3 - Trierweiler Hauke - HIPSTA Berlin VPU 16.11.2019[679] · HIPSTA-Rückmeldung, Oktober 2019...

Preview:

Citation preview

Gemeinsam aktiv Verantwortung lernen – Interprofessionelle

Ausbildungsstation am Universitätsklinikum Heidelberg

16.11.2019 Birgit Trierweiler-Hauke

HIPSTA Heidelberger Interprofessionelle Ausbildungs-Station

Warum benötigen wir Interprofessionelle Ausbildungsstationen?

• Ausbildung – Pflege und Medizin verbessern

• Interprofessionelles Denken und Handeln etablieren

• Gemeinsam aktiv Verantwortung lernen

• Gezielte Förderung und Entwicklung von Magnetkräften

Fördern von Magnetkräften

Veränderung der konkreten Pflegepraxis

• Pflegerische Ausbildung (Nurses as Teachers)

• Interprofessionelle Zusammenarbeit (Interprofessionell Relationships)

Warum?

Mahler et al., GMS Z Med Ausbild 2014;31(4)

“interprofessionellen Zusammenarbeit“ (IPC)

= überschneiden sich die Kompetenzen der unterschiedlichen Berufe.

„multiprofessionelle Zusammenarbeit“

= das Arbeiten der Berufe neben- und weitgehend unabhängig voneinander.

„interdisziplinäre Zusammenarbeit“

= Zusammenarbeit von Gesundheitsberufen der gleichen Disziplin

“interprofessionellen Ausbildung/Lehre“ (IPE)

= “when two or more professions learn with, from and about each other” (CAIPE)

Hintergrund - Definitionen

Hintergrund

• Angehende Ärzte/innen und Pflegende stehen vor der Herausforderung, gelerntes Fachwissen in die Praxis transferieren zu müssen und den Patienten in eineminterprofessionellen Team zu versorgen.

• Interprofessionelle Ausbildungsstationen können die Lücke

zwischen Theorie und Praxis schließen und die Ausbildunginterprofessioneller Kompetenzen fördern.

Interprofessional Education Collaborative Expert Panel. Core competencies for interprofessional collaborative practice: Report

of an Panel./update. Washington D.C.: Interprofessional Education Collaborative. 2011/2016

Interprofessionelle Kompetenzen

4 competency domains:

1) Values/Ethics for Interprofessional Practice

2) Roles/Responsibilities

3) Interprofessional Communication

4) Teams and Teamwork

4 competency domains:

1) Values/Ethics for Interprofessional Practice

2) Roles/Responsibilities

3) Interprofessional Communication

4) Teams and Teamwork

aus Miller GE, Acad Med. 1990 Sep;65(9 Suppl):S63-7.

Kompetenzlevel nach Miller

Hintergrund

F. Jakobsen et al., J Interprof Care. 2016;30(2):156-64

Medizinstudierende

(Praktisches Jahr)

Auszubildende Gesundheits-Krankenpflege

B.Sc. Interprofessionelle

Gesundheitsversorgung

Lern

begle

iter

(„f

acili

tato

r“)

Physiotherapie SozialdienstPsycho-(onko)logen

+ +

HIPSTA

PharmakologenErnährungs-

beratung

Pflege Medizin

Struktur

Einführungstag HIPSTA

Curriculum

• Patientensicherheit

• IP Rollen

• IP Kommunikation

• REA- und Visiten-Training

• Dokumentation

4 Wochen

Professionsspezifische

Kompetenzen

IP Kompetenzen

• Werte und Ethik

• Rollenverständnis

• Kommunikation

• Teamarbeit

HIPSTA

Analyse Tagesabläufe

Frü

hschic

ht

Mobilisierung, Hygiene,

Ernährung,Wundversorgung

interprofessionelle Elemente

fachspezifische/monoprofessionelleElemente

Übergabevom

Nachtdienst

IP Aufnahme/Entlassung

Visite,IP Behandlungs-

plan

OP Fahrten, Pflege

Arztbriefe, Untersuchungen,

Befunde

GemeinsameBesprechungen/

Fortbildungen

Indikations-besprechung

Medikationrichten

Essensver-sorgung

HIPSTA Visite

Vor dem Zimmer

1.Pflege-HIPSTA gibt einen kurzen Statusbericht über den Patienten

2.PJ-HIPSTA berichtet über die aktuellen Untersuchungs-ergebnisse

3.Probleme, die nicht im Zimmer besprochen werden sollen

Im Zimmer nach dem

Zimmer

1. IP Assessment (A): Was sind die aktuellen Probleme des Patienten?

2. IP Recommendation (R): Was ist das Procedere (für den Tag/mittel/langfristig)

3. Dokumentation

PflegePJ

Patient

1.Stellt Patient vor und berichtet über Verlauf

2. PJ-HIPSTA führt die Visite

4. Gemeinsame Erhebung von Situation (S) und Background (B)

• berichtet aktuelle Probleme

• Informationen von Angehörigen• Arrangement für Entlassung

3. Offene Frage („wie geht es Ihnen?“)

Was passiert auf HIPSTA ?

Was passiert auf HIPSTA ?

