1 Vorlesung Gesamtbanksteuerung Risikocontrolling Risikotragfähigkeit Dr. Klaus Lukas Dr. Bernd...

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Vorlesung Gesamtbanksteuerung

RisikocontrollingRisikotragfähigkeit

Dr. Klaus Lukas

Dr. Bernd Walter

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Ziel der Vorlesung

Teil 1: Risikocontrolling:

Sie sollen lernen, welchen wesentlichen Risiken ein Kreditinstitut ausgesetzt ist.

Teil 2: Risikotragfähigkeit:

Sie sollen mögliche Methoden lernen, nach denen ermittelt werden kann, wieviel Risiko sich eine Bank leisten kann.

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Gliederung

• Risiko / Risikoarten

• Aufgaben des Risikocontrolling

• Überblick der Risiken

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Was ist Risiko?

Ein Risiko (von arabisch rizq, der von Gottes Gnade oder Geschick abhängige Lebensunterhalt) ist die kalkulierte Prognose eines möglichen Schadens bzw. Verlustes im negativen Fall (Gefahr) oder

eines möglichen Nutzens bzw. Gewinns im positiven Fall (Chance). (www.wikipedia.de)

Verlustgefahren, die sich aus der Natur der Unternehmung ergeben, nämlich alle die wirtschaftlichen Handlungen der Unternehmung begleitenden Gefahren, Unsicherheits- und Zufallsfaktoren, häufig hervorgerufen durch allgemeine oder brachenbedingte Störungen des Marktes. (Gabler Wirtschaftslexikon)

Die Kasseler Sparkasse definiert Risiko als:

die negative Abweichung des erzielten Ergebnisses vom erwarteten Ergebnis.

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Welche Risiken existieren in einer Bank?

Bank

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Gliederung

• Risiko / Risikoarten

• Aufgaben des Risikocontrolling

• Überblick der Risiken

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Grundsätze Risikopolitik

Risikoübernahme darf kein Selbstzweck sein und muss dem Rentabilitätsdenken konsequent untergeordnet werden.Dementsprechend müssen in Rahmen einer ertragsorientierten Risikopolitik die Risiken und Chancen von Geschäften und Geschäftsstrukturen stets aufeinander abgestimmt werden.

Schierenbeck (II. S.2)

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• Das Risikocontrolling beschäftigt sich mit der Suche nach Risiken, deren Einschätzung, Bewertung, Quantifizierung und Kommunikation. Kernaufgabe des Risikocontrollings ist es, herauszufinden, ob die Bank sich das eingegangene Risikoniveau leisten kann.

• Wesentliche Nebenaufgabe des Risikocontrolling ist es, für die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Regelungen mit Risikorelevanz die Fach- und Umsetzungsverantwortung zu tragen.

Aufgaben des Risiko Controllings

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Aufgaben des Risiko Controllings

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Aufgaben des Risiko Controllings

1. Risikoinventur 2. Bew

ertung

von Risiken

3. Messung

von Risiken

4. Risiko-Kommunikation

5. Überw

achung

von Massnahm

en

RisikoControlling

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Gliederung

• Risiko / Risikoarten

• Grundsätze Risikopolitik

• Aufgaben des Risikocontrolling

• Überblick der Risiken

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Überblick der Risiken

Operationelle Risiken

Bank

Adressrisiken / Kreditausfallrisiko

Liquiditätsrisiko

Marktpreisrisiken Sonstige Risiken

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Das KreditrisikoAdressrisiken / Kreditausfallrisiko

• Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht definiert das Kreditrisiko als :„Das Kreditrisiko ist das aktuelle oder zukünftige Risiko für Einnahmen und Kapital, das daraus resultiert, dass ein Schuldner die Bedingungen eines Vertrages mit dem Kreditinstitut nicht erfüllt oder auf sonstige Weise seinen vereinbarten Verpflichtungen nicht nachkommt. Dieses Risiko umfasst die Kreditrisikokonzentration, das Restrisiko, das Kreditrisiko bei Verbriefung und das grenzüberschreitende (oder transfer-) Risiko.

