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Einführung in dieSprachwissen-
schaft4. Phonologie:
Silben und Wörter
Roland Schäfer
Nachspiel
Rückblick
Phonologie:Silben
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Literatur
Einführung in die Sprachwissenschaft4. Phonologie: Silben und Wörter
Roland Schäfer
Deutsche und niederländische PhilologieFreie Universität Berlin
Wintersemester 2018/201923. Oktober 2018
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Nachlese auf Nachfrage
Hören Sie sich bitte Sprachbeispiel 1 an…
Sprachbeispiel 2…
Sprachbeispiel 3…
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Literatur
Um welche Sprache handelt es sich?▶ einfache Antwort: Neuhessisch, Elsenfelder Dialekt▶ Aufnahmen der Wenker-Sätze 29, 18 und 38(Hausarbeit von Matthias B. Döring von 2004am Dt. Sprachatlas Marburg)
▶ schwierigere Frage: Ist das Deutsch?▶ Ist das ein deutscher Dialekt?▶ Ist das normgerechte deutsche Standard(aus)sprache?
▶ Soll die Linguistik ein grammatisches System entwerfen,das Dialekte usw. in die Beschreibung einschließt? Nein!
▶ Die Beschreibung von Dialekten geht extra.▶ Sonst müssten wir den Elsenfleder Dialekt und den Standardmit einem System beschreiben.
▶ Wo ist sonst die Grenze zwischen dem, was beschrieben soll,und dem, was nicht beschrieben werden soll?
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Literatur
Was ist der Standard und seine Funktion? (Deutschland)
Krech u. a. (2009: 7): Die Standardaussprache ist so vor allemdurch folgende Merkmale charakterisiert:▶ dialektneutral und enthält keine regional gefärbten umgangssprachlichenFormen
▶ überregional und in allen sozialen Gruppen verstanden…▶ besonders in offiziellen öffentlichen Situationen genutzt bzw. erwartet▶ in solchen Situationen prestigefördernd▶ phonostilistische Differenzierungen▶ kodifiziert und kann somit als explizite Norm regulative Funktionen erfüllen▶ Kodifikation berücksichtigt den erwarteten und den realen Sprechgebrauch▶ ständige Überprüfung des realen Sprachgebrauchs▶ in unterschiedlichem Maß verbindlich▶ Nichtbefolgung kann negative Sanktionen auslösen
Ohne Kodifikation gibt es keinen Standard.
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Literatur
Konkretes Problem: Braucht man gespanntes /ɛ/ undungespanntes /ɛ̆/?
vorne hintenzentral
hoch
tief
mittel
iy
ɪʏ
eø
ɛ
ɛ̆œ
a
ă
o
ɔ
u
ʊ
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Literatur
Standard-Käse
Hurra! In manchen Regionen ist das kein Problem!Wenn wir den Standard umbauen, kann /ɛ/ entfallen (immer /e/).
Ist denn nun [kɛːzə] oder [keːzə] Standard?
(Krech u. a. 2009: 642)
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Literatur
Wer darf das entscheiden?▶ In EGBD3 wird behauptet, wir hätten uns auf den Standard geeinigt.▶ Ist das im Sinn einer demokratischen Entscheidung gemeint? Nein!Gründe:▶ Kosten▶ Interesse der „Bevölkerung“▶ Kompetenz der „Bevölkerung“ (Register- und Regionalitätsbewusstsein)▶ absurde Frage: „Wie sagst du das im Standard?“
▶ Autoritäten (wie Krech u. a. 2009)?▶ Phonetiker*innen, Phonolog*innen, Sprechwissenschaftler*innen,Dialektolog*innen, Soziolinguist*innen usw.
▶ sorgfältige Beobachtung über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte▶ Urvater der Dialektologie: Georg Wenker (1852–1911),Sprachatlas Marburg (digital)
▶ erste Ausgabe von Krech u. a. (2009) von Eva-Maria Krech (*1931): 1964
▶ begrenzte sprachliche Erfahrung von Individuen▶ Demokratische Mehrheit würde wahrscheinlich nichtzu allgemeiner Akzeptanz führen!
