Bestandsbetreuung Schwein Grundlagen der Schweineproduktion Leipzig, 05.11.2008 Dr. Stefan Gedecke...

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Bestandsbetreuung Schwein

Grundlagen der Schweineproduktion

Leipzig, 05.11.2008Dr. Stefan Gedecke

Fachtierarzt für Schweine

Tierärztliche Tätigkeit, die den Gesundheitszustand und die Leistungsfähigkeit des Bestandes / der Herde als Zielgröße hat.

Definition:

Isolierte Tätigkeit in der Prophylaxe von Erkrankungen (Impfprogramme, Entwurmungen)

Problembestandsbetreuung Diagnostik, Interpretation und Problemlösung, wenn ein Problem auftritt (Aborte, Umrauschen, Krankheiten, Verluste) Ist das Problem behoben, endet die Betreuung.

Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB) Einbindung des Tierarztes in den Produktionsprozess durch kontinuierliche Überwachung der Gesundheit und der Leistung

Unterschiedliche Stufen der Bestandsbetreuung:

Bestandsbetreuung Schwein

Bestandsbetreuung Schwein - Umfang

Tiergesundheit

Betriebs- und problemorientierte Impfprogramme,

Vorbeugekonzepte, Sanierungspläne,

notwendige Behandlung

Ökonomie

Kontroll- und Managementsysteme

Aufdecken und Nutzen von Produktionsreserven

Investitionsberatung

Stallbau

Optimierung der Haltungsbedingungen Lüftungs-, Heizungs-,

Energiekonzepte Umwidmung, Umbau,

Planung, Neubau

Mast

Fütterung Herdengesundheit

LeistungQualität

Jungtiere

Fütterung Herdengesundheit Aufzuchtleistung Erstbelegungs-management

Laktation

Fütterung Gesäugegesundheit Milchqualität und

-leistungHygiene

Reproduktion

Fütterung Reproduktions-

management Geburtsmanagement Herdenfruchtbarkeit

Zucht

Rasseauswahl, Zuchtauswahl,

Erfolgsüberwachung von Gesundheit,

Fruchtbarkeit, Leistung

Integrierte Schweine-Bestandsbetreuung

Ziele definieren, planen und überwachen

Kontinuierlich auswerten

Regelmäßig betriebsbegleitende Soll/Ist-Vergleiche

Für alle Betriebsbereiche der Schweineproduktion

Betreuung des Bestandes, keine „Notfallmedizin“ im klassischen Sinn

Besuch der Betriebe in regelmäßigen Abständen (abh. vom Produktionsrhythmus)

vergleichende kritische Beurteilung des Bestandes (Erfahrungen)

Leistungssicherung und Optimierung der Betriebsleistung„Es läuft gut, was geht besser“

Beratung des Bestandes in allen Fragen der TiergesundheitFütterung, Haltung, Genetik, Gesundheit, Lüftung, etc.

Beratung des Bestandes in allen Fragen des Management Produktionsrhythmus, Arbeitnehmerführung, Erweiterungen, etc.

Kooperation/Beratung mit anderen Einrichtungen - Firmen: Fütterung, Lüftung, Reinigung + Desinfektion

- TGD/SGD: Gesundheitsprogramme, Sanierungen - Tierarztpraxen/-kliniken: Hilfestellungen/2. Meinung, weiterführende

Diagnostik

Bedeutung / Aufgaben:

Bestandsbetreuung Schwein - Umfang

alleinige Abgabe von Arzneimitteln

keine/wenige klinische Untersuchungen in den Beständen

Behandlungsstrategien per Telefon

obsolet,in der heutigen Zeit nicht mehr praktikabel

- Starke Veränderungen in Betriebsstruktur und Qualifikation der Betriebsleiter

- Anspruchshaltung der Betriebsleiter hinsichtlich Produktionsbegleitung gestiegen

Lediglich die besten 25 % der Betriebe können sich notwendige Zukunftsinvestitionen leisten

