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Ausgabe 6 Jahr 3
Dezember 2017
Newsletter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in San José
Deutschland in Costa Rica
Seite 2 Deutschland in Costa Rica
Grußwort des Botschafters
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde der Deutschen
Botschaft San José,
bevor sich das Jahr zu Ende
neigt, erhalten Sie unsere neue,
nunmehr sechste Ausgabe des
Newsletters der Deutschen Bot-
schaft. Es ist schön zu sehen,
wie sehr sich der Rundbrief, den
es auch als hardcopy und auf
Spanisch gibt, mittlerweile etab-
liert hat.
Das zweite Halbjahr 2017 stand
ganz im Zeichen der Vorberei-
tungen auf die Bundestagswah-
len im September 2017, deren
spannenden Verlauf viele von
uns in der Deutschen Residenz
live mitverfolgen konnten. Der-
zeit müssen wir alle den betei-
ligten Parteien die Daumen
dafür drücken, dass es
rasch zu einer parlamenta-
rischen Mehrheit zur Bil-
dung einer schlagkräftigen
Regierung in Berlin kommt,
die Deutschland und Euro-
pa so dringend benötigen.
Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier hat es
diesbezüglich nicht an kla-
ren Worten fehlen lassen.
Auch sonst gibt es vom
zweiten Halbjahr 2017 Eini-
ges zu berichten: Die tradi-
tionelle Feier des Tags der
Deutschen Einheit im Costa
Rica Country Club am 3.
Oktober, die Begehung des
30-jährigen Jubiläums der
Deutsch-Costa-Ricanischen
Außenhandelskammer En-
de September, die Eröff-
nung des großartigen Wis-
senschaftsprojekts „Tunnel
der Wissenschaften“ der
Max-Planck-Gesellschaft
Anfang November in
Desamparados sowie meh-
rere Benefiz-Aktionen rund
um die Folgen des verhee-
renden Tropensturms
„Nate“ Anfang Oktober.
Unser Mitgefühl gilt allen
Opfern und Geschädigten
dieser Naturkatastrophe.
Lassen Sie sich von den
folgenden Berichten infor-
mieren und von den vielen
weiteren (auch Kultur-) Fa-
cetten unserer Botschaftsar-
beit überraschen, die dieser
Newsletter enthält. Das
schöne Titelbild für diese
Ausgabe stammt übrigens
aus der Hand von Luis
Camacho, ein Schüler der 7.
Klasse an der Humboldt
Schule und wurde, zusam-
men mit anderen Malarbei-
ten, für den zurückliegenden
Tag der Deutschen Einheit
entworfen.
Nun darf ich Ihnen, auch im
Namen aller meiner Kolle-
ginnen und Kollegen, wieder
einmal für Ihre Solidarität
und Mithilfe bei den Anlie-
gen der Deutschen Botschaft
in den letzten Monaten dan-
ken. Ich wünsche Ihnen und
Ihren Familien viel Spaß
beim Lesen, eine gesegnete
Weihnachtszeit und einen
guten Rutsch ins neue Jahr,
wo auch immer Sie feiern!
Mit besten Grüßen
Ihr
Ingo Winkelmann
Botschafter
Mit einem schönen Ereig-
nis ging das Jahr 2017 zu
Ende: Der Fernsehpro-
gramm Horizontes verlieh
der Deutschen Botschaft
den Titel „Botschaft des
Jahres 2017“. Zur Verlei-
hung der Auszeichnung
waren am 5. Dezember
zahlreiche Gäste aus Poli-
tik, Wirtschaft und Diplo-
matie in den ehrwürdigen
Club Unión gekommen,
um gemeinsam mit dem
Team um Botschafter Dr.
Ingo Winkelmann die Eh-
rung zu feiern.
Laut Pressemitteilung des
Fernsehkanals „erfolgte
[die Auswahl] durch eine
Umfrage unter Fernseh-
zuschauern, Studenten
und Professoren der
Fachrichtung Internatio-
nale Beziehungen, Jour-
nalisten und diplomati-
schen Vertretern in Costa
Rica […] welche Aus-
landsvertretung, welche
internationale Organisa-
tion oder welcher Verein
im abgelaufenen Jahr am
meisten hervorragte. In
diesem Jahr wählten die
Umfrageteilnehmer die Bot-
schaft der Bundesrepublik
Deutschland gleich aus
mehreren Gründen auf den
ersten Platz. Hervorgeho-
ben wurden die ausgezeich-
nete Kooperation mit den
hiesigen Behörden, die ge-
leistete Entwicklungshilfe,
die Investitionsförderung,
die Kulturförderung, die
Kooperation beim Umwelt-
schutz sowie insbesondere
die außerordentliche huma-
nitäre Leistung zu Gunsten
der Flüchtlinge in Deutsch-
land und das durchgängige
Vorgehen gegen Ausländer-
feindlichkeit, Diskriminie-
rung und ultrarechte Grup-
pierungen. Die Umfrageteil-
nehmer würdigten aus-
drücklich die ständige Ein-
satzbereitschaft sowie die
Begeisterung, mit der die
deutschen diplomatischen
Vertreter in Costa Rica ihre
‚hervorragende‛ Arbeit ver-
richten.“
In der Pressemitteilung wird
auch der Deutsch-Costa-
Ricanischen Industrie- und
Seite 3 Deutschland in Costa Rica
Deutsche Botschaft — Botschaft Jahres 2017!
Botschafter Dr. Winkelmann nimmt die Auszeichnung zusammen mit den Bot-schaftsmitarbeitern und –mitarbeiterinnen entgegen.
© Horizontes TV
Handelskammer für ihre
großen Verdienste ge-
dankt. Programmdirektor
Dennis Mora, Clubpräsi-
dent José Francisco
Aguilar sowie Frau Re-
becca Ugalde aus dem Au-
ßenministerium, die eine
Glückwunschbotschaft von
Außenminister González
verlas, würdigten nach-
drücklich die Leistungen
von Bunderegierung und
Deutscher Botschaft. In
seinen Dankesworten un-
terstrich Botschafter Win-
kelmann die kollegiale Ko-
operation unter allen aus-
ländischen Botschaften in
San José. Er dankte Herrn
Mora für die ehrenvolle
Auszeichnung sowie allen
Mitarbeitern und Mitarbei-
terinnen der Botschaft für
ihren großen Einsatz, der
letztlich die Basis für die
Auszeichnung gelegt habe.
Die Deutsche Botschaft
werde in ihrem Engage-
ment für die deutsch-costa-
ricanischen Beziehungen
auch künftig nicht nachlas-
sen! (IW)
Seite 4 Deutschland in Costa Rica
Schüler und Studenten bilden das Zielpubli-kum der multimedialen Ausstellung.
© Botschaft San José
gen. Es gibt mehr als 50 Forschungskooperatio-
nen zwischen costa-ricanischen und deutschen
Universitäten, mehr als in allen anderen Ländern
Zentralamerikas zusammen. Der Besuch von
Forschungsministerin Johanna Wanka im Febru-
ar 2016 in San José hatte zu einer weiteren In-
tensivierung der Wissenschaftsbeziehungen bei-
der Länder geführt. Ohne die aktive — auch fi-
nanzielle — Mitarbeit mehrerer Ministerien, des
Rektorenrats der Öffentlichen Universitäten Cos-
ta Ricas (CONARE) sowie der deutsch-costa-
ricanischen Auslandshandelskammer (AHK) wä-
re die kostspielige Ausstellung nicht möglich ge-
wesen. Wer immer die Tunnel-Ausstellung besu-
chen konnte, gewann faszinierende Einblicke in
die Wissenschaft sowie erneut eine Einsicht da-
von, wie wichtig Forschung für das tägliche Le-
ben von uns allen ist. (IW)
Begrüßungsworte von Botschafter Dr. Winkel-mann am 2. November.
