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Was ist Bildung in einer modernen Wissensgesellschaft? Zum Verhältnis von Bildung, Arbeit und Wohlstand Walther Ch. Zimmerli, Professor, PräsidentBrandenburgische Technische Universität Cottbus
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Walther Ch. Zimmerli
Was ist Bildung in einer
modernen Wissensgesellschaft?
Zum Verhältnis von Bildung,
Arbeit und Wohlstand
_Forum 2013. Die sozialpolitische Tagung der Caritas
Bildung gegen Armut
Bern, 25. Januar 2013
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I Entwicklung der Bildung
GLIEDERUNG
II Entwicklung der Arbeit
III Schlussfolgerungen
Vorbemerkungen
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I Entwicklung der Bildung
GLIEDERUNG
II Entwicklung der Arbeit
III Schlussfolgerungen
Vorbemerkungen
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Vorbemerkungen
„Wissen ist Macht“
(Francis Bacon)
„Verum et factum convertuntur“
(Giovanni Battista Vico)
„Wissen ist Machen“
(Zimmerli)
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I Entwicklung der Bildung
GLIEDERUNG
II Entwicklung der Arbeit
III Schlussfolgerungen
Vorbemerkungen
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Zirkel von Wissen und Können
Können Anwenden von Können
Wissen I Anwenden von Wissen I
Können/Wissen II Reflexion
Können/Wissen III
I Entwicklung der Bildung
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Heißt das auch, dass wir mehr wissen?
Wir bewegen uns bekanntlich in eine
Wissensgesellschaft hinein.
Falls ja: welches Wissen?
Wissen und Können
I Entwicklung der Bildung
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Wissen in der Wissensgesellschaft
sondern:
Wissensgesellschaft = Wissenstechnologiegesellschaft
Wissensgesellschaft bedeutet nicht:
die Menschen wissen mehr,
der Anteil an Wissen in Produktion und Distribution und daher
auch in der Allokation von Lebenschancen nimmt zu.
Wissen und Können
I Entwicklung der Bildung
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Anwachsende Wissensbestände der Dualen Bildung
Wissen: Know-What
Vermittelbar durch:
Unterricht Lektüre
Lehrer-Schüler-
Verhältnis Inter-/Intranet
I Entwicklung der Bildung
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Können: Know-How
Vermittelbar durch:
Vormachen Nachmachen
Üben Meister-Lehrling-
Verhältnis
Anwachsende Wissensbestände der Dualen Bildung
I Entwicklung der Bildung
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„Gebildet ist, wer weiss,
wo er findet,
was er nicht weiss.“
(Georg Simmel)
I Entwicklung der Bildung
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I Entwicklung der Bildung
GLIEDERUNG
II Entwicklung der Arbeit
III Schlussfolgerungen
Vorbemerkungen
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II Entwicklung der Arbeit
Vier Vorurteile, die die möglichen Zukünfte der Arbeit behindern:
• das Vorurteil der Industriearbeit
• das Vorurteil des Warentausches
• das Vorurteil der Zeitkoppelung
• das Vorurteil des Ökonomismus
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II Entwicklung der Arbeit
Aber: Der Großteil dessen, was heute „Arbeit“
heißt, erfolgt nicht mehr in einem
industriellen Umfeld.
Alles, einschließlich der Arbeitsverträge, der damit
zusammenhängenden Definition der Vertragspartner und der
Arbeitsgesetzgebung, ist so angelegt, als lebten wir immer
noch im Industriezeitalter.
Das Vorurteil der Industriearbeit
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II Entwicklung der Arbeit
Die Marktwirtschaft ist ein System, in dem das, was getauscht wird,
eigentlich vordringlich Waren sind, die im industriellen
Produktionsprozess hergestellt werden.
Eine virtuelle Wertschöpfung durch Koppelung von Werten an
Versprechen, Optionen oder „wertlose“ Dienstleitungen erscheint
als „Blase“, die über kurz oder lang platzen muss
(New Economy 2000, Finanzkrise 2007 und Eurokrise).
Das Vorurteil des Warentausches
Aber: Ein Großteil der Tätigkeiten finden heute in diesem Feld statt.
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II Entwicklung der Arbeit
Das Vorurteil der Zeitkopplung
Arbeitsleistungen werden – und auch das zeigt sich sowohl in den
Arbeitsverträgen als auch in den Forderungen der Vertragspartner
immer wieder – in Zeitäquivalenten gemessen
Aber: Dieses Vorurteil ist für einen kreativen neuen Entwurf der
Zukunft der Arbeit nicht förderlich, sondern in vielen
Zusammenhängen geradezu dysfunktional.