• Das Ausfallrisiko bezeichnet das Risiko, dass der Schuldner der Bank nicht in der Lage ist, den Kredit wieder zurückzuzahlen.Das Ausfallrisiko wird deshalb auch als Kredit- oder Bonitätsrisiko bezeichnet.

Barwert-WertWert-

änderungen

GuV- WertReinerAusfall

Kreditrisiko

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Die operationellen Risiken

• Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht definiert das operationelle Risiko als :

„Das Operationelle Risiko ist das Risiko von Verlusten aufgrund unangemessener oder ineffektiver interner Prozesse, ungeeigneter Mitarbeiter und Systeme oder externer Ereignisse einschließlich Rechtsrisiken. Es umfasst u.a. das Informationstechnologierisiko, Rechtsrisiko und Integritätsrisiko.”

Beteiligungs-risiko

IT

Betrug (Kunden)

MitarbeiterKatastrophen

Outsourcing

Rechtsrisiken

Operationelle Risiken

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Das Liquiditätsrisiko

3 Sichtweisen der Liquidität

• Liquiditätsrisiko im engeren Sinn

• Refinanzierungsrisiko oder langfristiges Risiko

• Marktliquiditätsrisiko

Eine Bank ist dann liquide, wenn Sie über ausreichende Zahlungsmittel verfügt, um jederzeit an sie gerichtete Zahlungswünsche erfüllen zu können, oder aber ausreichend liquidierbare Mittel unterhält, mittels derer Sie durch Verkauf jederzeit Zahlungsbereitschaft sicherstellen kann, ohne dabei bestandsgefährdende Marktpreisrisiken hinnehmen zu müssen.

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Das Liquiditätsrisiko

„ [Liquiditätsrisiko] ist das aktuelle oder zukünftige Risiko für Einnahmen und Kapital, das aus der Unfähigkeit eines Kreditinstituts entsteht, seine Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu honorieren, ohne dass ihm dabei inakzeptable Verlust entstehen.” Basler Ausschuss

„Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefährdung unserer Gewinne und unseres Kapitals bei einer potenziellen Unfähigkeit der Bank, ihre Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht zu erfüllen, ohne dabei unannehmbar hohe Verluste zu erleiden.” Deutsche Bank

„Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, im Liquiditätsmanagement höhere Refinanzierungssätze (bis hin zu llliqudität) zu zahlen.

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Die Marktpreisrisiken

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht definiert das Marktrisiko als :„Das Marktrisiko ist das aktuelle oder zukünftige Risiko für Einnahmen und Kapital, das aus nachteiligen Bewegungen von Aktienkursen, Wertpapierkursen, Rohstoffpreisen und Devisenkursen im Handelsbuch resultiert. Dieses Risiko entsteht aus Market-Making-Aktivitäten, Handelsgeschäften sowie der Positionsnahme in Anleihen, Wertpapieren, Währungen, Rohrstoffen und Derivaten (Anleihen, Wertpapiere, Devisen und Rohrstoffe). Dieses Risiko beinhaltet das Wechselkursrisiko, das als aktuelles oder zukünftiges Risiko für Einnahmen und Kapital aufgrund von nachteiligen Bewertungen von Devisenkursen im Bank/-Anlagebuch definiert ist.”

Währungs-risiken

Options-risiken

Rohstoff-risiken

Immobilien

Aktienkurs-risiken

Zinsänderungs-risiken

Marktpreis-risiken

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Teil 2 Risikotragfähigkeit

• Die Risikotragfähigkeitskonzeption

• Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

• Quantifizierung des Risikoprofils („möglicher Vermögensverlust lt. Risikomessung”)

• Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

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Ausrichtung der Risikotragfähigkeitskonzeption

Die Risikotragfähigkeitskonzeption soll der Geschäftsleitung eine strukturierte Übersicht über die Risikotragfähigkeit des Instituts verschaffen. Ebenso werden Anforderungen der Aufsicht praktikabel erfüllt.

