Die Welthandelsordnung. Das GATT General Agreement on Tarifs and Trade 1.1.1948 in Kraft Provisorium...

Preview:

Citation preview

Die Welthandelsordnung

Das GATT

General Agreement on Tarifs and Trade 1.1.1948 in Kraft Provisorium für gescheiterte ITO

J.M. Keynes Ablehnung: USA

Prinzipien des Gatt

Liberalisierung Nicht-Diskriminierung

Meistbegünstigungsprinzip Inländergleichbehandlung

Reziprozität

GATT Runden

Verhandlungsrunde Zeitraum Schwerpunkt

1 bis 5 Bis 1962 Zollabbau

GATT Runden

Verhandlungsrunde Zeitraum Schwerpunkt

1 bis 5 Bis 1962 Zollabbau

6 (Kennedy) 1964-67Zollabbau, Anti-Dumping Code

GATT Runden

Verhandlungsrunde Zeitraum Schwerpunkt

1 bis 5 Bis 1962 Zollabbau

6 (Kennedy) 1964-67Zollabbau, Anti-Dumping Code

7 (Tokio) 1973-79Neuer Anti-Dumping Code, Subventions Code

GATT Runden

Verhandlungsrunde Zeitraum Schwerpunkt

1 bis 5 Bis 1962 Zollabbau

6 (Kennedy) 1964-67Zollabbau, Anti-Dumping Code

7 (Tokio) 1973-79Neuer Anti-Dumping Code, Subventions Code

8 (Uruguay) 1986-93

Liberalisierung des Agrarhandels, Einbezug v. Dienstleistungen und geistigem Eigentum

Das Ergebnis: Der US-Zollsatz

WTO

World Trade Organisation (seit 1.1.1995) GATT geht Ende 1995 in WTO auf Unterschiede:

Völkerrechtlich eigenständig (UN-Sonderorganisation, Sitz in Genf)

Umfasst zusätzlich zu Waren auch Dienstleistungen (GATS, zahlreiche Ausnahmen von

Meistbegünstigung) und handelsrelevante Aspekte geistigen Eigentums (TRIPS)

WTO-GATT

Umfassendere und automatischere (d.h.verbindlichere) Konfliktregelungs-mechanismen 167 Fälle bis 1999 (GATT 300, 1948-1994) Panels

Schlichten Erlauben Vergeltungszölle (asymmetrische Wirksamkeit!)

www.wto.org

WTO Organisation

H an d e lsp o lit is ch es P rü fo rg an(Trad e P o lic y R eview B od y)

R a t fü r H an d e l m it W aren(G A TT,

P ro toko ll d e r U ru g u ay R u n d e)

R at fü r H an d e l m it D ien s tle is tu n g en(G A TS ,

G en era l A g reem en t on Trad e in S ervices )

R a t fü r h an d e lsb ezog en e g e is t ig e E ig en tu m srech te(TR IP S

Trad e re la ted A sp ec ts o f In te llec tu a lP rop erty R ig h ts )

A llg em ein er R a t(G en era l C ou n c il)

S tre itb e ileg u n g sorg an(D isp u te S e tt lem en t B od y)

M in is te rtre ffena lle 2 Jah re

zu le tz t in S ea tt le

Eine andere Stimme

UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) Diskussionsforum, Forschungspool Traditionell eher handelskritisch www.unctad.org

Prinzipien des Gatt

Liberalisierung Nicht-Diskriminierung

Meistbegünstigungsprinzip Inländergleichbehandlung

Reziprozität

Ausnahmen: Bereiche

Agrarbereich Textilbereich

(Multifaserabkommen/Weltextilabkommen)

Ausnahmen: „Nicht-ökonomische „ Gründe

Artikel 20 und 21: Protektion aus nicht –ökonomischen Gründen Leben & Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen Schutz des nationalen Kulturgutes Erhaltung erschöpfbarer Ressourcen Nationale Sicherheitsinteressen

Wichtig: Schutz der Inländer, nicht des Rests der Welt!

