598 7557

eTicket RheinMain

PrivatautosvonBeschäftigtenwurdeimZugedesUmbausderHauptpforteanderGartenfeldstraßeteilweiseindendortigenMitarbeiterparkplatzintegriert,derzudiesemZweckneuge-staltetundmiteinerneuenZufahrtversehenwurde.

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BroSchÜrenEineVielzahlgedruckterInformationsmaterialienwurdeimJahr2011neuentwickeltbzw.neuaufgelegt.BeispielhaftsindalljeneBroschürenzunennen,dievordemoderdirektzumFahrplan-wechselam11.Dezembererschienen,soetwaderthematischeFolder„NeueLinienim‚Ländchen‘–BessereVerbindungenfürdieRegionimOstenWiesbadens:mitdenLinien26und43vonESWEVerkehr“,dereinederHauptneuerungen,diederFahrplan-wechselmitsichbrachte,detailliertbeschrieb.

VielederneuenBroschürenenthieltenschonVorab-Ankündi-gungshinweisezurkommenden„eTicket“-Einführung(sieheoben);undaufdiemeistenderimBerichtsjahrneuerstelltenPrintinformationenwurdensogenannte„QR-Codes“aufge-druckt,dieesdenBesitzerninternetfähigerMobilfunktelefoneermöglichen,sichperHandymitergänzendenodervertiefendenInformationenzuversorgen.EinenglischsprachigerFlyer,derdieTaktverdichtungderLinie28thematisierte,wurdespeziellfürdieZielgruppederjetztoderkünftiginderLandeshauptstadtangesiedeltenUS-SoldatenundderenFamilienentwickeltundproduziert.

FachkundigeBeratung:QualifizierteMobilitätsberaterempfangenihreKundeninderMobilitätszentraleimLuisenForum

moBILITÄTSBeraTer-QuaLIFIZIerunGSiebenMobilitätsberatervonESWEVerkehrhabensichimBerichtsjahrzur„FachkraftfürMobilitätsberatungimRMV“weiterbildenlassen.DieThemenbereicheTarif,KommunikationundVerkaufstelltendieSchwerpunktinhaltederWeiterbildungdar.DankderQualifizierungsmaßnahmekönnendieausgebil-detenundnunmehrzertifiziertenMobilitätsberaterihrenAuf-gaben–zudenennichtnurderVerkaufvonFahrausweisenund

Marketingaktivitäten

VeranSTaLTunGenBeieinerVielzahlvonVeranstaltungenundFestivitätenzeigtedieESWEVerkehrsgesellschaftauchimJahr2011Präsenzundun-termauertedamiteinmalmehrihrSelbstverständnis,einfestes,sympathisch-„volksnahes“ElementdesöffentlichenLebensinWiesbadenzusein: • ZunennensindzumeinendieverschiedenenvonESWE eigeninitiiertenVeranstaltungen,etwadastraditionelle, besondersbeiFamilienbeliebteNerobergfestEndeMai sowiedieKrimidinner-Erlebnistour„KrimiimBus“,dieim BerichtsjahreineerfolgreichedritteSaisonhinlegte. • ZumanderenbeteiligtesichESWEVerkehrandiversen städtischenFesten,daruntererstmalsamStadtfestMitte September,demdieVerkehrsgesellschaftmitdiversen AufklärungsaktionenundMitmachangebotenzumThema ElektromobilitäteinendeutlichökologischgeprägtenStem- pelaufdrückte.AuchdieRheingauerWeinwochestellteim BerichtsjahrabermalseinengroßenErfolgdar:Sonutzten mehrWeinfest-BesucherdennjedieMöglichkeit,alsKäufer desspeziellen,besonderspreisgünstigen„WeinfestTickets“ (dasimÜbrigeneineRekordverkaufszahlerreichte)oder aberalsAbo-InhabereinenGratis-Sektoder-Weinbei einemdernunmehr15ESWE-Partnerwinzerzugenießen. AuchdieAuslastungderöffentlichenVerkehrsmittelrund umsWeinfestwaräußerstzufriedenstellend:Nochmehr FeierfreudigealsimVorjahrnutztendieBussevonESWE Verkehr,umdem„autofreienRebensaftgenuss“zufrönen.

anderenTicketproduktengehört,sondernauchdieausführlicheBeratunganspruchsvollerKundenrundumderenindividuelleMobilität–nunnochkompetentergerechtwerden.DerohnehinsehrhoheQualitätsstandardderMobilitätsberatunginderWies-badenerRMV-MobilitätszentraleimLuisenForumsowieindenbeidenRMV-MobilitätsinfosamLuisenplatzundamHauptbahn-hofkonntedadurchweitergefestigtwerden.

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Betriebsbereiche 29

KundenkommunikationInternet- und Social-Media-Aktivitäten

DieKommunikationmitdenFahrgästenüberdieunterschied-lichstenOnline-KanälewurdeimBerichtsjahrmassivausge-baut.ZudenbereitsimVorjahr–mitdemStartderneuenESWE-Verkehr-WebsiteimSeptember2010–insLebengerufenenInteraktiv-Funktionen,wiezumBeispieldemOnline-Forum,kamenimJahr2011zahlreicheweitereElementehinzu.

„meIne eSWe“-aPPDerEnde2010ausderTaufegehobene„ESWEVerkehrLiveTicker“,einestetsgenaueEchtzeit-StatusanzeigesämtlicherWiesbadenerBuslinien,wurdeimBerichtsjahrindieneue

ImaGe- unD STeLLenkamPaGneEineBusaußenwerbungderetwasanderenArtkonnteabJuni2011aufWiesbadensStraßenbewundertwerden:20Busfahre-rinnenund-fahrerpräsentiertensichmitihrenKonterfeisaufdreiLinienbussenunderklärendemBetrachtermitteilsernsten,teilshumorvollenSprüchen,warumsieihrenBerufliebenunddiesengegenkeinenandereneintauschenmöchten.Dieunge-wöhnlicheBusaußenwerbungwarundistdaszentraleElementeinergroßangelegtenImagekampagne,diegemeinsamvonESWEVerkehrundderSchwestergesellschaftWiBusinitiiertundgetragenwurde;vonden20FahrerinnenundFahrern,diederKampagneihrGesichtliehen,stammtenjezehnvonESWEVerkehrundvonWiBus.

„WerbrauchtschoneinenFerrari,wennereinenBusfahrenkann?“,„WiesbadenohneBusfahrerwärewieKochbrunnenohneWasser!“,„Busfahrersein:HerausforderungmitHerzundVerstand!“,„18Meter,28Tonnen,350PS:Adrenalinpur!“,„HieranBord:SIE–meinewertvollsteFracht!“:Mitdiesenund15wei-terenTextbotschaftenvermitteltendie20„Imagebotschafter“,dasssiestolzsindaufihrenBeruf–unddassBusfahrerfürihreverantwortungsvolleArbeit,diesiederGemeinschafterbringen,Respekt,AnerkennungundWertschätzungverdienen.

ParalleldientdieImagekampagneauchderWerbungumJob-Aspiranten–dennderBusfahrerberufistseitlängerembran-chenweitvonNachwuchssorgengekennzeichnet.DaherbauteauchdiespäterimBerichtsjahrgestarteteWiBus-Stellenkam-pagne„BussuchtFahrer!“,beiderenRealisierungESWEVerkehrdieSchwestergesellschaftwirkungsvollunterstützte,aufderImagekampagneaufundentwickeltedieseweiter.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:www.youtube.com/esweverkehr

Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:www.youtube.com/esweverkehr

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„MeineESWE“-Appintegriert.DiesekostenloseAnwendung(„Application“,abgekürzt:„App“)standvonBeginnanNutzernvoniPhone-oderiPad-GerätenzurVerfügung,imJahresverlaufwurdedasAngebottechnischauchaufGerätemitAndroid-Be-triebssystemerweitert.EbenfallserweitertwurdederFunkti-onsumfangderApp:BeispielsweisestehtdenNutzernnebenden„LiveTicker“-StörungsmeldungennunaucheinespezielleGoogle-Maps-KartezurVerfügung,aufderalleWiesbadenerFahrkarten-VorverkaufsstellensamtAnschriftundÖffnungs-zeitensowiesämtlicheFahrausweisautomaten-Standorteverzeichnetsind.

e-maIL-neWSLeTTerDerE-Mail-NewsletterfürESWE-KundenerschienimBerichts-jahrin18regulärenAusgaben,diejeweilsetwafünfNachrich-tenmeldungenenthielten,sowieinzweimonothematischenSonderausgabenzumThema„MeineESWE“-App.