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Pyramide der GesamtbanksteuerungKapital und Risikoprofil

Wieviel Kapital hat die Bank?

Wieviel Kapital will die Bank einsetzen?

Wieviel Kapital benötigt die Bank für ihre Risiken?

Gesamtvermögen

Allokation/Limitierung

In Verbindung mit Performanceerwartungen

Risikoprofil

Marktprei

srisik

o

Adressen

risiko

Absatzri

siko

Operat. R

isiko

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Risikotragfähigkeitskonzeption

Risiko - potenzieller Verlust (Kreditgeschäft, Ergebnis (Zinsspanne), ggf. Bewertungsaufwand Wertpapier)

Risikodeckungspotenzial-

gesamtes realisierbares Vermögen, in

handelsrechtlicher, vermögensorientierter

bzw. aufsichtlicher Diktion des Eigenkapitals bzw. der Eigenmittel.

„Anteil am Risikodeckungspotenzial” –

festgelegtes Vermögen, zur Deckung von Risiken zur Verfügung stehen soll.

Risikotragfähigkeit

Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung wird geprüft, inwieweit die quantifizierbaren Risiken einen festgelegten Anteil am Risikodeckungspotenzial auslasten.

Sind die Risiken geringer als die zur Verfügung stehenden Mittel, so ist die Tragfähigkeit gegeben.

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Allokation/

Limitierung

Risikoprofil

EigenschaftProzessschritt

Entscheidung

1. Bestimmung des Gesamtvermögens bzw. Kapitals der Bank

(Risikodeckungspotenzial)

2. Geschäftspolitische Entscheidung, wie groß der Anteil am Risikodeckungspotenzial sein soll, der zur Risikoabsorption eingesetzt werden soll(Gesamtbankebene)

3. Entscheidung über die Aufteilung des eingesetzten Gesamtvermögens bzw. Kapitals auf die einzelnen Risikoarten

(Asset Allocation) Festlegung der Einzellimite

4.Quantifizierung der einzelnen Risikoarten und Risikoaggregation

5.Verbindung zwischen der Quantifizierung der einzelnen Risikoarten und dem eingesetzten Gesamtvermögen bzw. Kapital (Limitauslastung)

6. Ableitung von Maßnahmen entsprechend der Limitauslastung

Ermittlung über Schemata

Entscheidung

mit Hilfe von

LeitplankenEntscheidung mit Hilfe einer Risiko-Ertrags-Optimierung

Ermittlung mit Hilfe der bestehenden Modelle

Ermittlung

Gesamt-

vermögen

Prozess zur Risikotragfähigkeit

Marktpreisr

isiko

Absatzr

isiko

Adressenris

iko

Operat. Risi

ko

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periodische

Darstellbarkeit

(Bilanz, Eigenkapital, Gewinn, Verlust)

regulatorische

Darstellbarkeit

(aufsichtsrechtl.Eigen-kapital, GS L, GS H)

Wert-

orientierte

Steuerung

(Vermögen,

Performance,

Risiko)

Steuerungskonzept

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Wesentliche Eigenschaften der Sichtweisen

periodische wertorientierte regulatorische (Grundsatz I.)

im Vordergrund steht der Buchwert (HGB), IFRS mit Ausrichtung auf Marktwert

im Vordergrund steht der Markt-bzw.Barwert der einzelnen Vermögensgegenstände

im Vordergrund steht der Buchwert

Steuerung der Betriebsergebnisrechnung, GuV und Bilanz

betriebswirtschaftlicher Steuerungsansatz

Sicherstellung der Einhaltung regulatorischer Messgrößen

Gestaltungsspielräume vorhanden

keine Gestaltungsspielräume

geringe Gestaltungsspielräume bei Eigenkapital-Komponenten

Abbildung bis Jahresultimo und ggf. Folgejahr

Abbildung der Totalperiode rollierender 1 Jahres-Horizont

Basis für Bestimmung der optimalen Vermögensallokation

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Gliederung

• Die Risikotragfähigkeitskonzeption

• Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

• Quantifizierung des Risikoprofils („möglicher Vermögensverlust lt. Risikomessung”)

• Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

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Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Sollte durch keine geschäftpolitische Entscheidung beeinflusst werden und gleichzeitig konsistent für alle Sichtweisen die Frage beantworten, wie viel Gesamtvermögen bzw. Kapital einem Institut zu einem fixierten Zeitpunkt zur Verfügung steht.

• Ermittelt werden kann das Risikodeckungspotenzial in den drei Sichtweisen des Steuerungskonzepts.

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Wertorientierte Sichtweise

• Der wertorientierten Sichtweise kommt eine große Bedeutung zu, da sie das Gesamtvermögen eines Instituts in der Methodik abbildet, welche die Basis für die Risikoquantifizierung mittels moderner Methoden und Verfahren bildet. Auf diese Weise ist die Gegenüberstellung der Vermögensermittlung mit der Risikomessung auf einer betriebswirtschaftlichen Grundlage gewährleistet.

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Vermögensposition

2005 2004

Wert Abweichung

TEUR TEUR TEUR

Summe Zinsbuch  150.980  151.000 -20 

Summe Kasse  500 350  150 

Summe Aktienbuch  16.000 18.000  -2.000 

Summe Immobilien  18.100 17.700  400 

Summe Beteiligungen  3.600 3.100  500 

Nicht zerlegbare kombinierte Produkte (z.B. offene Fonds, Hedge-Fonds)  10 0  10 

Sachmittel  4.000 3.850  150 

Sonstige Vermögenspos.  1.000  850  150

Sonstige Optionsrechte 0   0 0 

In Abwicklungbefindliche Sicherheiten 10   0  10

Bruttovermögen 194.200   194.850 -650 

Erwart. Verluste Adr. inkl. Prämie für unerw. Verluste -12.000   -11.800 -200 

Sonstige Vermögensminderungen Zinsgeschäft -2.000   -2.210 210 

Prämie operationelle Risiken -1.000   -1.000 0 

Nettovermögen 179.200  179.840  -640 

Beispielhafte Ermittlung - Wertorientiert

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Nettovermögen nach Erträgen und Kosten

Position aus der Betriebsergebnisrechnung

2005 2004

  Wert Abweichung

TEUR TEUR TEUR

aufgelaufene und ausstehende Provisionserträge 2.300  1.850   450

feststehende und ausstehende Provisionserträge  500 350  150 

Verwaltungsaufwendungen  -22.000  -25.000 3.000 

Nettovermögen vor Erträgen und Kosten 179.200  180.840  -1.640 

Summe der Auswirkungen aus Ergänzungspositionen  -19.200  -22.800 3.600 

Nettovermögen nach Erträgen und Kosten160.000   158.040 1.960 

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Periodische Sichtweise

gebildet aus

bilanziellem

Eigenkapital

Ergebnisgrößen

der

Betriebsergebnisrechnung

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Beispielhafte Ermittlung - GuV Orientiert

1-2005

Einzelbeträge kumulativ

 