© Botschaft San José
Im Beisein von Vize-Präsidentin
Ana Helena Chacón, den fünf
CONARE-Rektoren, dem Bürger-
meister von Desamparados und
Vertretern der Max-Planck-
Gesellschaft aus Deutschland er-
öffnete auch Botschafter Dr. Win-
kelmann am 2. November den
„Tunnel der Wissenschaften“. Auf
1.000 Quadratmetern in der Villa
Olímpica von Desamparados prä-
sentierte sich Forschung aus
Deutschland sechs Wochen lang
zum Anfassen. „Dieses interaktive
Museum für Wissenschaft ist in
seiner Art einzigartig. Wir können
alle sehr stolz darauf sein, dass er
den Weg nach Costa Rica gefun-
den hat“, so Botschafter Winkel-
mann in seiner Ansprache.
Der Tunnel wurde bis zum 10.
Dezember von Tausenden von
Erwachsenen und Schulkindern
besucht, darunter mehrere Klas-
sen der deutschen Humboldt
Schule. Er steht auch für die er-
folgreiche Zusammenarbeit von
Deutschland und Costa Rica im
Bereich der Wissenschaft. Kaum
bekannt ist, dass 25 Prozent aller
costa-ricanischen Doktoranden
einen deutschen Doktorhut tra-
Highlight: Der „Tunnel der Wissenschaften“ in San José
deutsche Experten von GIZ, KfW, DAAD, ent-sandte Lehrkräfte am Colegio Humboldt sowie die deutschen kirchli-chen Dienste Diakonie und Brot für die Welt das Prinzip der Solidari-tät mit Leben.
An die deutsche Ge-meinschaft gewandt, sagte Botschafter Win-kelmann:
„… Viele Länder benei-den uns um unsere der-zeitige Lage: Sozialer Frieden, nahezu Vollbe-schäftigung, blühende Wirtschaft und interna-tionale Anerkennung. Dies werden wir nur be-wahren können, wenn wir weiterhin das Prin-zip der Solidarität und Kooperation hochhalten, national wie internatio-nal. […] Wir Deutschen in Deutschland und Sie hier im Lande bleiben aufgerufen, an der ge-meinsamen Sache von Humanität und von weltweiter Verantwor-tung in Solidarität mit-zuwirken – von wo aus auch immer…“
Feier des deutschen Nationalfeiertags in Costa Rica
Zum vierten Mal in Folge fei-erten Botschafterehepaar Dr. Winkelmann und Frau Allrog-gen zusammen mit den Bot-schaftsangehörigen und mehr als 300 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Diplomati-schem Korps und deutscher Kolonie im Costa Rica Count-ry Club am 3. Oktober den Tag der deutschen Einheit.
Am 3. Oktober 1990 war die Deutsche Demokratische Re-publik der Bundesrepublik Deutschland beigetreten und hatte damit die deutsche Wie-dervereinigung vollzogen. Im November des Jahres zuvor war die Mauer gefallen, wie Botschafter Dr. Winkelmann in einem Rückblick auf die insgesamt 5 deutschen Natio-nalfeiertage seit 1871 ausführ-te. „Die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands war nicht mit der Unterschrift un-ter dem Einigungsvertrag er-reicht. Die Herstellung der wichtigsten Freiheitsrechte für alle Deutschen musste ergänzt werden um konkrete Schritte des Wiederaufbaus im Osten. Mit anderen Wor-ten: Solidarität war gefragt, um die wirkliche Einheit zu erlangen. Dem darniederlie-genden Ostdeutschland und
Seite 5 Deutschland in Costa Rica
seinen Menschen musste geholfen werden. Groben Schätzungen zufolge sind seit 1990 mehr als 2 Bio. Euro von West nach Osten geflossen“ merkte Bot-schafter Winkelmann an und konkretisierte im An-schluss, was das Prinzip der Solidarität über den Bereich der innerdeut-schen Beziehungen hinaus auch für Deutschland und Europa sowie Deutsch-land und Costa Rica be-deuten könne. Was die Beziehungen zum Gast-land Costa Rica angehe, so erfüllten hier zahlreiche
Botschafter Dr. Winkelmann stieß auf die deutsch-costa-ricanischen Beziehungen an.
© alle Bilder: Botschaft San José
V.l.n.r., Herr Walter Beutel, Herr Jürgen Plate, Botschafter Dr. Winkelmann, Frau Gretty Staufer, Herr Jochem Sassen und Herr Jürgen Mormels
(weiter auf S. 6)
Seite 6 Deutschland in Costa Rica
Bundestagswahlen in der Residenz
Die Gäste warteten bei Brezeln und Kaffee auf die ersten
Hochrechnungen; gewählt hatten viele schon Wochen
zuvor per Briefwahl.
© Botschaft San José
Botschaftergattin Ulrike Allroggen und Frau Katja Lanz im Costa Rica Country Club.
Am Morgen des 24. Sep-
tember fanden sich
mehr als 60 Gäste in der
deutschen Residenz ein,
um den Ablauf der
Wahlen zum Deutschen
Bundestag mit zu verfol-
gen. Botschafterehepaar
Dr. Winkelmann und
Frau Allroggen hatte zu
einem Wahl-Brunch am
frühen Sonntagmorgen
mit Brezeln, Krapfen
und Kuchen eingeladen.
Die Gäste, von denen
viele selbst mitgewählt
hatten, verfolgten ge-
spannt die ersten Prog-
nosen, Hochrechnungen
und Interviews – ARD
live auf zwei großen
Bildschirmen, gutes
Wetter und funktionie-
rendes Internet mach-
ten es möglich.
Das von allen an den
Tag gelegte Interesse
stand in Einklang mit
der hohen Wahlbetei-
ligung dieses Jahr in
Deutschland. Berlin
und San José: Hand in
Hand – von Politik-
müdigkeit keine Spur!
Viele hatten sich au-
ßerdem am Wahl-Quiz
beteiligt.
Die costa-ricanische Re-
gierung war durch Vize-
Außenminister
Alejandro Solano hoch-
rangig vertreten. Solano
würdigte die ganze
Bandbreite der bilatera-
len Beziehungen und
wies auf die zahlreichen
gemeinsamen Werte
hin, die beide Staaten
verbänden. Deutschland
sei für Costa Rica und
viele Costa Ricaner ein
Vorbild.
Der Abend klang am gemeinsa-
men Buffet mit deutschem Bier
und deutschen Weinen aus. Die
Musiker der Franz Liszt Schule
umrahmten ihn mit schönen
Klängen und die Schüler des
Colegio Humboldt mit ein-
drücklichen und vielbewunder-
ten Malarbeiten zum Thema
Deutschland-Costa Rica (s. Ti-
telbild).
Familien Kunz (Mocapan),
Wehnemann (Club Alemán),
Spanninger-Müller (Müllers
Bierhaus) und Mormels
(Delika) boten ihre Delikates-
sen an, von den wie stets hoch-
goutierten Schokoladenpräsen-
ten (Familie Nordmann) ganz
zu schweigen. Ein Abend, bei
dem man mit Deutschland sehr
im Reinen sein konnte! (IW)
Am nächsten dran lagen Frau
Irmgard Spanninger-Müller,
Pfarrer Joachim Höring und
Frau Stephanie Lindermayr, die
als die ersten drei Gewinner alle
ein schönes Fläschchen Sekt bzw.