DiehiereingeklebteDVDenthältalleESWE-Verkehr-Firmenvideos,dieimJahr2011indenYouTube-KanalvonESWEVerkehr(www.youtube.com/esweverkehr)eingestelltwurden.Viel Spaß beim ansehen!

DVDDVD

FaceBookDerStartderESWE-Verkehr-FanpagebeimsozialenOnline-NetzwerkFacebookimAugustdesBerichtsjahreswurdegleichmiteinerbesondersaufmerksamkeitsstarkenAktionverknüpft:ViaFacebookkonntemansichanderWahlzum„CleverCard-Gesicht2012“beteiligen–undzwarsowohlalsKandidatinbzw.KandidatalsauchanschließendbeiderAbstimmung(„Voting“).Das„CleverCardCoverCasting“ließdieBesucherzahlenaufESWEsFacebook-Seiteerwartungs-gemäßrapideindieHöheschnellen.www.facebook.com/esweverkehr

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Betriebsbereiche 31

SocIaL-meDIa-GuIDeLIneSUnternehmensinternwurdenimFrühjahr2011erstmalssoge-nannte„Social-Media-Guidelines“veröffentlicht.IhrZielwares,dieMitarbeitervonESWEVerkehr,WiBusundEVSüberdieRi-sikenbeimUmgangmitsozialenInternet-Netzwerkenaufzuklä-renundihnenpraktischeTippsfürdasVerhalteninvernetztenOnline-WeltenandieHandzugeben.Dasetwa20-seitigeKom-pendiumwardabeibewusstdaraufausgelegt,inhaltlichsowohldieberuflichealsauchdieprivateNutzungvonFacebookundCo.zuthematisieren.

Zeitschrift INFOMOBIL

DiekombinierteKunden-undMitarbeiterzeitschriftINFOMOBIL,dieregelmäßigeinMaljeQuartalerscheint,erfuhrimBerichts-jahreinedeutlicheErweiterungihresinternenLeserkreises:SeitderAusgabe01/2011,dieMitteMärzerschien,gehörennunauchdieMitarbeiterderESWE-SchwestergesellschaftWiBussowiedieBeschäftigtendesTochterunternehmensESWEVerkehrServiceGmbHganzoffiziellzurLeserschaft.AusdiesemAnlassbegrüßtederWiBus-BetriebsleiterseineMitarbeitermiteinemeigenenINFOMOBIL-Editorial;vonaußenkenntlichgemachtwurdedieErweiterungdurchdenAufdruckallerdreiFirmen-logosaufderTitelseitedesinternenTeilsderZeitschrift.

NebenvielenanderenThemenragteeineganzbesondereAktionausdemArtikelspektrumdesBerichtsjahresheraus:ErstmalserhieltendieINFOMOBIL-Leser–unddamitdieÖffentlichkeit–dieMöglichkeit,dieTitelseitedesalljährlichzumFahrplan-wechselimDezembererscheinendenFahrplanbuchsselbstzugestalten.ZudiesemZweckwurdeimHeft 02/2011 derWettbe-werb„FahrplansuchtFoto!“gestartet,dereingroßesInteressehervorrief.DasspätervoneinerJurygekürteSiegermotivwurdevoneinemProfifotografenneuinSzenegesetzt(sieheSeite14diesesGeschäftsberichts),unddieAusgabe04/2011berichtete–parallelzumErscheinendesneuenFahrplanbuchs–überdenWettbewerbsgewinnerundüber„sein“Foto-Shooting.

BeinaheschoneinTraditionsblatt:Seit2006istdasINFOMOBILdiekombinierteFahrgast-undMitarbeiter-zeitschriftvonESWEVerkehr

Pressestelle

DiePressestellevonESWEVerkehrhatimBerichtsjahrinsgesamt135PressemitteilungenverfasstundanJournalistenversendet,außerdemhatsiezahlreichePresseterminevorbereitetunddurchgeführt.EineAnalysederMedienresonanzergab,dassdieallermeistenPresseveröffentlichungeninLokal-undRegionalmedieninWiesbadenundUmgebungunmittelbaraufAussendungendurchdiePressestellezurückzuführenwaren.Diesbelegt,dassdiedurchgeführtenPresseaktivitätenstetssehrgenauderErwartungshaltungderadressiertenMedienvertreterentsprachen.

Verbesserungsmanagement

DasebenfallszumBereichKundenkommunikationgehörendeArbeitsgebietVerbesserungsmanagement(frühererName:„Beschwerdemanagement“–hinterdervoreinigerZeiter-folgtenUmbenennungstehteineveränderteSichtweiseaufdiesesThema)verzeichneteimBerichtsjahreinenleichtenAnstiegderZahldervonFahrgästeneingereichtenVerbesse-rungswünsche.Diesisthauptsächlichdaraufzurückzuführen,dassnunauchfürdieNutzungdesVerbesserungsmanage-mentsdiemodernenKommunikationskanälezurVerfügungstehen.

DieneueinhaltlicheZielrichtungindiesemBereichlagimJahr2011vorrangigaufderschnellenundeinfachverständlichenKommunikationmitdemKunden,diemöglichsthilfreichfürdieLösungdervomjeweiligenFahrgastformuliertenProblemstel-lungist.

YouTuBe-VIDeoSImFrühjahr2011gingdereigeneESWE-Verkehr-KanalaufderOnline-VideoplattformYouTubeandenStart.EbensoinformativwieunterhaltsamsinddieUnternehmensfilme,diemansichdortkostenlosansehenkannunddieinteressante,manchmalauchüberraschendeEinblickehinterdieKulissenvonESWEVer-kehrermöglichen.EtwaimMonatsturnuskamabdemFrühjahrjeweilseinneuerFilmhinzu.ZummitAbstandamhäufigstenangeklickten2011er-VideoentwickeltesichderClip„EinTagimLebeneinesBusfahrers“,derdreiESWE-bzw.WiBus-FahrereinenTaglangbeiihrerArbeitbegleitet.www.youtube.com/esweverkehr

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Betriebsbereiche32

PersonalPersonalstruktur und -statistik

(Stand: 31.12.2011, sofern nicht anders angegeben)

· Belegschaftsstärke: 506 Mitarbeiter · Belegschaftsstärke im Jahresmittel: 514 Mitarbeiter · Vollzeitarbeitsverhältnisse: 473 · Teilzeitarbeitsverhältnisse: 33 · Neu hinzugekommene Mitarbeiter: 8 · Ausländische Mitarbeiter: 28 (5,5 Prozent)

Zugehörigkeit der Mitarbeiter zu den Fachbereichen, Stabsstellen und anderen Unternehmensbereichen (Stand: 31.12.2011)

Fahrdienst: 283 Mitarbeiter*

Technischer Betrieb: 87 Mitarbeiter**

Rechnungswesen: 22 Mitarbeiter***

Vertrieb: 23 Mitarbeiter

Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung: 34 Mitarbeiter

Personal: 16 Mitarbeiter

Geschäftsführung: 4 Mitarbeiter

Betriebsrat: 3 Mitarbeiter

Nerobergbahn: 3 Mitarbeiter****

Lokale Nahverkehrsaufgaben (LNO): 2 Mitarbeiter

Arbeitssicherheit/Umweltschutz: 1 Mitarbeiter

Stabsstelle „Innovative Projekte“: 1 Mitarbeiter

an die ESWE Verkehr Service GmbH gestellt: 27 Mitarbeiter*****

Summe: 506 Mitarbeiter

* Weitere 267 Busfahrer waren zum Stichtag bei der Schwestergesellschaft WiBus GmbH angestellt, die insgesamt 276 Mitarbeiter beschäftigte. ** zuzüglich 12 Auszubildende (Kfz-Mechatroniker) *** zuzüglich 6 Auszubildende (kaufmännische Berufe) **** zuzüglich 21 saisonal beschäftigte studentische Aushilfskräfte***** Zusätzlich waren bei der ESWE Verkehr Service GmbH zum Stichtag 14 eigene Mitarbeiter angestellt.

· Schwerbehinderte Mitarbeiter: 55 (10,9 Prozent) · Durchschnittsalter der Beschäftigten: 49 Jahre · Neu eingestellte Auszubildende: 5 · Nach Ausbildung übernommene Auszubildende: 4 · Krankheitsbedingte Fehlzeiten (Jahresdurchschnitt): 10,4 Prozent · Bezahlte Überstunden: 21.775

(Informationen zum Personalaufwand: siehe Seite 49)

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Betriebsbereiche 33

Dank und Würdigung

2011verließeninsgesamt24BeschäftigtedasUnternehmen:18gingeninRente,sechsschiedeninfolgevonKündigungaus.

