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3.2012
purMilch
Berufe in derMilchwirtschaft
Seite 6
Bei Durchfall an Kokzidiose denken
Seite 18
Messe-Highlight: Die EuroTier 2012
Seite 44
DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wenn der Münchner OB Christian Ude sein „o’zapft is“ in dutzende Kameras undMikrofone spricht, dann ist es wieder soweit: Es herrscht Ausnahmezustand in Mün-chen, die „fünfte Jahreszeit“ beginnt in Bayern, es ist Oktoberfest!Alle vier Jahre hat dieser Ausnahmezustand einen besonderen Anstrich, einen ländlich-agrarischen nämlich: Das Zentrallandwirtschaftsfest oder kurz „ZLF“ macht alles nochein wenig größer, schöner und aufregender, einfach bayerischer. In diesem Jahr findetdas ZLF zum 125. Mal statt – ein Ereignis, an dem wir als Milchprüfring Bayern e.V.natürlich nicht vorbei kommen!
Sie werden deshalb in dieser Ausgabe von Milchpur viele Informationen über das ZLF, die Aussteller und das Veranstaltungsprogramm finden. Den Milchprüfring undauch Milchpur finden Sie wieder im Tierzelt, an gewohnter Stelle am Forum. Zusam-men mit dem LKV und dem TGD werden wir milchQplus in den Vordergrund rücken,eine Initiative unseres Dachverbandes DLQ gemeinsam mit der Hochschule Hannoverund gefördert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz, um die Eutergesundheit in Deutschland verbessern zu helfen. Besuchen Sieuns, informieren Sie sich und nehmen Sie auch an unserem Gewinnspiel teil! Es wird sich lohnen!
Ein fachliches Schwerpunktthema in diesem Heft ist die Dermatitis digitalis oder auchdie Mortellaro’sche Krankheit. Viele Milchviehbetriebe haben mit dieser Klauenerkran-kung zu kämpfen und wir haben eine Spezialistin gebeten, für unsere Leser das aktuel-le Wissen über das Wesen der Krankheit und deren Kontrolle zusammenzufassen. AbSeite 12 wird Ihnen klar werden, warum Wissen nicht nur Macht ist, sondern auch unse-ren Kühen helfen kann: Vielfach wird empfohlen, bei Mortellaro betroffene Hautbereichetief und „bis aufs Blut“ zu reinigen oder gar auszuschneiden. „Völlig unsinnig und tier-schutzrelevant!“, meint dazu unsere Expertin Prof. Dr. Dörte Döpfer aus Wisconsin, USA.„Wir wissen heute, dass die Erreger schon längst in tiefere Gewebsschichten abge-taucht sind, wenn die typischen Hautveränderungen entstehen, und man kann siesogar chirurgisch nicht mehr ohne bleibenden Schaden erreichen.“
Dass in der Praxis mit einem „Putzen bis aufs Blut“ (womöglich noch mit dem drecki-gen Klauenmesser) Kühen ohne vernünftigen Grund zusätzliche Schmerzen zugefügtwerden, das sollte uns zu denken geben! …und uns animieren, ständig unser Hinter-grundwissen zu erweitern. In Bezug auf Mortellaro können Sie das in unserem Beitragab Seite 12. Aber auch mit den anderen Themen in dieser Milchpur wünsche ichIhnen eine interessante Lektüre.
Auf Wiedersehen im Tierzelt am ZLF auf der Theresienwiese!
Ihr
MILCH IMEINUNG 3
Wissen ist nicht nur Macht, sondernkann auch unseren Kühen helfen!
Dr. Christian Baumgartner, Geschäftsführer Milchprüfring Bayern e.V.
MEDIZIN
TBC und die wirtschaftlichen Folgen
INHALT
1NEWS
75 Jahre MPR Bayern
4
LKV
Kraftfuttereffizienz prüfen
9
HYGIENE
Wie wird der Stall keimfrei
23
27
31
38
Milchpur 03.2012
INHALT
MEDIZIN
Dermatitis digitalis 12Problem Kokzidiose 18Intensivstation Kälberstall 22
NEWS
Weiterbildung beim MPR 4
LKV
Frühwarnsystem
Eutergesundheit 8
Titelfotos:
MPR (1), Zieger (1),
LVBM (1), DLG (1)
www.mpr-bayern.de
Professionelle Grünlandpflege 32
Eiweißfutter werden teurer 34
HYGIENE
Wo Erreger lauern 26
ZLF 2012 36
EUROTIER 2012 44
KUHKOMFORT
Kuhsignale wahrnehmen 10
INDUSTRIE NEWS
MILCH I NEWS4
Milchpur 03.2012
Man lernt nie aus!
Letztes Jahr konnten sich die Mitarbeiter
mit der Durchführung der Milchleistungs-
prüfung auf einem „richtigen“ Hof und wei-
teren Themen der Milcherzeugung
bekannt machen. Dieses Jahr waren unter
anderem Feuerlöscher und Pipette die für
die meisten Mitarbeiter sehr ungewöhnli-
chen Übungsgeräte.
Etwa 120 Mitarbeiter aus Labor, Verwaltung
und Außendienst des MPR nahmen die
Gelegenheit wahr, sich über ein breit gefä-
chertes Themenangebot, auch aus dem
weiteren Umfeld der eigenen Tätigkeit zu
informieren. Breiten Raum nahm an die-
sem Tag der Brandschutz mit praktischem
Übungsteil ein. Hier konnte man nicht nur
sein Wissen zum Thema Feuer und Feu-
erlöschen auffrischen, sondern selbst auch
aktiv einem „echten“ Feuer zu Leibe
rücken. Alles natürlich unter fachmänni-
scher Aufsicht von Brandexperten.
Energie-Management
Ein weiteres wichtiges Thema war das
Energie-Management. Die Mitarbeiter wur-
den über die neue Fotovoltaik-Anlage auf
dem Dach des MPR informiert und konnten
zusätzlich noch wertvolle Energiespartipps
von einem Energieberater mit nach Hause
nehmen. Hätten Sie etwa gewusst, dass ein
Toaster einem Backofen beim Auftauen von
Semmeln energiespar-technisch überlegen
ist? Oder dass man in der Mikrowelle Spei-
sen bis zu 400 Gramm mit dem geringsten
Energieaufwand erhitzen kann?
Auch der Tiergesundheit wurde ein
Block der Veranstaltung gewidmet. Der
Geschäftsführer des TGD Bayern e.V.,
Dr. Andreas Randt, und Dr. Reglindis
Huber-Schlenstedt von der Fachabteilung
Eutergesundheitsdienst und Milchhygiene
waren nach Wolnzach gekommen und
informierten die Mitarbeiter detailliert über
die Themen BVD und Mastitis. In einem
weiteren Block wurden im Labor die Wir-
kungsweise und die Anwendung ver-
schiedener Antibiotika-Schnelltests und
auch die Untersuchungsmethode mit dem
BioSensor MCR 3 anhand von realen
Milchproben mit unterschiedlichen Hemm-
stoff-Konzentrationen vorgeführt.
Geschäftsführer Dr. Christian Baumgartner
ging auf neue Projekte des Milchprüfrings
ein. Dabei wurde im Besonderen auf das
Thema Zelldifferenzierung im Rahmen des
neuen DLQ-Projektes „michQplus“ zur
Verbesserung der Eutergesundheit einge-
gangen. Die Veranstaltung fand ihren Aus-
klang in einem kleinen Sommerfest, das
im Anschluss durch die Mitarbeiter des
Milchprüfrings selbst organisiert wurde.
Dabei wurde vielfach die Möglichkeit
gelobt, über den Tellerrand des eigenen
Tätigkeitsbereichs hinaus schauen zu kön-
nen und damit einen besseren Einblick in
den Gesamtzusammenhang des Auf-
gabenbereichs des Milchprüfrings zu
bekommen.
Der Umgang miteiner Pipette konn-te auch von denMitarbeitern ausVerwaltung undEDV unter fach-männischer Anlei-tung ausprobiertwerden. Fotos: MPR
Die Mitarbeiter wurden im Umgangmit verschiedenen
Feuerlöschern praktisch geschult.
Unter dieses Motto könnte man den innerbetrieblichen Weiterbildungstag des Milchprüfrings stellen, der am 20. Juli nun zum dritten Mal in Wolnzach stattfand.
MILCH I NEWS 5
LebensMittelPunkt Landwirtschaft! – Das ZLF 2012
Da sollten Sie unbedingt mit dabei sein:
2012 feiert das Bayerische Zentral-Land-
wirtschaftsfest (ZLF) sein 125. Jubiläum.
Vom 22. bis zum 30. September veran-
staltet der Bayerische Bauernverband
die traditionelle Land- und Forstwirt-
schaftsausstellung direkt neben dem
Oktoberfest auf der Theresienwiese in
München.
Mit dem Motto „LebensMittelPunkt Land-
wirtschaft“ rücken beim ZLF 2012 die
neuesten Entwicklungen in den Berei-
chen Landtechnik, erneuerbare Ener-
gien, Qualitätssicherung unserer
Lebensmittel und die Themen „saisonal
– regional – global“ ins Zentrum. Jeder
ZLF-Tag steht unter einem eigenen Mot-
to und stellt bayerische Spezialitäten in
den Mittelpunkt. Spannende Vorführun-
gen und Ausstellungen, sehenswerte
Lehr- und Sonderschauen, aktuelle Dis-
kussionen, Gewinnspiele und Verlo-
sungen, kulinarische Kostproben und
ein buntes Unterhaltungsprogramm
runden das Angebot ab. Bewundern
Sie vor allem die täglichen Tiervorfüh-
rungen im Großen Ring.
Als Besonderheit wird der MPR dieses
Mal gemeinsam mit TGD und LKV im
Tierzelt das DLQ-Projekt „milchQplus“
zur Eutergesundheit präsentieren. Das
bedeutet, es erwarten Sie viele interes-
sante Informationen rund um die Zell-
differenzierung und Prävention zur Eu-
tergesundheit. Schauen Sie doch vor-
bei, wir freuen uns auf Sie!
Tierzelt, Stand Nr. 1403
Der ZLF 2008: Der Vorsitzende des MPR Hans Epp (2. v.l.) bewundert gemeinsam mit demdamaligen Geschäftsführer des LKV Dr. Erwin Zierer (1. v.l.), dem damaligen LKV-VorsitzendenSepp Ranner (MdL a.D.) (3.v.l.) und dem damaligen Präsidenten des Deutschen Bauernver-bands Gerd Sonnleitner (r.) das Modell am Stand des MPR. Foto: MPR
Besuchen Sie uns in Hannover! Halle 14, Stand F22
Milkra 4future®
Der neue Milchaustauscherfür die ersten Lebenswochen
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Ausbildung zum/zurMeister/in und Techniker/in
Nach mindestens zwei Jahren Praxis
kann bei entsprechender Eignung die
Meisterprüfung abgelegt werden.
Hierzu wird in der Regel ein Vorberei-
tungslehrgang besucht.
Ausbildungsdauer und -verlauf
Mit mindestens zwei Jahren Praxis und
anschließend zwei Semestern Studium
an der Staatlichen Fachschule für Agrar-
wirtschaft, Fachrichtung Milchwirtschaft
und Molkereiwesen (Kempten), kann
gleichzeitig die Prüfung zum staatlich ge-
prüften Wirtschafter für Milchwirtschaft
und Molkereiwesen abgelegt werden.
Durch die Meisterprüfung ist festzustel-
len, ob der Prüfling die notwendigen
Kenntnisse hat, um leitende Funktionen
in der Molkereiwirtschaft auszuüben
und Auszubildende ordnungsgemäß
auszubilden.
Mit zwölf Monaten Praxis und anschlie-
ßend 22 Monaten Studium an der Staat-
lichen Technikerschule für Agrarwirt-
schaft, Fachrichtung Milchwirtschaft und
Molkereiwesen (Kempten), kann die
Prüfung zum/zur staatlich geprüften
Techniker/-in für Milchwirtschft und
Molkereiwesen abgelegt werden.
Mit dem Ausbildungsziel Techniker/in
wurde eine Qualifikation geschaffen, die
über den/die Milchtechnologen/in kon-
sequent nach oben führt:
� in der Praxis als Abteilungsleiter/inund technische/r Leiter/in in Betrie-
ben der Milchwirtschaft und Ernäh-
rungsindustrie,
� für die Laufbahn des mittleren land-
wirtschaftlich-technischen Dienstes
für Tätigkeiten in Beratung und Ver-
suchsanstalten,
� für Tätigkeiten bei Genossenschaf-
ten, Handel, Fachorganisationen,
Verbänden sowie der Ernährungsin-
dustrie.
Der/die Techniker/in kann außerdem
nach Teilnahme an entsprechendem Zu-
satzunterricht mit einer Zusatzprüfung in
Englisch die Fachhochschulreife erlangen,
die eine der Möglichkeiten des zweiten
Bildungsweges ist und den Anschluss zum
akademischen Studium eröffnet.
Milch als Berufung Das Spektrum der »Berufe in der Milchwirtschaft« stellt Milchpur in dieser letzten Folgeanhand des/r „Meister/in und Techniker/in“ und des/r „Milchwirtschaftliche/r Labormeister/in” vor.
MILCH I REPORT6
Milchpur 03.2012
Info Meister/-in und Techniker/-in
� Meisterprüfung nach
zwei Jahren Praxis
� staatl. geprüfter Techniker nach
einem Jahr Praxis und 22 Monaten
Studium
Milchtechnologe/in
Meister und Techiker
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
für Milchwirtschaft und
Molkereiwesen mit der Staatlichen
Fach- und Technikerschule
Auf dem Bühl 84, 87437 Kempten
Tel. 0831/57125-0
Auskunft in Ausbildungsfragen erteilen: Milchwirtschaftliche/r Laborant/in
Milchwirtschaftliche/r Labormeister/in
Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum
für Milchanalytik
Steingruberstraße 10,
91746 Weidenbach
Tel. 09826/6201-0
www.triesdorf.de
Allgemeine Infos:
Landesvereinigung der Bayerischen
Milchwirtschaft e.V.
Kaiser-Ludwig-Platz 2,
80336 München
Tel. 089/544 225-0
www.milchland-bayern.de
Milchwirtschaftliche/r Labormeister/in:Zwei Jahre Berufserfahrung in einem milch-wirtschaftlichen Labor sind notwendig.
Foto: LVBM
MILCH I REPORT 7
Info Labormeister/in
� Meisterprüfung nach
zwei Jahren Laborpraxis möglich
� vorbereitender neunmonatiger
Lehrgang
Milchwirtschaftliche/r Labormeister/in
Nach mindestens zwei Jahren Berufser-
fahrung in einem milchwirtschaftlichen
Labor kann die Prüfung zum/zur Milch-
wirtschaftlichen Labormeister/in abge-
legt werden.
Vorbereitung und Prüfung
Die beste Möglichkeit, sich auf die
Meisterprüfung vorzubereiten, ist der
Besuch des Fortbildungslehrgangs an der
Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für
Milchwirtschaft und Molkereiwesen
Triesdorf in Mittelfranken, der neun
Monate von Oktober bis Juni des fol-
genden Jahres dauert. Der Unterricht er-
folgt in Vollzeitform inklusive fach-
praktischer Ausbildung in den Schwer-
punkten Untersuchungs- und Verfah-
renstechnik, Laborführung sowie Be-
rufsausbildung und Mitarbeiterführung.
Dem/der Milchwirtschaftlichen Labor-
meister/in stehen Positionen in Molke-
reilabors sowie in Laboratorien im
Gesamtbereich der Lebensmittelverar-
beitung offen. Sie/er soll außerdem den
milchwirtschaftlichen Nachwuchs aus-
bilden.
Nähere Informationen über den Beruf
gibt die Staatliche Lehr- und Versuchs-
anstalt für Milchwirtschaft und Molke-
reiwesen Triesdorf in Mittelfranken.
Abb. 1: Berufswege in der Milchwirtschaft
Deutschlandweit erkrankt jede dritte Kuh
während einer Laktation an einer Euter-
entzündung oder Mastitis. In 95 % der Fäl-
le verläuft diese Mastitis subklinisch, das
heißt, äußerlich ist kaum etwas zu erken-
nen. Doch die Milch verrät, dass das Euter
nicht in Ordnung ist, der Zellgehalt steigt
an.
Die Folge: Die Leistung geht zurück. Schon
bei einer Erhöhung der Zellzahl von 100
000 auf 200 000 pro ml kann die tägliche
Milchleistung der Kuh um 2 kg sinken. Bei
höheren Zellgehalten wirkt sich der Milch-
verlust noch viel drastischer aus, zeigen
die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung
des LKV-Bayern.
In der ersten Laktation gaben „kranke“
Kühe, mit einem Zellgehalt von über
500 000 pro ml Milch 269 kg weniger
Milch als „gesunde“ Kühe. In den späte-
ren Laktationen ist der Abfall der Milch-
leistung noch größer. Kühe der Rasse
Schwarzbunt etwa gaben bei hohen
Zellzahlen sogar bis zu 515 kg weniger
Milch im Jahr. Bei hohen Zellzahlen sinken
außerdem der Fett- und der Eiweißgehalt.
Das wirkt sich direkt auf den Milchpreis
aus.
Probleme bei der Eutergesundheit sind
neben Fruchtbarkeitsstörungen der wich-
tigste Grund für eine vorzeitige Schlach-
tung der Kühe. Schon nach der ersten Lak-
tation – mithilfe der Auswertung der Daten
aus der Milchleistungsprüfung – scheiden
bis zu 20 % der Kühe mit hohen Zellzah-
len aus. Bei einer so geringen Lebensleis-
tung werden nicht einmal mehr die Auf-
zuchtskosten erwirtschaftet.
Der Landwirt kann die Warnsignale
frühzeitig erkennen – einmal beim monat-
lichen Probemelken und dann natürlich
beim Blick auf den Zwischenbericht.
Das Probemelken als Frühwarnsystem:
Beim Probemelken mit dem Lacto Corder
wird für jede Kuh eine Milchflusskurve
erstellt. Sie gibt Auskunft über:
� das durchschnittliche Minutengemelk inKilogramm pro Minute,
� den höchsten Milchfluss in Kilogrammpro Minute,
� die Dauer der sogenannten Plateau-phase, das ist die Dauer der Milchfluss-
phase, die zwischen Anstieg und
Abstieg der Milchflusskurve liegt,
� die Dauer der Abstiegsphase,
MILCH I LKV8
Milchpur 03.2012
Frühwarnsystem für gesunde EuterMit dem LKV-Service können aufflammende Eutererkrankungen rechtzeitig erkannt werden.
Sowohl beim Probemelken als auch bei der Auswertung des Zwischenberichts können Euterprobleme rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmeneingeleitet werden. Fotos: LKV
� die Dauer des Blindmelkens in Minuten.Alle diese Daten geben Auskunft über die
Eutergesundheit: Gut für das Euter ist eine
ausgeprägte Plateauphase mit kurzer
Abstiegsphase und möglichst ohne Blind-
melken. Allerdings verläuft die Milchfluss-
kurve je nach Rasse unterschiedlich.
Fleckviehkühe haben generell etwas län-
gere Plateauphasen, also eine vergleichs-
weise ausgeglichene Milchflusskurve.
Das ist günstig für die Eutergesundheit.
Schwarzbunte dagegen zeigen zwar einen
höheren Milchfluss – also mehr Milch pro
Minute – doch der Verlauf der Milchfluss-
kurve ist ungünstiger. Denn Schwarzbun-
te haben eine kürzere Plateauphase mit
längerer Abstiegsphasen, und das belas-
tet das Euter stärker.
Doch nicht nur die Rasse, auch die Lakta-
tion spielt eine Rolle: Die Abstiegsphase
wird mit jeder Laktation länger.
Die LKV-Daten zeigen auch, dass in baye-
rischen Milchbetrieben das Blindmelken
kein großes Thema ist. Im Durchschnitt
liegt das Blindmelken unter zwei Minuten.
Der Zwischenbericht als Frühwarnsystem:
Mit dem Zwischenbericht, der monatlichen
Einzeltieruntersuchung der Milchleistung,
lassen sich Euterentzündungen rechtzeitig
erkennen und entsprechende Maßnah-
men einleiten. Denn auf dem Zwischen-
bericht stehen Hinweise und Kommentare
für den Milcherzeuger, wenn die Zellzahl
den kritischen Wert von 200 000 pro ml
Milch einmal oder mehrmals überschritten
hat:
1. Schritt: Ein Warnhinweis, wenn 30 % der
Kühe die Zellzahlgrenze von 200 000/ ml
überschritten haben.
2. Schritt: Eine eindringliche Warnung,
dass bei den letzten sechs Probemelken
die Zellzahlgrenze zweimal überschritten
wurde.
