Agilität in a nutshell: Teil 2 · Agilität beginnt immerim Kopf. Mit agilen Methoden können wir...

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Agilität in a nutshell: Teil 2

Die PMD Akademie ist das Weiterbildungsinstitut der DMS Gruppe

2© Google Trends, August 2018

Agile Organisation Agile Führung

Ungefähr 21.400.000 Ergebnisse (0,34 Sekunden) Ungefähr 416.000 Ergebnisse (0,41 Sekunden)

3© Google Trends, August 2018

4

Realität *)

*) Jasmin Bohnenkamp, Frank Stein (Kienbaum), Dr. Anastasia Hermann, Philipp Löwer (Stepstone): Studie „Organigramm deutscher Unternehmen“, 2017, S.5

• Kommunikation und Transparenz stehen im Vordergrund

• Veränderungen zur Produktverbesserung sind stets willkommen

• Geliefert wird so früh und regelmäßig wie möglich

• Fachliche wie technische Excellence wird angestrebt

• Zu Kunden wird ein enges und partnerschaftliches Verhältnis gepflegt

• Kontinuierliche Weiterentwicklung und Prozessverbesserung sind zentrale Faktoren

Was bedeutet überhaupt Agilität

5

Je nachdem, wie das Unternehmen schon aufgestellt ist, ändert sich an vielen Stellen NICHTS!

6

Ein digitales Unternehmen muss agil aufgestellt sein.

Eine agile Organisation ist nicht in jedem Unternehmen möglich.

Bei einem agilen Team kann sich jeder die Arbeit aussuchen.

Agilität setzt zwingend Vertrauensarbeitszeit voraus.

Ein agiles Unternehmen kommt ohne Hierarchien aus.

Weil alle Entscheidungen diskutiert werden, dauern die Prozesse länger.

In jeder Abteilung / Bereich / Funktionseinheit ist Agilität möglich.

Der Aufbau einer agilen Organisation ist wie ein Projekt zu sehen.

Wir müssen mit ein paar falschen Thesen aufräumen …

7

Es muss die gesamte Organisation eingebunden werden.

Agilität beginnt immer im Kopf.

Mit agilen Methoden können wir Produkte schneller in den

Markt bringen (time to market).

Ein innovatives Unternehmen braucht Agilität.

Ein agiles Unternehmen steuert immer zuerst die Prozesse und nicht die Menschen.

Einzelne agile Komponenten können in jedem Fachbereich eingesetzt werden, aber nicht

jeder Fachbereich ist dann automatisch agil.

… und die richtigen Thesen verankern:

8

Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

9

Bei einer Vision handelt es sich um eine langfristig ausgerichtete Idee, um ein Zukunftsbild.

Während eine Vision nach extern wirkt, sorgt eine auf Basis der Vision erstellte Mission für eine schriftlich

formulierte Konkretisierung, die nach innen wirkt. Diese Mission bildet die Leitplanken.

Zur Konkretisierung der Vision werden die strategischen Ziele definiert. Dabei fließen Anforderungen des

Marktes und die Ziele der Stakeholder in die Zielformulierungen ein.

Erst mit der Entwicklung der Strategie, werden konkrete Maßnahmen vereinbart, die bei einer Umsetzung

das Unternehmen tatsächlich voranbringen bzw. die Vision mit Leben erfüllen.“

Begriffsklärung

10

Innere Klarheit schaffen

11

Chaos oder Leitplanken

Bildquelle: tes.com Bildquelle: boehmwanderkarten.de

Eine Agile Organisation bedeutet nicht Chaos, in dem der Lauteste die Entscheidungen beeinflusst sondern

eine flexible aber gerichtete Kooperation, in der jeder die Entscheidungen beeinflussen kann.

12

Bildquelle: Umweltbundesamt.de

Eine agile Organisation und deren Prozesse …

… sind so aufgestellt, dass Hindernisse im Tagesgeschäft

nicht den Energiefluss (Kreativität, Dynamik, Flexibilität,

Engagement, Entscheidungsfindung …) aufhalten sondern

man diese Hindernisse umfließt.

13*) Quelle: Managerseminare, Heft 233, S.8

*)

Warum agile Organisationen

14

Ernsthafte Veränderungen brauchen Erschütterungen, Krisen und eine

Disruption.