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II Entwicklung der Arbeit
Das Vorurteil des Ökonomismus
Aber: Den Menschen, die Arbeit suchen, und denen, die Arbeit haben,
geht es nicht allein um das dadurch verdiente Geld, sondern
immer auch um andere, nicht ökonomische Werte
Nicht nur in wirtschaftswissenschaftlichen
Zusammenhängen gilt die Annahme, der Mensch sei
allein als rational gewinnmaximierendes und
verlustminimierendes Wesen, als „homo
oeconomicus“ zu verstehen: Reduktion des
menschlichen Wertes der Arbeit auf ihren
ökonomischen Tausch- oder Gebrauchswert und
damit auf ihren Preis
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II Entwicklung der Arbeit
Wir erleben nicht das Ende der Arbeit (Rifkin), sondern das Ende
der nach industriellem Muster gedachten Arbeit
Schon bevor der industrielle Typ von Arbeit mit seiner überwiegend
ökonomischen Bedeutung aufkam, gab es beides in der
jüdisch-christlichen Tradition:
In allen Fällen aber war es nicht der ökonomische Wert
der Arbeit, der die primäre Rolle gespielt hätte.
Arbeit der Zukunft
- die negative Wertbesetzung der schweren körperlichen
Arbeit (Vertreibung aus dem Paradies)
- die positive Umwertung durch die Adelung der Arbeit zum Beruf (Luther)
- sowie die Prädestinationslehre (Calvin).
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II Entwicklung der Arbeit
Entgrenzter und daher neu zu regulierender Markt
- Die „Blasen“ sind nicht nur Blasen und werden – allen zyklischen
Schwankungen zum Trotz – auch nicht „platzen“
- Alles, wofür jemand bereit ist, etwas anderes einzutauschen, kann im
Prinzip auch getauscht werden (Beratung, philosophische Vorträge,
Optionsscheine, Risikobeteiligungen, Dienstleistungen, ganze
Firmengruppen etc.)
- Verabschiedung von der Vorstellung eines hinter den jeweils
generierten „Werten“ stehenden absoluten Bezugwertes
die New Economy hat zwar ihre eigenen Regeln entwickelt,
aber Einschränkungen aufgrund eines fiktiven materiellen
„Gegenwertes“ der geleistet Arbeit kann es nicht geben, da die
Frage immer nur die ist: Gibt es jemanden, der bereit ist, dafür
Geld zu bezahlen, d.h. dafür etwas anderes zu tauschen?
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II Entwicklung der Arbeit
Die menschliche Arbeit der Zukunft hat sich weit von der blossen
Mitwirkung an der Produktion von Gütern entfernt, die durchaus auch
vollautomatisch erfolgen kann.
• Im Bereich einer auf globale Kommunikation ausgerichteten
Netzwerkgesellschaft (Internet) gibt es schon jetzt für alle, die
es wollen, eine Möglichkeit zur Vermarktung ihrer Fähigkeiten.
• Die Menschen können verstärkt selbstständig arbeiten
Um einen Wert aber wird es auch weiterhin vordringlich gehen:
um den der sozialen Anerkennung.
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I Entwicklung der Bildung
GLIEDERUNG
II Entwicklung der Arbeit
III Schlussfolgerungen
Vorbemerkungen
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III Schlussfolgerungen
c) Sowohl tertiäre/universitäre Bildung als auch
Berufsbildung sorgen für die Reduktion von
Arbeitslosigkeit.
d) Via Fachhochschulen münden viele Bildungsbiographien in den
tertiären/hochschulischen Bereich ein.
b) Bildung ist eine notwendige Bedingung für die
Reduktion von Arbeitslosigkeit.
a) Soziale Anerkennung ist das Bindeglied zwischen Arbeit
und Bildung.
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III Schlussfolgerungen
Quelle: Bildung in Deutschland 2012. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Bielefeld 2012), S. 199 ff.
Statistiken des Bildungssystems in Deutschland
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III Schlussfolgerungen
Quelle: Bildung in Deutschland 2012. Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Bielefeld 2012), S. 199 ff.
Statistiken des Bildungssystems in Deutschland
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III Schlussfolgerungen
Im Schweizer Bildungssystem muss berücksichtigt werden:
Für beide Systeme gilt jedoch, dass Bildung zwar nicht zu
Reichtum, aber zu einer niedrigeren Arbeitslosigkeit führt.
Analoges gilt für alle entwickelten Industrienationen
In noch viel stärkerem Maße gilt die positive Korrelation von Bildung in
Entwicklungs- und Schwellenländern.
a) die geringere Maturaquote (rund 20%) im Vergleich zur Deutschen
Abiturquote (rund 43,4%), sowie
b) die Differenz der Übergangsquoten und
c) die unterschiedliche Rolle von Fachhochschulen und Universitäten.
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