3. Schritt: Eine Kontrolle wird notwendig.
Der Landwirt wird aufgefordert, zur Kon-
trolle den LKV-Melkberater, den Euterge-
sundheitdienst oder den Hoftierarzt hinzu
zuziehen.
4. Schritt: Jetzt muss gehandelt werden:
Wird die Zellzahlgrenze immer wieder
überschritten, muss der Milcherzeuger
Sanierungsmassnahmen einleiten.
Vorbeugen lassen sich Probleme mit
hohen Zellzahlen durch eine professionel-
le Melkberatung. Die LKV-Zahlen belegen,
dass auf Betrieben, die eine Melkberatung
in Anspruch genommen haben, die Zell-
zahlen nach der Beratung deutlich zurück-
gegangen sind.
Was sagen die LKV-Melkberater:
Alois Rehrl, LKV-Melkberater in Südost-
oberbayern: Die Zellzahlen schwanken
relativ stark zwischen den einzelnen Pro-
bemelken. Wichtig ist, die Zellzahlangaben
in jedem Zwischenbericht genau zu kon-
trollieren. Im MLP-online (RDV-4-M) sieht
man die Problemkühe sogar auf einen
Blick.
Gerhard Unger, LKV-Melkberater in Ober-
franken: Veränderungen an den Zitzen, wie
blaue Zitzen und Verhärtungen so
genannte Keratinringe, aber auch unruhi-
ge Kühe sind ein Warnsignal. Mit dem Zwi-
schenbericht kann man schon früher
erkennen, dass Probleme im Anmarsch
sind.
Stefan Gahr, LKV-Melkberater in Nieder-
bayern: Die Milchflusskurven vom Lacto-
Corder geben exakt Auskunft über die
Melkarbeit und die Melkbarkeit jeder ein-
zelnen Kuh. Sie können aber auch Auffäl-
ligkeiten bei einzelnen Melkplätzen aufde-
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Unter dem Namen „Kuhsignale“ werden
die Zeichen zusammengefasst, die es
Ihnen ermöglichen Rückschlüsse auf
das Wohlbefinden Ihrer Kühe zu ziehen.
Achtet man auf die kleinen Zeichen,
kann man sich viel Zeit, Geld und Ärger
sparen.
Beobachtung der Kühe
� Wie viel Zeit pro Tag verbringt die Kuhmit Fressen?
� Wie viel Zeit pro Tag verbringt die Kuhmit Liegen?
� Stehen viele Kühe vor den Liegebo-xen anstatt sich abzulegen?
� Entstehen in den Zwischengängenkeine Staus, die zu Stress und mög-
licherweise Verletzungen führen?
� Ist die Liegebox geräumig, bequemund hygienisch?
� Haben die Kühe frische Luft und kön-nen Sie sich im Sommer abkühlen?
Um die Liegequalität für Ihre Kühe zu
beurteilen, empfiehlt Kuhsignaltrainer
Bertjan Westerlaan den Knietest: Las-
sen Sie sich im vorderen Teil der Liege-
box auf die Knie fallen. Ist der Boden
dort weich oder hart? Wie gut ist dort die
Luftqualität?
Diese und viele weitere Signale und
Beobachtungen können Ihnen als
Milchviehhalter helfen, Probleme in
Bezug auf den Kuhkomfort und die Tier-
gesundheit schon frühzeitig zu erken-
nen und ein besseres Gefühl für Ihre
Tiere zu bekommen.
Man kann das „Kuhflüstern“ lernen
Zu diesem Thema gibt es mittlerweile
gute Literatur (Kuh-Signale: Krankheiten
und Störungen früher erkennen; Autor:
Jan Hulsen; Landwirtschaftsverlag).
Auch Seminare können Ihnen hel-
fen die Signale zu erkennen und zu
deuten.
Workshop in Bayern
In Bayern findet zum Thema „Kuhsig-
MILCH I KUHKOMFORT10
Milchpur 03.2012
»Kuhflüstern« kann man lernenMilchleistung und Milchqualität hängen maßgeblich von Gesundheit und Wohlbefindender Kühe ab. Doch woran erkenne ich als Milcherzeuger, ob meine Kuh sich wohlfühlt? Sindnur messbare Daten wie Milchinhaltsstoffe oder Blutwerte als Anhaltspunkte nutzbar?
Entscheiden Sie selbst: Fühlt sich diese Kuh wohl? Foto: MPR
� Sehen Sie Intentionsbewegungen(Kuh will etwas tun, zögert aber, oder
wartet ab)?
� Läuft die Kuh in der Mitte des Lauf-gangs mit hohem Kopf und langen
Schritten in aufrechter Haltung?
� Biegt sie in der Wendung ihren gan-zen Körper?
� Rutscht die Kuh auf dem Boden? � Leckt sie sich im Stehen die Hinter-beine oder schubbert ihren Kopf?
Die richtige Stallbauweise und Hal-
tungsbedingungen sind hier entschei-
dend.
� Bietet der Stall an allen Stellen genugPlatz?
nale“ im Rahmen der DLG-Akademie
am 24. Oktober 2012 ein Workshop mit
dem niederländischen Tierarzt und Kuh-
signaltrainer Bertjan Westerlaan am
LVFZ Achselschwang statt.
Bertjan Westerlaan zeigt Signale auf, auf
die geachtet werden muss und welche
Schlussfolgerungen daraus abzuleiten
sind. Der Workshop richtet sich an
Milchviehhalter, ihre Mitarbeiter sowie
an Berater in der Milchviehhaltung.
Weitere Informationen hierzu erhalten
Sie im Internet unter:
http://www.dlg-akademie.de/index.
php?id=37 oder bei der DLG-Akademie
unter der Nummer 069/24788-333
Gesicht:
� munteres Ohrenspiel, klare und sau-bere Augen, feuchte Nase
� Wiederkauen: etwa 60 mal pro Bis-sen
Körper:
� Beim Stehen und Laufen ist derRücken gerade
� Klauen beim Fressen gleichmäßigbelastet
� 10 – 30 tiefe Atemzüge pro Minute
Hier sollten Sie genauer hinschauen
Kuhsignaltrainer Bertjan Westerlaan erklärt, worauf man bei der Beurteilung der Kühe achtenmuss. Foto: DLG
Kuh ist gesund und fühlt sich wohl
Gesicht:
� trübe Augen� Wesentlich weniger als 60 Kau-schläge pro Bissen
Körper:
� Mehr als 10 Prozent der Kühe zumager oder zu fett nach dem BCS
(Body Condition Score)
� Haarlose Stellen, Verletzungen anden Gliedmaßen
� Verletzungen, Einschnürungen amEuter
� flache, schnelle Atmung
Die Dermatitis digitalis (abgekürzt als DD)
oder Mortellaro’sche Erkrankung ist seit
Jahrzehnten wegen den akuten Ausbrü-
chen der erdbeerartigen unregelmäßigen
Geschwüre am Übergang von der Haut
zum Klauenhorn gefürchtet (siehe Abb. 1).
Nicht, dass die akuten Läsionen nicht lokal
mit antibiotischen Sprays behandelt wer-
den und innerhalb von ein bis zwei Tagen
meist erfolgreich zur Abheilung gebracht
werden könnten. Es sind die Wiederho-
lungsfälle, die den Landwirten und ande-
ren „Klauenbeauftragten” im Betrieb bei
den chronisch befallenen Kühe mit ihren
Folgeerscheinungen wie Ballenhornero-
sionen, Hautwucherungen, Zwischenze-
henwucherungen, zu hohen Außenklau-
en, Blockklauen und Sohlengeschwüren,
Kopfzerbrechen machen. Zumeist ist man
sich der chronischen Folgen der DD gar
nicht bewusst, sonst würde man mehr zu
ihrer Kontrolle tun. Dermatitis digitalis ist
nach meinen Erfahrungen auf den meisten
Betrieben „ein Problem des Problembe-
wusstseins”. Dieser Beitrag soll dazu die-
nen, ein paar Schlüsselbotschaften für Sie
als Praktiker zu formulieren und Ihnen zu
einem besseren „DD-Bewusstsein“ zu ver-
helfen.
Angesichts der Tatsache, dass mehr als
95% der Betriebe in Ländern mit intensi-
ver Rinderhaltung mit DD mehr oder weni-
ger zu kämpfen haben, kann man davon
sprechen, dass DD die am weitesten ver-
breitete infektiöse Klauenerkrankung welt-
weit ist. Angesichts der spärlichen in der
Praxis verfügbaren Behandlungs- und
Bekämpfungskonzepte ist es nicht ver-
wunderlich, dass sich viele Landwirte von
ihren Tierärzten und Klauenpflegern mit
ihrem Problem allein gelassen fühlen.
Traurige Tatsache ist, dass sich die DD
unter heutigen Haltungsbedingungen nicht
flächendeckend zum Verschwinden brin-
gen lassen wird. Einigen Betrieben gelingt
es jedoch mittels langfristiger Vorbeuge-
strategien die Risikofaktoren für DD so zu
beherrschen, dass die Erkrankung zwar
endemisch vorhanden bleibt, es aber zu
einer Art Gleichgewicht ohne Ausbrüche
der akuten Stadien kommt. Dieser Gleich-
gewichtszustand scheint in diesen Betrie-
ben von allen Beteiligten als erträglich ein-
geschätzt zu werden.
Wie kann der Gleichgewichts-zustand erreicht werden?
Man sollte sich klarmachen, dass DD eine
multifaktorielle infektiöse Klauenerkran-
kung mit einer starken bakteriellen Kom-
ponente ist, wie Read und seine Kollegen
schon 1989 festgestellt haben. Dadurch ist
die Hygiene im Stall und am Unterfuß der
Rinder, vor allem bei Färsen (also vor dem
ersten Abkalben), von großer Bedeutung
MILCH IMEDIZIN12
Milchpur 03.2012
Dermatitis digitalis: Klauen-krankheit mit vielen GesichternMortellaro’sche Krankheit, Dermatitis digitalis oder auch Erdbeerkrankheit, das sind die Namen für eine Klauenerkrankung, die mittlerweile in unseren Betrieben endemisch vorkommt und vielen Milcherzeugern Sorgen und viel Arbeit macht. Milchpur hat Prof. Dr. Dörte Döpfer, eine der weltweit führenden Expertinnen zu diesem Thema, gebeten, den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis unserer bayerischen Milcherzeuger zusammenzufassen.
Prof. Dr. Dörte Döpfer, Tierärztin und Epidemiologin, lebt, forscht und unterrichtet in Wisconsin, USA (http://www.vetmed.wisc.edu/people/dopferd/). Foto: Peinhopf
bei der Vorbeuge der DD. Gelingt es, schon die Färsen vor der
DD zu schützen, so werden sie als laktierende Kühe weniger
häufig zu chronisch von DD befallenen lahmen Kühen mit all
den genannten nachteiligen Klauenveränderungen. Da Färsen
oft nicht regelmäßig durch Klauenbäder gelassen werden, Fär-
sen oft nicht auf Klauenerkrankungen untersucht werden und
die Prävention der DD sich auf die Kühe in Milch konzentriert,
ist man am Beginn der ersten Laktation schon zu spät mit den
Vorbeugemaßnahmen gegen DD.
Das sollte sich ändern!
Für die Bildung Ihres „DD-Bewusstseins“ sollten Sie folgende
Informationen im Hinterkopf haben: Aus DD-Läsionen sind
schon viele Bakterienarten isoliert worden. Die besten „Kandi-
daten“ als Auslöser für die DD sind und bleiben die vielen Tre-
ponemen-artigen spiralförmigen Bakterien (Abbildung 2a), die
man mehr oder weniger regelmäßig in den Hautveränderun-
gen findet. Unter Einfluss von verschiedenen Chemikalien, durch
Verschiebungen des pH-Werts und den Einsatz von Antibiotika
neigen sie zur Enzystierung (Abbildung 2b), also zur Abkapse-
lung. In diesem Stadium gleichen diese Treponemen unter dem
Mikroskop Ketten von kugelförmigen Gebilden, die im Labor
innerhalb von 14 Tagen in nestartigen Knäueln zur schnellen
Vermehrung kommen. Wie sie in diesem Stadium auf die zu
ihrer Bekämpfung eingesetzten Wirkstoffe reagieren, weiß kein
Mensch! Dieses Thema stellt zur Zeit noch ein komplett ver-
nachlässigtes Forschungsgebiet im Bereich der DD dar.
Im Jahr 2011 sind erstmals Infektionsversuche mit Reinkulturen
dieser angesprochenen Treponemen-artigen Bakterien und ihre
Re-Isolierung aus künstlich hervorgerufenen DD-Läsionen
erfolgreich gewesen. Dadurch wird plausibler, dass diese Erre-
ger DD auslösen können. Es ist jedoch auch klar, dass viele
andere Bakterienarten zu den ernsten Hautschäden im Verlauf
der DD beitragen, sei es ursächlich oder als „Trittbrettfahrer”.
Die Mobilität der Treponemen-artigen Bakterien im Gewebe der
Rinderhaut hat eine wichtige Folge: In dem Moment, in dem Sie
einen Rinderfuß zur Behandlung einer akuten DD-Läsion auf-
heben, sind die Treponemen-artigen Bakterien schon bis tief in
die Haut eingedrungen, wo man sie mittels Oberflächenbe-
handlung und selbst durch invasive Chirurgie nicht mehr erreicht.
Das heißt, die lokale Behandlung der erstmaligen akuten DD-
Läsion kommt immer zu spät! Der Wiederholungsfall ist dann
trotz der lokalen Behandlung bei dem Weiterwirken von vor-
handenen Risikofaktoren schon vorprogrammiert!
Die Vorbeugemaßnahmen sollten also auf die Erreichung eines
Gleichgewichtszustandes abzielen, wobei DD zwar vorhanden
ist und ab und zu eine akute Läsion behandelt werden muss,
• Entzündungshemmer als Injektionslösung für Rinder.
• Bei Lahmheiten, akuter Mastitis und Atemwegserkrankungen.
• Geringes Injektionsvolumen.
aber wo keine Anhäufungen von akuten
Fällen auftreten. Diese Art der Vorbeuge
könnte man auch als die „Endemisierung
der DD“ bezeichnen. Die Krankheit ist zwar
unterschwellig da, es kommt aber nicht zu
kostspieligen akuten DD-Ausbrüchen..
Sind Sie als Landwirt oder „Klauenbeauf-
tragter” in der Lage, die akuten und chro-
nischen Stadien der DD bei einem tägli-
chen oder etwa einmaligen wöchentlichen
Gang durch den Stall zu erkennen und zu
zählen, so können Sie sich über die
momentane Bestandssituation in Bezug
auf DD vergewissern. Mit etwas Übung ist
dies in maximal zehn Minuten in einem
Stall mit etwa 70 im Fressgitter stehenden
Tieren möglich. Damit kennen Sie Ihre
„Pappenheimer”! Wenn die Kühe, die
immer wieder DD-Läsionen haben, ver-
mehrt akute DD-Läsionen zeigen, wird es
Zeit die Vorbeugemaßnahmen zu intensi-
vieren! Diese chronisch befallenen Tiere
werden somit zu sogenannten “Indikator-
tieren” für die gesamte Dynamik der DD,
das heißt den zeitlichen Ablauf im Bestand.
Auf diese Weise kann man DD-Ausbrü-
chen vorbeugen. Im Lauf der Zeit können
sie auch auf diese Weise den Effekt Ihrer
präventiven Maßnahmen in der Gruppe
und nicht nur am Einzeltier beurteilen. Die-
se Beurteilung ist auch unter der Einwir-
kung von Risikofaktoren, wie nach dem
Zukauf von neuen Tieren oder beim Auf-
stallen im Herbst möglich.
In Wisconsin, USA, wo ich zurzeit arbeite,
haben wir ein Verfahren entwickelt mit dem
es möglich ist, einen DD-Ausbruch vorher-
zusagen. Ich gehe viermal im Abstand von
einer Woche in den Betrieb und untersu-
che die Kühe auf die verschiedenen Sta-
dien der DD. Mit der Hilfe von „etwas
Mathematik“ – einem sogenannten Statis-
tikmodell – sind sehr zuverlässige Prog-
nosen möglich. Es bedarf jedoch keiner
Mathematik oder Statistik, um die Stadien
der DD zu erkennen und entsprechend zu
reagieren!
Welche Stadien der DD gilt eszu unterscheiden?
Zur Klassifikation der verschiedenen Sta-
dien der DD hat sich inzwischen das Sys-
tem der sogenannten „M-Stadien” inter-
national eingebürgert. „M“ steht für Mortel-
laro und man unterscheidet die Stadien
M1, M2, M3, M4 und M4.1 im Verlauf der
DD. Meistens ist man darauf fixiert, dass
man rund um den Kronsaum der Klauen,
auch um den Kronsaum der Afterklauen,
MILCH IMEDIZIN14
Milchpur 03.2012
im Zwischenklauenspalt sowie auf Tylo-
men (Zubildungen im Zwischenklauen-
spalt), die akuten roten erdbeerartigen
Geschwüre erkennt, die größer als 2 cm
im Durchmesser sind. Diese akuten Ver-
änderungen bezeichnet man als M2-Sta-
dien. Bis sie diese Größe erreichen, muss
es jedoch Vorläuferstadien geben, die M1
Stadien, die einen Durchmesser von weni-
ger als 2 cm haben. Dieser Grenzwert wur-
de gewählt, nachdem in Verlaufsstudien
beobachtet wurde, dass M1-Läsionen in
einem Rhythmus von sieben bis zehn
Tagen kommen und gehen können (und
dies ganz egal ob man sie lokal behandelt
oder nicht). Ab einem bestimmten Durch-
messer, eben bei etwa 2 cm Größe, wach-
sen sie dann rasch zu größeren und
schmerzhaften Geschwüren aus, den M2-
Stadien. Behandelt man eine M2-Läsion
wie in dem Textfeld (auf Seite 15 unten)
beschrieben, so kann man innerhalb von
ein bis zwei Tagen die Bildung einer Art von
Wundschorf erwarten. Dieser Schorf kenn-
zeichnet das M3-Stadium. Innerhalb von
sieben bis zehn Tagen verliert sich diese
feste Wunddecke und zum Vorschein kom-
men meistens chronische Veränderungen
der Hautoberfläche, die M4-Stadien, die
durch verdicktes Epithel oder proliferativ
verändertes Epithel (Hautverdickungen)
gekennzeichnet sind.
Das Rezidiv der DD, also eine wiederholte
DD-Läsion beim selben Tier, entwickelt sich
im endemisch befallenen Betrieb aus
einem M4-Stadium, auf dem sich wieder
eine kleine M1-Läsion bildet, was man
dann logischerweise als M4.1-Stadium
bezeichnet.
Es sind die M4.1-Läsionen, die die Aus-
brüche der DD mit akuten M2-Stadien
steuern. Zudem sind es diese M4.1-Sta-
dien, die zusammen mit den chronischen
Hornveränderungen und den Folgeläsio-
nen der DD auftreten. Die Vorbeugemaß-
nahmen gegen DD sollten sich daher auf
die Verhinderung des Überganges von
M4.1- zu M2-Stadien konzentrieren. Hier-
bei kommen Klauenbäder (auf jeden Fall
Abbildung 1: Die M-Stadien der Dermatitis digitalis
Typ 1: Das sind Kühe, die nie M2-Läsio-
nen, also akute DD, zeigen. 10 bis 30 %
der Kühe eines Bestandes sind solche Typ
1-Kühe und sogar zu Zeiten eines akuten
Ausbruchs gibt es Kühe, die keine M2-
Läsionen zeigen.
Typ 2: Kühe, die einmalig eine M2-Läsion
zeigen, aber nach Behandlung über lange
Zeiträume keine Wiederholungsfälle auf-
weisen. Sie sind zwar klinisch geheilt, also
äußerlich in Ordnung, aber mikrobiolo-
gisch gesehen ist die Behandlung
gescheitert, denn die Treponemen-artigen
Bakterien bleiben tief in der Haut anwe-
send. 30 bis 60 % des Bestandes sind die-
sen Typ 2-Kühen zuzuordnen.
Typ 3: Das sind die „Problemtiere“, die alle
10 bis 14 Tage neue M2-Läsionen zumeist
auf alten chronisch veränderten Hautteilen
rund um den Kronsaum aufweisen und
die immer wieder behandelt werden müs-
sen; fast alle Landwirte kennen diese Kern-
gruppe ihrer Problemtiere. Man kann sie
zur Einschätzung eines nahenden Aus-
nur für diesen Zweck zugelassene Mittel
verwenden!), eine korrekte fachgerechte
Klauenpflege und die wirksame Bekämp-
fung der Risikofaktoren, wie etwa durch die
Verbesserung der Hygiene im Stall, zum
Zuge. Bitte beachten Sie, dass man im
Klauenstand oder am Klauentisch nach
Reinigung alle M-Stadien gut erkennen
kann, während es im Melkstand oder beim
Gang hinter den Kühen am Fressgitter nur
die M2- und die chronischen M4-Stadien
von den gesunden Kühen zu unterschei-
den gilt. Da die M4- und M4.1-Stadien die
Reservoirs für DD sind, ist es besonders
wichtig, dass Sie diese erkennen können.