Bestandsbetreuung Schwein - Mythos

Bestandsbetreuung Schwein

Produktionsformen / Betriebszweige

Zuchtbetriebe (Basiszucht, Vermehrung, Jungsauenaufzucht, Eberzucht)

reine Ferkelerzeugung (Babyferkelverkauf, Systemferkel)

Ferkelerzeugung mit Ferkelaufzucht (Eigenremontierung, Jungsauenzukauf)

Ferkelerzeugung und Mast (geschlossenes System)

Babyferkelaufzucht (ausschließlich, angeschlossene Mast)

Mastbetriebe

Genetischer NukleusBasiszucht

JS-Vermehrer

Ferkelerzeuger

Mäster

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Ferkelerzeugungsbetrieb

- 1700 reproduktive Sauen

- Eigenremontierung / Jungsauenaufzucht

- Ferkelaufzucht (Verkauf mit 28 kg)

- Restmaststall

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein – Beispiel Ferkelerzeugung

Wartestall

Wartestall

Wartestall

Restmast

Wartestall

Abferkelstall

Deckstall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Abferkelstall

Wartestall

Abferkelstall

Ferkelaufzucht

Jung

saue

nauf

zuch

t

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Deckstall

Wartestall

Abferkelstall

Mast

Ferkelaufzucht

Jungsauenstall

Bet

rieb

Bewirtschaftung im Arbeits-/Produktionsrhythmus

Planung der einzelnen Tätigkeiten, Verteilung von Arbeitsspitzen

häufige Varianten: Wochenrhythmus mit 3- bzw. 4-wöchiger Säugezeit

2 – Wochenrhythmus mit 3-wöchiger Säugezeit

3 – Wochenrhythmus mit 4-wöchiger Säugezeit

4 – Wochenrhythmus mit 3-wöchiger Säugezeit

Problem: Die Wahl des Arbeitsrhythmus` richtet sich in der Ferkelerzeugung nach

der Anzahl der Abferkelbuchten

der Kapazität in der Ferkelaufzucht

der Anzahl an Sauen im Bestand

der personellen Ausstattung des Betriebes

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Gruppengrößen bei unterschiedlichen Bestandsgrößen und Arbeitsrhythmen

Säugezeit (Tage)

Anzahl Gruppen

1-Wochen-Rhythmus

2-Wochen-Rhythmus

3-Wochen-Rhythmus

4-Wochen-Rhythmus

5-Wochen-Rhythmus

100

200

300

400

21

20

28

21

5

10

15

20

5

10

15

19

21

10

10

20

30

40

28

7

15

29

43

58

21

5

20

40

60

80

28

4

25

50

75

100

Anzahl

Sauen

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Raumprogramm für die Gruppenabferkelung

Beispiel: 3-Wochen-Rhythmus

Anzahl Gruppen

Gruppen-größe

ProduktiveSauen

Abferkel-stall

Deck-zentrum

Warte-stall

Ferkel-aufzucht

Plätze

12

16

20

24

36

84

112

140

168

252

24

32

40

48

72

30

40

50

60

90

48

64

80

96

144

280

370

460

560

840

7

Bestandsbetreuung Schwein - Management

KW 7654321

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22KW

Abf. 1

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37KW

38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52KW

KB 1

3 – Wochen – Rhythmus

Abf. 2 Abf. 3

Abf. 4 Abf. 5 Abf. 6 Abf. 7 Abf. 1

Abf.2 Abf. 3 Abf. 4 Abf. 5 Abf. 6

Abf. 1 Abf. 2 Abf. 3Abf. 7 Abf. 4

Abs. 2 KB 2 Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5 KB 5 Abs. 6 KB 6

KB 7 Abs.1 KB 1 Abs. 2 KB 2 Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4Abs. 7

