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Das Testament -Segen oder Fluch?!
30 Jahre Palliativzentrum Hildegard Basel
11. April 2017
Dr. iur. Dieter Haab, Advokat
Inhalt
30 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017 2
1. Vorstellung Referent
2. Zweck eines Testaments
3. Formen des Testaments
4. Möglicher Inhalt eines Testaments
5. Wenn kein Testament vorhanden ist
6. Schranken des Testaments
7. Alternativen zum Testament
8. Fazit/Empfehlungen
1. Vorstellung Referent
Person: Dieter Haab, verheiratet, wohnhaft in Binningen
Ausbildung: lic. iur. / Dr. iur. Universität BaselAdvokat
Erfahrung: 15 Jahre als Wirtschaftsanwalt in inter-nationaler Wirtschaftsberatungs- und Revisionsgesellschaft
Aktuell: Januar 2012: Gründung Iusconsil AG
330 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
2. Zweck eines Testaments
• Regelung der Vermögensnachfolge– «wer erhält was»
– ergänzende Anordnungen
• Eher nicht geeignet für– Anordnungen betreffend Organspende, Obduktion o.ä
– Wünsche für Todesanzeigen, Leidzirkulare, Bestattung, Abdankungsfeier etc.
430 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
3. Formen des Testaments (I)
• eigenhändiges Testament– hohe Anforderungen (Formalien)
– Leserlichkeit
– Inhalt unmissverständlich
• Testament in öffentlicher Urkunde– verurkundet durch Notar
– vor zwei Zeugen
530 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
3. Formen des Testaments (II)
• sog. «Nottestament» (mündliche Verfügung)– in ausserordentlichen Umständen (insbesondere
nahe Todesgefahr)
– mündliche Kundgabe des letzten Willens vor zwei Zeugen
– ausdrücklicher Auftrag an Zeugen für Verurkundung zu sorgen
– («Verfall» nach 14 Tagen)
630 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
4. Möglicher Inhalt eines Testaments (I)
• Aufhebung früherer Verfügungen (umfassend/partiell)
• Vermächtnis («Legat»)
• Erbeinsetzung
• Teilungsvorschriften
• Bedingungen und Auflagen
• Ersatzverfügung (in Bezug auf Personen)
• Vor-/Nacherbeneinsetzung/-vermächtnis
730 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
4. Möglicher Inhalt eines Testaments (II)
• Errichten von Stiftungen
• Nutzniessung
• Einsetzen Willensvollstrecker
• Anordnungen betreffend Ausgleichung
• (Enterbung)
• (Strafklausel)
830 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
5. Wenn kein Testament vorhanden ist
• Verteilung gemäss Gesetz an– Ehegatten und eingetragene(r) Partner(in)
– Kinder/Enkel/Urenkel– Eltern/Geschwister/Nichten u. Neffen/Grossnichten u. -neffen– Grosseltern/Tanten u. Onkel/Cousinen u. Cousins (1. u. 2. Gr.)
– Gemeinwesen (Kanton/Gemeinde)
• Erbteile (Bruchteile des Nachlasses)– gesetzlich festgelegt– hängen davon ab, welche und wie viele der oben genannten
Personen hinterlassen werden
• NB: bei verheirateten/in eingetragener Partnerschaft lebenden Personen ist immer auch Güterrecht zu beachten
930 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
6. Schranken des Testaments
• Wichtig: Wahrung Pflichtteilsrechte
• Pflichtteil = Bruchteil des gesetzlichen Erbteils
• Pflichtteilsberechtigte Personen/Pflichtteile– Ehegatten, eingetragene(r) Partner(in): ½ – Nachkommen: ¾– Eltern: ½
• werden Pflichtteile verletzt, droht Herabsetzung(Klage oder Einrede)
• keine rechtswidrigen, unmöglichen oder unsittlichen Anordnungen
1030 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
7. Alternativen zum Testament
• Erbvertrag– z.B. mit Ehegatten und Kindern– in öffentlicher Urkunde (Notar/zwei Zeugen)– häufig mit Ehevertrag kombiniert (Güterrecht)
• Schenkung(en) zu Lebzeiten– grössere, möglichst schriftlich festhalten– bestimmen, ob in einer späteren Erbteilung
ausgleichspflichtig oder nicht
• Stiftungserrichtung zu Lebzeiten– Stifter kann sich (noch) aktiv einbringen– [ggf. Steuervorteile]
1130 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
8. Fazit/Empfehlungen
• Nicht immer ist ein Testament erforderlich oder geeignet
• Bevor in der stillen Kammer zur Feder gegriffen wird, einen versierten Juristen kontaktieren auch/gerade in rechtlichen Angelegenheiten gilt: «Vorbeugen ist besser als Heilen!»
• Sporadische Überprüfung der Anordnungen• Allenfalls eher mit der warmen Hand geben,
als mit der kalten
1230 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Fragen / Diskussion
30 Jahre PZHI Basel - 11. April 2017 13
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