Einteilung von Kuh-Typen
Wenn Sie die verschiedenen DD-Stadien
verinnerlicht haben, werden Sie schnell
feststellen, dass man Kuh-Typen, je nach
ihren DD-Verlaufsformen unterscheiden
kann. Damit sind sehr gut aussagekräftige
Indikatortiere zu identifizieren.
Am besten den Fuß in einem Klauen-
stand aufheben oder korrekt am Klau-
entisch fixieren, die akute Läsion reini-
gen und trocknen. Dabei braucht kein
Blut zu fließen, die Treponemen sind
doch schon längst tiefer in die Haut ein-
gedrungen, wo Sie nicht mehr hinkom-
men! Wer Ihnen versucht weiszu-
machen, DD Läsionen vor der lokalen
Behandlung müssen „bis aufs Blut
gereinigt werden”, hat falsches Wissen
vom Verlauf dieser Klauenerkrankung,
im Gegensatz zu Ihnen jetzt. Dann mit
zwei dünnen Lagen antibiotischen
Sprays (Tetrazyklinspray oder ähnliches
Spray verwenden) im Abstand von 30
Sekunden behandeln und die Kuh für
ca. 30 Minuten auf eine möglichst gerei-
nigte Oberfläche (z.B. am Fanggitter)
entlassen.
Lokale Behandlung
Abbildung 2: (a) Spiral-form der Treponemen-artigen Bakterien ausder Dermatitis digitalis,(b) die enzystierteForm der Treponemen-artigen Bakterien, dieauch tief im Hautge-webe zu finden ist(400-fache Vergröße-rung)
Fragen Sie Ihre Tierärztin/ Ihren Tierarzt nach dem Blauspray in der 180˚-Dose.
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Abbildung 2 a Abbildung 2 b
bruchs als Indikatortiere benutzen, denn
diese Kerngruppe zeigt sich als erste mit
ernsthafteren Läsionen kurz vor einem
Ausbruch. Wer also diese Tiere im Auge
hat, hat damit ein Vorwarnsystem, das auf
akute Probleme hinweist.
Warum kommt es häufig zumScheitern der DD-Therapie?
In der Praxis ist es nicht selten frustrierend,
wenn zum Teil aufwendige Behandlungs-
maßnahmen eingeleitet und durchgeführt
werden, diese aber die erwartete dauer-
hafte Wirkung nicht erkennen lassen.
Gründe für solche erfolglose Behand-
lungsansätze können sein:
– Eine lokale Therapie der DD sollte einem
festen Schema folgen (siehe Textfeld 1), die
Wirklichkeit sieht oft aber ganz anders aus!
– Eine klinische Heilung ist nicht gleich
der mikrobiologischen Heilung, denn
wenn wegen akuter schmerzhafter Läsio-
nen lokale Behandlungen notwendig wer-
den, sind Mikroorganismen wie die Tre-
ponemen längst in der Tiefe der Haut
angelangt und fur Oberflächenbehand-
lungen, sogar für die invasive Chirurgie,
nicht mehr ohne bleibenden Schaden
erreichbar.
– M2-Läsionen entstehen oft auf verän-
dertem und verdicktem Epithel, wodurch
die lokale Abwehr und Heilung nicht nor-
mal, also weniger effektiv verläuft.
– Die Typ 3-Tiere bilden innerhalb von
zehn bis 14 Tagen nach örtlicher Behand-
lung erneute Läsionen (Rezidive) aus,
besonders unter dem Einfluss von negati-
ven Risikofaktoren, wie schlechten Hygie-
nezuständen.
– Behandlung und Prävention erfolgen
ohne gleichzeitige, langfristige Verbesse-
rung von Risikofaktoren.
Eine Wiederholung der lokalen Behand-
lung sollte nicht notwendig sein, syste-
misch angewendete Antibiotika wirken
genauso wie die lokalen, das heißt es
kommt bei beiden Anwendungsarten zur
klinischen Abheilung und genauso zu
Rezidiven. Wenn man Wartezeiten berück-
sichtigt, muss man der lokalen Anwen-
dung den Vorzug geben.
Oberflächliche Desinfektion oder Anti-
phlogistika, das heißt entzündungshem-
mende Mittel, können wirksam sein, die
Prognosen zur klinischen Heilung sind
aber meistens schlechter als bei lokalen
Antibiotika. Häufig irritieren die ange-
wandten Mittel die Wundoberfläche zudem
so sehr, dass es zu schmerzhaften Reak-
tionen bei den Tieren kommt.
Ein verschleppter Verlauf der DD durch die
Anwendung eines alternativen weniger
wirksamen Präparates führt zu tieferen
Epithelveränderungen, zur vermehrten
Anhäufung der Mikroorganismen tief
im Epithel und häufigeren Rezidiven.
Die Schlüsselbotschaften
Was tun? Zusammenfassend hier die
drei Schlusselbotschaften dieses Beitrags:
� Trotz prompter lokaler Behandlung vonakuter DD (M2-Läsionen) kommt die
MILCH IMEDIZIN16
Milchpur 03.2012
Wenn Sie ein Klauenbad anschaffen und
benutzen wollen, dann ein Klauenbad
mit „idealen” Abmessungen, verhaltens-
gerechtem Design und minimalem Auf-
wand an effektiven Klauenpflegewirk-
stoffen, die für diesen Zweck zugelassen
sind. Dazu sollten Sie regelmäßig Aus-
schau nach den M-Stadien der DD und
anderen Klauenerkrankungen halten
(mindestens einmal pro Woche) und die-
se schriftlich festhalten. Das „ideale Klau-
enbad” nach Cook et al., 2012 sehen Sie
in Abbildung 3 dargestellt. Es ist bis zu
3,65 m lang, hat einen Einstieg von 25
cm über eine untere Breite von 50 bis 70
cm, um die Kühe vor dem Einstieg abzu-
bremsen. Das Bad kennt keine Licht-
bzw. Schattenspiele. Dies wird erreicht
durch die geschlossenen Wände im
relativ begrenzten Durchlauf mit schräg
auseinanderlaufenden Seitenwänden,
von denen man eine Wand aufklappen
und zur schnellen Reinigung des Klau-
enbades benutzen kann. Die schrägen
geschlossenen Wände sorgen dafür,
dass die Kühe keine andere Wahl haben,
als fließend durch das Bad zu laufen und
über die Länge des Bades bei 6 cm
Flüssigkeitshöhe alle Füße mindestens
zweimal einzutauchen.
Wenn schon, denn schon!
Abbildung 3: Das „Ideale Klauenbad”, Design und Abmessungen nach Cook et al., 2012, siehe auch einkurzes Video unter: http://www.vetmed.wisc.edu/dms/fapm/fapmtools/lameness.htm(folgen Sie der Version 'Metric Measurements' und drücken Sie auf 'play').
Integrierte Präventions- und Kontrollstra-
tegien gegen Dermatitis digitalis haben
zum Ziel einen „erträglichen Krankheits-
status” in der Herde zu erreichen. Dies ist
der Gleichgewichtszustand zwischen
dem Infektionsdruck durch die Verursa-
cher der DD (v.a. den Treponemen) und
der Widerstandskraft der Kühe. Folgen-
de Stichpunkte sollten Sie berücksichti-
gen:
– Einzeltierbehandlung der M2-Läsionen
für Färsen, laktierende und trockenste-
hende Kühe und so notwendig auch
für das Jungvieh;
– schnelle, gezielte, regelmäßige Detek-
tion der M2-Läsionen unabhängig von
der Aufstallungsform;
– standardisierte Dokumentation der
Daten zu den Klauenerkrankungen, z.B.
heute schon mit elektronisch unter-
stützten Datenbanksystemen möglich;
– M-Stadien der DD zur Datenerhebung
benutzen;
– regelmäßige Klauenpflege für alle Kühe
in Milchviehbeständen, einmal vor der
Abkalbung und dann etwa nach 150
Tagen in Milch, um Ballenhornerosio-
nen und Sohlengeschwüre vorzubeu-
gen;
– Einteilung der Rinder in Typ 1 (keine
M2-Läsionen), Typ 2 (einmalige M2-
Läsionen) und Typ 3 (immer wieder-
kehrende, rezidivierende M2-Läsio-
nen);
– Typ 3-Tiere können als Indikatoren für
den gesamten Betrieb benutzt werden.
Wenn diese Gruppe Kühe sich ver-
schlechtert, was die DD betrifft, sollte das
Klauenpflegeprogramm, die Bekämp-
fung der Risikofaktoren und Nutzung
des Klauenbads intensiviert werden.
– Ein langfristiges, betriebsspezifisches
Schema für Klauenbäder mit der Häu-
figkeit der Anwendung, der Konzentra-
tion der Chemikalien und dem optima-
len Design des Klauenbades (dem sog.
„Idealen Klauenbad”), um Ausbrüche
zu verhindern; dies gilt auch während
der Perioden mit erhöhter Einwirkung
von Risikofaktoren;
– die Bekämpfung von bekannten Risi-
kofaktoren zusammen mit dem strate-
gischen Schema für die Klauenbäder;
– die Auswertung von Daten zur Klauen-
gesundheit, um Trends in der Entwick-
lung der DD vor den Ausbrüchen auf-
zuspüren und Klauenbäder intensivie-
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lokale Behandlung immer zu spät! Die
Treponemen sind bereits tief in die Haut
vorgedrungen und entziehen sich dort
den angewandten Mitteln.
� Die Dynamik von DD-Ausbrüchen wirdvon den chronischen Läsionen mit den
subakuten Zwischenstadien darauf
(M4.1) bestimmt, nicht nur von den M2-
Läsionen. Das Abtragen oder Heraus-
schneiden von DD Läsionen 'bis aufs
Blut' hat daher keinen Sinn, weil Sie die
tiefsitzenden Bakterien nicht erreichen!
� Eine ganzheitliche integrierte Präventi-on und Kontrolle von DD in einem
Bestand muss von den Färsen bis zu
den laktierenden und trockenstehenden
Kühen reichen, wenn sie langfristig
erfolgreich sein soll. Nur so erreicht man
strategische Verbesserungen, wie weni-
ger M2 und M4.1 Läsionen, und den
besagten Gleichgewichtszustand.
Diese Botschaften sind oft unbeliebt, die
magische Formel zur Ausmerzung der DD
ist jedoch noch nicht gefunden. So lassen
zum Beispiel wirksame Impfstoffe weiter
auf sich warten. Ein Präventionssystem
ohne die gleichzeitige Verbesserung von
Risikofaktoren und ohne besondere Pfle-
ge der Typ 3-Kühe ist in der Praxis aus-
sichtslos.
Eimeria bovis und Eimeria zuernii sind welt-
weit die Hauptverursacher für die Kokzi-
diose bei Kälbern und Jungrindern. Dabei
treten bei der Rinderkokzidiose häufig
Durchfallerkrankungen auf, die zu Ge-
wichtsverlusten und wirtschaftlichen Ein-
bußen führen.
Im Allgemeinen ist die Rinderkokzidiose in
Europa häufig anzutreffen. In England und
Wales beispielsweise wurden in 63,2 %
der untersuchten Betriebe überwiegend
E. bovis und E. zuernii nachgewiesen. In
der Schweiz wurden 36% der Kälber mit
einem Lebensalter unter 30 Monaten posi-
tiv für E. bovis und 19% für E. zuernii getes-
tet. Untersuchungen in Deutschland sind
älter oder regional begrenzt; dabei wurden
Erkrankungsraten zwischen 8 und 100 %
beobachtet. So sollte die vorliegende Stu-
die insbesondere das Vorkommen der
Kokzidienerreger E. bovis and E. zuernii bei
Kälbern und jungen Rindern flächende-
ckend über Deutschland ermitteln. Ein wei-
teres Ziel der Untersuchung war es, die
verschiedenen Einflüsse zu bestimmen,
welche die Häufigkeit und die Ausschei-
dungsrate beeinflussen. Insgesamt wur-
den 633 Kälber in Stallhaltung aus 65
zufällig in Deutschland ausgewählten
Betrieben (51 Milchvieh- und 14 Mastbe-
triebe) untersucht.
Ausmaß der Oozystenausscheidung: Ins-
gesamt konnten in 95,4 % der untersuch-
ten Betriebe die Kokzidiose bestätigt wer-
den, wobei E. bovis in 76,9 % und E. zuer-
nii in 83,1% der Fälle diagnostiziert werden
konnten. In 59,4% der Proben konnten
Eimeria spp. nachgewiesen werden. Ins-
gesamt schieden 28,8% der getesteten
Tiere E. bovis und 29,1% E. zuernii aus.
Schließlich konnte eine der beiden patho-
genen Arten in 38,9% aller Proben identi-
fiziert werden.
Ausscheidungsrate: Die durchschnittliche
Ausscheidungsrate an Oozysten aller
untersuchten Kotproben lag bei 2950 OPG
(Anzahl an Oozysten pro Gramm Kot). Bei
den häufigsten Kokzidiosearten wurden
konkret 700 OPG bei E. bovis and 1500
OPG bei E. zuernii nachgewiesen.
Die OPG-Werte wurden in Bezug auf den
Betriebstyp, das Hygienemanagement und
den Bodenbelag analysiert (siehe Abbil-
dung 1). Hinsichtlich der Betriebsart konn-
te die Tendenz erhöhter Oozystenaus-
scheidung in Milchviehbetrieben gegen-
über Mastbetrieben beobachtet werden.
Das Hygienemanagement hatte keinen
Einfluss auf die Ausscheidungsrate an
Oozysten.
Beim Fokus auf die Bodenbeschaffenheit
zeigten Tiere mit Boxeneinstreu höhere
OPG-Werte als jene, die auf Spaltenboden
gehalten wurden.
Das Ausmaß der Eiausscheidung aller
Arten und speziell von E. bovis stand in
keinem statistisch gesicherten Zusam-
menhang mit den erwähnten unter-
schiedlichen Haltungs- und Manage-
mentkriterien. Einzig stand die Oozysten-
ausscheidung von E. zuernii in statistisch
MILCH IMEDIZIN18
Milchpur 03.2012
Unterschätztes Problem: KokzidioseDie vorliegende Studie gibt einen Überblick über das derzeitige Vorkommen der pathogenen Kokzidioseerreger Eimeria bovis und Eimeria zuernii in deutschen Milchvieh- und Mastbetrieben. Fazit: Aufgrund der weiten Verbreitung in Deutschland wird die Kokzidiose als ernstes Problem angesehen.
Laut den Ergebnissen sind Kokzidiosen in deutschen Milchvieh- und Rindermastställen weit verbreitet. Foto: Hummel
gesichertem Zusammenhang mit der
Bodenbeschaffenheit.
Ein schwacher Zusammenhang wurde
auch zwischen der Oozystenausschei-
dung und dem Tieralter sowie dem Tag
nach dem Aufstallen gefunden. Grund-
sätzlich verringerte sich die Oozystenaus-
scheidung aller Arten, von E. bovis und E.
zuernii mit zunehmenden Alter und der
Zeitphase nach der Aufstallung. Die OPG-
Rate über alle Kokzidiosearten und von
E. zuernii standen in statistisch gesicher-
tem Zusammenhang mit dem Alter der
Tiere. Ebenso ist eine mathematisch nach-
weisbare Verbindung zwischen der
Gesamtausscheidungsrate und der Aus-
scheidung von E. bovis gegeben.
Übereinstimmend mit den bisherigen
Erfahrungsberichten wurde für die weitere
Beurteilung das Kriterium „Oozystenaus-
scheidung“ mit einer Ausscheidungsrate
für E. bovis bzw. für E. zuernii von mindes-
tens 500 gleichgesetzt. Eine Kokzidien-
ausscheidung war nachweisbar abhängig
vom Bodentyp. Das Alter und die Anzahl
der Tage nach der Aufstallung beeinfluss-
ten ebenso die Ausscheidung der beiden
pathogenen Arten. Diese Beobachtung traf
hochgesichert für jüngere Tiere und gesi-
chert in der Zeitphase unmittelbar nach
dem Umstallen zu.
Kokzidiose und Durchfälle
Insgesamt wurden 15,9% aller Kotproben
als Durchfall eingestuft. Der Prozentsatz
war mit 12,3% in Milchviehbetrieben gerin-
ger als in Rindermastbetrieben mit 26,3%.
Eine hochgesicherte Beziehung konnte
zwischen dem Auftreten von Durchfall und
dem Ausmaß der Oozystenausscheidung
nachgewiesen werden (siehe Abbildung
2). Höhere OPG-Werte gingen einher mit
einem vermehrten Auftreten von Durchfall.
Dies gilt sowohl für die OPG-Werte beider
Pathogene als auch einzeln für E. bovis
und E. zuernii.
Da zahlreiche andere Faktoren wie etwa
die Fütterung, Bakterien- oder Vireninfek-
tionen oder das Stallklima die Kotbeschaf-
fenheit beeinflussen können, wurde wie in
vorangegangenen Studien der Zusam-
menhang zwischen dem Durchfall und der
Kokzidienausscheidung ermittelt, um eine
Grundlage für die Auswertung von Durch-
fall zu erhalten. So konnte gezeigt werden,
dass eine statistisch hochgesicherte Ver-
bindung zwischen dem Auftreten von
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Durchfall und der Ausscheidung der bei-
den Kokzidiosearten E. bovis und E. zuer-
nii besteht.
Hohe Befallsrate
In der vorliegenden Studie konnte gezeigt
werden, dass in Deutschland ein sehr
hohes Vorkommen des Kokzidioseerre-
gers Eimeria spp – insbesondere E. bovis
und E. zuernii – besteht.
Mit einer Befallsrate von 95,4 % wurden
über alle Betriebstypen hinweg Tiere
gefunden, die Kokzidien ausscheiden.
Dabei wurden die Betriebe ungeachtet
ihrer Vorgeschichte ausgewählt. Im Schnitt
wurden nur zehn Kälber je Betrieb zufällig
untersucht, welche keine klinischen oder
verdächtigen Symptome zeigten.
Das Vorkommen der zwei Eimeria-Arten
war mit 38,9 % aller untersuchten Proben
vergleichsweise hoch, wie auch das
Auftreten der einzelnen Arten mit ungefähr
29 %. In der hier präsentierten Untersu-
chung waren die durchschnittlichen Aus-
scheidungsraten bei E. zuernii höher als
bei E. bovis.
Jüngere Kälber und solche, die zeitnäher
zur Umstallung untersucht wurden, schie-
den mehr Oozysten aus als Kälber, die
später untersucht wurden, obgleich der
Zusammenhang dieser beiden Faktoren
relativ gering war.
Die Beziehung zwischen der hier definier-
ten Kokzidienausscheidung und dem Tier-
alter sowie der Zeitphase nach der Umstal-
lung erwies sich mehr als eindeutig.
Aufgrund der unterschiedlichen Manage-
mentsysteme und ihrem möglichen Ein-
fluss auf die Epidemiologe der Kokzidiose
wurden die betriebsspezifischen Daten in
einem Fragebogen erhoben. Dabei wur-
de der Einfluss dieser Faktoren auf die
Häufigkeit und Rate der Kokzidienaus-
scheidung untersucht. So hatte der
Betriebstyp einen beachtenswerten, aber
gleichwohl nicht gesicherten Einfluss auf
die Infektion. Das Ausmaß der Ausschei-
dung in den einzelnen Proben war ten-
denziell für alle als
auch für die beiden
einzelnen Kokzi-
dienarten in Milch-
viehbetrieben höher
als in Mastbetrie-
ben. Diese Erschei-
nung kann darauf
zurückgeführt wer-
den, dass in Milch-
viehherden kleine
Mengen an Oozys-
ten häufiger ausge-
schieden werden,
wohingegen in Mastbetrieben größere
Ausscheidungsraten in geringerer Häufig-
keit zu verzeichnen sind. In Studien wird
von Beziehungen zwischen der Oozys-
tenausscheidung und der Herdengröße
berichtet, wonach mit der Herdengröße die
Ausscheidungsrate zunimmt.
Dies könnte die Erklärung dafür sein, dass
in den hier untersuchten Rindermastbe-
trieben, in denen deutlich mehr Kälber auf-
zogen wurden als in den Milchviehbetrie-
ben, zwar mehr Oozysten, dafür aber weni-
ger häufig, beobachtet werden konnten.