KB 5 Abs.6 KB 6 Abs. 7 KB 7 Abs. 1 KB 1 Abs. 2 KB 2Abs. 5

Abs. 14 Wochen Säugezeit

Abf. 1

KW 7654321

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22KW

Abf. 1

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37KW

38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52KW

2 – Wochen – RhythmusKB 1

Abf. 3 Abf. 4

Abf. 5 Abf. 6 Abf. 7 Abf. 8 Abf. 9 Abf. 10

Abf.2 Abf. 3 Abf. 4 Abf. 5 Abf. 6

Abf. 1

Abf. 2 Abf. 3

Abf. 7

Abf. 4

Abf. 8 Abf. 9

Abf. 10 Abf. 1 Abf. 5 Abf. 6

Abf. 2

Abs. 2 KB 2

Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5 KB 5 Abs. 6 KB 6 KB 7Abs. 7 Abs. 8 KB 8 Abs. 9 KB 9 Abs. 10

KB 10 Abs. 1 KB 1 Abs. 2 KB 2 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5 KB 5 Abs. 6 KB 6 Abs. 7Abs. 3 KB 7

Abs. 8 KB 8 Abs. 9 KB 9 Abs. 10 KB 10 Abs. 1 KB 1 Abs. 2 KB 2 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5Abs. 3

Abs. 13 Wochen Säugezeit

Abf. 1

KW 7654321

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22KW

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37KW

38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52KW

4 – Wochen – Rhythmus

Abf. 1 Abf. 2

Abf. 3 Abf. 4 Abf. 5 Abf. 1

Abf.2 Abf. 3 Abf. 4 Abf. 5

Abf. 1 Abf. 2 Abf. 3

Abs. 2 KB 2

KB 1Abs. 13 Wochen Säugezeit

Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5 KB 5

Abs.1 KB 1 Abs. 2 KB 2 Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4

KB 5 Abs. 1 KB 1 Abs. 2 KB 2Abs. 5 Abs. 3

Abf. 1

Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme

1-Wochen-Rhythmus3- od. 4-wöchige Säugezeit

Einfache Eingliederung asynchron rauschender Sauen gute Stallausnutzung hygienische Vorteile (Rein-Raus in Abferkelstall und Flatdeck) in größeren Beständen (> 180 Sauen) gleichmäßige Arbeitsverteilung

In kleinen Beständen: Wurfausgleich nur begrenzt möglich Mengenzuschläge für Ferkel können nicht voll ausgeschöpft werden die Größe der Abteile ist zu gering (höhere Baukosten, geringere Arbeits-produktivität)

System Vorteile Nachteile

2-Wochen-Rhythmus3-wöchige Säugezeit

größere Ferkelpartien, höhere Mengenzuschläge Bessere Nutzung des Abferkelstalls hygienische Vorteile (Rein-Raus in Abferkelstall und Flatdeck)

Gruppeneingliederung umrauschender Sauen ist schwierig ein Teil der Ferkel muss zu jung/leicht abgesetzt werden

Bestandsbetreuung Schwein - Management

3-Wochen-Rhythmus4-wöchige Säugezeit

zwingt zur klaren Arbeitsgliederung und Schwerpunktsetzung

übersichtliche Bestandsführung, da Herde in nur 7 Sauengruppen gegliedert ist optimaler Wurfausgleich, mehr und gleichmäßigere Ferkel wirtschaftlich optimale Abteilgrößen hygienische Vorteile (Rein-Raus in Abferkelstall und Flatdeck) gute Eingliederung umrauschender Sauen

schlechte Platznutzung (verfahrensbedingt stehen 15 % der Plätze leer)

System Vorteile Nachteile

4-Wochen-Rhythmus3-wöchige Säugezeit

größere Ferkelpartien 21-Tage-Ferkel hygienische Vorteile (Rein-Raus in Abferkelstall und Flatdeck) optimale Auslastung der Abferkel-buchten einfachere Systematisierung und Opti- mierung der Arbeitsabläufe möglich 10-12 Tage „Ruhe“ im Sauenstall

hohe Arbeitsspitzen Umrauscher, Sauen mit Fruchtbar-keitsproblemen und Jungsauen müssen hormonell synchronisiert werden, um sie in die nächste Gruppe eingliedern

zu können

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Optimale Herdenstruktur: Anteil Sauen in Wurf-Nr.

