1. Ein Kunde kauft Waren auf Ziel für 3.000 Euro. 2. Lieferantengutschrift aufgrund einer...

Preview:

Citation preview

Buchführung und Bilanzierung 03.11.2010

LB Pamela BaierlBetriebswirtin (FH), Steuerberaterin

Wiederholung vom 27.10.2010

Geschäftsvorfälle

1. Ein Kunde kauft Waren auf Ziel für 3.000 Euro.

2. Lieferantengutschrift aufgrund einer Mängelrüge in Höhe von 400 Euro

3. Lieferantenrechnung in Höhe von 1.500 Euro wird bei der Bank belastet

4. Kauf eines Schreibtisches in Höhe von 1.000 Euro gegen Barzahlung

5. Ein Kunde überweist 7.000 Euro für offene Rechnungen

6. Eine Lieferantenschuld von 5.000 Euro wird in ein Darlehen umgewandelt

Geschäftsvorfälle - Buchungssätze

1. Forderungen aus LuL 3.000,- an Waren 3.000,-

2. Verbindlichkeiten LuL 400,- an Waren 400,-

3. Verbindlichkeiten LuL 1.500,- an Bank 1.500,-

4. Büroeinrichtung 1.000,- an Kasse 1.000,-

5. Bank 7.000,- an Forderungen 7.000,-

6. Verbindlichkeiten LuL 5.000,- an Darlehen 5.000,-

Buchungssätze: Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle

1. Der Unternehmer überweist die KfZ- Steuer für das Firmenfahrzeug über 1.200,-

2. Die Gewerbesteuervorauszahlung wird von der Stadt mit 3.000,- abgebucht

3. Der Unternehmer nimmt an einer Fortbildungsveranstaltung der IHK teil. Die Teilnahmegebühr beträgt 500,-. Er zahlt bar

4. Die Grundsteuer für das betriebliche Grundstück wird mit 350,- von der Postbank abgebucht.

5. Aus der Geschäftskasse werden für Briefmarken 50,- entnommen

6. Aufgrund der Abmeldung des Lkw wird die überzahlte Kraftfahrzeugversicherung in Höhe von 750,- auf dem Bankkonto gutgeschrieben.

7. Aufgrund eines Glasschadens überweist die Versicherung 2.400,- auf das Postbankkonto

Buchungssätze: Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle - Lösung

1. Kraftfahrzeugsteuer 1.200,-an Bank 1.200,-

2. Gewerbesteuer 3.000,-an Bank 3.000,-

3. Fortbildungskosten 500,- an Kasse 500,-

4. Grundsteuer 350,- an Postbank 350,-

5. Porto 50,- an Kasse 50,-

6. Bank 750,- an Kfz-Vers. 750,-

7. Postbank 2.400,-an Versicherungsentschädigung 2.400,-

Aufgabe zur Gewinn- und VerlustrechnungUnternehmer Schulze führt in München einen Handelsbetrieb, in dem Souvenirs aus der Lüneburger Heide veräußert werden. Für 01 ergeben sich die folgenden Zahlen: Einnahmen aus dem Verkauf von Heidesträußen 165.000€, gezahlte Miete 12 x 1.000€, Aufwand für verkaufte Waren 42.000€, Gehälter für Angestellte 34.000€, Strom, Gebühren, Beiträge 7.800€. Aus einem Kaffeeautomaten werden Einnahmen von 5.000€ erzielt. Der Kreditbestand betrug in 01 50.000€ (Zinssatz 12%). Ohne Steuern.

a) Ermitteln Sie den Erfolg mit einer GuV-Rechnung nach dem Schema des HGB

b) Wie hoch sind das Betriebs- und Finanzergebnis?

