Die papierchromatographisehe Trennung von Thiouracilderivaten

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454 Bericht: Spczielle analytische Methoden.

neben den Hydrazonen Hydroxylamin, Semicarbazid oder Thiosemicarbazid ent- stehen, die durch ihre charakteristischen Reaktionen nachgewiesen werden kSnnen. Die acetonische LSsung der Hydrazone gibt mit Kaliumhydroxyd bei I und I I I eine rote, bei II eine blaue F~rbung. Die 2,4-Dinitrophenythydrazine bilden sieh in fast quantitativer Ausbeute, so dal~ das Verfahren auch ffir quantitative Bestimmungen verwendet werden kann. A. KURTENACKER.

Die palaierchrematographische Trennung yon Thiouraeilderivaten beschreibt F. R E r ~ n T L 9 cm breites Whatman-Papier l~r. 1 wird so zugeschnitten, dai~ sich 3 cm untcr jcdem Startpunkt 2 mm breite und 1,5 cm lange Zungen befinden. Die alkoholischen LSsungen der Komponcnten werden in die in Abstandcn yon 3 cm markierten Startkreise yon 1,4 em Durchmesser, gegebenenfalls mehrmals nacheinander, aufgetragen, so dab sich je etwa 10 #g Substanz auf dem Papier befmdet. Das Papier wird mittels Drahthakchen so in einer Chromatographicr- kammer aufgehangt, da~ sieh die Papierzungen noeh auBerhalb einer Sehale mit der Entwicklungsflfissigkeit, einer Mischung yon Benzol-96~ ~thanol (16: 6) befinden. Durch gleichzeitiges Einbringen eines mit Ammoniak getrankten Glas- wolleknauels wird die Atmosphare in der Kammer mit NH 3 gesattigt. Der Glas- deckel der Kammer, dutch dessen Bohrung ein mit einem Gummistopfen einge- pal3ter Glasstab eingeffihrt ist, wird mit Vaseline dieht gesehlossen. Naeh einigen Stunden wird mi t Hilfe des Glasstabes der Papierstreifen so verschoben, dal3 die Papierzungen in die Entwieklungsflfissigkeit tauchen, und die Chromatographierung bci 20 n= 2 ~ C 4--6 Std lang durchgeffihrt, bis die LSsungsmittelfront 25 30 cm fiber die Startlinie gestiegen ist. Das getrocknete Chromatogramm wird mit dem unten angegebenen Reagens besprfiht. - - Die besprfihten Stellen werden in einem mit Uhrglas bedeckten hohen Becherglas, auf dessen Boden eine feuchte Zellstoffschicht liegt, durch Erwarmen auf 80 ~ C entwickelt. Nach 5 10 rain erscheinen auf rSt- lichbraunem Grund blaBgrfine bis blaue Flecken. Die un~ersuehten Substanzen zeigen folgende Rf-Werte und Farben: 6-Amino-2-Thiouracil (Th) 0,079, blaugrfin; 6-Methyl-2-Th 0,221, blaugriin; 6-Propyl-2-Th 0,750, griinblau; Thioharnstoff 0,386, blau; Mercaptobenzimidazoldimethylol 0,95, braungrfin. Spri~hreagens. 1VIan 15st 25 g Trichloressigsaure p. a. in 50 ml Wasser, 40 mg gctrocknetes Ruthenium- ehloridtrihydrat p. a. in 1 ml Wasser, gieBt die LSsungen zusammen und bewahrt 24 Std im Dunkeln auf. Das Reagens ist 3 4 Wochen lang haltbar. K. SSLLNER.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h c l ~ e t h o d e n .

Bestimmung der J o d z a h l y o n Phospholipiden. C. H. LEA und D. N. I:~ttODES 2 stellten vergleichende Untersuehungen fiber die Anwendbarkeit der •ethode yon ]~[. YASUDX a (einer Mikromodifikation des Verfahrens yon R O S E N M U ~ D - I ~ ] ~ ) und der Methode yon WIJS an. Es ergab sich, dal3 die 1VIakromethodc nach RosEn- ~ u ~ I ) - K v ~ bei reinem Methyloleat um 2%, bei Linoleat und Linolenat bis zu 5 und 10% zu niedrige Jodzahlen liefert. Bei Anwendung der YASVDA-Arbeitsweise betragen die Abweichungen sogar 4--14%. Bei natfirlichen Phospholipiden, beson- ders tierischen Ursprungs, mit betr~ehtlichen l~Iengen an hSher ungesgttigten Fett- siiuren, findet man nach YASU])A h~ufig viel zu niedrige Jodzahlen. Es ist daher nicht einzusehen, weshalb diese der 1VIethode yon W~zs (oder H ~ v ~ ) , dercn Ergebnisse

1 Mikrochim. Acta (Wien) 1954, 219--222. II. ivied. Univ.-Klinik, Wien. Analyst (London) 79, 304-305 (1954). Univ. Cambridge (England).

3 j . biol. Chemistry 94, 401 (1953).

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