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1.2013 pur Milch Wie die Silage gelingt Seite 36 Wellness für die Weide Seite 52 DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. Stallbau: Richtig planen – clever bauen

DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

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1.2013

purMilch

Wie die SilagegelingtSeite 36

Wellness fürdie Weide

Seite 52

DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V.

Stallbau: Richtig planen –clever bauen

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Was bringt uns das Jahr 2013? Diese Frage steht in den ersten Wochen des Jahreswohl in vielen Familien auf der Agenda. Sei es, um wichtige Entwicklungsschritte beiden Kindern zu planen, sei es, um größere Vorhaben zu besprechen und die dafür nöti-gen (finanziellen) Ressourcen abzuschätzen, oder sei es einfach, um ein wenig Strukturin die gemeinsamen Vorstellungen über die Zukunft zu bekommen.

Dabei ist es in vielen Dingen gar nicht leicht, in die Zukunft zu schauen. „Die Zukunft istunbestimmt, sie muss erst noch gelebt werden,“ hat einmal ein unbekannter Autorgeschrieben. Wie wahr!

Einige Dinge sind aber durchaus vorhersehbar. Energie wird nicht billiger werden, Milchnicht sehr viel teurer als heute. Die Landwirtschaft und insbesondere die Milcherzeu-gung wird ein gefragter Wirtschaftssektor in Bayern und in Europa bleiben. Der bayeri-sche Familienbetrieb bleibt ein Zukunftsmodell. Die Anbindehaltung unserer Kühe wohleher nicht.

Kühe werden auch in Zukunft krank werden. TBC, Schmallenberg, BVD, Mastitis undCo. werden nicht von alleine verschwinden, erst recht nicht, wenn man die Biologie derErreger nicht beachtet. „Die Tuberkelbakterien im Allgäu lesen keine Zeitung und wis-sen nicht, was die Politiker von ihnen wollen“ war die Aussage eines Bekannten, mitdem ich die Thematik vor einigen Wochen diskutierte. Milchpur hat Ende 2009 schoneinmal über die TBC berichtet und in die Zukunft geschaut. Einige der Dinge, die wirheute beobachten, waren vorhersehbar…

Wir werden weiter versuchen, Sie mit möglichst wichtigen ausgewählten Informationenauf dem jeweils neuesten Stand, Ihren Finger sozusagen am Puls der Zeit zu halten.Dazu planen wir mit der nächsten Ausgabe im Juni wieder ein Heft zusammen mit denKollegen aus Baden-Württemberg, um alle süddeutschen Milcherzeuger gemeinsamund umfassend über die aktuellen Top-Themen zu informieren.

Ich wünsche Ihnen ein ersprießliches Frühjahr! …und natürlich stets eine interessanteLektüre mit unserer Milchpur!

Ihr

MILCH IMEINUNG 3

Tuberkelbakterien lesen keine Zeitung und wissen nicht, was Politiker

von ihnen wollen!

Dr. Christian Baumgartner, Geschäftsführer Milchprüfring Bayern e.V.

INHALT

Milchpur 01.2013

INHALT

Titelfotos:

Agrarfoto (2), Werkfoto (1)

www.mpr-bayern.de

FUTTER

Grassilagen schnell undzügig einsilieren 36Siliermittel ja oder nein? 40Erfolgreiche Nachsaat 44Weidehygiene nicht vernachlässigen 50Wellness für die Wiese 52

INDUSTRIE NEWS

Eutergesundheit 30Melkplatzmodule 31Ketose erkennen 33Erfolgreicher Maisanbau 34

HALTUNG

Weide in den Stall holen 8

Außenklimaställe 14

Interview Dr. Balthasar Spann 16

LKV

Umstellung auf MelkroboterRasseeinfluss und Keimgehalt 6

MANAGERHigh-Tech im Milchviehstall 18

FÜTTERUNG

Damit der Start gelingt 24

NEWS

Die Probe „außer der Reihe” 4

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MILCH I NEWS4

Milchpur 01.2013

Die Probe „außer der Reihe”

Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-

proben durch den Landwirt sind vielfältig.

Der MPR bietet mit diesen Proben „außer

der Reihe“ den Service an, selbst über-

prüfen zu können, ob beispielsweise die

eingeleiteten Maßnahmen nach einem

erhöhten Keimzahl-Ergebnis gegriffen ha-

ben oder ob nach einem hohen Zellzahl-

Ergebnis in der Tankmilch die ergriffenen

Sanierungsmaßnahmen wirksam sind.

Damit Sie bei der Ziehung dieser zusätzli-

chen Milchprobe korrekt vorgehen, beach-

ten Sie bitte folgende Punkte:

1. Anfrage an Milchfahrer / Erzeugerbera-

ter wegen richtigen Probenflaschen

Fragen Sie Ihren Milchfahrer bzw. den

Erzeugerberater Ihrer Molkerei nach den

MPR-Probeflaschen mit rotem Konservie-

rungsmittel sowie den dazugehörenden

Betriebsproben-Aufklebern.

2. Ausfüllen des Aufkleber-Etiketts

Bitte füllen Sie das Etikett lesbar aus: Mol-

kerei, Ihren Namen, Ihre Lieferantennum-

mer, Datum der Probenziehung, ge-

wünschte Untersuchung.

3. Probenahme

� Mischen Sie die Milch unbedingt gutdurch, bevor Sie die Probe ziehen.

� Probe einer Einzelkuh immer aus derengut durchmischtem Gesamtgemelk zie-

hen; dabei nie direkt in die Probeflasche

melken!

� Verwenden Sie grundsätzlich einen sau-beren Schöpfer und vermeiden Sie vor

allem bei Keimzahlproben jegliche Kon-

tamination.

Mit der korrekten und sauberen Probe-

nahme steht und fällt die Aussagekraft des

späteren Analysen-Ergebnisses!

4. Weitergabe an Sammelwagenfahrer

WICHTIG: wenn die Abholung nicht direkt

nach der Ziehung der Probe erfolgt, lagern

Sie diese in der Zwischenzeit bitte

möglichst kühl.

Der Weitertransport der Betriebsproben ins

Labor nach Wolnzach erfolgt über die

MPR-Kurierflotte, die jede Molkerei 15 Mal

im Monat ansteuert.

5. Untersuchung und Ergebnisabfrage

Die Untersuchung der Betriebsproben

erfolgt immer am Tag der Anlieferung. Die

ermittelten Ergebnisse sind jeweils am frü-

hen Nachmittag über die MPR-Auskunfts-

systeme (Internet, SMS, Telefonauskunft)

abrufbar.

6. Untersuchungskosten

Aktuell betragen die Kosten für die einzel-

nen Untersuchungsparameter:

� Fett/Eiweiß/Laktose/Harnstoff:0,57 EUR zzgl. 7 % MwSt.

� Fett/Eiweiß/Laktose/Harnstoff + Zellzahl:1,02 EUR zzgl. 7 % MwSt.

� Hemmstoffe:0,62 EUR zzgl. 7 % MwSt.

� Keimzahl: 1,97 EUR zzgl. 7 % MwSt.Diese Kosten werden lieferantenbezogen

monatlich an die Molkerei verrechnet.

Neben den regulären Proben im Rahmen der Milchgüteprüfung oder der Milchleistungs-prüfung durch das LKV werden beim Milchprüfring in Wolnzach pro Jahr etwa 50.000 selbstgezogene Proben, die sogenannten Betriebsproben, im privaten Auftrag untersucht.

Auch für Betriebsproben ausschließlich ori-ginale MPR-Probenflaschen verwenden.

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Verfolgen Sie das Gemeinschafts-

projekt des Deutschen Verbandes

für Leistungs- und Qualitätsprüfun-

gen (DLQ) und der Hochschule

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Unser Tipp

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MILCH I NEWS 5

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Der neue Milchaustauscherfür die ersten Lebenswochen

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Das ist uns noch wichtig:

Die Betriebsproben-Ergebnisse fließen weder in die Abrechnung nach Milch-Güte-

verordnung ein, noch werden diese an Dritte weitergegeben. Nur Sie und Ihre Molke-

rei erhalten die Werte, die vertraulich behandelt werden und Ihrer Information dienen.

Milchpur: Herr Hauck, Sie sind als Sach-

gebietsleiter Untersuchung des MPR für

den reibungslosen Ablauf im Labor

zuständig. Worauf sollten die Milcher-

zeuger achten, wenn Sie eine Betriebs-

probe ins Labor schicken?

Thomas Hauck: Zunächst einmal ist es

wichtig, in der Molkerei anzurufen und

dort Bescheid zu geben, dass man eine

Betriebsprobe untersucht haben möch-

te. Nur dann kann man sicher sein, dass

der Sammelwagenfahrer auch die rich-

tigen Flaschen und Etiketten dabei hat. Für

die Keimzahlproben dürfen ausschließlich

die Flaschen mit rotem Konservierungs-

mittel verwendet werden.

Milchpur: Wie genau wird mit den Betriebs-

proben verfahren, wenn sie einmal im

Labor sind?

Thomas Hauck: Die Proben werden manu-

ell nach den gewünschten Untersu-

chungsparametern sortiert, im EDV-System

mit dem zusätzlich auf den Flaschen

befindlichen Barcode erfasst und den

jeweiligen Analysegeräten zugeführt.

Milchpur: Die Zuordenbarkeit der Betriebs-

proben ist sehr wichtig. Was sollte der

Milcherzeuger hier beachten?

Thomas Hauck: Wichtig ist die Lesbarkeit

von Molkerei, Name des Milcherzeugers

und Lieferantennummer. Da jeden Tag

mehr als 300 Betriebsproben beim MPR

untersucht werden, ist die einfache und

schnelle Zuordnung von Probe und

Ergebnis sehr wichtig. Nur so können wir

die Analyseergebnisse zügig für die

Milcherzeuger bereitstellen. Außerdem

sollte man einen wasserfesten Stift bei

der Beschriftung des Etiketts verwenden

und auch bitte nur die MPR-Betriebs-

probenetiketten, die man vom Sammel-

wagenfahrer bzw. Erzeugerberater erhält.

Andere Aufkleber oder Etiketten könnten

Klebereste auf den Flaschen hinterlas-

sen und so zu Verzögerungen im Rou-

tinebetrieb führen.

Fragen an den Laborleiter

ThomasHauck, Laborleiter

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Rassenunterschiede

Von norddeutschen Betrieben wird oft von

deutlichen Zellzahlsteigerungen nach der

Umstellung auf AMS berichtet. Das wider-

spricht den oben aufgeführten Ergebnis-

sen in bayerischen Betrieben. Es stellte

sich daher die Frage, ob eventuell Ras-

senunterschiede die Ursache für die unter-

schiedlichen Resultate sein könnten. Kürz-

lich erstellte Auswertungen des LKVs erga-

ben tatsächlich deutliche Unterschiede zwi-

schen den Rassen.

So wurde bei ca. 380 Fleckviehbetrieben

während der Umstellung im Mittel ein Zell-

zahlanstieg von 36.000 und nach der

Umstellung ein leichter Abfall von etwa

1.000 Zellen berechnet. Bei den 60 Braun-

viehbetrieben stieg dagegen die Zellzahl

während der Umstellung nur um etwa

1.000 an und sank nach der Umstellung

im Mittel um 18.000.

Demgegenüber war bei den 33 Schwarz-

buntbetrieben bereits vor der Umstellung

auf AMS ein Anstieg der Zellzahlen zu

beobachten. In der Umstellungsphase stie-

gen die Zellzahlen im Mittel noch einmal

um ca. 26.000. Nach der Umstellung auf

AMS fällt der Zellgehalt deutlich ab. Der

starke Wiederanstieg nach 1,5 Jahren wird

von relativ wenigen Betrieben verursacht.

Die Ergebnisse sind korrigiert auf den

Betriebseffekt. Die deutlicheren Zellzahl-

schwankungen bei Schwarzbunten und

Braunvieh im Vergleich zu Fleckvieh sind

auf die geringere Anzahl Betriebe zurück-

zuführen.

Bei der Milchleistung findet man entspre-

chende Ergebnisse. Während Fleckvieh

und Schwarzbunte einen Leistungsein-

bruch von 5,1 und 5,6% erlitten, fielen

die Braunviehbetriebe nur um 2% ab. Der

Anstieg der Leistung nach der Umstellung

betrug bei Fleckvieh 0,9%, bei Braun-

vieh 1,2% und bei den Schwarzbunten

0,7%.

Keimzahl und Gefrierpunkt meist ok

Erhöhte Keimzahlen sind ein Hinweis auf

Probleme mit der Reinigung oder Spülung

durch das AMS. Sechs der neunzehn

befragten Betriebe hatten, unabhängig

vom Fabrikat, während der Umstellung

und vier der Betriebe nach der Umstellung

Probleme mit der Keimzahl. Als Gründe für

den Anstieg wurden unter anderem eine

fehlerhafte Einstellung der Reinigung, fal-

sche Dosierung des Reinigungsmittels,

lange Rohrleitungen oder eine zu niedri-

ge Temperatur des Wassers beim Reini-

gen genannt. Des weiteren konnte anhand

von Keimzahldaten von AMS-Betrieben,

MILCH I LKV6

Milchpur 01.2013

Umstellung auf Melkroboter –womit man rechnen mussIm zweiten Teil der Studie über die Auswirkungen des Melkroboters in der Umstellungsphasewird der Rasseeinfluss und der Keimgehalt beleuchtet. Ein Beitrag von Tina Müller und Dr. Dorette Sprengel, LKV Bayern.

Die Daten belegen: Ohne eine sorgfältige Vorbereitung auf das AMS geht es nicht. Foto: Hummel

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die dankenswerterweise vom Milchprüf-

ring zur Verfügung gestellt wurden, fest-

gestellt werden, dass 97,2 % der AMS-

Betriebe die Güteklasse S erzielten.

Der Gefrierpunkt zeigt an, ob Fremdwasser

in die Milch gelangt ist. Die Befragung

ergab, dass bei den meisten Betrieben

der Gefrierpunkt unverändert blieb. Ledig-

lich vier Betriebe stellten eine Verschlech-

terung fest, die sich jedoch noch innerhalb

des Grenzwertes von -0,515 °C bewegte.

Auch bei der Auswertung der Gefrier-

punkte der ca. 400 AMS-Betriebe konnte

Frau Müller keine deutlichen Veränderun-

gen durch die Umstellung auf AMS erken-

nen.

Fazit

Der Umstellung auf einen Melkroboter

erfordert eine sorgfältige Vorbereitung.

Dennoch kommt es während der Umstel-

lungsphase häufig zu deutlichen Leis-

tungseinbrüchen. Nach ca. 150 Tagen

erreichen aber die meisten Betriebe wieder

ihre Ausgangsleistungen und können sie

teilweise sogar noch steigern.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurden

19 Betriebe über ihre Erfahrungen befragt

und zusätzlich die Daten von ca. 400 LKV-

Umstellungsbetrieben ausgewertet.

Zusätzliche Auswertungen des LKV deu-

ten auf Unterschiede zwischen den Ras-

sen hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit

an das AMS hin.

MILCH I LKV 7

Abb. 4: Verlauf der Zellzahlen/ml in Abhängigkeit von der Rasse vor undnach einer Umstellung auf ein automatisches Melksystem

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Politische Rahmenbedingungen, die öko-

nomische Ausgangssituation und die öko-

logischen Auswirkungen haben großen

Einfluss auf den Bau und auf die Ein-

richtung eines Milchviehstalles. Darüber

hinaus wirken sich auch die arbeitswirt-

schaftlichen Planungen und der Wunsch

nach einem Milchviehstall mit hohem

Kuhkomfort aus. Nach wie vor werden

deutschlandweit Liegeboxenlaufställe in

großer Zahl gebaut. Die Anforderungen,

die an den Bau moderner Stallanlagen

gestellt werden, sind vielfältig. Dabei die

Übersicht zu behalten sowie die Prioritäten

korrekt einzuschätzen, obliegt in der Regel

den Landwirten als Bauherren. Im folgen-

den Beitrag werden aktuelle Informationen

rund um den Bau von Milchviehställen

gegeben.

Prozesse abstimmen

Neben den Bau- und Investitionskosten ste-

hen häufig Fragen zur Optimierung des

Kuhkomforts im Mittelpunkt der Diskussio-

nen. Dazu hat die Industrie in den vergan-

genen Jahren intensiv an der Weiterent-

wicklung ihrer Produkte gearbeitet. Unter

dem Motto: „Wir holen die Weide in den

Stall”, wurden die Funktionsbereiche inten-

siv durchleuchtet und entsprechend den

Anforderungen neu gestaltet.

Stallklima: Der letzte Winter hat mit seinen

tiefen Temperaturen die Kritiker von kom-

plett zu öffnenden Ställen in ihrer Argu-

mentation darin unterstützt, dass die Stäl-

le für diese extremen Temperaturen ent-

sprechend geschützt werden müssen.

Analysiert man allerdings die Schäden,

bleibt festzuhalten, dass auch in diesem

Jahr vor allem die technische Ausstattung

der Milchviehställe versagt hat. Tränkesys-

teme und Mistschieber sind gegenüber tie-

fen Temperaturen anfällig und müssen ent-

sprechend geplant werden. Die offenen

Traufen mit einer Höhe von 4 bis 5 m

gewährleisten an den heißen Sommerta-

gen den notwendigen Luftaustausch, der

für die Gesunderhaltung des Milchviehs

von hoher Bedeutung ist.

Isolierte Dächer bzw. helle Dacheinde-

ckungen helfen zusätzlich. Aber auch

durch den Aufbau von Photovoltaikanla-

gen kann durch die Schattenwirkung ein

wirkungsvoller Schutz hergestellt werden.

Es ist allerdings zu bedenken, dass vor

allem in Verbindung mit dem Bau von Tief-

boxen, die Staubemissionen durch die Ein-

streu ansteigen und die Photovoltaikanla-

ge somit nicht die volle Leistung bringen

kann.

Der Einbau von Ventilatoren sollte gene-

rell vorgesehen werden. Auch wenn der

Standort eines Stalles in exponierter Lage

MILCH I HALTUNG8

Milchpur 01.2013

„Die Weide in den Stall holen”Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen,Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, Bad Sassendorf, zeigtTrends in Bau und Ausrüstung von Milchviehställen auf.

Ein Idealfall, wie er leider nicht immer besteht. Die Bedingungen im Stall müssen deshalb optimal gestaltet sein. Foto: Dr. Zieger

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und die Breite eines Doppel-Zweireihers

den Einbau von Ventilatoren unsinnig

erscheinen lassen, so sind es vor allem die

stabilen und windarmen Hochdruckzonen

in den heißen Sommermonaten, die eine

Luftzirkulation im Milchviehstall so wichtig

machen. Die zu installierende Luftleistung

der Ventilatoren ist von Faktoren wie Stall-

länge, Tierdichte und vor allem von der

Höhe der Traufe und der Ausrichtung des

Stalles abhängig. Die Ventilatoren unter-

scheiden sich in erster Linie durch die Luft-

strömungen. Bei Vertikalventilatoren wer-

den bis zu 200.000 m³ Luft/h von der

Decke senkrecht nach unten befördert. Bei

niedrigem Energieaufwand wird hier viel

Luft bewegt. In den hiesigen Milchviehstäl-

len empfiehlt es sich, auf horizontal arbei-

tende Systeme mit ca. 140 cm Durchmes-

ser und einer Stundenleistung von 30.000

bis 40.000 m³ Luft/Kuh/h zurückzugreifen,

da diese eine sehr gezielte Luftführung vor

allem im Bereich der Liegeboxen zulas-

sen.

Wasserversorgung: Die Tränken müssen

einfach zu erreichen und vor allem nach

mehreren Seiten verlassen werden kön-

nen, denn vor allem rangniedere Kühe

und Färsen werden häufig durch rang-

hohe Alphakühe attackiert und müssen

den Bereich ungehindert verlassen kön-

nen. Obwohl diese Stresskomponente

bekannt ist, werden nach wie vor keine

Tränkeplätze geplant, sondern die Tränken

werden in der Regel dort montiert, wo aus-

reichend Platz verblieben ist. Häufig sind

es die Übergänge, die durch den Einbau

von Tränken als relevante Stallfläche zur

Wasseraufnahme aufgewertet werden. Um

diesen Bereich entsprechend zu gestal-

ten, müssen die Übergänge mit einer Brei-

te von mindestens drei Metern geplant

werden.

Die frostfreie Zuführung, die Durchmesser

von Leitungen und Tränken sowie die ent-

sprechende Isolierung und Temperierung

des Wassers müssen beachtet werden. In

neuen Milchviehställen wird die Zuführung

des Wassers in der Regel frostfrei durch

den Boden verlegt. Schwachstellen sind

bei dieser Planung meist die Stellen, an

denen die Leitungen aus dem Boden

herauskommen und in die Tränken führen.

Bei Umbauten werden in der Regel Zirku-

lationssysteme durch den Stall verlegt.

Damit der Wasserdurchfluss nicht unter-

brochen bzw. die Durchflussgeschwindig-

keit nicht zu stark herabgesetzt wird, sollten

Sackgassen und Reduzierungen des Lei-

tungsquerschnittes unbedingt vermieden

werden.

