Außengelände für Krippenkinder - DGUV€¦ · wie Regenwürmer, Käfer oder Schnecken ein...

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Außengelände für Krippenkinder

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HerausgeberUnfallkasseHessen,Leonardo-da-Vinci-Allee20,60486FrankfurtUnfallkasseRheinland-Pfalz,Orensteinstraße10,56626Andernach

AusgabeMärz2011

AutorenHerbertHartmann,EdgarGutsche–UnfallkasseHessenBodoKöhmstedt–UnfallkasseRheinland-PfalzNorbertSchäfer–STADT+NATURKlingenmünsterMariaWerner-Niemetz–STADT+NATUROestrich-WinkelNorbertKerl–BiebertalerPlanungsgruppeElisabethC.Gründler–Pädagogin

FotosMariaWerner-Niemetz–STADT+NATUROestrich-WinkelKleinkindgerechte und naturnahe Gestaltung des Außengeländes Kinderkrippe Münchener Straße der Landeshauptstadt Wiesbaden (Pilotprojekt)

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Inhalt

Impressum ........................................................................................................................2

Einleitung ..........................................................................................................................4

Entwicklung und Bedürfnisse von Krippenkindern .............................................................. 5

Außenräume für Krippenkinder ..........................................................................................6

Funktionsskizze ................................................................................................................. 7

Altersgerechte Angebote ...................................................................................................8

Babys.................................................................................................................................8

Krabbelkinder.....................................................................................................................9

Kleinkinder........................................................................................................................ 11

Übersichtsplan ................................................................................................................ 12

Spielplatzgeräte .............................................................................................................. 14

Anhang ............................................................................................................................ 16

Pflanzenauswahl ............................................................................................................. 16

Vorschlagsliste „Pflanzen für Krippenbereiche“ ............................................................... 17

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Einleitung

KrippenkindersindnichtnureinfachjüngerundkleineralsKindergartenkinder,siebefindensichauchineinemanderenEntwicklungsstadium.VieleFähigkeitender„späterenKinderjahre“sindnochnichtvorhandenoderentwickelnsicherstnoch.HierausresultierenganzbesondereAnfor-derungenandieAufenthaltsbereichefürdieseAltersgruppe.GeradebeiderAußen-geländegestaltungvonKrippenistaberzubeobachten,dassdiePlanungeinessolchenBereichsbeidenVerantwortlichenvieleFragenaufwirft.Diesliegtu.a.daran,dassbezüglichderGestaltungvonKrippenaußen-geländenbishernochwenigeErfahrungenvorliegenundentsprechendeLiteraturkaumverfügbarist.DieseBroschüremöchtedazubeitragen,dieLückezuschließen.SierichtetsichanPlaner(-innen),Erzieher(-innen)sowieTräger

vonKrippen.ZielderBroschüreistes,diePlanendenfürdieBelangederKrippenau-ßengeländegestaltungzusensibilisieren,Grundwissenzuvermitteln,aberauchAus-führungsbeispieleaufzuzeigen.SelbstverständlichkanndieBroschüreplanerischesGeschicknichtersetzen.AlsergänzendeHilfestellungkannsiejedochzueinerreflektiertenundsomitkrippengerech-tenund(hoffentlich)erfolgreichenAußenge-ländegestaltungbeitragen.

ImRahmenderweiterenAusführungenwer-denKrippenkinderunterschiedennach: Babys,AltervonGeburtbisca.3/4Jahr Krabbelkindern,Altervonca.3/4Jahr bis1,5JahreKleinkindern,Altervonca.1,5Jahre bis3Jahre

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Entwicklung und Bedürfnisse von Krippenkindern

DaspsychischeGrundbedürfnisjedesKindesistdasGefühlvonSicherheitundGeborgen-heit.BeiKindernunterdreiJahrenentstehtdiesdurch:l dieAnwesenheiteinervertrauten

Bindungsperson,wieMutter,Vateroder Erzieher(-in) dievertrauteUmgebung,inderund

vonderausgehenddasKinddieWelt erkundenkann.