22MitarbeiterkonntenimBerichtsjahrihr25-jährigesDienstju-biläumfeiern,fünfMitarbeiterblicktenauf40JahreBetriebszu-gehörigkeitzurück,undbeieinemMitarbeiterlagseinDienstan-trittsogar50Jahrezurück.Allihnen,wieauchdenMitgliederndesBetriebsratessowiedergesamtenBelegschaft,giltderDankdesUnternehmensfürihreLeistungenundihrEngagement.

ImJahr2011musstedieESWEVerkehrsgesellschaftdenTodvonvieraktivenMitarbeiternsowievonneunPensionärenbetrau-ern.DasUnternehmenwirddenVerstorbeneneinehrendesGedenkenbewahren.

Personalakquisition

UmrechtzeitigundproaktivdafürSorgezutragen,dassESWEVerkehrauchkünftigihreAusbildungsplätzeimtechnischenundimVerwaltungsbereichbesetzenkann,nahmdasUnternehmenimBerichtsjahrerstmalsandervonderWiesbadenerIndustrie-undHandelskammerveranstaltetenAusbildungsmesseindenRhein-Main-Hallenteil.Am15.und16.Junikonntensichinteres-sierteSchülerinnenundSchülerimAlterab14JahreameigensentwickeltenESWE-PräsentationsstandüberdieInhaltederBerufsausbildungenbeidenVerkehrsbetriebeninformieren.

NichtnurdiefürdieAusbildungzuständigenMitarbeiter,sondernauchachtderzeitigeAuszubildendedesUnterneh-mensstandendenBesuchernvorOrtRedeundAntwort.DabeiverstandsichdieESWE-MessepräsenznichtnuralsbloßeOri-entierungshilfefürJugendliche,diesichnochunschlüssigsind,welchenBerufsiespätereinmalergreifenmöchten;derInfo-standsolltedurchausauchganzkonkretpotenzielleBewerbervonmorgenansprechen.

Personalqualifizierung

ImHerbstdesBerichtsjahresnahmen14Mitarbeiterausver-schiedenenFachbereichenvonESWEVerkehrsowievonderSchwestergesellschaftWiBuseinezweijährigeWeiterbildungzumVerkehrsfachwirtauf.DieInhaltedieserWeiterbildungsetzenSchwerpunkteimkaufmännischenBereich;die14Teilneh-mererwerbendadurchwertvollesBasiswissenunteranderemindenBereichenControlling,RechnungswesenundPersonal.

MitausschlaggebendfürdasUnternehmen,dieseQualifizie-rungsmaßnahmeanzubieten,warunteranderem,dassmitderEinführungdesGruppenleitermodellsimFahrdienstneueStellenmitFührungsverantwortungunddamitauchneueAufgabengebietemitneuenAnforderungenentstandensind.DieberufsbegleitendeWeiterbildungzumVerkehrsfachwirt,dieindenStellenbeschreibungenderneuenGruppenleiteraus-drücklichvorgesehenwarundauchalsIHK-Abschlussanerkanntist,wirdinZeitblöckenfreitagsundsamstagsimUnternehmenselbst,also„inhouse“angeboten–inengerKooperationmitderAkademiedesVerbandesDeutscherVerkehrsunternehmen(VDV).

Personalaufbau

FünfjungeLeutetratenimBerichtsjahrihreBerufsausbildungbeiESWEVerkehran:DreivonihnenwerdeninderWerkstattzuKfz-Mechatronikernausgebildet,zweiabsolvierenimVerwal-tungsbereichihreAusbildungzurIndustriekauffraubzw.zumIndustriekaufmann.

BeimFahrpersonalkames2011zuinsgesamt60Neueinstel-lungen(inkl.Aushilfen).Darunterbefandensich27Personen,dieinKooperationmitderKommunalenArbeitsvermittlungderLandeshauptstadtWiesbadenunddenSozialversicherungsträ-gerninderESWE-eigenenFahrschulezuBusfahrernausgebildetwurden,umanschließendbeiderESWE-SchwestergesellschaftWiBuseingesetztzuwerden.

AchtMitarbeiterstiegenimVerlaufdesBerichtsjahresausdemFahrdienstinfahrdienstspezifischeVerwaltungsberufeauf:FünfMitarbeiterderESWE-SchwestergesellschaftWiBustratenihreneueTätigkeitalsGruppenleiterimWiBus-Fahrdienstan,dreiweitereMitarbeiterwechseltenvonWiBuszuESWEVerkehr,umdortalsVerkehrsmeisterzuarbeiten.

Fahrschule

Fahrer-auS- unD ForTBILDunG NebenderAusbildungvon27Berufsneueinsteigern(sieheoben:„Personalaufbau“)standfürdieTÜV-zertifizierteFahrschulederESWEVerkehrsgesellschaftimBerichtsjahrabermalsdieFortbil-dungderBusfahrerimMittelpunktihrerTätigkeit.Dievondemseit2008EU-weitgeltendenBerufskraftfahrerqualifizierungs-GesetzvorgegebenenSchulungsmodulestelltenhierbeidiezentralenLerninhaltedar.EinspeziellesAugenmerkgalt2011wiederderintensivenBetreuungderJungfahrer;aberauch„altgediente“Fahrerwurden–zwecksSicherungderLeistungs-qualität–beiBedarfnachgeschult,etwanachderRückkehrauslängererkrankheitsbedingterAbwesenheit.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie auf der beiliegenden DVD sowie online im YouTube-Kanal von ESWE Verkehr:www.youtube.com/esweverkehr

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Betriebsbereiche34

ESWEsFahrlehrernahmenimBerichtsjahrebenfallseinewich-tigeFunktionein,wennesumdieAuswahlneueinzustellenderFahrerging:BeiÜberprüfungsfahrtentestetensiedieBerufs-tauglichkeitderKollegeninspe.InsgesamtgestaltensichindenletztenJahrendiePersonalgewinnungunddiePersonalauswahlimFahrdiensterheblichschwierigeralsfrüher.DieseEntwick-lung,eineFolgeunteranderemderallgemeinenArbeitsmarkt-situation,kennzeichneteinenBranchentrend,dernichtnurbundes-,sondernaucheuropaweitfestzustellenist.

rÄumLIche erWeITerunGImFrühsommer2011nahmdieESWE-FahrschulezusätzlicheRäumlichkeiteninBetrieb.DieneueHalbetage,genauvis-à-visderbisherigenFahrschulräumegelegen,bietet–frischrenoviert,freundlich-hellundangenehmruhig–eineidealeLernatmo-sphäre.DieFlächenverdopplungmachteesderFahrschulemög-lich,diegesamteRaumaufteilunggroßzügigerzugestaltenundklarerzugliedern:NebenAusbildungs-undSchulungsräumensowieeinemTechnikraum,indemdieAus-undFortbildungs-

maßnahmenanComputernstattfinden,stehtnunaucheingemütlicherAufenthaltsraummitangeschlossenerTeeküchezurVerfügung.

WerBenDe auSBILDunGSBuSSeSeitFrühjahr2011sinddiebeidenBussederESWE-Fahrschuleauchin„werbenderMission“unterwegs:UnterdemMotto„IhrFahrausweismitZukunft“fahrenderReise-undderLinienbusWerbungfürdieAusbildungzumBusfahrerberuf.WährenddiebeidenfrüherenFahrschulbusse,die2010nachzwölfbzw.18Dienstjahrenausgemustertwordenwaren,lediglichanhandeinerTexteinblendunginderZielanzeigeüberderFrontschei-bealsAusbildungsbusseerkennbarwaren,werdendiebeidenneuenFahrzeugenunganzoffensivauchzuKommunikations-zweckengenutzt–mitdemZiel,aktivgegendieNachwuchs-problemevorzugehen,mitdenenderFahrerberufseiteinigenJahrenzukämpfenhat.

DasGesetzbuchalsEntscheidungsgrundlage:ImPersonalbereichsindarbeitsrechtlicheFragestellungenzentralerBestandteildertäglichenArbeit

RechnungswesenAbrechnungsprozesse

ImRechnungswesenbestandimBerichtsjahreinederHaupt-aufgabendarin,jenebetriebsinternenAbrechnungsprozesseanzupassen,dieimZusammenhangmitderEinführungderneuenGenerationvonFahrausweisautomatenstanden(siehedazuauchSeite27).DieIndienststellungderneuenGeräte,diebereitsEnde2010begonnenhatteundimFrühjahr2011abge-schlossenwerdenkonnte,brachtebeispielsweiseeinesehrvielschnellereÜbertragungderdurchdenFahrscheinabverkaufandenAutomatengeneriertenVerkaufsdatenandasUnterneh-menmitsich:DankeinesallnächtlichenDatentransfersperGPRSstehendieentsprechendenVerkaufsdatennunmehrtagesaktu-ellimControllingzurVerfügung.

