Bernd Siegel O ldenburg Garnet EichholzHannover Januar 2006

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Bernd Siegel Oldenburg

Garnet Eichholz Hannover

Januar 2006

Gliederung und Ablauf

1. Warum Eigenverantwortliche Schule?

2. Entwicklung

4. Gesetzentwurf vom 24. Januar 2006

5. Reaktionen, Positionen

„Eigenverantwortliche Schule“ Niedersachsen

3. Abschlussbericht vom 24. Februar 2005

Eigenverantwortliche Schule

Warum ?

Bisher galt als Grundsatz für Schulqualität ein engmaschiges Netz an Vorgabenim Hinblick auf:

•die Schulstruktur•den Ressourceneinsatz•die Unterrichtsinhalte•die Schulorganisation•Zuweisung und Qualifizierung von Lehrkräften

Pisa und andere Studien

führten zu einem Perspektivenwechselbei der Betrachtungschulischer Arbeit, denn…

…die Qualität deutscher Schulen war im Vergleichnur Mittelmaß!

Über Schule wurde nachgedacht.Was machen andere besser?z.B. Finnland:

• Abrücken von zentralen Vorgaben(Input-Orientierung)

• überprüfbare Ergebnisse der pädagogischen Arbeit der einzelnen Schulen wurden in den Blick genommen (Output-Orientierung)

2002: In Niedersachsen soll die Selbständige Schuledie Unterrichtsqualität und die Schülerleistungen nachhaltig steigern. Kultusministerin Jürgens-Pieper (SPD): „Selbständigkeit und Gestaltungsfreiheit der Schule innerhalb staatlicher Rahmensetzung und Qualitätsvorgaben treten an die Stelle bürokratischer Feinsteuerung.“Schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Silva Seeler:„Mit unserer Reformpolitik nehmen wir nun den Wettbewerb mit den Besten im internationalen Vergleich auf.„

Sommer 2004:Kultusministerium (CDU)

beruft Arbeitsgruppe „Eigenverantwortliche

Schule“

Der Auftrag:

1. Zielsetzungen und ArbeitsweisenEigenverantwortlichen Schule konkret beschreiben

2. Funktion für die schulischeQualitätsentwicklung begründen

3. Praxisorientierte Konzepte zurUmsetzung entwickeln.

Niedersachsen

Eigenverantwortliche / Selbständige Schule(Modellprojekte in den Bundesländern)

Es geht um: Qualitätsentwicklung Schule

+ Prozesse im Unterricht verbessern + Ergebnisse von Unterricht verbessern

Systemwechsel

größere Entscheidungsautonomie

für Schulen

•Personalentwicklung•Ressourcenbewirtschaftung•Unterrichtsorganisation•Schul- und Unterrichtprofile•Mitwirkung von Schülern, Eltern,

Kommune, Region

Zentral gesteuerte

Schule

Wie war die Arbeitsgruppe„Eigenverantwortliche Schule“in Niedersachsen zusammengesetzt?

9 Schulleitung9 Kultusministerium6 Landesschulbehörde3 Personalrat1 Schulträger1 Schüler

1 Eltern

Eltern ErziehungsberechtigteSteuerzahlerWähler

15. und 16. Juni 2005

Hearing

zum Abschlussbericht „Eigenverantwortliche Schule“

Stellungnahme und Anregungen für alle relevanten Gruppen möglich

Gliederung des Berichtes

1 Auftrag der Arbeitsgruppe „Eigenverantwortliche Schule“

2 Zielsetzungen Eigenverantwortlicher Schulen

3 Eigenverantwortliche Schule als Lernende Organisation

4 Arbeitsweise Eigenverantwortlicher Schulen4.1 Vorbemerkung4.2 Bereiche der erweiterten Eigenverantwortung

4.2.1 Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung 4.2.2 Neue Formen schulinterner (Mit-) Verantwortung 4.2.3 Öffnung gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld4.2.4 Unterrichtsorganisation4.2.5 Ressourcen (Budgetierung)4.2.6 Personalverantwortung und Personalentwicklung

5 Beratungs- und Unterstützungsbedarf Eigenverantwortlicher Schulen

6 Landesweite Einführung der Eigenverantwortlichen Schule

7 Arbeitsaufträge

8 Anhang

Dafür sollen dieSchulen bekommen:

ZieleWas soll mit der „Eigenverantwortliche Schule“ erreicht werden?