JejüngereinKindist,umsodichterundengermussdieNähezurBindungspersonsein.WährendeinNeugeborenesdirektenKörperkontaktbraucht,umsichsicherzufühlen,genügteseinem6MonatealtenKindinmanchenSituationen,dassesdieElternsiehtoderhört.EinEinjährigeskannsichüberkurzeZeitsicherfühlenundinRuheweiterspielen,wennesz.B.dieMutterimNebenzimmerweiß.FürdieKrippegiltimBezugaufdieErzieher(-innen)alsBindungs-personVergleichbares.

DiephysiologischenEntwicklungsbedürfnis-sevonKrippenkindernsindBewegungundErkundungderWeltmitallenSinnen.EinKindmachtindenerstenLebensjahrensogroßeEntwicklungsschrittewieniewiederspäterinseinemLeben.Eslernt,sichvomRückenaufdenBauchzudrehenundrichtetsichauf:erstzumSitzen,dannzumStand.Esbeginnt,sichauseigenerKraftdurchdenRaumzubewegen,erstkriechend,dannkrabbelndundschließlichmeistertesdenaufrechtenGang.GleichzeitigentwickeltdasKindgezieltesGreifen.Durchdiesengrob-undfeinmotorischenReifungsprozesserweiterteskontinuierlichseinenRadiuszurErkundungderWelt.SeineIntelligenzentfal-tetsichindemMaße,wieesMöglichkeitenzurselbstgesteuertenBewegungunddereigenständigenErkundungseinerUmgebungfindet.

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Außenräume für Krippenkinder

GestaltungsgrundlagenDenAußenräumenkommtalsLern-undErfahrungsorteinegroßeBedeutungzu.BeiihrerPlanungmüssensowohldiepsychi-schenGrundbedürfnissedesKindesnachSicherheitundGeborgenheit,alsauchseineEntwicklungsbedürfnissenachBewegungundErkundungderWeltmitseinenSinnenberücksichtigtwerden.DafüristesbeiderAußengestaltungnotwendig,nachAlterundEntwicklungsstandderKinderzuunterschei-den.DerKrippen-Außenbereichistdanngünstiggelegen,wennerdirektandenGruppenraumanschließt,d.h.eineErweiterungdiesesIn-nenraumesbildet.SokönnendieKrippenkin-dergewissermaßenausdervertrautenUmge-bungherausbeginnen,sichdieAußenweltzuerschließen.DerKrippenbereichsollte,wennmöglich,inhaltlichnochmalsunter-gliedertsein:indieAufenthaltsbereichefürBabys,KrabbelkinderundKleinkinder.DieseBereichesolltendurchlässiggestaltetsein,damitdieKleinerenauchdenBereichderet-wasGrößereninAnspruchnehmenkönnen.BeiderGestaltungderAußenanlagenistdar-aufzuachten,dassdieKleinstenihrenRaummöglichstnaheamGebäudefinden–jeälterdieKinder,destogrößerkannderAbstandzumGebäudesein.WennsichdieGruppeimAußengeländebe-findetundeinKindgewickeltwerdenmuss,istdiesproblematisch.DieKinderempfindenVerlassensängste,wennErzieher(-innnen)mitdemzuwickelndenKindinsGebäudege-hen.Insofernistessinnvoll,dasWickelnimFreienzuermöglichen.EinVorschlaghierzuisteinefesteodermobileWickelstationmitRädern,dieindasAußengeländegescho-benwerdenkann.AucheinSitzbereichwirdempfohlen.EinWasseranschlussistsinnvoll–einerseitsfürSpielzwecke,andererseitsfürdiePflegeundReinigung.

JebesserdieAußenraumgestaltungauchaufdieArbeitsabläufederErzieher(-innen)abge-stimmtist,destobesserkanndieBetreuungderBabyserfolgen.

