DIE REFORMAUSWIRKUNGEN DES NEUEN BBIG · 2021. 3. 3. · 4. AUSWIRKUNG IM PRÜFUNGSWESEN...

1Francisco Rivera / FRC Personalservice

Virtuelle AusbilderInnen-Tagung der IG BCE Teil 2Donnerstag, 15.10.2020 18:00 Uhr

DIE REFORMAUSWIRKUNGEN DES NEUEN BBIG

Auswirkungen des BBiGMoG

1. Ausgangslage

2. Neuregelungen im BBiG

3. Auswirkungen auf die duale Ausbildung

4. Auswirkungen im Prüfungswesen

5. Prüferdelegation

6. Erfahrungen in der Umsetzung

ÜBERSICHT

AUSWIRKUNG DES BBIGMOG

1. Ausgangslage

Gute Ausgangslage

• National und International genießt die duale Ausbildung in Deutschland eine hohe Wertschätzung

• 74 % der Ausgebildeten wurden 2017 nach Ihrer Dualen Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen (höchster Wert seit 2000)

• EU weit haben junge Menschen in Deutschland das geringste Risiko arbeitslos zu werden

AUSGANGSLAGE

Berufsbildungsgesetz

• BBiG regelt Berufsausbildungsvorbereitung, duale Berufsausbildung, berufliche Fortbildung und Berufliche Umschulung

• BBIG stammt aus 1969

• Novellierung 2005

• Anrechnung beruflicher Vorbildung

• Zulassung Vollzeitschulischer Absolventen zur Kammerprüfung

AUSGANGSLAGE

Novellierung

• Modernisierung des Prüfungswesen

• Einführung gestreckter Abschlussprüfungen

• Einbeziehung gutachterlicher Stellungnahmen

• Teile der Ausbildung im Ausland durchführen• Rahmen zur Verbundausbildung• Möglichkeit der Teilzeitausbildung• Optimierung der Gremien des BIBB

AUSGANGSLAGE

Evaluation

• Evaluation des BBIG von 2013-2016

• Evaluationsbericht:

• BBIG hat sich grundsätzlich bewährt

• Sinnvolle Optimierungsmöglichkeiten erkannt

• Mit dieser Maßnahme die erkannten Optimierungen umgesetzt

• Gleichzeitig Reaktion auf aktuelle Trends in der Beruflichen Bildung eingehen

AUSGANGSLAGE

Ziele der BBIG Novellierung

• Transparente berufliche Fortbildungsstufen

• Verankerung Mindestausbildungsvergütung

• Verbesserung der Rahmenbedingungen

• Sicherung von Fach- und Führungskräftenachwuchs für die Wirtschaft

• Steigerung de Attraktivität der dualen Berufsausbildung

AUSGANGSLAGE

Ziele der BBIG Novellierung

• Erhöhung der Flexibilität für unterschiedliche Familien und Lebenssituationen

• Abbau vermeidbarer Bürokratie

• Modernisierung der Prüfungsverfahren

• Verbesserung der Zusammenarbeit der Zuständigen Stellen

AUSGANGSLAGE

2.1 Neuerungen im BBiG

2.1 NEUERUNGEN IM BBIG

MindestvergütungModernisierung der Ausbildung

Differenzierung der Aufstiegsfortbildungen

Anpassungen im Prüfungswesen

Regelungen der Zusammenarbeit

2.2 Indirekte Auswirkungen auf den Betrieb / die zuständige Stelle

§ 4 Abs. 4 Anerkennung von Ausbildungsberufen

Klarstellung, dass bei Aufhebung oder Änderung der Ausbildungsordnung für bestehende Ausbildungsverhältnisse die Vorschriften anzuwenden sind, die bis dahin gegolten haben,

es sei den die neue Verordnung sieht etwas anderes vor

2.2 INDIREKTE AUSWIRKUNGEN

§ 5 Abs. 1 Ausbildungsordnung

Bei der Festlegung der Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach Satz 1 Nummer 3 (Beschreibung der Mindestanforderungen)

ist insbesondere die technologische und digitale Entwicklung zu beachten

= Grundlage zur Modernisierung der Standard - Berufsbildpositionen

§ 5 Abs. 2a Ausbildungsordnung

zukünftige Ausbildungsordnungen können bei 3- oder 3,5-jährigen Ausbildungsberufen mit gestreckter Abschlussprüfung regeln:

Erwerb des Abschlusses des zweijährigen Ausbildungsberufsbei mindestens ausreichender Prüfungsleistung im ersten Teil der gestreckten Abschlussprüfung,(eines auf den 2 Jährigen Beruf aufbauendem Ausbildungsberuf)

wenn die Abschlussprüfung des drei-/dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufs nicht bestanden wurde

§ 5 Abs. 2b Ausbildungsordnung

zukünftige Ausbildungsordnungen können bei 3- oder 3,5-jährigen

Ausbildungsberufen mit gestreckter Abschlussprüfung regeln:

Befreiung vom ersten Teil der gestreckten Abschlussprüfung in

einem drei-/ dreieinhalbjährigen Ausbildungsberuf,

wenn der zweijährige Ausbildungsberuf erfolgreich

abgeschlossen ist

2.2 Fragen ?Anerkennung

Anrechnung AP IAnrechnung zweijähriger Beruf

2.3 Differenzierung der Aufstiegsfortbildungen

2.3 DIFFERENZIERUNG DER AUFSTIEGSFORTBILDUNG

Fortbildung der höherqualifizierenden

Berufsbildung

Anpassungsfortbildung 1. Stufe

2. Stufe

3. Stufe

Berufsbildung

Anpassungsfortbildung

2. Stufe

3. Stufe

Geprüfter Berufsspezialist

Berufsbildung

Anpassungsfortbildung

3. Stufe

Geprüfter Berufsspezialist

Bachelor Professional

Berufsbildung

Anpassungsfortbildung Geprüfter Berufsspezialist

Bachelor Professional

Master Professional

2.3 Fragen ?Aufstiegsfortbildung

3. Auswirkungenauf die duale Ausbildung

3.1 Ordnung der Berufsausbildung3.2 Ordnung zum Ausbildungsverhältnis3.3 Organisation der Berufsausbildung

§ 7 Abs. 2 Anrechnung beruflicher Vorbildung

3.1. ORDNUNG DER BERUFSAUSBILDUNG

Ist keine Rechtsverordnung des Landes vorhanden, kann die Zuständige Stelle im Einzelfall entscheiden. Anrechnungszeitraum in ganzen Monaten und durch sechs teilbar.

§ 7a Abs. 1-4 Teilzeitausbildung

3.1. ORDNUNG DER BERUFSAUSBILDUNG

Vertragliche Regelung notwendig

Bestimmter Zeitraum

Komplette Ausbildung

max. 50%

Tag / Woche

Automatische Verlängerung der Ausbildung bis max. Ausbildungszeit x 1,5

§ 13 Nr. 7 Verhalten während der Berufsausbildung

3.2. REGELUNGEN ZUM BERUFSAUSBILDUNGSVERHÄLTNIS

elektronischschriftlich

Formaler Aspekt des Ausbildungsnachweises

§ 14 Abs. 1 Berufsausbildung

Kostenlos zur Verfügung zu stellen

§ 14 Abs. 2 Berufsausbildung

Auszubildende anhalten

Ausbildungsnachweis

Nachweis ist am

Arbeitsplatz zu führen

regelmäßig durchzusehen

§ 15 Abs. 1 Freistellungspflicht des Ausbildenden

Beschäftigungsverbot von Auszubildenden vor einem vor 09:00 Uhr beginnenden Berufsschulunterricht