Wer dazu nicht bereit ist oder keinen guten Grund findet, ist auf einen

evolutionären Prozess angewiesen.

Manche glauben, dass mit Agilität schlechte Führung und Mängel in der

Digitalen Transformation kompensieren werden können.

Zwischenmenschliche Probleme lassen sich nicht durch Agilität lösen sondern

durch Wertschätzung und Empathie.

Ein lustloses und müdes Unternehmen wird durch Agilität nicht zum „First Mover“.

Führungskräfte, die mehr die Methoden mögen als die Menschen, werden niemals eine agile Führungskraft

werden.

Teams, die gerne gemeinsam zum Mittagessen gehen und zusammen feiern, aber nicht bereit sind, ihr

Wissen breit zu streuen, werden an der Agilität scheitern.

Agilität rettet nicht die Welt

15

Das sollten Sie auf der ersten Stufe tun

Stellen Sie ein „agile Agenda“ auf.

Entwickeln Sie gemeinsam ein Verständnis, wofür das Unternehmen steht.

Informieren Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig, was im Unternehmen geplant ist.

Klären Sie die Menschen auf, was mit einer „Agilen Organisation“ gemeint ist.

Sagen Sie klar, was geht und was nicht geht.

Stimmen Sie sich mit den Führungskräften ab, welche Veränderungen auf die zukommen.

Stimmen Sie sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab, welche Veränderungen auf die zukommen.

16

Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

Es beginnt mit einer Vision

Seite 17 17

VUKA

Volatilität sprunghafte Veränderungen

Unsicherheit Marktfelder sind schwer zu durchschauen

Komplexität Marktanforderungen, Kundenbedürfnisse, Regularien

Ambiguität widersprüchliche Marktrealität (Mehr-/ Doppeldeutigkeit)

VOPA

Vernetzung interne und externe Vernetzung

Offenheit Führungskräfte können loslassen

Partizipation Mitarbeiter werden an Entscheidungen beteiligt

Agilität mit Zwischenständen arbeiten

VUKA ./. VOPA

18

19

Beispiel Vision

Bildquelle: slideshare.net

20

TOP-Down Rahmen

Bottom-Up-Beteiligung

Unternehmens-Vision

Strategische Ziele

Strategie

Unternehmens-Mission

Ein von allen

getragenes Ergebnis

Stories müssen entwickelt werden

21Bildquelle: Ted.de

Bildquelle:capital.de

Bildquelle: Tagesspiegel.de

Stories müssen von Menschen glaubhaft vermittelt werden

22

Freiheit (Freedom): Jeder Mitarbeiter soll sich so entwickeln können, wie es seinen Fähigkeiten

entspricht. Dazu braucht er Know-how, Chancen, Ermutigung und Erfahrung - Freiheit muß verdient werden.

Waterline: Fehler sind verzeihbar. Das Bohren von Löchern in das Gore-Schiff oberhalb der Wasserlinie

kann das Unternehmen nicht gefährden. Dort ist jedes Experiment erlaubt.

Unterhalb dieser imaginären Grenze ist Vorsicht geboten. Bei jedem Projekt soll deshalb zunächst der

Rat erfahrener Kollegen eingeholt werden.

Selbstverpflichtung (Commitment): “No ranks - no titles” heißt der oberste Unternehmensgrundsatz -

damit gibt es gleichzeitig weder Befehl noch Gehorsam. Jeder Mitarbeiter ist verantwortlich, bestimmt

seine Verpflichtungen selbst - und hält sich daran.

Fairness: Sie bildet die Basis der Zusammenarbeit - und bestimmt das Verhältnis zwischen dem Mentor und

seinem Schützling genauso wie den Umgang mit Kunden.

Die Unternehmensphilosophie von W.L. Gore & Associates

23

Das sollten Sie auf der zweiten Stufe tun

Entwickeln Sie eine Vision für Ihr Unternehmen.

Aufbauend auf dieser Vision können Sie eine hierarchie-, aufgaben- und abteilungs-übergreifende Story

schreiben.

Identifizieren Sie eine Person, die in der Lage ist, Geschichten zu erzählen. Idealerweise kommt diese Person

aus der Unternehmensleitung (min. aber 2. Führungsebene).

