Dr. med. Viktor Meyer Praxis für Psychiatrie, Psychotherapie und Supervision, Zürich

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Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie sein in der Schweiz des Jahres 2013: Historisches Privileg einer aussterbenden Spezies. Dr. med. Viktor Meyer Praxis für Psychiatrie, Psychotherapie und Supervision, Zürich. - PowerPoint PPT Presentation

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Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie sein in der Schweiz des Jahres 2013:

Historisches Privileg einer aussterbenden Spezies.

Dr. med. Viktor MeyerPraxis für Psychiatrie, Psychotherapie und Supervision, Zürich

Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte mit Hauptfachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie im ambulanten Sektor; 2012

Daten FMH Graphik Viktor Meyer

Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte mit Hauptfachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie im ambulanten Sektor; 2012

Daten FMH Graphik Viktor Meyer

DodoMauritius, bis 1693

Nachwuchsmangel:

Es gibt immer weniger junge Schweizer Ärztinnen und Ärzte, die FA Psychiatrie

und Psychotherapie werden wollen.

Wieso?

Task Force Nachwuchsmangelder SGPP

• Daniel Bielinski SVPC, Vorstand SGPP• Erich Seifritz Prof. SVPC• Werner Strik Prof. SVPC• Katharina Eisenhart AA SVPA• Bet Frauenfelder AA SVPA• Jan Gysi OA• Denise Fels Niedergelassene• Viktor Meyer SKWF Niedergelassene

Umfrage der Task Force der SGPP

Auswertung Umfrage Nachwuchs: 14. 12. 2009 3

Bestandesaufnahme Weiterbildungsstellen/-kosten1. Weiterbildungsstellen per 1. Oktober 2009 (in Stellen-%)

26.9

72.4

0.0

37.9

72.9

0.0

35.7

105.3

0.0

350.3

424.0

200.0

759.7

824.2

500.0

790.3

882.3

600.0

ambulant

Mittel

SD

Median

51.7

112.2

0.0

26.7

64.0

0.0

89.0

113.4

0.0

283.3

333.6

200.0

847.1

602.3

900.0

1‘010.7

724.9

900.0

stationär

Mittel

SD

Median

Frühere WB-Stellenumgewan-delt in Psych-ologen

Frühere WB-Stellenumgewan-delt in Spitalfach-arzt

Vorübergehend besetzt mit Psychologen

Davon mit CH-Diplom

Besetzt mit Ärzten in WB

Total

Umfrage der Task Force der SGPP

Liebe Kollegin, lieber Kollege,Wie war Ihr Werdegang?

Mitgliederumfrage SAGP 2010

Aufwand der Weiterbildung Psychiatrie

Nach Martin Hatzinger, 2013

Eine multifaktorielle Genese

• Genau wie in unserem bio-psycho-sozialen Modell, nicht eine Ursache, sondern ein ganzes Netz von Einflussfaktoren.

• Es ist kein bisschen einfacher als diese Graphik, sondern sicher noch komplexer.

WAS TUN?

1Institutionen übernehmen einen Teil der WeiterbildungskostenZiel ca. Fr 5000/ Jahr

Wird bereits in vielen Kliniken umgesetzt.

2Anzahl Studienplätze erhöhen

Erfolgt 2009: 603 2010: 653 2011: 653 2013 : 713

3Engagement in Bezug auf die Prüfungsform des Numerus Clausus

Bisher chancenlos- Multiple Choice ist die einfachste und billigste Art der Zulassungsbeschränkung 2013: 3028 Anmeldungen für 713 Studienplätze

Zum Vergleich Zulassung zum Medizinstudium in der MCMaster University in Hamilton, Ontario, Kanada 2013

1400 Bewerbungen, 120 Studienplätze

Anforderungen für Bewerbung1.Drei Jahre Universitätsstudium

mit Durchschnitt mind 3.00 (von 4.00 maximal2. Medical College Admission test (MCAT)

dessen Anteil verbale Fähigkeiten besonders gewichtet3. Online-Test : Computer-based Assessment for Sampling Personal Characteristics CASPer ( misst interpersonale Fähigkeiten und Entscheidungsfindung) 4. Mehre hundert werden zum Interview eingeladen

Zum Vergleich Zulassung zum Medizinstudium in der MCMaster University in Hamilton, Ontario, Kanada 2013

Vorgehen: Zwei Gruppen werden zugelassen:

Auswahl 1: 32% Vornoten, 32% MCAT verbale Fähigkeiten, 32% CASPer, Ps 1% für Master, 4% für Ph.D

Auswahl 240% Multiple mini Interview score, 15% Vornoten, 15% MCAT verbale Fähigkeiten

5Studenten motivieren,FA Psy&Psy zu werden.

z.B.in Zürich: Psychiatrie als vorgezogene Weiterbildung im Mantelstudium möglich, etc.

6Qualität der Vorlesungen in Psychiatrie und Psychotherapie im Medizinstudium verbessern.

Bemühungen an allen Universitäten erolgreich.

7Tarifstruktur anpassen, Honorierung der Psychiatrie verbessern.