„K 4“-Untersuchung

InengerZusammenarbeitmitdenvomUnternehmenbeauf-tragtenexternenWirtschaftsprüfernzählteauchimBerichts-jahrdieUntersuchungderWirtschaftlichkeitderESWEVerkehrs-gesellschaftzudenzentralenAufgabendesRechnungswesens.Einmalmehrspieltehierbeidassogenannte„K4-Kriterium“eineentscheidendeRolle.DiesesKriterium,vomEuropäischenGerichtshofineinemUrteilausdemJahr2003festgelegt,defi-niert–vereinfachtgesagt–,dasseinVerkehrsunternehmenals„durchschnittliches,gutgeführtesUnternehmen“anerkannt

seinmuss,wennesÖPNV-Leistungenerbringenmöchte.ESWEVerkehrhatdieseVoraussetzungindenzurückliegendenJah-renstetserfüllt.DamitdasbeauftrageWirtschaftsprüfungs-unternehmendieentsprechende„K4“-Beurteilungdurchfüh-renunddaraufhindaserforderlicheTestatausstellenkann,müssenvomRechnungswesenzuvorsämtlicherelevantenDaten,insbesonderedieProduktivitätskennzahlen,aufwändigaufbereitetwerden.DiesegroßeHerausforderungwurdeauch2011erfolgreichbewältigt.

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Betriebsbereiche 35

Dieselpreis-Absicherung

BereitsimdrittenJahrinFolgeleistetedasInstrumentderDieselpreis-Absicherungmittelsmehrerer„Swap“-Geschäfteauch2011wiedereinenwichtigenBeitragzurpositivenwirt-schaftlichenEntwicklungdesUnternehmens.DankdermitverschiedenenBankhäusernabgeschlossenen„Swap“-Verträge,dieerstmalsimJahr2009vordemHintergrundeinermehrundmehrunsicherenSituationandenMineralölmärktenundeinerzunehmendsprunghaftenEntwicklungderDieselpreiseinitiiertwordenwaren,gelanges,dieKraftstoffkostensituationderESWEVerkehrsgesellschaftauchimJahr2011imkalkulierbarenRahmenzuhalten.

DasInstrumentderDieselpreis-Absicherungstelltgewisserma-ßeneineArt„Versicherung“gegenunerwartete,spekulations-bedingtePreisschwankungendar.ESWEVerkehrkonntesomitimBerichtsjahrübereinenlangenZeitraummiteinemunverän-dertenEinkaufspreiskalkulierenundgewanndadurcheinMehranPlanungssicherheit,waseinmalmehrzurwirtschaftlichenSoliditätdesUnternehmensbeitrug.AngesichtsderenormenDimensionderKraftstoffkosten,diebeidenVerkehrsbetriebenmitihrenrund235BusseninjedemJahrzuBucheschlagen,liegendieVorteilederRisikominimierung,diedieDieselpreis-Absicherungmitsichbringt,aufderHand.DaherentschlosssichdasUnternehmenimBerichtsjahr,dasstabilisierendeFinanz-instrumentder„Swap“-GeschäfteinFormeinesFestpreisver-tragsmodellsauchimJahr2012einzusetzen.

Fremdleistungen

InseinerEigenschaftalsklassischeQuerschnittsaufgabeoblagesdemRechnungswesenauchimJahr2011,alsinternerDienst-leisterdieanderenFachbereicheundStabsstellenderESWEVer-kehrsgesellschaftbeiderErfüllungihrerjeweiligenAufgabenzubegleitenundzuunterstützen.

EbenfallsgehörtenzudenvomRechnungswesenerbrachtenunterstützendenTätigkeitenauch2011wiederdievondiversenexternenStelleninAnspruchgenommenenkaufmännisch-buchhalterischenServices.ZudenexternenKundenzähltenimBerichtsjahrabermalsdasTochterunternehmenESWEVerkehrServicegesellschaft,dasSchwesterunternehmenWiBus,derVerkehrsverbundMainz-Wiesbaden(VMW)sowieverschiedeneÄmterundEinrichtungenderWiesbadenerStadtverwaltung.

ObinTabellen-oderinDiagrammform:ImRechnungswesendrehtsichallesumZahlen

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Betriebsbereiche36

TOPTHEMA im Fahrgastmagazin INFOMOBIL, Ausgabe 4/11:

Schutz vor Regen und Schnee: Neue Haltestellen-Wartehallen eingeweihtGerade in der kalten Jahreszeit sorgen sie für den nötigen Schutz vor den Launen der Witterung: Die Wartehäuschen an Bushaltestellen, offiziell „Wartehallen“ genannt, schützen die Fahrgäste bei Wind und Wetter. An zwei verkehrsneural-gischen Knotenpunkten des Wiesbadener Nahverkehrsnetzes wurden vor kurzem neu errichtete, größere und modernere Fahrgast-Unterstände eingeweiht: am Platz der deutschen Einheit, genauer: am dortigen Bussteig C, sowie am Bussteig B am Hauptbahnhof.

Sitzplätze sind ebenso vorhanden wie eine Innenbeleuch-tung sowie ausführliche Fahrgastinformationstafeln, und insgesamt wirkt die transparente Gestaltung freundlich und einladend – die Optik der neuen Wartehallen zeigt deutlich, dass aus Sicht von ESWE Verkehr auch der wartende Fahrgast als Kunde wertzuschätzen ist, der mehr braucht als nur ein einfaches Dach über dem Kopf. Umso mehr freut man sich bei den Verkehrsbetrieben, dass hochmoderne Wartehallen an den beiden verkehrsstrategisch enorm wichtigen Stellen aufgestellt und in Betrieb genommen werden konnten.

Weitere Informationen zu diesem Thema hält der vorliegende Geschäftsbericht auf Seite 15 bereit.

NerobergbahnDie von ESWE Verkehr betriebene Nerobergbahn, Wiesbadens romantischstes und gleichzeitig „schrägstes“ Wahrzeichen, verzeichnete im Berichtsjahr abermals einen beeindruckenden Rekord bei den Fahrgastzahlen: Fast 270.000 Passagiere (exakte Zahl: 269.983) wurden 2011 mit Europas zweitältester wasser-ballastbetriebenen Drahtseil-Zahnstangenbahn vom Nerotal auf Wiesbadens Hausberg und wieder herunter gefahren.

Im Jahr zuvor waren es „nur“ rund 256.000 Passagiere gewesen – der Fahrgastzahlenzuwachs von 2010 auf 2011 betrug also rund 5,4 Prozent.

Das Gros der Fahrgäste stellte auch 2011 wieder die Gruppe der Touristen; ihr Anteil an der Gesamtzahl der Passagiere lag aber-mals bei etwa 80 Prozent. Nicht wenige der Gäste von außerhalb der Landeshauptstadt beriefen sich bei ihrem Besuch auf einen oder mehrere der zahlreichen Medienberichte, die im Berichts-jahr die Nerobergbahn direkt oder indirekt thematisierten. Als Beispiele seien die Unterhaltungssendung „Musikantendamp-fer“ (ARD-Fernsehen) sowie die politischen Sommerinterviews mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (RTL-Fernsehen) und mit der Co-Vorsitzenden der Fraktion „Die Linke“ im Hessi-schen Landtag, Janine Wissler (hr-Fernsehen), genannt. Aber auch in Printmedien, insbesondere in den lokalen Wiesbadener Tageszeitungen, zeigte die Nerobergbahn im Jahr 2011 deutlich Präsenz.

Mit Blick auf die kommende Verlagerung des Hauptquartiers der europäischen US-Landstreitkräfte von Heidelberg nach Wiesba-den – die zu einem verstärkten Zuzug von US-amerikanischen Soldaten und deren Familien nach Wiesbaden führen wird –,

stellte sich die Nerobergbahn in Gestalt eines anschaulichen Bahnmodells auch bei einer Veranstaltung auf der Air-Base in Wiesbaden-Erbenheim öffentlichkeitswirksam vor.

Die bereits im Jahr 2009 begonnenen Vorbereitungen für das 125-jährige Bahnjubiläum im September 2013 wurden auch im Berichtsjahr fortgeführt: So wurden an der Südseite des Gebäu-des der Talstation das Bodenpflaster und der Zaun sowie die Blumenbeete erneuert – nicht zuletzt mit dem Ziel, der Original-optik des Gründungsjahres 1888 möglichst nahe zu kommen.