Freistellung von Auszubildenden

❖ Teilnahme am Berufsschulunterricht

❖ 5 Stunden am Tag

❖ 25 Stunden an 5 Tagen (Block)

Freistellung von Auszubildenden

❖ Teilnahme an Prüfungen außerhalb des Betriebes

❖ Arbeitstag vor der schriftlichen Prüfung

§ 15 Abs. 2 Anrechnung der Berufsschulzeiten

Als Ausbildungszeit zu bewerten:

❖ Berufsschulunterrichtszeiten

❖ Prüfungszeiten

❖ und Ausbildungsmaßnahmen außerhalb des Betriebes

Anrechnung

❖ Berufsschultage (mind. 5 Stunden)

❖ Tag vor der schriftlichen Prüfung

sind mit der durchschnittlichen täglichen Ausbildungszeit zu bewerten

Anrechnung

❖ Berufsschulwoche (mind. 5 Tage mit jeweils mind. 5 Stunden)

sind mit der durchschnittlichen wöchentlichen Ausbildungszeit zu bewerten

§ 17 Abs. 2 Vergütungsanspruch und Mindestvergütung

Gesetzliche Untergrenze für

Ausbildungs-vergütungen

Definition der Angemessenheit

einer Ausbildungs-

vergütung

Vergütungs-anspruch

1. Abj. 2. Abj. 3. Abj. 4. Abj.

2020 515,00 € 607,70 € 695,25 € 721,00 €

2021 550,00 € 649,00 € 742,50 € 770,00 €

2022 585,00 € 690,30 € 789,75 € 819,00 €

2023 620,00 € 731,60 € 837,00 € 868,00 €

§ 76 Abs. 3 Überwachung der Berufsbildung

3.3. ORGANISATION DER BERUFSAUSBILDUNG

Auslandsaufenthalt

❖ max. 25% der Ausbildungszeit

❖ Bis max. 8 Wochen

Kein neuer betrieblicher Ausbildungsplan nötig

4. Auswirkung im Prüfungswesen

§ 37 Abs. 3 Abschlussprüfung

4. AUSWIRKUNG IM PRÜFUNGSWESEN

❖ Ausweisung auf Antrag des Prüflings

❖ Nachweis beim Beantragen vorlegen

§ 39 Abs. 2 Prüfungsausschüsse, Prüferdelegation

❖ Zuständige Stelle errichtet Prüfungsausschüsse zur Durchführung der Abschlussprüfung

❖ Prüfungsausschüsse oder Prüferdelegationen nehmen die Prüfungsleistung ab

❖ Einsatz von Gutachter für einzelne, nicht mündliche Prüfungsleistungen können eingesetzt werden

§ 40 Abs. 4 Zusammensetzung, Berufung

Weitere Prüfende können berufen werden

❖ Beschränkt auf bestimmte Prüf- und Fachbereiche

❖ Max. 5 Jahre

❖ Paritätische Besetzung

Information der Vorschlagsberechtigte

❖ Anzahl und Größe der Ausschüsse

❖ Anzahl der weiteren Prüfenden

❖ Berufene Prüfende(PA, Stellvertretung, Delegation)

Tätigkeit ist ehrenamtlich

❖ Entschädigung für Zeitversäumnis gemäß

❖ § 16 Justizvergütungsgesetz

Aktuell 6 € / Stunde

§ 40 Abs. 6a Zusammensetzung, Berufung

Prüfende sind freizustellen

❖ es zur ordnungsgemäßen Durchführung erforderlich ist

❖ wichtige betriebliche Gründe nicht entgegenstehen

§ 42 Abs. 1 Beschlussfassung

Gesetze §§§

Prüfungsausschuss beschließt über:

❖ die Noten zur Bewertung einzelner Prüfungsleistungen, die er selbst abgenommen hat

❖ die Noten zur Bewertung der Prüfung insgesamt sowie

❖ das Bestehen oder Nichtbestehen der Abschlussprüfung

Sind verschiedene Prüfungsleistungen derart aufeinander bezogen, dass deren Beurteilung nur einheitlich erfolgen kann,

so müssen diese Prüfungsleistungen von denselben Prüfenden abgenommen werden.