Lösung

Umsatzerlöse 165.000,-Sonstige betr. Erträge 5.000,-Wareneinsatz - 42.000,-Personalaufwand - 34.000,-Sonst. Betriebl. Aufwen. -19.800,-Zinsaufwand -6.000,-= Ergebnis d. gewöhnl.Geschäftstätigkeit 68.200,- = Gesamtergebnis (Gewinn) 68.200,-

Eigenkapital

Distanzrechnung:

Gegeben sind die folgenden vereinfachten Bilanzen eines Unternehmens zum Beginn und zum Ende eines Geschäftsjahres:

Aktiva Passiva

A. Anlagevermögen 300

B. Umlaufvermögen

Bilanz

Aktiva Passiva

A. Anlagevermögen 320

B. Umlaufvermögen

A. EK 100

B. FK 200

A. EK 130

B. FK 190

Eigenkapital

a) In 02 betrugen die Privateinlagen 50 € und die Privatentnahmen 10€. Wie hoch ist der Erfolg? Wie wird diese spezielle Form der Distanzrechnung bezeichnet?

b) Kann mit Sicherheit gesagt werden, dass der Erfolg der Periode 30€ beträgt?

Eigenkapital und Privatkonto

Privateinlagen: EK-Mehrungen

Privatentnahmen: EK-Minderungen

Private und betriebliche Steuern

Private Steuern:- Einkommensteuer (mit SolZ)- Krichensteuer

Aufwandssteuern:- Körperschaftsteuer (mit SolZ)- Gewerbesteuer- Grundsteuer- KFZ-Steuer

Verbuchung der Steuern

Private Steuern: Privatkonto EK-Konto

Aufwandssteuern: Aufwandskonto GuV-Konto

Auswirkungen auf das EK

EK (01)- EK (02)+ Privatentnahmen- Privateinlagen___________________________= Erfolg Privatvorgänge verändern das EK, aber nicht

den Erfolg!

Beispiel

Der Anfangsbestand des EK-Kontos betrage 80.000€. Vom betrieblichen Bankkonto, dessen Anfangsbestand 50.000€ betragen soll, werden monatlich – Buchungen (1) bis (12) – jeweils 2.000€ auf das private Bankkonto des Unternehmens gebucht (Privatentnahme). Gegen Jahresende – Buchung (13) – leistet der Unternehmer eine Einzahlung in Höhe von 10.000€ auf das Bankkonto des Betriebes (Privateinlage). Am Jahresende hat per Saldo eine EK-Minderung von 14.000€ stattgefunden. Die Abnahme des EK´s wurde aber nicht durch die wirtschaftliche Tätigkeit des Unternehmers verursacht.

Lösung

- Buchungssätze und Abschlussbuchung ?!

- Verbuchung auf den T-Konten: Bank, Privatkonto und Eigenkapital

Übung Verbuchung von Privatvorgängen

Das EK eines Unternehmens beträgt Ende 01: 520.000€. In 02 fallen die folgenden Geschäftsvorfälle an:

1) Der Unternehmer schenkt einem Freund 5.000€ bar. Den Betrag entnimmt er aus der Kasse des Betriebs

2) Der Unternehmer erhält eine Rückzahlung vom Finanzamt für zu viel bezahlte Einkommensteuer (4.200€) als Gutschrift auf dem betrieblichen Postbankkonto.

3) Der Unternehmer überweist die private Miete (1.000€) vom betrieblichen Bankkonto.

4) Für eine Reparatur am nur privat genutzten Pkw entnimmt der Unternehmer 2.800€ aus der Kasse des Betriebs.

5) Die gesamten Aufwendungen 02 betragen 280.000€, die gesamten Erträge 350.000€

a) Nennen Sie die Buchungssätze bei Verwendung eines Privatkontos

b) Welches Aussehen haben das Privatkonto, GuV-Konto und EK-Konto?

c) Ermitteln Sie den Erfolg der Periode mit der Distanzrechnung

18

3. Kontenrahmen und Kontenplan

3.1 Kontenrahmen

3.2 Kontenplan

19

3. Kontenrahmen und Kontenplan

Nach den GoB soll die Buchführung geordnet und übersichtlich sein.

Für die EDV müssen die Konten datengerecht gestaltet sein und die Bedürfnisse der einzelnen Wirtschaftszweige müssen berücksichtigt werden. Diesen vielfältigen Anforderungen kann nur nachgekommen werden, wenn die Buchführung nach einheitlichen Grundsätzen aufgebaut ist.

Es bedarf eines Kontenordnungssystems, das die Buchführungskonten nach bestimmten Kriterien gliedert und einheitlich bezeichnet.