Fressplatzgestaltung und Futtertischhygie-

ne: In vielen der großen Milchviehställe mit

mehreren hundert Tieren geht der Trend

wieder hin zu Selbstfanggittern im gesam-

ten Stallbereich. Hier steht vor allem die

MILCH I HALTUNG 9

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Arbeitseffizienz im Vordergrund. Gerade in

den größeren Anlagen ist es einfacher und

effektiver, die Tiergruppen im Stall zu

behandeln, denn der stressfreie Umgang

mit den Kühen ist eine der Voraussetzun-

gen für Erfolg im Stall. Aber auch in den

kleineren Milchviehställen ist es bei der Fül-

le an Maßnahmen, die im Laufe der Lak-

tation durchgeführt werden müssen, von

großer Bedeutung, die Kühe schnell und

wirksam fixieren zu können. Fressgitter

sind für diesen Zweck als ideal zu bezeich-

nen. Auch wenn der Einbau von Selekti-

onsbereichen das Arbeitsmanagement

positiv unterstützt, bietet es sich an, vor

allem in den Frischmelkergruppen Fress-

gitter einzubauen.

Um die Oberfläche des Futtertisches zu

schützen und um die Hygiene langfristig

zu erhalten, müssen betonierte Futtertische

vor dem Säureangriff durch die Silagen

geschützt werden. Angegriffene Flächen

sind schlecht zu reinigen, was zwangsläu-

fig dazu führt, dass Futterreste mikrobiolo-

gisch zersetzt und die frisch vorgelegten

Futtermittel kontaminiert werden. Ein

Schutz des Betons durch das Auftragen

von Epoxydbeschichtungen bringt einen

schnellen und langfristigen Erfolg. Vor

allem bei diesem Gewerk wird von vielen

Anbietern die hohe Eigenleistungsfreund-

lichkeit dieser Produkte angepriesen.

Erfahrungsgemäß sind allerdings viele Ein-

flussfaktoren, wie die Qualität des Unter-

grundes, die Außen- und Materialtempe-

raturen sowie die korrekte Verarbeitung

des Zweikomponentenmaterials für den

Erfolg dieser Maßnahme, verantwortlich.

Vor diesem Hintergrund gilt: Fachleute fra-

gen!

Liegeplatzgestaltung: Der Liegeboxenlauf-

stall hat sich als Standardverfahren in der

Milchkuhhaltung etabliert. Um das Wohl-

befinden der Milchkühe zu fördern, die

Arbeitsbelastung zu reduzieren und die

regelmäßige Anpassung an die rasse- und

zuchttypischen Veränderungen der Milch-

kühe zu berücksichtigen, wird dieses Stall-

system im Detail ständig weiter entwickelt.

Für den Funktionsbereich Ruhen haben

sich Hochboxen und Tiefboxen durchge-

setzt. Zusätzlich wurde in den letzten Jah-

ren über die sogenannte hochverlegte

Tiefbox diskutiert. Hochverlegte Tiefboxen

entstanden in den letzten Jahren vor dem

Hintergrund, ältere bestehende Hochbo-

xen zu tiergerechteren Tiefboxen umzu-

bauen. Zu beachten dabei ist die Proble-

matik, dass auf die bereits hohe Beton-

kante der Hochbox eine weitere Schwelle

angebracht werden muss, die die Einstreu

in der Box hält. Dadurch steigt die Höhe

der Liegefläche deutlich an, was zu Pro-

blemen beim Verlassen der Boxen führt.

Vor diesem Hintergrund sind diese

Umbauten nur bedingt zu empfehlen.

Durch die Industrie werden heute aller-

dings Systeme angeboten, die die be-

kannten Vorteile der Hochbox und die der

Tiefbox vereinen sollen. Auf eine höhenre-

duzierte Hochbox (ca. 10 cm) kommt eine

muldenförmige Matratze, die mit ca. 3 cm

organischem Material eingestreut wird. Ziel

ist nicht, eine starke organische Matratze

zu erstellen, sondern den Kühen eine ver-

formbare Liegefläche mit hohem organi-

schem Anteil anzubieten. Dieses System

verfügt über eine einfache Matratze aus

Vollgummi oder Gummigranulaten in

Schläuchen und wird mit organischen

Materialien eingestreut. Die Einstreumenge

ist etwas höher als bei der Hochbox, aber

deutlich niedriger als in der klassischen

Tiefbox. Durch die Muldenform verbleibt

die organische Einstreu länger auf der Lie-

gefläche und bildet eine stärkere organi-

sche Matratze, die in der Lage ist, die ent-

stehende Feuchtigkeit und Nässe zu bin-

den. In wie weit sich diese Systeme in der

Praxis bewähren, bleibt abzuwarten.

Auch an der Optimierung von Liegeflächen

und Liegeboxenabtrennungen wurde in

den letzten Jahren weiter intensiv gearbei-

tet. Bei der weiteren Entwicklung für Hoch-

boxen ging es in erster Linie darum, bei

gleicher Verformbarkeit die Haltbarkeit der

Matratzen zu verlängern. Tiefboxen sind

als tiergerechtes System im Trend und

werden für viele Ställe geplant. Wichtig ist

die Bereitschaft, dieses System auch ent-

sprechend zu bewirtschaften. Der Irrglau-

be, dass gute Liegematratzen in Tiefboxen

mit der Zeit entstehen, ist falsch. Auch die-

se Matratzen müssen gebaut werden. Die

richtigen Materialien, in der optimalen Mi-

schung und in ausreichender Menge müs-

sen mit hohem Druck in die Liegebox ein-

gebracht werden. Nur so lassen sich lang-

MILCH I HALTUNG10

Milchpur 01.2013

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fristig gute Ergebnisse erzielen.

Zur Reduzierung der hohen Einstreumen-

gen und -kosten bei Tiefboxen werden

Rastermatratzensysteme angeboten, die in

der Lage sind, das Material zu fixieren.

Die hohen Kosten für Einstreu führen

immer mehr dazu, dass Landwirte Alter-

nativen suchen. Die Nutzung von sepa-

rierter Gülle wird in Betracht gezogen.

Belastbare Untersuchungen und Erfah-

rungen liegen bisher nicht vor. Aus der

Erfahrung heraus gelten für den Einsatz

dieser Materialien die Regeln, dass die

Kühe gesund sein müssen, dass aus-

schließlich Gülle aus dem eigenen Kuh-

stall genutzt wird und dass das separierte

Material innerhalb kürzester Zeit nach der

Produktion in die Liegeboxen eingebracht

wird.

Liegeboxeneinstellungen und -abtrennun-

gen sollten sich an die Größe der Kühe

und an den Bewegungsabläufen beim

Ablegen und Aufstehen orientieren. Inte-

ressante Ansätze und Lösungsvorschläge

mit flexiblen Liegeboxenabtrennungen

sind auf dem Markt, müssen sich dort aber

noch beweisen. Für die Praxis gilt es darauf

zu achten, dass die Maße und Abmes-

sungen auf die eigenen Kühe angepasst

werden. Intensive Beobachtungen sind

hier eine nützliche Hilfe, Schwachstellen in

der Haltung zu erkennen.

Laufflächen und Reinigungstechnik: Kühe

sollten möglichst viel und lange liegen.

Unter aktuellen Gesichtspunkten sollte

aber auch dem Funktionskreis Fortbewe-

gung eine größere Bedeutung zuge-

schrieben werden. Bewegung festigt die

Muskulatur, fördert die Durchblutung,

beeinflusst den Stoffwechsel, sichert so

Wohlbefinden sowie Tiergesundheit und

fördert im günstigsten Fall auch das

Lebensalter der Milchkühe. Aus diesem

Grund müssen Laufflächen in Milchkuh-

MILCH I HALTUNG 11

ställen stets sauber, trittsicher und rutsch-

fest sein. Keine Lauffläche hält ewig, alle

Laufflächen sind auch Verschleißflächen.

Die Haltbarkeit hängt von verschiedenen

Faktoren ab. Eine regelmäßige Überprü-

fung und rechtzeitige Sanierung hilft, die

Gesundheit der Kühe zu erhalten. Planbe-

festigte Laufflächen und Spaltenböden

haben sich in der Praxis bewährt. Zu

bedenken ist, dass Betonfertigelemente

den in Ortbeton hergestellten Laufflächen

überlegen sind und somit deren Haltbar-

keit in der Regel länger ist.

Der Trend bei den Laufflächen entwickelt

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sich weiter in Richtung weicher Laufflä-

chen. Sie verbessern das Laufverhalten,

die Laufgeschwindigkeiten und fördern die

Bewegungsaktivität der Kühe. In diversen

Untersuchungen wurden auch Auswir-

kungen auf die Klauengesundheit unter-

sucht. Aufgrund der unterschiedlichen

Ursachen für Klauenerkrankungen kann

allerdings nicht davon ausgegangen wer-

den, dass allein durch den Einbau weicher

Laufflächen die Klauengesundheit im Stall

verbessert werden kann. Zur Optimierung

der Klauengesundheit sind verschiedene

Maßnahmen zu ergreifen. Von großer

Bedeutung ist dabei das regelmäßige und

gründliche Reinigen der Laufflächen. Die

Reinigungsintervalle müssen an die Gül-

lemengen und Laufganglängen angepasst

werden. Dazu sollten die Kühe die Mög-

lichkeit haben, den Gülleseen vor den

Schiebern auszuweichen. Dies kann durch

die entsprechende Anzahl von Übergän-

gen oder aber durch die Auswahl entspre-

chender Schiebertypen, wie z.B. Faltschie-

bern, ermöglicht werden. Nach wie vor

orientieren sich die meisten Schieber in

Bezug auf die zu reinigende Breite an den

Futtertischen und Kotstufen. Die Schieber-

flügel passen sich an und räumen auf die-

se Art die gesamte Lauffläche. Zum Pro-

blem kommt es, wenn die Schieber die

zentralen Laufgänge kreuzen, die die Kühe

zum Wechsel in den Wartebereich bzw.

zurück benötigen. Zur Steuerung der

Schieber müssen dann auch in diesen

Bereichen entsprechende Führungsschie-

nen eingebaut werden, die allerdings

negative Auswirkungen auf das Laufver-

halten der Kühe sowie auf die Klauenge-

sundheit haben. Hier ist die Industrie gefor-

dert, praxisnahe und tiergerechtere Lösun-

gen vorzustellen.

Auch für Spaltenböden gilt die Devise,

dass diese sauber sein sollten. Nicht die

Kühe sind für die Reinigung zuständig. Vor

diesem Hintergrund werden immer mehr

technische Lösungen vorgestellt, mit denen

die Laufflächen manuell, mechanisch oder

auch automatisch gereinigt werden kön-

nen. Spaltenroboter werden inzwischen in

den unterschiedlichsten Versionen ange-

boten. Sie unterscheiden sich in Größe

und Gewicht sowie in den Steuerungen.

Für den Erfolg ist wichtig, dass die Syste-

me zuverlässig, wartungsarm und bedie-

nerfreundlich sind. Zudem benötigen sie

eine ausreichende Größe und ein ent-

sprechendes Gewicht, um die Flächen

auch reinigen zu können. Schwierig wird

es in den Monaten mit extremen Tempe-

raturen im Winter, aber auch im Sommer.

Stallbeleuchtung: Licht in Milchviehställen

ist zu einem wichtigen produktionstechni-

schen Kriterium geworden. Durch die Ein-

führung von Beleuchtungsprogrammen

mit einem Intervall von 16 h Licht und 8 h

Dunkelheit bei einer Lichtintensität von 150

Lux, konnten durch die daraus resultieren-

den Wirkungen auf Seratonin und Melato-

nin im Blut die Leistung von Milchkühen

positiv beeinflusst werden. Wichtig ist

dabei, dass trockengestellte Kühe in die-

ser Phase einem umgekehrten Beleuch-

tungsrhythmus mit lediglich 8 h Licht aus-

gesetzt werden. Aus ökonomischen Grün-

den hat sich der Einsatz von Hochdruck-

dampflampen durchgesetzt. Die Lichtaus-

beute und die Verteilung des Lichtes sind

aus energetischer und physiologischer

Sicht als ideal zu bezeichnen.

Mit Abstand die höchste Energieeffizienz

haben nach wie vor die Natriumdampf-

leuchten. Mit über 130 Lumen je Watt und

einer Lebenserwartung von ca. 20.000 h

sind sie anderen Hochdruckdampflampen

überlegen. Zu beachten hierbei ist aller-

dings die Tatsache, dass Natriumdampf-

lampen aufgrund der Gasmischung ein

gelbliches Licht ausstrahlen. Die Auswahl

der Armaturen ist abhängig von der Mon-

tagehöhe und der Abstrahlcharakteristik

des Reflektors. Zur gezielten und effizien-

ten Ausleuchtung müssen die Montage-

punkte der Leuchten von Lichtberech-

nungsprogrammen durch den Anbieter

errechnet werden. Die LED-Lichttechnik

entwickelt sich in einem rasanten Tempo.

Mittelfristig wird diese Lichttechnologie

auch in Milchviehställen zum Einsatz kom-

men. Erste Erfahrungen gibt es bereits.

Allerdings besteht in diesem Segment

noch intensiver Forschungsbedarf.

Fazit

Umweltschonendes und kostenorientier-

tes Bauen, tiergerechte Funktionsbereiche

sowie arbeitsschonende Techniken be-

schreiben die Anforderungen, die heute an

die Planung, an das Stalldesign und an die

technische Ausstattung der Milchviehstäl-

le von morgen gestellt werden. Mit dem

Slogan „Wir holen die Weide in den Stall“

optimiert die Industrie die gesamte Hal-

tungsumwelt für das Milchvieh, und mit

den aktuellen Entwicklungen im Bereich

der Automatisierung wurden und werden

die Arbeitsbedingungen in der Milchvieh-

haltung deutlich verbessert. DLG

MILCH I HALTUNG12

Milchpur 01.2013

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Eine kontrollierte Stallklimagestaltung hat

einen wesentlichen Einfluss auf das Wohl-

befinden und das Leistungsvermögen der

Tiere. Zwischenzeitlich sind Lüftung, Hei-

zung und Kühlung feste Bestandteile der

Gebäudetechnik. Optimale Umweltvo-

raussetzungen sind neben dem geneti-

schen Potenzial, dem Management und

der Fütterung maßgebend für eine erfolg-

reiche Tierhaltung. Durch den Einsatz von

Lüftungs- und Stallklimageräten wird der

Abtransport von Gasen, Wärme und Was-

serdampf geregelt und somit das Raum-

klima wesentlich gestaltet. Die Schaffung

von guten Klimabedingungen in den Stäl-

len ist unabhängig vom Außenklima zu

sehen. Zunehmend haben auch immissi-

onsschutzrechtliche Anforderungen sehr

großen Einfluss auf die baulichen und

technischen Ausführungen von Lüftungs-

anlagen.

In der Rindviehhaltung haben sich Außen-

klimaställe als kostengünstige Stallsyste-

me durchgesetzt. Meistens handelt es sich

dabei um großvolumige Bauweisen mit

mehreren offenen Stallseiten (Foto 1). Zwi-

schenzeitlich bewegt sich die Traufhöhe je

nach Gebäudeart zwischen 4 bis 8 m. Die

Dachneigung beträgt in der Regel etwa 15

bis 18 Grad. Firstabdeckungen sind nur

erforderlich, wenn sich die Firstöffnungen

über den Liegeflächen der Tiere befinden.

Bei einer Anordnung des Firstes über dem

Futtertisch oder in dem Bereich der Lauf-

flächen kann auf eine Abdeckung ver-

zichtet werden. Bei der Firstgestaltung wird

auch häufig die Shed-Dachausführung

gewählt. An den Traufseiten der Ställe

werden in der Regel mechanisch verstell-

bare Wickellüftungen eingebaut (Foto 2).

Bei breiten Ställen kann aus statischen

Gründen eine sensorgesteuerte Verstel-

lung der Zuluftelemente ab gewissen

Windgeschwindigkeiten erforderlich wer-

den. Weitere Regelgrößen sind z.B. die

Sonneneinstrahlung und/oder die Tem-

peratur.

Bei einer Ganzjahresstallhaltung der Tiere

kann der Wärmeeintrag im Sommer über

die Dachhaut durch Dacheindeckung mit

MILCH I HALTUNG14

Milchpur 01.2013

Außenklimaställe haben sich durchgesetztEinen Kurzüberblick über Entwicklungstendenzen bei derStalltechnik bei Rindern gibt Gerd Franke, LandesbetriebLandwirtschaft Hessen (LLH), Kassel.

Foto 1

Foto 3 Foto 4

Foto 2

Page 15: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

hellem Material oder aus wärmege-

dämmten Platten minimiert werden. Licht-

platten in der Dachhaut erzeugen eine

sehr hohe Wärmeeinstrahlung und sollten

deswegen nicht zum Einsatz kommen.

Auch die Stellung des Gebäudes zur

Hauptwindrichtung sollte beachtet werden,

da eine Queranströmung des Gebäudes

maßgeblich zur Durchlüftung beitragen

kann.

Um das Wohlbefinden der Tiere bei länger

anhaltenden Hitzeperioden zu steigern, ist

der Einbau einer Unterstützungslüftung in

Rindviehställen sinnvoll (Foto 3). Durch die

Unterstützungslüftung wird eine Luftbewe-

gung mittels Ventilatoren im Stall erzeugt,

die die Wärmeabgabe der Tiere erleichtert.

Als Volumenstrom werden ca. 800 bis

1.500 m3/h/Kuh empfohlen. Die Anord-

nung der Ventilatoren im Stall sollte so

gewählt werden, dass die Luft von der

Nord- oder Ostseite angesaugt wird. Nach-

barschaftliche Belange wie Geruch oder

Lärm sollten berücksichtigt werden. Bei

langen Stallgebäuden sind mehrere Rei-

hen Ventilatoren nacheinander anzuord-

nen. Der Abstand zwischen den Ventila-

torreihen beträgt je nach Leistung und Art

der Ventilatoren zwischen 15 bis 20 m. Die

erste Reihe der Ventilatoren wird in einer

Entfernung von ca. 2 m von der Außen-

wand entfernt eingebaut.

Die Aufhänghöhe des Ventilators sollte so

gewählt werden, dass die Unterkante min-

destens 2,5 m über Grund liegt. Damit die

Luft in den Tierbereich geblasen wird,

beträgt der Neigungswinkel 12 bis 15

Grad.

Die Haltung bzw. Aufzucht des Jungviehs

und der Kälber erfolgt ebenfalls in relativ

einfach gestalteten Außenklimaställen. Für

die Kälberaufzucht kommen häufig Einzel-

oder Gruppeniglus zum Einsatz (Foto 4).

Tendenz

In den vergangenen Jahren wurden

erhebliche Investitionen in Stallneu- und

-umbauten getätigt. Diese Entwicklung wird

sich auch in den nächsten Jahren fortset-

zen.

In der Rindviehhaltung sind in der Tendenz

Verbesserungen nur im Detail zu erwarten,

da sich die in den letzten Jahren durch-

geführten baulichen und lüftungstechni-

schen Maßnahmen in der Praxis bewährt

haben. DLG

MILCH I HALTUNG 15

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Milchpur: Herr Dr. Spann, unseren Ver-

brauchern ist es zunehmend wichtig,

dass Lebensmittel unter Beachtung des

Tierschutzes produziert werden. Glück-

liche Kühe und Stallhaltung – ist das

von vornherein ein Widerspruch?

Dr. Spann: In früherer Zeit war dies

sicherlich ein Problem. Ältere Anbinde-

ställe waren oft sehr niedrig, schlecht

durchlüftet, im Sommer überhitzt und

wiesen besonders im Winter eine hohe

Luftfeuchtigkeit auf. Die Schimmelbil-

dung an den Decken, Fenstern und

Wänden war dann der nachhaltige

Beweis für das andauernde problema-

tische Klima in diesen Ställen. Die Kom-

bination von Liegen, Fressen und Mel-

ken am selben Platz machte zudem

Kompromisse bei der Platzgestaltung

der Kühe notwendig.

Mit den Haltungsbedingungen in den

modernen Laufställen ist diese Situation

aber überhaupt nicht mehr vergleichbar.

Die Kuh kann sich hier frei bewegen, Lie-

ge-, Melk- und Fressplatz sind getrennt

und können so optimal gestaltet werden.

Der Luftraum je Tier liegt bei etwa 35

bis 40 m³. Die Traufseiten können ganz

oder teilweise geöffnet werden. Eine

ständige Anpassung an das Außenklima

ist über eine automatische Steuerung in

Abhängigkeit von Temperatur, Wind und

Regen möglich. Durch die Öffnung der

Traufseiten ist sogar die „Besonnung“

der Tiere gegeben. Wenn die Tiere

zudem noch ganztägig Futter aufneh-

men können, sind die Bedingungen der

Stallhaltung und der Weide vergleichbar.

Bei großer Hitze und bei extremen Nie-

derschlägen bevorzugen die Kühe, wenn

sie die Wahl haben, sogar diesen

modernen Stall.

Milchpur: Menschen und Kühe haben

unterschiedliche Ansichten darüber,

unter welchen Bedingungen sie sich

wohl fühlen. Wissen unsere Verbrau-

cher zu wenig über Kühe und be-

schweren sich zu Unrecht?

Dr. Spann: Dies ist sicher oft der Fall. Die

zunehmende Distanz vieler Verbraucher

zur landwirtschaftlichen Produktion führt

dazu, dass bei der Beurteilung, welche

Umweltbedingungen optimal für unsere

Kühe sind, allzu oft das menschliche

Bedürfnis zum Maßstab genommen wird.

Das ist aber falsch! Ein Beispiel: Unsere

Milchkühe zeichnen sich durch eine hohe

Stoffwechselaktivität aus, sie produzieren

dabei viel Wärme. Das Wärmebedürfnis

ist deshalb unterschiedlich, es ist deutlich

niedriger als das des Menschen. Eine

Milchkuh fühlt sich am wohlsten bei einer

Lufttemperatur zwischen 0 und 15 °C.

