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Arbeitsschutz 4.0 an Hochschulen Berlin 02.05.2016

Lutz Packebusch

Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Ethik der Hochschule Niederrhein, Krefeld

Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement

Mönchengladbach

• Einordnung • Rahmenbedingungen • Nutzen und Evaluation • Betriebliche Maßnahmen u. Indikatoren • Zusammenfassung

Human und/oder effizient!? - Erfolg durch Arbeitsschutz + Prävention 4.0

Veränderungen in der Arbeitswelt

Quelle: Grünbuch BMA (2015)

Spinnsaal mit gekoppelten Mule-Spinnmaschinen (um 1830)

Quelle: Eggebrecht, A. u.a.: Geschichte der Arbeit (1980)

Quelle: Grünbuch Arbeiten 4.0 BMA 2015

Industrie 4.0 - Arbeit 4.0 Stichworte - Big Data, Crowdworking, Wissensgesellschaft - Fachkräftemangel, Teilhabe, Polarisierung, Entgrenzung - Work Life Balance, Generation Y

Kennzeichen - Digitaler, vernetzt, flexibler - Zunahme psychischer Belastung/Beanspruchung - Überwachungsmöglichkeiten durch Prozessdaten

Industrie 4.0 - Arbeit 4.0 - Arbeitsschutz 4.0

Anpassung von Konzepten, Instrumenten, Vorgehensweisen und Ressourcen.

1. Definition erweiterter Schutzziele 2. Neujustierung der Gefährdungsbeurteilung unter

Einbeziehung psychischer Belastung und Beanspruchung, Prävention

3. Erweiterung der Ressourcen für AGS 4. Herausarbeiten des Nutzens von AGS für die

Hochschulen 5. Ausbau der Vernetzung der Akteure und

Kooperationen im Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS)

- Qualifikation

- Konstitution

- Motivation

Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Individuelle Ebene

De – Qualifizierung

Training - Verschleiß

De- Motivierung

Technik

Auftrag

Soziales System

Arbeitsvermögen

Konstitution Motivation

Qualifikation

soziales Umfeld

IT Infrastruktur Arbeitshilfen Werkzeuge Ergonomie Usability

Tätigkeitswechsel Arbeitszeitmodelle Planung Verfahren Ziele

Teamzusammensetzung Teamgespräche Auswahl Kultur/ Management Führung und Klima

Ausführbarkeit Schädigungslosigkeit

Beeinträchtigungsfreiheit Persönlichkeitsförderlichkeit

Belastung und Beanspruchung Menschengerechte Arbeitsgestaltung

• Einordnung • Rahmenbedingungen • Nutzen und Evaluation • Betriebliche Maßnahmen u. Indikatoren • Zusammenfassung

Human und/oder effizient!? - Erfolg durch Arbeitsschutz + Prävention 4.0

(Gesellschaftliche) Rahmenbedingungen Studentenzahlen und Forschung NRW von 2010 – 2015 + 36% • Bundesweit 2002 – 2015 + 45 % • HN 2007 – 2015 + 45 % (Forschung HN + 350%) Mitarbeiterentwicklung • Professoren/ Dozenten NRW von 2002 – 2012 - 10 %! • Wissenschaftlich/künstlerisches Personal NRW 02-12 +

48,5% • Verwaltung HN 02-12 +/- 0 ! Alterung der Beschäftigten (Demographie u. Rente/Pension)

Hochschultypische Besonderheiten • Studentenzahlen und SIFA • Historische Hypothek • Wahrgenommene Verantwortungsdiffusion • Inhomogene Betreuungsbereiche • Manufaktur bis Automatisierte Labore

Rechtliche Rahmenbedingungen

• 1996 Arbeitsschutzgesetz – Anwendung des Arbeitssicherheitsgesetzes im öffentlichen Dienst

• 1997 Dokumentation Gefährdungsanalyse • 2013 Novelle Arbeitsschutzgesetz –

physische und psychische Gesundheit

Rechtliche Rahmenbedingungen

• §84 SGB IX – betriebliches Eingliederungsmanagement

• z. B. NRW Rahmenkodex gute Beschäftigungsbedingungen Artikel 12 Etablierung eines effektiven Gesundheitsmanagements