Laden Sie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Event ein, auf dem die Geschichte präsentiert wird

und laden Sie alle Betroffenen ein, diese Geschichte „zu entwickeln“.

Suchen Sie Beispiele in der täglichen Praxis, wo diese Geschichte bereits gelebt wird und berichten Sie

darüber.

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Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

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Was Mitarbeiter erwarten *)

*) Copyright © 2017 Gallup, Berlin

26

Was Führungskräfte ausmacht

27

Ohne Freiraum sind die Mitarbeiter_Innen ziemlich ähnlich,

… und arbeiten gerne mit ähnlichen Menschen zusammen, die die ähnlichen Gedanken haben, die ähnlichen

Methoden anwenden und fast immer ähnliche Ergebnisse liefern.

Können Sie erkennen, welcher Kreis anders ist als alle anderen?

28

Freiraum bedeutet, auch mal bunt sein zu dürfen…

… damit man neue Menschen kennenlernt, die neue Gedanken vermitteln, neue Methoden anwenden und

fast immer neue Ergebnisse liefern.

Diese Menschen fallen auf.

29

Ver·ant·wor·tung

Verantwortung/

Substantiv, feminin [die]

1.mit einer bestimmten Aufgabe, einer bestimmten Stellung verbundene] Verpflichtung, dafür zu sorgen,

dass (innerhalb eines bestimmten Rahmens) alles einen möglichst guten Verlauf nimmt, das jeweils

Notwendige und Richtige getan wird und möglichst kein Schaden entsteht

„eine schwere, große Verantwortung“

2. [ohne Plural] Verpflichtung, für etwas Geschehenes einzustehen [und sich zu verantworten]

"er trägt die volle, die alleinige Verantwortung für den Unfall, für die Folgen“

3. [ohne Plural] Verantwortungsbewusstsein, -gefühl

"ein Mensch ohne jede Verantwortung"

4. Veraltet noch landschaftlich

Rechtfertigung

Menschen sollen Verantwortung übernehmen

30

Bildquelle: Markt.de

Langsam die engen Rahmenbedingungen aufbrechen

Manche Menschen sind schon mit der unendlichen

Weite des Laufstalles nicht klar gekommen.

Wenn man ein agiles Unternehmen gestalten und ent-

wickeln möchte, darf man die Menschen nicht überfordern.

Die Aufgaben und Prozesse dürfen nicht

- ÜBERgeben (übergestülpt und ich bin die Prozesse los)

sondern

- BEIgegeben (aufbauend und ich begleite die Prozesse)

werden.

Verhaltensveränderungen ändern sich inkrementell (in kleinen Schritten / Schleifen) und nicht in einem Big

Bang.

31

wollen

nicht wollen

könnennicht können

dürfen

nicht dürfen

Führungs- bzw. Handlungsdimensionen

32

Das sollten Sie auf der dritten Stufe tun

Finden Sie die Menschen, die an dem agilen Prozess mitwirken sollen / möchten, aber suchen Sie sich nicht

die „bequemen“ raus.

Fordern und fördern Sie kreative Ideen.

Um innovativ zu sein, braucht man keine Kreativräume, aber sie helfen. Richten Sie welche ein.

Versuchen Sie herauszufinden, wer für das Thema „brennt“ und geben Sie dieser Person den Auftrag, sich

um das Thema zu kümmern.

Kümmerer brauchen Freiräume und dürfen nicht überlastet werden.

Die Geschäftsleitung muss sehr deutlich machen, dass sie die

handelnden Person unterstützt.

Dazu braucht es ein „Management Commitment“.

Agilität ist keine Frage der Methoden sondern der inneren und äußeren

Einstellungen. Finden sie diese heraus und fördern sie diese.

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Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

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Warum agile Organisationsstrukturen *)

*) Jasmin Bohnenkamp, Frank Stein (Kienbaum), Dr. Anastasia Hermann, Philipp Löwer (Stepstone): Studie „Organigramm deutscher Unternehmen“, 2017, S.7

35

360 0

Wenn, dann alle

360 0

Hierarchie alt

Hierarchie, neu definiert

Abteilungsstrukturen aufbrechen und Teams aufgabenorientiert zusammenstellen

Hierarchie, neu definiert

Abteilungsstrukturen aufbrechen und Teams aufgabenorientiert zusammenstellen.