Antwort-Wahl-Aufgaben:

❖ Paritätisch erstellte Aufgaben

❖ können automatisiert ausgewertet werden

❖ Ergebnisse einheitlich festgelegt

❖ Ergebnis muss vom Prüfungsausschuss

übernommen werden

Prüfungsausschuss / Prüferdelegation

einvernehmlich

delegieren

Zwei Prüfer (selbständig und unabhängig)

❖Abnahme und Bewertung

❖ einzelner schriftlicher

❖ sonstiger Prüfungsleistungen

(keine Anwesenheit des PA erforderlich)

Abweichung desGesamtergebnis der

Prüfer < 10%

Mittelwert

Abweichung desGesamtergebnis der

Prüfer > 10%

Entscheidung

Die abschließende Bewertung kann vom Prüfungsausschuss nicht mehr verändert werden.

4. Fragen ? Zeugnis

Errichtung von PAEhrenamtBeschlussfassung durch zwei Prüfer

5. Prüferdelegation

§ 39 Abs. 2 Prüfungsausschüsse, Prüferdelegation

5. PRÜFERDELEGATION

❖ Zuständige Stelle errichtet Prüfungsausschüsse zur Durchführung der Abschlussprüfung

❖ Prüfungsausschüsse oder Prüferdelegationen nehmen die Prüfungsleistung ab

❖ Einsatz von Gutachter für einzelne, nicht mündliche Prüfungsleistungen können eingesetzt werden

Prüferdelegation

§ 42 Abs. 2 Zusammensetzung: gleiche Regeln wie für den PA

Prüferdelegation:

❖Mindestens 3 Mitglieder

❖Drittelparität (AG, AN, Lehrer)

❖Mitglieder haben Stellvertreter

❖ Eignung und Sachkunde in den Prüfenden Gebieten

❖Beschlussfähigkeit (Mehrheit)

Prüferdelegation:

❖Mitglieder des Prüfungsausschusses

❖ deren Stellvertreter/innen

❖ sowie weitere Prüfer

Die zuständige Stelle hat vor Beginn der Prüfung über die Bildung von Prüferdelegationen, über deren Mitglieder sowie über derenStellvertreter und Stellvertreterinnen zu entscheiden.

Delegation 1

Delegation 2

Delegation 3

Generelle Betrachtung der Prüferdelegation

• Nach einvernehmen mit der Zuständigen Stelle der PA Delegation(en) einsetzten.

• Wer in dieser Delegation mitwirkt kann vom Prüfungsausschuss nicht bestimmt werden.

• Delegation wird von der zuständigen Stelle benannt

Generelle Betrachtung der Prüferdelegation

• Keinen Einfluss hat dann der Prüfungsausschuss auf den Ablauf noch auf die Bewertung der Prüfungsergebnisse

• Für den Ablauf ist die zuständige Stelle verantwortlich

• Für das Gesamtergebnis steht der Prüfungsausschuss in der Verantwortung

6. Erfahrungen in der Umsetzung ?

6. ERFAHRUNG EN IN DER UMSETZUNG

❖ IHK hat über die umgesetzten Neuerungen informiert?

❖ Neue Prüfungsordnung ist vorhanden und bekannt?

❖ Weitere Fragen?

Nächste Online-AusbildertagungDonnerstag 22.10. 18:00 Uhr

Die neuen Standardberufsbildpositionen

VIELEN DANK

FÜR EURE

AUFMERKSAMKEIT

DIE REFORMAUSWIRKUNGEN DES NEUEN BBIG · 2021. 3. 3. · 4. AUSWIRKUNG IM PRÜFUNGSWESEN...

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