Das niedrigere Durchschnittsalter in den
Mastbetrieben gegenüber den Kälbern in
den Milchviehbetrieben spielt ebenso eine
Rolle. Der Betriebstyp ist deshalb mit einer
Vielzahl von Einflussfaktoren verbunden,
welche zu betriebsspezifischen Unter-
schieden führen. Entgegen den Erwar-
tungen beeinflusste das Reinigungs- und
Desinfektionsmana-
gement nicht die
Infektionshäufigkeit.
Gleichwohl muss
berücksichtigt wer-
den, dass im Frage-
bogen zu wenig auf
Details eingegan-
gen wurde. Bei-
spielsweise wurde
nicht angegeben,
welches Desinfekti-
onsmittel angewen-
det wurde. Bekannt
MILCH IMEDIZIN20
Milchpur 03.2012
ist, dass zum Beispiel kresolhaltige Desin-
fektionsmittel mit einer entsprechenden
Einwirkzeit gegenüber Kokzidien-oozysten
wirksam sind. Die Angaben, die sich auf
die Häufigkeit der Reinigung und Desin-
fektion beschränken, reichen für eine stich-
haltige Auswertung nicht aus.
Grundsätzlich ist eine intensive Reinigung
der Kälberställe die Voraussetzung für die
Desinfektion. Gleichwohl ist es schwierig
in einem Fragebogen zu erheben, wie
sorgfältig die Reinigung durchgeführt wur-
de. Dennoch soll erwähnt werden, dass 19
Betriebe (29,2%) angaben, Reinigungs-
und Desinfektionsmaßnahmen weniger als
einmal pro Monat durchzuführen. Sogar
mit einem häufigeren Hygienemanage-
ment konnte keine Abnahme des Kokzi-
dioseaufkommens oder einer Oozysten-
ausscheidung verzeichnet werden. Ob
dies an einem dafür nicht geeigneten Des-
Abb. 1: Beziehung zwischen der Oozystenausscheidungund verschiedenen Betriebskriterien
Abb. 2: Gesicherte Beziehung zwischen dem Auftretenvon Durchfall und dem Ausmaß der Oozysten-ausscheidung.
Abb. 1: Beziehung zwischen der Dozystenausscheidung undverschiedenen Betriebskriterien
MILCH I NEWS AVA 4 – MIPU 3 – TABELLEN – KOKZIDOSE2
Milchpur 02.2010
6
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
2479
3071
Milchvieh RindermastBetriebstyp
410
3881
Einstreu SpaltenBodenart
574
1809
Rein/Raus 1 x Monat
2044
Zum Umstallen
1410
Weniger oft oder nie
© AVA 2012
Abb. 2: Gesicherte Beziehung zwischen dem Auftreten von Durchfallund dem Ausmaß der Dozystenausscheidung
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
13.416
82.8
GesamtaustauschOPG1)
4.229
89
E.bovisOPG1)
6.883
2.91
E.zuerniiOPG1)
kein Durchfall
Durchfall
1) Dozysten per Gramm Kot im Durchschnitt© AVA 2012
Reinigung und Desinfektion
Dozysten per Gramm
Abb. 1: Beziehung zwischen der Dozystenausscheidung undverschiedenen Betriebskriterien
MILCH I NEWS AVA 4 – MIPU 3 – TABELLEN – KOKZIDOSE2
Milchpur 02.2010
6
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
2479
3071
Milchvieh RindermastBetriebstyp
410
3881
Einstreu SpaltenBodenart
574
1809
Rein/Raus 1 x Monat
2044
Zum Umstallen
1410
Weniger oft oder nie
© AVA 2012
Abb. 2: Gesicherte Beziehung zwischen dem Auftreten von Durchfallund dem Ausmaß der Dozystenausscheidung
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
13.416
82.8
GesamtaustauschOPG1)
4.229
89
E.bovisOPG1)
6.883
2.91
E.zuerniiOPG1)
kein Durchfall
Durchfall
1) Dozysten per Gramm Kot im Durchschnitt© AVA 2012
Reinigung und Desinfektion
Dozysten per Gramm
Oo
zyste
n p
er
Gra
mm
Ko
t
infektionsmittel gelegen hatte oder an anderen Faktoren wie etwa der
Materialbeschaffenheit der Stalleinrichtung, kann aufgrund vorlie-
gender Daten nicht bestimmt werden. Zudem verbleiben die Tiere
häufig in der Kälberbucht und rekontaminieren diese unmittelbar
nach der Reinigung. Ein solides Hygienemanagement mit Reini-
gung, Desinfektion und Umstallung der Kälber in Gruppen verringert
den Infektionsdruck und ist einer der Eckpfeiler zur Vermeidung der
Kokzidiose. Der Bodenbelag beeinflusst sowohl die durchschnittli-
che Oozystenausscheidung (gesichert bei E. zuernii) als auch die
Häufigkeit der Kokzidienausscheidung (gesichert bei E. bovis, E.
zuernii and die allgemeine Eimeria-Ausscheidung). Vor diesem Hin-
tergrund ist die Haltung auf Spaltenboden zu bevorzugen. Bisheri-
ge Untersuchungen dokumentieren höhere Infektionsraten bei Käl-
bern, die auf Stroh statt auf Spaltenboden gehalten wurden. Es wur-
de auch berichtet, dass ein gesicherter Einfluss vom Stallklima (Luft-
feuchtigkeit, Temperatur, Ammoniakgehalt, etc.) ausgeht. Der gerin-
gere Infektionsdruck auf Spaltenböden gegenüber eingestreuten
Flächen ist auf die bessere Reinigungs- und Desinfektionsmöglich-
keit und die geringere Kontamination zurückzuführen.
Eine deutliche Verbindung wurde zwischen dem Auftreten von
Durchfall und der Ausscheidungsmenge an Kokzidien gefunden.
Die Korrelation war enger bei E. zuernii als bei E. bovis, was bedeu-
tet, dass E. zuernii größeren Einfluss auf die Häufigkeit von Durch-
fall hat.
Fazit
Die vorliegende Untersuchung konnte darlegen, dass Kokzidiose
eine der Hauptursachen für Durchfall bei in Ställen aufgezogenen
Kälbern mit einem Alter zwischen drei Wochen und neun Monaten
ist. Durchfall ist ein deutliches Hauptsymptom für Kokzidiose. Tritt
Durchfall bei Kälbern auf, sollte eine parasitologische Untersuchung
auf Kokzidioseerreger durchgeführt werden, um eine gezielte
Behandlung mit Kokzidiostatika erfolgreich durchführen zu können.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kokzidiose in Deutschland ein Pro-
blem in allen Betriebstypen unabhängig der Größe darstellt. Die
Bedeutung der Kokzidiose scheint sowohl von Betriebsleitern als
auch Tierärzten unterschätzt zu werden, weil sich nur sehr wenige
Betriebe des Problems bewusst sind und gezielte Strategien wie
etwa Hygienemaßnahmen oder Kokzidiostatikaeinsatz durchführen.
Es kann auch geschlussfolgert werden, dass das Vorkommen von
E. zuernii und sein Einfluss auf das Vorkommen von Durchfall –
zumindest in Deutschland – zugunsten von E. bovis deutlich unter-
schätzt wird. doc
(Autoren dieser Untersuchung: B. Bangoura, R. Schmäschke, A. Daugschies,
Institut für Parasitologie, Universität Leipzig; H.-C. Mundt, Bayer Animal Health
GmbH, Monheim; B. Westphal, Bayer Vital GmbH, Leverkusen)
Gegen Kokzidiose helfen Ihnen Ihr Tierarzt und Bayer.
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„Unsere Kälber sterben wie die Fliegen:
Erst läuft der Durchfall, dann fehlt der
Appetit, schließlich liegen sie fest und
schon ist’s passiert.« Der Landwirt rech-
net, seine Frau kocht Kamillentee und
tränkt den ganzen Tag nur noch die Käl-
ber. Tierarzt und TBA sind ihre Dauer-
gäste. Viele Landwirtsfamilien kennen
solche frustrierenden Zeiten, denn Neu-
geborenendurchfälle sind nach wie vor
Todesursache Nr. 1 bei Kälbern. Hat der
Durchfall den Bestand erst einmal im
Griff, ist guter Rat teuer.
Stirbt einer, sterben alle
Durchfallerreger sind ganz unter-
schiedlich: Viren, Bakterien oder einzel-
lige Parasiten können beteiligt sein (sie-
he Tabelle 1). Egal welche Keime
den Durchfall aktuell auslösen: In den
Betrieb eingeschleppt und von Kalb
zu Kalb übertragen werden sie immer
wegen unhygienischer Verhältnisse.
Schützen Sie deshalb Ihre Kälber durch
� betriebseigene Schutzkleidung ins-besondere für Tierarzt und Vieh-
händler,
� Hygiene bei der Geburt,
� Unterbringung der Neugeborenen insauberen, in Problembetrieben des-infizierten und ausgetrockneten Käl-berboxen oder -iglus,
� konsequente Fliegenbekämpfung;
� Tränkeeimer und Sauger mit heißem
Wasser reinigen, bevor das nächste
Kalb getränkt wird (Sauger mit
Schnellverschluss erleichtern dies),
� Entsorgung von Tränkeresten, die Sienicht dem nächsten Kalb zum Aus-
trinken anbieten.
Jedes Durchfallkalb scheidet massen-
haft Keime aus. Daher ist die erste wich-
tige Maßnahme, sie räumlich von den
anderen zu trennen, getränkt werden sie
als letzte oder noch besser mit einem
Extra-Eimer. Alles was mit Durchfallkäl-
bern in Berührung war, gut mit heißem
Wasser reinigen, besser noch desinfi-
zieren. Anders lässt sich eine Durch-
Intensivstation im KälberstallDurchfallkälber erreichen schnell einen kritischen Zustand, in dem sie intensive medizinische Betreuung und Pflege brauchen. Wie verhindern Sie, dass der Kälberdurchfall Sie und Ihren Betrieb lahm legt? Ein Bericht von Tierärztin Dr. Jutta Berger.
MILCH IMEDIZIN22
Milchpur 03.2012
Tab. 1: Erregerübersicht nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens
Zeitpunkt Erreger Kategorie
1. Lebenswoche E. Coli BakterienClostridien
2.-3. Lebenswoche Rota- und Coronaviren VirenKryptosporidien Parasiten
Ab 4. Lebenswoche Kokzidien Parasiten
Ab 6. Lebensmonat Mucosal Disease (MD) Viren
Magen-Darm-Würmer ParasitenJederzeit Salmonellen Bakterien
Gesunde Kälber freuen den Landwirt, kranke Kälber machen Arbeit und kosten Geld. Deshalbsollte alles daran gesetzt werden, die Tiere gesund zu erhalten. Foto: Dr. Tischer
seuchung gar nicht vermeiden.
Flüssigkeit und Elektrolyte gehen bei
Kälberdurchfall in großem Maß verloren:
etwa fünf bis 15 % der Körpermasse
eines Durchfallkalbs pro Tag. Austrock-
nung und Übersäuerung des Kalbs
schreiten rasch fort.
Untertemperatur heißt Lebensgefahr
Durch die gestörte Verdauung sind
Durchfallkälber von akutem Unterzucker
bedroht. Halten diese Vorgänge an,
stirbt das Kalb. Schätzen Sie die Bedro-
hung für das Kälberleben richtig ein.
� Das Kalb hat »nur« Durchfall, siehtaber normal aus und ist munter. Der
Flüssigkeitsverlust kann allerdings
schon 5 % der Körpermasse betra-
gen! Eine Verschlechterung des All-
gemeinzustands ist also jederzeit und
schnell möglich. Seien Sie auf
»Habacht«, beginnen Sie unverzüg-
lich mit Zusatztränken!
� Ziehen Sie am Hals des Kalbs eine
Hautfalte hoch. Bleibt diese stehen
und verstreicht nicht wieder, hat das
Kalb schon etwa 6 bis 8 % seiner
Körpermasse an Flüssigkeit verloren.
� Sehen Sie Ihrem Kalb in die Augen.
Die Augäpfel sinken ein, wenn ein
Kalb mit 40 kg Lebendgewicht bereits
vier Liter Flüssigkeit verloren hat
(10 %).
� Liegt das Kalb viel und ist müde? Die
Übersäuerung hat begonnen. Die
Situation hat sich verschärft! Trinkt es
nicht mehr, ist es ein dringender Fall
für eine rettende Infusion.
� Kann das Kalb noch stehen? Liegt esfest, hat es mehr als 12 % an Flüs-
sigkeit verloren.
� Kontrollieren Sie mehrmals täglich
die Körpertemperatur. Fieber und
bläulich verwaschene Blutgefäße sei-
ner Augäpfel machen eine Antibioti-
kagabe notwendig. Antibiotika sind
sonst eher überflüssig.
Untertemperatur (unter 38,5°C) heißt,
MILCH IMEDIZIN 23
Liegt das Kalb nur noch apathisch am Boden,heißt es schnell handeln. Foto: Dr. Wenzel
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dass das Kalb bereits an Unterzucker
leidet. Es schwebt in akuter Lebensge-
fahr.
Milch belassen, Zwischentränke verabreichen
Beginnen Sie unbedingt schon im Sta-
dium »nur Durchfall« mit der Zwischen-
MILCH IMEDIZIN24
Milchpur 03.2012
tränke, um eine Austrocknung zu ver-
hindern. Zusätzlich zur normalen Voll-
milchtränke sollten möglichst viele, klei-
ne Portionen Elektrolytlösung vertränkt
werden (siehe Tabelle 2):
Handelsübliche Elektrolytlösungen ent-
halten Pufferstoffe, zum Beispiel
Natrium-Bikarbonat, die gegen die
Übersäuerung des Kalbs helfen. Gezu-
ckerter Tee oder andere Hausmittel ent-
halten diese Pufferstoffe nicht. Sie kön-
nen mit diesen als Zwischentränke zwar
die Austrocknung ausgleichen, die
Übersäuerung und ihre Folgen aber
nicht mildern. Belassen Sie die Milch im
Tränkeplan. Milch kann auch von
Durchfallkälbern in aller Regel verdaut
werden. Kälber, denen mehrere Tage
die Milch entzogen wird, magern dage-
gen zusehends ab und brauchen län-
ger, bis sie sich erholen, da sie keine
Reserven haben.
Für schwerkranke Kälber, die nicht mehr
selbst trinken, brauchen Sie (schnell)
Ihren Tierarzt. Mit der Infusion von Flüs-
sigkeit, Zuckerlösung und Elektrolyten
in die Blutbahn kann man viele Durch-
fallkälber retten. Es ist oft unglaublich,
wie schnell die todgeweihten Kälber
kurz nach einer Infusion wieder selbst
anfangen zu trinken. Sie können dann
mit dem Tränkeplan fortfahren. Fast so
wichtig wie der Flüssigkeitsersatz ist die
gute Zusprache und geduldige Versor-
gung der kranken Kälber durch die
betreuenden Menschen:
� Mehrmals täglich tränken.
� Immer trockene Einstreu.
� Zusätzliche Wärme für Kälber mit
Untertemperatur oder in kalter Umge-
bung, zum Beispiel Iglu im Winter.
Eine Ferkellampe oder eine unterge-
schobene, körperwarme Bettflasche
schützt das Kalb vor Auskühlung und
schont seine Energiereserven.
� Festliegende Kälber mehrmals täg-
lich aufstellen und geduldig zum
selbstständigen Trinken animieren.
Zentral beim Schutz vor Durchfall ist und
bleibt die Biestmilchversorgung. Spä-
testens zwei Stunden nach der Geburt
sollten rund zwei Liter Biestmilch, inner-
halb der nächsten Lebensstunden wei-
tere zwei Liter vertränkt werden.
Biestmilch schützt
Nur jetzt kann der Darm des Kalbs die
enthaltenen Abwehrstoffe vollständig
aufnehmen. Andernfalls ist die körper-
eigene Abwehr des Kalbs gegenüber
Krankheitserregern schutzlos.
Frieren Sie die Reste der ersten Biest-
milch Ihrer ältesten Kühe in Ein-Liter-
Portionen auf Vorrat ein. Tauen Sie die-
se langsam und unter Rühren auf, wenn
eine andere Kuh zu wenig Biestmilch
hat oder sie wegen einer akuten Euter-
entzündung nicht vertränkt werden
kann. Problembetriebe können ihre
Kälber durch Muttertierimpfungen
gegen verschiedene Durchfallerreger
schützen.
Dazu werden die hochtragenden Kühe
während des Trockenstehens zweimal
geimpft, über die Biestmilch geben sie
die gebildeten Antikörper an das Kalb
weiter.
Richtige Verdauung ist das A und O
Neben einem niedrigen Infektionsdruck
schützt eine gesunde Darmfunktion die
Kälber vor einer Durchfallerkrankung.
Sorgen Sie für eine funktionierende Ver-
dauung:
� Leichte Kälber mehrmals täglich mit
kleineren Mengen tränken.
� Maximal die Milchmenge von 10 %
des Körpergewichts pro Tag verträn-
ken (bei Kälte zur Deckung des
höheren Energiebedarfs um 10 %
mehr).
� Tränkeeimer mit Sauger verwenden.
Diese frühzeitig wechseln, bevor die
Öffnung ausleiert.
� Eimer so positionieren, dass das Kalb
den Kopf leicht nach oben strecken
muss, um den Sauger zu erreichen.
� Unbehandelte Vollmilch bei 38 bis
40 °C vertränken.
� Hemmstoffhaltige oder keimbelaste-
te Milch euterkranker Kühe nicht ver-
tränken.
� Milchaustauscher für Kälber unter vier
Wochen mit möglichst hohem Anteil
von Milcheiweiß (Magermilchprotein)
und 7 bis 10 % Laktose. Milchaus-
Kälbern, die wegen der Austrocknung undÜbersäuerung nicht mehr trinken, kann IhrTierarzt mit einer lebensrettenden Infusionhelfen. Foto: Dr. Wenzel,Vogt
Tab. 2: Tränkeplan für Durchfallkälber
Morgens 7.00 Uhr 1,5 bis 2 l MilchZwischentränke 10.00 Uhr 1bis 2 l ElektrolytlösungMittags 13.00 Uhr 1,5 bis 2 l MilchZwischentränke 16.00 Uhr 1bis 2 l ElektrolytlösungAbends 19.00 Uhr 1,5 bis 2 l MilchZwischentränke 22.00 Uhr 1bis 2 l Elektrolytlösung
So lange fortführen, bis die Kotkonsistenz wieder normalem Milchkot entspricht.(Quelle: Rademacher)
tauscher mit hohen Anteilen pflanzliches Eiweiß und/oder
Stärkegehalt können schlecht verdaut werden.
� Wasser zur freien Verfügung (nicht im Saugeimer). Trän-
ken oder Eimer werden täglich gereinigt.
� Kälberkorn oder ähnliches ab dem zweiten Lebenstag.
Kleine Mengen füttern, täglich erneuern.
� Heu bester Qualität spätestens nach der 1. Lebenswoche.
Fazit
Ein Kälberdurchfall-Durchmarsch ist eine belastende Situa-
tion. Wirtschaftliche Verluste und hoher Pflegeaufwand stra-
pazieren Betrieb und Menschen. Versuchen Sie daher, durch
Prophylaxemaßnahmen und fachkundiges, schnelles Rea-
gieren im Krankheitsfall die Situation nicht eskalieren zu las-
sen.
Milchkühe richtig füttern
Kühe mit hoher Milchleistung wiederkäuergerecht zufüttern, ist eine Kunst. Gesundheit und Fruchtbarkeitder Tiere können nur durch eine wiederkäuer- undbedarfsgerechte Fütterung erhalten bleiben. Das aktualisierte Heft »Milchkuhfütterung« erklärt, wieMilchviehhalter Rationen kostenorientiert planen,
umsetzen und kontrollierenkönnen. Dabei gilt es, Unter-oder Überversorgungen inden verschiedenen Laktati-onsphasen zu vermeiden.Wie kann die Futteraufnahmeund der Kraftfuttereinsatzoptimiert werden? Was ist beieiner Total-Misch-Ration zuberücksichtigen? Welche
Maßnahmen helfen gegen Fütterungskrankheiten?Das sind nur einige Fragen, die der praxisorientierteRatgeber beantwortet. aid-Heft »Milchkuhfütterung«, 84 Seiten, 3. verän-derte Neuauflage, Bestell-Nr.: DW65-1089,ISBN/EAN: 978-3-8308-1020-9, Preis: 3,50 EUR, zzgl.einer Versandkostenpauschale von 3,00 EUR gegenRechnung. Bestellung unter aid infodienst e.V., Ver-trieb, Postfach 1627, 53006 Bonn, Telefon: 0180/3849900, E-Mail: Bestellung@aid.de oder im Inter-net unter www.aid-medienshop.de.