Dotations-und Stammkapital 2.700  2.700 

Offene Rücklagen (Gewinnrücklagen)  3.700 33.400 

Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter  900 34.300 

Bilanz-/Zwischenbilanzgewinn  0 34.300 

Weitere Positionen-bilanzielles Eigenkapital  0 34.300 

Genussrechtsverbindlichkeiten  1.400 35.700 

Nachrangige Verbindlichkeiten 30.000 65.700 

Fonds für allgemeine Bankrisiken (§340g HGB-Vorsorgereserven)  1.300 67.000 

Vorsorgereserven nach §340f HGB  14.000 81.000 

Vorsorgereserven nach §26a KWG  1.000 82.000 

Weitere Positionen  0 82.000 

Risikodeckungspotenzial-vor Ergebnisgröße  82.000 82.000 

Ris

iko

dec

kun

gsp

ote

nzi

al

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Geplante Ergebnisgröße

1-2005

Einzelbeträge kumulativ

Risikodeckungspotenzial –vor Ergebnisgröße  82.000 82.000 

geplantes (erwartetes) Betriebsergebnis vor Bewertung  7.500  

geplantes (erwartetes) Bewertungsergebnis Kredit -2.500   

geplantes (erwartetes) Bewertungsergebnis Wertpapiere -1.500   

neutrales Ergebnis -300   

geplanter Steueraufwand -200   

Risikodeckungspotenzial aus modifiziertem geplanten Betriebsergebnis (nach Steuern) 3.000  3.000 

Risikodeckungspotenzial-periodische Sichtweise  85.000 85.000 

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Regulatorische Sichtweise

gebildet aus

Eigenmittelanforderungen

nach Grundsatz I.

(neu nach Solvabilitätsverordnung)

Eigenmittelanforderungen

nach Baseler Rahmenwerk

(BaselI)

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Gliederung

• Einleitung (Pyramide Gesamtbanksteuerung)

• Ausrichtung der Risikotragfähigkeitskonzeption

• Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

• Quantifizierung des Risikoprofils („möglicher Vermögensverlust lt. Risikomessung”)

• Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

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Gesamt-vermögen

Wie viel Kapital hat die Bank?

Allokation/Limitierung

In Verbindung mit Performanceerwartungen

Wie viel Kapital will die Bank einsetzen?

Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

Risikodeckungspotenzial

Entscheidung: Anteil am Risikodeckungspotenzial

Ausgehend vom ermittelten Risikodeckungspotenzial

Ist in einer geschäftspolitischen Entscheidung durch den Vorstand festzulegen

Welcher Anteil soll zur Absorption des Risikopotenzials von Risiken eingesetzt werden?

GuV /Periodisch

(Bar-) Wert Regulatorisch

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Leitplanken im Rahmen der Risikoneigung

• Risikoavers

• Risikoneutral

• Risikofreudig

Zielrating

Risikostrategie

weitere

Leitplanken

Geschäftspolitische

Entscheidung

Anteil am

Risikodeckungs-

potenzial

Konfidenzniveau

Risiko- und

Investitionshorizont

Risikoneigung

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periodische Sichtweise Leitplanken zur Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial

• Planungsunsicherheit

• GuV und Bilanzstabilität

• Handlungsfähigkeit des Institutions

• Beschaffenheit des Risikodeckungspotenzial

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Regulatorische Sichtweise Aufsichtsrechtlicher Anteil am Risikodeckungspotenzial

Eigenmittelanforderungen

nach Grundsatz I.

(bzw. neu nach

Solvabilitätsverordnung)

betrahtete Risiken

Eigenkapital Risikoaktiva >8%•

• Mindestquote für das Kernkapital beachten

• Eigenkapitalanforderungen in der Solvatibilitätsordnung sehen eine Eigenkapitalhinterlegung für Adressenrisiko, Marktpreisrisiken und Operationelle Risiken vor.

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Gliederung

• Einleitung (Pyramide Gesamtbanksteuerung)

• Ausrichtung der Risikotragfähigkeitskonzeption

• Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

• Quantifizierung des Risikoprofils („möglicher Vermögensverlust lt. Risikomessung”)

• Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

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Überblick über Risikoarten

Gesamtbankrisiko

Innere Struktur/

EinflussfaktorenUmweltfaktoren

Modellrisiken

Währungs-

risikoAktienkurs-

risiko

Zins-

änderungs-

risiko

Absatz-

risiko

Operationelle

Risiken

Adressen-

risiko

Marktpreis-

risikoLiquiditäts-

risiko

„Spread”-

risiko

Immobilien-

risikoBeteili-

gungs-

risiko

(Markt-)-

Liquiditäts-

risiko

Kombi-

nierte

Risiken

KundenEigen-

geschäfte

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Risikomessung und geeignete Risikomaße der einzelnen Risikoarten hier: wertorientiert

