Distanzritt Rund ume...

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Distanzritt Rund ume WisebärgUH. Die Sonne machte sich noch rar amSamstagmorgen, als in Rünenberg nachund nach die gemeldeten 38 Distanzrei-ter aus der ganzen Schweiz eintrafenund vom Organisator Roger Maurerund seinen 26 Helfern empfangen wur-den. Da der Anlass auch als «Champi-onnat d’endurance romand 2010» galt,war eine ganze Gruppe aus der wel-schen Schweiz angereist. Auch dieBündner mussten früh aufstehen. Inden dazwischenliegenden Kantonenhat es sich in den vergangenen 3 Jahrenherumgesprochen, dass hier ein gemüt-licher, familiärer Anlass angebotenwird in einer interessanten Gegend,wenn auch recht anspruchsvoll von derStrecke her. Nach der langen Fahrtdurften sich die Pferde, vorerst einmaldie Beine vertreten und ein paar Gras-halme zupfen. Anschliessend wurdensie von den Tierärzten untersucht aufihren Gesundheitszustand, samt Vor-traben. Wer das OK bekam, machte sichzusammen mit Pferd und Groom (Be-treuungsperson, meist aus Familien-mitgliedern oder Freunden bestehend),auf den Weg zum Startplatz bei derWaldhütte Rünenberg. Ein zähes Völk-lein, denn niemand murrte, so schwerbeladen mit Futter, Sattelbock, Kesseln,Schwämmen, Flüssigem und weiteremZubehör, die 1 km lange Wegstrecke zuFuss zurückzulegen. Man betrachtete esals Aufwärmen für die 32 km langeWettkampfstrecke mit gesamthaft1200 m Rauf-und-runter-Höhenun-terschied. Dazu braucht es eine guteKondition der Pferde und gute Kennt-nisse ihrer Reiter über deren Möglich-keiten. Der Ritt, der tatsächlich um denWisenberg herumführte, soll nämlichnicht möglichst schnell absolviert wer-den, sondern gut eingeteilt in langsameund schnelle Schrittphasen mit vorge-schriebener Durchschnittsgeschwin-digkeit und eine Minimalzeit von rund

2½ Std. nicht unterschreiten. Ein sol-cher EVG (Endurance mit vorgeschrie-bener Geschwindigkeit) ist im Ver-gleich zu den meist über längere Stre-cken führenden Distanzrennen pferde-schonender.

Dass diese Pferdewettkampf-Sport-art bis ins höhere Alter bei gutem Trai-ningszustand beider Sportpartner aus-geübt werden kann, zeigte sich am ältes-ten Teilnehmer, Nik Streiff (75) ausPfaffhausen,dersich,dankseinerErfah-rung und seinem nicht nur wunderschö-nen, sondern auch gut trainierten 15-jährigen Araber-Schimmelwallach Nar-vik lll, gut zu behaupten wusste nebenden jüngsten und jüngeren Konkurren-tInnen. Zwar zeigte er Zeichen der Mü-digkeit, als er ins Ziel galoppierte, hatteer sich doch verritten, wie auch andereTeilnehmer, wegen teilweise schlechtlesbarer Wegmarkierungen durch Blät-terfall, und anschliessend die Zeit wie-der einholen müssen. Immerhin reichtees trotzdem für den 13. Rang. Zurück

von der Anstrengung werden die vier-beinigen Sportpartner abgekühlt, ge-trocknet, gefüttert und getränkt, bevorsie wieder von den Veterinären unter dieLupe genommen, resp. das Stetoskopangesetzt wird um Allgemeinzustand,Puls, Atmung, Schleimhäute, Haut undGang zu kontrollieren. Der niedrigstePuls ergibt mit den anderen Faktorenund der gewünschten Zeit zusammendie Punktezahl, die die Rangliste ergibt.Alle Angereisten zeigten sich begeistertüber die abwechslungsreiche Land-schaft, deren Herbstkleid sich in der in-zwischen strahlenden Sonne in allenFarben präsentierte. Roger Maurer undseine Helfer hatten mit der Organisationund der arbeitsintensiven Vorbereitungein echtes Bedürfnis abgedeckt, zu die-ser Jahreszeit einen Wettkampf anzu-bieten, der nicht nur von Araberpfer-den, sondern auch von einheimischenRassen wie Freibergern und Haflingern(dabei ein 22-jähriger) bestritten wer-den kann.

Zu zweit wird gestartet. Vorn der Baselbieter Pascal Geyer und auf dem Araber-schimmel der älteste Teilnehmer, Nik Streiff (75) aus Pfaffhausen. FOTO: U. HANDSCHIN

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