VBKI-Umfrage zum Thema Flüchtlinge

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VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

Flüchtlingszuwanderung Chance oder Belastung für den Standort Deutschland?

Online-Befragung unter den Mitgliedern des

Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.

Befragungszeitraum: 12. bis 17. November 2015

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

VBKI Befragung „Flüchtlinge“ – der Feldbericht I

● Durchführung der Befragung per Online-Fragebogen vom 12. bis 17.11.2014

● Befragungsgruppe: Mitglieder des VBKI (Unternehmer aller Berliner Branchen)

● Insgesamt beteiligten sich fast 400 VBKI-Mitglieder an der Befragung.

● 70 Prozent – das entspricht 274 Teilnehmern – füllten den Fragebogen vollständig aus.

● Ausgewertet wurden alle vollständig ausgefüllten Fragebögen.

● Im Durchschnitt beschäftigte sich jeder Teilnehmer 8:11 Minuten mit dem Fragebogen.

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

VBKI Befragung „Flüchtlinge“ – der Feldbericht II

● Struktur I: Rund 70 Prozent der Befragten sind im Dienstleistungssektor tätig (davon 61 Prozent aus dem Bereich „Wissensbasierte Dienstleistungen“ im Unterschied zu „Einfachen Dienstleistungen“), 7 Prozent stammen aus dem produzierenden Gewerbe. Der Rest ordnet sich „sonstigen Bereichen“ zu.

● Struktur II: Knapp 90 Prozent der Befragten beschäftigen mehrheitlich hochqualifizierte Mitarbeiter, gut 10 Prozent mehrheitlich geringqualifizierte Mitarbeiter.

● Struktur III: 32 Prozent der Befragten beschäftigen bis zu 10 Mitarbeiter, 35 Prozent zwischen 11 und 100, 33 Prozent mehr als 100.

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

Management Summary – Generelle Situation:

• Insgesamt gehen fast 90 Prozent davon aus, dass sich Deutschland im Zuge der

aktuellen Flüchtlingskrise dauerhaft verändern wird. Ob in eine positive oder

negative Richtung bleibt offen – Optimisten und Skeptiker (52 Prozent) liegen fast

gleichauf.

• Kalt lässt die Flüchtlingsfrage die Wenigsten. Fast 77 Prozent der befragten

Unternehmer fühlen sich persönlich betroffen.

• 80 Prozent sind der Meinung, dass die Flüchtlingskrise starken oder sehr starken

Einfluss auf die Zukunft Berlins haben wird.

• Und die Hilfsbereitschaft ist groß: Fast ein Viertel der Befragten engagieren sich

schon heute ehrenamtlich zugunsten von Flüchtlingen – und mehr als 62 Prozent,

bei denen das aktuell nicht der Fall ist, können es sich für die Zukunft vorstellen.

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

Fast 90 Prozent erwarten, dass sich Deutschland im Zuge der Flüchtlingsfrage dauerhaft verändern wird. ● Wird die Flüchtlingsfrage das Land dauerhaft verändern?

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

Aber Veränderung in welche Richtung? Optimismus und Skepsis halten sich die Waage. ● In welcher Weise wird die Flüchtlingsfrage das Land verändern?

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Für fast 77 Prozent hat die Flüchtlingsfrage persönliche Bedeutung. ● Wie relevant ist das Thema „Flüchtlinge“ für Sie persönlich?

VBKI-Befragung „Flüchtlinge“ 2015

Allerdings: Im geschäftlichen Alltag spielt das Thema gegenwärtig eine geringe Rolle. ● Inwieweit beeinflusst das Thema „Flüchtlinge“ Ihren unternehmerischen Alltag?

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Über 80 Prozent denken, dass das Thema die Zukunft der Stadt stark oder sehr stark beeinflussen wird.

● Welchen Einfluss hat das Thema „Flüchtlinge“ auf die Zukunft Berlins?

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Engagement: Jeder fünfte Befragte bringt sich ehrenamtlich ein.

● Engagieren Sie sich ehrenamtlich zugunsten der Flüchtlinge?

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Und große Hilfsbereitschaft: Über 60 Prozent würden sich ehrenamtlich engagieren.

● Könnten Sie sich grundsätzlich vorstellen, sich zu engagieren (beispielsweise in einem VBKI-Projekt)?

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Management Summary - Fachkräftemangel:

• Fast zwei Drittel glauben, die Grenze der Aufnahmefähigkeit Deutschlands ist

bereits erreicht oder fast erreicht.