Rotwein mit nach Hause nehmen
durften. (IW)
Botschafter eröffnet neues Universitätsbüro mit
Seite 7 Deutschland in Costa Rica
Frau Dr. Susanne Müller-Using, Prof. Dr. Thomas
Bals (beide Osnabrück), Botschafter Dr. Winkel-
mann, Botschafter a.D. José J. Chaverri (2.-5. v.l.)
© CONARE
Im Beisein von Dr. Susanne Müller-Using (Direktorin des Costa Rica Zentrums Osnabrück), Dr. Thomas Bals (Vizepräsident der Universität Osnabrück) und Dr. Julio Calvo(Rektor des Instituto Tecnológico de Costa Rica) eröffnete Botschafter Dr. Ingo Winkelmann am 2. Oktober 2017 die neue Repräsentanz des Costa Rica Zentrums in San José. Das neue Zentrum ist in den Räumlichkeiten der Rektorenkonferenz CONARE in San José belegen.
Bekanntermaßen ist das Costa Rica Zentrum an der Universität Osnab-rück weltweit das einzige Institut, das sich ausschließlich Costa Rica-bezogenen Forschungsgebieten wid-met. In seiner Ansprache betonte Bot-schafter Winkelmann diesen beson-deren Aspekt und die erheblichen Erfolge der jüngsten Zeit auf dem Ge-biet der deutsch-costa-ricanischen Wissenschaftszusammenarbeit. Er würdigte besonders die hohen Ver-dienste von Prof. Hans-Wolf Sievert
Caroline Fischer spielte im Nationaltheater für die AHK und ihre Gäste.
© Botschaft San José
Die deutsch-koreanische Pianistin Caroline Fischer be-
suchte vom 26. bis zum 30. September Costa Rica. Ne-
ben einer Meisterklasse in der Universidad de Costa
Rica war der Höhepunkt ihres Aufenthaltes das Konzert
zum 30. Jubiläum der AHK. Die Botschaft organisierte
den Aufenthalt der Pianistin und, gemeinsam mit der
Weltklasse-Pianistin Caroline Fischer gibt Konzert zum Anlass des 30-
jährigen Jubiläums der AHK
AHK, das Konzert zur Feier des 30
-jährigen Jubiläums der AHK. Am
Abend des 28. Septembers fanden
sich die geladenen Gäste im Foyer
des Teatro Nacional de Costa Rica
ein, um die Weltklasse-Pianistin
spielen zu sehen. Zu Beginn hielten
Botschafter Dr. Winkelmann und
Präsident der AHK Dirk Niehaus
Begrüßungsreden zu Ehren des
Jubiläums. Anschließend gab es
Ansprachen des costa-ricanischen
Vize-Außenhandelsministers Jhon
Fonseca sowie des Vizeministers
des costa-ricanischen Außenminis-
teriums Jorge Gutiérrez.
Caroline Fischer bezauberte mit
Beethoven, Chopin, Weber, Schuh-
mann und Liszt alle Gäste. Nach
zwei Zugaben und einer standing
ovation gab es einen Empfang, bei
dem man die Pianistin persönlich
kennenlernen konnte. (HS)
sowie Botschafter a.D. José Joaquín Chaverri um das Zustandekommen des Costa Rica Zentrums in Osnab-rück. Letzterer wird künftig die Leitung des Büros übernehmen. Alle zahlreich Versammelten, darunter eine große Delegation aus Osnabrück, waren sich ei-nig, dass eine bessere Wahl kaum hätte getroffen wer-den können! (IW)
Seite 8 Deutschland in Costa Rica
Von 1.-3. November 2017 fand in San
José die diesjährige Tagung der Glo-
bal Alliance of Human Rights Insti-
tutions (GANHRI) mit zahlreichen
Teilnehmern aus allen Kontinenten
statt. GANHRI Präsidentin ist die
Direktorin des Deutschen Instituts
für Menschenrechte, Prof. Beate Ru-
dolf. Die aktuelle Sekretärin von
GANHRI ist die Ombudsfrau von
Costa Rica, Montserrat Solano. Auf
der Tagungsordnung von GANHRI
standen Routinefragen, u.a. auch die
Frage der Finanzierung von Netz-
werkaktivitäten. Bei mehreren Rah-
menprogrammen wurde GANHRI
und seine deutsche Präsidentin
hochrangig wahrgenommen, so von
Vize-Präsidentin Ana Helena Chacón
und vom amtierenden Außenminis-
ter Alejandro Solano.
Seit langem unterstützt das Auswär-
tige Amt die Arbeit des Deutschen
Instituts für Menschenrechte und
von GANHRI. Hierfür zeigte sich
Frau Rudolf sehr dankbar, ebenso
wie für die Ausrichtung eines Emp-
fangs im Anschluss an einen Festvor-
trag im Interamerikanischen Institut
für Menschenrechte, den Frau Ru-
dolf über die Herausforderungen
hielt, denen der Schutz von Rechten
der Frauen weltweit ausgesetzt ist.
Die nationalen Menschenrechtsinsti-
tute sind wichtige Akteure bei der Bewah-
rung und Fortentwicklung weltweiter Men-
schenrechtsstandards. Costa Rica, Deutsch-
land und zahlreiche andere Staaten haben
dies vor kurzem in einer Resolution unter-
strichen, die mit breiter Mehrheit von der
VN-Generalversammlung in New York ange-
nommen worden ist. Die Rolle Costa Ricas
als Sitzstaat des Interamerikanischen Ge-
richtshofs für Menschenrechte kann dabei
gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
(IW)
Menschenrechte: Ein wichtiges Anliegen der Botschaft
Botschafter Dr. Winkelmann und Om-
budsfrau Montserrat Solano mit Prof. Dr.
Beate Rudolf in San José.
© EU-Delegation San José
Am 7. und 8. Septem-ber 2017 fand in San José eine Tagung zum Thema „Fomento del Desarrollo del Mercado de Energía Renovable en Centroamérica“ statt. Die sehr gut be-suchte Veranstaltung wurde von der Rene-wables Academy AG (RENAC) in Zusam-menarbeit mit der Uni-versidad Earth organi-siert.
Teilnehmer der Tagung waren v.a. Vertreter des öffentlichen und priva-
ten Sektors sowie des Fi-nanzsektors aus den Län-dern Costa Rica, El Salva-dor, Guatemala, Hondu-ras, Nicaragua und Pana-ma.
Zusätzliche fachliche Ex-pertise brachten neben regionalen Fachleuten auch Vertreter des Bun-desministeriums für Um-welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), der Deutschen Gesellschaft für Internati-onale Zusammenarbeit (GIZ), der Deutschen In-
vestitions- und Entwicklungs-gesellschaft (DEG), der Kredit-anstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ein.
Einer kurzen Vorstellung der Entwicklung der erneuerbaren Energien in den jeweiligen Teilnehmerländern folgten sechs thematisch aufeinander abgestimmte Workshops. Un-ter fachkundiger Anleitung erarbeiteten die Teilnehmer Handlungsbedarf sowie Lö-sungsansätze für die Marktent-wicklung im Bereich der er-neuerbaren Energien. (PK)
Entwicklungsförderung erneuerbarer Energien in Zentralamerika
Am 16. August 2017 hat
VN-Generalsekretär Gu-
terres den vormaligen
deutschen Bundespräsi-
denten Prof. Dr. Horst
Köhler zu seinem Persön-
lichen Gesandten für die
Westsahara ernannt. Die
zwischen Marokko und
Mauretanien im Streit
befindliche Westsahara-
Frage ist einer der wich-
tigsten ungelösten Terri-
torialkonflikte Afrikas.
