271. einsamkeit (2) nicht geschlossen

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Miriam-pps

Manchmal kann man nicht umhin und hört Gespräche, die man zunächst im

Unterbewusstsein mitbekommt, die einen dann jedoch auf einmal interessieren,

so dass man sie in sich aufnimmt.

Neulich wurde ich in einem Schuhgeschäft Zeuge eines Gespräches zweier Damen

im fortgeschrittenen Alter.

Sie sprachen zunächst über das tägliche Einerlei, Krankheit, Sorgen, Ereignisse in ihrer Umgebung.

Durch die Lautstärke kam ich in den Genuss des ganzen Gespräches.Dann kam doch eine Stelle, die meine Aufmerksamkeit weckte.

„Weißt Du“, sagte mit klagendem Unterton die eine, „wenn ich jetzt nach Hause komme,

da wartet schon mein Alter. Dann muss ich für uns kochen, mir ansehen,

was er inzwischen angestellt hat..

Mir sein Gemecker anhören und wie selbstverständlich hinter ihm aufräumen. Seit er zu Hause ist,

geht er mir wirklich auf den Wecker. Er weiß einfach nichts mit sich anzufangen.“

„Ich habe ja Verständnis für Dich“, sagte die andere. „Mir ging es früher genauso.

Aber glaube mir seit ich nach seinem Tod alleine bin, fehlt er mir doch sehr.

Gerne würde ich noch sein Gemecker hören, nach ihm aufräumen, für ihn kochen.

Aber so bin ich nur einfach alleine. Früher habe ich mir das öfter mal gewünscht.

Aber es ist wirklich nicht schön. Darum genieße sein Gemecker so lange es geht.

Solltest Du mal alleine sein, wirst Du Dich danach sehnen.“

Für mich dachte ich, so unterschiedlich kann es nicht sein, das Wunschdenken

und dann die Tatsache, die irgendwann eintritt.

Einsamkeit ist nicht schön, dann lieber sich mal ärgern, zanken und freuen.

Alles gehört im Leben zusammen, das Gute und das Schlechte.

Denn irgendwas muss da sein, um das Dasein erträglich zu machen.

Alle Rechte an dieser Präsentation, insbesondere die auf Vervielfältigung,

Bearbeitung und Umgestaltung liegen beim Autor

Miriam-pps

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