• Nur 7 Prozent sind überzeugt, dass Flüchtlinge signifikant zur Beseitigung der

Facharbeiterlücke beitragen werden. Insgesamt ergibt sich kein klares Bild:

Optimisten (46 Prozent) und Skeptiker (54 Prozent) halten sich in etwa die Waage.

Allerdings sind sich 16 Prozent sicher, dass ein Fachkräftewunder infolge der

Massenzuwanderung ausbleiben wird.

• Aber: 62 Prozent sehen in der Zuwanderung eine Chance für den Standort

Deutschland, 38 Prozent gehen eher von einer Belastung aus.

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Fast zwei Drittel glauben, die Grenze der Aufnahmefähigkeit ist bereits oder fast erreicht. ● Wann ist die Grenze der Aufnahmefähigkeit Deutschlands erreicht?

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Aber: Mehr als die Hälfte der Standortoptimisten sehen bei der Aufnahmefähigkeit noch Spielräume. ● Wann ist die Grenze der Aufnahmefähigkeit Deutschlands erreicht?

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Flüchtlinge als Patentrezept im Kampf gegen den Fachkräftemangel? Kein klares Meinungsbild.

● Wie bewerten Sie folgende Aussage: Die Flüchtlinge werden einen signifikanten Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels leisten.

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Aber: 90 Prozent der Zukunftsskeptiker sehen in den Flüchtlingen kein Mittel gegen den Fachkräftemangel.

● Wie bewerten Sie folgende Aussage: Die Flüchtlinge werden einen signifikanten Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels leisten.

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Folgerichtig: 76 Prozent der Qualifizierungsskeptiker glauben nicht an ein Fachkräftewunder.

● Wie bewerten Sie folgende Aussage: Die Flüchtlinge werden einen signifikanten Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels leisten.

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62 Prozent sehen in den Flüchtlingen eher eine Chance für den Standort Deutschland. ● Sind die Flüchtlinge Chance oder Belastung für den Standort Deutschland?

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Aber: Die Einstellungswilligen sind deutlich optimistischer als jene, die keine neuen Stellen planen. ● Sind die Flüchtlinge Chance oder Belastung für den Standort Deutschland?

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Management Summary - Arbeitsmarktintegration:

• Fast 70 Prozent planen im kommenden Jahr neue Stellen, und mehr als drei

Viertel können sich grundsätzlich vorstellen, Flüchtlinge zu beschäftigen.

• Allerdings warten auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zahlreiche Hürden: 80 Prozent

der Befragten erwarten ein entsprechendes Qualifizierungsniveau, 65 Prozent

knüpfen eine mögliche Einstellung an Sprachkenntnisse und mehr als 60 Prozent

setzen Anpassungsbereitschaft voraus. Nur rund 5 Prozent würden Flüchtlinge

unter der Bedingung beschäftigen, dass sie nicht nach Mindestlohn zahlen

müssen.

• Im Schnitt gehen die Umfrageteilnehmer davon aus, dass es 4 Jahre braucht, um

Flüchtlinge fit für den deutschen Arbeitsmarkt zu machen – über 11 Prozent

glauben, es dauert 10 Jahre oder länger.

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Knapp 70 Prozent der Unternehmen wachsen

● Wird Ihr Unternehmen 2016 neue Stellen schaffen?

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Vor allem Akademiker gesucht.

● Nach welchen Qualifikationsprofilen suchen Sie die neuen Mitarbeiter vor allem?

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Unternehmer, die bereits heute Flüchtlinge beschäftigen, sind die große Ausnahme.

● Beschäftigen Sie bereits Flüchtlinge in Ihrem Unternehmen?

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Mehr als drei Viertel der Befragten könnten sich allerdings vorstellen, Flüchtlinge einzustellen.

● Könnten Sie sich grundsätzlich vorstellen, Flüchtlinge in Ihrem Unternehmen zu beschäftigen?

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Auch mehr als 60 Prozent der Zukunftsskeptiker würden Flüchtlinge beschäftigen.

● Könnten Sie sich grundsätzlich vorstellen, Flüchtlinge in Ihrem Unternehmen zu beschäftigen?

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Ganz wichtig bei der Einstellung: Qualifikation, Sprache, Anpassungsbereitschaft.

● Unter welchen Bedingungen können Sie sich vorstellen, Flüchtlinge in Ihrem Unternehmen zu beschäftigen?

