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DATENSCHUTZBEAUFTRAGTERSchwyz Obwalden Nidwalden
Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 1
Datenschutz im Schulalltag
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 2
Inhalt1. Einleitung2. Grundlagen
Rechtsgrundlagen und AbgrenzungenWichtige BegriffeWesentliche Grundsätze des Datenschutzes
3. Bearbeitung von Personendaten4. Bedeutung im Schulalltag5. Rechte der betroffenen Personen6. Ihre Fragen
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 3
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 4
Organisation und Stellung• Organisation
– 200 Stellenprozente– Standort: Gotthardstr. 21, Oberarth– administrativ angegliedert beim FD SZ
• Stellung– kantonales und kommunales Kontrollorgan im Sinne des
Bundesgesetzes über den Datenschutz– verwaltungsunabhängig– gewählt für Amtsperiode– eigenes Budget– kann von Amtes wegen tätig werden– untersteht dem Amtsgeheimnis
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 5
Gesetzlicher Auftrag
• Überwachung der Anwendung der Vorschriften über den Datenschutz und das Öffentlichkeitsprinzip
• Kontrolle des Registers der Daten-sammlungen
• Beratung und Unterstützung öffentlicher Organe & Privater
• Mitwirkung bei der Gesetzgebung• Vermittlung zwischen öffentlichen
Organen und Privaten• Information und Schulung
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 6
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 18. September 2013 7
Zivilgesetzbuch
Art. 28 Schutz der Persönlichkeit
1Wer in seiner Persönlichkeit widerrechtlich verletzt wird, kann zu seinem Schutz gegen jeden, der an der Verletzung mitwirkt, das Gericht anrufen.
2Eine Verletzung ist widerrechtlich, wenn sie nicht durch Einwilligung des Verletzten, durch ein überwiegendes privates oder öffentliches Interesse oder durch Gesetz gerechtfertigt ist.
Bundesverfassung
Art. 13 Schutz der Privatsphäre1Jede Person hat Anspruch auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens, ihrer Wohnung sowie ihres Brief-, Post- und Fernmeldeverkehrs.
2Jede Person hat Anspruch auf Schutz vor Missbrauch ihrer persönlichen Daten.
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 8
Rechtsgrundlagen• Bund
– Bundesverfassung– Art. 28 Zivilgesetzbuch– Bundesgesetz über den Datenschutz (Datenschutzgesetz)– Strafgesetzbuch, Fernmeldegesetz, etc.
• Kanton– Gesetz über die Öffentlichkeit der Verwaltung und den Datenschutz
(ÖDSG)– Verordnung zum Öffentlichkeits- und Datenschutzgesetz (VÖDSG)– Zahlreiche Spezialgesetze:
• Verordnung über die Volksschule (VSG)• Volksschulverordnung, Schulreglement• Weisungen zur Weiterbildung der Volksschullehrpersonen / zur Unter-
richtsorganisation / über das Schulcontrolling / bzgl. social medias etc.• Reglement über die kantonalen Spezialdienste der Volksschulen• Gesundheitsgesetz• u.a.m.
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 9
Abgrenzungen
Bundesorgane unter sich
Bundesorgane
Private
Private unter sich
Kantonale öffentliche Organe unter sich
Kantonale öffentliche Organe
Private
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 10
Verhältnis zu anderen Rechtsgrundlagen
Datenschutzrecht
Volksschulverordnung, Gesundheitsverordnung etc.:-- Art & Umfang der gesetzlichen Aufgabe-- Datenbearbeitung & Datenbekanntgabe, Amtshilfe-- Evtl. spezielle Geheimhaltungspflichten
-- Datenschutz-Grundsätze-- Zuständigkeiten & Verfahren-- Aufsicht-- einzelne spezifische Bestimmungen
Grundrecht Schutz der Privatsphäre
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 11
Geltungsbereich ÖDSG
• Geltungsbereich (§ 2 ÖDSG):– alle öffentlichen Organe des Kantons, der Bezirke und der Gemeinden– soweit sie hoheitlich handeln
• Ausnahmen (§ 3 ÖDSG):– gerichtliche Behörden– Kantonalbank– Anstalten des Kantons, der Bezirke und der Gemeinden, die am
wirtschaftlichen Wettbewerb teilnehmen und nicht hoheitlich handeln– Allmendgenossenschaften und ähnliche Körperschaften
Lehrpersonal an Privatschulen?