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Weltweit werden große Anstrengungen
unternommen, um Prophylaxekonzep-
te gegen Mastitiden auszuarbeiten.
Euterentzündungen gehören zu den
häufigsten Erkrankungen beim Milch-
vieh und verursachen große ökonomi-
sche Verluste. Mastitiserreger werden
generell in euterassoziierte und umwelt-
assoziierte Erreger eingeteilt. Die Unter-
scheidung derselben erfolgt aufgrund
des Reservoirs, wobei beide durch
mangelhafte Hygiene übertragen wer-
den können. Der National Mastitis
Council (NMC) empfiehlt in seinem
Mastitis-Kontrollprogramm, die Zitzen
vor dem Melken mit einer desinfizieren-
den Lösung für mindestens 10 bis 20
Sekunden zu waschen und danach mit
Einwegtüchern oder Papier gut abzu-
trocknen. Nach dem Melken sollen die
Zitzen mit desinfizierenden Zitzentauch-
mitteln behandelt werden. Die Zitzen-
tauch-Kommission von NMC bestätigt
den Nutzen von Zitzendesinfektions-
Konzentraten. Diese müssen aber vom
Hersteller getestet werden, sodass sie
nach dem Anfertigen der Fertigmi-
schung auf dem Betrieb noch wirksam
sind. Hier stellt sich die Frage, ob am
Dispenser, in der Umgebung des Aus-
tritts der Eutertücher, in der Holzwolle
oder in anderen trockenen Zitzenreini-
gern, sowie in den Tauchbechern Bak-
terien vorhanden sind, die in die Zitzen
gelangen und zu Mastitiden führen kön-
nen. Ziel unserer Studie war es, die
Häufigkeit von kontaminierten Desin-
fektionsmitteln und Gerätschaften beim
Melkakt aufzuzeigen und einen mögli-
chen Zusammenhang zwischen dieser
Kontamination und einer Euterinfektion
nachzuweisen.
Zehn Betriebe mit der höchsten Masti-
tisrate aus dem Einzugsgebiet der
ambulatorischen Abteilung der Univer-
sität Zürich wurden je fünf Mal in einem
Abstand von 15 Tagen besucht. Insge-
samt wurden 344 nicht mit Antibiotika
behandelte Kühe untersucht. Beim posi-
tiven Schalmtest (CMT) wurde eine Vier-
telgemelksprobe des betroffenen Vier-
tels gewonnen. Je nach Melkverfahren
wurden zusätzlich Tupferproben vor und
nach der Anwendung von Holzwolle,
Papiertüchern, Zitzendesinfektionstü-
chern, Hände der Melker, Zitzenbechern
sowie verschiedene Proben von
Zitzentauchmitteln, Reinigungsmitteln
(MGRL) und -wasser entnommen.
Die verschiedenen Gerätschaften, Rei-
nigungs- und Euterdesinfektionsmittel
wurden spezifisch auf Kontamination mit
Koagulase negativen Staphylokokken
(CNS) untersucht. Insgesamt wurden
199 Stämme als CNS identifiziert, wobei
14 verschiedene CNS-Spezies gefun-
den wurden (siehe Tab.1).
Wo die Erreger lauern Bakteriell kontaminierte Desinfektionsmittel und Gerätschaften beim Melkakt können Mastitiden verursachen, wie Dr. Simona Maria Sigrist, Tierarztpraxis Linth AG ausTuggen/Schweiz, anhand folgender Studie verdeutlicht.
MILCH I HYGIENE26
Milchpur 03.2012
Keime überall: Selbst bei der Euterreinigung – sofern suboptimal durchgeführt – könnenErreger übertragen werden. Foto: Agrarfoto
Dabei hat sich herausgestellt, dass die
Reinigungs- und Desinfektionsmittel
der jeweiligen Betriebe immer wieder
mit verschiedenen CNS-Spezies und
Mischflora kontaminiert waren. Tabellen
2a und 2b zeigen Vorkommen, Vertei-
lung und Dynamik der jeweiligen CNS-
Spezies in der Milch und bei den Gerät-
schaften, Reinigungs- sowie Desinfekti-
onsmitteln pro Betrieb.
Zudem wurden die Keime, die in den
beprobten Materialien nachweisbar
waren, auch in der Milch einzelner Kühe
nachgewiesen. Dabei handelte es sich
um euterassoziierte Erreger, die bedingt
pathogen sein können. Umweltassozi-
ierte Keime wurden nur sporadisch in
Milch und in einigen Gerätschaften
nachgewiesen.
Korrekter Umgang mit Mate-rialien/Einsatzmitteln wichtig
In der Regel werden Eutertücher in gro-
ßen Packungen als Einwegeutertücher-
rollen verkauft. Diese werden in einer
alkoholhaltigen Lösung getränkt und im
Stall in einem geschlossenen Behälter
gelagert und innerhalb von zwei bis drei
Wochen aufgebraucht. Es ist anzuneh-
men, dass die Wirkung dieser alkohol-
haltigen Lösung durch wiederholtes Öff-
nen des Behälters schon nach zwei bis
drei Tagen stark abnimmt, wenn sie,
MILCH I HYGIENE 27
Tab. 1: Vorkommen und Verteilung der verschiedenen CNS-Speziespro Entnahmestelle
Milch Dipplsg. Tücher HW Hände Becher Disp. Tank Spül. MGRL Tot. %Beprobt Tot. 606 86 80 33 7 68 78 19 26 23 1026 /Isolierte KNS 76 34 21 1 6 11 30 6 6 5 209 100CASO=MP / 16 10 4 2 5 10 2 2 2 53 /S. sapro/xyl. 38 16 11 5 2 3 19 2 3 2 101 50.7S. sciuri 11 4 7 7 2 3 6 0 0 0 40 20.1S. chromo. 10 2 0 0 0 0 0 0 0 0 12 6S. equorurm 2 4 1 0 0 0 1 1 1 1 11 5.5S. vitulus 1 3 1 0 1 1 0 0 1 0 8 4S. haemo. 2 2 0 1 0 1 0 0 1 0 7 3.5S. fleuretii 0 2 1 0 0 2 0 1 0 0 6 3S. sapro. 2 0 1 0 0 0 0 0 1 0 4 2S. succinus 1 0 0 1 0 0 1 0 0 0 3 1.5S. cohnii 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 2 1.2S. pasteuri 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 1.2S. qallinarum 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0.5S. simulans 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0.5S. epiderm 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 0.5
Dipplsg.: Zitzentauchlösung, HW: Holzwolle, Disp.: Dispenser, Spül.: Spülwasser, MGRL: Melkgeschirrreinigungslösung,CASO = MP Anzahl gleicher Erreger, die in Materialien sowie in Milchproben aus demselben Betrieb gefunden wurden.
MILCH I HYGIENE2
Milchpur 03.2012
durch das Verdunsten vom Alkohol,
nicht sogar ganz verschwindet. Ein Hin-
weis dazu ist das häufige Vorkommen
von Gram positiven Kokken, Gram
negativen Stäbchen, Bacillus spp., Pro-
teus und Schimmel, die in dieser Studie
auf frisch vom Dispenser entnommenen
Tüchern nachgewiesen wurden.
Die Holzwolle wurde oft in der ursprüng-
lichen Packung zwar trocken, aber offen
im Stall gelagert. Beim Melkvorgang
wurde die nötige Menge an Holzwolle
in den Gürtel des Melkers geklemmt
und die Zitzen je nach Verschmut-
zungsgrad gereinigt.
Obwohl in der Regel die Holzwolle nach
jedem Tier gewechselt wurde, konnte
sie durch Manipulation, offene Lagerung
oder auch durch die Luftfeuchtigkeit
im Stall kontaminiert werden. Während
der Studie wurden auch ungünstige
Lagerorte wie z.B. hinter den Kühen
oder auf den Fensterbrettern, beobach-
tet.
In sieben von acht Betrieben konnte der
gleiche Bakterienstamm in der Milch
und im Zitzentauchmittel nachgewiesen
werden. Überverdünnte Tauchlösungen
verlieren ihre Wirkung auf die Mikroor-
ganismen. Verunreinigte Kanisteraus-
gänge stellen eine Kontaminationsge-
fahr für das frisch entnommene Dipp-
mittel dar. Je größer der Verschmut-
zungsgrad des Tauchmittels ist, desto
geringer ist auch seine desinfizierende
Wirkung.
Während der Studie wurden nur selten
(je nach Bestandesgröße) die Tauchlö-
sungen nach jeder Melkzeit frisch her-
gestellt. Nicht immer wurden die Rest-
mengen entsorgt. Rückführen dieser
Restmengen birgt die Gefahr einer
Rekontamination in sich.
Ein für verschiedene Tiere verwendeter
Dippbecher stellt ebenfalls eine Infekti-
onsquelle für die Milchdrüse dar. Durch
rezirkulierende Zitzentauchbecher wird
die Lösung, die mit der Zitzenhaut in
Kontakt gekommen ist, mit der saube-
ren Lösung in der Flasche gemischt.
Nichtzirkulierende Zitzentauchbecher
halten die Tauchlösung, die mit der Zit-
zenhaut in Kontakt gekommen ist, durch
einen getrennten Behälter vom Rest des
Becherinhaltes getrennt.
Gemäß dem National Mastitis Council
(NMC) ist diese Methode zu bevorzu-
gen. Aus hygienischer Sicht ideal wäre
28
Tab. 2a: Verteilung der CNS-Spezies vor (V) und nach (N) dem Melken pro Betrieb (A – E)
Eutertuch
Zitz.tauch
Melk.reing. Isg
Zitzen-becherTankSpül-wasser
Kuh
Betrieb A Betrieb B Betrieb C Betrieb D Betrieb E
Holzw/Hände
Dispenser
Tab. 2b: Verteilung der CNS-Spezies vor (V) und nach (N) dem Melken pro Betrieb (F – J)
Eutertuch
Zitz.tauch
Melk.reing. IsgZitzen-becherTankSpül-wasser
Kuh
Betrieb F Betrieb G Betrieb H Betrieb I Betrieb J
Holzw/Hände
Dispenser
es, wenn die verbrauchte Tauchlösung
nach jedem Tier ausgewechselt wird.
Ein Nachteil sind hier höhere Ver-
brauchsmengen. Eine andere Möglich-
keit, Zitzen nach dem Melken zu desin-
fizieren, ist das Sprühverfahren.
Dieses hat den Vorteil, eine Kontamina-
tion der Zitzen mit organischem Materi-
al zu vermeiden, da das Desinfektions-
mittel im Reservoirbehälter vor der
Applikation nicht verschmutzt werden
kann.
Als Nachteil eines Sprühverfahrens
kann die Gefahr von Sprühschatten
erwähnt werden, was ein unvollständi-
ges Benetzen der Zitze mit Desinfekti-
onsmittel zur Folge hat.
Fazit
Unsere Ergebnisse zeigen, dass über
Reinigungs- und Desinfektionsmittellö-
sungen Erreger auf das Euter übertra-
gen werden und zu einer Mastitis füh-
ren können. Zum Teil wurden Reini-
gungs- und Desinfektionsmittel aber
nicht immer korrekt gelagert bzw. her-
gestellt.
Diese Arbeit soll nicht vor dem
Gebrauch von Zitzendesinfektions- und
Zitzenreinigungsmittel warnen, sondern
deren Gebrauch optimieren.
MILCH I HYGIENE 29
Papiertücher-Dispenser, platziert an einer Kot exponierten Stelle. Zitzentauchmittel in einem rezirkulierenden Tauchbecher.
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Verlag:AVA Agrar-Verlag Allgäu GmbH, Porschestraße 2, 87437 Kempten
Geschäftsführender Gesellschafter:Dip.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle
Herausgeber:Milchprüfring Bayern e.V., Hochstatt 2, 85283 Wolnzach
Verlagsleitung Agrar:Dr. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41,eMail: redaktion@ava-verlag.de
Redaktion:Dr. Christian Baumgartner (verantw.) Tel.: 08442 / 9599-0, eMail: baumgartner@milchpur.infoDr. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41,eMail: redaktion@ava-verlag.deAndreas Hummel, Tel. 0831 / 57142-14eMail: a.hummel@ava-verlag.de
Anzeigen:Karl König (verantw.) Tel.: 08303 / 923 9114,eMail: koenig@milchpur.info
Vertrieb & Abo:Rita Barth, Tel.: 0831 / 57142-11,eMail: abo@ava-verlag.de
Erscheinungsweise: Viermal im Jahr
Bezugspreis: Kostenlose Verteilung an alleMilcherzeuger in Bayern Schutzgebühr € 3,–Einzelhefte € 3,–(zzgl. Versandkosten)Jahresabonnement € 10,–(zzgl. Versandkosten)
Druckerei: KKW-Druck GmbHHeisinger Straße 17, 87437 KemptenTel. 0831/57503-10, eMail: kontakt@kkw-druck.de
Druckauflage: 49.000Tatsächlich verbreitete Auflage (TvA) 48.500
Bankverbindungen:Deutschland
Raiffeisenbank Kempten-St. MangKto.-Nr. 02 15 600, BLZ 733 699 02Sparkasse Allgäu, Kto.-Nr. 29 090, BLZ 733 500 00Postscheckkonto MünchenKto.-Nr. 75 542-803, BLZ 700 100 80
ÖsterreichSparkasse Reutte, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 205 09
SchweizSt. Gallische Kreditanstalt, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 6900
Erfüllungs- und Gerichtsstand: Kempten/Allgäu
Alle Arten der Verbreitung, auch durch Film, Funk oder Fernse-hen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, aus-zugsweiser Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewin-nung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind verboten. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers oder seinenInitialen gekennzeichnet sind, brauchen nicht die Meinungder Redaktion wiederzugeben. Mit Übernahme der Manu-skripte und Bilder an den Verlag versichert der Verfasser,dass es sich um Erstveröffentlichungen handelt und dasskeine anderweitigen Copyright- oder Verlagsverpflichtungenvorliegen. Zweitveröffentlichungen werden nicht honoriert. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Belieferungs- oder Ent-schädigungsanspruch.
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Lange Zeit zweifelte niemand an den
Regenerationskräften der voralpinen Grün-
landbestände. Diese galten als unkompli-
ziert, winterhart und widerstandfähig.
Bewirtschaftungsfehler wurden als unpro-
blematisch abgetan. „Gras wächst von
allein und immer”, war die weitläufige Mei-
nung. In den letzen Jahren hat sich die hei-
le Welt der Grünlandbauern aber verdun-
kelt. Wo früher Weidelgräser, Wiesen-
schwingel und Wiesenrispe eine leis-
tungsstarke Grasnarbe bildeten, wuchert
heute vielerorts die Gemeine Rispe und
die Erträge schrumpfen. Was war passiert?
Für BayWa-Pflanzenbauberater Markus
Steinheber spielten dieser langsamen Ent-
wicklung viele Faktoren in die Hand. Zum
einen führte die Verfügbarkeit von Fläche
und die steigenden Düngemittelpreise zu
einer Extensivierung der Bewirtschaftung
im Bezug auf den Einsatz von Mineral-
dünger, gleichzeitig blieb aber die Nut-
zungsintensität hoch. Besonders in KuLaP-
Betrieben war diese Praxis weit verbreitet.
Doch über die Gülle konnte der hohe
Stickstoffbedarf bei weitem nicht gedeckt
werden. Unter der Unterversorgung litten
laut Seinheber vor allem die wertvollen
Gräser – sie blieben nach und nach aus.
Schwere Erntegeräte und deren Einsatz
bei ungünstigen Erntebedingungen wie
etwa Bodenverdichtung, ein hoher Schnitt,
sowie Mäuseplagen begünstigten schließ-
lich die Verbreitung der Gemeinen Rispe in
den Bestandslücken. Steinheber: „Dies
geschah alles nicht von heute auf morgen,
MILCH I INDUSTRIE NEWS32
Milchpur 03.2012
Professionelle Grünlandpflegelohnt sich!In Waltenhofen/Allgäu stellte die BayWa AG ihr Grünland-programm vor. Im Vordergrund stand neben der Präsen-tation ausgereifter Saatgutmischungen der Kampf gegen die Gemeine Rispe.
Auf dieser Fläche in Unterburg bei Waltenhofen veranstaltete die BayWa ihren Grünlandtag. Das Fazit: Professionelle und regelmäßige Grünlandpflege lohnt sich!
BayWa-Pflanzenbauexperte Markus Stein-heber stellte verschiedene Grünlandsanie-rungsvarianten vor.
Konventionelles (l.) und Mantelsaatgut im Vergleich. Die Umschichtung macht das Saatgut wi-derstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse und verbessert damit die Keimfähigkeit.
sondern schleichend und kaum wahr-
nehmbar. Erst seit etwa drei Jahren ist das
Rispenproblem für die Masse der Betriebe
ein Thema. Die zunehmende Flächen-
knappheit hat es jetzt verstärkt”.
Doch was tun? Eine Patentlösung konnte
auch die BayWa im Rahmen der Vorfüh-
rung in Waltenhofen/Allgäu nicht anbieten.
Während in den Ackerbauregionen ein
Umbruch mit anschließendem (einmali-
gem) Maisanbau das Problem nachhaltig
löst, sind dem Grünlandbetrieb oft die Hän-
de gebunden. Eine Sanierung ist hier teu-
er, zeitaufwendig und mit unkalkulierbaren
Risiken verbunden. Steinheber riet zur
Ausdauer: „Die Probleme, die sich im Lau-
fe von zehn Jahren entwickelt haben, wer-
den sich nicht mit einer einzigen Nachsaat
korrigieren lassen. Eine erfolgreiche Grün-
landsanierung braucht Zeit!”. Eine der
größten Herausforderungen besteht darin,
die gemeine Rispe aus den Beständen zu
verdrängen, um an ihrer Stelle wieder
ertragreiche Gräser zu platzieren. Auf der
Versuchsfläche in Waltenhofen hatte die
BayWa hierzu verschiedene Bekämp-
fungsalternativen getestet. Parallel zum
Grünlandstriegel mit anschließender Nach-
saat, rückte das BayWa-Versuchsteam der
Gemeinen Rispe mit einer Flächensprit-
zung und anschließender Nachsaat auf
den Pelz. Auf beiden Versuchsflächen prä-
sentierte sich den Teilnehmern eine dich-
te Grasnarbe mit gutem Grasbestand, sig-
nifikante Unterschiede waren sechs
Wochen nach den Sanierungsmaßnah-
men noch nicht zu erkennen. Die BayWa
wird den Versuch weiter fachlich begleiten
und erhofft sich vom Langzeitversuch neue
Erkenntnisse, welche dann auch nach
außen hin kommuniziert werden.
Wer sich die Mühe macht und seine Grün-
landbestände mit hohem technischen und
finanziellen Aufwand saniert, sollte nach
Meinuntg von Planterra-Produktmanage-
rin Katharina Mayer beim Saatgut keine
Kompromisse eingehen. Planterra setze
hier konsequent auf innovativen Zuchtfort-
schritt und wähle die Sorten erst nach
sorgfältiger Prüfung aus. Diese würden
züchterübergreifend selektiert und unter-
liegen ständig strengen Qualitätskontrol-
len. Da nur amtlich empfohlene Sorten
zum Einsatz kommen, könnten die
Mischungen auch standortgerecht einge-
setzt werden. Eine Lanze brach Mayer für
die Mantelsaat. Ein Schutzmantel aus meh-
reren Schichten umgibt dabei das einzel-
ne Saatkorn und macht es widerstandsfä-
higer gegen äußere Einflüsse. Das höhe-
re Tausendkorngewicht verbessert die
Saateigenschaften auch unter ungünsti-
gen Bedingungen wie etwa Wind, hoher
Konkurrenzdruck der Altnarbe oder Tro-
ckenheit. Da der Mantelsaat eine bessere
Keimfähigkeit unterstellt wird, sinkt die Auf-
wandmenge bei gleichbleibenden Saat-
gutkosten je Hektar.
Pflegen statt sanieren
Das beste Saatgut hilft aber wenig, wenn
die Saattechnik Defizite aufweist. Andreas
Hönscher von der Firma Güttler warb in
diesem Zusammenhang für die Green-
Master Systemsaattechnik. Je nach Jah-
reszeit und den Anforderungen des
Bestandes entsprechend, könne das Sys-
tem aus Striegel, Nachsaattechnik und
Prismenwalze flexibel den Bedürfnissen
angepasst werden.
Das Ziel ist für Hönscher dabei, immer die
Grundfutterleistung je Hektar Grünland zu
erhalten oder zu steigern. Fehlentwicklun-
gen im Bestand sollten möglichst früh
erkannt und entsprechend angegangen
werden. Hönscher: „Hat sich die Gemeine
Rispe in der Fläche massiv ausgebreitet,
kostet die Sanierung viel Geld und die
Erfolgschancen sind vielen Risikofaktoren
unterworfen.”