HIPSTA-Rückmeldung, Oktober 2019Patient: Ich kann Ihnen mitteilen, das, wenn ein Kassenpatient sich in einem HIPSTA-

Zimmer befindet, das zu einem Wohlfühlcharakter wahrscheinlich übergeht wie in

einem Privatzimmer, ja? Ähm… Die Mädels waren den ganzen Tag da, die haben sich

um alles gekümmert. Das war – wie wir alle drei bestätigen können – eine Eins plus

plus.

Pflegende: Super. Das geb ich weiter!

Patient: Ja, und für alle Fragen immer offen, und haben sich bemüht, und was sie net

gewusst haben, haben sie in kürzester Zeit einem vermittelt. Tolles Personal.

Pflegende: Das freut mich, dass Sie so ein Fazit ziehen!

(…)

Patient: Und dieses HIPSTA-Zimmer, als wir gefragt wurden, ob ich da mitmachen

kann, und, ich kann’s nur empfehlen. Ja, also… Bringt zum einem mal die Jugendlichen

voran, und es bringt dem Patienten einen Wahnsinns an Vorteil (!)

Pflegende: Ich find das auch ein ganz tolles Projekt.

Patient: Das ist klasse.

Kommunikationsregeln

• Wir begegnen uns freundlich und respektvoll.

• Wir kommunizieren persönlich (face to face) und sachlich.

• Wir hören zu und lassen ausreden.

• Wir beachten ein geschlossenes Team-Auftreten vor dem Patienten.

• Wir fördern den Meinungsaustausch im Team.

• Wir sind füreinander offen.

• Die Kurvenführung ist eindeutig und die Schrift lesbar.

• Wir haben Humor und Spaß.

Feedbackregeln

• Unser Feedback erfolgt im angemessenen Setting, z.B. im geschützten Raum und unter vier Augen.

• Feedback geben wir wertschätzend, sachlich, situationsbezogen sowie zeitnah und nutzen dabei Ich-Botschaften.

• Unser Feedback kann begründet werden.

Sarah Arnold, Katja Bartelheimer, Fangyi Fu, Sina Heider, Veronika Kühltau, Jasmin Kühni, Marcus Renner, Marta Wolter

IP Standard Operation Procedures

Interprofessionell

Wann IPE ?

• Es ist nicht klar, wann IPE am wirksamsten eingesetzt werden soll 1

Michalic et al. Social Theory & Health. 2015;13(2):180

• Frühe IP Sozialisierung

• Ohne eigenes Rollenverständnis ist IPE nicht sinnvoll

Lernbegleiter, Lernbegleiter, Lernbegleiter...

Unter Sozialkompetenz verstehen wir die Fähigkeit, in einem interprofessionellen Team zusammen zu arbeiten (Fähigkeit). Sie setzt Personalkompetenz voraus (Haltung).

HIPSTA Lernziele – 1. Sozialkompetenz – Dimensionen aus Sicht der LB – LB-Treffen 15.08.2017

Respektvoller Umgang/

Respektvolle Kommunikation

Wertschätzung

Setzt Kenntnis und Akzeptanz der

Wertvorstellungen der Teammitglieder voraus

Professionelle Rolle einnehmen und

einbehalten

Setzt Kommunikationsbereitschaft und

Beziehungsarbeit voraus

Zeigt sich z.B. in höflicher und sachlicher Wortwahl

Gegenüber Kollegen

Gegenüber Patienten

Sich abgrenzen

können

Fachlicher Austausch

Teamfähigkeit

Teamwork

Empathie Setzt Akzeptanz und Verständnis voraus

Die Rolle der Lernbegleiter

Aufgaben und Rolle der Lernbegleiter

• Patientensicherheit gewährleisten

• Ausbildungsziel fachlich sowie interprofessionell fokussieren

• Lehrverständnis ist passiv – wenig einschreiten

• Beobachten – spiegeln – befähigen

• Kommunikation – zuhören, fragen, präsent sein und mit jedem Einzelnen und dem Team im Kontakt sein

Aufgaben und Rolle der Lernbegleiter

Welche Fähigkeiten sollte ein Lernbegleiter haben?

Fachkompetenz

Pädagogische Fähigkeiten

Kommunikative Fähigkeiten

Gelassenheit

Aufgaben und Rolle der Lernbegleiter

„Sit on your hands and lookout of the window.“

Auswirkungen auf das Lehrverständnis der Pflegenden

• Unterstützendes Lehrverständnis – Probleme werden von der medizinischen und der pflegerischen Seite beleuchtet und evaluiert.

• Kein aktives Eingreifen.

• Aushalten lernen, nicht zu agieren, sondern zu beobachten und zu erfragen.

Auswirkungen auf die Interprofessionelle Zusammenarbeit

• Verständnis – Verstehen der anderen Berufsgruppe.

• Aufgabenklarheit.

• Informationsweitergabe und Verarbeitung der Informationen werden verstetigt und intensiviert.

• Diskussionen werden geführt und verfeinert.

• Potentiale der jeweils anderen Berufsgruppe werden entdeckt und reflektiert.

Auswirkungen auf die Interprofessionelle Zusammenarbeit

Entwicklung

Interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein Baustein

der Magnetkrankenhausentwicklung

und ein…

Vielen Dank

…Kulturwandel

Recommended