Bereits bei etwa 20 °C sinkt das Wohlbe-

finden der Tiere, besonders bei gleich-

zeitig hoher Luftfeuchtigkeit. Kälte dage-

gen ist für die Rinder kein Problem. Der

Kältestress beginnt erst bei etwa - 25 °C.

Dies ist auch der Grund dafür, dass sich

die Tiere, wenn sie die Wahl haben, im

Winter auch bei großer Kälte gerne im

Freien aufhalten.

Es ist aber nicht zu verhehlen, dass

auch für die Fachleute bestimmte Fra-

MILCH I HALTUNG16

Milchpur 01.2013

Wie kombiniert man heuteStallbau und Tierwohl?Die moderne Nutztierhaltung steht in der öffentlichen Diskussion wie kaum zuvor. Dabei beur-teilen Verbraucher, Journalisten und Politiker häufig das Thema sehr emotional. „Zurück zurNatur“ ist meist die Devise und nicht selten werden die aktuell praktizierten Haltungsformengrundsätzlich als nicht ausreichend tiergerecht abgelehnt. Stallhaltung und „glückliche Kühe“– geht denn das überhaupt zusammen? Milchpur hat dazu den Experten Dr. Balthasar Spannvon der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft befragt.

... studierte in Weihenstephan Agrar-wissenschaft und befasste sich frü-her an der Bayerischen Landesan-stalt für Tierzucht unter anderemintensiv mit Fütterungsfragen. Heuteist er stellvertretender Leiter desInstituts für Landtechnik und Tierhal-tung an der LfL und koordiniert dieArbeitsgruppen rund um die Syste-me der tierischen Erzeugung,darunter Tierverhalten und Tier-schutz sowie LandwirtschaftlichesBauwesen.

Dr. BalthasarSpann ...

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gen zu den Bedürfnissen der Tiere noch nicht ausreichend

beantwortet werden können. Wichtig ist deshalb, verstärkt

Erkenntnisse über artgerechte Lebensbedingungen für die Tie-

re zu erarbeiten und diese an die Öffentlichkeit auch weiterzu-

geben, um eine objektive Aufklärung zu betreiben. Wir müssen

dabei aber immer auch die ökonomischen und arbeitswirt-

schaftlichen Konsequenzen bestimmter Maßnahmen für den

Tierhalter aufzeigen.

Milchpur: Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf, wenn es

um die Verbesserung der Haltungsbedingungen für unsere Kühe

geht?

Dr. Spann: In Bayern stehen noch etwa die Hälfte der Tiere in

Anbindeställen. Hier gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die zur

Verbesserung der Haltung in diesen Ställen möglich sind. Eini-

ge Beispiele: Anpassung der Standflächen an die immer rah-

miger und größer werdenden Tiere; die Notwendigkeit die Anbin-

dung, wie etwa die Kette oder einen Halsrahmen, so zu gestal-

ten, dass dem Tier die bestmögliche Bewegungsfreiheit gegeben

wird; die Durchflussleistungen der Wassermenge bei den Trän-

kebecken zu kontrollieren und gegebenenfalls die Becken zu

ersetzen. Auch die bereits angesprochene Optimierung des Stall-

klimas ist unbedingt notwendig, auch wenn sie oft schwierig

umzusetzen ist. Der Einsatz von Großventilatoren kann hier im

Sommer Abhilfe schaffen.

Milchpur: Was kann die LfL beitragen, damit in zehn Jahren

unsere Verbraucher – und unsere Kühe – zufriedener mit unse-

ren Milchviehställen sind?

Dr. Spann: Zur Optimierung der Haltung in unseren Ställen ist

es notwendig, die Bedürfnisse der Tiere möglichst genau zu ken-

nen. Abgestimmt auf die ökonomischen, arbeitswirtschaftlichen

und gesetzlichen Vorgaben müssen dann für den Milchviehhal-

ter praktikable Lösungen erarbeitet, erprobt und umgesetzt wer-

den.

Wachsende Bestände erschweren die Tierbeobachtung, die aber

dringend notwendig ist, um Probleme bei Hochleistungstieren

frühzeitig zu erkennen und, wenn möglich, zu lösen. Ergänzend

zur visuellen Tierbeobachtung muss deshalb die sensorgestützte

Tierüberwachung weiter erforscht und ausgebaut werden. Es

gibt bereits jetzt eine Reihe von Sensoren, die in Erprobung oder

bereits im Einsatz sind. Sie erfassen einzeltierbezogen Brunst-

symptome, Milchzusammensetzung, Bewegungsaktivitäten, Kör-

perkondition und andere Parameter. Ziel dieser angewandten

Forschung ist es, aussagekräftige Kenngrößen herauszufinden

und diese dem Tierhalter sozusagen „online“ zur Verfügung zu

stellen. Wenn wir die Forschung in dieser Richtung intensivieren

und dadurch neue Erkenntnisse gewinnen, gelingt wieder ein

großer Schritt Richtung Verbesserung des Tierwohls.

Milchpur: Herr Dr. Spann, wir bedanken uns für das Gespräch. Merial GmbHAm Söldnermoos 6 · D-85399 Hallbergmoos

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Wie ein ganz normaler neuer Milch-

viehstall sieht er von außen aus – der

Stall am Ortsrand von Langkampfen in

der Nähe von Kufstein in Tirol. Betritt

man diesen Stall, wird aber schnell klar,

hier ist etwas Besonderes entstanden.

Nicht nur, weil der Stall gespickt mit

modernster Technik und ausgetüftelt bis

ins letzte Detail ist, sondern auch, weil

mitten drin eine urige Almhütte, die über

den Melkroboter gebaut wurde, die

gesamte moderne Technik überragt.

Kein Stall von der Stange, aber für die

Belange für Josef Hetzenauer genau

richtig. Der 34-jährige ist Geschäftsfüh-

rer und Eigner der Firma Hetwin Fütte-

rungstechnik, die er vor rund neun Jah-

ren gegründet hat. In der Firma, in der

derzeit zehn Mitarbeiter in der Produkti-

on und 14 Service-Kräfte angestellt sind,

werden unter anderem Kraftfutterstatio-

nen, Fütterungsroboter für Lauf- und

Anbindeställe, Einstreuroboter, automa-

tische Futterschieber und Kraftfuttersilos

hergestellt.

MILCH IMANAGER18

Milchpur 01.2013

High-Tech im MilchviehstallNeben seinem Fütterungstechnik-Unternehmen führt JosefHetzenauer einen Milchviehbetrieb mit 60 Kühen. Im neuerbauten Stall kombinierte er seine beiden Tätigkeitsfelderund heraus kam einer der wohl modernsten MilchviehställeEuropas.

Familie Hetzenauer aus Langkampfenin Tirol auf dem Balkon der rustikalenAlmhütte, die im neuen Milchviehstallüber dem Melkroboter thront. Vonlinks: Josef, Theresa, Barbara, Annalenaund Josef.

Der 66 x 25 m große Stall in der Außenan-sicht. Das gesamte Vieh ist hier unterge-bracht. Im Anbau rechts befindet sich dieMilchkammer.

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Vor etwas über einem Jahr übernahm

Josef Hetzenauer zusätzlich den elterli-

chen Milchviehbetrieb mit 25 ha Grün-

land, eigener Alm und 40 Kühen, die bei

hoher Leistung noch in einem Anbin-

destall standen.

Beim anstehenden Stallneubau schlug

Hetzenauer zwei Fliegen mit einer Klap-

pe. Mehr Komfort für die Kühe in einem

Laufstall und für seine Firma ein Schau-

stall, um die angebotene Technik an

einem Ort präsentieren zu können.

„So ist es jetzt nicht mehr nötig, mit Kun-

den zu anderen Kunden zu fahren, die

bereits Technik von uns im Stall haben.”

Durch das Angebot seiner Firma konn-

te Hetzenauer natürlich aus dem Vollen

schöpfen. Im 66 x 25 m großen Stall für

rund 60 Kühe ist nahezu alles automa-

tisiert, was man automatisieren kann.

Viele kleinere oder größere technische

und bauliche Raffinessen und Details

machen den Stall zu einer Fundgrube

für Bauwillige.

Ein Herzstück ist natürlich die automa-

tische Futtervorlage. In der Bergehalle,

die an den Stall angebaut ist, wird aus

vier von außen befüllbaren Vorratsfut-

terbehältern die eingestellte Menge für

die jeweilige Ration entnommen, ge-

schnitten und gemischt. Die Behälter

werden zwei- bis dreimal pro Woche

befüllt. Viermal täglich erhalten Hetze-

nauers Kühe, die in drei Gruppen

(Frischlaktierende, Laktierende und Tro-

ckensteher) unterteilt sind, eine frische

Ration. Das Jungvieh wird zweimal täg-

lich gefüttert.

Außerdem fährt der Mischwagen zwölf

Mal täglich, um das Futter nachzu-

schieben. Nach knapp drei Monaten im

neuen Stall kann Hetzenauer erkennen,

dass durch das stets frische Futter und

das häufige Nachschieben die Grund-

futteraufnahme gestiegen ist und da-

durch weniger Kraftfutter eingesetzt wer-

den musste. Die Milchleistung stieg um

2 kg pro Tag. Das Ziel für die Herde:

maximal 9.500 kg im Schnitt.

Als weiteren Vorteil einer automatischen

Futtervorlage nennt Hetzenauer die ein-

gesparte Stallbreite durch einen nur

2,80 m breiten Futtertisch. „Im Vergleich

zu einem Stall mit einem herkömmli-

chen, etwa 6 m breiten Futtertisch ha-

ben wir bei einer Schneelast von 450

kg/m2 etwa 22 000 Euro Kosten einge-

spart.” Auch das Einstreuen der Liege-

boxen wurde automatisiert. Auf einem

gesonderten Schienensystem fährt der

Behälter mit dem frisch geschnittenen

Stroh über die Liegeboxen und lässt

zentimetergenau die Fracht herab, täg-

lich zweimal. Die Liegeboxenpflege

machen Hetzenauers per Hand. Eines

der wenigen Dinge, die nicht technisiert

wurden.

Da es sich um einen Schaustall handelt,

hat Hetzenauer verschiedene Liegebo-

MILCH IMANAGER 19

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Viele nützliche Detailsfinden sich im Stall.

So zum Beispiel die schräge Barren-

wand und die Stiefel-reiniger an beiden

Enden des Stalles.

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xenvarianten einbauen lassen. Zum

einen konventionelle, mit Stroh einge-

streute Tiefboxen sowie Weichbett-

Hochboxen und sogenannte Mittel-

hochboxen, die ebenfalls mit Strohein-

streu ergänzt werden. Das Jungvieh ab

einem Alter von vier Monaten ist auf

konventionellen Hochboxen unterge-

bracht und geht im Sommer auf die

Alm. Der Spaltenboden hat im Kuhbe-

reich einen Gummibelag, 20 % davon

sind mit abrasiven Gummibelag aus-

gestattet, damit die Klauen eine besse-

re Abnutzung haben. Zur zusätzlichen

Säuberung fährt ein Spaltenreinigungs-

roboter.

Ebenfalls automatisch wird bei Hetze-

nauers gemolken. Sie haben sich für ein

System mit freiem Kuhverkehr ent-

schieden. Allerdings wurde zusätzlich

ein Vorwartehof eingerichtet, um zu

gewährleisten, dass rangniedere Tiere

nicht so einfach vom Roboter ver-

scheucht werden können, und falls

Kühe zum Melken geholt werden müs-

sen, diese ebenfalls sicher zum Melken

gehen und der Mensch nicht bei der

Kuh warten muss.

Wichtig war Hetzenauers auch eine Leit-

wertmessung auf jedem Viertel und eine

Kochendwasserreinigung, damit das

Wasser über die Gülle „entsorgt” wer-

den kann.

„Wir haben durch den Roboter lediglich

eine ältere Kuh mit sehr tiefem Euter

verloren”, so zieht der Betriebsleiter

zufrieden Bilanz. Nach drei Monaten

haben sich die Kühe bestens an den

Melkroboter gewöhnt und nur ab und

an müssen Kühe zum Melken geholt

werden.

Das Highlight des Stalles ist, bei aller

MILCH IMANAGER20

Milchpur 01.2013

Der von Josef Hetzenauer konstruierteEinstreuroboter fährt auf einem separa-tem Schienensystem durch den Stall undlässt seine Fracht, wie programmiert,genau an der richtigen Stelle über den Liegeboxen herab. Dies geschieht zweimal täglich.

Der Fütterungsroboter fasst 3,5 m3 Futterund dient auch als Futterschieber.

Blick vom Balkon der Almhütte hinunter auf den 2,80 m breiten Futtertisch. Gefüttert wirdviermal täglich, nachgeschoben zwölfmal täglich.

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Der Futterschieber»Stallboy« wird ebenfalls im Stalleingesetzt.

Aus der Erfahrung heraus gilt es als sicher,

dass nicht die Höhe der Investitionen, son-

dern eher ein nachhaltiges Betriebskon-

zept sowie der verantwortungsbewusste

Umgang mit dem einzusetzenden Kapital

und das fachliche Handling mit den Kühen

über die Wirtschaftlichkeit des Wachs-

tumsschrittes entscheidet. Bei den vielfälti-

gen Anforderungen, die heute an einen

Milchviehstall gestellt werden, ist es nicht

einfach, einen billigen Stall zu bauen. Die-

ses Ziel sollte auch nicht im Fokus eines

zukunftsfähigen Milchviehbetriebs stehen.

Natürlich sollen bei der Vergabe von Auf-

trägen und Gewerken auch kostengünsti-

ge Lösungen und Anbieter berücksichtigt

werden, allerdings stellen die daraus resul-

tierenden produktionstechnischen Kom-

promisse zwar kurzfristig eine Senkung der

Investitionskosten dar, aber die langfristi-

gen Verluste durch Stress oder Verletzun-

gen oder aber die negativen Auswirkun-

gen in Bezug auf die Ressource Arbeit ver-

ursachen letztendlich höhere Kosten.

Ebenso verhält es sich mit der kalkulierten

oder realisierten Eigenleistung beim Bau

eines neuen Milchviehstalles. Durch die

eigene Arbeit können teure Stunden von

Facharbeitern eingespart werden. Aber wer

mach dann die Arbeit im Stall? Was kostet

eine verpasste Brunst, eine zusätzliche

Mastitis oder eine verschleppte Klauen-

entzündung? Zudem ist zu bedenken,

dass die Qualität der Arbeit durch einen

Facharbeiter gleichbleibend hoch ist und

im Falle von Problemen ein Gewährleis-

tungsanspruch besteht.

Bei Eigenleistung oder Nachbarschaftshil-

fe entfällt jede Art von Gewährleistung, und

es müssen im Falle von Problemen zusätz-

liche Kosten berücksichtigt werden. Ein

Beispiel für teure Eigenleistung ist die

Erstellung von betonierten Laufflächen. Die

Verarbeitung von eigens angemischtem

Beton oder von Transportbeton ist qualita-

tiv anspruchsvoll und entscheidend über

einen langfristigen Erfolg im Stall. Ein Lauf-

gang für Kühe ist mehr als nur eine beto-

nierte Fläche. Die Fläche muss dauerhaft

trittsicher, gut sauber zu halten und lang-

fristig abriebfest sein. Laufflächen, die die-

se Anforderungen nicht erfüllen, führen zu

einer Verschlechterung der Klauenge-

sundheit. A. Pelzer

Die Planung –was zu beachten ist

Technik, aber die große Almhütte, die

über dem Melkroboter und dem Stall-

büro aus Altholz gezimmert wurde. Vom

Balkon, der fast rundherum reicht, ist der

gesamte Stall einsehbar. Hier sollen,

wenn der Ausbau fertig ist, Seminare,

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Vorführungen und Besichtigungen oder

auch Verkaufsschulungen für das eige-

ne Personal stattfinden.

Darüber hinaus sind viele weitere Raffi-

nessen im Stall zu finden. So sind die

kilometerlangen Kabel, die die Techni-

sierung mit sich bringt, komplett unter-

irdisch verlegt. Teilweise sind die Beton-

kanäle mit den Elektroschächten sogar

begehbar. Nur da, wo Steckdosen ge-

braucht wurden, ist man letztendlich

nach oben gegangen.

In der Milchkammer wurden fugenlose

Wände aus Kunstharz angebracht und

können mit einem Dampfstrahlreiniger

leicht gesäubert werden.

Beim Güllesystem hat sich Hetzenauer

für ein Treibmistsystem entschieden,

das Rührwerk befindet sich im Hoch-

behälter und, falls notwendig, können

die Güllekanäle gespült werden.

Hetzenauers Fazit zum neuen Stall:

„Durch den Melkroboter haben wir zwar

kaum Zeit eingespart, wurden aber fle-

xibler. Zeit eingespart haben wir vor

allem durch die automatische Fütterung,

das automatische Nachschieben und

das automatische Einstreuen. Wir benö-

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Die Kälber in Iglusund auf Tiefstreu

sind in einem luftigen Anbau untergebracht.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Pla-

nung eines neuen Milchviehstalles ist

die Frage der Arbeitserledigung. Durch

das Wachstum steht die Arbeitsredu-

zierung im Vordergrund. Hier stellt sich

die entscheidende Frage zur Automati-

sierung oder zur Schaffung von kom-

fortablen Arbeitsplätzen für den

Betriebsleiter oder weitere landwirt-

schaftliche Mitarbeiter. Auch wenn die

Automatisierung einzelner Prozesse

zwar vollzogen ist, steht die Abstim-

mung unterschiedlicher Prozesse unter-

einander aber noch aus. Die Verknüp-

fung der unterschiedlichen Prozesslini-

en rückt immer mehr in den Fokus. Für

diese Verknüpfung bedarf es allerdings

entsprechender Schnittstellen, die es

ermöglichen, dass die unterschiedli-

chen Techniken untereinander kommu-

nizieren können. So würde es Sinn

machen, dass der Automat zum

Anschieben des Grobfutters am Futter-

tisch dann anfährt, wenn der Melkrobo-

ter keine Kühe zum Melken hat. Durch

das Anschieben des Futters werden die

Kühe animiert, aufzustehen und suchen

dann auch verstärkt den Melkroboter

auf. Die Industrie hat mit der Definition

von DIN ISO Schnittstellen, die Kommu-

nikation verschiedener Techniken mög-

lich gemacht.

Prozesse abstimmen

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tigen morgens und abends jeweils etwa

eine Stunde im Stall, mittags gibt es

noch einen Kontrollgang. Die meiste Zeit

benötigen wir dafür, die Computer aus-

zuwerten. Dann kommen die Liegebo-

xenpflege und das Besamen und jeden

zweiten bis dritten Tag das Nachlegen

von Grundfutter in die Behälter”.

Besichtigungen des Stalles sind nach

telefonischer Absprache und Anmel-

dung möglich. Kontakt unter www. fuet-

terungsroboter.at ha

MILCH IMANAGER 23

Die vier Vorratsbehälter werden von außen mit Maissilage, Grassi-lage, Stroh und Luzerneheu befüllt.

Über dem Melkroboter wurde eine urige Almhütte aus Holz einge-baut. Sie dient als Schulungsraum oder Vorführraum für Besucher-gruppe. Vom Balkon kann man alle Stallbereiche einsehen.

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Die enorme Leistungssteigerung unse-

rer Milchkühe in den letzten 10 bis

15 Jahren ist das Ergebnis effektiver

Züchtung und eines stark verbesserten

Herden- und Fütterungsmanagements.

Untrennbar mit diesem Anstieg verbun-

den sind leider „Berufskrankheiten” wie

Gebärparese, Ketose, Leberverfettung,

SARA (= subakute Pansenacidose),

Nachgeburtsverhalten, Gebärmutter-

und Euterentzündungen, Fruchtbar-

keitsstörungen, Lahmheiten und Lab-

magenverlagerungen. Sie führen dazu,

dass Kühe vorzeitig aus dem Produkti-

onsprozess ausscheiden müssen. Die

Ursachen dafür sind multifaktoriell, aber

neben der Haltung und dem Manage-

ment spielt besonders die Fütterung

eine entscheidende Rolle. Vor allem die

Diskrepanz zwischen Energiebedarf

und Futteraufnahme in der frühen Lak-

tation verursacht oft eine ausgeprägte

und lang andauernde negative Ener-

giebilanz, die der Auslöser für viele der

oben genannten Krankheiten sein kann.

Das Zusammenstellen einer Ration, die

die Pansen- und Tiergesundheit ge-

währleistet und damit eine optimale Fut-

terverwertung und Leistung ermöglicht,

ist die größte Herausforderung in der

Fütterung der Milchkuh.

Fütterung im letzten Laktationsdrittel

Wie bereits eingangs erwähnt, ent-

scheidet der Start in die Laktation über

Leistung und Fitness der Kuh. Die Basis

für eine gute Fruchtbarkeit und Gesund-

heit wird allerdings früher gelegt. In der

Trockenstehzeit und beim Anfüttern vor

und nach der Kalbung können nämlich

Fehler, die davor gemacht wurden, nur

mehr begrenzt korrigiert werden.

Die angestrebte Kondition bei der Abkal-

bung muss also bereits durch eine ent-

sprechend angepasste Fütterung im

letzten Laktationsdrittel eingestellt werden.

