Die Bestimmung von Carbonsäuren, Säurechloriden und Anhydriden durch Verdünnungsanalyse

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2. Qualitative und quantitative Analyse 439

verzweigten Fettsguren zwischen 6,5--8,5 und 12,5--13,9 #. Aus den relativen Intensitgten der Banden bet 8,1 nnd 7,8 # bzw. 6,8 und 7,1 ,u k6nnen l~iickschliisse auf die Stellung der Seitenkette (c<-Subs~itution) gezogen werden. Allerdings kehrt sich das Intensit/~tsverhaltnis der Banden bet 6,8 und 7,1 # bet Fettsguren mit hSherer Kohlenstoffzahl (ab 14 C-Atomen) urn. Zum Unterschied der Banden bet 7,8 und 8,1 # kSnnen daher diese Banden nur zur StrukturaufM/~rung bet ver- zweigten Fetts~uren mit niedriger Kohlenstoffzahl Anwendung finden. Die Arbeit enthglt die UR-SpekLren yon 6,5--8,5 t* yon 16 verschiedenen verzweigten t~'ett- s~uren und 2 Tabellen mit Angabe der Absorptionsmaxima yon 6,5--8,5 # und 12,5--13,9 #. H. SPECKER

Zur Identifiziernng einiger Carbons~iuren gibt J. BERGER 1 die Schmelzpunlcte der entsprechenden io-Bromphenacylester an. Die Darstellung der Ester erfo]gt mit einigen Modifikationen nach W. L. JUDEFI~D und E. E. REID 2. Eine Sguremcnge, die etwa 0,004 Aquivalenten entspricht, wird in 5 ml Xthanol gelSst und mit 2 n Natronlauge gegen Phenylphthalein neutralisiert. Man entfgrbt mit 0,5 n Salzsgure und gibt 10--15 Tropfen davon im Uberschnl3 zu. Durch die schwach saure LSsung wird bei der ansehliegenden Reaktion die Bildung gefi~rbter Nebenprodukte ver- mieden. Man setzt 1 g p-Bromphenacylbromid und 5 ml Athanol zu und kocht 1--2 Std (je nachdem ob eine einbasische oder zweibasische S~ure vorliegt) unter RiickfluB. Bet triiber LSsung setzt man weitere 10~30 ml Ji_thanol zu. In einigen Fallen bildet sich schon nach 5--10 rain ein Niederschlag; trotzdem setzt man das Kochen fort. Anschliel3end kiihlt man ab und setzt, falls keine grSl~ere Fgllung ein- tritt , etwas Wasser zu. Nach Absaugen und Waschen mit 50~oigem Alkohol wird aus Xthanol, 50~oigem ~thanol oder Eisessig 1--2real umlcristallisiert. Oxalsgure wird start in Alkohol, in Methylcellesolve gelSst und mit p-Bromphenacylbromid nmgese~zt. - - Die korrigierten Capillarschmelzpunkte der p-Bromphenacylester folgender S'guren (sr.) wurden bestimmt: Ameisensr. 101 ~ C, Vinylessigsr. 60,5 ~ C fl,/~-Dimethylacrylsr. 101 ~ C, Oxalsr. 244--245 ~ C (Zers.), Fumarsr. 256~257~ (Zers.), D-Camphersr. 142,5~ Diphenylessigsr. 112~ 3,4-Dichlorbenzoesr. 123 ~ C, 4-Bromphenylessigsr. 100,5 ~ C, D,L-Mandelsr. 113 ~ C, o-Kresolsr. 172 ~ C, p-Kresolsr. 142 ~ C, 4-Athoxybenzoesr. 141 ~ C, Veratrumsr. 124 ~ C, Piperonylsr. 165,5 ~ C, 2-Chlorphenoxyessigsr. 95,5 ~ C, 4-Chlor-3,5-dinitrobenzoesr. 153 ~ C, 3-Nitrophthalsr. 166~ 3,4,5-Trimethoxybenzoesr. 129~ l-Naphthylessigsr. 112,5 ~ C. Oxalsgure- und Fumarsaure-p-Bromphenacylester schmolzen guf der XOFLEI~ Heizbank unzersetzt bet 256 ~ C bzw. 266 ~ C. X. GASSNEI~

Die Bestimmung yon earbons~uren, Siiurechloriden und Anhydriden durch Yerdiinnungsanalyse (8~C1) beschreibt P. SOgn~SE~ 3. Er tiberffihrt dazu die Ver- bindungen in die p-Chlor-Anilide und gibt eine bekannte Menge des g]eichen Anflids mit bekannter spezifischer A k t i v i t ~ (36C1) hinzu. Aus dem Gemisch wird ein unbekannter Bruchteil des Anflids isoliert und n~ch sorgf~ltiger l~einigung dessen spezifische Aktivit~t gemessen. Aus der Differenz der spezifischen Aktivitgt der isolierten Verbindung und der eines Standards kann die gesuchte Menge er- rechnet werden. Da mit p-Chloranilin das Anflid aus Carbons~uren nicht quanti- ratty gebildet wird, iiberfiihrt P. SORE~S~ die S~uren entweder zungchst mit Thiony]chlorid in das Chlorid und lgBt dieses mit p-Chlor~nflin reagieren oder erzeugt das Anflid nach der Methode yon H. W. GgI~ME~, A. Gii~m~Eg und J . F.

1 Acta chem. scand. (Kopenhagen) 10, 638--642 (1956). Roy. ]:)an. School of Pharm., Kopenhagen (Dgnemark).

2 j . Amer. chem. Soc. 42, 1043 (1920). a Analy~. Chemistry 28, 1318--1320 (1956). Sadolin & Hohnblad, Ltd., Kopen-

hagen (D~nemark).