Eine regelmäßige, auf mehrere Schritte
verteilte Bestandspflege, mit Walzen, Strie-
geln und einer fachgerechten Über- oder
Nachsaat gehört für ihn deshalb zur erfolg-
reichen Grünlandbewirtschaftung, wie die
sachgerechte Düngung und Ernte. Die
Kosten der entsprechenden Technik stell-
te er dabei dem Mehrertrag durch eine
höhere Grundfutterleistung gegenüber.
Sein Fazit: „Professionelle, regelmäßige
Grünlandpflege lohnt sich!”
Saatgut-Produktmanagerin KatharinaMayer warb für die Vorteile des neuen Man-telsaatguts. Fotos: Metz
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Auzuchtkälber und
Fresser, Früh- und
Normalentwöhnung
Bereits vor der Hitzewelle in den USA ist
die Sojaernte in den beiden großen
Exportländern Brasilien und Argentinien
um rund 15% eingebrochen. Auch hier
war eine massive Trockenperiode in den
wichtigsten Wachstumsmonaten aus-
schlaggebend. In den USA wurden die
Ernteerwartungen stetig nach unten korri-
giert. China, das größte Importland für
Sojabohnen hat in den letzten vier Jahren
seine Importmengen um rund 40 %
erhöht. Gleichzeitig ist die Sojaproduktion
weltweit (Wirtschaftsjahr 2011/12) um 11 %
gesunken. Das Angebot sinkt und die
Nachfrage steigt, so auch die Preise.
Auch die Börsenkurse für Raps, Weizen
und Mais zeigen deutliche Trends nach
oben. Ob diese Kursrekorde ausschließ-
lich mit den Wetterkapriolen in den Anbau-
ländern oder mit Spekulationen an den
Rohstoffbörsen zu begründen sind, ist
unklar. Im Geldbeutel unserer Milchvieh-
halter spielen diese Gründe keine Rolle.
Es schmerzt.
Die Lösung liegt vor der Haustür: Regio-
nale Fütterung ist eine echte Alternative.
Die Erzeugung, Verarbeitung und der Ver-
brauch von regionalen Futtermitteln stei-
gern die Wertschöpfung. Im Bereich der
Eiweißfuttermittel eignen sich Rapspro-
dukte, Körnerleguminosen, Grünlandpro-
dukte und Ackerfutter wie Rotklee oder
Luzerne.
Unser Dauergrünland muss sich mit
2 500 kg Eiweißertrag pro Hektar nicht hin-
ter Importsoja verstecken. Soja nur ca. 800
kg Eiweiß pro Hektar. Damit erreicht das
Dauergrünland vor der Haustür mehr als
dreimal so viel Eiweiß im Vergleich zu Soja.
Diese Erträge sind gentechnikfrei. Die gen-
technikfreie Fütterung wird nicht nur von
den Verbrauchern gewünscht, auch viele
Molkereien haben hier ihre Vorgaben
geändert. Dabei sollte nicht vergessen wer-
den, dass Importsoja zu ca. 80% gentech-
Explodierende Preise – was nun? In einer globalisierten Welt müssen unsere Landwirte mit kräftig steigenden Futterkostenumgehen. Die Gründe für den explositionsartigen Preisanstieg bei Sojaschrot und seine Auswirkung auf die Gruppe der Ölschrote sind vielfältig.
MILCH I INDUSTRIE NEWS34
Milchpur 03.2012
Wiesengraspellets in derEntstehung: Nach Ernte und
Transport wird das Gras abgeladenund die Trocknugnsanlage beschickt.Dort entstehen die schmackhaften
Pellets mit UDP-Werten vonmindestens 40 %.
➦➦
➦➦
nisch manipuliert ist. In Zeiten von kost-
spieligen Futtermitteln, bietet die Heißluft-
trocknung eine hervorragende Möglichkeit
die guten Inhaltsstoffe der Wiesengraser-
träge langfristig zu konservieren. Weitere
Argumente für die heimische Eiweißbom-
be sind die kurzen Transportwege, die
Reinheit und Ursprünglichkeit sowie die
ungeschlagene Schmackhaftigkeit dieser
Futtermittel.
Die Eiweißfraktion beispeilsweise von
Edelgrün enthält mindestens 40% an UDP,
dem Durchflussprotein. Dieser hohe Wert
ist nur über das Verfahren der Heißluft-
konservierung zu erreichen und bietet kla-
re Vorteile bei der Fütterung. Die Komple-
xität der Vitamine und Mineralstoffe in Wie-
sengraspellets haben neben der Eiweiß-
versorgung weitere positive Effekte. Der
hohe Anteil an Beta-Carotin wirkt sich posi-
tiv auf die Fruchtbarkeit aus, der Stoff-
wechsel wird reguliert und sorgt für eine
stabile Tiergesundheit. Mit 2 bis 5 kg Wie-
sengraspellets pro Tag ist die Milchkuh
bestens versorgt.
Als Mitglied in einer Futtertrocknungsge-
nossenschaft erreichen Landwirte die vol-
le Wertschöpfung und können Importsoja
einsparen, denn der Landwirt entscheidet,
was am Trog der Kuh ankommen soll.
Ein Beispiel, dass es auch „ohne“ geht, ist
der Betrieb von Herrn Renzler, Landwirt in
Wangen im Allgäu. Er verzichtet aus Über-
zeugung auf Soja in der Fütterung seiner
70 Milchkühe. „Ich möchte mich nicht am
Raubbau in den Erzeugerländern beteili-
gen und bin davon überzeugt, dass eine
regionale Fütterung der bessere Weg ist.
Mein Betrieb ist nicht auf Höchstleistungen
in der Milcherzeugung ausgelegt, mit ca.
8 000 l Milchleistung, bin ich zufrieden.
Meine Kühe habe ich im Durchschnitt fünf
bis sechs Jahre im Stall. Als Basis füttere
ich Rapskuchen, Wiesengraspellets und
Kraftfutter der Energiestufe 3, im Sommer
kommt eine Mischung aus Grünfutter und
Mais hinzu. Im Winter wird diese Mischung
durch Mais- und Grassilage mit ein biss-
chen Heu ersetzt. Jeder Betrieb setzt ande-
re Schwerpunkte, aber leben wollen wir
alle und das bedeutet auch stetig die Kos-
ten in der Fütterung im Blick zu haben. Ich
erzeuge meine Produkte nachhaltig und
regional, damit bin ich immer gut gefah-
ren.“
MILCH I INDUSTRIE NEWS 35
MIlchkühe nehmendie Graspellets
gerne auf.Werkfotos
»Gott sei Dank gentechnikfrei!«
Wir von Edelgrün sehen unsere Schöpfung als höchstes Gut. Das bewahren wir – jetzt und in der Zukunft. Gentechnische Beeinflussung, um kurzfristig wirtschaftliche Vorteile zu erzielen, ist für uns kein Thema. Edelgrün ist das beste gentechnikfreie Futter auf dem Markt: Für wertvolle Lebensmittel in einer lebenswerten Umwelt.
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Da sollten Sie unbedingt mit dabei sein:
2012 feiert das Bayerische Zentral-Land-
wirtschaftsfest (ZLF) sein 125. Jubiläum.
Vom 22. bis zum 30. September veran-
staltet der Bayerische Bauernverband
die traditionelle Land- und Forstwirt-
schaftsausstellung direkt neben dem
Oktoberfest auf der Theresienwiese in
München. Mit dem Motto „LebensMittel-
Punkt Landwirtschaft“ rücken beim ZLF
2012 die neuesten Entwicklungen in den
Bereichen Landtechnik, erneuerbare
Energien, Qualitätssicherung unserer
Lebensmittel und die Themen „saisonal
– regional – global“ ins Zentrum.
Blickfang des Ausstellungsmittelpunkts
wird eine begehbare Weltkugel sein.
Hier heißt es für die Besucher, auch mal
über den Tellerrand zu schauen.
Landwirtschaft und Welternährung sind
in der heutigen globalen Welt untrenn-
bar miteinander verbunden. Dafür ist
eine effiziente, nachhaltige und moder-
ne Land- und Forstwirtschaft entschei-
dend.
Das ZLF ist die ideale Gelegenheit, sich
über die Landwirtschaft und unsere
Lebensmittel zu informieren. Auf
120 000 m2 Gesamtfläche präsentieren
mehr als 650 Aussteller aus dem In-
und Ausland eine breite Palette an inte-
ressanten Produkten und Informationen.
Bei faszinierenden Vorführungen, ver-
schiedenen Wettbewerben, sehenswer-
ten Lehr- und Sonderschauen, aktuel-
len Diskussionen und Verlosungen
kommt jeder auf seine Kosten.
Täglich wechselnde, atemberaubende
Tiervorführungen und Schaunummern
im Großen Ring machen den Besuch
des ZLF zu einem lohnenden und
unvergesslichen Ausflug für die ganze
Familie. Natürlich kommen auch Gast-
lichkeit und Unterhaltung nicht zu kurz.
Erleben Sie die ganze Vielfalt bayeri-
scher Köstlichkeiten aus den verschie-
densten Regionen auf dem gesamten
Ausstellungsgelände und im Festzelt.
36
Milchpur 03.2012
Das ZLF feiert JubiläumDas traditionelle Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest findet dieses Jahr mittlerweile zum 125. Mal statt.
Das ZLF – Bayerns großes Landwirtschaftsfest – feiert heuer sein 125-jähriges Jubiläum. Foto: ZLF
Das ZLF-Programm 2012
Original Lubratec® Seitenlüftungs-Systeme
Skytex® Lichtfirst
Ventitec Großraum-Ventilator
HUESKER Synthetic GmbHPostfach 126248705 GescherTel.: +49 (0)25 42 / 701-0Fax: +49 (0)25 42 / 701-469E-Mail: techtex@HUESKER.dewww.HUESKER.com
Wenn zwei Wochen lang im September
die Welt nach München blickt und die
Wies’n Anziehungspunkt für Touristen aus
aller Herren Länder ist, dann können die
bayerischen Bäuerinnen und Bauern zu
Recht mit Stolz behaupten, dass es ohne
Landwirtschaft ein solches Volksfest nicht
geben würde.
Die Entstehung des Oktoberfests geht auf
ein Pferderennen anlässlich der Hochzeit
im Jahr 1810 zurück, als der bayerische
Kronprinz Ludwig Therese von Sachsen-
Hildburghausen ehelichte. Dieses Pferde-
rennen fand beim Volk so großen Anklang,
dass es in den folgenden Jahren wieder-
holt wurde.
Bereits 1811 lud der „Landwirtschaftliche
Verein“ zu einem großen „Nationalfest“ mit
Pferderennen, Viehmarkt und Viehprämie-
rung.
Damals konkurrierten 23 Hengste, 29
Zuchtstuten, 22 Stiere, 31 Kühe, 27 Schaf-
böcke und drei Schweine um die Preise.
König Maximilian I. Joseph überreichte
persönlich die Preise am Eingang des
Königszelts und erwies damit dem Bau-
ernstand eine zu dieser Zeit nicht selbst-
verständliche Ehre. Die Bauernarbeit erhielt
mit dieser Zeremonie einen neuen Stel-
lenwert.
1812 nannte sich die Veranstaltung „Cen-
trallandwirtschaftsfest“. Schon bald han-
delte es sich nicht mehr nur um eine rei-
ne Viehprämierung. Auch Maschinen und
Geräte sowie landwirtschaftliche Produkte
hielten Einzug auf der Theresienwiese.
Mit dieser Produktpalette fühlten sich frei-
lich nur die Bauern angesprochen, das
Landwirtschaftsfest zu besuchen. Doch
bald begeisterte man auch eine breite
Besucherschar mit Themen wie der Holz-
schnitzkunst aus dem Oberbayerischen
oder der Papierherstellung aus Holzfasern
und dem Obstanbau.
Weit über die bayerischen Grenzen hinaus
reichte der Ruf der landwirtschaftlichen
Ausstellung, deren wirtschaftliche Bedeu-
tung stark zunahm. Innovativ zeigte sich
das Fest der Landwirtschaft schon damals:
1864 wurden der Öffentlichkeit die Versu-
che von Justus von Liebig zum Kartoffel-
anbau präsentiert. 1877 wurde die Soja-
bohne zum ersten Mal ausgestellt und der
Anbau von Moos- und Moorbeeren aus
Amerika demonstriert.
Das ZLF – ein Umschlagplatz für neue
Techniken, Erkenntnisse und Methoden
schon damals und auch heute noch.
Leistungsschau und Volksfest in einem
Die Kombination mit dem weltberühmten
Münchner Oktoberfest, das seine Wurzeln
in dem Fest der Bauern hat, macht das
ZLF zum besonderen Ereignis: Seit 1811
stellt diese traditionsreiche Schau eine
enge Verbindung von Landwirtschaft und
Volksfest dar.
„Das Land kommt in die Stadt – wo sonst
hat der Städter eine solch konzentrierte
Chance, sich zu informieren und Kontak-
te aufzunehmen.
Und wo sonst haben Bäuerinnen und
Bauern die Gelegenheit, ihre Anliegen in
derart gezielter Form dem Städter und ins-
besondere der Jugend nahe zu bringen?“,
meint der ehemalige Bauernverbands-
präsident Gerd Sonnleitner.
38
Milchpur 03.2012
Am Anfang war die KronprinzenhochzeitWas die Wenigsten wissen: Ohne die Landwirtschaft gäbe es kein Oktoberfest!
Die Krinoline ist eines der ältesten Fahrgeschäfte auf dem Münchner Oktoberfest. Alle Jahrewieder kommen deshalb die Besucher in Scharen, um ein paar Runden in der Krinoline zu dre-hen – wie seit jeher begleitet von der Original-Krinoline-Blaskapelle. Foto: krinoline.de
den Jubiläumsball gibt es nicht an den
BBV-Geschäftsstellen oder Vorver-
kaufsstellen, sondern können nur online
bestellt werden.
Mitglieder des Bayerischen Bauernver-
bandes bekommen das Ticket fürs ZLF
an den BBV-Geschäftsstellen zum
ermäßigten Preis. Beim Online-Kauf
dafür bitte unbedingt bei der Registrie-
rung die BBV-Mitgliedsnummer von
Ihrem Mitgliedsausweis angeben.
Mit dem im Vorverkauf erhältlichen ZLF-
Eintrittskarten inklusive Kombi-Ticket
können ohne Aufpreis alle Verkehrsmit-
tel für das gesamte Netz des Münchner
Verkehrs- und Tarifverbundes (U-, S-,
Straßenbahnen, Busse) am Besuchstag
zur Fahrt zur Theresienwiese und zurück
genutzt werden. Die Eintrittskarte ist
beim Einsteigen in Bus, Bahn, Tram
oder U-Bahn wie eine normale Fahr-
karte zu entwerten.
39
Sichern Sie sich Ihre Eintrittskarten für
den Besuch des 125. Bayerischen Zen-
tral-Landwirtschaftsfests vom 22. bis
30. September 2012 in München. Sämt-
liche ZLF-Eintrittskarten inklusive MVV-
Kombiticket sind seit 16. Juli 2012 an
allen Geschäftsstellen des Bayerischen
Bauernverbandes erhältlich. Einzige
Ausnahme: Die Karten für die Land-Par-
tie und für den Jubiläumsball. Für das
125. Bayerische Zentral-Landwirt-
schaftsfest können Sie ab sofort einfach
und bequem Ihre Eintrittskarten auch im
ZLF-Online-Shop bestellen.
Die Karten für die Land-Partie und für
Kartenvorverkauf nutzen!
Eintrittskarten können im Vorverkauf er-worben werden. Werkfoto
hoben bzw. abgesenkt
werden, wodurch die ver-
tikale Lüftungsöffnung des
Pultdachfirstes geschlos-
sen bzw. geöffnet wird.
Sehr vorteilhaft ist, dass die
Lichtfläche im geschlosse-
nen Zustand unter das
Abschlussblech des Pult-
dachfirstes ansteht und
somit eine Satteldachform
bildet, wodurch eine sehr
hohe Stabilität (bspw. bei
starken Stürmen usw.) er-
reicht wird. Entgegen den
bisherigen Systemen hebt
sich die Lichtfläche beim
Öffnen nicht von der
Dachfläche weg, sondern
senkt sich zur Dachfläche
ab, wodurch dieser First deutlich mehr Sta-
bilität im geöffneten Zustand gegenüber
anderen Firstsystemen aufweist. Zudem
GeschlossenEntlüftung komplett ge-schlossen, bspw. im Winterbei Kälteperioden. Sehr sta-bile Position, da Lichtflächean Pultdachabschluss an-liegt und somit stabilisiertwird (bspw. bei Sturm,Sogkräfte usw.
ZwischenstellungLuftstrom minimiert aufbenötigte Abluftfläche. Sehrregensicher, da Überlap-pung der Dachfläche undvertikale Öffnung.
Komplett geöffnetLuftstrom maximal möglichtrotz vertikaler Öffnung.Lichtfläche zur Dachflächegesenkt (sehr stabile Posi-tion, kein Abstehen der Flä-chen wie bei anderen Sys-temen).
Aufgrund der Nachfrage nach einem regel-
baren System, welches kostengünstig und
funktionssicher ist, hat die Fa. Wolf System
GmbH ein neues Firstkonzept, basierend
auf den bewährten Pultdachfirst, entwickelt.
Bei einem Pultdachfirst werden die Enden
der Dachflächen an einer Seite über den
Firstscheitel überkragend und an der ande-
ren Dachflächenseite vom Firstscheitel
zurückgesetzt ausgebildet. Hierdurch ent-
steht die vorteilhafte vertikale Abluftöffnung,
bei welcher der Luftstrom ungehindert ent-
weichen kann. Da die Öffnung in der Regel
zur Wind abgewandten Seite zeigt, zieht der
überstreifende Wind sogar noch den Abluft-
strom mit. Zudem wird durch die vertikale
Öffnung ein Eindringen von Regen bzw.
Schnee in das Gebäude verhindert.
Die neuartige Regulierbarkeit wird durch
eine im oberen Bereich der zweiten Dach-
fläche angeordnete schwenkbare Lichtflä-
che erreicht. Diese kann an der oberen,
dem Pultdachfirst zugewandten Seite ange-
kann durch die konstruktiv erreichte hohe
Stabilität die Konstruktion der Lichtfläche
einfacher und daher montagefreundlicher
und kostengünstiger ausgeführt werden als
bei Systemen, bei welchen die Lichtflächen
zum Öffnen vom Dach wegbewegt werden.
Wolf System GmbH fertigt die Lichtflächen
werkseitig als größere Bauelemente vor.
Daher ist auch die Montage auf der Bau-
stelle nur minimal höher als bei einem First-
system ohne Regelbarkeit. Bei der Lichtflä-
che verwendet Wolf System GmbH, wie
auch bei allen anderen Firstsystemen, die
hochwertigen Acrylglas-Doppelstegplatten,
welche durch spezielle Aluprofile eingefasst
werden. Der Pultdachfirst mit beweglicher
Lichtfläche kann sowohl manuell wie auch
durch einen Getriebemotor angetrieben
werden. Das neue Firstsystem wird ab Sep-
tember 2012 bei Wolf System GmbH ver-
fügbar sein.
Wolf System GmbH, Block V, Stand 04
BayWa Block M
Wolf System GmbH bringt einen neu entwickelten Pultdachfirst mit regelbarer Lichtfläche
40
Milchpur 03.2012
Neues Konzept praxisgerecht umgesetzt
Mehr Licht im Stall, aber keine Hitze: Dies
erreicht Huesker mit dem einzigartigen Ori-
ginal SKYTEX Lichtfirst. In der gesamten
Gebäudelänge und einer Breite von 4 bis
7 m bringt SKYTEX eigenen Angaben zufol-
ge eine optimale Ausleuchtung und beste
Entlüftung. Eine Spezial-Zwei-Komponen-
tenfolie streut diffuses Tageslicht in den Stall,
verhindert aber gleichzeitig, dass direkte
Sonnenstrahlen den Stall erwärmen. Die
innere Gewebeplane ist extrem witterungs-
beständig und hochgradig UV-stabilisiert.
Ihre Anwendung beruht auf jahrzehntelan-
ger Erfahrung in der landwirtschaftlichen
Gebäudetechnik.
Das äußere Schutzgittergewebe sorgt für
maximale Stabilität auch bei extremer
Schneelast und besten mechanischen
Schutz selbst bei scharfen Vogelkrallen. Von
innen hell und von außen dunkel passt der
First harmonisch in seine Umgebung.
