Buchbesprechungen

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Buchbesprechungen

Die Verlage werden gebeten, yon der unverlangten Zusendung yon Besprechungs~ exernplaren abzusehen und zunS.chst eine Anfrage an die Redaktion zu richten, die gegebenenfalls dann ein Exemplar erbitten wird. F/Jr die Rfickgabe unverlangt eingesandter Besprechungsexemplare kann keinerlei Gewghr iibernornmen werden~

Vogel, F.; Motulsky, A.G.: Human Genetics- Problems and Approaches. 2nd completely rev. ed. Springer, Berlin Heidelberg New York Tokyo 1986. XXXIV, 807 pp., 447 figs., 21 tabs. Hard cover DM 148, - .

Die zweite Auflage des Standardwerkes ,,Human Genetics" ist wesentlich umfangreicher als die erste und belegt, welche Zunahme an Wissen in den wenigen Jahren zwischen den beiden Auflagen stattgefunden hat. Die Wissenschaft yon der mensch- lichen Vererbung beeinfluBt zunehmend viele Sparten der Hu- manmedizin. Ihre Kenntnis wird nicht nur ffir den Grundlagen- forscher, sondern anch ffir den praktizierenden Arzt immer wichtiger. - Eine sehr lesenswerte Einf~hrung in das groBe Stoffgebiet der menschlichen Vererbung besch~iftigt sich mit historischen Aspekten, abet auch mit Ausblicken auf neue und neueste Forschungsfichtungen. Kritische Anmerkungen, insbe- sondere zum Migbrauch der Genetik in der jfingst vergangenen Geschichte haben bier ihren Platz gefunden neben optimisti- scheren Ausblicken auf die Zukunft. Neben den klassischen Methoden der Humangenetik, die bis auf Garrod und Mendel zurfickreichen, werden die biochemischen Methoden der Mole- kularbiologie detailliert er6rtert und ihre Anwendung im kli- nischen Alltag aufgezeigt. Die notwendigen statistischen Me- thoden zur Deutung der Befunde wie auch ihre Anwendung auf praktische Beispiele wird dargelegt und dutch informative Abbildungen und Tabellen ergfinzt. Insbesondere die im An- hang erscheinenden Kapitel fiber die Methoden zur Bestim- mung der Genh/iufigkeit, zur Segregationsanalyse und ihrer Be- rechnung, darfiberhinaus die Vorstellung multifaktorieller Ver- erbung und Fragen der Zwillingsforschung werden sowohl fiir den Genetiker als auch ffir Mediziner, die sich detailliert mit genetischen Fragen bestimmter Krankheitsbilder befassen wol- len, wertvoll sein. - Gegenfiber der ersten Auflage nimmt in der jetzigen zweiten Auflage die molekularbiologische For- schung einen breiten Raum ein. Die Anwendung molekularbio- logischer Methoden auf die Erforschung genetischer Einflfisse auf die Entstehung und Ausbildung hfiufiger Krankheiten hat in den letzten Jahren zu einem enormen Wissenszuwachs ge- ffihrt und mit Recht wird dieser Tatsache in der Neuauflage Rechnung getragen. - In einem weiteren Kapitel werden die genefischen Einflfisse auf die Karzinogenese, insbesondere auch das Problem der sogenannten Onkogene, nach dem neuesten Stand der Wissenschaft er6rtert. Ein groBer Abschnitt ist dem aktuellen Thema der dutch radioaktive Strahlen induzierten Mutation gewidmet. Zum AbschluB dieses Kapitels werden che- mische Mutagene ausffihrlich beschrieben und m6gliche Me- chanismen aufgezeigt. - Sehr lesenswert sind ferner die Kapitel fiber Populafionsgenetik und die Evolution der menschlichen Rassen. Den AbschluB bildet ein ~iuBerst umfangreiches Litera-

turverzeichnis, das dankenswerterweise neben 235 Referenzen fiber Text- und Handbficher, Monographien und allgemeine 0berblickreferate im weiteren 2400 Zitate umfal3t, die den ein- zeInen Kapiteln des Buches zugeordnet sind. Das Stichwort- verzeichnis 1/iBt keine Wfinsche often. - Das Buch ist ffir alle unentbehrlich, die sich mit der Wissenschaft vonder Vererbung besch/iftigen oder sich in dieses Gebiet einlesen wollen, aber auch ffir praktisch t/itige P/idiater und Internisten sowie ffir Epidemiologen oder Pharmakologen, die sich mit Fragen der Vererbung zu besch~ftigen haben. C. Keller (Mfinchen)

Manual der perioperativen Therapie. Von S. Papper und G.R. Williams, 2. Aufl., Enke, Stuttgart 1986. XII, 316 S, 7 Abb, 71 Tab, kart. DM 7 8 , - .