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Betriebsbereiche 37

DieguteundengeZusammenarbeitmitderWiesbadenMarketingGmbH,diefürdieVermarktungallerWiesbadenerTouristikangebotezuständigist,bewährtesichauchimJahr2011.BeispielsweiseerfreutensichdievonWiesbadenMarketingmitvermarktetenTechnikführungen,beideneninteressiertenBesuchernanjedemdrittenSamstagimMonatdieAntriebs-technikderNerobergbahnerklärtwird,imBerichtsjahreinmalmehrgroßerBeliebtheit.

Zudenweiteren2011er-Höhepunktenzähltenzwei„Traditions-Events“:EbensowiedasNerobergfestam29.MaibescherteauchdasHalloween-Kinderfestam30.OktoberderNeroberg-bahnenormeAufmerksamkeit.Geradedieschaurig-fröhlicheHalloween-Feier,dieschonzumneuntenMalinFolgedenherbstlichenSaisonabschlussderBahnmarkierte,botallerlei

optischeReize–tummeltensichdochandiesemTagjedeMengeHexen,Gespenster,VampireundZauberersowieandereerschre-ckendeGestaltenaufWiesbadensHausberg.OrganisiertwurdedasGrusel-FestwiestetsvonMitgliedernundehrenamtlichenHelferndesNerobergbahn-Fördervereins.

AuchfürdenvoraussichtlichimJahr2013anstehendenWechselinderBetriebsleitungderNerobergbahnwurdenimBerichts-jahrersteWeichengestellt:DerlangjährigestellvertretendeBe-triebsleiterderBahnabsolvierte2011erfolgreicheinengesetzlichvorgeschriebenenLehrgang.MitdemAblegenunddemBeste-henderPrüfungamEndederdreiwöchigenAusbildung,dieinDresdenstattfand,istderstellvertretendeBetriebsleiternunoffiziellmitder„BetriebsleiterlizenzBO-Seil“ausgestattet.

Page 38: Geschäftsbericht 2011

38 Jahresabschluss

Kein Zufall: Ein ESWE-Bus im Grünen

Öfter mal das Auto stehenzu-lassen und stattdessen mit dem Bus zu fahren, schont Natur und Umwelt – und vermeidet zudem Parkplatzsuchstress in der Innenstadt

Page 39: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 39

JAHRESABSCHLUSS für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011

Page 40: Geschäftsbericht 2011

40 Jahresabschluss

Bilanz zum 31. Dezember 2011

AKTIVA Anhang 31.12.2011 T e

31.12.2010T e

A. Anlagevermögen (1)

I. Immaterielle Vermögensgegenstände (2) 222 73

II. Sachanlagen (3) 37.908 35.821

III. Finanzanlagen (4) 375 440

38.505 36.334

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte (5) 443 393

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (6) 2.336 3.458

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

(7) 816 275

3.595 4.126

C. Rechnungsabgrenzungsposten (8) 17 31

42.117 40.491

PASSIVA Anhang 31.12.2011 T e

31.12.2010T e

A. Eigenkapital (9)

I. Gezeichnetes Kapital 1.500 1.500

II. Kapitalrücklage 2.305 2.305

3.805 3.805

B. Rückstellungen (10) 12.799 14.626

C. Verbindlichkeiten (11) 23.029 19.837

D. Rechnungsabgrenzungsposten (12) 2.484 2.223

42.117 40.491

Page 41: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 41

für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang 2011 T e

2010T e

1. Umsatzerlöse (13) 44.133 43.744

2. Bestandsveränderungen (14) 18 0

3. Andere aktivierte Eigenleistungen (15) 1 9

4. Sonstige betriebliche Erträge (16) 8.822 8.038

5. Materialaufwand (17) 24.587 22.992

6. Personalaufwand (18) 27.247 27.699

7. Abschreibungen (19) 5.518 5.063

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (20) 8.770 8.401

9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (21) 65 0

10. Zinsergebnis (22) -735 -561

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -13.818 -12.925

12. Außerordentliche Aufwendungen (23) 72 888

13. Außerordentliches Ergebnis -72 -888

14. Sonstige Steuern (24) 31 31

15. Erträge aus Verlustübernahme (25) 13.921 13.844

16. Jahresergebnis 0 0

Page 42: Geschäftsbericht 2011

42 Jahresabschluss

für das Geschäftsjahr 2011 der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

Allgemeine AngabenDer Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011 wird nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt.Es gelten gemäß § 267 Abs. 3 HGB die Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften.Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vor-schriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im An-hang anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt. Darüber hinaus sind der Klarheit der Darstellung wegen in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusam-mengefasst. Diese Posten sind in den weiteren Abschnitten des Anhangs gesondert ausgewiesen und erläutert.Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Mit der WVV Wiesbaden Holding GmbH als herrschendem Unternehmen besteht ein Ergebnisabfüh-rungsvertrag (Vertrag vom 29. August 2000).Mit der ESWE Verkehr Service GmbH als beherrschtes Unternehmen besteht ein Ergebnisabfüh-rungsvertrag (Vertrag vom 17. November 2011).

Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie entgeltlich von Dritten erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaf-fungskosten erfasst und werden linear nach ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschrei-bungen entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer bewertet. Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten; Fremdkapitalzin-sen sind nicht einbezogen. Erhaltene Kapitalzuschüsse werden bei den Zugängen gekürzt.Für die vor dem 1. Januar 2008 zugegangenen beweglichen Gegenstände des Sachanlagevermögens, insbesondere Fahrzeuge, die nicht dem Personenverkehr dienen, wurde vereinzelt aus steuerlichen Gründen (§§ 254, 279 Abs. 2 HGB a. F.) bisher die degressive Abschreibungsmethode angewandt. Mit Inkrafttreten des BilMoG ist die umgekehrte Maßgeblichkeit der Steuerbilanz für die Handelsbilanz zwar entfallen, die Gesellschaft hat sich jedoch entschieden, von dem in der Übergangsregelung nach Art. 67 Abs. 4 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Fortführung der bisherigen Wertansätze unter Anwendung der für sie bis zum Inkrafttreten des BilMoG geltenden Vorschriften Gebrauch zu machen. Die degressive Abschreibung dieser Vermögensgegenstände, deren Restbuchwerte sich zum 31. Dezember 2011 auf insgesamt 12 T b belaufen, wird daher fortgeführt. Im Vergleich zur line-aren Methode ergeben sich dabei nur unwesentliche Mehrabschreibungen. Für abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind und deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten zwischen 150 b und 1.000 b lagen, wurden in den Vorjahren Sammelposten (Pool) gebildet, die inklusive des Anschaffungsjahres über fünf Jahre abgeschrieben wurden.

Ab dem 1. Januar 2011 wird diese Poolbildung nicht mehr vorgenommen. Die Sammelposten der Jahre 2008 bis 2010 laufen bis zum Ende aus, sodass der letzte 2014 vollständig abgeschrieben ist.

ANHANG

Page 43: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 43

für das Geschäftsjahr 2011 der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

In 2011 werden für abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind und deren Anschaffungskosten bis 410 b betragen (Geringwertige Wirtschafts-güter), Sofortabschreibungen vorgenommen; über diesem Wert liegend werden sie nach der Nut-zungsdauer linear abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen zu Anschaffungskosten bewertet. Verzinsliche Ausleihungen sind zum Nennwert, unverzinsliche zum Barwert angesetzt. Hierbei wird ein Zinssatz von 5,5 Prozent p. a. zugrunde gelegt.

Die Vorräte werden zu durchschnittlichen fortgeschriebenen Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips nach dem Grundsatz der Einzelbewertung angesetzt. Bestandsrisiken aufgrund verminderter Verwertbarkeit oder langer Lagerdauer wird durch angemessene Wertab-schläge Rechnung getragen.

Bei den grundsätzlich zum Nennwert bilanzierten Forderungen und sonstigen Vermögensge- genständen wurden alle erkennbaren Risiken durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem Ausfallwagnis bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird mit einer Pauschal-wertberichtigung in Höhe von 1 Prozent des Nettoforderungsbestandes Rechnung getragen. Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit ent-sprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versiche-rungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2011 veröffentlichten durchschnittlichen Markt-zinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 5,14 Prozent . Bei der Ermitt-lung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 Prozent und Rentensteigerungen von jährlich 2,0 Prozent zugrunde gelegt.

Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen sind nach versicherungsmathematischen Grund-sätzen errechnet. Die Rückstellungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2011 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 5,14 Prozent. Die Preis- und Kostensteigerung wurde mit 2,00 Prozent p. a. angenommen.