Dies kann sich zwar kurzzeitig negativ auf

die Milchleistung in dieser Phase

auswirken, da aber die Kraftfuttereffizienz

am Ende der Laktation bereits gering

ist (meist nicht mehr als 1 kg Milch aus 1

kg Kraftfutter), ist es aus tiergesundheitli-

chen, aber auch wirtschaftlichen Grün-

den sinnvoll, die Kraftfuttermenge zu

reduzieren.

Ration beurteilen

Die Beurteilung der Ration kann mithilfe

der Körperkonditionsbeurteilung (in die-

sem Laktationsabschnitt nicht mehr als

3,5 BCS-Punkte), der Messung der

Rückenfettdicke mittels Ultraschall und

durch die richtige Interpretation der

Milchinhaltsstoffe erfolgen. Konträr zum

Laktationsstart können Mischrationen,

vor allem Totalmischrationen, im letzten

Laktationsdrittel problematisch werden.

Bedingt durch die noch sehr hohen Fut-

teraufnahmen der Tiere (Ausnahme:

Erstlingskühe) und den hohen Energie-

gehalt der Mischrationen kann es hier

– wenn keine Gruppenteilung vorge-

nommen werden kann – leicht zu einer

Energieüberversorgung kommen.

MILCH I FÜTTERUNG24

Milchpur 01.2013

Damit der Start gelingtDie Fütterung der Milchkuh rund um die Geburt erfordert viel Fingerspitzengefühl. Johann Häusler vom LFZ Raumberg-Gumpenstein gibt dazu Tipps.

Im geburtsnahen Zeitraum der Milchkuh kommt der Fütterung eine bedeutende Rolle zu.

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Fütterung in der Trockenstehzeit

Die Körperkondition bei der Abkalbung

sollte bei milchbetonten Tieren 3,5 und

bei Zweinutzungsrindern 3,75 Punkte

nicht überschreiten. Eine zu starke Ver-

fettung führt zu einer deutlich niedrige-

ren Futteraufnahme in der folgenden

Hochlaktation und damit verbunden zu

einer schlechteren Energieversorgung.

Zusätzlich scheint diese Situation das

Auftreten von Labmagenverlagerungen

zu begünstigen.

Deshalb sind die Kühe in der Trocken-

stehzeit zunächst energetisch eher

knapp (Erhaltungsbedarf plus max.

6 kg Milch) zu versorgen. Etwa zwei

Wochen vor der Abkalbung sollte mit der

gezielten Anfütterung begonnen werden.

Neben einer langsamen Erhöhung der

Kraftfuttergabe (max. 0,3 kg/Tag auf eine

Maximalmenge von etwa 2 bis 3 kg/Tag)

muss in dieser Phase auch mit der Ver-

abreichung jener Futtermittel, die in der

Laktation zum Einsatz kommen, begon-

nen werden. Je näher zum Geburtster-

min die Futterumstellung erfolgt, desto

leichter kann es zu einem Energieman-

gel bereits vor der Abkalbung kommen,

weil auch die Futteraufnahme in den letz-

ten beiden Trächtigkeitswochen stark

zurückgeht. Dies wirkt sich besonders

negativ auf die Nährstoffversorgung der

Folgelaktation aus. Deshalb muss die

Energiekonzentration der Ration von

etwa 5,0 auf ca. 6,5 MJ NEL erhöht wer-

den und auch der Proteingehalt (nXP) ist

langsam (von 10 auf etwa 14 %) zu erhö-

hen. Eine Proteinüberversorgung ist aller-

dings zu vermeiden, denn sie führt eben-

so wie eine Überversorgung mit Kalium

und Natrium zu einer Ausbildung von

massiven Euterödemen.

Eine zu starke Verfettung und die Über-

versorgung mit Calcium sind die Haupt-

ursachen für Milchfieber (Gebärparese).

Deshalb sollten bis zur Abkalbung aus-

schließlich nicht mineralisierte Kraftfut-

termischungen und Mineralfutter mit

einem engen Ca:P-Verhältnis (am bes-

ten 0,5:1) und einer ausreichenden

Wirkstoffkomponente zum Einsatz kom-

men.

Am leichtesten einzuhalten sind diese

Vorgaben, wenn die trockenstehenden

Tiere in zwei Gruppen gehalten werden.

Ideal für die Tiere in der Vorbereitungs-

fütterung ist ein eigener Spezialbereich

(mit Stroh eingestreuter Bereich mit

eigenem Fressplatz; ca. 10 m2� Fläche

je Kuh) in der Nähe des Melkplatzes, in

dem die Tiere bei Bedarf auch noch

nach der Abkalbung verbleiben können.

Gibt es diesen Bereich nicht, so sind die

Tiere mit dem Beginn der Vorberei-

tungsfütterung gemeinsam mit den lak-

tierenden Kühen zu halten, die Abkal-

bung hat jedoch in beiden Fällen in

einer gut eingestreuten und desinfizier-

ten Abkalbebox zu erfolgen.

Fütterung nach der Abkalbung

Nach der Abkalbung muss die Kraftfut-

termenge – ausgehend von der Menge

vor der Abkalbung – gesteigert werden.

Da die Grundfutteraufnahme oft noch

unzureichend ist, ist diese Steigerung

langsam vorzunehmen, damit eine aus-

reichende Strukturversorgung (Min-

destanforderungen: 15 % RF bzw. 10 bis

8 % strukturierte RF oder etwa 30 bis

35 % peNDF = physikalisch effektive

Neutraldetergentienfaser = Zellwände

u. Gerüstsubstanzen – Überprüfung mit

der Schüttelbox) der Kuh gewährleistet

ist. Die maximale Kraftfuttermenge kann

bei entsprechender Grundfutteraufnah-

MILCH I FÜTTERUNG 25

P-14

6

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MILCH I FÜTTERUNG26

Milchpur 01.2013

me ab etwa der 4. bis 5. Laktationswo-

che zugeteilt werden. In der weiteren

Laktation erfolgt die Zuteilung des Kraft-

futters nach Milchleistung und Körper-

kondition, wobei jede Rationsberech-

nung auf einer exakten Futtermittelana-

lyse basieren sollte. Die Einbeziehung

der Körperkondition ist unbedingt erfor-

derlich, da sich jede Berechnung nur

auf die Durchschnittskuh des Betriebes

bezieht und tierindividuell stark unter-

schiedliche Futteraufnahmen auftreten

können. Einfacher ist die Anfütterung mit

Mischrationen, denn hier gibt es kon-

stante Rationsbedingungen. Unter Um-

ständen kann hier in den ersten vier bis

sechs Wochen der Laktation eine spe-

zielle Ration, die gezielt mit Wirk- und

Zusatzstoffen angereichert ist, zum Ein-

satz kommen. Die Palette reicht von Pro-

pylenglycol, Hefen, Puffersubstanzen,

Niacin und B-Vitaminen bis hin zu

„geschützten” Proteinen bzw. Fetten.

Sinn und Zweck dieser Stoffe ist der

Ausgleich von Defiziten, die durch die

schlechte Futteraufnahme vor und nach

der Kalbung auftreten.

Unter optimalen Rationsbedingungen ist

von einem generellen Einsatz dieser Mit-

tel abzusehen, da daraus beachtliche

Kosten erwachsen können.

Bedeutend wichtiger ist eine gute Grund-

futterqualität, denn durch eine hohe Ener-

giedichte im Grundfutter kann der Kraft-

futteranteil gesenkt werden, wodurch sich

die Kau- und Wiederkäuaktivität erhöht.

Das stimuliert wiederum die Fresslust und

das Fressverhalten und das Acidoserisi-

ko wird deutlich gesenkt. Hohe Futterauf-

nahmen und gute Leistungen können nur

mit bestem Grundfutter erzielt werden

(mehr als 6 000 kg Milch sind ohne Kraft-

futter möglich).

Festzuhalten bleibt: Für eine bedarfs-

gerechte Versorgung sind in jeder Lak-

tationsphase die Grundsätze einer wie-

derkäuergerechten Fütterung zu be-

rücksichtigen. Konstante Rationsbedin-

gungen und gleitende Futterumstellun-

gen sind die Grundvoraussetzung für

eine optimale Versorgung der Pansen-

mikroben und somit der Kuh. Zu rasche

Rationsumstellungen schädigen die

Pansenflora und führen zu einem Ein-

bruch der Futteraufnahme. Basis für

eine wirtschaftliche Milchproduktion sind

eine gute Grundfutterqualität und opti-

male Haltungsbedingungen sowie

Kühe, die diese Rahmenbedingungen

optimal nutzen können.

Tab. 1: Bedarfsgerechte Fütterung von Milchkühen in allen Leistungsphasen

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MILCH I REZEPTE2

Milchpur 01.2013

28

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Verlag:AVA Agrar-Verlag Allgäu GmbH, Porschestraße 2, 87437 Kempten

Geschäftsführender Gesellschafter:Dip.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle

Herausgeber:Milchprüfring Bayern e.V., Hochstatt 2, 85283 Wolnzach

Verlagsleitung Agrar:Dr. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41,eMail: [email protected]

Redaktion:Dr. Christian Baumgartner (verantw.) Tel.: 08442 / 9599-0, eMail: [email protected]. Harald Ströhlein, Tel.: 0831 / 57142-41,eMail: [email protected] Hummel, Tel. 0831 / 57142-14eMail: [email protected]

Anzeigen:Karl König (verantw.) Tel.: 08303 / 923 9114,eMail: [email protected]

Vertrieb & Abo:Rita Barth, Tel.: 0831 / 57142-11,eMail: [email protected]

Erscheinungsweise: Viermal im Jahr

Bezugspreis: Kostenlose Verteilung an alleMilcherzeuger in Bayern Schutzgebühr € 3,–Einzelhefte € 3,–(zzgl. Versandkosten)Jahresabonnement € 10,–(zzgl. Versandkosten)

Druckerei: KKW-Druck GmbHHeisinger Straße 17, 87437 KemptenTel. 0831/57503-10, eMail: [email protected]

Druckauflage: 46.000Tatsächlich verbreitete Auflage (TvA) 45.500

Bankverbindungen:Deutschland

Raiffeisenbank Kempten-St. MangKto.-Nr. 02 15 600, BLZ 733 699 02Sparkasse Allgäu, Kto.-Nr. 29 090, BLZ 733 500 00Postscheckkonto MünchenKto.-Nr. 75 542-803, BLZ 700 100 80

ÖsterreichSparkasse Reutte, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 205 09

SchweizSt. Gallische Kreditanstalt, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 6900

Erfüllungs- und Gerichtsstand: Kempten/Allgäu

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Die Nachfrage nach neuen Traktoren in Deutschland verlief im ab-gelaufenen Jahr sehr stark. „Insgesamt wurden 36.264 Traktorenfür den Straßenverkehr neu zugelassen; dies bedeutet ein weiteresPlus von 1 % im Vergleich zum hohen Vorjahreswert", betonte Dr.Bernd Scherer, Geschäftsführer beim Verband Deutscher Maschi-nen- und Anlagenbau (VDMA). Die Zulassungszahl der Schlepperüber 37 kW (50 PS) belief sich auf 30.162 Einheiten, was einem Zu-wachs von beachtlichen 6 % im Vergleich zum Jahr 2011 entspricht.Damit ist die Nachfrage nach Kompakttraktoren bis 37 kW ist lautScherer um deutliche 19 % auf 6.102 Einheiten zurückgegangen.Dieses wieder stärkere Gewicht für die landwirtschaftlich genutztenTraktoren habe auch zur Folge, dass die durchschnittliche Motor-leistung der neuen Traktoren auf dem deutschen Markt im Jahr2012 noch einmal weiter gestiegen ist. Sie lag 2012 mit 93 kW (126PS) um drei kW höher als im Vorjahr.

Erhöhte Nachfrage bei Traktoren

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Mit dem in Deutschland nun auf den Markt

kommenden Breitspektrum-Trockensteller

von Intervet Deutschland GmbH, einem

Unternehmen der MSD Tiergesundheit,

der über einen Zeitraum von bis zu 60

Tagen seine Effektivität unter Beweis

gestellt hat, ist es Experten zufolge mög-

lich, Neuinfektionen wirksam zu verhindern

und subklinische Euterentzündungen

erfolgreich zu bekämpfen. Dr. Michael

Hebestedt sprach anlässlich einer Presse-

konferenz über die deutschlandweite Ein-

führung des anderenorts

bereits altbewährten anti-

biotischen Trockenstellers.

Dieser ist europaweit längst

zum Marktführer avanciert,

denn er konnte sein brei-

tes Wirkspektrum und

seine lang anhaltende

Wirksamkeit in unseren

Nachbarländern seit 35

Jahren unter Beweis stellen.

Hebestedt begrüßte, dass

nach den langjährigen weltweiten Erfah-

rungen dieser antibiotische Trockensteller

nun auch hierzulande zur Behandlung von

Milchkühen mit subklinischen Mastitiden

und zur Prävention neuer Infektionen wäh-

rend des Trockenstehens zur Verfügung

steht. Er deckt sowohl die Hochrisikopha-

sen zu Beginn als auch am Ende des Tro-

ckenstehens ab, da die Langzeitformulie-

rung über ein breites Wirkspektrum ver-

fügt und relevante Mastitiserreger abtö-

tet.

MILCH I INDUSTRIE NEWS30

Milchpur 01.2013

Schlüssel zur Eutergesundheit

Der Schlüssel zur optimalen Pansen-

entwicklung der Kälber ist die frühzeiti-

ge Aufnahme von schmackhaftem und

hochverdaulichem Grund- und Kraftfut-

ter. Der Einsatz der sogenannten Tro-

cken-TMR hat sich seit Jahren bewährt

und wird durch aktuelle Versuchser-

gebnisse bestätigt. SCHAUMANN ent-

wickelte auf Grundlage dieser Ergeb-

nisse und zahlreicher Erfahrungen aus

der Praxis das neue Produkt KALBI

TMR. Die Trocken-TMR enthält eine

Kombination aus kurzgehäckseltem

Luzerneheu, hochverdaulichen Kraftfut-

terkomponenten und KALVICON PRO

ATG, dem hochwertigen Kälber-Mine-

ralfutter mit dem SCHAUMANN-Pro-

biotikum PROVITA LE, den organisch

gebundenen Spurenelementen AMO-

NOTRACE und CERAVITAL zur Unter-

stützung der Nährstoff-Verdauung. Mit

KALBI TMR gelingt die bedarfsgerechte

Ernährung schnell wachsender, gesun-

der Kälber. Die Umstellung auf die Kuh-

TMR erfolgt ohne Wachstumsknick.

Sowohl in der Aufzucht männlicher als

auch weiblicher Kälber konnten die

Tageszunahmen um gut 10 % gesteigert

werden. KALBI TMR wird zum Anfüttern

bereits in der Einzelhaltung angeboten.

Während der Haupttränkephase wird

KALBI TMR zur Milch eingesetzt. Beim

Abtränken erfolgt das Verschneiden mit

der Kuh-TMR.

Für die sichere Kälberaufzucht

Für ökologischen Landbau

Was es zu vermeiden gilt: Eindringende Bakterien in den Strich-kanal. Werkfoto

Unter anderem ist BlockadeTM auf der Be-triebsmittelliste für den ökologischen Land-bau (FiBL) gelistet.

FiBL, das Forschungsinstitut für den öko-

logischen Landbau Deutschland, veröf-

fentlicht jährlich eine Betriebsmittelliste mit

Produkten, die für den Einsatz im ökologi-

schen Landbau empfohlen werden, um

Beratern und Anwendern langwierige Ein-

zelprüfungen zu ersparen. Bereits im Jah-

re 2008 wurden DeLaval Silierhilfsmittel

offiziell für den Einsatz im ökologischen

Landbau in der Betriebsmittelliste für den

ökologischen Landbau aufgenommen.

DeLaval war und ist es wichtig, Landwirten,

die ihren Betrieb unter den Vorgaben

des ökologischen Landbaus bewirtschaf-

ten, Produkte zur Futterkonservierung

sowie Milch- und Euterhygiene empfehlen

zu können, die zuvor von einer unabhän-

gigen Einrichtung geprüft worden sind.

Seitdem hat DeLaval weitere Produkte der

Liste hinzufügen können. Und auch dieses

Jahr ist DeLaval als Hersteller mit einigen

Produkten aus dem Sortiment für die Rei-

nigung von Melkanlagen, Stallhygiene

sowie Euterhygiene in der Betriebsmittel-

liste für den ökologischen Landbau geführt.

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Die Silobau-Experten bei BÖCK

beschäftigen sich bereits seit längerem

mit der Frage, wie man die Nutzungs-

dauer von Fahrsiloanlagen verlängern

kann.

Um die Nutzungsdauer der Fahrsiloan-

lagen und damit letztlich deren Wirt-

schaftlickeit nachhaltig zu optimieren,

gilt es, die entscheidenden Materialei-

genschaften wie Abriebs- und Säure-

widerstand zu verbessern.

Gemeinsam mit Wissenschaftlern und

Chemikern der Gesellschaft für Materi-

alforschung und Prüfungsanstalt für das

Bauwesen in Leipzig ist es BÖCK

gelungen, einen Hochleistungsbeton zu

entwickeln, der gegenüber den gängi-

gen Normalbetonen einen höheren

Abrasions- und Säurewiderstand besitzt.

Im Prüfinstitut wurde unter anderem die

Schädigungstiefe durch die Einwirkung

organischer Säuren auf die verschiede-

nen Betone untersucht.

Dabei wurde festgestellt, dass beim

Silieren ein vornehmlich kalklösender

Angriff entsteht.

D.h. das kalkhaltige Material wird stetig

abgetragen, bestehen bleibt die

Gesteinskörnung. Unter der Abtrags-

zone befindet sich die Reaktionszone –

die Summe der Abtrags- und der

Reaktionszone ergibt die Schädigungs-

tiefe.

Hier ist deutlich ersichtlich, dass die

Schädigungstiefe beim Hochleistungs-

beton von BÖCK wesentlich geringer ist

als bei gängigen Normalbetonen.

In der Praxis ergibt sich künftig die Mög-

lichkeit, die Leistungsfähigkeit einer Silo-

anlage und damit deren Nutzungszeit

nachhaltig zu steigern. Mit dem BÖCK –

Hochleistungsbeton kann die Nut-

zungsdauer um bis zu 20 % gesteigert

werden!

hin zum Zuchtbullen. Die Funktion der

Seitenverengung ist eine innovative,

praktische und tiergerechte Alternative

zu üblichen mechanischen Varianten.

Mittels einer Kombination aus Hydraulik

und Seiltechnik können die Seitenwände

ohne großen Kraftaufwand stufenlos und

geräuscharm verengt werden. Dadurch

wird der Bediener während der Behand-

lungen weniger belastet und der gesam-

te Arbeitsablauf für die Tiere stressfrei

und ruhiger.

MILCH I INDUSTRIE NEWS

Milchpur 01.2013

31

Hochleistungsbetonim Fahrsilobau

Das weltweit erste automatische Melk-

platzmodul für verschiedene Melk-

standtypen, GEA DairyProQ, ü�bernimmt

alle Schritte des Melkprozesses vollau-

tomatisch: vom Ansetzen über die Zit-

zenreinigung (Predip) sowie der Vor-

melkprobe, dem Melken bis zum Post-

dip-Prozess und der Abnahme der

Melkbecher. Das gilt auch für die Zwi-

schendesinfektion der Melkbecher und

deren äußeren Reinigung zwischen den

Melkvorgängen. Die Besonderheit: Das

Melkplatzmodul führt das Ansetzen und

Abnehmen der Melkbecher eigenstän-

dig als autonomes System durch. Das

Melken wird somit individuell an jedem

einzelnen Melkplatz vollautomatisch

ausgeführt. Aufgrund der hohen Durch-

satzleistung eignet sich das neue Melk-

platzmodul besonders für Großanlagen.

� Das Modul passt in viele Melkstand-

typen: Karussell, Fischgrät- oder

Side-by-Side-Melksysteme.

� Jederzeit freier Zugang zum Tier bzw.

Euter durch eine Pro-Platz-Lösung.

� Kontinuierlicher und effizienter Melk-

prozess bei höchster Anlagenver-

fü�gbarkeit.

� Die Semi-automatische Ausführung

optional.

Melkplatzmodule für verschiedene Melkstandtypen

Ein Stand für alle Fälle

Der PATURA Fang-und Behandlungs-

stand A8000 kombi-niert erstmals

Seitenverengungund Klauenpflege in

einem Stand.Werkfoto

PATURA bietet als erster Hersteller den

neuen Fang- und Behandlungsstand

A8000 mit einer Kombination von Sei-

tenverengung und Klauenpflege an. Der

Stand wurde entwickelt, um den Anfor-

derungen im Mutterkuhbereich hinsicht-

lich Rassen- und Größenvielfalt gerecht

zu werden.

Die Kombination von Seitenverengung

und Klauenpflege sowie die Abmessun-

gen des Standes ermöglichen die Fixie-

rung und Behandlung vom Jungtier bis

Page 32: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

Weidemann stellt ein neues Serienkon-

zept für die 11er und 12er Baureihen

seines erfolgreichen Hoftrac®-Pro-

gramms vor. Die vier neuen Grundmo-

delle heißen 1140, 1160, 1260 und 1280

und ersetzen die bisher 13 verschiede-

nen Typen der 11er- und 12er- Hoftrac®-

Baureihen. Zusätzlich gibt es wie bisher

einen LP-Hoftrac® mit einer besonders

niedrigen Bauhöhe.