Raumsituation in Kindertagesstätten mit integriertem KrippenbereichIndiesenEinrichtungensollteeinabgetrenn-terRückzugsbereichfürdieKrippenkinderzurVerfügungstehen.DieAbgrenzungge-genüberdemweiterenGeländekanndurchgestalterischeMaßnahmenerfolgen:durchdifferenzierteTopographie,inFormvondichterBepflanzung,einemZaunodereinermobilenAbtrennung.

Raumsituation in „reinen“ Kinderkrippen HierstehtdenKrippenkinderndasgesamteAußengeländezurVerfügung.Trotzdemistesauchhiersinnvoll,deneinzelnenGruppenjeweilseineneigenenAußenbereichzuzu-ordnen.WährendingemischtenEinrichtungen,alsoTagesstättenmitKrippen-undKindergar-tenkindern,einlangsamesEntwachsenderKrippenweltundErobernderKindergarten-weltmöglichist,verbleibenKinderinreinenKrippenbiszumWechselindenKindergartenim„SchutzraumderKrippe“.Damitsichdiesnichtnachteiligauswirkt,solltenbeiderGestaltungreinerKrippenaußengeländeauchdiejeweiligenEndaltersgruppengebüh-rendberücksichtigtwerden,d.h.derartigeGeländesolltenauchfürdieseAltersgruppenentsprechendeHerausforderungen(Höhen,Kletteranreizeetc.)bieten,diesichnaturge-mäßschonstarkvondenendesKrabbelkin-desunterscheiden.

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Funktionsskizze

DiebisherformuliertenAnforderungensindinnachstehenderFunktionsskizzenochmalsdargestellt.DieSkizzezeigtabstraktdieeinzelnenAltersbereichesowiederenAnbindungandasGebäude.DurchplanerischesGeschickentstehtausdiesenfunktionalenAnforderungenunddenpraktischenGegebenheiten(Grundstücksgröße,Konzeptionetc.)einindividuellesAußengeländekonzept.

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Altersgerechte Angebote

BabysFürdasBabystehtdieErfüllungderGrundbe-dürfnisse,wieZuwendung,Essen,Schlafen,Wickelnetc.imVordergrund.EsistindenerstenMonateneineHauptaufgabederErzieher(-innen),hierfürzusorgen.IndiesemAltererkundendieKinderdieWeltvorrangigmitdemMund.Lippen,ZungeundGaumensindihresensibelstenTastorgane.DeswegensteckenBabyswie„automatisch“alleDingeindenMund,sobaldsiedanachgreifenkönnen.

BeiderGestaltungdesAußenraumesfürdieseAltersgruppeistdasHauptanliegen,ei-nengeschütztenBereichmitansprechenderAtmosphärezuschaffen.UmeingewissesMaßanRuhezugewährleisten,solltesichderFreiraumetwasabseitsvomLärmund

TrubeldesAlltagsbetriebsbefinden.Ersolltewederzukalt,windigoderschattig,nochzusonnigoderheißgelegensein.UmflexibelaufdieunterschiedlichenSonnenverhält-nissereagierenzukönnen,isteineBeschat-tungsmöglichkeitsinnvoll,z.B.inFormeinerMarkise,einesBaumes,einerPergolaodereinesSonnenschirms.DiesekönnteeineNutzungdesAußenraumesauchbeiRe-genwetterermöglichen(beispielsweisezumSchlafen).DieBodenbeschaffenheitsolltedasLiegenoderSpielenderBabyserlauben,einHolzbodenistz.B.einegeeigneteWahl.AusGefährdungsgründensollteindiesemBereichaufStufengänzlichverzichtetwer-den.BeiderGestaltungistdaraufzuachten,dasskeineGefahrendurchspitzeGegenstän-de,verschluckbareKleinteile(z.B.KieseloderMurmeln),Giftpflanzenetc.bestehen.