Wolf System GmbH, Block V, Stand 04
Licht rein, Luft raus für mehr Milch
Die Zweikomponenten-Folie gewährleistetoptimale Lichtverhältnisse. Werkfotos
AUSSTELLER
41
Molkereien unterstützen Hemmstoff-Hoftests
Strautmann Vertikalmischer von 4 - 28 m3
robuste Bauweise schnelle, homogene Vermischunggleichmäßige Futtervorlage schonende Futterbehandlung
Zusatzausstattung: Einstreuwalze für Liegebuchten
Futtermischwagen
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Video der Einstreuwalze auf
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AUSSTELLER
Die Anwendung von Antibiotika in der
Milchviehhaltung ist aktuell eines der
Themen, das auf Milcherzeugerver-
sammlungen von Molkereien intensiv
diskutiert wird. Die Behandlung kranker
Tiere ist aus Tierschutzgründen unver-
zichtbar, jedoch darf hemmstoffhaltige
Milch bzw. Milch, die mit Tierarzneimit-
telrückständen belastet ist, keinesfalls in
den Verkehr gebracht werden. Viele
Molkereien appellieren derzeit intensiv
an ihre Lieferanten, dass sie dazu bei-
tragen, den Verbraucher mit Milch und
Milchprodukten aus rückstandsfreier
Milch zu versorgen. Dazu muss von den
Milcherzeugern ausschließlich rück-
standsfreie Milch zur Abholung bereit-
gestellt werden.
Um dies zu gewährleisten, wird das
AiM-Hoftest-Einsteiger-Set empfohlen.
Dieses praktische Set wurde so konzi-
piert, dass der offiziell in der Milch-Güte-
verordnung angewandte Hemmstofftest
ganz einfach auf dem landwirtschaftli-
chen Betrieb durchgeführt werden kann.
Ein kleiner Koffer enthält alles Nötige:
Teströhrchen, Einmalpipetten, Negativ-
kontrolle und Thermoblock zur Bebrü-
tung der Teströhrchen.
Voraussetzung für ein sicheres Pro-
benergebnis ist lediglich eine reprä-
sentative Milchprobe und eine korrekte
Testdurchführung. Schnell und sicher
kann jeder Milcherzeuger damit sowohl
die Milch behandelter Tiere nach Ablauf
der Wartezeit als auch die Anliefe-
rungsmilch vor Annahme durch den
Milchsammelwagen prüfen. Informatio-
nen zum Test und zur Testdurchführung
bekommen Sie im Internet unter
www.aim-bayern.de im Bereich für
Milcherzeuger oder bei der AiM GmbH,
Kaiser-Ludwig-Platz 2, 80336 München
(Tel. 089/53075120, eMail info@aim-
bayern.de).Als Lebensmittelunterneh-
mer haben Milcherzeuger ihre Doku-
mentation stets auf dem neuesten Stand
zu halten und sollten an einem Quali-
tätsmanagement-System wie z.B. QM-
Milch teilnehmen. Zusammen mit einer
regelmäßigen Überwachung der
Hemmstofffreiheit ihrer Anlieferungs-
milch nehmen sie so ihre Verantwortung
gegenüber Molkerei und Verbraucher
am besten wahr. cb
Tierzelt, Stand 1403
Noch in diesem Jahr steht bei Sgari-
boldi die Weiterentwicklung der er-
folgreichen RS-Fräse auf dem Pro-
gramm. Die aktuelle Fräse ist bereits seit
2010 im Einsatz und garantiert eine
hohe Fräsleistung, gute Mischqualität
sowie Mischgenauigkeit und Struktur-
schonung.
Im Vergleich zu der aktuellen RS Fräse
42
Milchpur 03.2012
Optimaler Besa-mungszeitpunkt
Weiterentwicklung einer erfolgreichen Fräse
Teleradlader mit besserem WirkungsgradMit einem Einsatzgewicht von 7,0 t bzw.
7,6 t fallen die neuen Teleradlader deutlich
schwerer aus als ihre Vorgänger. Auffäl-
ligstes nach außen sichtbares Merkmal
sind die neuen stärkeren Achsen. Das
»HTF«-Antriebssystem (High Traction For-
ce) umfasst aber auch andere Kompo-
nenten wie die Verstellpumpe mit höhe-
rem Betriebsdruck und besserem Wir-
kungsgrad.
Als Ergebnis wurde die Schubkraft gegen-
über dem Vorgängermodell um 40 %
gesteigert. Somit sind die neuen Telerad-
lader auch zum Befüllen eines Maissilos
sehr gut geeignet.
Dies gilt auch für die Hubhöhe, die bei den
neuen Modellen jetzt bis zu 5,30 m beträgt.
Damit bietet die 95er Baureihe von
Schäffer die beste Hubhöhe aller knickge-
lenkten Teleradlader mit bis zu 8 t Einsatz-
gewicht. Durch die Knicklenkung sind die
Maschinen extrem wendig.
Die bewährte SCV Kabine wurde weiter
verbessert. Die Sitzposition wurde erhöht
um die Rundumsicht für den Fahrer weiter
zu optimieren. Gleichzeitig bietet die neue
Ausführung mehr Kopffreiheit.
Beide neuen Lader werden von emissions-
und verbrauchsgünstigen Common Rail
Deutz-Turbodieselmotoren angetrieben.
Der 9510 T ist mit 81 kW (110 PS) sehr gut
motorisiert, der 9530 T mit 96 kW (130 PS)
noch besser. Die maximale Fahrge-
schwindigkeit beträgt optional bis zu 35
km/h, sodass auch überbetriebliche Ein-
sätze schnell erledigt werden können.
Freigelände Stand S/08 und M 1
Schäffer stellt mit den Modellen 9510 T und
9530 T neue knickgelenkteTeleradlader vor, die
hinsichtlich Schubkraft und Hubhöhe neue Maßstäbe
setzen. Werkfoto
sind bei der neuen RS2 die Messer
ungleichmäßig angeordnet. Dies garan-
tiert insbesondere einen ruhigeren Lauf
und ferner weitere Möglichkeiten
genauerer Strukturzerkleinerung.
Auf dem ZLF München stellt Sgariboldi
die neue RS2 Fräse sowie eine neue
Häcksler-Generation anhand des
Selbstfahrer-Systems Gulliver vor.
N/03
Der neue BioBotder 7.000er Serie
mit aktueller RS-Fräse.Werkfoto
AUSSTELLER
Der Lactivator RealTime von Nedap Agri
erkennt brünstige Kühe auch aus großer
Entfernung und ermöglicht es dem Vieh-
halter, noch schneller und genauer auf die
Brunst jeder Kuh zu reagieren. Das Sys-
tem bietet jeden Tag und zu jeder Tages-
zeit aktuelle Informationen über den opti-
malen Besamungszeitpunkt. Die Folge:
bessere Fruchtbarkeitskennzahlen. Kurz-
um: Der Lactivator RealTime führt zu einer
kürzeren Zwischenkalbezeit, niedrigeren
Besamungskosten und mehr Kälbern. Die
Überwachung über große Entfernungen
bietet einen zusätzlichen Vorteil für Milch-
viehhalter, die Melkroboter verwenden. Sie
sind nun nicht mehr länger davon abhän-
gig, dass ihre Kühe den Melkroboter auf-
suchen, sie haben immer die aktuellsten
Infos zur Verfügung und werden kaum
noch eine Brunst versäumen.
Freigelände Stand U/06
Milchpur 03.2012
43
In der Praxis werden schwere Lasten von
erfahrenen Bedienern zunächst einteles-
kopiert und dann erst gesenkt. Eine Gefahr
besteht darin, dass der Maschinenführer
bei Fehlbedienungen der Maschine eine
Gefährdungssituation hinsichtlich Kippen
hervorrufen kann. Aus diesem Grund sol-
len Teleskoplader nach der Sicherheits-
norm EN 15000 mit einer automatischen
Überlastsicherheit geschützt werden. So
kam es bei Weidemann zu der Überle-
gung, dass der Teleskoparm so ange-
steuert werden soll, dass das Anbauwerk-
zeug beim Heben und Senken eine „fast“
senkrechte Bewegung macht. Durch die-
se senkrechte Bewegung des Anbau-
werkzeugs kommt die Maschine nicht in
eine plötzliche Überlast.
Bei dem innovativen mit mehreren Preisen
ausgezeichneten Fahrerassistenzsystem
Vertical Lift System (vls) wird eine teilauto-
matisierte Bewegung des Teleskoparms
beim Betätigen der Hub- und Senkfunkti-
on ausgeführt und das Arbeiten in der Ein-
satzumgebung erleichtert. Der Bediener
wird entlastet und die Arbeitsgeschwin-
digkeit erhöht. Durch die annähernd verti-
kale Hub- bzw. Senkbewegung wird in ers-
ter Linie die Standsicherheit der Maschine
verbessert. Die flüssige Arbeitsweise, das
Vermeiden einer reduzierten Senkge-
schwindigkeit aus Sicherheitsgründen und
die erleichterte Maschinenbedienung
erhöhen zudem die Umschlagleistung der
Maschine. G1/02
Mit einem neuen System, der Kraiburg
maxiBOX, will die Kraiburg Elastik GmbH
in Tittmoning Landwirten unter die Arme
greifen und deren zeitliche Probleme bei
der Boxenpflege abmildern. Die Entwickler
des Unternehmens haben daher versucht,
die Vorteile der pflegeleichteren Hochbox
mit der tierfreundlicheren Tiefbox zu kom-
binieren und daher die neue maxiBOX aus
verschiedenen Elementen konzipiert:
� maxiLONGLINE: Die Liegefläche ist ein 3cm dicker und 1,80 m breiter Gummibelag
mit einem anschmiegsamen, verschleiß-
festen Luftpolsterprofil. Die profilierte Ober-
fläche verhindert, dass sich die Einstreu
verschiebt und die Strohmatratze auflöst.
� Das maxiBOARD ist eine elastische, tier-gerecht geformte Bugschwelle aus
Gummi. Sie erlaubt Kühen bequemes Lie-
gen und erleichtert ihnen das Wechseln
von Liegepositionen.
� maxiSTEP ist ein trittsicheres, robustes,formstabiles und doch elastisches, ange-
schrägtes Gummiprofil, welches den Ab-
schluss bildet. Es verhindert, dass Tiere
Einstreu auf den Mistgang treten.
Fahrerassistenzsystem schafft Sicherheit
Bei Weidemann wird die ArbeitsbewegungSenken und Heben nicht durch eine Über-lastabschaltung unterbrochen, da z.B. beimSenken der Teleskoparm automatisch miteinfährt und die Maschine so nicht in einenkritischen Bereich kommt. Werkfoto
Strautmann präsentiert eine neue Serie
vertikaler Futtermischwagen mit einer
Mischschnecke, die sogenannte Vert-Mix-
L Serie. Das „L“ (low) steht in diesem
Zusammenhang für niedrig, denn dieses
ist die eigentliche Besonderheit dieser Fut-
termischwagenbaureihe.
Alle Verti-Mix L-Typen verfügen über eine
spezielle Achse, die anders als bei her-
kömmlichen Konstruktionen nicht unter
dem Mischbehälter montiert ist, sondern
hinter dem Mischbehälter ihren Platz fin-
det. Somit reduziert sich die Maschinen-
höhe typenabhängig um bis zu 30 cm.
Dies begünstigt zum einen die Überlade-
höhe, sodass auch kleinere Frontlader-
schlepper oder Hoflader zur Befüllung ein-
gesetzt werden können. Zum anderen
macht sich die niedrige Bauhöhe auch
positiv auf die Maschinenhöhe bemerkbar:
Der kleinste Verti-Mix-L mit einem Fas-
sungsvermögen von 7,5m³ kann mit pas-
sender Bereifung schon ab einer Höhe
von 1,98m angeboten werden, was insbe-
sondere Wachstumsbetrieben entgegen
kommt, die trotz Wachstum auch noch in
Altgebäuden mit oftmals niedrigen Stall-
einfahrten wirtschaften.
Die Verti-Mix-L-Serie ist insgesamt in
sechs verschiedenen Größen von 7,5 bis
12,5 m³ erhältlich. S/11
Kompakt trotz großem Volumen
Die neue Baureihe Verti-Mix-L ist bei glei-cher Bereifung ca. 30 cm niedriger als her-kömmliche Vertikalmischer mit einerMischschnecke.
Kühe weich betten
AUSSTELLER
Vom 13. bis 16. November findet auf
dem Messegelände in Hannover der
weltweite Top Event für die Tierhal-
tungsprofis, die EuroTier 2012, statt. Die
EuroTier ist die umfassendste Informa-
tionsbörse für die professionelle Tier-
haltung. Alle führenden Anbieter von
Technik, Betriebsmitteln und Tierzucht
werden ein vollständiges Angebot rund
um die moderne Tierhaltung zeigen.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben
sich bereits 2.100 Aussteller aus insge-
samt 50 Ländern angemeldet. Das Aus-
land wird nach dem derzeitigen Stand
mit über 1.000 Ausstellern in Hannover
vertreten sein. Damit kommt nahezu die
Hälfte der Aussteller aus dem Ausland.
Mit 176 Unternehmen liegen die Nie-
derlande erneut an der Spitze. Eine
hohe Ausstellerbeteiligung ist schon
jetzt auch aus Frankreich (134), Italien
(84), China (75), Dänemark (69), Spa-
nien (63) Großbritannien (55), Öster-
reich (52), Belgien (51) und aus den
USA (36) zu verzeichnen. »Dieses
Anmeldeergebnis liegt weit über dem
Stand zum vergleichbaren Zeitpunkt vor
zwei Jahren.
„Damit wächst die EuroTier in eine neue
Dimension”, erklärte EuroTier-Projekt-
leiter Dr. Karl Schlösser. Für ihn ist ins-
besondere das außerordentlich hohe
Ausstellerinteresse aus dem Ausland
mit einer Steigerung von 25 % gegen-
über 2010 ein deutliches Signal für die
weiter zunehmende Bedeutung der
EuroTier als Drehscheibe zu den inter-
nationalen Märkten. „Mit dem Anmel-
deergebnis baut die EuroTier ihre füh-
rende Stellung als weltweite Leitausstel-
lung für die landwirtschaftliche Nutztier-
haltung weiter aus.“
Vollständiges Informationsangebot
Die EuroTier 2012 wird mit ihrem umfas-
senden Informationsangebot über alle
Detailfragen der modernen Tierhaltung
eine unverzichtbare Informationsquelle
für die Landwirte sein. Alle führenden
Hersteller und Anbieter aus dem Rin-
der-, Schweine- und Geflügelbereich
sind in Hannover vertreten. Für alle Aus-
stellungsbereiche kann nach Angaben
von Dr. Schlösser eine hervorragende
Beteiligung verzeichnet werden. Sowohl
im Schweine- und Rinderbereich als
auch im Geflügelbereich mit der „World
Poultry Show“ wird im November auf
44
Milchpur 03.2012
Mit über 2.100 Ausstellern aus 50 Ländern wird ein neuer Anmeldehöchststand bei derweltweiten Leitausstellung für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung erreicht.
EuroTier 2012 mit Ausstellerrekord!
dem Messegelände in Hannover ein
einzigartiges Angebot präsentiert.
Gegenüber den Vorjahren zeigen die
bisherigen Anmeldungen ein Ange-
botswachstum in allen diesen Berei-
chen wie auch in den tierartenübergrei-
fenden Ausstellungssektoren Klima-
technik, Futtermittel, Tiergesundheit und
Veterinärmedizin sowie bei anderen
Betriebsmitteln. Auch für den Bereich
Bioenergie mit der „BioEnergy Decen-
tral“ kann ein ausgezeichnetes Ausstel-
lerinteresse registriert werden.
Weltweites Neuheitenschaufenster
Die EuroTier ist das weltweite Neuhei-
tenschaufenster für Maschinen, Einrich-
tungen und Betriebsmittel der professio-
nellen Tierhaltung. Die Unternehmen
richten seit Jahren ihre Innovationszyklen
auf die EuroTier in Hannover aus und
stellen dort ihre Neuheiten für die inter-
nationalen Märkte vor. Eine von der DLG
eingesetzte neutrale und internationale
Expertenkommission wird erneut nach
strengen Kriterien aus den von den Aus-
stellern eingereichten Innovationen
„EuroTier"-Neuheiten auswählen und
Gold- und Silbermedaillen vergeben.
„TopTierTreff“: Spitzengenetikder Rinderzucht
Zu den wichtigen Voraussetzungen für
eine zukunftsorientierte Milchviehhal-
tung gehören robuste und langlebige
Kühe. Daher gewinnt die Rindergenetik
weiter an Bedeutung. Die EuroTier wird
in diesem Jahr wieder einen einzigarti-
gen Überblick über die Spitzengenetik
der Rinderzucht in Europa bieten. Auf
dem „TopTierTreff“ in der Halle 27 stellen
führende deutsche und internationale
Zuchtorganisationen und Unternehmen
ihre Nachzuchttiere vor. Sie nutzen die-
se einmalige Plattform, um ihre Spit-
zengenetik einem hochkarätigen inter-
nationalen Fachpublikum zu präsentie-
ren. Der „TopTierTreff“ wird daher wie-
der zu den Anziehungspunkten für die
Rinderhalter aus dem In- und Ausland
gehören. Täglich finden dort Präsenta-
tionen in deutscher und zu bestimmten
Zeiten auch in englischer und in russi-
scher Sprache statt. Gezeigt werden
beste Nachzuchttiere.
Aquakultur auf der EuroTier 2012
Die Aquakultur ist fester Bestandteil der
EuroTier. Führende Unternehmen der
Branche, darunter Anbieter von moder-
ner Fischfarmtechnologie, Haltungs-,
Belüftungs- und Fütterungstechnik
sowie von Futtermitteln, Netzen und
innovativen Verarbeitungs-, Verede-
lungs- und Wasseraufbereitungssyste-
men, haben bereits angemeldet. Sie
werden in Hannover ihre neuesten Ent-
wicklungen präsentieren. Die DLG wird
wieder ein Forum und ein Beratungs-
center Aquakultur errichten, um dem
großen Informationsbedarf dieses Son-
dersektors Rechnung zu tragen. Praxis-
nahe Vorträge, Diskussionen sowie eine
umfangreiche Beratung werden das
Angebot der Aussteller ergänzen.
Angebote für professionelle Pferdehalter
Auf der EuroTier 2012 erhalten auch
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45
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Fortsetzung auf Seite 47
46
Milchpur 03.2012
08/09 Geflügel „World Poultry Show“:
Zucht / Brütereitechnik, Haltungs- und
Fütterungstechnik, Geflügel-Schlach-
tung, Eier-Sortierung und -Verarbeitung,
EuroTier-Forum „Geflügel“ (Halle 08)
11Geflügel: Klimatechnik Schwein:
Haltungs- und Fütterungstechnik, Kli-
matechnik, Stall- und Hallenbau, BFL- /
DLG-Special „Tiergesundheit im Abfer-
kelstall“
12 Schwein:
Haltungs- und Fütterungstechnik, Stall-
und Hallenbau, Zucht und Reprodukti-
onstechnik, EuroTier-Forum „Schwein“;
Rind: Stall- und Hallenbau
13 Rind:
Haltungs- und Fütterungstechnik, Stall-
und Hallenbau, EuroTier-Forum „Rind“
14/15;
Alle Tierarten: Mischfutter, Futterkompo-
nenten 16/17 und -additive, Veterinär-
medizinische Produkte und Geräte,
Desinfektion, Special „Feed Street“ (Hal-
le 17), „International Visitors Lounge“
(Halle 16)
21 „BioEnergy Decentral“:
Biogas-Erzeugung, Bio-Kraftstoffe,
Windenergie, Forum „Bioenergie –
Technik & Service“, DLG-Stand „Erneu-
erbare Energien“
Die Fachgruppenverteilung auf der EuroTier 2012 22 „BioEnergy Decentral“:
Biogas-Erzeugung, Nutzung, Handel
und Verteilung von Strom und Wärme,
„Marktplatz dezentrale Energieversor-
gung“: Special „Bedarfsgerechte Ener-
gieerzeugung“, „Smart Energy“, Forum
„Dezentrale Energieversorgung“,
23 Alle Tierarten:
Futterlagerung, Mahl- und Mischanla-
gen, Pelletierung von Futter Aquakultur:
Haltungs- und Fütterungstechnik, Euro-
Tier-Forum „Aquakultur“ „BioEnergy
Decentral“: Pelletierung von Biomasse
24 „BioEnergy Decentral“:
Biogas-Erzeugung, Fotovoltaik und
Solarthermie
25 Rind:
Futtermischwagen, Silo-
entnahmetechnik; Alle
Tierarten: Gülletechnik
„BioEnergy Decentral“:
Si loentnahmetechnik,
Dosierung, Biogas-Erzeu-
gung, Gärrestausbrin-
gung
26 Alle Tierarten:
Lader/Stapler, Transport-
fahrzeuge, Agrarsoftware,
Management und Bera-
tung, Wissenschaft + For-
schung, DLG-Fachzen-
trum, „Info-Zentrum Tier-
gerechtheit“, „BioEnergy
Decentral“: Sägen, Ha-
cken, Schreddern, Trock-
nen, Lagern und Pelletie-
ren von Holz und Stroh,
KUP
27 Rind:
Melk- und Kühltechnik,
Zucht, „TopTierTreff“
Demonstration „BioEner-
gy Decentral“:
Live-Demonstration von
Technik, Special „Wärme-
nutzungskonzepte“
dehalter die Möglichkeit, sich über Spit-
zentechnologien aus den Bereichen
Stall- und Hallenbau, Haltungs- und Füt-
terungstechnik, Lader und Stapler sowie
Weidemanagement, aber auch über
Fragen zur Tieridentifikation, über Ein-
streumaterialien, Zucht- und medizini-
schen Pflegebedarf sowie über alle
Aspekte des Managements und der
Betriebsführung zu informieren. Ergän-
zend zum Angebot der Aussteller wird
die Deutsche Reiterliche Vereinigung
(FN) am Mittwoch, 14. November, ein
Fachsymposium durchführen. Es steht
unter dem Thema „Wirtschaftliche
Pferdehaltung – eine Herausforde-
rung“.