Prozesse nicht von Abteilungen steuern lassen sondern von Prozess-Eigentümern. (Process-Owner)

Hierarchie alt Hierarchie neuQuelle: W.M. Walter, PMD-Akademie-2018

38

Iterative Vorgehensweise

Prozess

auswählen

Schnittstellen

betrachten

Menschen

begleiten

Regeln

schaffen

Feedback

einholen

Feintuning

betreiben

Kompliziertheit ist ein Maß für Unwissenheit. Sie verschwindet durch Lernen.

Komplexität ist das Maß für die Menge der Überraschungen, mit denen man rechnen muss.

39

Agilität ist nicht kompliziert aber komplex

bekannt unbekannt

be

kan

nt

un

be

kannt

An

ford

eru

ng

en

Methoden

1

1

1

1

2

4

4

3 3

3 4

4

22

2 3

32

23

einfach

kompliziert

komplex

chaotisch

Quelle: W.M.Walter, PMD Akademie- 2018

40

Bildquelle: Urlaub-in-Waldkirchen.de

Bildquelle: tagesschau.de

Man muss die Strukturen nicht radikal verändern ….

41

Bildquelle: Urlaub-in-Waldkirchen.de Bildquelle: taxi-times.com

Bildquelle: tagesschau.de

… Zwischenschritte sind erlaubt, wenn das Ziel klar ist.

42

Rahmenbedingungen schaffen einen Rahmen …

Aber innerhalb des Rahmen: feel free

43

… in Einzelfällen darf man den Rahmen auch mal verlassen

Verbinde die 9 Kugeln mit 4 geraden Linien, ohne abzusetzen.

44

Was noch zu beachten ist

Agilität kann man nicht „verordnen“, agile Organisationen nicht „mit dem Schalter umlegen“.

Der Wandel funktioniert nur dann, wenn alle Beteiligten einen persönlichen Nutzen haben.

Veränderungen sorgen immer für Widerstand, sowohl bei den Führungskräften als auch bei den

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das muss man glaubhaft ernst nehmen.

Es gibt viele psychologische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Diese darf man nicht ignorieren.

Alles braucht seine Ordnung, alles braucht seine Zeit.

Ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. (indianisches Sprichwort)

Bildquelle: de.freepic.com

45

Das sollten Sie auf der vierten Stufe tun

Haben Sie ALLE Unternehmensbereiche im Blick, wenn Sie eine agile Organisation aufbauen möchten.

Gehen Sie schrittweise vor und nehmen Sie dabei möglichst alle Menschen mit.

Machen Sie deutlich, dass mit dem Aufbrechen von etablierten Strukturen für den einen oder anderen die

„Komfort-Zonen“ wegbrechen werden.

Schaffen Sie einen Rahmen, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach eigenen Vorstellungen füllen

dürfen.

Lassen Sie zu, dass der Rahmen auch einmal gesprengt wird

(think outside the box).

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Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

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Die grundsätzlichen Anforderungen an eine neue Führungskultur werden u.a. in einer Studie des Frauenhofer

Institutes in Kooperation mit Quantic Digital beschrieben:

„….die wichtigste Ressource zur digitalen Transformation ist die Befähigung der eigenen Mitarbeiter. Die

Digitalisierung ist kein Add-on, welches sich wie eine Technologie hinzukaufen lässt. Sie ist eine neue

Fähigkeit des Unternehmens, die von innen heraus entwickelt werden muss.“

Und Quantic Digital schreibt in einem seiner Branchenpapiere:

- Der digitale Wandel ist ein Zusammenspiel von Werte-, Führungs-, Prozess-, Kommunikations- und

Strategiewandel.

- Jedes IT-Projekt ist ein weiterer Schritt in Richtung digitales Unternehmen.

- Bestehende Regeln und Muster werden durch die Digitalisierung infrage gestellt.

- Werden dabei veraltete Handlungsmuster übernommen, steigt die Gefahr, dass Projekte scheitert.

Preuss,S. Rauschert, A.: Energieversorger 4.0: Studie zur Digitalisierung der Energieversorger QUANTIC Digital GmbH, S.20, Leipzig 2017

Preuss,S.: 3 Gründe, warum die Digitalisierung für Energieversorger oft ein Krampf ist, QUANTIC Digital GmbH, S.2, Leipzig 2017

Was wir zu erwarten haben

48

Bildquelle: rheinpfalz.de

Kennen Sie einen Trainer, der während des Spiels …

… nicht bei seinem Team ist?