Page 44: Geschäftsbericht 2011

44 Jahresabschluss

(1) Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten zeigt der nachfolgende Anlagenspiegel.

Erläuterungen zur Bilanz

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE

Vortrag zum

01.01.2011

T e

Zugänge

T e

Abgänge

T e

Umbuchungen

T e

Stand am

31.12.2011

T e

Vortrag zum

01.01.2011

T e

Abschreibungen

des Geschäfts-

jahres

T e

Abgänge

T e

Stand am

31.12.2011

T e

31.12.2011

T e

31.12.2010

T e

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 784 174 28 0 930 711 24 28 708 222 73

II. Sachanlagen

1. Grundstücke und grundstücks-

gleiche Rechte einschließlich Bauten

auf fremden Grundstücken 16.007 2.081 308 2.056 19.835 11.784 315 45 12.053 7.781 4.223

2. Technische Anlagen und Maschinen 521 51 0 0 573 251 44 0 295 278 271

3. Fahrzeuge für Personenverkehr 49.733 5.342 3.025 155 52.204 26.048 4.335 3.025 27.358 24.846 23.685

4. Andere Anlagen, Betriebs- und

Geschäftsausstattung 11.424 401 521 1.890 13.195 7.954 799 518 8.235 4.959 3.470

5. Geleistete Anzahlungen und

Anlagen im Bau 4.172 42 71 -4.100 43 0 0 0 0 43 4.172

81.857 7.917 3.925 0 85.849 46.036 5.494 3.588 47.941 37.908 35.821

Summe immaterielle Vermögens-

gegenstände und Sachanlagen

82.640 8.091 3.953 0 86.779 46.747 5.518 3.616 48.649 38.130 35.894

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen

Unternehmen

100 0 0 0 100 0 0 0 0 100 100

2. Beteiligungen 26 0,4 0 0 26 0 0 0 0 26 26

3. Sonstige Ausleihungen 314 42 106 0 250 0,1 0 0 0,1 249 314

440 42 106 0 376 0,1 0 0 0,1 375 440

Summe Anlagevermögen 83.080 8.133 4.059 0 87.154 46.747 5.518 3.616 48.649 38.505 36.333

Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen möglich.

Die Gesellschaft hatte zum 31. Dezember 2009 Aufwandsrückstellungen nach § 249 Abs. 2 HGB, im Wesentlichen für Reparaturen bzw. Instandhaltungen, im Umfang von 6.620 T b gebildet. Nach der Neuregelung durch das BilMoG besteht für diese Innenverpflich-tungen zwar künftig ein Passivierungsverbot, die Gesellschaft macht jedoch von dem in der Übergangsregelung von Art. 67 Abs. 3 Satz 1 EGHGB vorgesehenen Wahlrecht zur Beibehaltung und Fortführung der Rückstellungen unter Anwendung der bisherigen Regelungen Gebrauch. Der Buchwert der zum 31. Dezember 2011 noch bilanzierten Aufwandsrückstellungen beträgt 3.447 T b. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben bzw. Einnahmen erfasst, die Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Page 45: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 45

(2) Immaterielle VermögensgegenständeBei den Zugängen in Höhe von 174 T b handelt es sich vorwiegend um Software-Lizenzen für Netzplanung und Fahrgastinformation.

(3) SachanlagenDie Zugänge des Berichtsjahres in Höhe von 7.917 T b betreffen im Wesentlichen Fahrzeuge für den Personenverkehr (5.342 T b ).

Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen handelt es sich im Wesentlichen um Lagermaterialbestände für den Betriebs- und Instand-haltungsbereich der Fahrzeuge der Gesellschaft.

(5) Vorräte

(6) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Mit der ESWE Verkehr Service GmbH besteht seit dem 1. Januar 2011 ein Ergebnisabführungsvertrag.

Name und Sitz der Gesellschaft Buchwert31.12.2011

T e

Kapital-Anteil

%

Eigenkapital31.12.2011

T e

Jahresergebnis2011

T eAnteile an verbundenen Unternehmen

ESWE Verkehr Service GmbH, Wiesbaden 100 100,0 100 0

Beteiligungen

Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden GmbH, Wiesbaden 26 50,0 52 0

(4) Finanzanlagen

31.12.2011 T e

31.12.2010 T e

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 443 393

443 393

31.12.2011 T e

31.12.2010 T e

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.054 958

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 48 828

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht 84 73

Forderungen gegen die Landeshauptstadt Wiesbaden 207 425

Sonstige Vermögensgegenstände 943 1.174

2.336 3.458

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen umfassen vorrangig Forderungen gegenüber der ESWE Verkehr Service GmbH aus dem Liefer- und Leistungsverkehr. Die Forderungen gegen die Landeshauptstadt Wiesbaden betreffen im Wesentlichen den Liefer- und Leistungsverkehr. Die Verbindlich-keiten gegenüber der Landeshauptstadt Wiesbaden in Höhe von 1 T a wurden mit den Forderungen saldiert. Innerhalb der sonstigen Vermögensgegenstände haben 24 T a (Vorjahr: 35 T a) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle übrigen Forderungen des Berichtsjahres und des Vorjahres haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Page 46: Geschäftsbericht 2011

46 Jahresabschluss

(7) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Der stichtagsbezogene Stand der liquiden Mittel beträgt 816 T a (Vorjahr: 275 T a).

(8) Rechnungsabgrenzungsposten

Der Posten betrifft im Wesentlichen Pensionszahlungen für Januar 2012.

(9) Eigenkapital

Das Gezeichnete Kapital beträgt am 31. Dezember 2011 1.500 T a und wird zu 94,9 Prozent von der WVV Wiesbaden Holding GmbH und zu 5,1 Prozent von der Landeshauptstadt Wiesbaden gehalten.

(10) Rückstellungen

Aus der Umstellung der Pensionsrückstellungen im Rahmen der Erstanwendung des BilMoG zum 1. Januar 2010 (BilMoG-Eröffnungs-bilanz) ergab sich ein Zuführungsbetrag im Vergleich zum alten Ansatz zum 31. Dezember 2009 von 76 T a. Die Gesellschaft machte von dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch und verteilt den Aufwand aus der Umstellung (76 T a) linear über einen Zeit-raum von maximal 15 Jahren. Im Geschäftsjahr 2011 wurde die verbleibende Unterdeckung von 72 T a als außerordentlicher Aufwand erfasst. Zum Abschlussstichtag beläuft sich die Unterdeckung bei den Pensionsrückstellungen somit auf 0 T a.

Die sonstigen Rückstellungen bestehen vorwiegend für den Personalbereich (4.845 T a), und hier im Wesentlichen für Verpflichtungen aus Freifahrtberechtigungen (1.191 T a), Beihilfeverpflichtungen (812 T a), Zeitguthaben (690 T a), Jubiläumsverpflichtungen (582 T a) sowie Abfindungsvereinbarungen (518 T a). Darüber hinaus bestehen Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem RMV-Einnahmenaufteilungsverfahren 2011 (2.350 T a), aus Brandschutzmaßnahmen (858 T a), der Sanierung der Aartalbahn (705 T a), für Altlasten und Umweltschutzmaßnahmen (494 T a), für die Sanierung des Betriebsgeländes Gartenfeldstraße (832 T a) sowie für Versicherungen und Kosten des Jahresabschlusses.

31.12.2011 T e

31.12.2010 T e

Rückstellungen für Pensionen 690 584

Sonstige Rückstellungen 12.109 14.042

12.799 14.626

Page 47: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 47

(11) Verbindlichkeiten 31.12.2011 T e

31.12.2010 T e

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.371 15.194

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.473 2.625

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.854 1.660

Sonstige Verbindlichkeiten 331 358

davon aus Steuern (245) (272)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (0) (0)

23.029 19.837

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 17.371 T a sind 7.566 T a innerhalb eines Jahres fällig, 5.710 T a haben eine Fälligkeit von mehr als einem und weniger als fünf Jahren, und 4.095 T a haben eine Fälligkeit von mehr als fünf Jahren. Darlehenim Umfang von 11.731 T a sind durch Bürgschaften der Landeshauptstadt Wiesbaden besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr mit der ESWE Versorgungs AG (607 Ta) sowie der WiBus GmbH (927 T a). Die Verbindlichkeiten haben – mit Ausnahme der Darlehensver-bindlichkeiten – wie im Vorjahr sämtlich eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(12) Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen abgegrenzte Verkehrseinnahmen für das Jahr 2012.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Das Bestellobligo beläuft sich auf 5.140 T a. Aus Miet- und Leasingverträgen bestehen mehrjährige Verpflichtungen in Höhe von 74 T a p. a. Vor dem Hintergrund eines üblichen Geschäftsverlaufes ist die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme als hoch einzustufen.

