16. Murnauer Unfalltagung

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S272 Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001

lich auch nicht durch prospektiv-rando-misierte Studien belegbar, wie dies bei-spielsweise durch Heckmann et al. 1994[1] und Kristiansen et al. 1997 [2] für denniedrig-intensiven, gepulsten Ultraschallerfolgte.

Zur hyperbaren Oxygenierungsthe-rapie (HBO) liegen seit 1997 durch eineprospektiv-randomisierte Studie an 125Verbrennungspatienten immerhin ein-deutige Beweise für die Wirksamkeitdieser Methode vor. Dies wurde durchdie Beiträge von Dr. Kemmer und Prof.Mutschler insbesondere im Hinblick aufCrush-Verletzungen, Verbrennungstrau-men und komplexe anaerobe Weichteil-infektionen oder chronisch nicht hei-lende Wunden deutlich. Es ist evident,dass die HBO immer nur eine adjuvan-te Therapie zum radikalen Débridementdarstellt und Second- oder Third-look-Operationen nicht ersetzen kann. DieMöglichkeiten der adjuvanten Therapiebei komplexen Traumen zur Erhaltungder Extremität und/oder Reduzierung

großer plastischer Eingriffe scheinennoch nicht ausgeschöpft zu sein.

Literatur1. Heckman JD, Ryaby JP, McCabe J, Frey JJ,

Kilcoyne RF (1994) Acceleration of tibial frac-ture healing by non-invasive, low-intensitypulsed ultrasound. J Bone Joint Surg Am 76:26–34

2. Kristiansen TK, Ryaby JP, McCabe J, Frey JJ, RoeLR (1997) Accelerated healing of distal radiusfractures with the use of specific, low-intensityultrasound. A multicenter, prospective, ran-domized, double-blind, placebo-controlledstudy. J Bone Joint Surg Am 79: 961–973

Trauma Berufskrankh2001 · 3 [Suppl 2]: S272 © Springer-Verlag 2001 Therapeutische Alternativen

Hans Zwipp1 · Volker Bühren2

1Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,Universitätsklinikum Carl Gustav Carus,Technische Universität Dresden2BG-Unfallklinik Murnau

16. Murnauer UnfalltagungKommentar und Zusammenfassung zum Thema „Stoßwellentherapie und hyperbare Oxygenierungstherapie“

Prof. Dr. Hans ZwippKlinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,Universitätsklinikum Carl Gustav Carus,Technische Universität Dresden,Fetscherstraße 74, 01307 Dresden(E-Mail: uwc@rcs.urz.tu-dresden.de,Tel.: 0351-4583777, Fax: 0351-4584307)

Die Beiträge von Dr. Gerdesmeyer zurStoßwellentherapie bei entzündlichenErkrankungen wie Fersensporn, Epi-condylitis humeri radialis und Tendini-tis calcarea humeri sowie von Dr. Brand-ner in Bezug auf Knochenheilungsstö-rungen wurden lebhaft diskutiert. Auchin der Diskussion betrachtete Dr. Ger-desmeyer die etwa 1000 eigenen Fällehinsichtlich der Schmerzreduktion an-hand der Schmerzskalierung mit 7,5 vorder Behandlung auf 5,0 sehr kritisch. Esbesteht der Eindruck, dass derzeit nachwie vor kein objektivierbarer Beweis fürden Effekt der Stoßwellentherapie ge-führt werden kann. Einen überzeugen-den Nachweis für den sicheren Knochen-heilungseffekt konnte auch Dr.Brandnermit 175 Patienten, davon 105 mit Pseud-arthrose nicht erbringen, da lediglich67% eine Heilung erkennen ließen, 18%nur eine Verbesserung und 13% sogarein vollständiges Therapieversagen. DerEffekt der Stoßwellentherapie bei Kno-chenheilungsstörungen ist offensicht-

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