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Jeder Zweite denkt, dass Flüchtlinge nach spätestens 3 Jahren fit für den Arbeitsmarkt sind (Schnitt: 4 Jahre).

● Was schätzen Sie: Wie lange wird es im Durchschnitt dauern, Flüchtlinge fit für den deutschen Arbeitsmarkt zu machen?

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Management Summary - Politik:

• Die Flüchtlingspolitik bekommt kein gutes Zeugnis ausgestellt. Die

Bundesregierung erhält die Durchschnittsnote 3,9, noch einen Tick schlechter

kommt der Berliner Senat weg (4). Mehr als ein Drittel fühlen sich in der

Flüchtlingsfrage von keiner Partei vertreten, ein knappes Drittel sind Anhänger der

CDU. Immerhin 15 Prozent stehen einer Partei nahe, die in Berlin noch nie zur

Wahl stand: der CSU.

• Sehr skeptisch sind die Befragten hinsichtlich einer europäischen Lösung der

Flüchtlingsfrage: Mehr als drei Viertel halten eine solche Lösung für eher (59

Prozent) oder sogar sehr (17 Prozent) unwahrscheinlich.

• Die Beteuerungen der Politik, die Zuwanderung ohne Erhöhung der Einnahmen

managen zu können, treffen ebenfalls auf Zweifel. Mehr als 65 Prozent rechnen

mit Steuererhöhungen ein oder neuen Staatsschulden.

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Ausreichend: Durchschnittsnote 3,9 für bundesdeutsche Flüchtlingspolitik.

● Wie bewerten Sie die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung?

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Aber: Qualifizierungsoptimisten (Notenschnitt: 3,6) benoten besser als Qualifizierungsskeptiker (4,5).

● Wie bewerten Sie die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung?

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Mehr als ein Drittel fühlt sich von keiner Partei vertreten, CSU zweitstärkste Partei.

● Von welcher Partei sehen Sie sich am ehesten in der Flüchtlingsfrage vertreten?

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Standortoptimisten sind mehrheitlich GroKo-Anhänger, Standortpessimisten zu einem Drittel CSU-Fans.

● Von welcher Partei sehen Sie sich am ehesten in der Flüchtlingsfrage vertreten?

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Noch einen Tick schlechter als der Bund: Durchschnittsnote 4 für Berliner Flüchtlingspolitik.

● Wie bewerten Sie die Maßnahmen des Berliner Senats in Bezug auf das Flüchtlingsthema?

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Aufgabe für die Politik: Die Vermittlung von Sprachkenntnissen fördern.

● Welche Probleme muss die Politik lösen, um Flüchtlingen den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen?

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Große Skepsis: Drei Viertel der Befragten halten eine europäische Lösung für unwahrscheinlich.

● Wie wahrscheinlich ist es, dass die Flüchtlingsfrage auf Ebene der Europäischen Union gelöst wird?

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Finanzierung der Flüchtlinge: 65 Prozent der Befragten rechnen damit, dass der Bund die Hand aufhalten wird.

● Rechnen Sie mit Steuererhöhungen oder staatlicher Neuverschuldung zur Finanzierung der Flüchtlinge?

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Das gilt vor allem für die Befragungsgruppe, für die Flüchtlinge mehr Belastung als Chance sind.

● Rechnen Sie mit Steuererhöhungen oder staatlicher Neuverschuldung zur Finanzierung der Flüchtlinge?

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Drei Themen sind besonders wichtig: Integration, Integration, Integration.

● Welche Fragen beschäftigen Sie besonders mit Blick auf das Flüchtlingsthema? (Offene Antwortmöglichkeiten)

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Impressum

Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V. Fasanenstr. 85 10623 Berlin Sebastian Thomas Leiter Kommunikation Tel.: 030 - 72 61 08 17 E-Mail: sebastian.thomas@vbki.de Lukas Breitenbach Pressesprecher Tel. 030 - 72 61 08 21 E-Mail: lukas.breitenbach@vbki.de

Umsetzung der Studie pangea labs GmbH Uhlandstr. 175 10719 Berlin Marta Bojkovska-Langer Projektmanagerin pangea labs Tel.: 030 - 60 98 56 643 E-Mail: m.bojkovska-langer@pangealabs.com Prof. Dr. Holger Lütters - HTW Berlin Wissenschaftlicher Beirat pangea labs E-Mail: h.luetters@pangealabs.com

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