unbel. u. bel. Jungsauen 1. Wurf 2. Wurf 3. Wurf 4. Wurf 5. Wurf 6. Wurf ≥ 7. Wurf

19 % 17 % 16 % 14% 12% 10 % 7 % 5 %

Zukauf von belegten oder unbelegten Jungsauen

Eigenremontierung

Herdenaufbau / Herdenstruktur

Jungsaueneingliederung

Ablauf einer sinnvollen Jungsauenintegration

2 – Phasen - Eingliederung

1. Isolierung

Dauer: > 2 Wochen

Schutz vor Einschleppung von Seuchen und Krankheiten

Schutz der Jungsauen vor zu schneller Kon-frontation mit der betriebseigenen Keimflora

2. Akklimatisierung

Dauer: ca. 4 Wochen

systematische Angleichung mit der bestands-eigenen Keimflora

schrittweises Zustellen von Bestandstieren zu den „Neulingen“

Fehler: Mischung von Bestandstieren mit zugekauften Jungtieren unmittelbar nach der Anlieferung

Bestandsbetreuung Schwein - Jungsaueneingliederung

Massnahmenplan zur Jungsauenintegration in ZukaufbetriebenMassnahme ZeitpunktVorbereitung Quarantänestall vor Ankunft der Tiere

Einstallung der Tiere, Wasserversorgung, kein bzw. wenig Futter

Liefertag

Brunstbeobachtung, Einrichtung Sauenkarte/ Sauenplaner

ab 3. Tag

2. Impfung gegen Rotlauf/Parvovirose ca. 4 Wochen nach 1. Impfung (Lieferpapiere)

Betriebsspezifische Impfungen (Bsp. PRRS, RA)

nach Absprache mit Hoftierarzt

Kot von Bestandstieren zuführen, Zustallen von Bestandstieren

frühestens ab 2. Woche

Entwurmung/Räudebehandlung ab 3./4. Woche

Umstallung in produktive Herde, Deckzentrum

6. Woche

Belegung 6./7. Woche

Bestandsbetreuung Schwein - Jungsaueneingliederung

optimales Erstbelegungsalter zwischen 220 bis 240 Tagen

Körpergewicht von ca. 120 kg (tägliche Zunahmen 500-600g/d)

Rückenspeckdicke von 14 – 16 (18) mm

mindestens 7 Zitzenpaare, keine Stülpzitzen,

optimales Fundament

Bestandsbetreuung Schwein - Jungsaueneingliederung

Anforderungen an Jungsauen

Berechnung des jährlichen Jungsauenbedarfs:

Würfe je Sau und Jahr x Bestandssauen

Lebenswurfleistung

Beispiel:

2,3 x 3005,5

= 125,5 = 126 Jungsauen / Jahr

Berechnung des wöchentlichen Jungsauenbedarfs:

Jährlicher Jungsauenbedarf 52 Wochen

x Produktionsrhythmus in Wochen

Eigenremontierung:

11 Monate vorher Anpaarungsplan

Bestandsbetreuung Schwein - Jungsaueneingliederung

Bestandsbetreuung Schwein - Management

Was ist beim Zukauf von Bestandstieren (Jungsauen, Mastläufer) zu beachten?

Ein Herkunftsbetrieb

erster Anlieferbetrieb des Transportfahrzeuges

nur eine Auf-/Zuladestation

vorherige(r) Stillstand / R+D des Transportfahrzeuges

Transport nach gültiger Rechtssprechung (Importtiere)

hoher Gesundheitsstatus der Tiere (v.a. Jungsauen)

Schäden durch krankheitsbedingte Leistungsdepression

Hoher Gesundheitsstatus ist entscheidend

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Zucht:

Mast:

• > 11,5 lebend geborene Ferkel/Sau/Wurf

• > 24 abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr

• > 2,3 Würfe/Sau/Jahr

• < 10 % Umrauscher

• > 85 % Abferkelrate

• > 750 g tägliche Zunahmen

• < 120 Masttage (30 kg Einstallung)