Von 2005 – 2010 sollen die Schulen ihre…• Qualität nachhaltig verbessern und die• Zufriedenheit aller an Schule Beteiligten erhöhen

Indem die Schulen…• Verantwortung für die individuelle Lernentwicklung und individuelle

Förderung der Schülerinnen und Schüler übernehmen

• Selbstständiges Lernen und eigenverantwortliches Handeln der Schülerinnen und Schüler fördern

• Qualität und Quote der Abschlüsse steigern

• Wiederholer- und Abbrecherquoten senken

• Und dazu vor allem die Qualität der Arbeit der Lehrkräfte verbessern

1. Erweiterte Gestaltungsspielräume2. Klare Verantwortlichkeitsstrukturen3. Angemessene Unterstützung

Gliederung des Berichtes

1 Auftrag der Arbeitsgruppe „Eigenverantwortliche Schule“

2 Zielsetzungen Eigenverantwortlicher Schulen

3 Eigenverantwortliche Schule als Lernende Organisation

4 Arbeitsweise Eigenverantwortlicher Schulen4.1 Vorbemerkung4.2 Bereiche der erweiterten Eigenverantwortung

4.2.1 Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung 4.2.2 Neue Formen schulinterner (Mit-) Verantwortung 4.2.3 Öffnung gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld4.2.4 Unterrichtsorganisation4.2.5 Ressourcen (Budgetierung)4.2.6 Personalverantwortung und Personalentwicklung

5 Beratungs- und Unterstützungsbedarf Eigenverantwortlicher Schulen

6 Landesweite Einführung der Eigenverantwortlichen Schule

7 Arbeitsaufträge

8 Anhang

Zielbildung

Analyse + Bewertung von Stärken und Verbesserungs-

potenzialen

Maßnahmen Formulierung und

Planung

Umsetzung der beschloss. Maßnahmen

Incl. Umsetzungs-controlling

Eigenverantwortliche Schule alsEigenverantwortliche Schule als

Schlagworte zurLernenden Organisation:

• Kundenorientierung

• Führung durch Vorbild

• Mitarbeiterorientierung

• Partner und Ressourcen

• Ziel- , Prozess- u. Ergebnisorientierung

• Kontinuierliches Lernen

• Prozesse

• Ergebnisse

Lernende OrganisationLernende Organisation

Gliederung des Berichtes

1 Auftrag der Arbeitsgruppe „Eigenverantwortliche Schule“

2 Zielsetzungen Eigenverantwortlicher Schulen

3 Eigenverantwortliche Schule als Lernende Organisation

4 Arbeitsweise Eigenverantwortlicher Schulen4.1 Vorbemerkung

4.2 Bereiche der erweiterten Eigenverantwortung 4.2.1 Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung 7 Seiten4.2.2 Neue Formen schulinterner (Mit-) Verantwortung 5 Seiten4.2.3 Öffnung gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld4.2.4 Unterrichtsorganisation 4 Seiten4.2.5 Ressourcen (Budgetierung) 4 Seiten4.2.6 Personalverantwortung und Personalentwicklung 13 Seiten

5 Beratungs- und Unterstützungsbedarf Eigenverantwortlicher Schulen 11 Seiten

6 Landesweite Einführung der Eigenverantwortlichen Schule

7 Arbeitsaufträge

8 Anhang 12 Seiten

(insgesamt: 83 Seiten)

Die Schulen

Die Schulinspektion begutachtet von außen das System Schule

• Orientierungsrahmen Schulqualität

• Bildungsstandards

Schulqualität

entwickeln ein

Schulprogramm mit:

•Leitbild

•Pädagogischem Profil

•Qualitätsentwicklungsplan

und überprüfen ihre Entwicklung durch Selbst-Evaluation

Aufgaben der Schulleitung

Die Schulleitung berichtet schulintern

jährlich über:

• das Schulprogramm mit den Umsetzungsschritten

• Ergebnisse der Schule (harte Daten)• Ressourcenverwendung• Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung

Schulleitung legt jährlich der „neuen Schulaufsicht“ in Form harter Daten, einen Rechenschaftsbericht vor:

Aufgaben der Schulleitung

• Anteil der Schulabbrecher, Wiederholerquoten• Übergangsquoten• Schulabschlüsse• Ergebnisse der Vergleichsarbeiten• Abschlussprüfungen• Unterrichtsausfall• Bedarf an Beratung und Unterstützung

• erhält als Rückmeldung landesweite Vergleichsdaten

wenn wenig Kinder…

•die Schule abbrechen

•zurückgestuft werden

wenn viele Kinder…

•gute Leistungen erbringen

•gute Abschlüsse machen

Die Qualität ist z.B. gut…

•wenn wenig Unterricht ausfällt

„Perspektivenwechsel“„Output-Orientierung“„die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler deutlich (…) verbessern“„überprüfbare Ergebnisse“

Unterrichtsorganisation

Stufe 1

Stufe 2

•Bildung von Lerngruppen•Stundentafel•Leistungsbewertung

Erweiterte Gestaltungsspielräume:

•Stundentafel•Bildung von Klassen•Schulveranstaltungen außerhalb des Wochenstundenplans•Zusammenarbeit zwischen den Schulen•Dauer der Unterrichtsstunde

Grundlegende Vorgaben und Rahmenbedingungen bleiben bestehen:

NSchG, Erlasse zur Lehrerstundenzuweisung, Organisationserlasse, Verordnungen

Ressourcen (Budgetierung)

Erweiterte Eigenverantwortung für den Einsatz von Haushaltsmitteln.

•gegenseitige Deckungsfähigkeit(die eingesparten Mittel in einer Budgetposition können im Rahmen einer anderen ausgegeben

werden - keine quantitative und qualitative Bindung)

•Übertragbarkeit auf folgende Perioden (keine zeitliche Bindung)

•Verbleib zusätzlicher Einnahmenbei der jeweiligen Schule

Mittel werden in zwei Schritten budgetiert

•Fortbildungsmittel•Klassenfahrten / Reisekosten Lehrkräfte•Personalmittel(Mehrarbeit, Feuerwehrlehrkräfte, neben- berufliche bzw. nebenamtliche Lehrkräfte, Mittel für die Ganztagsbetreuung …)

Mittel des Schulträgers und des Landes in einem gemeinsamen Budget

Personalverantwortung und Personalentwicklung

„Schulisches Personal ist die entscheidende Qualitätsressource einer Schule“

Die Schulleiter/in soll deshalb:

• Dienstvorgesetzte/r werden• erweiterte personalrechtliche Befugnisse erhalten• geeignete Unterstützungssysteme erhalten (Verwaltung)

•EinstellungDazu gehört die:

•Beurteilung und

•Beförderung der Lehrkräfte

Stellen werden den Schulen zugeordnet und als solche ausgeschrieben

• Abschließende Bearbeitung von Dienstaufsichtbeschwerden

Beratungs- und Unterstützungsbedarf

Direktzugriff auf Beratungs- und Unterstützungsleistungen

A. Fachbezogene Beratung und Unterstützungz.B. für Schulprogramm, Unterrichtsentwicklung, Personal

B. Systemische Beratung (Organisationsentwicklung/Changemanagement)

Führung

Coaching Projektmanagement

QualitätsmanagementHierzu gehören:

C. Psycho-soziale Beratung und UnterstützungD. Fachbezogene Fort- und WeiterbildungE. Beratung in Verwaltungstätigkeiten

Landesweite Einführung der Eigenverantwortlichen Schule

Ab 2007 - 2010

Was kann wann eingeführt werden? Woran muss jetzt weiter gearbeitet werden?