Darüber hinaus wird der Ausstellungs-
stand der FN als Anlaufstelle dienen.
Hier werden auch an allen Ausstel-
lungstagen Fachleute der FN für Fragen
und Auskünfte zur Verfügung stehen.
Täglich stattfindende Expertengesprä-
che zu aktuellen, die professionellen
Pferdehalter besonders interessieren-
den Fragen werden das Angebot
abrunden.
Weltweiter Treffpunkt fürdezentrale Energieversorgung
Auch für den weltweiten Treffpunkt für
dezentrale Energieversorgung, die „Bio-
Energy Decentral“, kann ein weiteres
Wachstum verzeichnet werden. Die
Aussteller werden ein überaus umfang-
reiches Angebot über die gesamte Brei-
te der technologischen Entwicklungen
auf dem Feld der regenerativen Energie
sowie der Technik rund um die dezen-
trale Energieversorgung präsentieren.
Es werden Verfahren zur Nutzung von
regenerativen Energien mit dem
Schwerpunkt Bioenergie wie auch von
fossilen Energieträgern zu sehen sein.
Ein besonderes Markenzeichen der
„BioEnergy Decentral“ ist das Zusam-
menführen der verschiedenen Techno-
logien und Marktpartner dieses zuneh-
mend dynamischer werdenden Mark-
tes. Ein attraktives Fachprogramm wird
das Angebot der Aussteller ergänzen.
Es beinhaltet zwei Fachforen, in denen
Veranstaltungen zu verschiedenen The-
men im stündlich wechselnden Turnus
präsentiert werden. Weitere Highlights
werden die Specials „Bedarfsgerechte
Energieerzeugung“ und „Wärmenut-
zungskonzepte“ sein. Darüber hinaus
wird erstmals ein Ausstellungsbereich
zum Thema „Smart Energy“ in Zusam-
menarbeit mit dem Verlag „Energie &
Management“ entwickelt.
Schwerpunkt dieses neuen Bereiches
sind Technologien und Dienstleistungen
zur Optimierung von Erzeugung und
Verbrauch von Energie und die dazu
notwendige Vernetzung von Industrie
und Gewerbe unter den Bedingungen
der dezentralen Energieversorgung.
Ausführliche Informationen zur „Bio-
Energy Decentral“ sind dem Internet
unter www.bioenergy-decentral.com zu
entnehmen.
bpt-Kongress wieder zeitgleich mit der EuroTier
Der Bundesverband Praktizierender
Tierärzte (bpt) wird seinen Jahreskon-
gress sowie die dazu gehörende Fach-
messe „Veterinärmedizin“ auch 2012
wieder zeitlich überlappend mit der
EuroTier auf dem Messegelände in
Hannover durchführen.
Ein von der DLG und dem bpt gemein-
sam organisierter „International Animal
Health Event“ wird den Tierärzten aus
aller Welt wieder als Treffpunkt und Kon-
taktbörse, aber auch als Bindeglied zwi-
schen der EuroTier und dem bpt-Kon-
gress dienen.
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Für jeden Futtertisch die optimale Beschichtung
Erhöht die
Futteraufnahme.
Für die abschnittsweise Sanierung
im belegten Stall geeignet
Fortsetzung von Seite 45
Neu: Special „Futter-Galerie”
Für die europäische Milch-, Fleisch- und
Eiererzeugung werden große Mengen
an qualitativ hochwertigen Futtermitteln
benötigt. Ihre Verfügbarkeit, Qualität und
Preiswürdigkeit beeinflussen in erhebli-
chem Maß die Wirtschaftlichkeit der
Nutztierhaltung, die Tiergesundheit und
Produktqualität tierischer Erzeugnisse.
Darüber hinaus sind mit der Nährstoff-
konversion von Futtermitteln in tierische
Erzeugnisse („Veredelung“) erhebliche
Umweltwirkungen (Ressourcenver-
brauch, Emissionen) verbunden. Erst-
malig werden auf der EuroTier 2012 den
Besuchern die Vielfalt und breite Basis
an Rohwaren (Einzelfuttermitteln) für die
Nutztierhaltung in einem Special an-
schaulich dargestellt. Die wichtigsten
der über 600 im EU-Futtermittelrecht
und in der deutschen Positivliste aufge-
führten Einzelfuttermittel werden auf
einer sogenannten „Futter-Galerie“ prä-
sentiert und hinsichtlich ihrer Herkunft
und Qualität portraitiert. Ferner werden,
zugeordnet zu verschiedenen Futter-
mittelgruppen, ausgewählte aktuelle
Fragen der Futtermittelversorgung, Qua-
lität und Qualitätssicherung und ökolo-
gischen Auswirkung thematisiert. In
einem weiteren Segment des Specials
wird demonstriert, wie Rohwaren für die
Nutztierfütterung durch hydrothermische
Aufbereitung veredelt und somit bes-
ser verwertbar gemacht werden können
und wie aus der breiten Futtergrundla-
ge vieler unterschiedlicher Einzelfutter-
mittel mithilfe von Daten, Informations-
verarbeitung und Verarbeitungstechno-
logie eine bedarfsgerechte und opti-
mierte Futterration bzw. ein Alleinfutter
entstehen. Dem Fachbesucher wird mit
dem Special Futter-Galerie das nähere
Kennenlernen von neuen und nichtall-
täglichen Futtermitteln sowie die Beant-
wortung eigener Fragen zur Qualität
und Eignung bestimmter Futtermittel
ermöglicht.
Neu: „Infozentrum Tiergerechtheit“
Die DLG bietet mit dem „Infozentrum
Tiergerechtheit“ zur EuroTier 2012 erst-
malig offene Diskussionsrunden zu
gesellschaftskritischen Schwerpunkt-
themen an. Dazu finden täglich zwei
Diskussionsrunden nach dem Prinzip
des runden Tisches statt. Die
Gesprächsrunden werden professionell
moderiert und sind mit Experten besetzt,
die inhaltlich gegensätzliche Positionen
vertreten. Ergänzend zu den Diskussi-
onsveranstaltungen werden Infoinseln
über das Thema Tiergerechtheit in der
landwirtschaftlichen Nutztierhaltung
informieren. Dem Messebesucher wird
somit aktuelles und praxisnahes Fach-
wissen rund um den Themenschwer-
punkt „Tiergerechtheit“ anschaulich
angeboten, und er hat die Möglichkeit,
sich mit Experten über adäquate und
zukunftsträchtige Lösungen und Ideen
auszutauschen.
Zukunftsforum rund um dieprofessionelle Tierhaltung
Die EuroTier ist das wichtigste Zukunfts-
forum rund um die professionelle Tier-
haltung. Hier werden traditionell sowohl
Techniktrends aufgezeigt als auch alle
wichtigen Fragen der modernen Tier-
haltung und Tierzucht behandelt.
Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Beratung, Verbänden und
48
Organisationen wird die DLG auch in
diesem Jahr wieder ein umfangreiches
Fachprogramm als Ergänzung zum
Angebot der Aussteller präsentieren.
Hierzu zählen internationale Fachta-
gungen und Events zu aktuellen Trends
und wichtigen Branchenentwicklungen.
So werden unter anderem der EuroTier
Pig-Event, der EuroTier Dairy-Event und
der Internationale Poultry-Event Treff-
punkte von internationalen Top-Land-
wirten sein, die jeweils am Vorabend der
Ausstellungseröffnung am 12. Novem-
ber im Convention Center (CC) stattfin-
den. Diese Events sind wichtige Kontakt-
und Informationsbörsen. Es werden
jeweils hochkarätige Redner zu aktuel-
len Themen Stellung nehmen und
damit zukunftsweisende Impulse geben.
Darüber hinaus finden an diesem Tag
bereits einige interessante Veranstal-
tungen der Geflügelbranche statt, so
unter anderem eine internationale Podi-
umsdiskussion zu Geflügelmärkten in
China, Russland und in der EU sowie
eine Fachtagung zu Genehmigungs-
verfahren von Geflügelhaltungen.
Am 14. November geht es bei der tra-
ditionellen Osteuropakonferenz um die
Herausforderungen und Perspektiven
der Tierproduktion in den GUS-Ländern.
In tierartspezifischen Forumsveranstal-
tungen präsentieren darüber hinaus
Vertreter aus Wissenschaft, Beratung,
Industrie und landwirtschaftlicher Praxis
täglich aktuelle Trends und wichtige Ent-
wicklungen zu interessanten Themen
der Branche. Auch auf der EuroTier 2012
wird es wieder einen „Young Farmers
Day“ für junge Landwirte und Agrarstu-
denten aus dem In- und Ausland geben.
Das Programm enthält neben dem
49
KLAUENPFLEGE –
Rosensteiner GmbH - A-4596 Steinbach/Steyr - Zehetner 26a - Tel. +43 (0) 7257/7071 - Fax +43 (0) 7257/7071-4 - www.rosensteiner.at
Hannover
Hannover
o Tier o Tier Hannover
EurEuro Tier
NEUALK
–EGELFPN
NEWS–
Halle 13 - Stand E54
Halle 13 - Stand E54
HannoverHannoverHalle 13 - Stand E54
Gerne besucht: der TopTierTreff. Fotos: DLG
Besuch der EuroTier am 15. November
Jobforen, einen Zukunftskongress junger
Tierhalter sowie Treffpunkte zum Ken-
nenlernen und zum Erfahrungsaustausch
mit dem Highlight der „Young Farmers
Party“.
Weitere Infos sind erhältlich bei der
DLG Service GmbH,
Eschborner Landstr. 122,
60489 Frankfurt am Main,
Tel. 069/24788-265, Fax: 069/24788-113,
E-Mail: expo@ DLG.org und im Internet
unter www.eurotier.com.
Die DLG bietet für den vom 13. bis 16. November stattfinden-
den weltweiten Top Event für die Tierhaltungsprofis, die Euro-
Tier, Provisionen bei Vorverkaufskarten an. Wer gemeinsam mit
seinen Kollegen bereits vor Ausstellungsbeginn eine Tageskar-
te erwirbt, zahlt statt 22,00 EUR pro Karte an der Tageskasse
nur 19,48 EUR bei Mindestabnahme und -abrechnung von 20
Stück. Auch für die Dauerkarte wird im Vorverkauf eine Provisi-
on gewährt.
Der Preis beträgt statt 44,00 EUR an der Tageskasse nur 40,64
EUR bei Mindestabnahme und -abrechnung von 20 Stück.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, günstige Eintrittskarten
vorab über das Hometicketing im Internet zu erwerben. Hier
reduzieren sich die Preise für die dort angebotenen Karten um
3,00 EUR. Weitere Vorverkaufsangebote für Eintrittskarten mit
diversen Provisionsstaffeln können dem Internet unter
http://www.eurotier.com/eintritt.html entnommen werden. Der
Vorverkauf läuft bis zum 1. November 2012.
Vorverkaufskarten können schriftlich bei der Kartenvorver-
kaufsstelle der DLG, Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt
am Main, Telefax 069/24788-118, E-mail: vorverkauf@DLG.org
oder im Internet unter http://www.eurotier.com/eintritt.html bestellt
werden.
50
Milchpur 03.2012
Hometicketing: Reduzierte Eintrittskarten über das Internet erwerben – Vorverkauf läuft bis 1. November
Günstige Vorverkaufskarten zur EuroTier
Warten an der Tageskasse muss nicht sein. Über den Vorverkauf können Karten preisgünstiger erworben werden. Foto: DLG
Die DLG als Veranstalter der EuroTier
steht mit ihrem landwirtschaftlichen
Know-how und ihrer Vernetzung mit
Partnern innerhalb der Branche für ein
hochwertiges Fachprogramm:
Eine Vielzahl von Foren / Diskussions-
runden zu aktuellen Themen bei der
Haltung der einzelnen Tierarten (Rind,
Schwein, Geflügel, Fisch) finden Sie je-
weils räumlich nahe bei den Technikan-
geboten der Aussteller – zu einem
großen Teil deutsch / englisch simultan
übersetzt.
Der TopTierTreff in Halle 27 ist ein Muss
für jeden Rinderzüchter: Die Präsen-
tationen von Nachzuchtgruppen der
wichtigsten Milch- und Fleischrinderras-
sen gibt Ihnen Hilfestellung für die
Auswahl der für Sie passenden Spitzen-
genetik.
Abgerundet wird das Fachprogramm
durch eine Vielzahl von Tagungen und
Kongressen, wie dem International Eu-
roTier Dairy Event 2012 (siehe Über-
sicht) oder der Osteuropa-Konferenz.
geboten. Den krönenden Abschluss wird
traditionsgemäß die "Young Farmers
Party" geben. Wir freuen uns auf Ihren
Besuch.
51
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Agrarbranche wird im Rahmen des
„Young Farmers Day” am 15. November
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Rita BarthVertriebsleiterinAgrar-Verlag Allgäu GmbH� �
53
Gelungener Mixauf dem YoungFar-mersday: Erst fach-
simpeln, dannfeiern!
Am Donnerstag, den 15. November tref-
fen sich junge Landwirte und Nach-
wuchskräfte der Agrarbranche auf der
EuroTier in Hannover.
Der Young Farmers Day bietet ein at-
traktives Fachprogramm mit Informa-
tionen und Diskussionsforen, sowie viel
Platz für den persönlichen Erfahrungs-
austausch.
Young Farmers Day mit attraktivem Programm
Programm: Young Farmers Day am Donnerstag, 15. November
Im Beton des Futtertisches entstehen
durch die tägliche Einwirkung der Silo-
säuren Risse und Löcher, in denen Fut-
ter haften bleibt. Diese Futterreste beher-
bergen schnell Unmengen von Keimen,
Bakterien und Parasiten. Um die Tiere
vor Infektionen zu schützen, ist eine
Beschichtung neuer Futtertische bzw.
Sanierung verschlissener Flächen
unbedingt erforderlich. Zudem fördern
glatte Flächen die Futteraufnahme.
Die Hufgard GmbH vertreibt dazu unter
dem Warenzeichen DESICAL® agro-
Coating spezielle Beschichtungen auf
Epoxydharzbasis. Diese werden je nach
Zustand des Futtertisches unterschied-
lich kombiniert und bieten für „Selber-
macher“ praktische Lösungen. Seit Juni
ergänzt ein zementbasierter, faserver-
stärkter Reparaturspachtel das Angebot.
Sein Name „FastFill“ ist Programm: Er
wurde für sehr stark verschlissene Fut-
tertische und Silowände entwickelt und
füllt tiefe Unebenheiten zuverlässig auf.
Die leicht zu verarbeitende Spachtel-
masse härtet dabei binnen weniger
Stunden aus, sodass die Sanierung
abschnittsweise im belegten Stall erfol-
gen kann, frei nach dem Motto „mor-
gens spachteln – mittags wieder füttern“.
Die Beschichtung enthält zudem einen
Korrosionsschutz.
Halle 16, Stand B 15
54
Milchpur 03.2012
Neue Futtertischbeschichtung für gesunde Kühe
Zwei Jubiläen Starker Start –langes Leben
Bergophor bietet ab sofort die be- währ-
ten Spezialkraftfutter KULMIN Lacto HL
50 und KULMIN Lacto HL 100 zur Ver-
ringerung der Gefahr von Ketose bei
frisch laktierenden Kühen in neuer
Zusammensetzung an. Pansenge-
schütztes Bypass-Protein mit idealem
Aminosäurenprofil, Propylenglycol und
Natriumpropionat, D-
V XP-Hefe, Selenhe-
fe, pansenstabile
Amino-Glycin-Spu-
renelemente und
speziell formulier-
te ätherische Öle
optimieren die
Nährstoffversor-
gung und
unterstützen
effektiv den
Stoffwechsel. Beide
Produkte sind zur Herstellung von
Lebensmitteln „ohne Gentechnik” geeig-
net. KULMIN Lacto HL 50 enthält nur
Futtermittel aus einheimischer Produk-
tion (Ursprung EU 27).
Halle 15, Stand D 12
Ende Juli feierte eine Qualitätsmarke der
Österreichischen Landtechnik zwei bemer-
kenswerte Jubiläen. 30 Jahre Rosensteiner
fielen zeitgleich auf die Übergabe des
26 000sten Gerätes, welches das Unter-
nehmen verließ. In dreißig Jahren hat das
Unternehmen wesentlich zum Bewusstsein
und zu technischen Lösungen für die Klau-
enpflege in ganz Europa beigetragen. Über
7 000 geprüfte Klauenpflegestände in 23
Ländern Europas haben das Leben von
Mensch und Tier entscheidend verbessert.
Heute bietet Rosensteiner mit dem Kipp Top
und dem Top5 zwei Klauenpflegestände,
die je nach Ausstattung zur Integration im
Stall bis zur mobilen Profi-Lösung für
Berufsklauenpfleger alles ermöglichen.
In den 30 Jahren hat sich Rosensteiner
auch zum hochwertigsten Anbieter von
Kippschaufeln entwickelt, ja, in den letzten
Jahren hat er sich durch enorme Weiter-
entwicklung sogar von diesem Segment
völlig losgelöst. Heute gibt es viele Marken
an Kippschaufeln, die vergleichbar sind –
und es gibt die Rosensteiner Dreipunkt-Las-
ter, die in Nutzen und Qualität ein völlig neu-
es Transportgerätekonzept darstellen. Mit der
Entwicklung von Adaptern ist es gelungen,
die Dreipunkt-Laster an praktisch jeden
Lader anzubauen und damit die Abkipphö-
he um bis zu 50 % zu steigern. Neu ist eine
geschraubt-wechselbare Schürfleiste, die
zur Bodenschonung auch in Kunststoff
erhältlich ist. So ein Dreipunkt-Laster war
auch das 26000ste Gerät, welches Rudolf
Mitterhumer, Landwirt und auch Pächter der
Schoberstein-Hütte, mit seiner Familie über-
nehmen durfte. Darauf ist das ganze Rosen-
steiner Team stolz: eine SUMO 250 mit 5 t
Nutzlast, die in der Region bleibt und auch
zur Pflege dieser schönen Landschaft ein-
gesetzt wird. Halle 13, Stand E 54
Bei der Übergabe(v.l.n.r.): Andreas Rosensteiner jun. und sen., Rudolf Mitterhumer mitSohn und Frau.Werkfoto
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Welche Kriterien waren beim Kauf entscheidend?„Entscheidend für den Kauf waren die Zusammensetzung, eine ordnungsgemäße Zulassung und natürlich die Hoffnung auf Erfolg in der Versuchsphase.“
Werden Sie das Produkt weiter verwenden?„Ja, auf jeden Fall. Es passt zu unserem Betriebssystem.“
Welche Vorteile sehen Sie in 4 Hooves™?„Es ist einfach in der Anwendung. Es funktioniert bei uns auf dem Betrieb und wir haben Mortellaro damit im Griff. Wir haben endlich eine zugelassene Alternativezu Formalin und Kupfersulfat gefunden.“
www.delaval.de
Nähere Informationen über das Klauenhygienekonzept geben Ihnen gern Ihr zuständiger Agrardienst oder DeLaval Mitarbeiter.
D. Klatt Agrarproduktion Poseritz GmbH
NEUES Konzept zur Klauenhygiene:1. Reinigen - HC402. Desin�zieren - 4Hooves
Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Produktinformation und Kennzeichnung lesen.
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