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«Hoheitliche Handlung»
Hoheitlich Nicht hoheitlich
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Begriffe: «Personendaten»
• Personendaten:– Angaben, die sich auf eine bestimmte oder bestimmbare Person
beziehen• bestimmbar = Rückschluss ohne erheblichen Aufwand möglich• Problem der Anonymisierung
– natürliche und juristische Personen? (Unternehmen?)
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• Personendaten:– Angaben bzgl. bestimmte oder bestimmbare Person
• bestimmbar = Rückschluss ohne erheblichen Aufwand möglich• Problem der Anonymisierung
– natürliche und juristische Personen
• Besonders schützenswerte Personendaten:– religiöse, weltanschauliche oder politische Ansicht, Zugehörigkeit und
Betätigung– persönlicher Geheimbereich: insbesondere seelischer, geistiger oder
körperlicher Zustand– Rassenzugehörigkeit– Massnahmen der Sozialhilfe– polizeiliche Ermittlungen, Strafverfahren & -taten und dafür verhängte
Strafen & Massnahmen
«Personendaten»
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«Persönlichkeitsprofil»
• Persönlichkeitsprofil:– Zusammenstellung von Daten, die
eine Beurteilung wesentlicher Aspekte der Persönlichkeit einer natürlichen Person erlaubt
• Beispiele:– Coop & Migros– Kreditkartenabrechnungen– Google: Auswertung Surfverhalten– Portfolio aller SchülerInnen (als
Dokumentation)?
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«Bearbeiten»• Bearbeiten = jeder Umgang
mit Daten, unabhängig angewandter Mittel!
• Beschaffen• Aufbewahren• Einsicht gewähren• Weitergeben• Veröffentlichen• Zugänglich machen• Löschen• etc.
Bekanntgeben/Bearbeiten
Archivieren/Vernichten
Beschaffen
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Wichtigste Grundsätze im Datenschutz
Rechtmässigkeit
Verhältnismässigkeit• Erforderlichkeit• Geeignetheit• Vernünftiges Verhältnis zwischen Zweck und Wirkung
Treu und Glauben• Willkürverbot• Zweckbindungsgebot• Vollständigkeit und Richtigkeit• Schutz der Personendaten
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Grundsatz 1: Rechtmässigkeit
Jede Bearbeitung von personenbezogenen Daten
muss rechtmässig sein,
andernfalls gilt sie als widerrechtlich!
Rechtmässigkeit
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 19
Rechtmässigkeit der Bearbeitung von Personendaten(§§ 8 Abs. 1 und 9 Abs. 1 ÖDSG)
Ermächtigung Einwilligung
bes. schützens-werte PD
- Gesetz, Verord-nung oder Weisung
- dient der Erfüllung einer gesetzlichen Aufgabe
- formelles Gesetz- für Erfüllung
der gesetzlichen Aufgabe unent-behrlich
gewöhnliche PD
Gesetzliche Grundlage
bes. schützens-werte PD
gewöhnliche PD
- mündlich- schriftlich- direkt- indirekt
- schriftlich- ausdrücklich
Rechtmässigkeit
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 20
Einwilligung der Eltern
• ersetzt die Einwilligung des (minderjährigen) Schülers• vorgängige Information (was und zu welchem Zweck)• Schüler sind – altersgerecht – mit einzubeziehen
– i.d.R. ab 12 Jahren
• mündlich möglich, aber aus Beweisgründen möglichst schriftlich
• Formulierungen wie "… ohne Ihren Gegenbericht gehen wir davon aus, dass… " erfüllen Voraussetzung für ausdrückliche Zustimmung gemäss Datenschutzrecht nicht
• nicht sorgeberechtigter Elternteil kann nicht rechtsgültig einwilligen
Rechtmässigkeit
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Grundsatz 2: Verhältnismässigkeit
1. Nur, wenn nötig-Brauche ich die Information?
2. Nur soviel, wie nötig-Was brauche ich genau?
3. Nur so lange, wie nötig-Wie lange brauche ich die Information?
Verhältnismässigkeit
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Grundsatz 2: Verhältnismässigkeit
• § 8 Abs. 1 ÖDSG• Datenbearbeitung muss verhältnismässig sein• Elemente
– Erforderlichkeit bzgl. zu erfüllender gesetzlicher Aufgabe– objektive Geeignetheit– Zumutbarkeit: Eingriff in Persönlichkeitsrechte vs. Zweck des Eingriffs – Zweckbindungsgebot
• Datenvermeidung & Datensparsamkeit• Problem der Datenflut (EDV!)
