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DER NEUE BAHNHOF BERN EIN PROJEKT

All« Aufnahm «et Where* tamar kopfbahnhofe

Der Umbau der Bahnhofanlagen von Berti faJMchlf-ligl dl« bernischen Behörden und dl« Bahnverwal-tung schon Mit Jahrzehnten. In dan Jahren t*M blt1941 wurde die Zufahrtslinie Wllerfeld-Bem ver-legt und auf vier Geleite auigabaut, wobei be-kanntlich eine neue Aarebrücke getchaffen wurde.Damit sind die lufjern Bahnanlagen von Bern logestaltet, daß ile den Verkehrianforderungen aufabsehbare Zelt voll ganOgen werden.Dagegen sind die Anlagen de* eigentlichen Per-sonenbahnhöfe» Bern« alio die Geleise- und Per-ronanlagen und da» Aufnahmegeblude, In höch-stem Mal)« ungenügend. Die schlechten Verhält-nisse sind dem Publikum und vorweg den Reisen-den nur zu gut bekannt. Auch das Aeußere darheuligen Gebäulichkeiten überträgt In das zen-trale Stadibild kein« freundlich wirkenden Mo-ment« mehr. (Jaber dl« Verkehrsverhältnisse rundum den Bahnhof Bern können am deutlichsten diestels behinderten und gefährdeten Straßenbenützerselbst urtollen. Auch dl« Platz- und Raumnot« ImPostdionstgeblude am Bahnhol (Bollwerk) kommennicht minder aufdringlich zum Vorschein. Ueberausnachteilig für den Postbetrieb wirkt sich hier dasFehlen einer besondern Postgalelse-Anlag« aus.

Es braucht groß* Anstrengungen, um dl« zahl-rolchen Schwierigkellen der hier In Frage slohen-den bernischen Bauaufgabe zu überwinden. Wert-volle historische Gebäulichkeiten legen der ent-werfenden Hand ethisch verpflichtend« Bedingun-gen auf. Ferner kommt dl« komplizierte Mannig-faltigkeit der Aufgab« zum Ausdruck, wann mansich die ungewöhnlich grobe List« dar Beteiligten

und Interessierten v«rgog«nw8rtlgt. Wir findendarunter die Eidgenossenschall mit I h r an größtenRoglobotrlabeni den S.B.B, und der P. T. T., denKanton Barn mit den bernischen Dekretsbahnenund die Direktion dar Sotothurn-Zolllkofen-Bern-Bahn, danrt die primar Interessiert« Stadtgemeinde

Bern, ferner die Burgergemeinde Barn, Private mitihrem von der Aufgabe berührten Grundbesitz, dieQuarlierloitte sowie die Geschäftswelt und endlichdie gosamle Bürgerschall der Stadt Bern selbst.Es liegen bii heule viele Projekte Ober die Sanie-rung dar Verhältnisse am Hauptbahnhof In Barnvor. Es handelt sich dabei größtenteils um mehrodor weniger gut« Teilprojekte. Mit Teillösungen

Indessen Ist, wie 'die Mehrung lehrt, dieser großenAufgabe nicht Uli gewünschten Sinne beizukom-men. Denn die Projektierung der neuen S. B B -und P. T. T.-Anlegen und -Bauten stellt eine ein-zig«, zusammenhangend« Aufgabe dar, und es giltdaher, neben den einzelnen Partien die Bezie-hungen der $. B. B.-Anlagen zu Jenen der P. T.T.in großen Linien festzulegen. Ein solches Resultatwird geeignet sein, alle damit In Beziehung ste-henden städtebaulichen Forschungen und Planun-gen tu erleichtem.Wir zeigen hier ausschnittweise einige Darstellun-gen aus dem bis heute einzig vorliegenden Ge-samtprojekt Ober die neuen S. B. B.- und P. T. T.-Anlagen am Bollwerk In Bem. Wenn schon «Ichdiese Bauidee, ausgearbeitet durch die BernerArchitekten W. Hauser und Ch. Gelser, In dieservorläufigen, auf die große Linie bedachten Form

01* hochgelegten Itirben lotten dl« häutigen Paiierellefl vom llnegefaiMrtler tur Siedl arieti». Zudem würden tladie dlrekleile Verbindung mll den Bahnhofhallen tierfellen

mehr als Schäme lelgt, dOrften die Darstellungen

dennoch mittellungtflhlg genug sein, um diesewichtigste bernische Bauangelegenheit In Ihrerganzen möglichen Tragwalte und Bedeutung er-kenntlich lu machen. Der vorliegende Entwurfunterscheidet sich von allen übrigen In der Haupt-sache dadurch, daß er nicht allein die program-matisch festgelegte Sanierung der Anlogen an-strebt, sondern Im Hinblick auf die Lage Im Stadt-zentrum versucht, die Zielsetzung entsprechend tuei weltern und zwar mit Werten, die durch Ihr«inhaltsvollen Dimensionen die Ebene der höhern,städtebaulichen Idee erreichen. Man vergegen-wärtigt »ich dabei da« unablässige Wachstum Un-serer Sfldte und lieht zu, wie Ihre neuen Teiletden Fangarmen eine« Polypen gleich, In die freieLandschall greifen und dort Kulturland an «Ichreißen, das eben für den Bestand einer Stadt-gemeinde so außerordentlich wichtig war.Die gegenwärtige Aufgabe stellt sich mitten ImZentrum der Bundesstadt, und es dringt sich mit-

hin die Ueberlegung auf, ob die Behörden unddie «ich eil Treuhänder fühlenden Architekten einerStrömung wenigstens auch nur teilweise Einhalt ge-

bieten können, die nicht sonderlich erfreulich inErscheinung tritt. Die Aulfassungen über die Be-deutung dieter bernischen Bauaufgabe mögen ver-schieden «ein. Wenn sie aber in besondern ideel-len Zusammenhängen gesehen und behar- lolt wer-den wild gewinnt sie über die gewöhnlichen Bau-engelegenhelten unseres Landes hinaus grundsätz-

liche Bedeutung. w. H.

r"So wurde das neu* Bollwerk aus dar Vogelichau aussehe*, hn Vordergrund d«i lurgeripilal, dauen herrlicher Nordbau

leider abgerUie* werde* rnOrjle

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Neue Zürcher Zeitung vom 24.10.1953

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