• < 2 % Verluste bzw. vorzeitige Abgänge/Mastdurchgang

• > 57 % Magerfleischanteil/Mastdurchgang

Leistungsdaten zukunftsorientierter Betriebe

Schäden durch krankheitsbedingte Leistungsdepression

Erhöhte Aufwendungen für Arzneimittel/Impfsera und/oder Arbeitszeit zur Applikation

Hoher Gesundheitsstatus ist entscheidend

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Gesundheitsstatus der Zukauftiere überprüfen

Gesundheitsstatus beibehalten bzw. erhalten

Neben der Freiheit von Tierseuchen ist es möglich, die Tierbestände von folgenden wirtschaftlich bedeutsamen Erregern freizuhalten:

• PRRSV

• M.hyo

• APP

• toxinogene Pasteurellen

• Br. hyodysenteriae

• Räude

• Salmonellen (keine oder geringe Prävalenz)

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Lage des Betriebes- Autobahn, Fernverkehrsstraßen- Schlachthöfe, TKBA

Vorraussetzungen zum Erhalt des Gesundheitsstatus

Schlachthof

Aut

obah

n

Aufzucht

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Lage des Betriebes- Autobahn, Fernverkehrsstraßen- Schlachthöfe, TKBA

bauliche Vorraussetzungen- Schwarz-Weiß-Trennung- Verladerampen

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Vorraussetzungen zum Erhalt des Gesundheitsstatus

Lage des Betriebes- Autobahn, Fernverkehrsstraßen- Schlachthöfe, TKBA

bauliche Vorraussetzungen- Schwarz-Weiß-Trennung- Verladerampen

aerogene Infektionen- schweinehaltende Betriebe- ausgelagerte Aufzucht

MaststallSauen

Maststall

Aut

obah

n

Aufzucht

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Vorraussetzungen zum Erhalt des Gesundheitsstatus

Lage des Betriebes- Autobahn, Fernverkehrsstraßen- Schlachthöfe, TKBA

bauliche Vorraussetzungen- Schwarz-Weiß-Trennung- Verladerampen

aerogene Infektionen- schweinehaltende Betriebe- ausgelagerte Aufzucht

Management- konsequente Umsetzung der Maßnahmen (Reinigung, Desinfektion, Fütterung...)- kompetentes Personal bzw. gezielte, genaue Anweisungen an das Personal

Bestandsbetreuung Schwein - Gesundheitsstatus

Vorraussetzungen zum Erhalt des Gesundheitsstatus

Bestandsbetreuung Schwein - Bestandsbesuch

Genetischer NukleusGenetischer NukleusBasiszuchtBasiszucht

JS-VermehrerJS-Vermehrer

FerkelerzeugerFerkelerzeuger

MästerMäster

Reihenfolge für die Anfahrt der Betriebe:

Hygienische Aspekte

Ausnahmen: akute Krankheitseinbrüche / Notfälle

lokale/logistische Aspekte zeitliche Apsekte

Ferkelerzeugung:

Abhängigkeit von der Bestandsgröße

Abhängig vom Abferkelrhythmus

Bestandsbetreuung Schwein - BestandsbesuchR

hyth

mus

:

KW 7654321

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22KW

Abf. 1

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37KW

38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52KW

KB 1

Beispiel

3 – Wochen – Rhythmus

Abf. 2 Abf. 3

Abf. 4 Abf. 5 Abf. 6 Abf. 7 Abf. 1

Abf.2 Abf. 3 Abf. 4 Abf. 5 Abf. 6

Abf. 1 Abf. 2 Abf. 3Abf. 7 Abf. 4

Abs. 2 KB 2 Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4 Abs. 5 KB 5 Abs. 6 KB 6