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KrabbelkinderImKrabbelalternehmendieAktivitätenzu,werdenimmersichtbarer.DasKind„machtsichaufdenWeg“,esrichtetsichauf,krab-belt,setztsich,suchtmotorischeHerausfor-derungenundErkundungsmöglichkeiten.Eslerntlaufen,willNeuesentdecken,beginntzugestalten.Dabeitrainiert,erweitertunddifferenziertesseineBewegungsfähigkeitundbautneueBewegungsmusterauf.DurchdiezahlreichenneuenErlebnismöglichkei-tenerweitertsichseinErfahrungshorizont.DasKindübtsichinderRegelmitgroßerAusdauer.Dochnurwennessichsicherundgeborgenfühlt,erprobtesseineMotorikunderkundetdieWeltmitseinenSinnen.

KrabbelkindersammelnGegenständeundgewinnendabeiKenntnissevonderenBe-

schaffenheiten:hart,weich,leicht,schwer,nass,trockenusw.ImAußenbereichbietenNaturmaterialienwieErde,Blätter,Blüten,SteineundÄsteaberauchKleinstlebewesenwieRegenwürmer,KäferoderSchneckeneinüppigesErfahrungsfeld.DienatürlichenElementehabeneinegroßeVariationsbrei-teundbietenvieleMöglichkeiten,eigeneStrukturenzuentwickeln.IndiesemAlternimmtdasSammelnvonGegenständen,dasVergleichenderverschiedenenEigen-schaftenunddaseinanderZuordneneinengroßenRaumein.AusdiesenGründenistfürKrabbelkinderdieEingrünungdesAußenbe-reichesmitSträuchernundPflanzen,aberauchdieSchaffungunterschiedlicherBoden-verhältnissesinnvoll,diesolcheErfahrungenunddarüberhinauseineansprechendeAtmosphärebieten.LosenatürlicheSpiel-

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materialienkönnenzusätzlichangebotenwerdenundsomitdasvorhandeneAngebotergänzen.

EinezentraleRasenflächeermöglichterstemotorischeErfahrungenaufeinerFläche,diewenigerebenist,alsdieBödenimInnerenderEinrichtung.DergrößereTeilderRasenflächesollteallerdingsrelativwaagerechtgestaltetsein,umeinerVielzahlunterschiedlicherSpieleentsprechendenRaumzubieten.LeichteAufhügelungeninRandbereichenerlaubenweitergehendeErfahrungenundsindeineHerausforderungfürdiegeschickterenKrabbelkinder.Findlinge,dieindasGeländeintegriertsind,bieten–ebensowieSpielpodestemitunterschiedlichenHöhenundRampen–denKrabbelkinderneineMöglichkeit,sichhochzuziehenundaufzurichten.Siefördern

ersteSteh-undGehversucheunderlaubenverschiedenartigsteBewegungsanreize.BeiderGestaltungistzuberücksichtigen,dasseineHöhevonca.30cmnichtüberschrittenwird.

EinSandbereichzumModellieren,Grabenetc.bietetgroßeGestaltungsvielfaltundRaumfürunterschiedlichsteSpielideen.Dieseristinsbesonderesinnvoll,wennerinVerbindungmitWasserangebotenwird.Esistdavonauszugehen,dassdieKinderbeimSpielauchmaleinwenigSandindenMundnehmen.

SpielgerätesindfürdiesesAltervongerin-gererBedeutung.ImVordergrundstehtdasSpielderKrippenerzieher(-innen)mitdenKindern,wiez.B.SpielemitTüchernoderBällen.

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KleinkinderAuchbeiimmerstärkerwerdendem„For-scherdrang“willdasKleinkindjederzeitnochmitseinerBindungsperson,dem/derErzieher(-in),Sicht-oderRufkontakthaben.DerAußenbereichsolltedahernachwievorüberschaubarundbegrenztsein.KleinkindersolltenimAußenbereichvielfäl-tigemotorischeHerausforderungenfinden.Damittrainiert,erweitertunddifferenziertdasKindseineBewegungsfähigkeitundbautneueBewegungsmusterauf.SeinErfahrungshorizonterweitertsichdurchneueErlebnismöglichkeiten.Erprobungsmöglich-keitenwiedasBewältigenaltersgemäßerHindernisse–z.B.HügeloderStämmeaberauchBalancierangebote–werdenalsHerausforderungangesehenundsolltendahernichtfehlen.DasgiltauchfüreinfacheFahrangebote(z.B.Lauffahrzeug)–sieun-terstützendieEntwicklungdermotorischenFähigkeitensowiedenGleichgewichtssinn.AuchwennindiesemAlternachwievorderBezugzum/zurKrippenerzieher(-in)elemen-tarist,suchendieKinderdochzunehmendVersteck-undRückzugsmöglichkeiten.Diesekönnenz.B.durchStrauchpflanzungenoderHöhlengeschaffenwerden.