Bundespräsident a.D.
Horst Köhler gesellt sich
damit zu dem sehr klei-
nen Kreis von Deutschen
zu, die hohe Aufgaben im
VN-System wahrnehmen.
Zu ihnen gehören u.a.
Achim Steiner (Leiter
UNDP) und Ursula Mül-
ler (Beigeordnete Gene-
Seite 9 Deutschland in Costa Rica
Prominenter Deutscher wird VN-Sondergesandter
Horst Köhler wird VN-Sonder-
gesandter für die Westsahara.
© Jonas Fischer/photothek.net
ralsekretärin im Amt für
die Koordinierung huma-
nitärer Angelegenheiten).
Bundesaußenminister
Sigmar Gabriel hat Horst
Köhler dazu wie folgt gra-
tuliert:
„Herr Köhler ist schon
lange mit Engagement
und Leidenschaft für den
afrikanischen Kontinent
im Einsatz, viele Jahre als
Bundespräsident und
zuletzt für die Afrikani-
sche Entwicklungsbank.
Er ist genau der Richtige
für die anstehenden Her-
ausforderungen: Gemein-
sam mit allen Beteiligten
wird Horst Köhler daran
arbeiten, dass eine ge-
rechte, nachhaltige und
von allen Seiten akzep-
tierte politische Lösung
für die Westsahara gefunden
werden kann.“ (IW)
Deutschland setzt Unterstützung des Interamerikanischen
Gerichtshofs für Menschenrechte fort
Das im Auftrag vom Bundes-ministerium für wirtschaftli-che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der Gesellschaft für Internationa-le Zusammenarbeit (GIZ) gemeinsam mit dem Inter-amerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte (CIDH) durchgeführte Programm „Regionales Völkerrecht und Zugang zur Justiz in Latein-amerika“, kurz DIRAJus, wurde um drei Jahre verlän-
gert. Am 15. November 2017 fand die feierliche Unter-zeichnung der Übereinkunft zwischen dem Interameri-kanischen Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz in San José und der GIZ statt – Botschaftsrat André Scholz nahm als Beobachter teil.
Die erste Phase des Projekts lief von 2013 bis 2017 und wurde mit 4,5 Millionen
Euro vom BMZ unterstützt. Das neue Abkommen knüpft an die Ergebnisse der ersten Phase der Zu-sammenarbeit an und hat eine Laufzeit bis Mitte 2020. Schwerpunktziel der zweiten Phase ist die Förde-rung und gleichmäßige Durchsetzung von Rechts-standards in ausgewählten Mitgliedstaaten der Organi-sation Amerikanischer Staa-ten (OAS), insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rech-te. In allen Schwerpunktbe-reichen des Vorhabens ste-hen marginalisierte Grup-pen (v.a. Frauen und Kin-der) im Vordergrund. (AS)
Unterzeichnung am 15. November mit Vertretern der GIZ, des CIDH und der Deutschen Botschaft.
© GIZ
Botschaft unterstützt Erhaltung eines UNESCO- Welterbes
Seite 10 Deutschland in Costa Rica
José Miguel Yglesias, Präsident der Stiftung „Escuela para Todos“, dankte Botschafter Dr. Winkelmann für die deutsche Unterstützung des UNESCO-Archivs.
© Botschaft San José
Am 7. Dezember wurde
das Archiv Manuela
Tattenbach Yglesias,
eine Sammlung von
Fragen und Antworten,
die die UNESCO kürz-
lich in das Weltregister
der Erinnerung Latein-
amerika und der Kari-
bik aufgenommen hat,
feierlich eröffnet.
In Anwesenheit von
Botschafter Dr. Ingo
Winkelmann, Herrn
Bernd Niehaus und dem
Abgeordneten Gerardo
Vargas, sowie Vertre-
tern u.a. der UNESCO,
der Stiftung „Escuela
para Todos“ und des
Mittelamerikanischen
Instituts für die Ver-
breitung der Kultur
(ICECU) wurde eine
Gedenktafel enthüllt
und somit das neue –
durch das Kleinstpro-
jekteprogramm der Bot-
schaft finanzierte – Ar-
chiv eingeweiht.
Der Raum, der von nun
an die Sammlung von
etwa 650.000 in den letzten 50
Jahren gestellten Fragen und
erhaltenen Antworten beher-
bergt, wurde entsprechend
renoviert und eingerichtet, so
dass die Erhaltung dieser wert-
vollen Sammlung in Zukunft
gewährleitstet ist.
Die guten Beziehungen
Deutschlands zum ICECU be-
gannen vor vielen Jahren. Sie
wurzeln in der Ehe von Rho-
derich Graf von Thun und Ho-
henstein mit der Costa-
Ricanerin Manuela Tat-
tenbach Yglesias und
deren Niederlassung in
einer abgelegenen Berg-
region Costa Ricas 1961,
wo das Ehepaar unter
Bauernfamilien lebte,
die keinen Zugang zu
irgendeiner Art von Bil-
dung hatten. Dort ent-
stand die Idee, Bildung
durch entsprechende
Radioprogramme zu
ermöglichen. Mit Hilfe
von Regierung, Wissen-
schaftlern der Universi-
tät von Costa Rica
(UCR) und ein bisschen
Unterstützung aus
Deutschland wurde das
Institut ICECU gegrün-
det. Am 12. Oktober
1964 wurde das erste
Radioprogramm ausge-
strahlt. 1965 wurde der
erste Almanaque Escue-
la para Todos veröf-
fentlicht. Bis heute ist
den meisten Costa-
Ricanern der Ausruf
„¡Oigamos la respuesta!“
bestens in Erinnerung!
(BK)
Bernd Niehaus, Gerardo Vargas und Botschafter Dr. Winkelmann (1.-3. v.l.) bewundern die Texte des neuen Archivs mit Ana Pacheco, Mitarbeiterin des ICECU (r.).
© Botschaft San José
Am 1. November konnte Botschafter Dr. Ingo Winkel-
mann den Spatenstich für den Neubau an der Hum-
boldt Schule vornehmen. Er wurde dabei von Vor-
stand Dr. Rauff, Schuldirektor Heins,
Verwaltungschef Hofer und weiteren
Mitarbeitern/-innen der Schule beglei-
tet. Mit dem Neubau sollen u.a. neue
Klassenräume für die Primaria, ein
neues Auditorium und eine Tiefgarage
errichtet werden.
Ganz ohne Zuschüsse ging es nicht:
Das Auswärtige Amt entschied sich
nach ausgiebigen Beratungen mit der
Botschaft in San José dazu, mit einem
substantiellen Betrag dabei mitzuhel-
fen, dass die Schule die ebenso not-
wendige wie teure Baumaßnahme
stemmen kann. Die Botschaft gratuliert
zu dem gelungenen Start und drückt
die Daumen, dass die Einweihung wie
geplant am 1. August — rechtzeitig zum
zweiten Schulsemester — erfolgen
kann! (IW)
Seite 11 Deutschland in Costa Rica
Auswärtiges Amt unterstützt Neubau der Humboldt Schule
Am 10. November 2017 erhielten 29 Ab-
solventen der Humboldt-Schule ihr hart
erkämpftes Abiturzeugnis, unter ihnen
drei Kinder von Botschaftsfamilien. Zu diesem
Anlass hatten sich Abiturienten/-innen, Eltern
und Freunde und alle Abiturlehrer in der Aula
der Schule eingefunden.
Nach vielen Ansprachen und wunderbaren Mu-
sikaufführungen der Abiturklassen verteilten
Klassenlehrer, Schuldirektor und Vorstandsvor-
sitzender die Abiturzeugnisse und Preise.