Wandel/Erweiterung des Präventionsbegriff

Beeinträchtigungen

Prävention Brand(verletzung) Muskel, Skelett Erkrankung

Psychische Beeinträchtigung

Primär Verwendung nicht brennbarer Materialien, Feuerlöscherübungen

Vermeidung von Zwangshaltungen, Verbesserung der Lastenhandhabung

Vermeidung von Unter- oder Überbeanspruchung Gefährdungsbeurteilung

Sekundär Rauchmelder, Feuerlöscher einsetzen

Ausgleichstraining bei Rückenschmerzen durch ungünstige Lastenhandhabung,

Anti-Stress Training bei vorliegenden psychosomatischen Risikofaktoren

Tertiär Optimierung der Versorgung von Brandverletzungen

Rückenschulen und neue Arbeitsplätze zur Vermeidung von Chronifizierung

BEM bei Burnout Rückfallprophylaxe bei Suchterkrankung

• Einordnung • Rahmenbedingungen • Nutzen und Evaluation • Betriebliche Maßnahmen u. Indikatoren • Zusammenfassung

Human und/oder effizient!? - Erfolg durch Arbeitsschutz + Prävention 4.0

Betriebsexistenz (2002) Bewerbungs-jahrgang existent nicht-existent Summe

b 62 b 5 1994 e 37 e 30 67

b 52 b 3 1996 e 36 e 19 55

b 55 b 1 1998 e 42 e 14 56

Erfolg durch Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (Beispiel Gesundheitsförderpreis in Kleinbetrieben und Betriebsexistenz)

* Management des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Die erfolgreichen Strategien psychosozialer Gesundheitsförderung.

*

Variable Odds

Ratio

Repetitive, monotone Bewegungen - Nicht vermindert - Vermindert

1,0 2,1

Zufriedenheit mit dem Verhalten des Vorgesetzten - Nicht erhöht - Erhöht

1,0 3,6

Anstrengendes körperliches Training in der Freizeit - Nicht Vermehrt - Vermehrt

1,0 1,8

Chancen (zur Erhöhung der Arbeitsfähigkeit) durch Maßnahmen der Entlastung( Tuomi et al. 1997)

Variable Odds Ratio

Monotones Stehen an einem Platz - Nicht erhöht - Erhöht

1,0 1,7

Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz - Nicht vermindert - Vermindert

1,0 1,6

Möglichkeiten für Anerkennung / Wertschätzung bei der Arbeit - Nicht vermindert - Vermindert

1,0 2,4

Anstrengendes körperliches Training in der Freizeit - Nicht vermindert - Vermindert

1,0 1,8

Risiken (für die Arbeitsfähigkeit) durch Unterlassung oder Verschlechterung (Tuomi et al. 1997)

Entwicklung des Betriebsbestandes in 2,5 Jahren im Rahmen des Modellprojektes UbeG des

BMWA

Existent

Nichtexistent

Beobachtet

15 Betriebe

0 Betriebe

Erwartet

12 Betriebe

3 Betriebe

Systemische Sicherheitsarbeit

Ein Kooperationsprojekt der Paul-Hartmann AG mit dem

„Institut für Arbeitssystemgestaltung und Personalmanagement“ an der Hochschule Niederrhein

• Break-Even Point von 88,5 h ungestörter Betrieb ( Umsatzgewinn durch Rückgang der Ausfallzeit = externe Kosten der Maßnahme)

• Rückgang der Ausfallzeit (2002) um 720,83 h

• Einordnung • Rahmenbedingungen • Nutzen und Evaluation • Betriebliche Maßnahmen u. Indikatoren • Zusammenfassung

Human und/oder effizient!? - Erfolg durch Arbeitsschutz + Prävention 4.0

Quelle: DIN /DKE (2016) Roadmap Industrie 4.0

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Gefährdungsanalyse als Kernelement vernetzten Handelns

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

Quelle: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung BMA GDA 2016

• Einordnung • Rahmenbedingungen • Nutzen und Evaluation • Betriebliche Maßnahmen u. Indikatoren • Zusammenfassung

Human und/oder effizient!? - Erfolg durch Arbeitsschutz + Prävention 4.0

Industrie 4.0 - Arbeit 4.0 - Arbeitsschutz 4.0 Kernelemente Sicherheit und Gesundheit an Hochschulen 1. Definition erweiterter Schutzziele 2. Neujustierung der Gefährdungsbeurteilung unter

Einbeziehung psychischer Belastung und Beanspruchung, Prävention

3. Erweiterung der Ressourcen für AGS 4. Herausarbeiten des Nutzens von AGS für die

Hochschulen 5. Ausbau der Vernetzung der Akteure und

Kooperationen im Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS)

Die erwarteten Veränderungen verlangen Anpassung von Konzepten, Instrumenten, Vorgehensweisen und Ressourcen.

Ansatzpunkte sind vorhanden. Viel Erfolg!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

lutz.packebusch@hs-niederrhein.de

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