Verhältnismässigkeit
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Grundsatz 3: Treu und Glauben
• § 8 Abs. 1 ÖDSG• allgemeingültiger Grundsatz für
Behörden und Private• gebietet loyales & vertrauens-
würdiges Verhalten im Rechtsverkehr– Willkürverbot– Zweckbindungsgebot– Vertrauensschutz– Vollständigkeit und Richtigkeit der
bearbeiteten Daten
Treu und Glauben
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Zweckbindungsgebot • § 8 Abs. 3 ÖDSG• Zweckbindung = Daten dürfen nur zu dem Zweck bearbeitet
werden, der … (alternativ):– … gesetzlich vorgesehen ist;– … bei der Beschaffung angegeben wurde;– … aus den Umständen ersichtlich ist.
• jede Datenbearbeitung braucht einen Zweck• Zweck darf nur in der Erfüllung einer gesetzlichen Aufgabe
bestehen• gilt auch für den Datenaustausch zwischen den öffentlichen
Organen (Amtshilfe)
Treu und Glauben
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Vollständigkeit und Richtigkeit• § 8 Abs. 2 ÖDSG• Wer Daten bearbeitet, ist für deren Richtigkeit und Aktualität
sowie – entsprechend dem Zweck – für deren Vollständigkeitverantwortlich
jeder für seinen Bereich!• dem Verwendungszweck entsprechend genügend genau• daraus abgeleitet:
– Transparenzgebot (§ 23 ÖDSG)– Einsichts- und Kontrollrechte (§ 24 & 25 ÖDSG, § 46 VSG)– Berichtigungs- und Unterlassungsanspruch (§ 26 ÖDSG)– Bestreitungsvermerk (§ 26 Abs. 2 ÖDSG)
Treu und Glauben
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Grundsatz 4: Schutz der Daten
Technische Massnahmen Organisatorische Massnahmen
Datensicherheit
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Bekanntgabe von Personendaten
Personenbezogene Daten bekannt geben
an Private an öffentliche Organe (Amtshilfe)
voraussetzungslos
schützenswertes und ideelles Interesse
Rechtsgrundlage oder Einwilligung
Rechtsgrundlage, Er-mächtigung, Einwilligung
voraussetzungslos§ 12 Abs. 1 Bst. a und b
§ 12 Abs. 2 berechtigtes Interesse
§ 12 Abs. 3
§ 15
§ 12 Abs. 1 Bst. a und b
§ 14Nur Einwohneramt!Nur Einwohneramt!
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 29
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Recht am eigenen Bild / Bearbeitung von Fotos
• Teil des Persönlichkeitsrechts (Art. 28 ZGB)– Grundsatz = Selbstbestimmung?
• Einwilligung der betroffenen Person: (fast) alles = möglich• keine Einwilligung der betro enen Person gesetzliche
Grundlage notwendig– ausdrückliche Grundlage (in VSV oder anderen Erlassen)– Bearbeitung (Publikation) dient Erfüllung der gesetzlichen Aufgabe:
• §§ 44 Abs. 2 und 65 VSG: Informationspflichten der Schulleitung und Öffentlichkeitsarbeit
• § 46 VSG: Informationsrechte der Eltern
• Problematik neue Technologien (automatische Gesichts-erkennung)?
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 31
Bilder von Lehrpersonen im Internet• Einwilligung der betroffenen Person: OK• keine Einwilligung: Rechtmässigkeit gestützt auf gesetzliche
Informationsrechte/-pflichten• Verhältnismässigkeitsprinzip
Interessenabwägung
Interesse der Lehrpersonen:Recht am eigenen Bild
Interesse der Schule:Informationspflichten
Interesse der Eltern/Öffentlichkeit:Informationsrechte
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 32
SchulleitungGesamtschulleiter (GSL) Schulleiterin Dorf (SLD) Schulleiterin Matt (SLM) Schulleiterin ORS (SLO) Schulleiter Musikschule (SLMS)
Die Schulleitung nimmt pädagogische, personelle und organisatorische Funktionen wahr.
v.l. Ursula Haas (SLO), Peter Baumann (GSL), Simone Hunziker (SLD), Rangit Shorter (SLMS) und Claudia Hartmann (SLM).