11Berufsbild klarer machen und publizieren, insbesondere die bio-psycho-soziale Sichtweise.

13Psychiatrie und Psychotherapie als integralen Teil der Medizin besser verankern.

12Stigmatisierung entgegenwirken

Die Weiterbildung zumFA Psy&Psy ist zu lang,

zu teuer und zu kompliziert

Kurz gefasstes Ergebnis der Umfrage der task force unter Assistenzärzten

9Weiterbildungskosten reduzieren.

SGPP schuf die Möglichkeit, bei ihrer Hausbank einen Kredit für Supervisons- und Selbsterfahrungskosten aufzunehmen.

Idee: Vorgezogene Praxisinvestitionen!

8Mehr praktische Skills in der Weiterbildung

• Verbesserung der Weiterbildung in “ Psychotherapie im engeren Sinne“

• Initiative durch Weiterbildungsverein der Psychiatrischen Chefärzte Zürich, Zentral- und Nordostschweiz (WBV).Ulrich Schnyder und Erich Seifritz

Kritik an der bisherigen Situation in der Psychotherapieweiterbildung

• zu lang• zu teuer• nicht klinisch anwendbar

• Verwirrende Differenzen zwischen Therapiemodellen• Keine Psychotherapie in der medizinischen Fakultät• Psychotherapie spielt in der Klinik keine Rolle

Common Factors

Common skills?

• Was tun alle Aerztlichen Therapeuten gleich oder ähnlich, unabhänging von ihrem therapeutischen Hintergrund, bei einem bestimmten klinischen Problem?

• Klinische Realität als integrierendes Prinzip

Prinzipien des Studiengangs in Aerztlicher Psychotherapie

1. Angebot in allen drei SGPP-anerkannten Therapiemodellen: psychoanalytisch, systemisch, verhaltenstherapeutisch

2. Selektion der geeignetsten Elemente für die Praxis durch Üben an praktischen Fällen in gemischten Gruppen

3. Verbindung mit der täglichen Arbeit durch Einbezug der Oberärzte

Was ist ärztliche Psychotherapie?

• Ärztliche Psychotherapie ist die Summe aller therapeutischen Techniken und Methoden, die sich in der Anwendung bei psychiatrischen Patienten bewährt haben, ist psychiatrische Psychotherapie.

10Weiterbildung vereinfachen und flexibilisieren.

SKWF und Vostande SGPP machten bereits enstprechende Schritte, Delegiertenvrsammlung zog nicht mit.

4Lernzielkatalog revidieren

Vorschlag de SKWFWeiterbildung flexibilisieren

• 2 Jahre stationäre Psychiatrie• 2 Jahre ambulante Psychiatrie• 2 Jahre wählbar aus

– Ambulante oder stationäre Psychiatrie – Klinische Somatik– Psychiatrische oder medizinische Forschung– Kinder und Jugendpsychiatrie

Das alles wird nicht genügen.

Altersstruktur der Ärztinnen und Ärzte mit Hauptfachgebiet Psychiatrie und Psychotherapie im ambulanten Sektor; 2012

Daten FMH Graphik Viktor Meyer

Umfrage der Task Force der SGPPBesetzung der Weiterbildungsstellen

Problem

• Viele der nicht-Ch-AA schliessen den FA nach den Kriterien ihres Ursprungslandes ab

• Meist mit weniger Weiterbildungsjahren-• Ohne Psychotherapieausbildung

(In den meisten EU-Staaten)

• Oder mit viel weniger Psychotherapie(z.B. in Deutschland)

Problem

• Anschliessend beantragen sie die Anerkennung ihres Diploms gemäss den bilateralen Verträgen, und erhalten die Berechtigung, wahlweise ihren heimatlichen Titel zu führen-

• Oder den Schweizer Titel: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH

Problem

Ergebnis: Es gibt in Zukunft zwei Arten von Titelträgern FA Psy&Psy:

1. Schweizer Absolventen der FA- Ausbildung mit hohem Aufwand und anspruchsvoller Psychotherapieausbildung

2. EU-stämmige Absolventen mit weniger Aufwand und fehlender oder eventuell nur minimaler Psychotherapieausbildung

WAS TUN?

Eine aktuelle Idee:

Schaffung eines Schwerpunktes Aerztliche Pschotherapie

Ein denkbares Modell•FA für Psychiatrie 5 Jahre•Abschluss mit FA-Prüfung 1. und 2. Teil•Während dieser Jahre Option des Beginns mit der Ausbildung in Psychotherapie wie heute•Abschluss des Schwerpunkts Psychotherapie nach frühestens 6 Jahren möglich, und erfordert die heutigen Stunden an Theorie, Supervision und Selbsterfahrung

•Es ist zu erwarten, dass Schwerpunkte früher oder später tarifwirksam werden.•Eine Übergangslösung für heutige Titelträger FA psy&Psy

Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Il Gattopardo

«Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna ce tutto cambi.»

Wenn wir wollen, dass alles so gut bleibt wie es ist, müssen wir alles ändern.

.

Ich danke Ihnen für ihr wohlwollendes Interesse und Ihr Mitmachen!

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