InKindergarteneinrichtungenmitintegrierterKrippebeginnendieKleinkindermitzuneh-mendemAlter,schrittweisedenAußen-bereichderKindergartenkinderfürsichzuerobern.DieGrenzezwischendemAußen-raumfürKrippenkinderunddemAußenraumfürKindergartenkindersolltesogestaltetwerden,dasssiedeutlichwahrgenommenwird.WährendsichdieKleinkinderbewusst„aufdenWeg“indieWeltderÄlterenma-chendürfen,bleibtdasKrippengeländefürdieÄlteren„tabu“.DerbetreuteBesuchderÄlterenistselbstverständlichmöglich.DaMotorikundWahrnehmungbeiKleinkindernbeiweitemnochnichtvollständigentwickeltsind,istbeidenersten„Ausflügen“meistjedochnochdieBegleitungdurcheinen(-e)Erzieher(-in)erforderlich.DiesbetrifftinsbesonderedieNutzungvonSpielplatzgeräten,dadieseinderRegelfürKinderüber3Jahrekonzipiertsind.Schutz-maße,Absturzsicherungenetc.berücksich-tigennichtdieBelangevonKrippenkindern,waszuerhöhtenGefährdungenführenkann.DerartigeGerätedürfenvonKrippenkinderndahernurunterunmittelbarerAufsichtgenutztwerden.

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Übersichtsplan

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Übersichtsplan

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Spielplatzgeräte

BeiderPlanungvonAußengeländenfürKindergartenkinder(Alter3-6Jahre)sindSpielplatzgerätemeisteinwesentlichesGestaltungselement.DieseSichtweisekannnichtohneWeiteresaufKrippenaußengelän-deübertragenwerden.ZumeinenerfordernGeräte(inkl.deserforderlichenFreiraumes)einenerheblichenPlatzbedarf,derz.T.nurbedingtvorhandenist.ZumanderensinddieSpielraumanforderungenimKrippenalterele-mentarerunddieBewegungsanforderungeneinfacher,diejüngerenKinderfindenauchohneGeräteausreichendeBewegungs-undSpielmöglichkeiten.DieEntscheidungfüreinGerätistdahersorgfältigzutreffen.BesondersistdabeiaufdieFörderungdesselbstbestimmtenSpielszuachten.DieautarkeNutzung,d.h.ohnebzw.mitwenigUnterstützungdurchden/dieErzieher(-in),ermöglichtdemKrippenkind

dieeigenständigeEroberungseinerUmweltundbereitetaufdenÜbergangins„wildere“Kindergartenlebenvor.Auf„Krippegetrimm-te“GeräteangeboteausdemKindergarten-bereichentsprechendenBedürfnissenmeistnichtodernurbedingt.Auchaltersübergrei-fendeGeräte(z.B.fürdasAltervon1-6Jah-ren)werdendenextremunterschiedlichenAnforderungendiesesAltersspektrumskaumgerechtundsindehereinNotbehelf.