49

In der Studie „Managing Your Scarcest Resource“ der intern. Managementberatung Bain & Company wurde

das Zeitmanagement von 17 amerikanischen Konzernen untersucht. Das „erschreckende“ Ergebnis wird bei

deutschen Unternehmen nicht wesentlich anders aussehen:

• E-Mails und Besprechungen kosten den Unternehmen Millionen

• Führungskräfte erhalten im Schnitt 30.000 E-Mails pro Jahr

• Rund 15 Prozent der Arbeitszeit der gesamten Belegschaft entfallen auf Meetings

• Die Sitzungen des Topmanagements summieren sich zum Teil auf 7.000 Stunden pro Jahr.

• Werden die vorbereitenden Besprechungen mit den Teams und die Folgemeetings hinzuaddiert, fallen

insgesamt 300.000 Stunden an.

• Beginnt eine Sitzung nur fünf Minuten zu spät, entspricht dies etwa acht Prozent der Kosten

• Führungskräfte halten sich durchschnittlich gut zwei Tage pro Woche in Sitzungen mit mehr als drei

Teilnehmern auf.

• Laut Bain-Studie finden viele Meetings häufig nur aus reiner Gewohnheit statt.

http://www.bain.com/publications/articles/your-scarcest-resource-hbr.aspx

Warum Führungskräfte oft ihre Rolle nicht einnehmen können

50

1. Kommunikation auf Augenhöhe

Agile Führung setzt eine offene Kommunikation und Vernetzung voraus. Dazu gehört auch eine angemessene

Fehlerkultur. Mit sich selbst kritisch umgehende Teams sind in der Lage, ihre Meinung zu äußern, Meinungen

zu akzeptieren und daran zu wachsen.

2. Mitarbeiter fördern und fordern

Motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufen nicht irgendwie mit, sie gestalten. Sie

hinterfragen Visionen und Ziele und werden, wenn diese nicht glaubhaft vermittelt werden, perspektivisch das

Unternehmen verlassen. Wenn Agilität drin ist, wo es draufsteht, hat Demotivation keinen Platz.

3. Mitarbeiter erkennen, was „echt“ ist

Führungskräfte (einschl. Geschäftsleitung) neigen dazu, Werte vor sich herzutragen und nicht durch Werte zu

wirken.

Wirkt eine Führungskraft anders als sie es sagt, erkennen dies Mitarbeiter sofort. Führungskräfte werden

danach bewertet, was sie tun, nicht danach, was sie sagen.

Leitbilder werden zu Leidbildern, wenn aus Vorbildern Abziehbilder werden.

Das sollten Führungskräfte bedenken (1/2)

51

4. Durchhalten ist angesagt

Wenn ein Unternehmen agiler werden will, ist das ein kontinuierlicher Prozess, mit Zielen, Zwischenzielen und

Schleifen, quasi endlos. (Daher ist die Einführung auch kein „Projekt“ im engeren Sinne)

Agilität bedeutet auch die Anwendung des Deming-Kreises: Plan, Do, Check, Act als kontinuierlichen

Verbesserungsprozess (KVP).

5. Alles bleibt Bestens

Veränderungen erzeugen immer Widerstand, sowohl bei Menschen als auch bei Teams. Bedeutet, dass die

gesamte Kette der Teamfindungsprozesse*) regelmäßig durchlaufen wird. Bedeutet aber auch, dass es zu

Kündigungen kommen kann, da sich Menschen in der neuen Ordnung nicht zurechtfinden.

6. Erst das ICH

Wer agiler werden möchte, muss zunächst seine Haltung und seine grundlegende Einstellung zu Aufgaben

und MitarbeiterInnen ändern. Agile Führungskraft zu werden bedeutet, sich und somit seine Rolle, seine

Aufgaben und seine Handlungen zu hinterfragen.

Das ist schwierig, weil wir unsere eigenen Annahmen gerne als das einzig Wahre betrachten.

*) Teamfindung nach Tuckmann: Forming, Storming, Norming, Performing

Das sollten Führungskräfte bedenken (2/2)

52

Chef -> Mitarbeiter Ergebnis

O.K.

nicht O.K.

