Beatanalyse Niecynsny Galica von Kapela Galicow Klaus Frieler Universität Hamburg...

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Beatanalyse „Niecynsny Galica“ von Kapela Galicow

Klaus FrielerUniversität Hamburg

Musikwissenschaftliches Institut

Seminar 56.803, SoSe 08

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Das Stück

• Kapela Galicow ist eine traditionelle Volksmusikskombo aus Zakopane, Polen

• Zakopane liegt in der Region Podhale im Tatragebirge, wo sich eine lebendige Volksmusiktradition erhalten hat

• Die Musik der Tatra steht der Karpatischen und Transsylvanischen Musik näher als der Volksmusik aus anderen Teilen Polens

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Podhale

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Das Stück

• Kapela Galicow verfügt über die typische Besetzung: Solovioline (prym), zweite Geigen (sekundy), dreiseitige gestrichene Laute (bazy) und Gesang

• Typisch ist die Verwendung der Lydischen Skala (C-D-E-F#-G-A-H) und der Podhale Skala (C-D-E-F#-G-A-Bb)

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Das Stück - Aufbau

• Formal besteht das Stück aus einer Folge von 5-taktigen Phrasen im 2/4 Takt, die man auch als 4+6/4 oder 4+4+2/4 auffassen könnte

• Ein steter Wechsel von Instrumental- und Gesangspassagen, jeweils 3 x 5-Takte, insgesamt 7 mal, also 7 x 3 x 5 x 2 Beats! (Alle kleinen Primzahlen)

• Formal AAA‘ BBB‘ AAA‘ BBB‘ AAA‘ CCC AAA‘• A: Instrumental, B : Frauengesang, B‘: Chor,

C: Männergesang

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Beatanalyse

• Für die Beatanalyse wurde das BeatRoot-Progamm von Simon Dixon benutzt.

• Beats aus automatischem Beattracking können manuell korrigiert werden (War hier notwendig, aufgrund des Timings und der Abwesenheit von Schlagzeug)

• Export der Onsets in Textdatei• Weiterverarbeitung mit SPSS

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Beatroot (S. Dixon)

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Beat- und Tempoanalyse

• Bis auf die ersten 2 Takte, die als Einleitung dienen, spielt die die ganze Zeit der bazy durchgehende Viertelnoten

• Höreindruck: Stark schwankendes Timing, sowie viele Rubati

• Problemstellung: Lassen sich diese Beobachtungen „objektivieren“? Gibt es eine Systematik in der Tempobehandlung?

• Frage: Wie organisiert Kapela Galicow dieses stark schwankenden aber kohärente Zusammenspiele?

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

IOI-Histogramm

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Tapping to Kapela

IOI by Onsets

0

100

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0 20000 40000 60000 80000 100000 120000 140000

Onsets (ms)

IOI

(ms)

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Phrasentempi

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Phrasentempi

• Mittleres Tempo: 596,9 ms (100,6 bpm) , Standardabweichung: 65,4 ms. Minimum: 492 ms, Maximum: 780 ms

• Instrumentalpassagen stets schneller als Gesangspassagen, beschleunigend (meist schneller-schneller-langsamer)

• Gesangspassagen langsamer, mehrstimmige Passagen am langsamsten und schwankendsten

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Autokorrelation der Beats

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Clusteranalyse der Beats

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Clusteranalyse der Beats

Klaus Frieler: Beat- und Metrumsinduktion

Tapping to Kapela Galicow

R2 = 0,641**

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