„Nicht eine Vielzahl von Modellen ent-

scheidet über die optimale Problemlö-

sung, sondern die individuelle Ausstat-

tung für den jeweiligen Betrieb. Wir

haben festgestellt, dass der Bedarf der

Kunden von Hof zu Hof in den letzten

Jahren so unterschiedlich geworden ist,

dass sich diese Individualität mit dem

klassischen Modellkonzept nicht opti-

mal genug darstellen lässt. Durch die

Neuordnung der Modellpalette und die

Erweiterung des Optionsangebots kann

die Einzelmaschine nun viel individuel-

ler konfiguriert werden“, erläutert Wei-

demann-Geschäftsführer Bernd Apfel-

beck die Zielrichtung des neuen Modell-

konzeptes.

Den Vorteil für den Anwender bringt der

Geschäftsführer klar auf den Punkt:

„Der Kunde zahlt nur für die Funktionen

und Merkmale, die er auf seinem Hof

wirklich benötigt. Aber er kann auch alle

für ihn interessanten Optionen ge-

zielt dazu bestellen und sich so eine

besondere Allround-Maschine bauen

lassen.“

MILCH I INDUSTRIE NEWS32

Milchpur 01.2013

Der individuelle Hoflader

Bayer Tiergesundheit hat das Online-

Angebot weiter ausgebaut: Mit verschie-

denen Apps bietet Bayer jetzt ein moder-

nes und aktuelles Online-Informationsan-

gebot für jeden Landwirt. Die Website

www.bayerfarm.de erscheint in neuem

Layout und bietet nun noch mehr Services

und Informationen, die Interessenten

sowohl daheim als auch unterwegs zur

Verfügung stehen. Die Website speziell für

interessierte Landwirte erscheint ab sofort

in neuem Layout. Internetnutzer finden

bereits auf der Startseite alles auf einen

Blick: News rund um BayerFarm® sowie

die Informationssendung BayerFarm®.TV

stehen regelmäßig und brandaktuell zur

Verfügung. Aktuelle Erzeugerpreise, Ereig-

nisse aus den Bereichen Politik und Wirt-

schaft, Wettervorhersagen und Infos zu

Rind, Schwein, Schaf und Geflügel finden

sich natürlich auch weiterhin direkt auf der

Startseite.

Die regelmäßige Informationssendung

BayerFarm®.TV ist aktueller denn je. Durch

das neue html5-Format ist der Player mit

jedem aktuellen Browser und Mobilfunk-

gerät kompatibel. BayerFarm® bringt jetzt

eine neue Tiergesundheits-App für den

Landwirt auf jedes mobile Gerät. Dem Nut-

zer stehen hierbei umfangreiche Informa-

tionen rund um die Themen Krankheiten

und Parasiten bei Rind, Schwein, Schaf

und Geflügel zur Verfügung. Leicht ver-

ständliche Grafiken, hochauflösendes Bild-

material und hilfreiche Kurzfilme bieten

einen zusätzlichen Überblick.

Nutzer haben außerdem die Möglichkeit,

eigenes, über die App erstelltes, Bildma-

terial per Mail zu versenden. So können

Landwirt und Tierarzt direkt, schnell und

einfach interagieren und die Erstversor-

gung der Tiere verbessern. Erhältlich ist die

kostenlose App – auch als HD-Version – in

jedem App-Store, sowohl für Android- als

auch für iOS-Systeme.

Noch mehr Online-Service

Für frische FuttervorlageDass bei häufigem Fü� ttern die Futterauf-

nahme und somit die Milchleistung steigt,

ist eine längst bewiesene Tatsache. Jetzt

ist es ohne zusätzlichen Zeitaufwand mög-

lich, ständig frisches Grundfutter am Freß-

gitter vorzulegen. Die pfiffige Lösung zur

Optimierung der Futtervorlage: FeedRover

von Lemmer Fullwood.

Die gewünschten Routen werden einma-

lig bei der Inbetriebnahme am Touchpa-

nel des Feedrovers einprogrammiert. Sie

sind damit automatisch gespeichert.

Die erste Fahrt erfolgt mit einem größeren

Abstand zum Fressgitter. Dieser verringert

sich danach selbständig bei jeder Fahrt.

Der akkubetriebene Feedrover fährt nach

jedem Einsatz an die Ladestation zuru�ck.

Diese wird an beliebiger Stelle im Stall

installiert. Die Fahrrouten werden dauerhaft

exakt eingehalten.

Die entscheidenden Merkmale der neuenModelle bauen auf die vier Jahrzehnte wäh-rende Erfolgsgeschichte auf: Die optimaleKombination aus sehr kompakter Bauweise,niedrigem Schwerpunkt, extremer Wendig-keit und kraftvoller Leistung. Werkfoto

Der angetriebene rotierende Anschiebekör-per fördert das Futter ohne Verschleppungdirekt zum Barren. Futter wird nicht gescho-ben oder in Quergänge gedrückt. Werkfoto

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MILCH I INDUSTRIE NEWS

Milchpur 01.2013

33

Ketose bei frisch abgekalbten Milchkühen

kann verbreitet sein, subklinische Fälle

Die Serviceangebote von Bayer

CropScience Deutschland GmbH

sind unter der bekannten Dachmar-

ke BayDir® Services gebündelt.

Die BayDir® Wetter-App wurde zwi-

schenzeitlich mehr als 200.000-Mal

aus dem iTunes Store von Apple Inc.

heruntergeladen. Auch die neue Wet-

ter HD App für das iPad findet hohen

Zuspruch. Mehr als 12.000 Anwender

nutzen darüberhinaus die BayDir® TV-

App für Smartphone und Tablets.

Nun stehen noch weitere, bisher ein-

zigartige Apps zur Verfügung:

– Bestimmungs-Apps zum Erkennen

und Bestimmen von Ungräsern,

Unkräutern, Schädlingen und Pflan-

zenkrankheiten.

– BBCH-Bestimmer zur eindeutigen

Bestimmung der Wachstumssta-

dien für alle wichtigen Kulturen im

Ackerbau und im Sonderkulturbe-

reich. Bei der Wahl des richtigen

Spritztermins ist dies eine wichtige

Hilfestellung in der Praxis für den

Landwirt und Berater.

Das gesamte App-Programm findet

man entweder in den AppStores für

die Betriebssysteme iOS (Apple),

Android und Windows Phone – oder

unter http://apps.baydir.de. Damit

können die vor allem im Feld sehr

nützlichen Anwendungen auch mit

den modernen Smartphones abge-

rufen werden. Die Apps stehen unver-

ändert kostenlos zur Verfügung.

BayWas Marke Bovigold® trägt durch

ihre optimal abgestimmte Konzeption

wesentlich zur Wirtschaftlichkeit des rin-

derhaltenden Betriebes bei.

Durch Futter auf dem neuesten wissen-

schaftlichen Stand optimiert Bovigold®

z.B. die Pansen- und Dünndarmver-

dauung.

In der permanenten Weiterentwicklung

im Bovigold®Programm, z.B. durch die

Kombination unterschiedlicher Eiweiß-

komponenten, besteht die Sicherheit,

mit der Marke Bovigold® die Fütte-

rungsparameter weiter zu verbessern

und damit die Wirtschaftlichkeit zu

sichern. Durch das breit gefächerte Pro-

gramm ist es jederzeit möglich, auf die

einzelbetriebliche Futtersituation optimal

zu reagieren.

Das Bovigold®Programm enthält Sorten,

die auf die spezielle Anforderungen der

Molkereien bzgl. Gentechnik abge-

stimmt sind.

Permanente Rohstoffkontrollen und das

HACCP Konzept gewährleisten für die

Marke Bovigold® ein Höchstmaß an

Qualität und Sicherheit.

Optimal abge-

stimmte Konzeption

Feldinfos über App

Subklinische Ketose leicht erkennen

Der Keto-TestTM von Elanco enthält jeweils20 Teststreifen sowie eine Farbkarte zurAuswertung der Testergebnisse und ist beimTierarzt erhältlich. Werkfoto

bleiben jedoch häufig unentdeckt und die

Folgen sind kostspielig. Elanco vertreibt

jetzt auch in Deutschland einen Milchtest,

der Landwirte dabei unterstützt, Ketose-

fälle in ihren Herden zu identifizieren. Der

Test misst den Anteil an Ketonkörpern in

der Milch. Die Durchführung des Keto-

TestTM ist schnell und einfach. Es kostet

nur wenige Minuten, um einen genauen

Nachweis für eine subklinische oder „ver-

borgene“ Ketose zu erhalten.

Beim Keto-TestTM werden farblich hinter-

legte Teststreifen verwendet, die den Anteil

des Ketonkörpers Beta-Hydroxybutyrat

(BHB) in der Milch messen. Je höher die

Konzentration an BHB in der Milch, des-

to tiefer das Violett auf dem Streifen des

Keto-TestTM und desto stärker die Ausprä-

gung der Ketose. Eine positive Diagnose

für Ketose besteht dann, wenn der BHB-

Wert der Milch 100µmol/Liter übersteigt.

Elancos Technical Consultant, Anne

Kathrin Borkowsky erklärt: „Der Keto-

TestTM ist ein kostengünstiges Instrument,

das es Landwirten ermöglicht, routine-

mäßig Kühe in der frühen Laktation auf

subklinische Ketose zu untersuchen. Die-

se verborgene Ketose gefährdet die Leis-

tungsfähigkeit der Kuh. Es ist belegt, dass

sie das Risiko anderer Gesundheitspro-

bleme, wie einer Labmagenverlagerung,

erhöht, und außerdem die Milchprodukti-

on reduziert und die Fruchtbarkeit ein-

schränkt.“

Page 34: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

Das Jahr 2012 war wiederum ein gutes

Jahr für Mais. Zwar bescherte es den

Landwirten keine Rekordernte wie die Sai-

son zuvor, doch die meisten schätzten ihre

Erträge als sehr zufriedenstellend ein. Die

Wirkung der Herbizide war überwiegend

gut, da durch die meist ausreichend vor-

handene Bodenfeuchtigkeit Pflanzen-

schutzmittel ihre volle Wirkung entfalten

konnten. Dies traf vor allem auf die Laudis-

Produkte von Bayer zu.

Auch die Marktlage beim Mais ist positiv,

die Preise stabil. Selbst wenn die Maisan-

bauflächen laut Aussage des Deutschen

Maiskomitees (DMK) im vergangenen

Jahr bei weitem nicht mehr so deutlich

gewachsen sind wie noch im Jahr davor,

haben sie sich dennoch minimal vergrö-

ßert. In Deutschland wuchsen 2012 rund

2,5 Mio. Hektar Mais. Das entspricht einer

Wachstumsrate von 1,9 % gegenüber 2011.

Auffallend sind die Verschiebungen von

Silomais zu Körnermais. Offensichtlich lie-

ßen viele Landwirte den ursprünglich als

Silage vorgesehenen Mais bis zur Körner-

reife auf dem Feld. Körnermais weist

gemäß den DMK-Zahlen somit eine Flä-

chensteigerung von 7,8 % auf 526 200

Hektar gegenüber 2011 (487 900 Hektar)

auf. Größtes deutsches Körnermais-

Anbaugebiet ist mit 130 000 Hektar Bay-

ern, gefolgt von Niedersachsen und Nord-

rhein-Westfalen. In Bayern stieg auch –

entgegen dem deutschlandweiten Trend –

die Silomaisfläche – wenn auch geringfü-

gig – um 0,7 % auf 402 200 Hektar.

Die Entwicklung bei den Biogasanlagen

hat sich etwas verlangsamt. Der Grund: die

Änderungen im Erneuerbare-Energien-

Gesetz (EEG), die seit Anfang 2012 gelten.

Die Novelle legt erstmals Rohstoffklassen

fest. Außerdem wurde der Input-Anteil von

Mais für neue Anlagen auf 60 Massepro-

zent begrenzt. Das aktuelle Konjunkturba-

rometer Agrar des Deutschen Bauernver-

bandes geht aber davon aus, dass Inves-

titionen in Biogasanlagen wieder leicht

anziehen werden. Grundsätzlich wird sich

der Maisanbau also weiter intensivieren.

Somit sind leistungsstarke und zugleich

flexible Pflanzenschutzmittel gefragt.

Diesem Trend trägt das Unternehmen Bay-

er mit einer neuen Produktkombination

Rechnung. Die gerade erst zugelassene

Komplettlösung Laudis Aspect Pack bein-

haltet drei starke Wirkstoffe, die perfekt auf-

einander abgestimmt sind: Tembotrione,

Terbuthylazin sowie Flufenacet. Das Pro-

dukt wirkt über die Blätter und versiegelt

zugleich den Boden gegen Nachläufer.

Auch die Verträglichkeit konnte nochmals

verbessert werden.

Schnelle Komplettlösung

Laudis Aspect bekämpft insbesondere Hir-

sen und dominierende Unkräuter, aber

auch Gräser. Für Hirsestandorte bedeutet

das Produkt eine Komplettlösung. Das Her-

bizid verteilt sich vollsystemisch in den

Schadpflanzen. Unkräuter und Ungräser

verlieren ihren UV-Schutz. Demzufolge

wird das Blattgrün zerstört. Die Schad-

pflanzen verdorren und sterben in kürzes-

ter Zeit ab. Zudem ist das Produkt extrem

schnell regenfest. Bereits 30 Minuten nach

Kontakt mit der Schadpflanze lässt es sich

nicht mehr abwaschen. Die Kulturpflanze

bleibt davon unberührt und kann sich

ungestört weiterentwickeln. Wegen des

breiten Anwendungsspektrums sind kei-

ne Nachbehandlungen mehr notwendig.

Selbst der Ackerfuchsschwanz in Süd-

deutschland lässt sich erfolgreich bekämp-

fen. Laudis bewirkt ein sehr schnelles

Absterben der getroffenen Blätter. Bei aus-

reichender Bodenfeuchte verhindert der

Bodenpartner, dass die Schadpflanze

MILCH I INDUSTRIE NEWS34

Milchpur 01.2013

Für erfolgreichen MaisanbauMais hat sich in Deutschland zu einer Erfolgskultur entwickelt.

Großes Unkraut macht bei Trockenheit dem Mais das Wasser streitig. Mit Laudis express lässtsich diese Konkurrenz schnell und sicher ausschalten. Fotos: Bayer CropScience

Page 35: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

erneut austreibt. Insofern ergänzen und verstärken sich die beiden

Produkte: Der Ackerfuchsschwanz wird nachhaltig gestoppt und es

steht eine zusätzliche Option im Resistenzmanagement zur Verfü-

gung, weil auf Sulfonyle verzichten werden kann.

Im Maisbereich gut aufgestellt

Zum Mais-Herbizidprogramm gehört nach wie vor auch Laudis

Terra Pack. Das Produkt ist speziell für Hirsestandorte entwickelt

worden. Außerdem wirkt das Herbizid zuverlässig gegen domi-

nierende Mais-Unkräuter wie Gänsefuß oder Schwarzen Nacht-

schatten. Laudis Terra Pack lässt sich auch bei wechselhaftem Wet-

ter einsetzen. Es ist schon nach einer Stunde regenfest. Erwäh-

nenswert ist, dass auch Zuckerrüben nachgebaut werden können.

Somit stellt diese Herbizidkombination eine komfortable Kom-

plettlösung dar.

Für einen schnellen und flexiblen Einsatz steht Laudis express zur

Verfügung, ein Produkt, das auf einer Mischung aus Laudis und

Buctril basiert. Laudis richtet sich gegen einjährige Unkräuter und

verschiedene Hirsearten im Maisanbau. Buctril erfasst einjährige

zweikeimblättrige Unkräuter. Außerdem beschleunigt es nochmals

die Gesamtwirkung dieser Produkt-Kombination. Der Anwen-

dungszeitraum reicht vom Zwei- bis Sechs-Blatt-Stadium der Kul-

turpflanze, dann, wenn die Masse der Unkräuter aufgelaufen ist.

Laudis express macht den Landwirt flexibel. Er kann das

Mischungsverhältnis variieren, je nach Witterung und Wachs-

tumsstadium der Unkräuter. So beträgt die Aufwandmenge

von Buctril in bestimmten Fällen nur 0,2 Liter pro Hektar. Dies

gilt, wenn die Schadpflanzen kleiner als zehn Zentimeter sind, wenn

die Wachsschicht dünn und/oder die Sonneneinstrahlung stark

ist. 0,4 Liter sollten pro Hektar beigefügt werden, wenn die Unkräu-

ter größer sind, wenn die Wachsschicht dicker ist und bei wenig

Sonne.

Das Bayer-Produktportfolio für Mais wird ergänzt von der Beize

Mesurol flüssig sowie den bewährten Herbiziden MaisTer Flüssig,

MaisTer Gardobuc-Box, Terano WG, Gardobuc, Buctril und Bas-

ta. Bei Fragen stehen die Bayer-Pflanzenschutzexperten telefo-

nisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800/ 220 220 9 zur Ver-

fügung.

MILCH I INDUSTRIE NEWS

Milchpur 01.2013

35

Mais – einmal ohne (l) und mit (r.) einer Herbizidkombination behandelt.

Auf einem Maisfeldtag geben versierte Berater wichtige Tipps an dieLandwirte weiter.

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Aus wirtschaftlicher Sicht ist es wichtig,

möglichst viel Milch aus dem Grundfut-

ter zu erzielen. Dazu sind energiereiche

Silagen Grundvoraussetzung. Sie soll-

ten unter anderem einen Trockensub-

stanzgehalt (TS) zwischen 30 und 40 %

aufweisen. Bei höheren TS-Gehalten

lässt sich das Gras schlechter verdich-

ten. Das führt zu einer geringeren pH-

Wertabsenkung und damit zu schlech-

teren Gärqualitäten. Außerdem ist die

Gefahr von Nacherwärmungen groß,

wodurch der Energiegehalt der Grassi-

lage und letztlich auch die Futterauf-

nahme der Kühe sinken.

Hochleistungskühe werden dann unter-

versorgt, was sich in einer schlechteren

Tiergesundheit und in einer geringeren

Milchleistung widerspiegelt. Die Quali-

tät der Grassilage muss durch eine

Grundfutteruntersuchung ermittelt wer-

den, um die Ration optimal gestalten zu

können. Weisen die Ergebnisse der

Grassilagen, einen TS-Gehalt von unter

30 % auf, wurde zu wenig angewelkt.

MILCH I FUTTER36

Milchpur 01.2013

Grassilagen schnell und zügigeinsilierenAlfons Fübbeker von der LWK Niedersachsen gibt Ratschläge für eine optimale Grassilageernte.

Bei der Grassilagebergung sollte ein TS-Gehalt zwischen 30 und 40 % angestrebt werden, umeine gute Verdichtung und einen optimalen Gärverlauf sicherzustellen.

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Dies geschieht in erster Linie bei

schlechten Witterungsbedingungen und

wenn mit der Bergung viel zu früh

begonnen wird. Ist bei schlechter Witte-

rung keine Wetterbesserung in Sicht,

sollte innerhalb von zwei Tagen unter

Hinzunahme von Siliermitteln einsiliert

werden. Dieser Kompromiss ist immer

noch besser zu beurteilen, als durch

längere Liegezeiten hohe Feldverluste

in Kauf zu nehmen.

Ein optimaler Anwelkgrad von 30 bis 40

% ist deshalb so günstig, weil er nur

eine kurze Feldliegezeit von maximal

zwei Tagen erfordert und nur geringe

Zuckerverluste auftreten. Zudem lässt

sich das Gras besser verdichten. All dies

begünstigt den Gärverlauf, um so eine

stabile und energiereiche Grassilage zu

erzeugen.

Grassilagen, die etwas zu stark ange-

welkt wurden, sind dann noch akzep-

tabel, wenn bei der Silierung kurze

Schnittlängen (unter 4 cm) eingehalten

werden und das Gras im Silo stärker ver-

dichtet wird. TS-Gehalt über 45 %, d.h.

die Silagen wurden viel zu stark ange-

welkt, verursachen ungünstige Gärver-

läufe und hohe Nachgärverluste.

Die Gründe, warum das Gras zu stark

angewelkt wird, liegen häufig im zu spä-

ten Beginn der Bergung und einer

geringen Schlagkraft der Silierkette.

Darüberhinaus sorgen die mit dem frü-

heren Schnitt verbundenen geringeren

Aufwuchsmengen und die leistungsfä-

higere Mäh-, Aufbereitungs- und Zett-

technik für ein deutlich schnelleres

Anwelken als früher. Heute trocknet das

Gras oftmals so zügig ab, dass auch

beim rechtzeitigen Beginn der Bergung

zum Schluss mitunter »Heu« einsiliert

wird. Die Bergung erfolgt in solchen Fäl-

len zu langsam. Mehr Leistung bei der

Grasbergung ist auf vielen Betrieben

nicht zuletzt auch aufgrund der gestie-

genen Futterfläche erforderlich. Proble-

me bereitet es aber auch abzuschätzen,

wann ein TS-Gehalt von 30 % erreicht

ist, d.h. wann mit der Bergung begon-

nen werden kann.

TS-Zunahme beim Anwelken

Die TS-Zunahme während des Anwel-

kens, bei breitflächig und locker abge-

legtem Gras, ist abhängig von der Wit-

terung und der Aufwuchsmenge. Mit

welchen Werten im Mittel kalkuliert wer-

den kann, ist aus der Tabelle 1 ersicht-

lich.