Botschafter Dr. Winkelmann beglückwünschte im
Namen der Botschaft die Abiturienten/-innen,
die Schule und ihre Lehrer aufs Herzlichste und
merkte an: „...Ich bin stolz darauf, dass auch die
Bundesrepublik Deutschland und die Botschaft
finanziell und personell mithelfen konnten, dass
Sie ihren schulischen Weg erfolgreich beendet
haben.“ In Anspielung auf eine Metapher von
Teilhard de Chardin ermunterte der Botschafter
die Schüler dazu, wie Bergsteiger unbeirrt und
unermüdlich ihren Weg zum Gipfel zu verfolgen
und mit dieser Einstellung ihr Glück zu finden.
Ein schöner Abend, der Beginn eines neuen wich-
tigen Lebensabschnitts und viele Emotionen!
Glückwunsch an die Abiturklassen und die Schu-
le. (IW)
Botschafter Dr. Winkelmann beglück-
wünschte die Abiturienten der deutschen
Schule.
© Humboldt-Schule San José
Mit dem ersten Spatenstich hat Botschafter Dr.
Winkelmann zusammen mit Vertretern des Schul-
vorstandes den Neubau auf den Weg gebracht.
© Humboldt-Schule San José
Botschafter gratuliert den neuen Abiturienten der Humboldt-Schule
Seite 12 Deutschland in Costa Rica
Hinweis auf den automatischen
Verlust der deutschen Staatsan-
gehörigkeit gem. § 25 Staatsange-
hörigkeitsgesetz (StAG) bei Ein-
bürgerung in Costa Rica
Deutsche, die in Costa Rica z.B. auf-
grund Eheschließung mit einem/r costa
-ricanischen Staatsangehörigen oder
längeren Aufenthalt den Anspruch auf
die costa-ricanische Staatsangehörig-
keit haben, und diese ohne Genehmi-
gung zur Beibehaltung der deutschen
Staatsangehörigkeit beantragen, verlie-
ren automatisch gemäß § 25 Staatsan-
gehörigkeitsgesetz mit dem Erwerb der
ausländischen Staatsangehörigkeit die
deutsche Staatsangehörigkeit. Der Ver-
lust tritt nicht bei dem Erwerb der
Staatsangehörigkeit eines anderen Mit-
gliedstaats der EU oder der Schweiz ein.
Weitere Informationen erhalten Sie auf
der Webseite der Botschaft oder direkt
beim Bundesverwaltungsamt Köln.
Nichterwerb der deutschen
Staatsangehörigkeit von im Aus-
land geborenen Kindern deut-
scher Eltern
Ein im Ausland geborenes Kind eines
deutschen Elternteils, welcher nach
dem 31.12.1999 im Ausland geboren
wurde und dort seinen gewöhnlichen
Aufenthalt hat, erhält mit Geburt nicht
die deutsche Staatsangehörigkeit. Die-
se Rechtsfolge tritt nicht ein, wenn in-
nerhalb eines Jahres nach der Geburt
des Kindes bei der Botschaft ein Antrag
nach § 36 Personenstandsgesetz auf
Beurkundung der Geburt im deutschen
Geburtenregister gestellt wird
(Geburtsanzeige).
Abmeldung des deutschen Wohn-
sitzes
Voraussetzung für die Ausstellung von
deutschen Reisepässen ist die Zustän-
digkeit der jeweiligen Passbehörde. Die
Botschaft ist regelmäßig nicht zustän-
Allgemeine Hinweise von der Konsularabteilung
dig, wenn der Passantragsteller noch in
Deutschland gemeldet ist. Nach § 17 Absatz
2 Bundesmeldegesetz hat sich jede Person,
die aus einer Wohnung im Bundesgebiet
auszieht und keine neue Wohnung im In-
land bezieht, innerhalb von zwei Wochen
nach dem Auszug bei der deutschen Melde-
behörde abzumelden.
Keine Ein- oder Ausreise mit beschä-
digten Pässen
In den letzten Monaten wurden vermehrt
deutsche Staatsangehörige an der Ein- oder
Ausreise nach Costa Rica und an der Einrei-
se nach Panama wegen beschädigter deut-
scher Pässe gehindert. Wichtig ist bei Reisen
deshalb die rechtzeitige Überprüfung der
Gültigkeit und des Zustands des Passes/
Reisedokuments. Eine Ausreise aus Costa
Rica nur mit dem deutschen Personalaus-
weis ist nicht möglich.
Krankenversicherung
Der Botschaft ist bekannt, dass sich viele
deutsche Staatsangehörige seit vielen Jah-
ren ohne Besitz einer längerfristigen Aufent-
haltserlaubnis für Costa Rica im Land auf-
halten und regelmäßig ein- und ausreisen.
Die Botschaft weist daraufhin, dass im Fall
einer fehlenden Aufenthaltserlaubnis auch
kein Anspruch auf Leistungen der costa-
ricanischen Sozialversicherung besteht. Um
im Fall einer schweren Krankheit oder eines
Unfalls nicht das Risiko einer Nichtbehand-
lung eingehen zu müssen, weil entsprechen-
de finanzielle Mittel nicht vorhanden sind,
sollte für die Dauer des Aufenthalts in Costa
Rica eine private costa-ricanische oder deut-
sche Krankenversicherung abgeschlossen
werden. Die Botschaft zahlt grundsätzlich
keine Krankenkosten von Deutschen im
Ausland und empfiehlt, bei Krankheit un-
verzüglich nach Deutschland zurückzukeh-
ren, um dort Leistungen der gesetzlichen
deutschen Krankenversicherung in An-
spruch nehmen zu können.
(SL)
Seite 13 Deutschland in Costa Rica
Die Delegation machte sich in Acosta ein Bild vor Ort.
© Botschaft San José
Deutsche helfen Sturmopfern in La Carpio
Deutschland übt Solidarität mit den Opfern von Tropensturm „Nate“
Zusammen mit EU-Botschafter Pelayo Castro und den französischen und britischen Kollegen Thierry Vankerk-Hoven bzw. Ross Dennis machte sich Botschafter Dr. Ingo Winkelmann am 15. No-vember ein Bild von der Arbeit des Roten Kreuzes im vom Wirbelsturm „Nate“ heimgesuchten Gebiet von Acosta. Anlass war eine Spende des Eu-ropäischen Amtes für hu-manitäre Hilfe und Kata-strophenschutz (ECHO)
i.H.v. 100.000 € an das
costa-ricanische Rote Kreuz. Mit den bereitge-stellten Mitteln können ca. 550 Familien in beson-ders betroffenen Gebieten finanziell unterstützt wer-den. Maßgebliche Aus-wahlkriterien waren: fi-nanzielle Bedürftigkeit, Ausmaß erlittener Schä-den, mindestens ein Kind, ein Rentner, sowie eine
schwere seelische bzw. kör-perliche Erkrankung pro Familie. Die Auszahlung erfolgt durch ein speziell entwickeltes Kreditkarten-system über einen Zeit-raum von sechs Monaten.