SchaukelnWährendsichfürBabysundKrabbelkinderHängematteno.ä.einfacheSchwingmöglich-keitenanbieten,suchenKleinkindereherdasaktive–möglichstselbstbestimmte–Schau-keln.BeiderSchaukelauswahlsindRah-menbedingungenwiePlatzbedarfundeinpädagogischesKonzeptzuberücksichtigen.InsofernsindinderRegelGerätefürmehrere

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Nutzer,wiez.B.eineHängematten-oderkleineVogelnestschaukel,zubevorzugen.GroßeVogelnestschaukeln(Kindergarten-geräte)stellenaufgrundvonSchwingweiteund-masseeinezuhoheVerletzungsgefahrdarundsindfürKrippenungeeignet.Hiererscheinendie„weicheren“Hängematten-schaukelnauchunterSicherheitsaspektenangebrachter.Schaukel-WiegensitzefürKrabbelkinderermöglichendurchdenum-schließendenSitzeineNutzunginüblichenSchaukeln.SiekönnenabernurmitHilfedes/derErzieher(-s)(-in)genutztwerden,bietensomitalsoeinrechtengesNutzungs-spektrum.

RutschenRutschensolltenalterspezifischeNutzungs-möglichkeitenbieten.Hierzusindinsbeson-dereeinfacheZugangsmöglichkeiten,kür-zereRutschenlängenundmöglichstgeringeFallhöhenerforderlich.Dieslässtsichz.B.hervorragendmitHangrutschenund„Rutsch-hügeln“verwirklichen.Aberauchentspre-chendgestaltetePodestekönnenalsBasisfürderartigeRutschendienen.HinsichtlichdesRutschenkörpersbietenEinfachrutschenfürKrippenkindereinebessereNutzbarkeitalsbreiteDoppelrutschen.

Kombinationsgeräte AuchfürdasKrippenaltergibtesTurm-bzw.Podestkombinationen.VorderEntschei-dungfüreinderartigesGerätsolltendievorstehendbeschriebenenRahmenbedin-gungen(Platzbedarf,pädagogischerNutzen)sorgfältiggeprüftwerden–wenigisthieroftmehr.AnforderungenandieGeschicklich-keit,NutzungsmöglichkeitenundRisikenmüssendemKrippenalterentsprechenbzw.dürfendieKindernichtüberfordern.DarüberhinaussolltenderartigeGerätedenKindernBlickfreiheitaufden/dieErzieher(-in)unddiesem/dieserausreichendBlickaufdasKindgewähren.FürdieguteNutzbarkeitistaufgeeigneteAufstiegezuachten.Terras-senförmigeZugänge,flachgeneigteRampenoderWellenaufstiegeeignensichbeson-ders.LeiternsindimKrippenalterwenigergeeignet.

Fallhöhen und FallschutzDieDINEN1176„SpielplatzgeräteundSpielplatzböden“enthältkeinegesondertenAngabenzuFallhöhenfürKinderunter3Jah-ren.DienormativvorgegebenenFallhöhenerscheinenfüreineAnwendungimKrippen-bereichweniggeeignet.DiebeispielsweiseaufSteinundAsphaltzulässigeFallhöhevonca.60cmsetztschongewisseFähigkeitendesSpringensoderAbfangensvoraus,die

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*DiesesMaßliegtunterhalbderNormforderungvon70cm,berücksichtigtaberdiegeringereKörpergröße desKrippenkindesundbietetdamitdieMöglichkeit,dieBrüstungzuüberschauen.AufgrunddesFallschutzes istesauchunterSicherheitsaspektenvertretbar.EinigeGeräteherstellerhabenz.T.fürderartreduzierte BrüstungshöhenentsprechendePrüfstellen-Zertifizierungen(z.B.TÜV,Dekra).

Anhang

InformationsschriftenderDeutschenGesetzlichenUnfallversicherung,zubeziehenbeiIhremzuständigenUnfallversicherungsträger.