Bei hohen Aufwuchsmengen, wie sie

beim ersten Schnitt vorliegen und bei

MILCH I FUTTER 37

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Tab. 1: Mittlere TS-Zunahme während des Anwelkens

TS-Zunahme beim Anwelken beiAufwuchsmenge günstigeren ungünstigeren

Witterungsbedingungen1) Witterungsbedingungen2)

% je Stunde % je Stunde

hoch 2,0 1,0mittel 3,0 1,5gering 4,0 2,0

1) Sonnenschein, Wind, Temperatur um 25 °C2) bewölkt, kaum Wind, Temperatur um 18 °C

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MILCH I FUTTER38

Milchpur 01.2013

Tab. 2: Im Mittel erforderliche Anwelkzeit

Erforderliche Anwelkzeit beiAufwuchsmenge günstigeren ungünstigeren

Witterungsbedingungen und Witterungsbedingungen undeinem angestreben TS-Gehalt von einem angestreben TS-Gehalt von

30 % 40 % 30 % 40 %

hoch 6 h 11 h 12 h 22 hmittel 4 h 8 h 9 h 15 hgering 3 h 5 h 6 h 11 h

günstigen Witterungsbedingungen liegt

die TS-Zunahme pro Stunde bei etwa

2 %. Unter gleichen Anwelkbedingun-

gen aber bei nur geringer Aufwuchs-

menge ist die TS-Zunahme mit 4 % pro

Stunde doppelt so hoch. Im Vergleich

dazu reduziert sich, bei ungünstigeren

Witterungsbedingungen die TS-Zunah-

me auf die Hälfte. Aus diesen Zahlen

wird deutlich, dass die TS-Zunahme

und damit die Anwelkgeschwindigkeit

sehr hohen Schwankungen unterliegt.

Sie kann in Abhängigkeit von der Wit-

terung und der Aufwuchsmenge um

das Vierfache differieren.

Voraussetzung für ein gleichmäßiges

und zügiges Anwelken ist, dass das

Gras locker und breitflächig verteilt wird.

Dies kann zum einem mit einem Krei-

selheuer parallel zum Mähen und zum

anderen mithilfe von Breitverteilhauben

an Mähwerken mit Aufbereitern erfol-

gen. In der Regel muss zumindest beim

ersten und zweiten Schnitt noch einmal

gewendet werden, da es sonst zu einer

ungleichmäßigen Abtrockung des Fut-

ters kommt. Wird auf das Wenden ver-

zichtet, werden Feuchtenester einsiliert,

die trotz der Vermischung bei der Ber-

gung die Futterqualität senken. Beson-

ders problematisch sind Feuchtenester

aufgrund der geringeren Durchmi-

schung beim Einsatz von Rund- oder

Quaderballenpressen. Bei späteren

Schnitten, d.h. bei geringen Aufwuchs-

mengen kann bei günstigen Witte-

rungsbedingungen eventuell der Wen-

devorgang eingespart werden. In die-

sem Fall ist dann aber früher mit dem

Schwaden zu beginnen, damit das

unten liegende Gras im Schwad noch

ausreichend trocknen kann.

Rechtzeitig mit dem Einsilieren beginnen

Der Zeitpunkt der Grasbergung hängt

vom angestrebten TS-Gehalt und der

dafür erforderlichen Anwelkzeit ab. In

der Tabelle 2 sind die im Mittel benötig-

ten Anwelkzeiten aufgeführt, um das

Gras auf einen TS-Gehalt von 30 bezie-

hungsweise 40 % anzuwelken. Ein

Grasbestand mit einer hohen Auf-

wuchsmenge und einem TS-Gehalt

zum Schnittzeitpunkt von 17 % erreicht

bei günstigen Witterungsbedingungen

nach etwa sechs Stunden einen TS-

Gehalt von 30 %. Somit können Flä-

chen, die am Vormittag gemäht und

breitflächig verteilt wurden, noch am

gleichen Tag einsiliert werden. Wird

jedoch ein TS-Gehalt von 40 % ange-

strebt, sind elf Stunden Anwelkzeit erfor-

derlich, wodurch die Grasbergung

meistens erst am nächsten Tag möglich

ist. Bei mittleren Anwelkbedingungen ist

der erforderliche Zeitbedarf um einen

optimalen TS-Gehalt zu erreichen, fast

doppelt so lang. Trotz der längeren Zeit-

räume gelingt es in der Praxis häufig

nicht, die Silage rechtzeitig und zügig zu

bergen. Noch schwieriger ist die recht-

zeitige Grasbergung bei geringen Auf-

wuchsmengen und günstigen Anwelk-

bedingungen. Hier kann bereits nach

drei Stunden mit der Einsilierung

begonnen werden. Es ist dann zu über-

legen die Anwelkgeschwindigkeit

gezielt zu bremsen. Beispielsweise kann

man beim Mähen das Gras im Schwad

ablegen, man kann auf das Zetten die-

ses Schwades verzichten und man

kann mit dem Erstellen der Schwaden

für die Bergung früher beginnen.

Ausreichende Schlagkraft

Die Schlagkraft bei der Grasbergung ist

ausreichend, wenn die letzten Fuhren

nicht viel höhere TS-Gehalte als 40 %

aufweisen. Deshalb ist bei der Silierket-

Kurze Schnittlängen wie z.B. beim Feldhäcksler sichern einen günstigen Gärverlauf und er-leichtern die Verdichtung. Insbesondere wenn das Gras angewelkt ist, bietet der Einsatz vonFeldhäckslern Vorteile.

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te vom Mähen bis zum Silo, eine gute

Abstimmung entsprechend der Schlag-

kraft sehr wichtig. Die erforderliche

Schlagkraft hängt in erster Linie von der

Größe der zu verarbeitenden Fläche,

von der Witterung und von der Auf-

wuchsmenge ab. Eine hohe Schlagkraft

kann durch den Einsatz einer großen

Maschine oder den zeitgleichen Einsatz

mehrerer kleinerer Maschinen erreicht

werden. Bei den Mähwerken, Schwa-

dern und Häckslern gibt es sehr schlag-

kräftige Ausführungen. Hingegen ist die

Schlagkraft eines Kreiselheuers, einer

Rundballenpresse oder eines Ladewa-

gens nicht immer ausreichend. In sol-

chen Fällen ist es ratsam, überbetrieb-

lich durch zusätzliche Maschinen die

Schlagkraft der Silierkette entsprechend

zu erhöhen.

Ebenso ist die überbetriebliche Grassi-

lagebergung für Betriebe überlegens-

wert, die an der Grenze ihrer Arbeitsbe-

lastung angelangt sind oder bei denen

Neuinvestitionen anstehen.

Mit zunehmender Schlagkraft der Ern-

tekette kann das Festfahren zum Eng-

pass werden. Deshalb sollte ein Silo

ausreichend breit angelegt werden,

damit das Abladen und Walzen parallel

erfolgen kann.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, das Gras

auf dem Silo in einer gleichmäßigen

Schicht von maximal 40 cm abzuladen.

Ideal dafür sind Lade- beziehungsweise

Silierwagen mit Dosierwalzen. Ebenso ist

unumgänglich die Walzkapazität durch

den Einsatz eines größeren oder eines

weiteren Walzschleppers oder Radladers

zu erhöhen. Spezielle Walztechniken bei

denen der Verdichtungseffekt durch

Vibration verstärkt wird, können bei Silos

mit Seitenwänden durchaus interessant

werden. Von besonderer Bedeutung ist

in jedem Fall, dass noch mindestens

zwei Stunden nachdem die Befüllung

des Silos abgeschlossen ist, nachgewalzt

wird. Es sind die oberen Bereiche des

Silohaufens, die oftmals zu wenig ver-

dichtet werden.

Fazit

Eine erstklassige Grassilage zeichnet

sich unter anderem durch einen TS-

Gehalt zwischen 30 und 40 % aus. In

der Praxis wird häufig die Grassilage mit

einem unnötig hohen TS-Gehalt einge-

fahren. Dies ist vor allen Dingen beim

zweiten und dritten Schnitt der Fall. Um

dies zu verhindern, muss mit der Gras-

bergung früher begonnen und sie muss

mit ausreichender Schlagkraft durch-

geführt werden. Häufig ist es sinnvoll,

die Grasbergung überbetrieblich erle-

digen zu lassen, weil so preiswert aus-

reichend Schlagkraft zur Verfügung

steht.

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Die Siliersaison 2013 steht an und es stellt

sich die Frage nach dem Einsatz von Silier-

zusätzen. Wann sind sie sinnvoll und wann

nicht? Wie lässt sich der richtige Zusatz für

den jeweiligen Zweck auswählen und wel-

che Voraussetzungen sowie welche ge-

setzlichen Regelungen sind zu beachten?

Silierzusätze und Konservierungsmittel

sind nach EU-Recht als Futterzusatzstoffe

(EG-Verordnung 1831/2003) eingestuft

und unterliegen somit einer amtlichen

Zulassung. Für die Zulassung müssen

Wirksamkeit und Unbedenklichkeit aller

Wirkstoffe nachgewiesen werden. Die EG-

Verordnung 183/2005 (Futtermittel-Hygie-

ne-Verordnung) unterscheidet darüber

hinaus zwischen Silierzusätzen und Kon-

servierungsmitteln in der Anwendung.

Silierzusätze zählen zur so genannten Pri-

märproduktion und können ohne Aufla-

gen eingesetzt werden, während der Ein-

satz von Konservierungsmitteln (z.B. Pro-

pion- oder Sorbinsäure) durch den Land-

wirt dokumentiert werden muss. Zudem

muss der Betrieb registriert sein.

auch einen gewissen Anteil an Essigsäu-

re bzw. 1,2-Propandiol (Propylenglycol).

Durch den höheren Essigsäuregehalt ver-

bessert sich die aerobe Stabilität bei der

Entnahme. Jedoch sind die Gärverluste

etwas höher. Zusätzlich besteht die Gefahr,

dass durch zu hohe Essigsäuregehalte die

Futteraufnahme beeinträchtigt sein kann.

Aus diesem Grund sollten heterofermen-

tative Milchsäurebakterien nur eingesetzt

werden, wenn eine Gefahr von Nacher-

wärmung besteht. Essigsäure wird bei die-

sem Gärprozess erst in einem zweiten

Schritt, nach der eigentlichen Milchsäure-

gärung, produziert. Daher müssen Silagen,

die mit diesem Silierzusatz behandelt wur-

den, zwingend mindestens sechs, besser

noch acht Wochen luftdicht abgeschlos-

sen bleiben.

c) Mischung aus MSBhomo und MSBheteroDiese Silierzusätze kombinieren die posi-

tiven Effekte einer raschen Milchsäuregä-

rung und einer besseren aeroben Stabili-

tät nach dem Öffnen des Silos. Aber auch

hier sind die Gärverluste etwas höher als-

bei alleinigem Einsatz von heterofermen-

tativen Milchsäurebakterien. Ebenso sollte

das Silo wegen der Essigsäureproduktion

mindestens sechs bis acht Wochen

geschlossen bleiben.

d) Chemische Produkte

� Säuren: Diese senken unabhängig vomGärverlauf den pH-Wert und unterdrü-

cken so unerwünschte Gärschädlinge.

Dadurch entstehen nur geringe Gärver-

luste. Durch die hemmende Wirkung

bestimmter Säuren (Propion-, Benzoe-,

Sorbinsäure) auf Hefen wird eine hohe

aerobe Stabilität erreicht. Daher emp-

fiehlt sich der Einsatz chemischer Pro-

dukte bei der Gefahr massiver Erwär-

MILCH I FUTTER40

Milchpur 01.2013

Siliermittel: Ja oder Nein?Was ist beim Einsatz von Silierzusätzen zu beachten? Diese Frage beantwortet Christof Löffler vom LAZBW in Aulendorf.

Sorgfältig eingestellte Erntemaschinen verringern die Gefahr von zu hohen Rohaschegehaltenin der Silage. Fotos: Löffler

Für den gezielten Einsatz von Silierzusät-

zen müssen deren Inhaltsstoffe und Wir-

kungsansätze bekannt sein. Der nachfol-

gende Überblick stellt (nach Nußbaum,

2009) die wichtigsten Silierzusätze dar.

a) Homofermentative Milchsäurebakterien

(MSBhomo)

Mit dem Einsatz homofermentativer Milch-

säurebakterien wird eine gezielte und

rasche Milchsäuregärung erreicht. Durch

den schnellen Gärverlauf können etwaige

Verluste minimiert werden. Jedoch steigt

bei alleinigem Einsatz dieser Zusätze, die

homofermentativen Milchsäurebakterien

enthalten, das Risiko der Nacherwärmung

an. Daher sollten homofermentative Milch-

säurebakterien nur bei ausreichendem

Entnahmevorschub eingesetzt werden.

Diese Produkte werden überwiegend flüs-

sig appliziert, um eine hohe Verteilgenau-

igkeit und rasche Wirkung zu erreichen.

b) Heterofermentative Milchsäurebakterien

(MSBhetero)

Heterofermentative Milchsäurebakterien

produzieren zusätzlich zur Milchsäure

Page 41: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

Abb. 1: Auswahlschema für Siliermittel nach Silierbarkeit desAusgangsmaterials und Gehalt an Trockenmasse (Nussbaum, 2009)

mungsprobleme oder schwierigen

Silierbedingungen (Ameisensäure). Die

Produkte weisen bei richtiger Dosierung

eine hohe Wirkungssicherheit auf, sind

allerdings vergleichsweise teuer und

benötigen darüber hinaus eine speziel-

le Dosiertechnik. Um mögliche Korrosi-

on durch die Säuren zu vermeiden, gibt

es abgepufferte Produkte, die weniger

aggressiv gegenüber Metall sind.

� Neutralsalze: Diese Produkte enthaltenkeimhemmende Substanzen wie Nitrat,

Nitrit oder HMT. Siliermittel auf Basis von

Neutralsalzen unterdrücken Gärschäd-

linge und verhindern so Fehlgärungen.

Zu beachten ist, dass bei diesen Pro-

dukten die vorgegebene Dosierung

zwingend eingehalten werden muss, um

die Wirkungssicherheit zu gewährleisten.

e) Mischung aus MSBhomo und chemi-

schen Komponenten (Kombiprodukte)

Bei einer Mischung von MSBhomo und che-

mischen Komponenten werden die positi-

ven Effekte der Milchsäurebakterien mit

denen der chemischen Komponenten

kombiniert. Die Säuremenge ist jedoch bei

diesen Mischungen deutlich niedriger als

bei rein chemischen Produkten auf Säure-

basis. Durch den Einsatz erhält man eine

rasche Milchsäuregärung mit geringen Ver-

lusten und erzielt eine hohe aerobe Stabi-

lität. Auch müssen hier zwingend die

Mischungs- und Applikationshinweise

beachtet werden, um Milchsäurebakterien

durch die Säure nicht zu inaktivieren.

Bei der Auswahl eines Silierzusatzes

erleichtert das DLG-Gütezeichen die Ent-

scheidung. Um bei der Vielfalt von ein-

setzbaren Siliermitteln das Richtige aus-

zuwählen, teilt die DLG Silierzusätze in ein

Schema nach Wirkungsrichtung und

Anwendungsbereich ein. Diese Einteilung

gibt Orientierung zu welchem Zweck ein

bestimmtes Siliermittel eingesetzt werden

kann. Zusätze, die das DLG Gütesiegel

besitzen, wurden bei neutralen Prüfstellen

getestet und weisen deshalb bei der rich-

tigen Anwendung eine hohe Wirkungssi-

cherheit auf. Derzeit sind unter der Adres-

se www.guetezeichen.de ungefähr 60

geprüfte Zusätze zu finden.

Welcher Zusatz nun bei den jeweils vorlie-

genden Gegebenheiten einzusetzen ist,

lässt sich in der Praxis an der Silierbarkeit

des Ernteguts und dessen Trockenmas-

segehalt festmachen. In die Silierbarkeit

fließen neben dem Gehalt an Zucker (Nah-

rung für die Milchsäurebakterien) auch die

Gehalte an Schmutz sowie Eiweiß des zu

silierenden Materials mit ein (Schmutz und

Eiweiß bilden die Pufferkapazität). Der Tro-

ckenmassegehalt gibt Hinweise über Gär-

saftbildung, etwaige Risiken für Fehlgä-

rungen durch feuchtigkeitsliebende Gär-

schädlinge sowie wiederum der Verdicht-

MILCH I FUTTER 41

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0603

003

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barkeit des Siliergutes. Am besten lässt sich

die Auswahl nach Schema (Abbildung 1)

und einigen Beispielen nachvollziehen.

Beispiel 1: Ende April, Anfang Mai scheint

die Sonne, es ist trocken und bei der Ernte

gelangt kaum Schmutz in die Silage. Das

Ausgangsmaterial kann zum Stadium

»Ähren-Rispenschieben« gemäht werden.

Der Pflanzenbestand beinhaltet 60 bis 70%

zuckerreiche Gräser und den gewünsch-

ten Anteil Kräuter und Leguminosen. Die

Silierbarkeit ist aufgrund der sehr hohen

Zuckergehalte und der niedrigen Pufferka-

pazität sehr gut. Nach dem Mähen wird pro-

blemlos auf 35% Trockenmasse angewelkt

und das Silo schnell mit kurz geschnitte-

nem Futter befüllt, gut gewalzt und luftdicht

geschlossen. Unter diesen Gegebenheiten

wird für eine gute Gärung kein Silierzusatz

benötigt. Ein etwaiger Einsatz eines Silier-

zusatzes muss also weitere positive Effekte

nach sich ziehen. Um zum Beispiel einen

positiven Effekt auf den Milcherzeugungs-

wert und damit einen Zusatzeffekt zu erhal-

ten, kann ein Silierzusatz der Wirkungsrich-

tung 4c eingesetzt werden. Derartige Zusät-

ze enthalten ausschließlich homofermenta-

tive Milchsäurebakterien. Deshalb steigt bei

zu geringem Vorschub das Risiko der

Nacherwärmung an. Bei gleichen Bedin-

gungen jedoch höheren Schmutz- oder

Eiweißanteilen oder weniger Zucker und

einem niedrigeren Trockenmassegehalt

(unter 35% TM), also einer schlechteren

Silierbarkeit, kann ein Siliermittel der Wir-

kungsrichtung 1b sinnvoll sein. Dieses

unterstützt den Gärungsverlauf positiv. Bei

späterem Schnittzeitpunkt und damit gerin-

geren Anteilen von Zucker im Siliergut kann

zum Beispiel auf Melasse in Verbindung mit

homofermentativen Milchsäurebakterien

zurückgegriffen werden. Es werden also

zusätzlich Milchsäurebakterien zugesetzt,

die dann mit der Melasse auch genügend

Nahrung zur schnellen Ansäuerung der

Silage zur Verfügung haben. Für die Appli-

kation von Melasse muss eine spezielle

Dosiertechnik vorhanden sein.

Beispiel 2: Der optimale Schnittzeitpunkt ist

zwar erreicht, jedoch hat es im Frühjahr sehr

viel geregnet und es herrschen feuchte Ern-

tebedingungen. Das Anwelken ist schwie-

rig. Die Gefahr, durch die nassen Bedin-

gungen viel Schmutz in die Silage zu

bekommen, ist hoch. Damit kann eine But-

tersäuregärung provoziert werden. Die

Silierbarkeit ist folglich durch den hohen

Schmutzanteil eingeschränkt. Das Ent-

scheidungsschema verweist bei sehr

schlechter Silierbarkeit auf Siliermittel der

Wirkungsrichtung 1a. Diese verbessern die

Vergärung bei schwer zu vergärendem Fut-

ter. Bei etwas höheren Trockenmassege-

halten (über 28 bis 30% TM) und spätem

Schnittzeitpunkt und damit niedrigen

Zuckergehalten wäre es auch möglich

Milchsäurebakterien plus Melasse einzu-

setzen. Ist das zu silierende Futter gering

angewelkt, die Silierfähigkeit aber durch

niedrige Gehalte an Schmutz und Eiweiß

gut, kann auf Silierzusätze verzichtet wer-

den. Zur Sicherheit und um die Möglichkeit

einer Buttersäuregärung durch Schmutz

auszuschließen, kann jedoch ein Zusatz der

Wirkungsrichtung 1a eingesetzt werden.

Beispiel 3: Der erste Schnitt verspricht sehr

energiereich zu werden. Jedoch wird auf-

grund guter Witterung etwas zu stark ange-

welkt. Die erforderliche Verdichtung des

Ausgangsmaterials wird somit problema-

tisch. Es besteht somit die Gefahr, dass die

Silage bei der Entnahme warm wird. In die-

sem Falle sind Silierzusätze der Wir-

kungsrichtung 2 sinnvoll, die eine Nacher-

wärmung verhindern können. Im Falle von

genügend Zucker im Material und damit

Nahrung für die Milchsäurebakterien kön-

nen heterofermentative Milchsäurebakte-

rien zugesetzt werden (bis max. 45 bis

50% Trockenmasse) die dann zusätzlich

zu Milchsäure in einem zweiten Schritt

auch Essigsäure produzieren. Ebenso

können Zusätze mit Propion-, Benzoe-

oder Sorbinsäure eingesetzt werden, die

Hefe- und Schimmelpilzwachstum ein-

dämmen. Diese Zusätze kosten etwa drei-

mal so viel wie biologische Mittel. Beinhal-

tet das Ausgangsmaterial zu wenig Zucker

oder ist es zu trocken (über 45% TM) soll-

te nur auf chemische Zusätze zurückge-

griffen werden.