Nach kurzer Schilderung der akuten Krisenbewälti-gung durch das Rote Kreuz bestand Gelegenheit sich mit Familien auszutau-schen. Auf dem Weg zum Dorf Cedral wurden die noch lange andauernden Aufräum- und Wiederauf-bauarbeiten besichtigt. Die Regenmassen hatten eine Spur der Verwüstung ver-heerenden Ausmaßes hin-terlassen: einige Straßen waren immer noch kaum passierbar, heutige Rinnsa-le hatten ganze Häuser fortgerissen und unzählige Hänge waren abgerutscht. Trinkwasser sei zwar nach einigen Tagen wieder ver-fügbar gewesen, die In-
standsetzung der Strom-versorgung habe aber ei-nen ganzen Monat gedau-ert. Klar ist auch: die be-reitgestellten Hilfsmittel bilden höchstens einen „Tropfen auf dem heißen Stein“. Unbezahlbar hin-gegen ist die Hoffnung, die bei den unterstützten Familien mit dieser klei-nen Geste ausgelöst wer-den konnte. (SWS)
Manchmal trifft es die
Ärmsten doppelt: In der
Migrantensiedlung La
Carpio verloren Men-
schen nicht nur durch das
Unwetter ihr Hab und
Gut, sondern ein Brand
zerstörte auch fünf Häuser.
Sie sind unbewohnbar. Sie-
ben Familien verloren ihr
Zuhause.
Am Sonntag, den 8.Oktober
feierte die Deutsche Evan-
gelisch-Lutherische Ge-
meinde in ihrer Kirche in
Pavas das Erntedankfest.
Reis, Bohnen, Nudeln, Obst
und Gemüse und andere
Lebensmittel wurden ge-
spendet. Der für La Carpio
zuständige Pfarrer der Igle-
sia Luterana Costarricense
war auch im Gottesdienst
und konnte danach gleich
alle Nahrungsmittel vor Ort
bringen. Wir wollten in die-
sem Gottesdienst nicht nur
danken, sondern auch an
die Menschen denken, de-
ren Not groß ist, um dieses
doppelte Unglück wenigs-
tens ein wenig zu mildern.
Sonja Straub, Pastorin
© Bild: ev.-lu. Gemeinde
Das Rote Kreuz sowie die
nationale Katastrophenhilfe
stehen aufgrund der um-
fangreichen Herausforde-
rungen nach den von „Nate“
verursachten Schäden vor
kaum zu bewältigenden
Aufgaben. Vor diesem Hin-
tergrund haben sich die
Mitarbeiter/-innen der GIZ
in Costa Rica zusammenge-
schlossen und Spenden im
Sturm, Solidarität, Spenden
Seite 14 Deutschland in Costa Rica
GIZ-Landesdirektor Jürgen Popp und der langjährige
Fahrer Luis Dinarte brachten die Spenden nach Acosta.
© GIZ
Lesestunde in der Kita.
© Henriette Schulz
Wert von knapp
₡562.000 gesammelt.
Mit dem Betrag wurden
über 30 Lebensmittel-,
Hygiene- und Reini-
gungsmittel-Kits gekauft.
Diese wurden am
17.11.2017 vom Landesdi-
rektor der GIZ, Jürgen
Popp, an bedürftige Fa-
milien im Kanton Acosta
übergeben. Diese waren
zuvor gemeinsam mit
dem Bürgermeister des
Kantons und dem Verant-
wortlichen der Techni-
schen Einheit identifiziert
worden.
Dr. Helen Ahrens, GIZ
Ein Tag im Leben einer Freiwilligen
Kurz vor acht fährt mein Bus in La Carpio ein und ich se-he schon von Weitem die Wellblechhütten, die sich dicht aneinanderreihen den Abhang hinunter bis zum Fluss. Schätzungen zufolge leben hier 35.000 Men-schen. Viele leben illegal dort und haben keinen Zu-gang zu Bildung, einer Kran-kenversicherung oder einem regulären Arbeitsplatz.
Ich steige aus dem Bus aus und gehe auf die Kinderta-gesstätte Casa Abierta zu,
eine Einrichtung der Igle-sia Luterana Costarricen-se, meiner Partnerorgani-sation. Unterstützt wird die ILCO, wie sie meist nur genannt wird, von meiner Endsendeorgani-sation „Brot für die Welt“.
Als ich die Tür der Kin-dertagesstätte öffne, stür-men mehrere Kinder auf mich zu, um mich zu be-grüßen. In der Kita wer-den 25 Kinder von drei bis acht Jahren von 6 bis 18 Uhr betreut. Hier be-kommen sie auch drei Mahlzeiten und durch uns Freiwillige Englisch-, Deutsch-, Sport- und Tanzunterricht. Um zehn Uhr wird es Zeit mit dem Kochen anzufangen. Heu-te sind mein Mitfreiwilli-ger und ich mit Kochen dran und bereiten eine sopa negra zu. Nach dem Mittagessen und dem Zähneputzen lese ich den Kindern Bücher vor.
Doch wie an so vielen Ta-gen merke ich, dass man-che Kinder heute beson-ders schnell aggressiv werden und die anderen Kinder grundlos schlagen oder den ganzen Tag über immer wieder anfangen zu weinen. Das lässt mich oft darüber nachdenken, was die Kinder außerhalb der Casa Abierta wohl erleben. Trotzdem erzäh-len mir die Kinder aus meiner Kindertagesstätte immer wieder, dass sie später mal Tierärztin oder Lehrer werden möchten. Ich erlebe jeden Tag, dass die Kinder an ihre Zu-kunft glauben und schon ein wenig Unterstützung, die im Grunde nicht viel kostet, kann sehr viel be-wirken und sie auf den richtigen Weg zu bringen.
Henriette Schulz
ren besitzen noch viele Objekte, die sie mit
der Emigration verbinden und die sie in das
Projekt einbringen möchten.
Das Projekt wurde von der Universität Pots-
dam ins Leben gerufen und wird vom Bun-
desministerium für Bildung und Forschung
gefördert. Es ist nun in zehn lateinamerika-
nischen Ländern unterwegs, um die Erinne-
rungsstücke jüdischer Emigranten in 3D-
Format einzuscannen, um sie nicht aus ih-
rem vertrauten Umfeld zu entnehmen. (HS)
Objekte können Geschichten erzäh-
len. Sie begleiten ihre Besitzer, die
mit ihnen ganz bestimmte Momente
und Lebensabschnitte verbinden. Die
Menschen, die während der Zeit des
Nationalsozialismus fliehen mussten,
konnten meist nur wenige ihrer
Besitztümer mit sich nehmen. Umso
größere Bedeutung gewinnen die Ob-
jekte, die sie auf ihrer Flucht begleite-
ten und im Exil an ihrer Seite waren.
Frau Dr. Elke-Vera Kotowski vom
Zentrum Moses Mendelssohn für Eu-
ropäisch-Jüdische Studien der Uni-
versität Potsdam ist auf den Spuren
solcher Erinnerungsstücke von zur
Emigration gezwungenen Juden aus
Europa.
Am 26. und 27. Juni kam Frau Dr.
Kotowski nach San José, um ihr Pro-
jekt „Digitale Objekte des Exils“ vor-
zustellen. Gemeinsam mit der deut-
schen Botschaft und der costa-
ricanischen Jüdischen Gemeinde
wurde eine Präsentation des Projekts
im Centro Israelita San José organi-
siert. Die Sammlung der Erinnerungs-
stücke wird in Zukunft um Objekte
aus Costa Rica erweitert. Die jüdi-
schen Emigranten bzw. ihre Nachfah-
Seite 15 Deutschland in Costa Rica
Dr. Kotowski stellte mit Unterstützung der Botschaft ihr Projekt in San José vor.
© Botschaft San José
Erinnerungskultur: Projektauftakt „Digitale Objekte des Exils“
Dokumentarfilm vereint deutsche und jüdische Schüler
Der Dokumentarfilm „Die
Rettung“ würdigt den salva-
dorianischen Diplomaten Jo-
sé Castellanos für seinen Ein-
satz für tausende Juden wäh-
rend des Nationalsozialismus.