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Was bedeutet eine Abstimmung im Seminar an der FU?
(Dialektkarte aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.)
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Ja, und? Student*innen sind doch jung und mobil!Herkunft der FU-Student*innen aus der Studie in Schäfer & Sayatz (2017):
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Erinnerung an letzte Woche: segmentale Phonologie
▶ Verteilungen: [zoːlə] vs. [ʃmɪs]▶ Neutralisierung:
▶ Weg [veːk], Weges [veːgəs]▶ Bock [bɔk], Bockes [bɔkəs]
▶ zugrundeliegende Formen und Strukturbedingungen▶ /an/⇒ [ʔan]▶ /oːnə/⇒ [ʔoːnə]▶ /e͡ɐt/⇒ [ʔe͡ɐt]
▶ Gespanntheit▶ phonologisches Merkmal: /ʃtɛlə/, /ʃtɛ̆lə/▶ überwiegend auch phonetisch: /mitə/, /mɪtə/▶ Kernwortschatz: entweder gespannt + betont + lang [ʔoːfən]oder ungespannt + kurz (und Betonung egal) [ʔɔfən]
▶ erweiterter Wortschatz: nur gespannt + betont⇒ lang: [ʔuʁaːn]▶ ungespannte Vokale: immer kurz: [fʏlt], *[fʏːlt]▶ gespannt = längbar und ungespannt = nicht längbar▶ /ə/ unbetonbar und damit unlängabr
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Literatur
Übersicht
▶ Silben als Organisationseinheiten für Segmente▶ Silben als Mund-Öffnen-Schließen▶ Sonorität als die diesem entsprechende phonologische Größe▶ Positionen in der Silbe und dort jeweils mögliche Segmente▶ Einsilbler, Zweisilbler und das Silbengewicht▶ Silbengelenke
▶ Literatur: Eisenberg (2013), Maas (2002)
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Bezug der Silbenphonologie zum Lehrberuf
Die Klatschmethode funktioniert nicht!
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Was sind Silben?
▶ genaue Definition schwierig▶ „rhythmische Einheiten“ (bzw. metrische Einheiten)
▶ rein phonologische Ebene zwischen Segment und Wort▶ eigene Regularitäten: Abfolge der Segmente
▶ nicht lexikalisch: [ʃtʏ͡ə.mɐ], [ʃtʏ͡ə.mə.ʁɪn]
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Sonorität und Sonoritätshierarchie
▶ Tag, Mund, Lob, Knack, grün, Klang, …
▶ Prototypisch:▶ Sprechwerkzeuge öffnen und schließen▶ Stimmton geht an und aus.
▶ unterschiedliche Öffnungsgrade bei Plosiven, Frikativen, Lateralen,Nasalen, Vokalen entsprechen ungefähr der Sonorität
minimal sonor PlosiveFrikativeNasaleLiquideVokalemaximal sonor
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Sonoritätskonturen
PFNLV
k
u:
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Literatur
Sonoritätskonturen
PFNLV
n
i:
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Sonoritätskonturen
PFNLV
k
n
i:
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Literatur
Sonoritätskonturen
PFNLV
d
ʁoː
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Sonoritätskonturen
PFNLV
ʃt
e:
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PFNLV
ʃn
e:
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Sonoritätskonturen
PFNLV
ʃp
ʁy:
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Sonoritätskonturen
PFNLV
ʔ
a
p
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PFNLV
ʔ
a
n
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Literatur
Sonoritätskonturen
PFNLV
ʔ
a
χt
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Literatur
Sonoritätskonturen
PFNLV
ʔ
al
m
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Literatur
Sonoritätskonturen
PFNLV
ʁa
ps