Anhand dieser drei Beispiele sind die

Haupteinsatzgebiete von Silierzusatzmit-

teln zu erkennen. Parallel dazu gibt es

noch die Wirkungsrichtung 3, die darauf

abzielt Gärsaft zu reduzieren, und die Wir-

MILCH I FUTTER42

Milchpur 01.2013

Tab. 1: Einteilung von Siliermitteln nach Wirkungsrichtungund Anwendungsbereich

Wirkungsrichtung Anwendungsbereich

1 Verbesserung des Gärverlaufes a) schwer silierbares Futterb) mittelschwer bis leicht silierbares Futter im

unteren TM-Bereich (unter 35 % TM)c) mittelschwer bis leicht silierbares Futter im

oberen TM-Bereich (über 35 – 50 % TM)d) spezielle Futterarten

2 Verbesserung der aeroben Stabilität

3 Reduzierung von Gärsaft

4 Verbesserung a) des Futteraufnahmewertesb) der Verdaulichkeit der Silagec) des Fleisch- bzw. Milcherzeugungswertes

der Silage

5 zusätzliche Leistungen z.B. Verhinderung der Vermehrung von Clostridien

6 Verbesserung des Methan- a) Reduzierung von Gärverlustenerzeugungswertes der Silage durch b) Verhinderung von Nacherwärmung

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kungsrichtung 5 mit zusätzlichen Leistun-

gen wie zum Beispiel einer zusätzlichen

Verhinderung der Vermehrung von Clo-

stridiensporen. Die Wirkungsrichtung 6 ist

neu und zielt auf die Verbesserung des

Methanerzeugungswertes von Biogassila-

gen ab.

Welche Dosiertechnik?

Der Silierzusatz ist nun gewählt. Jetzt stellt

sich die Frage, wie das Siliermittel am

effektivsten zudosiert wird. Die Wirkung der

Siliermittel hängt maßgeblich von der rich-

tigen Aufwandmenge und von einer

gleichmäßigen Verteilung im Siliergut ab.

Achtung: Falsche Dosierung kann deutlich

negative Effekte nach sich ziehen. Daher

muss die Dosiereinrichtung das Siliermit-

tel in der vorgesehenen Menge beimi-

schen. Grundsätzlich unterscheidet man

bei der Ausbringung zwischen streufähi-

gen, also granulierten und pulverförmigen

sowie flüssigen Siliermitteln, was sich in

unterschiedlicher Dosiertechnik wider-

spiegelt. Die Flüssigapplikation weist Vor-

teile bezüglich Verteilung und Wirkung auf

und setzt sich deshalb immer mehr durch.

Granulierte oder pulverförmige Siliermittel

unterliegen Rieselverlusten oder entfalten

bei hohen Trockenmassegehalten ihre

Wirkung nicht oder erst spät, da sie sich

nicht oder nur schlecht auflösen. Außer-

dem muss bei der Dosiertechnik zwischen

biologischen Produkten, also Produkten

mit Milchsäurebakterien und chemischen

Produkten unterschieden werden.

Bei der Flüssigapplikation biologischer

Zusätze wird zwischen der Standardaus-

bringung mit 1 bis 2 l Flüssigkeit pro t

Erntegut und der Niedrigvolumendosie-

rung (ULV) mit Feinstvernebelung und

einer Ausbringmenge von ca. 10 bis 20 ml

pro t Frischmaterial unterschieden. Che-

mische Siliermittel können fest oder

flüssig ausgebracht werden. Die Auf-

wandmenge ist meist höher als bei biolo-

gischen Zusätzen (2 bis 15 l/t Frischmas-

se). Daher richtet sich die Ausbringtechnik

nach dem jeweiligen gewählten Siliermit-

tel. Die Leistung der Pumpe und die tech-

nische Ausführung (Edelstahltechnik bei

Säureeinsatz) müssen zum jeweiligen

Zusatz passen. Bei Melassezusatz wird

eine spezielle Technik für Melasse benö-

tigt, da normalerweise etwa 20 bis 30 kg

Melasse pro t Erntegut zudosiert werden

muss.

Die Zudosierung kann an verschiedenen

Stellen in der Erntekette erfolgen. Vom

Anbau an den Feldhäcksler über den

Ladewagen bis hin zum Schwader oder

am Walzfahrzeug sind viele Orte möglich.

In jedem Falle gilt es sich zuerst gut zu

informieren, welches Siliermittel eingesetzt

werden soll und welche Technik dafür

geeignet ist. Moderne Feldhäcksler verfü-

gen inzwischen über eine automatische

Erfassung der Erntemenge und können

somit die Zusätze exakt dosieren.

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Luftdichte Siloabdek-kung mit Wandfolie,Unterziehfolie, Deckfo-lie sowie einem Schutzgegen mechanischeBeschädigungen sindwichtige Faktoren umeine gute Silagequali-tät zu erhalten.

Page 44: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

Kennzeichnend für Nach- oder Über-

saaten ist, dass – im Gegensatz zur

Neuansaat – die vorhandene Narbe

nicht oder nur teilweise durch mecha-

nische Maßnahmen beeinträchtigt wird.

Das erweist sich meist als Vorteil, denn

die alte Grasnarbe wird nicht zerstört

und noch vorhandene wertvolle Gräser

sorgen für raschen Narbenschluss.

Zudem kommt es zu keiner zusätzlichen

Stickstoffmineralisierung und auch die

Erosionsgefahr ist gebannt. Die Narben

bleiben trittfest und befahrbar, der Fut-

terausfall ist gering und das Ansaatrisi-

ko durch Kälte, Nässe und Trockenheit

gering. Außerdem bleiben die wertvol-

len standortangepassten Arten dem

Bestand erhalten.

Bei Nachsaaten sind die nachgesäten

Gräser allerdings einem hohen Konkur-

renzdruck der Altnarbe ausgesetzt und

sie haben bei dichten Narben und

Überwiegen konkurrenzkräftiger Gräser

nur geringe Erfolgsaussichten. Da nur

kampfkräftige Arten und Sorten zur

Nachsaat geeignet sind, ist die Arten-

auswahl zudem sehr eingeschränkt.

Zudem müssen die Grünlandbestände

nach der Ansaat entsprechend den

Bedürfnissen der nachgesäten Pflan-

zenarten genutzt werden.

Übersaat oder Durchsaat

Generell unterscheidet man zwei unter-

schiedliche Nachsaatverfahren – ers-

tens die Übersaat und zweitens

die Durchsaat. Bei der Übersaat wird

mit Düngerstreuern, Spezialgeräten

(»Kleegeige« oder Schneckenkorn-

streuer), Sämaschinen (mit hochge-

hängten Scharen) oder von Hand

mehrmals pro Jahr zusammen mit der

Düngung 5 kg/ha Saatgut von kampf-

kräftigen Grasarten ausgebracht.

Infrage kommt in erster Linie ein

Gemisch empfohlener Sorten von Deut-

schem Weidelgras, Knaulgras, Weißklee

sowie, in höheren Lagen und bei aus-

reichender Feuchtigkeit, eventuell auch

Wiesenlieschgras und Wiesenschwin-

gel. Die Übersaat verlangt zwingend

ausreichende Niederschläge. Sie ge-

lingt in der Regel umso besser, je lücki-

MILCH I FUTTER44

Milchpur 01.2013

Erfolgreiche Nachsaat mitgeeigneter TechnikProf. Dr. Martin Elsässer vom LAZBW Aulendorf beschreibt die verschiedenen technischen Möglichkeiten für eine Durch- beziehungsweise Nachsaat im Grünland.

Verschiedene technische Raffinessen, aber ein Ziel: Mit einer optimalen Nachsaat soll die Grundlage für einen wertvollen Grünlandbestand ge-schaffen werden.

Page 45: DAS MAGAZIN DES MILCHPRÜFRING BAYERN E.V. · Milch pur 01.2 3 Die Probe „außer der Reihe” Die Gründe für die Ziehung von Betriebs-proben durch den Landwirt sind vielfältig

ger der Bestand ist und je weniger

kampfkräftige und ausläufertreibende

Pflanzenarten im Altbestand vorhanden

sind. Die Übersaat kann mit ausge-

zeichnetem Erfolg mit den Pflegemaß-

nahmen im Frühjahr kombiniert werden,

Maulwurfs- und Wühlmaushaufen bie-

ten beim Einebnen mit einem Striegel

ausreichend Raum für einen erfolgrei-

chen Feldaufgang.

� Obenaufsaat mit demSchleuderstreuer

Prinzip: Die Geräte funktionieren wie

Schleuderdüngerstreuer. Die Seitenver-

teilung erfolgt über die Regulierung

der Drehzahl und über die Arbeitshöhe.

Arbeitsbreite: zwischen 6 und 9 m je

nach Größe und Gewicht des Saat-

gutes.

Vorteil: Sowohl das handbetriebene

Gerät („Kleegeige”) als auch die mit

Elektromotor betriebene größere Aus-

gabe des Schleuderstreuers sind leicht

handhabbar, kostengünstig und vor

allem bei lückigen Grasnarben effizient.

Optimal ist ein zusätzliches Anwalzen

am besten im gleichen Arbeitsgang,

wobei wir profilierte Walzen den Glatt-

walzen deutlich vorziehen. Höchste

Flächenleistung gewährt derzeit der

Lehnerstreuer im Frontanbau mit einer

gezogenen 6 m breiten Güttler-Pris-

menwalze im Heckanbau. Selbst ein

Anbau dieser „Schneckenkorn-Streuer”

an einen PKW ist möglich.

Nachteil: Die Geräte streuen den Samen

in Abhängigkeit von seiner Größe und

Form unterschiedlich breit. Der Samen

fällt oben auf den Altbestand, was bei

MILCH I FUTTER 45

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dichten Grasnarben den Ansaaterfolg

deutlich vermindert. Eventuell müssen

solche Grasnarben vorher mit einer

Egge aufgerissen werden und das

herausgerissene Material entweder

abtransportiert werden oder es muss

auf dem Feld vertrocknen können.

Achtung: Es besteht ein Risiko der Ver-

unkrautung durch neuauflaufende

Unkrautsamen, deshalb ist diese Metho-

de auf keinen Fall bei Ampferbeständen

anzuwenden.

Spezielle Durchsaatmaschinen bringen das Saatgut direkt in den Boden ein. Foto: Agrarfoto

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� Obenaufsaat mit VorlaufstriegelPrinzip: Die Sämaschine mit pneumati-

scher oder mechanischer Saatgutzutei-

lung legt die Samen breit in ein zuvor

über Striegel aufgerautes Saatbett ab.

Arbeitsbreite: 3 bis 9 m.

Vorteil: Exakte Breitverteilung des Saat-

gutes und leichte Bearbeitung der Alt-

narbe, dadurch bessere Auflaufbedin-

gungen vor allem bei dichten Grasnar-

ben. Die Kombination der Geräte spart

einen Arbeitsgang. Diese Geräte emp-

fehlen sich vor allem, wenn neben der

Saat auch noch Maulwurfs- oder Wühl-

maushügel eingeebnet werden oder

Festmist gleichmäßig verteilt werden

soll.

Nachteil: Höherer Preis als beim reinen

Schleuderstreuer durch Kombination

mit Striegel. Das Striegeln des Bestan-

des als Vorarbeit vor der Nachsaat ist

jedoch nicht immer erforderlich. Even-

tuell werden Unkrautsamen durch Bear-

beitung des Bestandes zur Keimung

angeregt, bei mehrmaliger Anwendung

im Jahr werden unter Umständen neu

gekeimte Gräser wieder herausgestrie-

gelt. Die Flächenleistung ist im Vergleich

zum Schleuderstreuer wesentlich klei-

ner. Versuchsergebnisse zeigen gute

Erfolge dieser Geräte und zufriedene

Bauern.

� Obenaufsaat mit Vorlaufstriegelund Nachlaufwalze

Prinzip: Die Sämaschine mit pneumati-

scher oder mechanischer Saatgutzutei-

lung legt die Samen breit in ein zuvor

über Striegel aufgerautes Saatbett ab.

Arbeitsbreite: sehr variabel, unter an-

derem 7,70 m; anschließend wird der

Samen mit der Walze einmassiert (bis

zu 300 Druckstellen per m2).

Vorteil: Exakte Breitverteilung des Saat-

gutes und leichte Bearbeitung der Alt-

narbe, dadurch bessere Auflaufbedin-

gungen vor allem bei dichten Grasnar-

ben. Der Striegel kann in seiner Härte

relativ einfach reguliert werden. Die

Kombination der Geräte spart einen

Arbeitsgang. Diese Geräte empfehlen

sich vor allem, wenn neben der Saat

auch noch Maulwurfs- oder Wühl-

maushügel eingeebnet werden oder

Festmist gleichmäßig verteilt werden

soll. Nachteil: Hoher Preis durch Kom-

bination mit Striegel, Sämaschine und

Walze. Das Striegeln des Bestandes als

Vorarbeit vor der Nachsaat ist jedoch

nicht immer erforderlich. Eventuell wer-

den Unkrautsamen durch Bearbeitung

des Bestandes zur Keimung angeregt,

bei mehrmaliger Anwendung im Jahr

werden unter Umständen neu gekeim-

te Gräser wieder herausgestriegelt.

Hohe Schlepperleistung ist erforderlich.

Durch- oder Drillsaat

Bei der Durch- oder Drillsaat wird mit

speziellen Sägeräten in Schlitz-, Fräs-

drill- oder Bandfrässaat das Saatgut di-

rekt in den Boden gelegt. Das hat den

Vorteil des wesentlich besseren Bo-

denschlusses und damit natürlich auch

eines in der Regel wesentlich besseren

Auflaufs. Die Saatmenge bei der Durch-

saat beträgt 20 bis 25 kg/ha, wobei hier

durchaus auch Mischungen mit unter-

schiedlichen Grasarten erfolgreich ver-

wendet werden können. Vom Prinzip

her wird bei der Durchsaat nicht jähr-

lich, sondern meist in Abständen von

drei bis fünf Jahren neu nachgesät.

� Durchsaat als Schlitzsaat Weil das Saatgut direkt in den Boden

MILCH I FUTTER46

Milchpur 01.2013

Bei diersem Nachsaatsystem wird der Grassamen von der Nachlaufwalze »einmassiert«.

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eingebracht wird, ist die Schlitzsaat bei

dichterem und nur wenig verfilztem Alt-

bestand zu empfehlen. Sehr dichte

oder verfilzte Narben sind mit Schlitz-

saatgeräten nicht oder nur wenig ver-

besserbar, denn der Samen gelangt

zwar in den Boden, kann jedoch auf-

grund von Lichtmangel in dichten Nar-

ben nur schlecht auflaufen. Mehrere

verschiedene mechanische Prinzipien

sind derzeit auf dem Markt.

� Durchsaat mit Scheibenscharen Prinzip: Zwei zueinander schrägste-

hende Scheiben schlitzen den Boden

auf, das Saatgut fällt in diese Schlitze

und hat dadurch einen guten Boden-

schluss. Der Abstand der Säschare be-

trägt 7,5 oder 10 cm und ist damit klein

genug, um eine hohe Saatdichte zu ge-

währleisten. Nach der Saat wird das

Saatgut mit einer nachlaufenden Glatt-

walze angewalzt. Die Arbeitsbreite ist

variabel bis etwa 6 m.

Vorteil: Das System hat sich für viele

Bestände und Bodenbedingungen sehr

gut bewährt und es liegen hierfür inzwi-

schen sehr viele, überwiegend positive

Erfahrungen aus der Praxis vor. Einige

Geräte eignen sich aufgrund der engen

Saatreihen und der Nachlaufwalze auch

für Neuansaaten.

Nachteil: Bei humosen, lockeren und zu

feuchten Böden verstopfen die Schei-

benschare leicht. Bei Regen ist das Sys-

tem weniger gut einsetzbar, weil die

Samen an den nassen Scheiben fest-

kleben. Ist die Glattwalze weit nach hin-

ten gebaut, eignet sich das Gerät

schlecht für Wendemanöver am Hang.

Der verhältnismäßig hohe Preis derarti-

ger Geräte rechtfertigt den Kauf vor

allem bei überbetrieblicher Nutzung.

� Durchsaat mit Schlitzen Prinzip: Dieses Funktionsprinzip arbei-

tet ähnlich wie das vorher Beschrie-

bene, allerdings werden die Böden

hier mit einem zwischen zwei Kufen

laufenden Schar aufgeschlitzt. Die

Kufen werden in der Vollausstattung hy-

draulisch dem Boden angepasst. Das

Saatgut wird mit nachlaufendem

„Streichfinger” in den Boden gepresst.

Arbeitsbreiten zwischen 2 und 3 m sind

möglich.

Vorteil: Dieses System ist seit vielen Jah-

ren bekannt und hat sich für viele

MILCH I FUTTER 47

Bestände und Bodenbedingungen bes-

tens bewährt. Das Gerät ist nah am

Schlepper angebaut und daher auch

hangtauglich; es ist bei Regen und auch

bei sehr nassen Bodenbedingungen

gut einsetzbar. Tauglich ist es auch für

die Neuansaat. Zusätzliches Walzen

nach der Saat ist nicht generell erfor-

derlich, weil der Streichfinger meist für

guten Bodenkontakt sorgt. Günstiger

enger Saatabstand von 8,5 cm.

Nachteil: Weniger gut geeignet ist das

Gerät bei sehr lockeren Böden (Boden

schiebt über die Kufen). Die fehlende

Walze erfordert einen weiteren Arbeits-

gang bei trocken fallenden Böden. Der

verhältnismäßig hohe Preis des

Gerätes rechtfertigt den Kauf nur bei

überbetrieblicher Nutzung.

Für die Schlitzsaat gibt es weitere Gerä-

te, unter anderem einen Nachrüstsatz

mit Spezial-Grünlanddurchsaatscharen

für den Anbau an eine bereits vorhan-

dene Sämaschine. Je nach Boden kön-

nen Sästiefel oder Säbelschare Ver-

wendung finden. Praxiserfahrungen lie-

gen vor, zeigen aber kein durchweg

positives Bild. Ungüns-tig scheint vor

allem der Auflauf in dichten Grasnarben

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zu sein, möglicherweise sind die unter-

schiedlichen Schare hier besser zu

bewerten. In jedem Falle günstig ist der

Preis durch die Möglichkeit kombinier-

ter Nutzung.

� Durchsaat als Zahnrillensaat Prinzip: Mittels einer Sternradwalze und

nachlaufendem Kappschar werden 2,5

cm breite Rillen aus der Grasnarbe ge-

schnitten und seitlich abgelegt. Eine

nachlaufende Netzegge soll ausge-

schnittene Narbenreste wieder eineg-

gen. Arbeitsbreite: 2,50 m.

Vorteil: Die Rillensaat ist aufgrund der

breiten Rillenablage mit anschließen-

dem Breiteggen auch für verfilzte

Bestände mit ausläufertreibenden Gras-

arten wie Rotschwingel oder Gemeine

Rispe geeignet. Das Gerät ist leicht und

damit hangtauglich.

Nachteil: Nur für Nachsaaten geeignet,

Neuansaaten auf Ackerflächen ohne

Bewuchs sind nur schlecht möglich. In

der Nachsaat folgenden Nutzung finden

sich oft Narbenreste im Futteraufwuchs.

Bei hartem, trockenem Boden ist das

Gerät wegen der Austrocknungsgefahr

weniger günstig. Weil rillenweise offener

Bodenraum geschaffen wird, muss

eventuell mit erhöhter Konkurrenz durch

auflaufende Samenunkräuter gerechnet

werden. Ein anschließender Walzgang

ist nötig. Bei zu feuchtem Boden und bei

Niederschlägen kann in der Regel nicht

sachgerecht angesät werden.

� BandfrässaatPrinzip: Schmale Fräskörper fräsen

Streifen aus dem Bestand und säen in

das frisch geschaffene Saatbett.

Vorteil: Die Bandfrässaat ist besonders

geeignet für stark verfilzte Bestände, weil

ein Drittel der Grasnarbe gefräst und in

diesen Streifen eine konkurrenzfreie

Neuansaat ermöglicht wird. Die Maschi-

ne bietet Vorteile beim Einbringen von

Kleinsämereien wie zum Beispiel Weiß-

klee oder konkurrenzschwachen Arten

wie Wiesenrispe in dichte Grünlandbe-

stände. Die unbearbeiteten Flächen

werden nicht beschmutzt. Die Maschi-

ne ist relativ leicht (850 kg), weshalb

eine mittlere Schlepperklasse genügt.

Nachteil: Das teilweise Abfräsen ist als

Bodenbearbeitung anzusehen und

daher in Wasserschutzgebieten nicht

ohne Weiteres gestattet. Probleme erge-

ben sich nach den bisherigen Er-

fahrungen bei feuchten, bindigen und

humusreichen Böden (Verstopfungsge-

fahr). Die Maschine hat einen hohen

Anschaffungspreis und rechtfertigt einen

Kauf nur bei überbetrieblichem Einsatz,

wobei die mangelnde Flächenleistung

dem eher widerspricht.

Welche Mischungen verwenden?

Je nach dem Ansaatzweck und den

vorliegenden Standortbedingungen

können unterschiedliche Mischungen

eingesetzt werden, wobei aus unserer

Sicht unbedingt auf die Verwendung

empfohlener Sorten geachtet werden

sollte.