„KletterninKindertageseinrichtungenundSchulen“(GUV-SI8013)„NaturnaheSpielräume“(GUV-SI8014)„AußenspielflächenundSpielplatzgeräte“(GUV-SI8017)„Giftpflanzen–Beschauen,nichtkauen“(GUV-SI8018)„MitKindernimWald“(GUV-SI8084)

Pflanzenauswahl PflanzensindimKrippenaußengeländenichtnurgestalterischeElemente,siebietenSpiel-undErlebnismöglichkeiten,spendenSchatten–kurzumsiegehöreneinfachdazu.Wegendesnochsehrmundorien-tiertenVerhaltensderKrippenkindermussdiePflanzenauswahlallerdingsunterganzbesonderenSicherheitsaspektenerfolgen.PflanzenmiterheblichemGiftpotenzialsowiestechende,brennendePflanzensindimAufenthaltsbereichvonKrippenkindernnichtvorzusehen.DiesgiltletztlichauchfürPflanzenindenGruppenräumen.DieVorschlagslistefürPflanzenimAnhangbieteteineAuswahl,wobeisieselbstver-ständlichkeinenAnspruchaufVollstän-digkeiterhebt.DieListewurdemitSorgfalterstellt.DaErkenntnisseüberPflanzenaucheinemgewissenWandelunterliegen,emp-fiehltessichaufjedenFall,nachAufstellungdesBepflanzungsplanesdiegewähltenPflanzennochmalsanhandeinerGiftpflan-zenlistezuprüfen.

soimKrippenalternochnichtvorhandensind.Fürein1-jährigesKrippenkindstelltdiegenannteHöheinVerbindungmitdemhartenUntergrundeineerheblicheVerlet-zungsgefahrdar.

FürFallschutzundFallhöhensinddaherfolgendeAnforderungenzuempfehlen: alsUntergrundvonPodestenundGerä- tensindabeinerFallhöhevon60cm SandodersynthetischerFallschutz vorzusehen.Unterhalb60cmFallhöhe solltemindestensRasenoderOber- bodenvorhandensein, diemaximalefreieFallhöhevonGeräten istauf1,00mzubeschränken, ab60cmFallhöhemusseinege- schlosseneBrüstungvorhandensein, dienichtzumBekletternverleitetund eineHöhevonmin.60*cmaufweist.Der lichteAbstandzwischensenkrechtange- ordnetenBrüstungselementendarfmaxi- mal8,9cmbetragen.DierechtscharfkantigenHackschnitzelsinddarüberhinauszumBarfußlaufenundSpie-lenweniggeeignet.

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Vorschlagsliste „Pflanzen für Krippenbereiche“

Bäume Hochstamm,3xverpflanzt,Stammumfang14–16cm großkronige Bäume Acercampestre Feldahorn Acerplatanoides Spitzahorn Acerplatanoides„Cleveland“ Spitzahorn Acerpseudoplatanus Bergahorn Alnusincana Grau-Erle Carpinusbetulus Hainbuche Coryluscolurna Baum-Hasel Fagussilvatica Rotbuche Fagussilv.„Pendula“ GrünlaubigeHängebuche Fraxinusexcelsior „Altena“ Fraxinusexcelsior GemeineEsche Juglansregia Walnuss Prunusavium Vogelkirsche(Steine) Prunus„Burlat“ Süßkirsche(Steine) Tiliacordata„Greenspire“ Stadtlinde Ulmusglabra Bergulme Apfel„CoxOrange“(Äpfelernten) kleinkronige Bäume Prunusavium„Plena“ Vogelkirsche,gefüllte PrunuscerasiferaPleniflora Blutpflaume,gefüllte Fraxinusornus Blumenesche Sorbusdomestica Speierling(Beeren) Sorbustorminalis Elsbeere(Beeren) Sorbusaucuparia„Edulis“ Eberesche(Beeren) Sträucher Solitär,3xverpflanztmitBallen,Höhe100–125cm Aroniamelanocarpa KahleApfelbeere(Beeren) Betulanana Zwergbirke Buddleiadavidii Schmetterlingsstrauch Carpinusbetulus Hainbuche Caryopteris„HeavenlyBlue“ Bartblume Ceanothus„GloiredeVersailles“ Säckelblume Cornusalba„Sibirica“ RotholzigerHartriegel(Steine) Cornusalba„Variegata“ Hartriegel(Steine) Cornusmas Kornelkirsche(Steine) Cornusstolonifera„Kelsey“ niedrigerRotholz-Hartriegel(Steine) Corylus„HallescheRiesen“ Haselnuss(Nüsse)