Das vorliegende Buch aus dem amerikanischen Sprachraum wurde yon Herrn Klaus van Deyk und Thomas K16ss/ibersetzt und bearbeitet. Nach Angaben der amefikanischen Autoren sollte dieses Buch ein Manual der perioperativen Therapie ffir alle )krzte sein, die Patienten im Umfeld operativer Eingriffe beurteilen und betreuen. Es behandelt den chirurgischen Patien- ten, aber auch nicht-chirurgische Krankheitsbilder und befaBt sich primfir mit der Erkennung, Beurteilung und Behandlung pr/i-, intra- und postoperativ auftretender St6rungen des Ge- samtorganismus. Neben einer zeitgemfiBen medikament6sen Therapie werden auch Probleme der Ernfihrung einschlieBlich der Ityperalimentafion, der Kardiochirurgie und der Transfu- sion im Rahmen dieses Buches besprochen. Da das Problem der perioperativen Risikobeurteilung durch kontrollierte Unter- suchungen bisher nut wenig Niederschlag in der Literatur ge- funden hat, stellen die Autoren racist nur ihre pers6nliche Mei- nuns fiber bestimmte Probleme dar, wobei diese allerdings oft nur sehr verschwommen dargelegt wird. Obwohl dieses Buch in 14 Kapiteln Probleme der Anfisthesie, des Herz-Kreislaufes, des endokrinen Systems, des Wasser-, Elektrolyt- und Sfiureba- senhaushaltes, des Gastrointestinaltraktes, der Ernfihrung, der Hfimatologie, Hypertonologie, des Immunsystems, der Infek- tionen, Lebererkrankungen, Nervensystem, Lunge und Be- atmung, Urogenitalsystem und ein zus/itzliches Kapitel fiber Medikamente umfagt, bleibt es doch an vielen Stellen ober- fl/ichlich. Auch sind viele therapeutische MaBnahmen, die in Europa bereits etabliert sind und sich auch aufgrund kontrol- lierter Untersuchungen ffir den Patienten als hilfreich erwiesen haben, in diesem Buch nicht erwfihnt. Auch das Kapitel ,,Medi- kamente" bleibt in seiner vielzfihligen Auflistung zwar praktika- bel, ist aber, insbesondere bei der Beurteilung yon Nebenwir- kungen zu wenig ausffihrlich. Deshalb kann dieses Kapitel nicht das Lehrbuch der Therapie auch im Bereich der Intensivmedizin ersetzen.-. Sicherlich kann man dieses Buch dem AnS.sthesisten, Chirurgen und dem in diesem Bereich t/itigen Internisten als gewissen Leitfaden empfehlen, es ist aber nicht geeignet, bei schwierigeren Problemen ausreichend AufschluB zu gewinnen.

E.E. Ohnhaus (Kiel)

Redaktion: Prof. Dr. H.J. Clemens, Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo, Bfiro Miinchen, Planung Medizin, Agnes-Bernauer-Platz 8, D-8000 Mfineben 2I Schriftleitung: Prof. Dr. N. Z611ner, Medizinische Poliklinik der Universit~it M/inehen, Pettenkoferstr. 8a, D-8000 Miinchen 2 Anzeigen: E. Lfickermann, S. Schaub, Springer-Veriag, Heidelberger Piatz 3, D-1000 Berlin 33 Drnckerei: Universit~itsdruckerei H. Stfirtz AG, Beethovenstr. 5, D-8700 Wfirzburg © Springer-Verlag GmbH & Co. KG, Berlin Heidelberg Springer-Verlag GmbH & Co. K G 1000 Berlin 33

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