Finanzinstrumente

Die ESWE Verkehrsgesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung gegen steigende Bezugspreise bei dem Bezug von Kraftstoffen bzw. Diesel ein. Bei den eingesetzten Derivaten handelte es sich im Jahr 2011 um zwei Rohwaren-Swap-Geschäfte.

Per 31. Dezember 2011 besteht kein Absicherungsgeschäft (Rohwaren-Swap). Im Februar 2010 war ein Geschäftsabschluss mit einer Laufzeit von März 2010 bis Februar 2011 getätigt worden. Das abgesicherte Nominalvolumen (Gesamtbezugsmenge) betrug 1.260 metrische Tonnen pro Jahr. Darüber hinaus war, ebenfalls bereits in 2010, ein weiteres Absicherungsgeschäft mit einer Laufzeit von Januar bis Dezember 2011 und einem Nominalvolumen (Gesamtbezugsmenge) von 3.720 metrischen Tonnen abgeschlossen.

Zwischen dem Rohwaren-Swap und den Verträgen über den Bezug von Kraftstoff bzw. Diesel wurde eine Bewertungseinheit gebildet. Im Berichtsjahr waren circa 61 Prozent des jährlichen Treibstoffbedarfs gegen periodische Dieselpreisschwankungen abgesichert. Zur kontinuierlichen Steuerung der Chancen und Risiken aus Sicherungsgeschäften dient ein monatliches Controlling-Tool, welches der Geschäftsführung einen permanenten Überblick zur aktuellen Situation verschafft.

Page 48: Geschäftsbericht 2011

48 Jahresabschluss

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(13) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse, die ausschließlich im Inland erzielt werden, stellen sich wie folgt dar:

2011 T e

2010 T e

Verkehrsbetriebe 42.082 41.273

Übrige Umsatzerlöse 2.051 2.021

44.133 43.744

(16) Sonstige betriebliche Erträge 2011 T e

2010 T e

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 819 1.023

Erträge aus Anlagenabgängen und Zuschreibungen 525 249

Erträge aus öffentlichen Zuwendungen 4.743 4.205

Übrige Erträge 2.735 2.561

8.822 8.038

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen Auflösungen aus Rückstellungen für Verpflichtungen aus der RMV-Einnahmenaufteilung (272 T b), Prämienregelungen an Mitarbeiter (96 T b), Prozesskostenrisiken aus Vorjahren (72 T b), Beiträge zur Berufsgenossenschaft (22 T b), Rechtsstreit mit Atron (343 T b) sowie verschiedenen Instandhaltungsmaßnahmen (15 T b).

Die übrigen Erträge betreffen im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf von Treib- und Schmierstoffen, aus Schadenersatzleistungen, aus Aufwandszuschüssen sowie Erlöse aus Vermietung und Verpachtung.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 130 T b (Vorjahr: 186 T b) enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen Erstattungen von Versicherungen.

(14) Bestandsveränderungen

Zum Bilanzstichtag betrugen nicht abgerechnete Leistungen 18 T b (Vorjahr: 0 T b).

(15) Andere aktivierte Eigenleistungen

Sie umfassen die im Anlagevermögen aktivierten Personalaufwendungen und Gemeinkosten des Berichtsjahres.

In den Umsatzerlösen sind periodenfremde Erlöse aus der Erstattung gemäß § 145 SGB IX im Umfang von 341 Tb (Vorjahr: 464 T b) enthalten.

Page 49: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 49

(18) Personalaufwand 2011 T e

2010 T e

Löhne und Gehälter 21.090 21.341

Soziale Abgaben und Aufwendungen

für Altersversorgung und für Unterstützung

davon für Altersversorgung

6.157

(1.707)

6.358

(1.743)

27.247 27.699

(19) Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind im Einzelnen im Anlagenspiegel dargestellt. Ergänzend verweisen wir auf die Darstellung der Bewertungsmethoden.

2011 T e

2010 T e

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.570 8.195

Aufwendungen für bezogene Leistungen 16.017 14.797

24.587 22.992

(17) Materialaufwand

Die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH beschäftigte im Geschäftsjahr 2011 durchschnittlich 514 Mitarbeiter (Vorjahr: 530 Mitarbeiter). Die über die normale gesetzliche Sozialversicherung hinausgehende Versorgung erfolgte über die Zusatzversorgungskasse für Gemeinden und Gemeindeverbände, deren Mitglied die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH ist. Der Umlagesatz der ZVK hat im Geschäfts-jahr 2011 6,2 Prozent (5,7 Prozent Arbeitgeberanteil; 0,5 Prozent Arbeitnehmeranteil) betragen. Der Sanierungsbeitrag im Geschäftsjahr 2011 betrug 2,3 Prozent. Der Höchstbetrag für die Pauschalversteuerung des Arbeitgeberanteils an der Umlage beläuft sich auf monat-lich 89,48 b je Mitarbeiter. Ab dem 1. Januar 2012 werden der Umlagesatz 6,2 Prozent und das Sanierungsgeld 2,3 Prozent betragen. Die Summe der umlagepflich-tigen Löhne und Gehälter betrug im Geschäftsjahr 2011 19.952.500,44 b.

Im Bereich der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stellen die Treibstoffkosten (5.718 T b) die größte Teilposition dar. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beinhalten im Wesentlichen Fremdleistungen für die Personenbeförderung durch die Firma WiBus Wiesbadener Busgesellschaft mbH in Höhe von 12.664 T b.

Page 50: Geschäftsbericht 2011

50 Jahresabschluss

(21) Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen

(23) Außerordentliche Aufwendungen

Die unter den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesenen Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen betragen 101 T b. Die unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesenen Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen betragen 174 T b.

(22) Zinsergebnis 2011 T e

2010 T e

Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 14 17

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 111 61

davon von verbundenen Unternehmen (0) (0)

Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 860 -639

davon an verbundene Unternehmen (23) (0)

-735 -561

Die Gesellschaft machte von dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch und beabsichtigte, den Aufwand aus der BilMoG-Umstellung bei den Pensionsrückstellungen (76 T b) linear über einen Zeitraum von maximal 15 Jahren zu verteilen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden 72 T b als außerordentlicher Aufwand erfasst. Zum Abschlussstichtag beläuft sich die Unterdeckung bei den Pensionsrückstel-lungen somit auf 0 T b.

Die übrigen Aufwendungen beinhalten u. a. Aufwendungen für Instandhaltungen, allgemeine Aufwendungen für die Verwaltung, Versicherungsbeiträge, Mieten, Pachten, Aufwendungen für Dienstleistungen der Betriebskantine sowie Prüfungs- und Beratungs-kosten. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 309 T b (Vorjahr: 241 T b) ent-halten. Sie betreffen im Wesentlichen den Aufwand für die Partnerschaftsfinanzierung RBNV 2006 und 2007, die Umlageabrechnung HDN 2010, die Abrechnung der Berufsgenossenschaft für 2010, die Nebenkostenabrechnung im Deltahaus 2010 und die Wasserabrech-nung 2010.

Die ESWE Verkehr Service GmbH hat mit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH als herrschendem Unternehmen am 17. November 2011 einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen. Ihm hat die Gesellschafterversammlung am 30. November 2011 mit Wirkung zum 1. Januar 2011 zugestimmt. Der Jahresüberschuss 2011 in Höhe von 65 T b der ESWE Verkehr Service GmbH ist somit der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH zuzurechnen.