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Coryllusavellana Wald-Hasel(Nüsse) Cornussanguinea Hartriegel(Steine) Cornusstolonifera„Flaviramea“ gelberHartrigel(Steine) Deutziagracilis Maiblumenstrauch Deutziamagnifica Sternchenstrauch Deutziarosea NiedrigerMaiblumenstrauch Deutziascabra„Plena“ gefüllterSternchenstrauch Eleagnuscommutata Silber-Ölweide Forsythiaintermedia Forsythie Forsythiahybr.„Spectabilis“ Goldglöckchen Hibiscussyriacus Garten-Eibisch Himbeere„Gigant“ ohneStacheln HypericumHookeriHidcote Großbl.Johanniskraut(Beeren) Hypericummoserianum rotzweigigesJohanniskraut(Beeren) Josta-Beere roteJohannisbeere„RedLake“ Philadelphius„DameBlanche“ Gartenjasmin Philadelphuscoronarius Bauernjasmin Philadelphus“Viriginal“ gefüllterGartenjasmin Pinusnigra Schwarzkiefer Pinusmugo Bergkiefer Prunusmahaleb Felsen-Kirsche(Steine) Potentilla„Goldteppich“ Fingerstrauch Pyruscommunis Wildbirne Pyrussalicifolia WeidenblättrigeBirne Ribesaureum Gold-Johannisbeere(Beeren) Ribesalpinum„Schmidt“ Johannisbeere Ribessanguineum Blutjohannisbeere Rosmarinusofficinalis Rosmarin Salixrepensargentea silberlaubigeKriech-Weide Salixaurita Öhrchen-Weide Salixcinerea Asch-Weide Salixpurpurea Purpurweide, Salixpurpurea„Nana“ niedrigePurpurweide Salixrosmarinifolia Rosmarinweide Salixviminalis Flechtweide Forsythiahybr.„Spectabilis“ Goldglöckchen Spiraeaarguta Braut-Spiere Spiraeabum.Anth.W. roteSommerspiere Spiraea„LittlePrincess“ rosaZwergspiere Spiraeathunbergii Frühlings-Spiere Stephanandra„Crispa“ Kranzspiere Spiraeavanhouttei Pracht-Spiere

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Syringareflexa Flieder Kerriajaponica Ranunkelstrauch Kolkwitziaamabilis Perlmuttstrauch Lavandulaangustifolia Lavendel Mespilusgermanica EchteMispel Perovskiaabrotanoides Blauraute Syringavulgaris „And.anL.Späth“Flieder Vacciniumcorymbosum (beigeeigentemBoden) Viburnumopulus„Roseum“ GefüllterSchneeball Weigeliaflorida Weigelie Kletterpflanzen Solitär,3xverpflanztmitBallen,Höhe100–125cm Actinidiaarguta Strahlengriffel Campsisradicans roteKlettertrompete Humuluslupulus Hopfen Vitisspec. echterWein Stauden mitTopfballen Alchemillamollis Frauenmantel Asterdumosus„Kassel“ Kissenaster Brunneramacrophylla Kaukasusvergißmeinnicht Erdbeere Geraniummacc.“Spessart“ Storchschnabel Geraniumendressi Storchschnabel Geum Nelkenwurz Nepetafaassenii Katzenminze Origanumvulgaris wilderMajoran Pennisetum„Compressum“ Lampenputzergras Rudbeckiafulgida“Goldsturm“ Sonnenhut Salvianemorosa„Mainacht“ Salbei Salviaofficinalis Salbei Waldsteiniageoides Waldsteinie Waldsteiniaternata Waldsteinie KräuterwieThymian, Zitronenmelisse,Minze... DieListeerhebtnichtdenAnspruchaufVollständigkeit. DieGrößenangabendienenderOrientierung.

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