Chef -> Mitarbeiter

O.K.

nicht O.K.

nicht O.K.

O.K.

Agiles Führen = iteratives Führen

ErgebnisErgebnis

nicht O.K.

O.K.Ergebnis

53

Wolfram M. Walter

GeschäftsführerProfessional Scrum Master

Member of German Speakers Association

Telefon: +49 365 55220-140

Mobil: +49 171 566 1155

E-Mail: w.walter@dms-gruppe.de

Wolfram M. WalterCoach, Begleiter, Trainer, Moderator,

SCRUM Master, Mitarbeiter,

Protokoll-Schreiber, Entwickler,

Team-Event-Organisator, Verkäufer, Berater, ….. ….

Telefon: +49 365 55220-140

Mobil: +49 171 566 1155

E-Mail: w.walter@dms-gruppe.de

Heute Morgen

Titel spielen keine Rolle mehr …

Wolfram M. Walter

Telefon: +49 365 55220-140

Mobil: +49 171 566 1155

E-Mail: w.walter@dms-gruppe.de

Übermorgen

54

Weitere Informationen zur Agilen Führung erhalten Sie

im Teil 3 unserer Webinar-Trilogie:- Agile Projekte

- SCRUM Grundlagen, Donnerstag den 23.08.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

- Agile Organisationen

- 7 Stufen zu einer erfolgreichen Agilen Organisation, Donnerstag, den 30.08.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

- Agile Führungskräfte

- So werden Sie zu einer Agilen Führungskraft,

Donnerstag, den 06.09.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

Wie immer ist die Teilnahme kostenlos und sowohl die Präsentation als auch die Video-Aufzeichnung steht

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kostenlos zur Verfügung.

55

Das sollten Sie auf der fünften Stufe tun

Sprechen Sie mit allen Führungskräften darüber, wie sich die Rolle und die damit verbundenen Aufgaben

perspektivisch ändern werden.

Richten Sie eine Coaching-Stelle ein, die einzelne Führungskräfte bei dem Transformationsprozess

begleiten.

Sorgen Sie für eine regelmäßigen Austausch zwischen Führungskräften und Entscheidungsträgern.

Die Geschäftsleitung muss explizit deutlich machen, dass sie hinter dem Programm

steht und die Implementierung aktiv unterstützt.

Geben Sie den Führungskräften ausreichend Zeit, die neue Rolle zu verstehen.

Sprechen Sie mit den Teams und relativieren Sie die Erwartungshaltungen.

Fordern Sie bei den Führungskräften die Konzentration auf die Mitarbeiter

und fördern Sie alle Maßnahmen, die diese Konzentration unterstützen:

Reduzierung Meetings, Mailverkehr, Multi-Projektmanagement usw.

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Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

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Eine Agile Organisation ist nur eingeschränkt möglich, wenn

- die Menschen fremdbestimmt sind, z.B. Kundenservice, Hotline, Produktion, Liefer- / Transportketten, …

- sehr kurzfristige Reaktionen erforderlich sind, z.B. im Krankenhaus, Feuerwehreinsatz, Polizeieinsätze, ...

- Arbeiten festgeschrieben, geplant und kalkuliert sind, wie z.B. bei dem Bau eines Hauses.

- Gefahr in Verzug ist.

- Entscheidungen sehr schnell befohlen und umgesetzt werden müssen, wie z.B. in der Bundeswehr.

- ein Unternehmen von einer Person patriarchisch geführt wird.

58

Eine Grenze (Lehnwort aus dem Altpolnischen, vgl. altslawisch, (alt-)polnisch granica „Grenze“,

Abkürzungen: Gr. und Grz.) ist der Rand eines Raumes und damit ein Trennwert, eine Trennlinie oder eine

Trennfläche. Grenzen können geographische Räume begrenzen.*)

Agile Organisation bedeutet nicht, alle (Abteilungs-)

Grenzen abzuschaffen.

Menschen brauchen bestimmte „Grenzen“ um sich als

„Team“ zu fühlen:

- wer gehört dazu?

- wer gehört nicht dazu?

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen Führungsgrenzen in Form von Hierarchien, um Entscheidungs -

und Verantwortungs-Eskalationsstufen nutzen zu können.