In der Zeit vom 25.bis 30.
Juni hatten costa-ricanische
Schulen und Universitäten
die Gelegenheit, den Film
gemeinsam mit seinen Ma-
chern, Alvaro und Boris Cas-
tellanos, zu sehen.
José Castellanos war während
der Zeit des Nationalsozialis-
mus Generalkonsul in Genf
und rettete durch die Er-
teilung von angeblichen sal-
vadorianischen Papieren tau-
sende Juden vor der Deporta-
tion. Hierfür wurde er
2010 als „Gerechter unter
den Völkern“ vom Zen-
trum Yad Vashem in Jeru-
salem geehrt. Diese Ges-
chichte haben nun seine
Enkel in einem sehr
persönlichen Dokumentar-
film aufgearbeitet.
Der Film wurde in der
Humboldt Schule San José
vor etwa 200 Schülern der
9. bis 12. Klassen der
Deutschen Schule und des
jüdischen Colegio Weiz-
man gezeigt, was erstmals
Klassen der beiden Schu-
len zusammenbrachte. Die
Regisseure führten ansch-
ließend eine lebhafte
Schüler der deutschen und der jüdischen Schulen schauten den Film zusam-men.
© Botschaft San José
Diskussion mit den
Schülern.
Auch in der Universidad
Veritas wurde der Film auf
Einladung der deutschen
Botschaft, unter Beteili-
gung der israelischen
Botschaft und mit Live-
Musik vorgestellt. (HS)
Am 18. Oktober fand be-
reits zum dritten Mal der
Congreso de Movilidad
Urbana statt. Prominente
Teilnehmer: Stellvertre-
tender Staatspräsident
Helio Fallas, zahlreiche
Abgeordnete sowie die
Botschafter von Europäi-
scher Union, Frankreich
und Deutschland. Das
Treffen war als Dialog-
Seite 16 Deutschland in Costa Rica
Am 31. August hatte das
Instituto Tecnológico de
Costa Rica (TEC) zu ei-
nem Forum mit dem Ti-
tel El futuro de los ve-
hículos eléctricos en Cos-
ta Rica eingeladen. Bot-
schafter Dr. Winkelmann
war für die Botschaft
unter den zahlreichen
Zuhörern im modernen
Auditorium des TEC. Die
Parlamentsabgeordnete
Marcela Guerrero (PAC)
schilderte ihre Bemü-
hungen um neue Gesetz-
gebungsvorhaben, durch
die verschiedenen Steu-
erarten auf Autos ge-
senkt werden sollen, un-
ter der Voraussetzung,
dass letztere voll-
elektrisch sind. Der
Markt brauche diese An-
reize. Mónica Araya von
Die Elektroautos kommen – langsam aber sicher!
Elektroauto von BMW vor dem
Auditorium des Instituto
Tecnológico.
© TEC
der NGO Costa Rica
Limpia hatte Elektro-
Batteriekabel mitge-
bracht, die sich in jede
Steckdose stecken las-
sen. In der ihr eige-
nen, nahezu unwider-
stehlichen Art forder-
te sie das Publikum
auf, Vorbild zu sein
beim Transitionspro-
zess weg von fossilen
Brennstoffen - hin zu
sauberer Elektrik. Für das
Wirtschafts- und Technologie-
land Deutschland war es schön
zu sehen, dass zwei der drei
vor dem Konferenzraum aus-
gestellten Elektrofahrzeuge aus
deutscher Fertigung stamm-
ten! (IW)
Der Kongress fand im
Museo de Jade statt.
© Botschaft San José
Deutschland und Costa Rica im Ringen um urbane Mobilität
plattform zum Austausch von
Ideen zur Verbesserung der
urbanen Verkehrsinfrastruk-
tur Costa Ricas gedacht und
wurde von Vizepräsident He-
lio Fallas Venegas eröffnet. In
die aktuelle Diskussion schal-
tete sich danach der Botschaf-
ter der Europäischen Union,
Pelayo Castro, mit einem 10
Kernpunkte umfassenden
Verbesserungskonzept ein.
Zentrale Ansatzpunkte,
so Castro, seien der über-
fällige Ausbau des ÖPNV
und trotz allerlei nötiger
neuer Techniken auch die
Rückbesinnung auf schon
vorhandene einfache Lö-
sungen, wie z.B. das
Fahrrad.
Dem folgte eine Paneldis-
kussion unter mehreren
der aktuellen Präsident-
schaftskandidaten. Insge-
samt war der Kongress
ein wichtiger Beitrag zum
Thema urbane Mobilität
– eine Diskussion, die
von Botschaft und GIZ
unterstützt wurde. (SWS)
1550 San Remo Drive, Los Angeles, USA:
Hier wohnte der Lübecker Schriftsteller
und Nobelpreisträger Thomas Mann von
1941 bis 1952 im Exil: Das Haus in pro-
minenter Nachbarschaft zum Sunset
Boulevard, in dem u.a. der Musikerro-
man Doktor Faustus und Teile von Jo-
seph, der Ernährer und Der Erwählte
entstanden, wurde im November 2016
vom deutschen Auswärtigen Amt vor
dem drohenden Abriss bewahrt. Zurzeit
wird es für seine neue Verwendung in-
tensiv renoviert. Das nur wenige Flug-
stunden von Costa Rica entfernte, 12,5
Millionen € teure Anwesen soll zukünftig
einen neuen Dreh- und Angelpunkt deut-
scher Kultur und deutschen Lebens in
Amerika bilden.
„In schwierigen Zeiten, in denen uns
auch manches über den Atlantik hinweg
trennt, ist vor allem der kulturelle Aus-
tausch für offene Gesellschaften und für
unser gemeinsames transatlantisches
Wertefundament unverzichtbar“, betonte
Außenminister Sigmar Gabriel am
19.09.2017 in Berlin anlässlich der Nomi-
nierung der ersten fünf Stipendiaten
durch das Kuratorium des Villa Aurora &
Thomas Mann House e.V. Mit dem Resi-
denzprogramm, das vom Auswärtigen
Amt und von der Beauftragten der Bun-
desregierung für Kultur und Medien, Mo-
nika Grütters, gefördert wird, soll herausragen-
den Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik und Medien, Gelegenheit
gegeben werden, sich mit den großen Fragen
unserer Zeit zu beschäftigen und sich mit Per-
sönlichkeiten und Institutionen in den USA aus-
zutauschen und zu vernetzen. Möge der Dialog
beginnen - genau rechtzeitig mit Blick auf das in
2018 geplante Deutschlandlandjahr in den USA!
(SWS)
Seite 17 Deutschland in Costa Rica
So sah das Thomas Mann Haus in Februar
2017 aus.
© Mirko Lux
Thomas Mann Haus erwacht aus langem Dornröschenschlaf
Deutscher Illustrator gab Workshop in San José
Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft
fand am 23. und 24. August im Rahmen der
costa-ricanischen Buchmesse ein Workshop
für Kinderbuchillustratoren im Museo
Calderón Guardia statt. Das Goethe-Institut
Mexiko lud gemeinsam mit der Cámara
Costarricense del Libro junge und erfahre-
ne Illustratoren —darunter die bekannte
Vicky Ramos— dazu ein, zwei Tage mit dem
deutschen Illustrator Tobias Krejtschi und
dem Übersetzer und Literaturvermittler
Lutz Kliche ein Poster rund um das Lesen
zu entwerfen. Die Arbeiten sollen während
der Feria del Libro 2018 ausgestellt werden.