Ausnahmen: Regeln

Keine Meistbegünstigung bei:FTA, CU (Art.24)Handelspräferenzen gegenüber

Entwicklungsländern Z.B. APS der EU, Lomé

Möglichkeit, neue Zölle zu erheben beiDumping (Art 6)Ausgleichszölle bei Exportsubventionen (Art 16)

Exportsubventionen

Arten: Beihilfen Steuererleichterungen Zinsvergünstigungen Verlustübernahme

Problem: Unterscheidung von Exportsubventionen und „heimischen Subventionen“ Z.B. zur Beschäftigungssicherung

Dumping: Definitionen

Niedrigerer Preis als Grenzkosten ? Sporadisches Dumping:

Überschüsse werden verbilligt abgegeben („Winterschlussverkäufe“)

Aggressives Dumping Preis unter Grenzkosten als Mittel im

Verdrängungswettbewerb

Dumping: Definitionen (Forts.)

Niedrigerer Preis als im Heimatmarkt (= WTO Def.)

Dauerhaftes Dumping: Preis über Grenzkosten Internationale Preisdifferenzierung Grenzerlös = Grenzkosten

Sozial- und Umweltdumping ?

Dumping: EU Verfahren

Tatbestand? Bedeutende Schädigung? Kausalität? Strafzoll im Europäischen Interesse? Pro Jahr 30-40 Verfahren

WTO Regeln: Anti-Dumping Zölle

Verhältnismäßigkeit (Dumpingspanne abgeschöpft)

Befristet: Sunset-Clause (5 Jahre)

US-Verfahren

Niedrigste Preise (nicht Durchschnittspreise)

Anti-Dumping Zoll kann praktisch nur mit Zustimmung des Klägers rückgängig gemacht werden

Aktuelle Fragen

Aktuelle

Missbrauch der Dumpingregel?

Verfahren der Feststellung von Dumping nicht hinreichend geklärt

Missbrauch gegen unliebsame Konkurrenz v.a. aus Entwicklungs- Transformationsländern

Das GATS

Was sind Dienstleistungen ? Wie werden sie international gehandelt?

(„Modes“)1. grenzüberschreitende Lieferung (z. B. Call Centers)2. Konsum im Ausland (z.B. Tourismus)3. Bereitstellung im Inland durch ausländischen

Anbieter (z.B. private Universität)4. Zeitweilige Migration von Dienstleistungsanbietern

Grundstruktur GATS

Gleiche Prinzipien wie GATT „Bottom –Up“ Ansatz: Länder legen selbst fest,

welche Dienstleistungssektoren sie diesen Prinzipien unterwerfen

„GATS der verschiedenen Geschwindigkeiten“ , z.B. zur Inländergleichbehandlung und Nichtdiskriminierung bei öffentlichen Aufträgen (EU, USA, Japan)

Problematik 1

Eingrenzung staatlicher Regulierungshohheit ? Ausnahme von Liberalisierungsgebot (Art 1, 3):

Dienstleistungen die „in Ausübung hoheitlicher Gewalt erbracht“ werden

Schutz nur möglich wenn die jeweilige Dienstleistung „weder zu kommerziellen Zwecken, noch im Wettbewerb mit einem oder mehreren Dienstleistungserbringern erbracht wird.“

Interpretation?

Problematik 2

Entscheidungsstruktur: Konsensprinzip, aber Aufgrund der Kosten der Vertretung und

Verhandlung: Verhandlungsmacht bei den großen 3 plus einiger „strategischer“ Entwicklungsländer

Geringer Öffentlichkeitsgrad von Entscheidungsprozessen

Weitere Umgehung der Legislativen ?

Tendenz ?

Liberalisierungsdruck bei schleichendem nationalen Souveränitätsverlust?

Recommended