*) Wikipedia

Grenzen

Bildquelle: Spiegel.de

59

Es gibt Konstellationen, da macht Disruption Sinn.

Eine Organisation schlagartig komplett zu verändern, überfordert aber die Menschen, weil sie sich dann an

keine Leitplanken und keine Strukturen orientieren können.

Auch muss man aufpassen, dass Agilität nicht vorangetrieben wird, weil es gerade hipp ist:

„Die Prinzipien der Agilität sind alles andere als neu…. Schon 1970 hat der Zukunftsforscher Alvin Toffler

gesagt, dass aufgrund der Dynamik in der Umwelt die flexible Firma notwendig ist. 1980 spielte dann der

Begriff des „innovativen Unternehmens“ eine große Rolle, dann kam 1990 „die lernende Organisation“.

(Stefan Kühl im Interview)*)

Eine agile Organisation wird vor allem von Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern präferiert; große bis sehr

große Unternehmen dagegen arbeiten bevorzugt mit einer funktionalen oder Matrixorganisation.**)

*) https://www.humanresourcesmanager.de/news/die-agile-organisation-ist-kalter-kaffee.html

Nicht alles über den Haufen werfen …

**) Jasmin Bohnenkamp, Frank Stein (Kienbaum), Dr. Anastasia Hermann, Philipp Löwer (Stepstone): Studie „Organigramm deutscher Unternehmen“, 2017, S.6

60

Natürlich können nicht in jeder Abteilung ALLE agilen Werte zu 100% angewendet werden.

Häufig ist eine Vertrauensarbeitszeit nicht möglich (z.B. im Kundenservice) aber dennoch kann z.B. die

Führungskraft die Arbeitsorganisation agil gestalten.

Auch in Abteilungen, deren Arbeit mittels KPIs

(Key Performance Indicator) gesteuert werden, ist

eigenverantwortliches Arbeiten möglich.

Sogar Produktionsprozesse, die strengen Regeln unterworfen

sind, können statt von Führungskräften von Mitarbeitern

gesteuert werden.Bildquelle: zdf.de

… aber schrittweise die Grenzen durchlässig machen.

61

Das sollten Sie auf der sechsten Stufe tun

Hören Sie sich die Argumente der Mitarbeiter an, warum eine agile Organisation nicht möglich ist. Arbeiten

Sie gemeinsam daran, die Möglichkeiten zu finden, die anwendbar sind.

Informieren Sie alle Beteiligten und Betroffenen, dass die Einführung der agilen Methoden nicht wie eine

Sturzflut über alle hereinbrechen wird.

Schauen Sie sich die Bereiche an, bei denen die Menschen ganz besonders einen

Entscheidungsträger fordern. Dies Rolle muss man ihnen zur Verfügung stellen.

Sagen die alle Beteiligten ganz offen und transparent, was geht und was nicht geht.

62

Das eigene Unternehmensbild schärfen

Eine Agile Story entwickeln

Die richtigen Menschen finden

Die richtigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen

Was auf die Führungskräfte alles zukommt

Die Grenzen einer agiler Organisationen

Den Change Management Prozess richtig aufsetzen

63

Warum scheitern viele Kultur-Veränderungs-Projekte?*)

*) Quelle: managerseminare, Heft 242, Mai 2018, S. 42

64

Kulturveränderung ist kein endliches Projekt

*) Quelle: managerseminare, Heft 222, 09.2016, Seite 32

*)

65

Wie man Agilität im Unternehmen einführen kann

Entwicklung einer Vision

Entwicklung einer Story

Breite Kommunikation im Unternehmen

Einbindung und Qualifizierung der Führungskräfte

Einbindung und Qualifizierung der Mitarbeiter

Pilotierung, Feldversuch

Roll Out

Tagesgeschäft

Review

Feintuning

Retroperspektive

5 – 10 Monate

> 3 Jahre

66

Change-Prozesse

Bei der Einführung eines Projektes zur Entwicklung einer Agilen Organisation durchlaufen die Betroffenen

den Change Zyklus, House Of Change genannt.

Auf moderierten Workshops sollten möglichst alle

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Veränderungs-

Prozess eingebunden sein, mindestens aber die

Führungskräfte und Entscheidungsträger.