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Silbenstruktur, konstruiert am EinsilblerIm Einsilbler:▶ immer ein Vokal▶ immer mindestens ein Konsonant davor (ggf. [ʔ])▶ möglicherweise Konsonanten danach
Silbe
Anfangsrand
C C
Reim
Kern
V
Endrand
C C
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Extrasilbisch I▶ eingekreist: Verletzungen der Sonoritätskontur▶ Lösung: nicht i. e. S. Bestandteile der Silben▶ extrasilbische Konsonanten
▶ im Anfangsrand nur: /ʃ/▶ im Endrand nur: /s/ und /t/▶ nur alveolare Obstruenten (im weiteren Sinn)
▶ Ist ein Segement extrasilbisch, sind es auch alle folgenden:
PFNLV
h
ɛ͡ə
ps
ts
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Silbenstruktur mit Extrasilbizität
PFNLV
ʃt
ʁɔ
l
ç st
Silbe
Anfangsrand
X C C
Reim
Kern
V
Endrand
C C X X X
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Was wo steht: Anfangsrand(1) Simplex
a. Po, Bau, Tau, Deich, Kuh, Gangb. Fee, Weh, Schuh, Hau, Sau, Jochc. Mond, Nachtd. Lied, Reh
(2) Duplexa. Qualb. Knie, Gnuc. Pracht, Bräu, Trank, Dreh, Krach, Grindd. Fracht, Wracke. Platz, Blau, Klang, Glasf. Floh
(3) Mit extrasilbischem Konsonantena. Span, Stau; Spruch, Streich; Splissb. Schwundc. Schmach, Schneed. Schlauch, Schrank
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Was wo steht: Endrand, duplex
(4) Abt, Akt
(5) Haft, Knast, Acht
(6) a. Bank, Rang(?), Hanf, Mensch, Gansb. Lump, Ramsch, Wams
(7) a. Korb, Ort, Mark; Alp, Halt, welkb. Hort, Dorsch, Lurch; Welt, falsch, Milchc. Darm, Kern; Qualm, Köln
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Prototypische komplexe Ränder
Der prototypische komplexe Anfangsrand besteht auseinem Obstruenten gefolgt von einem Liquid.
Der prototypische komplexe Endrand besteht auseinem Liquid gefolgt von einem Obstruenten.
Prototypischer komplexer Anfangsrand und Endrandsind spiegelbildlich aufgebaut.
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Nochmal eben zu den DiagrammenExtrasilbisch Anfangsrand Kern
Vokal
k vPlosiv
Frikativ
k g nPlosiv
Nasalp tʃ
b d k g
f
vʃ
ʁ
Plosiv
Frikativ
pʃ
b k g
f
l
Plosiv
Frikativ
Liquid
Kern Endrand
Vokal
tp kPlosiv
Plosiv
tf s çPlosiv
Frikativ
k (g)
f ʃ s
nPlos
iv
Frikativ
p
ʃ s
mPlosi
v
Frikativ
Nasal
p t k
f ʃ ç
m n
ʁ l
Plosiv
Frikativ
Nasal
Liquid
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Silbengewicht
Kern Endrand Beispieleeinmorig /ə/ [eː.ə], [tʁuː.ə](überleicht)zweimorig V C [ʔap], [knap](leicht) VV [bla͡ɔ], [ʃneː], *[ʃne]dreimorig V CC [balt], [ʔɪst], [nakt], *[baːlk], *[ʔiːmʃ](schwer) VV C [zoːk], [la͡ɔb], *[baːŋk], *[kvaːlm]
▶ Nur der Reim ist für das Silbengewicht relevant!▶ überleichte (einmorige) Silben nur mit Schwa möglich▶ überschwere (vier- oder mehrmorige) Silben niemals möglich
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Extrasilbisch II(8) Nicht überschwer (also max. drei Moren):
a. /ăçt/⇒ [ʔaχt] (Acht)b. /lɛ̆st/⇒ [lɛst] (lässt)c. /năkt/⇒ [nakt] (nackt)d. /kʁăχs/⇒ [kʁaχs] (Krachs)e. /ăçt/⇒ [ʔaχt] (Acht)
(9) Extrasilbizität wegen drohender Überschwere:a. /lest/⇒ [leːs+t] (lest)b. /ʁuft/⇒ [ʁuːf+t] (ruft)c. /huts/⇒ [huːt+s] (Huts)d. /legt/⇒ [leːk+t] (legt)e. /la͡ɔfs/⇒ [la͡ɔf+s] (Laufs)f. /fʊʁçt/⇒ [fʊ͡əç+t] (Furcht)g. /fɛ̆lʃst/⇒ [fɛlʃ+st] (fälschst)
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Überleichte Silben mit betonbaren Vokalen?