440 Berieht: AnMyse organischer Stoffe

MOROA_~ 1, indeln er ein Gelnisch yon p-Chloranilin (I) und p-Chlor-phenyl-phospho- azo-p-chloranilid (II) (CI~C6H4--N:P- -NH--C6Ha- -CI ) auf die S~ure einwirken l~I3t. Der Fehler der Methode ist kleiner als • 1%. - - Aus/i~hrung. 1--2 mMole der zu untersuchendcn Saure werden gcnau eingewogen, je mMol der S~ure 10 Inl Toluol, 0,4 g I I und 0,8 g I zugegeben, ] � 8 9 Std nnter RiiekfluB gekocht, abge- kiihlt und 1,5 ml der , ,aktiven" L5sung (enth~lt das p-Chlor(36)-Anilid der ge- suchten Saure in Dioxan) hinzugefiigt. Man kocht nach Zusatz yon 10 In] Alkohol so lange, bis eine nahezu klare LSsung entstanden ist, dampft die organischen L5sungslnittel im Vakuuln ab, gibt 10 ml 4 n Salzsgure hinzu und filtriert die darin unlSsliehen Anilide ab. Von deln Inehrfaeh aus Alkohol umkristallisierten Anilid wird die spezifisehe Aktivitgt und daraus die vorhandene Menge der Sgure in dem zu untersuchenden Gemiseh ermittelt. - - 2 weitere Arten der Ausfiihrung der Be- stimlnung sowie die Analysenergebnisse Init Essigsgure, Essigsgureanhydrid, Bcnzoesgure und Stearinsgure sind im Original niiher beschrieben. H. MfkNZ~L

Ein konduktometrisches Best immungsverfahren yon Aminosiiuren und ihren Derivaten beschreibt M. PASCAL 2. Die Carboxylgruppen der Alninos~Luren ]assen sich bestilnlnen, wenn man zu einer konstanten Menge Natronlauge von bekannter NormalitY* nacheinander gelnesscne Volulnina (v) der Aminos/~urelSsung zusetzt und jedeslnal den Widerstand Inil~t. Tr~gt man dann die Kurve I/R = f (v) auf, erh/~lt man 2 Gerade, die sich iln Netltralisationspunkt schneiden. Auf diese Weise kann man auch die OH-Gruppe yore Tyrosin bestimmen. Mit neutraleln Kupfer- acetat an Stelle yon Natronlauge ]assen sich die u-Alninogruppen in analoger Weise auf Grund der Kupferkomplexbildung bestimlnen. Zu einer Bcstimmung benStigt man ~ 50 Ing Alninos~uren; der Fehler betr~gt 1--2~ . Zur Untersuchung gelangen Glycin, Alanin, Jt'thylolaminoessigs~iure, N-A'thyliithylolaminoessigs~iure, Sarcosin, Tyrosin, Glutaminsiiure und Asparagin. Die Analyse ist in gef~Lrbten und getriibten LSsungen sowie bei Anwesenheit organischer Substanzen (Gelatine) InSglieh. Auch Morpholon-(2) ist nach alkalischei" Hydrolyse dem Verfahren zug~Lnglieh. Betaine, Harnstoff und Lactame ]assen sieh nicht bestimmen. Aeylierung an der Aminogruppe unterdriickt die Komplexbfldung. E. MOLLEtr Wiirzburg

Eine Farbreaktion zur Identifizierung yon Phenylalanin auf Papierchromato- gralnmen geben A. E. PASlEKA und J. F. MOI~OAN a an. Die l~eaktion beruht auf der Bfldung eines stabilen, intensiv blauen Farbkomp]exes mit Ninhydrin bei naeh- fo]gender Behandlung mit sehwachen Alkalien. Auch wenn sieh Phenylalanin (PA} yon anderen Aminosi~uren wie Valin und den Leucinen nicht scharf trennen la2t, ist die Identifizierung durch die spezilisehe Reaktion InSglich. Von anderen unter~ suchten bio]ogischen Substanzen, Vitaminen, Purinen, Pyrimidinen und Amino- sauren gibt nur Tyrosin eine ahnlich Reaktion. Einige ausgetestete PA-Derivate und PA-Dipeptide geben die Reaktion nicht. In Aminosauregemischen lassen sich 10/~g PA noch n a c h w e i s e n . - Aus/4hrung. Die Papierchromatogramme (Whatman NI'. 1, 4, 3 MM oder Seh. u. Sch. 597 und eins der iiblichen L5sungsmiftelgemisehe) werden Init 0,2 oder 0,4%iger Ninhydrinl5sung in wassergesi~ttigtem n-Butanol bespriiht und 5 Inln bei 110 ~ C getrocknet. Dann taucht man die Streffen in eine schwach alk~lische L6sung, etwa HANKS' L6sung ~ (eine modifizierte Tyrode-L6sung), 0,05 m Trispuffer (pit 9,0), 0,15--10%ige NafriumhydrogencarbonatlSsung oder

1 j . Amcr. chem. Soc. 68, 539 (1946). 2 Chim. analytique 38, 201--206 (1956). Univ. Hon~pellier (Frankreich). a Bioehim. biophysica Acta (Amsterdam) 19, 366--371 (1956). Dptm. National

Health, Welfare, Ottawa (Canada). 4 HANKS, J. H., u. R. E. WALLACE: Proc. Soc. exp. Biol. Hed. 71, 196 (1949).

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