Getrennt nach wertorientierter und periodischer Sichtweise Darauf achten, dass die Szenarien in ihren Auswirkungen

weitgehend konsistent in den unterschiedlichen Sichtweisen ausgestaltet sind.-z.B bei alle Fälle 99% Konfidenzniveau

Voraussetzungen für die in die Aggregation einfließende Ergebnisse:

Ein identischer Planungshorizont (1Jahr) Ein identisches Konfidenzniveau (z.B. 99,9% oder 99%)

Die dezentrale Steuerung kann von diesen einheitlichen Vorgaben abweichen, sofern für die Gesamtbank- Aggregation die Umrechnung erfolgt.

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Periodische Sichtweise

Voraussetzungen für die in die Aggregation einfließende Ergebnisse:

Ein identischer Planungshorizont (Jahresultimo)

Ein vergleichbares Ausmaß der Risikofälle (analog Konfidenzniveau)

Welche Risikoarten sollten berücksichtigt werden?

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Merkmale der regulatorischen Sichtweise

• Durch den Grundsatz I. bzw. künftig durch die Regelungen von Basel II umfassend beschrieben.

• Abgeleitete Eigenkapitalanforderungen entsprechen methodisch einfachen Ermittlungsansätzen für das Risiko.

• Die Betrachtung von Szenarien ist darüber hinaus Anforderung der Säule 2 von Basel II.

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Gliederung

• Einleitung (Pyramide Gesamtbanksteuerung)

• Ausrichtung der Risikotragfähigkeitskonzeption

• Ermittlung des Risikodeckungspotenzials („Vermögen”)

• Festlegung des Anteils am Risikodeckungspotenzial (Gesamtbanklimit)

• Quantifizierung des Risikoprofils („möglicher Vermögensverlust lt. Risikomessung”)

• Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

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Limitierung aus Grundlage eines Steuerungskonzepts

Das Limit gibt den Anteil des Gesamtvermögens, der im Risikofall zur Abdeckung von Verlusten bereits steht und der entsprechend höher sein soll als die gemessenen Risiken.

Ziel der Limitierung ist generell die Verhinderung des Überschreitens eines Verlustes für eine bestimmte Zeit (Gesamtbank und einzelne Risikoarten).

Limite können in unterschiedlichen Bereichen definiert werden.

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Die Notwendigkeit einer Limitierung(Im Überblick)

Wertorientierte Sichtweise

Periodische Sichtweise

Regulatorische Sichtweise

„Erwartung tritt ein”

Erwartungswert(statistisch)

Planung inkl. Erwartetem Bewertungsergebnis

Planung des Solvabilitätskoeffizienten

Risikofälle/Risikoszenarien

Value-at-Risk Ermittlung

Abweichung vom Erwartungswert

Planungshorizont 1 Jahr für Gesamtbank

Konfidenzniveau z.B. 99,9%

Zinsschock/Zins-veränderung, außergewöhnliche Ausfälle im Kreditbereich,außergewöhnliche Ereignisse

Planungshorizont Jahresultimo

Im Risikofall noch tolerierter Solva-Koeffizient

Planungshorizont rollierend 1 Jahr

Extremfall (inkl. einzelne situative Fälle)

Basiert auf Expertenschätzung über grundsätzlich denkbare, negative Entwicklungen (bzw. Auf Performance und Planabweichung für konkrete Fälle)

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Kernfragen der heutigen Vorlesung

Kernfragen:

Diskussion im Rahmen der Vorlesung

• Schierenbeck, H. (2003): Ertragsorientiertes Bankmanagement, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden Band 1, 2

• Rahmenkonzept für die Risikotragfähigkeit, Betriebswirtschaftliche Blätter 11/2005

Literatur

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