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Der Stellenwert des Body-Composition-Monitorings(BCM)in der Nierenersatztherapie

H. Petrov, KEH Berlin

Body Composition Monitoring (BCM)mittels Bioimpedanzspektroskopie (BIS)

Messung der Bioimpedanz mit Phasenwinkelbei Frequenzen zwischen 5 kHz und 1 MHz

(50 Messungen)

→ Messung von Wasser- und Zellwiderstand- Unterscheidung der Körperzellmasse inextrazelluläre und intrazelluäre Masse

Phasensensitive Bioimpedanzspektroskopie (BIS)

Messbereiche von BIA und BIS

Impedanzkurvedes Patienten

Information überKörperkomposition

BIS vermisst denjenigen Frequenzbereich,der Information über Wassergehalt undKörperzusammensetzung beinhaltet

BIS vermisst denjenigen Frequenzbereich,der Information über Wassergehalt undKörperzusammensetzung beinhaltet

BIA ¹ BISBIA ¹ BIS

Messbereich BIS

Rinf

b ag

R0

5kHz1MHz

BIA(50 kHz)

Resistance

Reactance

Meßanordnung beim BCM

Niedrige Frequenzen

(Zelle verhält sich wieeine Insel)

Zelle

Mittlere Frequenzen

(50 kHz)

(Zelle verhält sichteilweise wie eine

Insel)

Hohe Frequenzen

(Zelle verhält sich wieein Kondensator)

ECW

ECW

ECW

Zelle

Zelle

i(t)

~

Anwendung

Messung

Rohdaten

Prinzip des BCM

ECWTBW

TBW – ECW = ICW

Flüssigkeitsmodell® ECW® ICW

Gewicht®Größe ®

Prinzip des BCM

Körperkomposition(Modell)

ECW ®ICW ®

Gewicht®

Flüssigkeitsmodell® ECW® ICW

Gewicht®Größe ®

® Hyperhydratation (OH)® Magergewebsmasse (LTM)® Fettgewebsmasse (ATM)

ECWTBW

Bezug auf die Körperoberfläche:

LTM - Magergewebsmasse in kg/m² = LTI

ATM - Fettgewebsmasse in kg/m² = FTI

Abstraktionsmodell der Kompartimente

Praktische Durchführung des BCM

Cole-Cole mit Qualität > 90 %

I.H.

BCM in der Hand des Klinikers

BCMDreikompartimentenmodell

Überwässerung (OH)Magergewebsmasse/Körperoberfläche (LTI)

Fettgewebsmasse/Körperoberfläche (FTI)

Überwässerung (OH)

Hydratationsstatus von Hämodialysepatienten

• 25% der Patienten sind schwer überwässert (OH>2,5L)• (Wabel et al. NDT 2008)

15%13%

10%46%

5%

OH [L]

BPs

ys [m

mH

g]III

III IV

01,1 L-1,1 L 2,5 L

100 mmHg

150 mmHg140 mmHg

10%

SchwereHyperhydratation

SchwereDehydratation

• 500 Dialysepatienten aus 8 Zentren

EuroBCM-Studie:639 Peritonealdialysepatienten aus 6 Ländern

Van Biesen et al., PlosOne 2011; 6: 2

Normohydratation - 40%

schwere Hyperhydratation - 25,2 %Hyperhydratation ist assoziiert mit höherem Alter, männlichem Geschlecht, erniedrigtemSerumalbuminspiegel, niedrigem BMI, Diabetes mellitus und hohem systolischen Blutdruck

Patientin, 52,8 kg bis 44,9 kg

Patientin, 52,8 kg bis 44,9 kg

BVM -10 %

BVM -5 %

BVM +/ 0 %

Patientin, 52,8 kg bis 44,9 kg

J.B.

Hämodialysepatientin mit Überwässerung

J.B.

J.B.

H.H.

Hämodialysepatient mit kardialer Dekompensation

H.H.

H.H.

Hämodialysepatientin mit Laxantienabusus

Unterfüllte adipöse Hämodialysepatientin

CAVE!

Das BCM ersetzt nicht die Anamneseund die klinische Untersuchung,

sondern gibt dem Arzt die Möglichkeit,seine klinisch erhobenen Befunde

besser zu interpretieren!

Fettgewebsindex (FTI)

FTI-Bewertung in der klinischen Praxis

Fettgewebe

Fettgebundenes Wasser

Aszites, Pleura- und Perikardergüsse

Chronische Ödeme

Peritonealdialysepatient, diabetische Nephropathie

W.S.

Peritonitis

Überwässerung (OH)und

Fettgewebsindex (FTI)

Ödeme im FTI

Patientin mit kardiorenalem Syndrom

Datum Gewicht OH(kg) (l)

28.10.09 164,2 4,3

05.11.09 131,0 3,4

16.11.09 123,6 1,7_____- 40,6

Patientin mit kardiorenalem Syndrom

Patientin mit kardiorenalem Syndrom und Cirrhose cardiaque

Magergewebsindex (LTI)

Kritisch kranker Hämodialysepatient

A.P.

A.P.

A.P.

Was wissen wir?

Heart failure in long term PD patients

Wang, CJASN 6:2011

Bei Diabetikern ist derBlutdruck unabhängig vomGrad der Überwässerung

Malnutrition ist einMortalitätsfaktor

BCM und offene Fragen

Studien, in denen das BCM verwendet wurde, spiegelnzur Zeit noch „Momentaufnahmen“ und keine„Verläufe“ wider.

Wie wird sich ein konsequentes Monitoring derKörperkomposition auf das Outcome auswirken?

•Blutdruck•Trockengewicht•Ernährungsstatus•Korrektur von Flüssigkeitsverschiebungen•Führung kritisch kranker Patienten•Komorbiditäten

?????

BCM bei Dialysepatienten

- erleichtert das Management des Trockengewichtes akut undüber lange Zeitintervalle

- erleichtert die Feststellung einer Flüssigkeitsüberladung oder -unterfüllung und hilft daher, die kardiovaskuläre Morbiditätund Mortalität zu reduzieren

- läßt Mangelernährung frühzeitig erkennen

- zeigt zeitnah Veränderungen der Körperkomposition beikritisch kranken Patienten an (z.B. Sepsis)

Planung einer HD-Sitzung:

Einsatz der Vier-Quadranten-Graphik unddes Cole-Cole-Plots in Kombination mit dem

Blutvolumenmonitoring der Hämodialysemaschine

Verlaufsbeurteilung des Hydratations- undErnährungszustandeszustandes:

Nutzung aller Graphiken und des Cole-Cole-Plots

Empfehlungen

Verlaufskontrolle von Dialysepatienten mittels BCM

Kontroll-Intervalle:

Bei akut erkrankten Patienten und Patienten mit schwererHypo- oder Hyperhydratation vor jeder Hämodialyse

Bei chronischen Hämo- und Peritonealdialysepatienten ohneklinische Auffälligkeiten 1x pro Monat

(vor der 2. Wochendialyse)

Bei Nicht-Dialysepatienten nach klinischem Erfordernis

Empfehlungen

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