Kontenrahmen als Grundlage des Kontenordnungssystems

Grundlage hierfür ist der Kontenrahmen

20

3.1 Kontenrahmen

Sind Organisationspläne, die Ordnung und Übersicht in die Vielzahl der Buchungskonten bringen

Unterschiedliche Kontenrahmen für bestimmte Wirtschaftszweige und verschiedene Branchen (z.B. Groß- und Außenhandel, Einzelhandel, Industrie, Handwerk, Versicherungen, Banken, Vereine, usw.)

Kontenrahmen ist ein Ordnungsschema für die Zuordnung von Sachkonten

Besteht aus 10 Kontenklassen, die wiederum in Kontengruppen aufgeteilt sind; innerhalb der Kontengruppen gibt es eine weitere Untergliederung in Kontenarten

21

Klasse 0Anlagevermögen, Eigenkapital, langfristige Verbindlichkeiten, RAP

Klasse 0Anlagevermögen

Klasse 1Umlaufvermögen, Verbindlichkeiten, Privatkonten

Klasse 1Umlaufvermögen

Klasse 2Außerordentliche sowie sonst. betr. Aufwendungen und Erträge

Klasse 2Kapital

Klasse 3Wareneingangs- und Warenbestandskonten

Klasse 3Rückstellungen, Verbindlichkeiten

Klasse 4 Betriebliche Aufwendungen

Klasse 4Umsatzerlöse, sonst. betr. Erträge

Klasse 5 Frei

Klasse 5Materialaufwand

Klasse 6 Frei

Klasse 6Personalaufwand, sonst. betr. Aufwendungen

Klasse 7Unfertige Erzeugnisse, halbfertige Arbeiten

Klasse 7Finanzergebnis, a.o. Ergebnis, Steuern, Gewinnverwendung

Klasse 8Erlöskonten

Klasse 8 Frei

Klasse 9Vortrags- und Abschlusskonten

Klasse 9Vortrags- und Abschlusskonten

SKR 03 SKR 04

Beispiel für zwei Kontenrahmen

22

Kontenrahmenaufbau

2 Systeme: Abschlussgliederungsprinzip oder Prozessgliederungsprinzip

Abschlussgliederungsprinzip: › Gliederung des Jahresabschlusses (siehe SKR 04)

Prozessgliederungsprinzip:› Prozess der betrieblichen Leistungserstellung (siehe GKR)› Kontenklassen in Anlehnung an den betrieblichen Produktionsprozess

- Beschaffung (Konto „Rohstoffe“)- Produktion (Konto „Aufwand Rohstoffe“)- Bestand der fertigen Erzeugnisse

23

3.2 Kontenplan

Aus dem branchenbezogenen Kontenrahmen entwickelt jedes Unternehmen seinen individuellen Kontenplan

Enthält die Konten, die im Unternehmen tatsächlich gebraucht werden Konten die für das Unternehmen ohne Bedeutung sind, können gelöscht werden

Je umfangreicher der Kontenplan, desto aussagekräftiger

Darauf Achten dass bei zu vielen Konten die Übersichtlichkeit nicht verloren geht!

„ruhende Konten“ = in Eröffnungsbilanz angelegt und dann bis zum Jahresabschluss nicht mehr bebucht

Kontenplan gehört zu Organisationsunterlagen und Arbeitsanweisungen

->Aufbewahrungsfrist: 10 Jahre (§ 257 Abs.4 HGB und §147 Abs.3 AO)

Sachkonten

24

3.2 Kontenplan

Neben Sachkonten werden auch Personenkonten eingerichtet

Vorteil: Unternehmen hat Überblick über seine Kunden und Lieferanten

Debitorenkonten ; „kreditorischer Debitor“

Kreditorenkonten ; „debitorischer Kreditor“

Für bestehende Überzahlungen auf einem Personenkonto am Bilanzstichtag (offene Gutschrift, Doppelzahlung), besteht Saldierungsverbot

OPOS- Listen = Liste der offenen Posten/ offene Salden

Personenkonten

25

Danke!

Fragen?

Recommended