•Schulprogramm•„Niedersächsische Konzept

für Schulqualität“

•Fortbildungskonzept

•Konzeptionelle Überlegungenzu „Schulverbünde“

•Aufbau eines browser-gestützten Auskunfts- und Informationssystems

•Qualifizierung Schulleiter/innen

Formen schulinterner (Mit-) Verantwortung

Die Schulverfassung (Die AG sieht 3 mögliche Modelle)

1. mit Gesamtkonferenz

• erforderliche Entscheidungentrifft die Schulleitung

•Lehrkräfte•Pädagogische u.a. Mitarbeiter/innen•Eltern•Schülerschaft•Schulträger•ggf. externe Berater/in

• „Allzuständigkeit“ d. Gesamtkonferenz entfällt

2. mitSchulvorstand

Entscheidungskompetenz liegt bei der SchulleitungDer Schulvorstand kann Misstrauen aussprechen(Schulaufsicht)

•Teams•Abteilungen•Abteilungsvorständen•Abteilungsleitung•Schulvorstand•Schulleitung•Beirat.

3. mit Fraktionsstruktur

Im Januar 2006 wurde derGesetzentwurf zur Einführung der Eigenverantwortlichen Schulein Niedersachsen veröffentlicht.

Die Entscheidung in vielenwichtigen Angelegenheiten liegt in Zukunftbei der Schulleiterin, dem Schulleiter:

In § 43 heißt es u.a.:

Die Schulleiterin oder der Schulleiter

… trägt die Gesamtverantwortung für die Schule,

... ist Vorgesetzter aller an der Schule tätigen Personen

Schulinterne (Mit-) Verantwortung

Die Schulverfassung

•Erziehungsberechtigte•Schüler/Innen•Lehrkräfte•Schulträger•zwei weitere Mitglieder aus dem schulischen Umfeld

Schulbeiratmit bis zu 2

Schulbeirat statt Schulvorstand

„…soll durch Beschluss der Gesamtkonferenz … Schulbeirat einrichten“

Entscheidungskompetenz liegt bei der Schulleitung

Der Schulbeirat unterstützt die Schule in

ihrer Arbeit, gibt Anregungen für

Qualitätsentwicklung und ist Bindeglied zur

Schulöffentlichkeit.

Der Schulbeirat ist kein Entscheidungsgremium

Zum Vergleich: Schulgesetz Berlin vom 26. Januar 2004

Die Schulkonferenz ist dasoberste Beratungs- und Beschlussgremiumder schulischen Selbstgestaltung undberät alle wichtigen Angelegenheiten

Die Schulkonferenz trifft Entscheidungen mit einerZwei-Drittel-Mehrheit

Stimmberechtigte Mitglieder der Schulkonferenz

1 Schulleiter/in4 Lehrkräfte4 Schüler/innen4 Erziehungsberechtigte1 der Schule nicht angehörende Person

Wolfgang Jüttner:

Es ist richtig, dass Kultusminister Busemann den von der SPD-Landesregierung eingeschlagenen Weg fortsetzt und den Schulen mehr Eigenverantwortung geben will.

Wir brauchen mehr Autonomie für die Schulen, die aber auch in Zukunft in staatlicher Verantwortung bleiben müssen.

Reaktionen und Positionen

Bei der Reform müssen alle mitgenommen werden, aber es darf jetzt auch nicht die Handbremse angezogen werden

Es ist richtig, die Schulleitungen stärker für die Schulqualität in die Verantwortung zu nehmen. Das dürfe aber nicht zur Abschaffung demokratischer Schulverfassungen führen.

Ina Korter:

„Eine selbstständige und eigenverantwortliche Schule, in der alle die Verantwortung für die dort lernenden Kinder und Jugendlichen übernehmen, bietet gute Chancen, zu einem attraktiven Lernort und zu einer gesellschaftlich geschätzten Einrichtung zu werden.“

Pressemitteilung

Gefordert wird eine stärkere Beteiligung von Eltern und Schülern und die Abschaffung der Gesamtkonferenz, die von einem paritätisch besetzten Schulvorstand abgelöst wird.

Hans-Jürgen Vogel:

Bei Schulinspektionen und eigenverantwortlicher Schule darf man nicht bremsen.

Schuleiter/innenwegen „überbordenden Aufgaben“ „wahrlich

nicht zu beneiden“

•Fragen

•Meinungen

•Diskussion

Vielen Dank

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