Die Organisation muss die Zeit haben, diesen

Veränderungs-Prozess soweit abzuschließen, dass es

im Tagesgeschäft moderiert begleitet werden kann.

67

Das sollten Sie auf der siebten Stufe tun

Benennen Sie einen Change-Manager, der diesen Prozess begleitet.

Informieren Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass Sie die Zusammenarbeit und die Führung im

Unternehmen mittelfristig schrittweise verändern möchten.

Motivieren Sie alle Führungskräfte / Entscheidungsträger, dass sie das Projekt als

Promoter unterstützen.

Nutzen Sie für das Einführungsprojekt bereits agile Projektmanagement-Methoden,

wie z.B. SCRUM.

Die Geschäftsleitung muss die kontinuierliche Begleitung nach Ende des

Change-Prozesses promoten.

68

Zum Schluss

Ein Agiliker Jemand, der 120% nach den agilen Methoden arbeitet

Ein Anti-Agiliker Jemand, der 0% nach den agilen Methoden arbeitet

Agil mich nicht an Rede mich nicht zu

Nun sei mal nicht so agilistisch Höre auf zu reden und fang endlich an zu arbeiten

Ich kann jetzt nicht, ich agile gerade Ich bin jetzt in eine innovativen Phase

Agilismus Wenn alles und jedes in den Begriff Agilität gepresst wird

Agilophobie Jemand, der Angst vor agilem Arbeiten und vor agilen Organisationen hat

Wir müssen mal wieder agilen Ein Treffen organisieren, um kreativ zu sein

Ein Agilist Jemand, der nach den agilen Philosophien arbeitet *)

CAO Chief Agil Officer **)

*) https://www.agilist.ch/agilisten/ **) http://www.agile-doctor.com/2012/12/28/chief-agile-officer-time-for-companies-to-add-agile-to-c-level/

69

Agilität in a nutshell:

Eine Trilogie zu den Themen

- Agile Projekte

- SCRUM Grundlagen, Donnerstag den 23.08.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

- Agile Organisationen

- 7 Stufen zu einer erfolgreichen Agilen Organisation, Donnerstag, den 30.08.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

- Agile Führungskräfte

- So werden Sie zu einer Agilen Führungskraft, Donnerstag, den 06.09.2018, 11:00 – 11:45 Uhr

Wie immer ist die Teilnahme kostenlos und sowohl die Präsentation als auch die Video-Aufzeichnung steht

den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kostenlos zur Verfügung.

Wer sich im Grundsatz mit dem Thema „Agilität“ beschäftigen möchte, findet das Webinar-Video

„Liberté, Egalité, Agilité“ dazu auf unserer Webseite: http://webinare.pmd-akademie.de/start

70

Unsere agilen Seminare und Workshops

Agiles Führen

Ihre Ansprechpartner

Sie haben Fragen zu den Bildungskonzepten der PMD Akademie?

Dann nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

Heike Wenzel

Seminarmanagement

Telefon: +49 365 55220-140

Mobil: +49 151 5804 6557

E-Mail: h.wenzel@pmd-akademie.de

Wolfram M. Walter

GeschäftsführerProfessional Scrum Master

Member of German Speakers Association

Telefon: +49 365 55220-140

Mobil: +49 171 566 1155

E-Mail: w.walter@pmd-akademie.de

PMD Projektmanagement Deutschland Akademie GmbH, Reichsstraße 5, 07545 Gera

info@pmd-akademie.de • www.pmd-akademie.de • https://pmdablog.wordpress.com/ •

http://webinare.pmd-akadmie.de

71

Die PMD Akademie live

72

Ihr Trainerteam

73

André Engelhardt

Trainer

a.engelhard@dms-gruppe.de

Markus Dubois

Trainer

m.dubois@dms-gruppe.de

Regelindis Reichel

Trainerin

r.reichel@dms-gruppe.de

Wolfram M. Walter

Trainer, Berater, Coach

w.walter@dms-gruppe.de

Das sagen unserer Kunden

74

„Das ich das Gelernte

in der Praxis bei der

Arbeit anwenden

kann“

„Lockere und entspannte

Art, das Wissen anschaulich

vermittelt“

„Es war nichts, dass

mir nicht gefallen

hat“

75

zuverlässig – innovativ – nachhaltig

Backup

76

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