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 34
Klassenfotos im Internet• Einwilligung der betroffenen Person: OK• keine Einwilligung: Rechtmässigkeit gestützt auf Recht und
Pflicht, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben• Verhältnismässigkeitsprinzip
Interessenabwägung
Interesse der Schüler:Recht am eigenen Bild
Interesse der Schule:Informationspflichten
Interesse der Öffentlichkeit:Informationsrechte
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 35
Klassen- oder Gruppenfotos im Internet
• Informationspflichten (Öffentlichkeitsarbeit) der Schule können als überwiegend betrachtet werden, sofern:– Namen der Schüler auf Bildlegende nicht erwähnt– einzelne Schüler nicht besonders hervorgehoben– niemand in entwürdigender Situation gezeigt– Vetorecht: betroffene Person hat Publikation nicht untersagt
(vorgängige Information dazu – «opt out»)
• andernfalls: Einwilligung im Einzelfall einholen
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Klassenfoto Jahrgang 1926– Lehrer: Herr Hänni
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Videoaufnahmen
öffentlich zugängliche Orte
zu Unterrichtszwecken
Bestimmungen § 21 ÖDSG Rechtmässigkeit/Verhältnismässigkeit
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 38
Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Orte
• Was?– nur öffentlich zugängliche Orte
• Zu welchem Zweck?– ausschliesslich zum Zweck des Schutzes von Personen und Sachen
• Wer?– öffentliches Organ, dem Benützungsrecht/Hoheit zusteht– Schule = Entscheid Schulleitung
• Wie?– Verhältnismässigkeit (Alternativen prüfen!)– Erkennbarkeit– Schutz der Daten– Regelung des Zugriffs und der Verantwortlichkeiten– Löschung nach max. 120 Stunden– Information ÖDSB
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 39
Videoaufnahmen zu Unterrichtszwecken• Einwilligung der betroffenen Person• mangels Einwilligung: Rechtmässigkeit gestützt auf die Pflicht,
Unterricht durchzuführen (§§ 12 und 15 VSV)– übergeordnete Zielvorgaben– Methodenfreiheit– weitgehende Wahlfreiheit bzgl. Unterrichtsmittel
• Verhältnismässigkeitsprinzip– nur wenn Verwendung als Unterrichtsmittel Vorteile hat– sofortige Löschung, wenn nicht mehr benötigt
• Treu und Glauben– Verwendung ausschliesslich zu Unterrichtszwecken– Transparenz
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 41
Veröffentlichung E-Mail-Adressen/Telefonlisten• Pflicht der Schulleitung / Lehrpersonen, Unterricht zu
organisieren (§ 65 VSG)• Informationspflichten der Schule (§ 65 VSG)
– Kontaktmöglichkeit zu Lehrpersonen sicherstellen – schnellen Informationskanal für besondere Mitteilungen bereitstellen
• Informationsrechte der Eltern:– Kontaktmöglichkeit zu Lehrpersonen
• Veröffentlichung der („Geschäfts-“)E-Mail-Adresse zulässig• Veröffentlichung von Telefonlisten zulässig («Kettentelefon»),
aber auch sinnvoll?
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 42
Auskunft an Eltern (§ 24 ÖDSG, §§ 44 und 46 VSG)
• Auskunftspflicht gegenüber den Eltern• angemessene Berücksichtigung der Interessen (Persönlichkeits-
rechte) der Schüler – altersabhängig unterschiedlich!
• Auskunftspflicht auch gegenüber nicht sorgeberechtigten Elternteilen (Art. 275a ZGB)– nur auf Verlangen– Interessen des sorgeberechtigten Elternteils und allenfalls auch des
Schülers (altersabhängig) sind zu berücksichtigen
Deshalb: Information über das Sorgerecht darf (und muss) bei einer Scheidung der Eltern bekannt sein
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 43
• Art. 275a
• E. Information und Auskunft
• 1 Eltern ohne elterliche Sorge sollen über besondere Ereignisse im Leben des Kindes benachrichtigt und vor Entscheidungen, die für die Entwicklung des Kindes wichtig sind, angehört werden.