Die benutzten Techniken gingen von Aqua-
rell über Stiftzeichnungen bis hin zu digita-
len Arbeiten. Sämtliche Teilnehmer freuten
sich über die Möglichkeit, sich mit einem be-
kannten Kinderbuchillustrator, aber sich auch
untereinander austauschen zu können. (CM)
Tobias Krejtschi gab den Teilnehmern ein-
zeln Feedback.
© Botschaft San José
Seite 18 Deutschland in Costa Rica
Eine der Traditionen im Auswärti-
gen Amt ist es, dass eine größere
Anzahl von Kolleginnen und Kolle-
gen jedes Jahr zu einem einheitli-
chen Termin vom Ausland in die
Zentrale nach Berlin und umge-
kehrt von Berlin an unsere Vertre-
tungen weltweit versetzt werden.
Nach vier vorherigen Verwendun-
gen im Ausland ist die Wahl nun
auf mich gefallen, die im August
2017 an der Botschaft San José ent-
Der Neue an der Botschaft San José
Botschaftsrat André Scholz.
© Botschaft San José
standene Vakanz des
ständigen Vertreters
zu schließen. Seit dem
28. August 2017 bin
ich nun auf dieser Po-
sition und beginne –
wie üblich bei Verset-
zungen an einen neu-
en Dienstort – meine
ersten Schritte in ei-
nem für mich neuen
Umfeld zu gehen.
Zu meinem bisherigen
Werdegang im Aus-
wärtigen Amt, dem ich
seit August 1992 ange-
höre, vielleicht das
Folgende in Kürze: Die
bereits erwähnten
Auslandsverwendun-
gen führten mich ab
1995 auf Posten in Ca-
racas, Nairobi, Jakar-
ta, Afghanistan und
Windhuk. Davor und
dazwischen übte ich
verschiedene Funktio-
nen in der Rechtsab-
teilung, der Abteilung
für Globale Fragen
und dem Protokoll in
der Zentrale des Aus-
wärtigen Amts in
Berlin aus.
Zuletzt war ich als
stellvertretender
Leiter eines für die
Außenwirtschafts-
förderung zuständi-
gen Referats in der
Wirtschaftsabtei-
lung eingesetzt.
Natürlich freue ich
mich auf die neuen
Herausforderungen,
an der Gestaltung
unserer Beziehun-
gen zu Costa Rica
mitzuwirken und
insbesondere in den
Bereichen Kultur
und Wirtschaft wei-
ter zu intensivieren.
Vielleicht gelingt es
mir dabei, auch
neue Bereiche und
Formen der Koope-
ration zu gestalten.
Dabei hoffe ich na-
türlich auf viele
Kontakte und die
Mitwirkung der Ko-
operationspartner
der Botschaft. (AS)
Literarischer Blick auf Berlin
Am 20. Juli hat der Schriftsteller
Luis Chaves sein neues Buch in
einem vollen Deutschen Club vor-
gestellt. Der bekannte
costa-ricanische Dich-
ter und Erzähler fasste
in seinen Texten seine
Erlebnisse als Stipen-
diat des DAAD in Ber-
lin unter dem Titel
Vamos a tocar el agua
zusammen.
Seine Geschichten
spielen in vier Jahres-
zeiten und erzählen
vom ersten Schnee,
Sprachschwierigkei-
ten, Grillfesten und,
natürlich, reichlich
Chaves (l.) im Club Alemán.
© Botschaft San José
Bier. Der Ursprung
des Buches liegt in
fünf Texten, die
Chaves für das
Deutschlandzentrum
Mexiko über seine
Erfahrungen als Sti-
pendiat des Berliner
Künstlerprogramms
2015 geschrieben hat.
Der Autor dankte in
seiner Begrüßung der
Botschaft für ihre Un-
terstützung. ¡Con mu-
cho gusto! (CM)
kein gewöhnlicher Teena-
ger“, sagt sein stolzer Va-
ter. „Während andere Al-
tersgenossen Zeit auf der
Straße verbringen, ist Ma-
rio in seine Bücher vertieft
oder führt ein neues Expe-
riment durch.“
Das Kind aus einfachen
Verhältnissen hat für sein
junges Alter schon viel er-
reicht: Gold in der costa-
ricanischen Chemieolympi-
ade 2015, gefolgt von Silber
in der zentralamerikanisch
-karibischen Chemieolym-
piade in Havanna, sowie
Bronze in der iberoameri-
kanischen Chemieolympia-
de in Bogotá und erneut
Gold im Heimatwettbe-
werb 2016. 2017 verbesser-
te er sein Ergebnis der ibe-
roamerikanischen Chemie-
olympiade in Lima auf
Gold und krönte seine
Leistung bei der Weltaus-
wahl in Thailand mit ei-
ner Bronzemedaille.
Ein spezielles Colegio
Científico förderte Mario
in den letzten Schuljah-
ren. Gerne nahm sich Dr.
Winkelmann so einem
Ausnahmetalent persön-
lich an und informierte
über deutsche und euro-
päische Studien- und ins-
besondere Stipendien-
möglichkeiten (z.B.
DAAD), auch wenn diese
(meist) einen ersten aka-
demischen Abschluss vo-
raussetzen. Er ermutigte
Mario zudem Deutsch zu
lernen und vermittelte
einen ersten Kontakt zum
Goethe-Zentrum in San
José. Wir wünschen: Alles
Gute, Mario, für die Er-
füllung Deines „German
Dream“! (SWS)
Ein Abiturient und sein Traum von Deutschland
Auf Einladung des Frakti-
onsvorsitzenden der Par-
tido Acción Ciudadana
(PAC), Javier Cambronero
Arguedas, besuchte Bot-
schafter Dr. Ingo Winkel-
mann am 17. November
dessen Wahlbezirk Palma-
res - landesweit bekannt
für seine jährlichen
Fiestas im Januar.
Anlass des Besuches war
die Einlösung eines Ver-
sprechens, das der Abge-
ordnete dem Abiturienten
Mario Esteban González
Vásquez (18) aus dem
Stadtteil Esquipulas gege-
ben hatte: Ihn bei der Er-
füllung eines langegeheg-
ten Traumes bestmöglich
zu unterstützen. Ein Ver-
sprechen, das er nun ein-
löste. Denn Mario möchte
gerne in Deutschland
Chemie studieren. „Er ist
Seite 19 Deutschland in Costa Rica
Botschafter Dr. Winkelmann (l.) nahm sich Zeit, um Mario González persönlich kennenzulernen und zu beraten. Zweiter v.l.: Abgeordneter Javier Cambronero.
© Botschaft San José
An dieser Ausgabe haben folgende Personen mitgearbeitet:
Dr. Ingo Winkelmann, Botschafter (Kürzel: IW)
André Scholz, Botschaftsrat (AS)
Stephanie Lindermayr, Konsulin (SL)
Bettina Kitzing, Kleinstprojekte (BK)
Cristina Morales, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (CM)
Stefan Schiller, Rechtsreferendar (SWS)
Phillipe Klein, Rechtsreferendar (PK)
Hanna Schnieders, Praktikantin (HS)
Unser besonderer Dank gilt den Verfassern der Gastbeiträge.
Diese Ausgabe
Auch 2017 ging ein ereignisvolles Jahr wieder mit dem traditionellen Weihnachtskonzert der Bot-
schaft und des Chors El Café Chorale zu Ende. Das Konzert fand am Abend des 2. Advents in der
gut gefüllten Kirche von Santa Ana statt — bei fast deutschen Temperaturen begeisterten mehr als
100 Sänger und Musiker mit Stücken von Buxtehude und Saint-Saëns. (CM)
Foto: Botschaft San José
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