KB 7 Abs.1 KB 1 Abs. 2 KB 2 Abs. 3 KB 3 Abs. 4 KB 4Abs. 7

KB 5 Abs.6 KB 6 Abs. 7 KB 7 Abs. 1 KB 1 Abs. 2 KB 2Abs. 5

Abs. 14 Wochen Säugezeit

Abf. 1

Besuch

BesuchBesuch

BesuchBesuch

BesuchBesuch

Besuch

BesuchBesuch

BesuchBesuchBesuch

Besuch

BesuchBesuchBesuch

BesuchBesuchBesuchBesuch

BesuchBesuchBesuch

BesuchBesuchBesuchBesuchBesuch

Besuch BesuchBesuchBesuchBesuch

Ferkelerzeugung:

Abhängigkeit von der Bestandsgröße

Abhängig vom Abferkelrhythmus (Zeit: Abferkelung & Absetzen)Wochenrhythmus - wöchentlicher Besuch3-Wochen-Rhythmus - alle 1,5 Wochen2-Wochen-Rhythmus - alle 7-14 Tage4-Wochen-Rhythmus - alle 14 Tage

postwendend bei gesundheitlichen Problemen

Rhy

thm

us:

Bestandsbetreuung Schwein - Bestandsbesuch

Ferkelerzeugung:

Beo

bach

tung

:

Saugferkel:lgF, tgF, Gewicht, Ferkelverluste (n, Zeitpunkt, Grund), Krankheiten

abferkelnde Sauen: FA, Kondition, Puerperium (Ausfluss, Prolaps), Gesäuge (MMA, Zitzen), Fundament,

Absetzferkel:agF, Gewicht, Sortierung, Krankheiten, Klima, FA/Fütterung, Zunahmen, Unarten

Sauen:TK-Rate, Umrauscher/Aborte, Besamung, Klima, FA/Fütterung, Jungsauen

Jungsauen:Qualität, Fundament, Zunahmen, Gesundheitsstatus, Verkaufsalter, Geschlechtsreife

Bestandsbetreuung Schwein - Bestandsbesuch

Produktionsrhythmus angepasste Bestandsbesuche in regelmäßigen Abständen

Mastbereich:

unmittelbar nach Neueinstallung der Tiere/Gruppen

2 – 3 Wochen nach Neueinstallung der Tiere/Gruppen

nach der Hälfte der Mastzeit (Tiere ca. 60 – 70 kg)

postwendend bei gesundheitlichen Problemen

Beo

bach

tung

:R

hyth

mus

:

Tiergesundheit, Tierqualität

Klima, Fütterung, Hygiene

Entwicklung (Zunahmen, Gleichmäßigkeit des Wachstums, etc.)

Leistungsdaten (Kooperation)

Bestandsbetreuung Schwein - Bestandsbesuch

Praktische Durchführung und ratsame Reihenfolge eines Bestandsbesuches

Ferkelerzeugung Mastbetrieb

1. Trächtigkeitsuntersuchung

2. Abferkelstall - Abferkelung

3. Ferkelstall - Flatdeck

4. Jungsauen - Nachzucht

5. Wartestall - tragende Sauen

1. Vormaststall/-abteil

2. Mittelmaststall/-abteil

3. Endmaststall/-abteil

4. Krankenstall/-abteil(wenn vorhanden)

Bestandsbetreuung Schwein - Durchführung

Resümee

• Die Erhaltung und Verbesserung der Tiergesundheit stellt bei der Bestandsbetreuung - Schwein nur ein einzelnes Teilgebiet dar. Die Begleitung der Bestände in ihrer Arbeitsweise, die direkte Beeinflussung von Managemententscheidungen sowie die kritische Beurteilung betriebsinterner Maßnahmen ist wesentlicher Inhalt der tierärztlichen Bestandsbetreuung.

• Das Verständnis der betrieblichen Abläufe ist essentiell, um die Leistung zu optimieren und stetig hoch zu halten. Die Motivation der Mitarbeiter ist ein Schlüssel für den Erfolg.

• Ein offenes bzw. vertrauenvolles Verhältnis zwischen Tierarzt und dem Betrieb (Betriebsleiter, Angestellten) ist Vorraussetzung für eine optimale Betreuungund Beratung.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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