2011 T e

2010 T e

Verluste aus dem Abgang von Gegenständen

des Sachanlagevermögens

45 5

Wertberichtigungen auf Forderungen 207 52

Diestleistungsentgelte ESWE Versorgung 1.144 1.258

Aufwendungen für Zuschüsse für Verkehrsleistungen 1.699 1.717

Treibstoffeinsatz für Verkauf an Dritte 1.240 1.111

Übrige Aufwendungen 4.435 4.258

8.770 8.401

(20) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Page 51: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 51

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2011 waren folgende Personen:

Prof. Dr.-Ing. Joachim Pös, Dezernent für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr der Landeshauptstadt Wiesbaden, Stadtrat; Vorsitzender (bis zum 3. Dezember 2011)

Sigrid Möricke, Dezernentin für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr der Landeshauptstadt Wiesbaden, Stadträtin; Vorsitzende (ab dem 4. Dezember 2011)

Fred Wölfert, Betriebsratsvorsitzender; stellvertretender Vorsitzender

Lothar Brüllingen, Omnibusfahrer; Arbeitnehmervertreter

Helge Dörr, Sachbearbeiter Qualitätskontrolle; Arbeitnehmervertreter (ab dem 4. Dezember 2011)

Rolf Eckhardt, Fahrdienstleiter; Arbeitnehmervertreter (bis zum 3. Dezember 2011)

Dr. Vera Gretz-Roth, Diplom-Volkswirtin, Stadtverordnete (ab dem 4. Dezember 2011)

Claus-Peter Große, Diplom-Geologe, Stadtverordneter

Dieter Horschler, Rentner, Stadtverordneter (bis zum 3. Dezember 2011)

Wolfgang Janz, Fahrausweisprüfer; Arbeitnehmervertreter (ab dem 4. Dezember 2011)

Hans-Martin Kessler, Werbe-/Kommunikationsplaner, Stadtverordneter

(24) Sonstige Steuern

(25) Erträge aus Verlustübernahme

Der Steueraufwand betrifft Grundsteuer (23 T b) und Kraftfahrzeugsteuern (8 T b) für das Jahr 2011.

Die Erträge aus Verlustübernahme betreffen die Übernahme des Jahresfehlbetrages 2011 durch die WVV Wiesbaden Holding GmbH in Höhe von 13.921 T b (Vorjahr: 13.844 T b).

Volker Kühne,Betriebsrat; Arbeitnehmervertreter (bis zum 3. Dezember 2011)

Fritz Nothegger, Omnibusfahrer; Arbeitnehmervertreter (bis zum 3. Dezember 2011)

Petermartin Oschmann, Jurist, Stadtverordneter

Harald Schuck, Gewerkschaftssekretär

Werner Springer, Kraftfahrzeugmechaniker; Arbeitnehmervertreter (ab dem 4. Dezember 2011)

Dennis Volk-Borowski, Soziologe, Stadtverordneter

Die Aufsichtsratsvergütungen betrugen im Geschäftsjahr 27.480,00 a.

An Mitglieder des Aufsichtsrates waren im Geschäftsjahr Kredite gewährt, die zum Bilanzstichtag mit 12.335,68 a erfasst sind. Die Kredite wurden im Jahr 2011 mit 3.046,68 a getilgt und mit 6,5 Prozent bzw. 4 Prozent p. a. verzinst.

Geschäftsführung

Geschäftsführer der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH sind:

Dipl.-Ing. Uwe Cramer, Saulheim

Dipl.-Verwaltungswirt Stefan Burghardt, Wiesbaden

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführervergütung wurdevon der Ausnahmeregelung des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Page 52: Geschäftsbericht 2011

52 Jahresabschluss

Ergebnisabführung

Der Jahresverlust 2011 in Höhe von 13.921.021,24 a wurde gemäß Ergebnisabführungsvertrag von der WVV Wiesbaden Holding GmbH übernommen.

Abschlussprüferhonorar

Auf die Angaben zu den Honoraren des Abschlussprüfers der Gesellschaft nach § 285 Nr. 17 HGB wurde verzichtet, da diese Angaben im Konzernabschluss der WVV Wiesbaden Holding GmbH, als einbeziehendes Mutterunternehmen, enthalten sind.

Konzernbeziehungen

Eine gesetzliche Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts für den Teilkonzern der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH besteht nach § 291 HGB nicht, da die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH und ihr Tochterunternehmen ESWE Verkehr Service GmbH in den Konzernabschluss der WVV Wiesbaden Holding GmbH, Wiesbaden, einbezogen werden. Der Konzernabschluss der WVV Wiesbaden Holding GmbH ist unter HRB 11941 beim Amtsgericht Wiesbaden hinterlegt.

Wiesbaden, 31. März 2012

ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

Dipl.-Ing. Uwe Cramer Dipl.-Verwaltungswirt Stefan BurghardtDipl.-Ing. Uwe Cramer Dipl.-Verwaltungswirt Stefan Burghardt

Page 53: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 53

Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, Wiesbaden, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buch- führung und über den Lagebericht abzugeben.Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest- gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Ein-schätzungen sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresab-schluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Frankfurt am Main, 18. Mai 2012

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

ppa. Dirk Fischer ppa. Klaus Bilo Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Page 54: Geschäftsbericht 2011

54 Jahresabschluss

Bericht des AufsichtsratesDer Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2011 aufgrund regelmäßiger schriftlicher und mündlicher Berichterstattung die Geschäftsführung laufend überwacht. Im Rahmen seiner satzungsmäßigen Zuständigkeit hat er die ihm obliegenden Entschei-dungen getroffen. Es handelte sich hierbei um folgende wesentliche Themen:

· Jahresabschluss 2010· Bus-Port/Abstellhalle mit Photovoltaik-Anlage· Aartalbahn; Neubau Eisenbahnbrücke Flachstraße· Fahrplanwechsel· Tarifanpassung· E-Ticketsystem· Wirtschaftsplan

Die Aufsichtsratsmitglieder wurden im Rahmen der Schwerpunktthemen über alle bedeutsamen Geschäftsvorgänge schriftlich in Form von Vorlagen informiert.

Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht für die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH zum 31. Dezember 2011 wurden von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. Der Prüfungsbericht des Wirtschaftsprüfers lag den Aufsichts-ratsmitgliedern vor. Vertreter des Wirtschaftsprüfers haben an der Sitzung des Aufsichtsrates teilgenommen und Erläuterungen gegeben. Dem Ergebnis der Prüfung stimmt der Aufsichtsrat zu.

Der Aufsichtsrat hat den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahresabschluss einschließlich des Lageberichts der ESWE Verkehrs-gesellschaft mbH zum 31. Dezember 2011 geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben, sodass er den Jahresabschluss billigt.

Der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat für die im Geschäftsjahr 2011 geleistete Arbeit seinen Dank aus.

Wiesbaden, 19. Juni 2012

Vorsitzende des Aufsichtsrates

Sigrid Möricke

Page 55: Geschäftsbericht 2011

Jahresabschluss 55

Herausgeber ESWE Verkehrsgesellschaft mbHGartenfeldstraße 18, 65189 WiesbadenPostfach 2369, 65013 WiesbadenTelefon (0611) 450 22-450www.eswe-verkehr.de

Gestaltungwww.99grad.de, Wiesbaden

Impressum Text und Lektoratwww.textstark.de, Wiesbaden

Fotos· Roger Richter Photography, Mainz-Kastel· ESWE Verkehr· Christoph Keller, Bad Kösen

Redaktioneller HinweisAus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet diese Publikation darauf, personenbezogene Substantive außer in der männlichen immer auch in der weiblichen Form zu verwenden. Mit der männlichen Wortform sind stets beide Geschlechter gemeint.

Kennwerte 2011

2011 2010

Veränderungengegenüber Vorjahr

Verkehr Leistungen Beförderungsfälle im Linienverkehr

Bartarif 6,247 Mio. 6,488 Mio. -3,7 %

Zeitkarten 39,202 Mio. 38,752 Mio. 1,2 %

Summe Fahrausweisverkauf 45,449 Mio. 45,240 Mio. 0,5 %

Freifahrer, Schwerbehinderte 4,405 Mio. 4,129 Mio. 6,7 %

Summe Linienverkehr 49,854 Mio. 49,369 Mio. 1,0 %

Nerobergbahn 0,269 Mio. 0,256 Mio. 5,1 %

Summe Bus- und Bahnbetrieb 50,123 Mio. 49,625 Mio. 1,0 %

Gesamterlöse 41.967 T a 41.250 T a 1,7 %

Durchschnittserlöse im Fahrausweisverkauf 83,72 Ct/Bef 83,11 Ct/Bef 0,7 %

Kennwerte Anzahl der Linien 39 St. 38 St. 2,6 %

Linienlänge 646,33 km 601,55 km 7,4 %

Anzahl der Fahrzeuge 205 St. 201 St. 2,0 %

davon Gelenkzüge 83 St. 84 St. -1,2 %

Standard-Linienbusse 122 St. 117 St. 4,3 %

Nutzwagenkilometer im Linienverkehr 11.566.179

Nwkm

11.420.984

Nwkm

1,3 %

Platzkilometer im Linienverkehr 889.281.839

Plkm

881.051.634

Plkm

0,9 %

Platzausnutzung im Linienverkehr 28,2 % 27,2 % 3,7 %

Hafen- und

Gleisanlagen

Leistungen Güterumschlag 2.008 t 2.087 t -3,8 %

Waggonumschlag 34 St. 35 St. -2,9 %

Gesamterlöse 5 T a 5 T a 0,0 %

Page 56: Geschäftsbericht 2011