Der etwas höhere Preis für geprüfte

Sorten zahlt sich in aller Regel schon

nach einem Jahr durch Mehrertrag und

bessere Futterqualität aus. Die Sorten-

empfehlungen basieren auf den Er-

gebnissen von Landessortenversuchen

und mehrjährigen Beobachtungsprü-

fungen an verschiedenen Standorten in

Baden-Württemberg und werden alle

zwei Jahre von der LAZBW Aulendorf

herausgegeben. Erhältlich sind die

Hefte beim zuständigen Amt für Land-

wirtschaft beziehungsweise sie sind im

Internet abrufbar (Internetadresse:

www.lazbw. de).

Was muss noch beachtet werden?

Die Nachsaat ist kein zufälliges Verfah-

ren, sondern der jeweilige Erfolg hängt

von einer ganzen Reihe von Faktoren

ab. Unbedingt wichtig ist eine geeignete

Nachbehandlung, die bei Einsatz von

Kombinationsgeräten teilweise wegfal-

len kann.

– Walzen: Guter Bodenschluss ist wich-

tig. Für das Anwalzen von Nach-

saaten sind Ringel- oder Cambridge-

MILCH I FUTTER48

Milchpur 01.2013

Zur Grünlandnachsaat gibt es von den Herstellern verschiedene technische Lösungen. Fastimmer kommt dabei ein Striegel zum Einsatz, um dem Grassamen ein optimales Saatbett zuschaffen. Fotos: Prof. Elsässer

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walzen besser geeignet als Glattwal-

zen. Sehr gut haben sich Prismen-

walzen bewährt. Gewalzt braucht

nicht zu werden, wenn der Boden

ausreichend Feuchte hat.

– Früher Schnitt: Die der Nachsaat fol-

gende erste und zweite Folgenutzung

muss zeitig erfolgen (Schröpfschnitt

bei etwa 15 cm Bestandeshöhe).

– Düngung: Im Ansaatjahr sollte gene-

rell auf Gülledüngung verzichtet wer-

den, weil Gülle eventuell die neu

aufkeimenden Sämlinge verätzt.

– Pflanzenschutz: Auflaufende Unkräu-

ter in der Ansaat sollten sofort

mechanisch mittels eines Mulch-

oder Schröpfschnittes bekämpft wer-

den.

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Jedes Jahr werden den Berufsgenos-

senschaften schwere und zum Teil töd-

liche Unfälle auf Rinderweiden gemel-

det. Egal ob Bulle oder Kuh, müssen auf

einer Weide Arbeiten durchgeführt wer-

den, sind vorbeugende Schutzmaß-

nahmen zu treffen. Grundsätzlich sollte

eine Rinderweide nur zu zweit betreten

werden. Während eine Person die nöti-

gen Arbeiten durchführt, beobachtet die

zweite Person die gesamte Herde und

kann im Notfall eingreifen.

Als sogenannte »Rettungsinsel« kann

auch ein Schlepper zählen, mit dem

direkt in die Weide gefahren wird. Wer

nämlich vor einem Bullen davonlaufen

möchte, der sollte wissen, dass dieser

bis zu 40 km/h schnell laufen kann.

Bei der Nachkennzeichnung oder

Behandlung von Rindern auf der Wei-

de kann nur der Einsatz von techni-

schen Hilfsmitteln die geeignete Maß-

nahme sein. Tiere, die zum Beispiel in

Fanganlagen aussortiert und fixiert wer-

den, können mit einem geringen Risiko

tierärztlich behandelt oder mit Ohrmar-

ken gekennzeichnet werden. Da solche

Fang- oder Behandlungsstände eine

kostspielige Anschaffung für den Ein-

zelnen darstellen, ist hier zu überlegen,

ob sich eine Gemeinschaft (zum Bei-

spiel Jagdgenossenschaft oder der

Maschinenring) zusammenfindet.

Eine weitere Möglichkeit bietet ein fest

an bzw. in der Weide verankertes

Selbstfangfressgitter.

Als Notlösung kann das Tier in einen

Viehtriebwagen mit einem Behand-

lungsstand oder in einen Tiertransporter

geladen werden, dort fixiert und nach-

markiert werden.

Josef Gölzhäuser, SVLFG

Schutz vor aggressiven Rindern auf der Weide

Mit einer Treibvor-richtung könnenWeidetiere einfachund sicher auf einenViehanhänger verla-den werden.Foto: SVLFG

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In den letzten Jahren wurde der Weide-

hygiene relativ wenig Beachtung

geschenkt. Hoch wirksame Tierarznei-

mittel schienen die Gefahr durch Wei-

deparasiten gebannt zu haben. Doch

wie neuere Erhebungen zeigen, befin-

den sich Leberegel und Magen-Darm-

Würmer offensichtlich wieder auf dem

Vormarsch. Das „Comeback“ der uner-

wünschten Eingeweidewürmer wurde

auch durch die Tatsache begünstigt,

dass die Parasiten gegen einige Wirk-

stoffe inzwischen Resistenzen entwickelt

haben. Ohne eine begleitende Weide-

hygiene sind Entwurmungen allein auf

Dauer nicht hilfreich, weil sich das Vieh

auf den verseuchten Weiden direkt wie-

der neu infiziert. Nur die gezielte Kom-

bination der medikamentösen Behand-

lung der Tiere mit Hygienemaßnahmen

kann die Weideparasiten nachhaltig

unterhalb der Schadschwelle halten.

Der Entwicklungszyklus derMagen-Darm-Würmer

Die erwachsenen Magen-Darm-Wür-

mer leben und vermehren sich im Lab-

magen und Dünndarm der Rinder. Eine

befallene Kuh scheidet mit dem Kot

jeden Tag rund 600.000 Eier aus, was

rasch zu einer intensiven Verseuchung

der Weide führt. Dort entwickeln sich

aus den Eiern Larven, die drei Entwick-

lungsstadien durchlaufen müssen,

bevor sie infektionsfähig werden. Erst

dann kriechen sie an den Pflanzen hoch

und werden von den Tieren beim Gra-

sen aufgenommen. Bei feuchtkühler

Witterung bleiben die Larven auf der

Weide monatelang infektionsfähig. Des-

halb führt auch die winterliche Weide-

pause entgegen weitläufig vorhandener

Auffassung nicht zu einer ausreichen-

den Abnahme des Parasitendrucks.

Hygiene-Maßnahmen wichtiger denn je

Deshalb gilt es, durch eine gezielte Wei-

dehygiene den Infektionsdruck so weit

wie möglich abzusenken:

� Regelmäßige Wurmkuren, um dieAusscheidung von Wurmeiern zu

reduzieren

� Wechsel von Schnitt- und Weidenut-zung, um die natürliche Abnahme an

infektionsfähigen Larven zu nutzen

� Wenn möglich Portions- statt Stand-weide, damit die Rinder möglichst

wenig Kontakt mit kontaminiertem Fut-

ter haben

� Falls möglich Misch- oder Wechsel-beweidung von Pferden und Rindern,

denn aufgenommene Larven sterben

im „falschen Wirt“ ab (Staubsaugeref-

fekt)

� Keine Gülle und keinen Mist vor Wei-denutzung ausbringen, diese Dünger

besser auf Ackerland oder Wiesen mit

Schnittnutzung fahren

� Düngung der Weiden mit Kalkstickstoff,um die Wurmlarven zu dezimieren.

MILCH I FUTTER50

Milchpur 01.2013

Weidehygiene nicht vernachlässigenWie Dr. Hans-Jürgen Klasse, Trostberg, im folgenden Beitrag näher erläutert, erweist sich eineKalkstickstoffdüngung als wirksame Maßnahme im Kampf gegen Parasiten.

Die Gesundheit des Weideviehs wird durch Leberegel sowie Magen-Darm-Würmer bedroht.Dieses Problem ist nur durch eine gezielte Kombination der medikamentösen Entwurmung mitMaßnahmen zur Verbesserung der Weidehygiene erfolgreich zu lösen.

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Gerade das heute aufgrund vieler anderer Vorteile zunehmend

praktizierte Modell der Kurzrasenweide bietet den Parasiten

aufgrund der kontinuierlichen Beweidung leider ideale Infek-

tions- und Vermehrungsmöglichkeiten. Viele der oben aufge-

zeigten Maßnahmen sind hier nicht durchführbar. Daher ist

die Kalkstickstoffdüngung in diesem Fall eine der wichtigsten

Maßnahmen, um die Weidehygiene zu verbessern.

Weidehygiene mit Kalkstickstoff

Um die Weidehygiene zu verbessern und auch einen positi-

ven Einfluss auf die Zusammensetzung der Grasnarbe zu neh-

men, sollte man versuchen, die erste Stickstoffgabe in Form

von Kalkstickstoff zu geben. Dafür sollten zu Vegetationsbe-

ginn je Hektar 300 bis 400 Kilogramm geperlten Kalkstickstoff

gestreut werden. Auf leichteren Böden ist die niedrigere, auf

schweren Böden eher die höhere der empfohlenen Auf-

wandmengen zu wählen. Falls eine Gülledüngung unum-

gänglich ist, sollte die erste Güllegabe schon früh mit max.

10 – 15 m³/ha ausgebracht werden. Die nötige Stickstoffer-

gänzung kann dann einige Tage später als Kalkstickstoff ver-

abreicht werden.

Die Parasitenlarven sind gegen den Kalkstickstoff besonders

empfindlich, wenn sie ihre winterliche Ruhephase bereits

beendet haben.

Deshalb sollte sich der Boden schon etwas angewärmt haben.

Nach langjährigen Erfahrungen ist der optimale Zeitpunkt für

die Kalkstickstoffdüngung gekommen, wenn in den Gärten die

Forsythien blühen. Die Grasnarbe sollte zum Zeitpunkt des

Ausstreuens abgetrocknet, der Boden hingegen noch feucht

sein. Wie neuere Untersuchungen zeigen, übersteht ein Groß-

teil der Larven der Magen-Darm-Würmer diese Kalkstickstoff-

anwendung nicht. Zudem ist seit langem bekannt, dass auch

die Zwergschlammschnecke, der Zwischenwirt des Leber-

egels, empfindlich gegen den Kalkstickstoff ist. Die Kalkstick-

stoffdüngung senkt damit nicht nur die Gefahr durch Magen-

Darm- und Lungenwürmer sondern auch den Infektionsdruck

durch Leberegel! Bei starkem Befallsdruck, zum Beispiel in

Jahren mit überwiegend feuchtkühler Witterung, kann im Som-

mer eine zweite Kalkstickstoffgabe von etwa 300 kg je Hektar

gegeben werden, um die Verseuchung der Weideflächen zu

reduzieren.

Zwei Wochen nach der Kalkstickstoff-Düngung können die

Rinder wieder auf die Weide gelassen werden, selbst wenn

am Boden noch Überreste der Düngerkörnchen sichtbar sind.

Das Vieh sollte aber rechtzeitig vor dem Auftrieb entwurmt wer-

den, damit die Weide nicht sofort wieder neu verseucht wird.

7 MIT EINEM GUSSKombi-Antiparasitikum zur Bekämpfung von

Im einfachen Aufgussverfahren!

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+ Endoparasiten

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Kurze Wartezeit

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Sobald der Boden abgetrocknet ist und

die Gräser zu spitzen beginnen, zählt

das Einebnen von Maulwurfshügeln,

das Entfilzen von Moos und Schnee-

schimmel sowie die Verteilung von Stall-

mistresten zu den ersten Maßnahmen

im Frühjahr.

Schneeschimmelbefall schwächt die

Gräser und hemmt deren Wiederaus-

trieb. Befallen werden vor allem Be-

stände nach einer lang anhaltenden

Schneedecke, insbesondere wenn sie

zu hoch in den Winter gegangen sind.

Die Pflanzen zeigen dann im Frühjahr

einen weißen bis leicht rötlichen Über-

zug, wobei die abgestorbenen Pflan-

zenreste zu mattenähnlichen Flächen

verkleben können.

Ebenso haben gebietsweise Wühlmäu-

se über den Winter die Grasnarbe mas-

siv zerstört. Bei einem starken Wühl-

mausbefall werden bis zu 50 t Erde pro

ha ausgeworfen, die bei mangelnder

Verteilung auf der Fläche zu einer star-

ken Futterverschmutzung führen kön-

nen. Erdreste bewirken Fehlgärungen

bei der Silagebereitung (Buttersäure-

gärung). Ein Hinweis sind Rohasche-

gehalte im Futter über 10 % in der Tro-

ckenmasse, wie sie auch nach einem

Rasierschnitt oder bei zu tief eingestell-

ter Zinken anzutreffen sind.

Abschleppen und Striegeln –Aufgabe Nr. 1

Das Striegeln von Dauerwiesen sollte

bevorzugt mit einem Wiesenstriegel

erfolgen. Eine Wiesenschleppe erreicht

einen ähnlichen Effekt. Ziel ist das Ein-

ebnen von Erdhaufen mittels vorne

angebautem Frontstreifblech, möglichst

höhenverstellbar 2 bis 3 cm über der

Grasnarbe. Ferner müssen Verfilzungen

und Pflanzenreste herausgestriegelt und

auch der Oberboden belüftet werden.

Dadurch wird die Mineralisierung der

Nährstoffe und vor allem die „Besto-

ckung” der Grasnarbe angeregt.

Vorsicht: Bei noch feuchtem Boden

oder zu intensiven Striegeln (Zinken-

stellung beachten) kann jedoch der

Schaden an den Wurzeln der Gräser

größer sein als der Nutzen. Ferner kann

die Keimung bodenbürtiger Unkrautsa-

men begünstigt werden. Dies ist vor

allem dann wichtig, wenn anschließend

keine Nachsaat erfolgt.

Je lockerer der Boden, desto mehr tre-

ten auch Wühlmäuse und andere

Schädlinge auf. Auf lockeren Böden fin-

det man oft bis zu 20 % der Boden-

oberfläche bedeckt mit Erde aus Maul-

wurf- und Wühlmausgängen, die neben

der Futterverschmutzung auch zu deut-

lichen Ertragsausfällen führen.

MILCH I FUTTER52

Milchpur 01.2013

Wellness für die WieseSobald die Wiesen wieder ergrünen, ruft die Arbeit auf den Feldern. Auf was es bei der Früh-jahrspflege ankommt, beschreibt Josef Galler von der Landwirtschaftskammer Salzburg.

Sobald der Boden trocken ist,geht’s los: Die Wiese hat eine

Frühjahrskur verdient!

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Ein lockerer Boden verunkrautet auch

stärker, insbesondere mit Doldenblüt-

lern, aber auch mit Quecke, Wiesenlab-

kraut und Gemeiner Rispe. Auf einer

Weide gibt es durch den Tritt der Tiere

keine Wühlmäuse beziehungsweise

Maulwürfe.

Hier kann eine Wiesenwalze gute Diens-

te leisten. Sie dient auch zum Einebnen

zertretener Weiden sowie zum Andrü-

cken aufgefrorener Grasnarben nach

längeren Kahlfrostperioden. Betroffen

sind vor allem humose Anmoor- und

Moorböden, wo dann der Wurzelan-

schluss an den Oberboden unterbro-

chen ist.

Ein besserer Bodenschluss fördert die

Untergräser sowie die Narbendichte.

Aufgefrorene Böden leiden bei man-

gelndem Bodenschluss leicht unter

Wassermangel. Vorsicht: Falsch ist das

Walzen auf bereits stark wachsenden

oder durch Nachtfrost erstarrten Pflan-

zenbeständen beziehungsweise auf

zu nassen Böden. Der richtige Zeitpunkt

zum Anwalzen ist dann gegeben, wenn

sich die Grasnarbe mit dem Stiefel-

absatz noch eindrücken lässt, ohne

dass Wasser in der Andruckstelle

erscheint.

Ziel einer Über- oder Nachsaat ist das

Schließen von Lücken, um dadurch

einer drohenden Verunkrautung entge-

genzuwirken. Grundsätzlich ist eine

MILCH I FUTTER 53

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Große Lücken imGrasbestand soll-

ten schon imFrühjahr durcheine Nachsaatgeschlossenwerden.Werkfotos

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Nachsaat während der gesamten

schnee- und frostfreien Zeit möglich.

Auch wenn die Hauptnachsaatzeit im

August ist, so müssen lückige Bestän-

de stets sofort nachgesät werden.

Wichtig ist, dass etwa 50 % des Bodens

durch Herausstriegeln von Moos, Ge-

meiner Rispe und Pflanzenresten sicht-

bar werden, damit ein Saatbeet für die

Nachsaat geschaffen wird. Dabei kann

die noch vorhandene Winterfeuchtigkeit

ausgenutzt und die zuvor verteilte Erde

als »Saatbeet« dienen. Je nach Lückig-

keit werden 10 bis 15 kg einer Nach-

saatmischung verwendet.

Nicht in verfilzte Bestände säen!

Merke: Keine Einsaat in verfilzte Bestän-

de durchführen. Nur in lückigen Bestän-

den hat das jung ankeimende Saatgut

eine Chance gegenüber der Altnarbe.

Bei Bedarf ist vor der Nachsaat auch

eine Unkrautbekämpfung durchzufüh-

ren. Wichtig ist generell ein Anwalzen

des Saatgutes, da der Samen zur Siche-

rung der Wasserversorgung einen

Bodenschluss benötigt. Das Anwalzen

erfolgt am besten in einem eigenen

Arbeitsgang mit einer Profilwalze. Nach

dem Auflaufen der Einsaat ist unbedingt

ein Schröpfschnitt erforderlich, damit

auflaufende Unkräuter unterdrückt wer-

den und die Nachsaat ausreichend

Licht bekommt. Im Frühjahr ist die

Gefahr der Austrocknung geringer, hin-

gegen bei dichteren Beständen der

Konkurrenzdruck der Altnarbe infolge

des intensiveren Wachstums zu Vege-

tationsbeginn größer.

Welches Saatgut verwenden

Für eine Über- oder Nachsaat in eine

bestehende Grasnarbe kommen im

Vergleich zu einer Neueinsaat nur kon-

kurrenzstarke Nachsaatmischungen

infrage. Dauerwiesenmischungen sind

für eine Übersaat nicht geeignet, da die

Mischungspartner zu wenig Kampfkraft

gegenüber der Altnarbe besitzen.

Dauerwiesenmischungen bevorzugen

eine Neuansaat und sind in der Regel

nur für drei bis maximal vier Nutzungen

geeignet. In Gunstlagen mit vier- bis

fünfmaliger Nutzung sollten bevorzugt

weidelgrasbetonte oder knaulgrasbe-

tonte Mischungen verwendet werden,

wobei besonders auf die Zusammen-

setzung und auf die verwendeten Sor-

ten zu achten ist.

Da Gräser Lichtkeimer sind, verlangen

sie eine Flachsaat. Dies gilt insbeson-

dere für feinsamige Arten wie Klee, Wie-

senrispe, Timothe und Wiesenfuchs-

schwanz. Die Aussaat von Wiesen-

fuchsschwanz ist nur mit pneumatischer

Sämaschine möglich. Die Saattiefe soll-

te generell 0,5 bis 1 cm betragen.

Sorgenkind »Gemeine Rispe«

Ist die „Gemeine Rispe” stärker im

Bestand vertreten, kann versucht wer-

den, durch intensiveres Striegeln ein

Entfilzen der Grasnarbe zu erreichen.

Bei mehr als 15 bis 20 % Anteil an

„Gemeiner Rispe” ist meist eine Neu-

ansaat sinnvoller, da sich ansonsten das

hohe Samenpotenzial im Oberboden

wieder durchsetzt, vor allem wenn das

Ungras bei zu geringer Düngung wie-

der Licht bekommt.

Bei massivem Rispenbefall hat sich der

Einsatz einer Umkehrrotoregge bewährt.

Alternativ ermöglicht auch ein Rasier-

schnitt mit anschließender Flächen-

spritzung (1 l Glyphosate in 300 l Was-

ser) und anschließender Schlitzeinsaat

ebenfalls einen guten Erfolg. Bei der

Nachsaat sollte von zwei Seiten schräg

gefahren werden. Keinesfalls darf die

Fläche anschließend gestriegelt werden.

MILCH I FUTTER54

Milchpur 01.2013

Wiesenstriegel mitvorne angebautemFrontstreifblech.

Das Einebnen der Erd-haufen und das an-schließende Striegeln

entfilzt und schafft Licht für eine

Nachsaat.Fotos: Galler

Grasnarbenbelüfter(Vertikutierer) werdenvor allem auf verdich-teten Grünlandbödeneingesetzt. Als Neben-effekt lassen sichdamit Wühlmäuse vertreiben.

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Das Klauenhygienekonzept von DeLaval Erst reinigen - dann desin�zieren Mit dem Klauenhygieneprogramm von DeLaval sind in vielen Betrieben gute Erfahrungen gemacht worden, z.B. in der Agrarproduktion Poseritz GmbH auf Rügen.Herr D. Klatt, Herdenmanager auf diesem Betrieb, sagt zum Einsatz von 4Hooves™:

Welche Kriterien waren beim Kauf entscheidend?„Entscheidend für den Kauf waren die Zusammensetzung, eine ordnungsgemäße Zulassung und natürlich die Hoffnung auf Erfolg in der Versuchsphase.“

Werden Sie das Produkt weiter verwenden?„Ja, auf jeden Fall. Es passt zu unserem Betriebssystem.“

Welche Vorteile sehen Sie in 4 Hooves™?„Es ist einfach in der Anwendung. Es funktioniert bei uns auf dem Betrieb und wir haben Mortellaro damit im Griff. Wir haben endlich eine zugelassene Alternativezu Formalin und Kupfersulfat gefunden.“

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Nähere Informationen über das Klauenhygienekonzept geben Ihnen gern Ihr zuständiger Agrardienst oder DeLaval Mitarbeiter.

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