Und [bʊ] in [bʊ.tɐ], [ma] in [mat͡ʃə] und [klɪ] in [klɪ.ŋə]?
Die sehen wie einmorige (überleichte) Silben mitVollvokal aus.
Dieser Silbentyp tritt nur auf:▶ in offenen Silben (sonst nicht überleicht möglich)▶ in der betonten Silbe eines Trochäus▶ vor simplexen Anfangsrändern▶ …aus zugrundeliegenden Konsonanten
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SilbengelenkeLösung: Die Silben sind nicht überleicht, der Konsonantan der Silbengrenze gehört zum Endrand der ersten undzum Anfangsrand der zweiten Silbe.
Wort
Silbe
Anfangsrand
m
Reim
Kern
ɪ
Endrand
Silbe
Anfangsrand
t
Reim
Kern
ə
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Silbengelenke
PFNLV
m
ɪ
t
ə
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Drucksilben und Schallsilben (Sievers, siehe Maas 2002)Minte (Phantasiewort)
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Drucksilben und Schallsilben (Sievers, siehe Maas 2002)Miete
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Drucksilben und Schallsilben (Sievers, siehe Maas 2002)Mitte
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Maximierung des Anfangsrands
Es bleiben immer noch Zweifelsfälle bei der wortinternen Silbifizierung…
(10) freches [fʁɛç̣əs], *[fʁɛç.əs](11) komplett [kɔm.plɛt], *[kɔmp.lɛt](12) Betreff [bə.tʁɛf], *[bət.ʁɛf]
Strukturbedingung: So viele Konsonanten wie möglichin den Anfangsrand statt in den Endrand.
Und denken Sie schonmal über morphologische Beschränkungen aufSilbifizierung nach. Vielleicht kommen wir in der Morphologie daraufzurück.
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Die Klatschmethode und die Hinhörschreibung
„Hinhörschreibungen“?▶ Ehe, wehe▶ Rad, Wand, Bund▶ bring, Gong▶ König, wenig, wichtig▶ Stein, Spalte
„Klatschmethode“?▶ Kriecher, rötlich, Nörgler, abspalten, Ärzte, plötzlich▶ rate, ratte▶ Matsche▶ Küche▶ bringe
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Literatur
Und wie geht es richtig?
Denken Sie bitte bis zur nächsten Woche darüber nach, wie sieSilbenstruktur im schulischen Bereich vermitteln würden! WichtigePunkte sind zum Beispiel:
▶ Was ist die Fähigkeit, die vermittelt werden soll?▶ Welches Wissen ist nötig, um diese zu erwerben?▶ Welchen Übungs-Input müssen Sie den Lernenden geben?▶ Wie stellen Sie diesen Input zusammen(Form und Gruppierung des Inputs)?
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Nächste Woche: Wortklassen und Wortarten
▶ Was sind Wörter?▶ Sind Wortklassen durch Bedeutungen definiert?▶ morphologische Definitionen von Wortklassen▶ syntaktische Definitionen von Wortklassen▶ Wie viele Wortklassen gibt es?
Bitte lesen: Kapitel 6 komplett,mindestens aber 6.2 (S. 174–191)
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Literatur
Literatur
Eisenberg, Peter. 2013. Grundriss der deutschen Grammatik: Das Wort. 4. Aufl. Stuttgart:Metzler.
Krech, Eva-Maria, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld & Lutz Christian Anders (Hrsg.). 2009.Deutsches Aussprachewörterbuch. Berlin, New York: De Gruyter.
Maas, Utz. 2002. Die Anschlusskorrelation des Deutschen im Horizont einer Typologie derSilbenstruktur. In Peter Auer und Peter Gilles und Helmut Spiekermann (Hrsg.),Silbenschnitt und Tonakzente, 11–34. Niemeyer.
Schäfer, Roland & Ulrike Sayatz. 2017. Wieviel Grammatik braucht das Germanistikstudium?Zeitschrift für germanistische Linguistik 42(2), 221–255.
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