• 2 Sie können bei Drittpersonen, die an der Betreuung des Kindes beteiligt sind, wie namentlich bei Lehrkräften, Ärztinnen und Ärzten, in gleicher Weise wie der Inhaber der elterlichen Sorge Auskünfte über den Zustand und die Entwicklung des Kindes einholen.
• 3 Die Bestimmungen über die Schranken des persönlichen Verkehrs und die Zuständigkeit gelten sinngemäss.
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Listenauskünfte• massgebend: § 12 Abs. 3 ÖDSG• Voraussetzungen (kumulativ):
schützenswerter und ideeller Zweck
• glaubhaft machen ( Beweis)• ausdrückliche schriftliche
Bestätigung verlangen:– Verwendung nur zu angegebenem
Zweck– keine Weitergabe an Dritte– Vernichtung, sobald nicht mehr
benötigt
• Formular
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Schulbehörde
Schule
Lehrpersonal
Amtshilfe
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• § 14 ÖDSG• kein beliebiger Datenaustausch innerhalb der Verwaltung!• Begriff öff. Organ = funktional• Voraussetzungen:
– Rechtsgrundlage (gesetzliche Verpflichtung/Ermächtigung)– Empfänger ist zur Datenbearbeitung berechtigt (Erfüllung der
gesetzlichen Aufgabe)• nur, wenn keine gesetzliche Geheimhaltungspflicht entgegensteht!
– Einwilligung• Grundsatz der Verhältnismässigkeit• bei Zweifel: vom Datenempfänger Angabe Rechtsgrundlage
oder Einverständniserklärung der Eltern (Schüler) verlangen
Datenaustausch zwischen Behörden
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Datenschutz im Schulalltag – Kurs vom 27. August 2014 47
Datenaustausch in der Schule
• Rechtsgrundlage: § 14 ÖDSG, § 7 Schulreglement– Koordinationspflicht– optimaler Einsatz der Mittel (Nebeneffekt: Ressourcen)– Weitergabe der notwendigen Schülerdaten– Sicherstellung der Stoffkontinuität
• Weitergabe für Organisation des Schulbetriebs und Durchfüh-rung des Unterrichts notwendige Daten ohne Einwilligung?
• Regeln des Datenschutzes beachten!– Verhältnismässigkeitsprinzip– Treu und Glauben– Schutz der Daten
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Schuldatenplattform
Auftragsdatenverarbeiter DatenempfängerDatenlieferant•Rechte & Pflichten gemäss DSG•Rechtliche Verantwortung
•Rechte & Pflichten gemäss DSG•Rechtliche Verantwortung
•Datenverarbeitung im Auftrag•Technische Verantwortung
Stellt Daten zur Verfügung Rufen Daten ab
Zugriffssteuerung/-kontrolle
Rollen-/Berechtigungs-konzept
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• § 18 ÖDSG• Massstab = Persönlichkeit betroffener Personen
– keine schwerwiegende Gefährdung• Datenschutzniveau
– angemessenen Schutz durch Gesetzgebung gewährleistet?– zusätzliche vertragliche Absicherung?
• Beispiele:– Deutschland?– Italien?– Slowenien?– Bulgarien?– USA?– Vanuatu?
Datenbekanntgabe ins Ausland
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Kontrollrechte der Einzelpersonen• Jeder darf Einsicht in seine eigenen Daten verlangen (§§ 24
und 25 ÖDSG, §§ 44 und 46 VSG)• Begründung? • Sperrecht: Wahrung schützenswerter Interessen (§ 13 ÖDSG)• Kosten von/für Auskunft und Datensperre? (§ 37 ÖDSG)• Jeder darf verlangen, dass die unrechtmässige Führung von
Daten unterlassen wird (§ 26 ÖDSG)• Jeder darf verlangen, dass unrichtige Daten berichtigt oder
gelöscht werden (§26 ÖDSG)
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Datensperre (§ 13 ÖDSG)
Einzelauskunft nach § 12 Abs. 1 und 2 ÖDSG
Listenauskunft nach § 12 Abs. 3 ÖDSG
•Voraussetzung:schützenswertes Interesse glaubhaft gemacht
•Zuständigkeit:Schulrat
•Dauer:periodische Über-prüfung
•Voraussetzung:keine
•Zuständigkeit:delegierbar (Schulleitung)
•Dauer:bis auf Widerruf
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